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Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe


gouvernante

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Im übrigen habe ich nichts gegen "Familienmessen"; es sollte nur eine Möglichkeit geben, in andere Messen ausweichen zu können. .

 

Dieser Satz ist so schön entlarvend:

Nein, ich habe nichts gegen die, aber mit ihnen Gottesdienst feiern? Nee, wirklich nicht.

 

Warum entlarvend? Wie gesagt, ich mag keine Liturgie mit Gitarrengruppe, liturgischem Tanz und selbstformulierten Hochgebeten, was überhaupt nicht heißt, dass alle Familienmessen diese Merkmale aufweisen. Das heißt ja nicht, dass alle so denken müssen wie ich. Nein. Aber ich bin auch nicht verpflichtet, an "Freestyleliturgie" teilzunehmen. Nicht die Teilnahme junger Familien ist doch das Problem - im Gegenteil, ich finde das sehr wichtig und gut - sondern die bisweilen "lässige" liturgische Gestaltung. Und genauso, wie niemand gezwungen werden darf, an einer lateinischen Messe im "außerordentlichen Usus" teilzunehmen, gilt dies für das andere Spektrum der Skala. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine lateinische Messe Gottesdienstbesucher abschrecken kann; genauso ist es bei mir mit modernen "Jugendmessen". Soviel gegenseitige Toleranz sollte möglich sein, oder?

Nein, niemand soll "verpflichtet" werden, an einer Liturgie teilzunehmen, die er als "Freestyleliturgie" oder "Bimbamborium" ansieht.

Aber diese Haltung - Gottesdienst ja, aber nicht mit denen - die sehe ich als nicht unbedingt christlich an.

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Exakt das findet sich aber nicht nur auf der "konservativen", sondern auch auf der "progressiven" Seite. Ich kenne da persönlich einige Beispiele. So ehrlich sollte man schon sein.

Dann sei so ehrlich und nenn bitte Beispiele.

 

Im übrigen habe ich nichts gegen "Familienmessen"; es sollte nur eine Möglichkeit geben, in andere Messen ausweichen zu können. Denn genausowenig, wie lateinische Liturgie jeden erreichen kann, kann dies "Freestyle"-Liturgie. Wobei nirgends steht, dass Familienmessen immer dem Bereich der experimentellen Liturgie angehören müssen. Man kann auch Familiengottesdienste sehr schön feiern mit Messbuchtexten und festlicher Orgelmusik. Eine ganz einfache Messe nach dem "ordentlichen Usus" der römischen Liturgie. Nicht mehr und nicht weniger...

Und wohin sollen die Familienmessen-Freunde ausweichen können? Das ist doch ein absolutes Ungleichgewicht!

Von den einen wird ein Tolerieren des "Normalen" verlangt, gibt es mal eine Familienmesse, muss es sofort Ausweichmöglichkeiten geben.

Damit sind die "Familienmessenliebhaber" immer automatisch an den Rand gedrängt. Und da wundert sich einer, warum kaum mehr junges Volk in der Kirche erscheint.

 

Beispiele kenne ich da in der Tat genug, da ich mich mit recht vielen verschiedenen Klerikern unterhalte. Ein Kleriker zB. sagte mir einmal, dass er keine Orationen aus dem Messbuch verwende, weil die eh niemand versteht. Er baut sich seine eigene Liturgie. Er ist vielen Dingen gegenüber offen, aber in der Osternacht wollte er nicht einmal "lumen Christi" lateinisch singen. Und "Schönster Herr Jesu", nein, das könne man heute nicht mehr singen.

 

Ein anderer sagte mir einmal ganz ehrlich, bei ihm würde es nie eine lateinische Messe geben, denn schließlich seien wir nicht bei der Piusbruderschaft oder beim Opus Dei. Denn Hinweis, dass das Konzil die lateinische Liturgie nicht abgeschafft habe, quittierte er mit dem Hinweis, das sei lange her und interessiere doch niemanden mehr.

 

Bei beiden sind "mündige Laien" insofern gefragt, als diese ihre eigene Meinung teilen. Klerikalismus gibt es halt auf beiden Seiten. Das steht für mich außer Frage.

bearbeitet von Antonius Bacci
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Aber diese Haltung - Gottesdienst ja, aber nicht mit denen - die sehe ich als nicht unbedingt christlich an.

 

Ich glaube, Du tust ihm unrecht, Gabriele. Er hat sicher nichts dagegen, mit "denen" Gottesdienste ohne "Bimbamborium" zu feiern. Nur halt nicht mit ...

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Im übrigen habe ich nichts gegen "Familienmessen"; es sollte nur eine Möglichkeit geben, in andere Messen ausweichen zu können. .

 

Dieser Satz ist so schön entlarvend:

Nein, ich habe nichts gegen die, aber mit ihnen Gottesdienst feiern? Nee, wirklich nicht.

 

Warum entlarvend? Wie gesagt, ich mag keine Liturgie mit Gitarrengruppe, liturgischem Tanz und selbstformulierten Hochgebeten, was überhaupt nicht heißt, dass alle Familienmessen diese Merkmale aufweisen. Das heißt ja nicht, dass alle so denken müssen wie ich. Nein. Aber ich bin auch nicht verpflichtet, an "Freestyleliturgie" teilzunehmen. Nicht die Teilnahme junger Familien ist doch das Problem - im Gegenteil, ich finde das sehr wichtig und gut - sondern die bisweilen "lässige" liturgische Gestaltung. Und genauso, wie niemand gezwungen werden darf, an einer lateinischen Messe im "außerordentlichen Usus" teilzunehmen, gilt dies für das andere Spektrum der Skala. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine lateinische Messe Gottesdienstbesucher abschrecken kann; genauso ist es bei mir mit modernen "Jugendmessen". Soviel gegenseitige Toleranz sollte möglich sein, oder?

Nein, niemand soll "verpflichtet" werden, an einer Liturgie teilzunehmen, die er als "Freestyleliturgie" oder "Bimbamborium" ansieht.

Aber diese Haltung - Gottesdienst ja, aber nicht mit denen - die sehe ich als nicht unbedingt christlich an.

 

Es geht doch nicht um die potentiellen Teilnehmer eines Gottesdienstes, sondern um die "Art" der Zelebration. Und hier gibt es unterschiedliche Positionen, die schlecht kompatibel sind. Es ist keine Frage fehlender Communio, sondern einfach eine Frage von Konfliktvermeidungen.

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Aber diese Haltung - Gottesdienst ja, aber nicht mit denen - die sehe ich als nicht unbedingt christlich an.

 

Ich glaube, Du tust ihm unrecht, Gabriele. Er hat sicher nichts dagegen, mit "denen" Gottesdienste ohne "Bimbamborium" zu feiern. Nur halt nicht mit ...

 

Wer immer "die" sind: Es geht nicht um einen Personenkreis, sondern das mich persönlich störende "Bimbamborium". Du hast es genau erfasst.

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Aber diese Haltung - Gottesdienst ja, aber nicht mit denen - die sehe ich als nicht unbedingt christlich an.

 

Ich glaube, Du tust ihm unrecht, Gabriele. Er hat sicher nichts dagegen, mit "denen" Gottesdienste ohne "Bimbamborium" zu feiern. Nur halt nicht mit ...

 

Wer immer "die" sind: Es geht nicht um einen Personenkreis, sondern das mich persönlich störende "Bimbamborium". Du hast es genau erfasst.

Das Wort "Brimborium" ist eigentlich schon vorbesetzt für das, was in der Tridentinischen Messe gemacht wird. Die Konzilsväter waren sich übrig einig, das diese brimborische Messe so viele Defekte hatte, dass sie dringend überarbeitet werden musste. Und nachdem die Liturgie bearbeitet war, wurde die alte verboten und durfte nur noch mit Ausnahmegenehmigung des jeweiligen Bischofs zelebriert werden. Und das war auch gut so, weil man anders Reformen nur schlecht durchsetzen konnte. Heutzutage nun kommen nachgeborene ästhetisierende Nostalgiker, und ignorieren die Defekte dieser Brmborianermesse einfach. Und der Papst unterstützt sie dabei - gegen alle Tradition und gegen Geist und Buchstaben der Anordnungen seiner Vorgänger seit Paul VI. Und dabei scheut er sich nicht, die Wahrheit zu verbiegen: Durch die Behauptung, der brimborianische Ritus sei nie verboten gewesen, sowie durch die Einführung des Neusprech-Wortes "Usus", um die Tatsache zu verschleiern, dass es eigentlich eine Reform des alten Ritus war, die da während der Liturgiereform stattgefunden hat, und diese reformierte Liturgie die alte ersetzt hat.

bearbeitet von Sokrates
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Exakt das findet sich aber nicht nur auf der "konservativen", sondern auch auf der "progressiven" Seite. Ich kenne da persönlich einige Beispiele. So ehrlich sollte man schon sein.

Dann sei so ehrlich und nenn bitte Beispiele.

 

Im übrigen habe ich nichts gegen "Familienmessen"; es sollte nur eine Möglichkeit geben, in andere Messen ausweichen zu können. Denn genausowenig, wie lateinische Liturgie jeden erreichen kann, kann dies "Freestyle"-Liturgie. Wobei nirgends steht, dass Familienmessen immer dem Bereich der experimentellen Liturgie angehören müssen. Man kann auch Familiengottesdienste sehr schön feiern mit Messbuchtexten und festlicher Orgelmusik. Eine ganz einfache Messe nach dem "ordentlichen Usus" der römischen Liturgie. Nicht mehr und nicht weniger...

Und wohin sollen die Familienmessen-Freunde ausweichen können? Das ist doch ein absolutes Ungleichgewicht!

Von den einen wird ein Tolerieren des "Normalen" verlangt, gibt es mal eine Familienmesse, muss es sofort Ausweichmöglichkeiten geben.

Damit sind die "Familienmessenliebhaber" immer automatisch an den Rand gedrängt. Und da wundert sich einer, warum kaum mehr junges Volk in der Kirche erscheint.

 

Beispiele kenne ich da in der Tat genug, da ich mich mit recht vielen verschiedenen Klerikern unterhalte. Ein Kleriker zB. sagte mir einmal, dass er keine Orationen aus dem Messbuch verwende, weil die eh niemand versteht. Er baut sich seine eigene Liturgie. Er ist vielen Dingen gegenüber offen, aber in der Osternacht wollte er nicht einmal "lumen Christi" lateinisch singen. Und "Schönster Herr Jesu", nein, das könne man heute nicht mehr singen.

Warum solle er denn auf Latein singen? Was ist an "Christus, das Licht" so schlechter? Und ich kann das nachvollziehen: "schönster Herr Jesu" ist halt mal ein romantisierendes Anbetungslied, mit dem heute nur wenige etwas anfangen können - da gibt es auch andere Lieder, die ebenfalls österliche Botschaften tragen, aber in einer Sprache, die die Menschen heute sprechen. Siehs einfach mal so: das Lied entspricht nicht dem Ausdruck des Gefühls, das viele Menschen heute mit Ostern verbinden.

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Im übrigen habe ich nichts gegen "Familienmessen"; es sollte nur eine Möglichkeit geben, in andere Messen ausweichen zu können. .

 

Dieser Satz ist so schön entlarvend:

Nein, ich habe nichts gegen die, aber mit ihnen Gottesdienst feiern? Nee, wirklich nicht.

 

Warum entlarvend? Wie gesagt, ich mag keine Liturgie mit Gitarrengruppe, liturgischem Tanz und selbstformulierten Hochgebeten, was überhaupt nicht heißt, dass alle Familienmessen diese Merkmale aufweisen. Das heißt ja nicht, dass alle so denken müssen wie ich. Nein. Aber ich bin auch nicht verpflichtet, an "Freestyleliturgie" teilzunehmen. Nicht die Teilnahme junger Familien ist doch das Problem - im Gegenteil, ich finde das sehr wichtig und gut - sondern die bisweilen "lässige" liturgische Gestaltung. Und genauso, wie niemand gezwungen werden darf, an einer lateinischen Messe im "außerordentlichen Usus" teilzunehmen, gilt dies für das andere Spektrum der Skala. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass eine lateinische Messe Gottesdienstbesucher abschrecken kann; genauso ist es bei mir mit modernen "Jugendmessen". Soviel gegenseitige Toleranz sollte möglich sein, oder?

Nein, niemand soll "verpflichtet" werden, an einer Liturgie teilzunehmen, die er als "Freestyleliturgie" oder "Bimbamborium" ansieht.

Aber diese Haltung - Gottesdienst ja, aber nicht mit denen - die sehe ich als nicht unbedingt christlich an.

 

Es geht doch nicht um die potentiellen Teilnehmer eines Gottesdienstes, sondern um die "Art" der Zelebration. Und hier gibt es unterschiedliche Positionen, die schlecht kompatibel sind. Es ist keine Frage fehlender Communio, sondern einfach eine Frage von Konfliktvermeidungen.

Das mag ja sein, aber was mich so ärgerlich macht, ist: die einen müssen quasi einen Gottesdienst ertragen, der nicht ihrem Ausdruck entspricht, die andren pochen auf Ausweichmöglichkeiten, wenn es denn doch mal einen Familiengottesdienst gibt. Das ist ungerecht und grenzt aus.

Und damit ist es eine Frage der Communio.

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Exakt das findet sich aber nicht nur auf der "konservativen", sondern auch auf der "progressiven" Seite. Ich kenne da persönlich einige Beispiele. So ehrlich sollte man schon sein.

Dann sei so ehrlich und nenn bitte Beispiele.

 

Im übrigen habe ich nichts gegen "Familienmessen"; es sollte nur eine Möglichkeit geben, in andere Messen ausweichen zu können. Denn genausowenig, wie lateinische Liturgie jeden erreichen kann, kann dies "Freestyle"-Liturgie. Wobei nirgends steht, dass Familienmessen immer dem Bereich der experimentellen Liturgie angehören müssen. Man kann auch Familiengottesdienste sehr schön feiern mit Messbuchtexten und festlicher Orgelmusik. Eine ganz einfache Messe nach dem "ordentlichen Usus" der römischen Liturgie. Nicht mehr und nicht weniger...

Und wohin sollen die Familienmessen-Freunde ausweichen können? Das ist doch ein absolutes Ungleichgewicht!

Von den einen wird ein Tolerieren des "Normalen" verlangt, gibt es mal eine Familienmesse, muss es sofort Ausweichmöglichkeiten geben.

Damit sind die "Familienmessenliebhaber" immer automatisch an den Rand gedrängt. Und da wundert sich einer, warum kaum mehr junges Volk in der Kirche erscheint.

 

Beispiele kenne ich da in der Tat genug, da ich mich mit recht vielen verschiedenen Klerikern unterhalte. Ein Kleriker zB. sagte mir einmal, dass er keine Orationen aus dem Messbuch verwende, weil die eh niemand versteht. Er baut sich seine eigene Liturgie. Er ist vielen Dingen gegenüber offen, aber in der Osternacht wollte er nicht einmal "lumen Christi" lateinisch singen. Und "Schönster Herr Jesu", nein, das könne man heute nicht mehr singen.

Warum solle er denn auf Latein singen? Was ist an "Christus, das Licht" so schlechter? Und ich kann das nachvollziehen: "schönster Herr Jesu" ist halt mal ein romantisierendes Anbetungslied, mit dem heute nur wenige etwas anfangen können - da gibt es auch andere Lieder, die ebenfalls österliche Botschaften tragen, aber in einer Sprache, die die Menschen heute sprechen. Siehs einfach mal so: das Lied entspricht nicht dem Ausdruck des Gefühls, das viele Menschen heute mit Ostern verbinden.

 

 

 

Lumen Christi passt zur Melodie, die deutsche Übersetzung klingt gesungen eher grausam. (Ich bin eine Anhängerin der deutschen Sprache im Gottesdienst, aber man müsste sich dann auch mit der Melodie was einfallen lassen). Das angesprochene Lied hat mich schon vor 50 und mehr Jahren nicht angesprochen.

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Lumen Christi passt zur Melodie, die deutsche Übersetzung klingt gesungen eher grausam.

So isses. Man muss ja nicht gleich übertreiben, mal ein Wort Latein schadet nicht.

Und dass deo gratias "Gott sei Dank" heisst, könnte man eigentlich unter das Thema Allgemeinbildung rechnen.

Wobei ich manchmal befürchte, dass Leute unterhalb der 35 gar nicht mehr wissen, was das Wort "Allgemeinbildung" bedeutet.

 

Werner

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zurück zum eigentlichen Thema?

 

Da gab es doch einen Termin vom Vatikan - Ende Februar? wenn Ich mich nicht täusche?

 

Wofür?

 

"Die Führung des Vatikans unter Papst Benedikt XVI. gab dem Pius-Bruder eine Bedenkzeit bis Ende Februar, um seine Aussagen bezüglich des Holocausts zu widerrufen."

aus dem Focus online 15.2.

bearbeitet von jfeiner
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Exakt das findet sich aber nicht nur auf der "konservativen", sondern auch auf der "progressiven" Seite. Ich kenne da persönlich einige Beispiele. So ehrlich sollte man schon sein.

Dann sei so ehrlich und nenn bitte Beispiele.

 

Im übrigen habe ich nichts gegen "Familienmessen"; es sollte nur eine Möglichkeit geben, in andere Messen ausweichen zu können. Denn genausowenig, wie lateinische Liturgie jeden erreichen kann, kann dies "Freestyle"-Liturgie. Wobei nirgends steht, dass Familienmessen immer dem Bereich der experimentellen Liturgie angehören müssen. Man kann auch Familiengottesdienste sehr schön feiern mit Messbuchtexten und festlicher Orgelmusik. Eine ganz einfache Messe nach dem "ordentlichen Usus" der römischen Liturgie. Nicht mehr und nicht weniger...

Und wohin sollen die Familienmessen-Freunde ausweichen können? Das ist doch ein absolutes Ungleichgewicht!

Von den einen wird ein Tolerieren des "Normalen" verlangt, gibt es mal eine Familienmesse, muss es sofort Ausweichmöglichkeiten geben.

Damit sind die "Familienmessenliebhaber" immer automatisch an den Rand gedrängt. Und da wundert sich einer, warum kaum mehr junges Volk in der Kirche erscheint.

 

Beispiele kenne ich da in der Tat genug, da ich mich mit recht vielen verschiedenen Klerikern unterhalte. Ein Kleriker zB. sagte mir einmal, dass er keine Orationen aus dem Messbuch verwende, weil die eh niemand versteht. Er baut sich seine eigene Liturgie. Er ist vielen Dingen gegenüber offen, aber in der Osternacht wollte er nicht einmal "lumen Christi" lateinisch singen. Und "Schönster Herr Jesu", nein, das könne man heute nicht mehr singen.

Warum solle er denn auf Latein singen? Was ist an "Christus, das Licht" so schlechter? Und ich kann das nachvollziehen: "schönster Herr Jesu" ist halt mal ein romantisierendes Anbetungslied, mit dem heute nur wenige etwas anfangen können - da gibt es auch andere Lieder, die ebenfalls österliche Botschaften tragen, aber in einer Sprache, die die Menschen heute sprechen. Siehs einfach mal so: das Lied entspricht nicht dem Ausdruck des Gefühls, das viele Menschen heute mit Ostern verbinden.

 

Nein, ich wollte "Schönster Herr Jesu" nicht in der Osterzeit singen. Da wähle ich schöne festliche Osterlieder. Sorry, der Kontext legte die Verwechslung nahe. Nein, es war eine generelle Alehnung durch den besagten Kleriker.

 

Welche Sprache sprechen eigentlich Menschen heute? Gibt es so etwas überhaupt, eine Sprache, die die Menschen sprechen? Man wird da sehr unterschiedliche "Register" (Soziolekte) finden, von Jugendsprache bis hin zur akademischen Sprache. Liturgische Sprache sollte gerade nicht so sein, wie Menschen im Alltag, auf dem Marktplatz oder im Fussballstadion sprechen; sie sollte sich an der Hochsprache orientieren. Sie darf durchaus auch poetisch, hymnisch sein, gerade in Kirchenliedern.

 

Das versteht keiner mehr? Ich denke, dass das nicht so sehr ein Problem der Sprache ist, wie vielmehr fehlender Unterweisung im Deutsch- und Religionsunterricht etwa. Religiös-kultische Sprache unterscheidet sich in nahezu allen Kulturen von der Sprache auf dem Marktplatz. Dies gilt übrigens auch für die frühesten Dokumente der lateinischen Liturgie, als Latein noch "Volkssprache" war. Die frühen Orationen sind eine sehr stilisierte, feierliche Sprache und weisen die Stilmerkmale lateinischer Kunstprosa auf, die sich sehr unterscheidet vom Latein als Umgangssprache. Der Erhabenheit Gottes entspricht eine besondere, feierliche Sprache bzw. Diktion.

bearbeitet von Antonius Bacci
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Franciscus non papa
"schönster Herr Jesu" ist halt mal ein romantisierendes Anbetungslied, mit dem heute nur wenige etwas anfangen können - da gibt es auch andere Lieder, die ebenfalls österliche Botschaften tragen, aber in einer Sprache, die die Menschen heute sprechen. Siehs einfach mal so: das Lied entspricht nicht dem Ausdruck des Gefühls, das viele Menschen heute mit Ostern verbinden.

 

 

"romantisierend"???? das lied ist aus dem 17.jh!!!

 

ein schönes beispiel wie man locker über was redet, ohne sich mit kenntnissen belastet zu haben.

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Aber diese Haltung - Gottesdienst ja, aber nicht mit denen - die sehe ich als nicht unbedingt christlich an.

 

Ich glaube, Du tust ihm unrecht, Gabriele. Er hat sicher nichts dagegen, mit "denen" Gottesdienste ohne "Bimbamborium" zu feiern. Nur halt nicht mit ...

 

Wer immer "die" sind: Es geht nicht um einen Personenkreis, sondern das mich persönlich störende "Bimbamborium". Du hast es genau erfasst.

Das Wort "Brimborium" ist eigentlich schon vorbesetzt für das, was in der Tridentinischen Messe gemacht wird. Die Konzilsväter waren sich übrig einig, das diese brimborische Messe so viele Defekte hatte, dass sie dringend überarbeitet werden musste. Und nachdem die Liturgie bearbeitet war, wurde die alte verboten und durfte nur noch mit Ausnahmegenehmigung des jeweiligen Bischofs zelebriert werden. Und das war auch gut so, weil man anders Reformen nur schlecht durchsetzen konnte. Heutzutage nun kommen nachgeborene ästhetisierende Nostalgiker, und ignorieren die Defekte dieser Brmborianermesse einfach. Und der Papst unterstützt sie dabei - gegen alle Tradition und gegen Geist und Buchstaben der Anordnungen seiner Vorgänger seit Paul VI. Und dabei scheut er sich nicht, die Wahrheit zu verbiegen: Durch die Behauptung, der brimborianische Ritus sei nie verboten gewesen, sowie durch die Einführung des Neusprech-Wortes "Usus", um die Tatsache zu verschleiern, dass es eigentlich eine Reform des alten Ritus war, die da während der Liturgiereform stattgefunden hat, und diese reformierte Liturgie die alte ersetzt hat.

 

Endlich, ist er da der "Geist des Konzils" wer oder was das auch immer sein mag. Ich habe bis jetzt noch keinen gefunden der diesen "Geist" näher erklären konnte - der Konzilsgeist weht einfach immer dann, wenn er für die eigene Meinung zu gebrauchen ist.

 

Ich fürchte das jede argumentative Diskussion sinnlos ist, wenn dem Papst unterstellt wird, er scheue sich nicht die Wahrheit zu verbiegen.

Das zeigt das sich der Verfasser des Texts in radikal fundamentalistischer Opposition zu Papst und römisch - katholischer Kirche befindet.

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zurück zum eigentlichen Thema?

 

Da gab es doch einen Termin vom Vatikan - Ende Februar? wenn Ich mich nicht täusche?

 

Wofür?

 

Die Führung des Vatikans unter Papst Benedikt XVI. gab dem Pius-Bruder eine Bedenkzeit bis Ende Februar, um seine Aussagen bezüglich des Holocausts zu widerrufen.

Vielleicht haben sie in Rom eingesehen, dass es Blödsinn ist, von jemand zu verlangen, er solle behaupten, dass er etwas nicht glaube, was er glaubt.

 

Werner

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Lumen Christi passt zur Melodie, die deutsche Übersetzung klingt gesungen eher grausam.

So isses. Man muss ja nicht gleich übertreiben, mal ein Wort Latein schadet nicht.

Und dass deo gratias "Gott sei Dank" heisst, könnte man eigentlich unter das Thema Allgemeinbildung rechnen.

Wobei ich manchmal befürchte, dass Leute unterhalb der 35 gar nicht mehr wissen, was das Wort "Allgemeinbildung" bedeutet.

 

Werner

 

Nunja, ich würde Latein jetzt nun wirklich nicht als "Allgemeinbildung" bezeichnen ... eher als "überflüssiges Wissen" ...

Ok, man schleift es im Gym. mit, kassiert sein Latinum und dann vergisst man das ganze wieder.

Die Stunden sollten dann doch für wichtige Fächer genutzt werden. Aber das ist OT ...

bearbeitet von Gallowglas
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Lumen Christi passt zur Melodie, die deutsche Übersetzung klingt gesungen eher grausam.

So isses. Man muss ja nicht gleich übertreiben, mal ein Wort Latein schadet nicht.

Und dass deo gratias "Gott sei Dank" heisst, könnte man eigentlich unter das Thema Allgemeinbildung rechnen.

Wobei ich manchmal befürchte, dass Leute unterhalb der 35 gar nicht mehr wissen, was das Wort "Allgemeinbildung" bedeutet.

 

Werner

 

Nunja, ich würde Latein jetzt nun wirklich nicht als "Allgemeinbildung" bezeichnen ... eher als "überflüssiges Wissen" ...

Ok, man schleift es im Gym. mit, kassiert sein Latinum und dann vergisst man das ganze wieder.

Die Stunden sollten dann doch für wichtige Fächer genutzt werden. Aber das ist OT ...

Nein, nicht Latein zu können ist Allgemeinwissen.

Aber ein paar Floskeln wie "deo gratias" zähle ich schon dazu.

Ich erwarte auch von jemandem, der kein Englisch kann, dass er ein paar gebräuchliche Floskeln versteht.

Aber ich erwarte manchmal einfach zuviel.

Drum reg ich mich beim Millionärsquiz auch immer so auf, wenn die Leute bei den simplen Allgemeinbildungsfragen ins Straucheln kommen.

 

Werner

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Franciscus non papa
danke pilger - auch wenn ich nicht in allem mit dir übereinstimme, finde ich deine überlegungen im ansatz gut und richtig.

 

und ich schätze deine offenheit für die verschiedenen formen, in denen wir heute eucharistie feiern können.

 

Ähm, vielleicht bin ich ja noch nicht ganz wach aber ich lese in Pilgers Beitrag nur eine Schmählitanei gegen Liturgieausschüsse, Laienbeteiligung, Familienmessen, Klatschen und Tanz usw.. Der Schlusssatz ist da eher das Feigenblatt, damit er nicht ganz nackt da steht. Von Offenheit lese ich da nichts - im Gegenteil.

 

Außerdem wird in dem Beitrag unterschlagen, dass das II. Vatikanische Konzil den alten Ritus als mangelhaft verworfen hat. Man kann ihn von mir aus ja gerne auf Mittelalterfesten als Theaterstück aufführen aber eben nicht als katholische Liturgie. Er entspricht nicht den von der obersten Autorität der Kirche erlassenen Bestimmungen. Heute habe ich aber immer wieder den Eindruck, als wolle man ihn als akzeptable Form des Gottesdienstes in der Kirche wieder etablieren.

 

 

so sehe ich das nicht: er beklagt einen durchaus auch vorhandenen mißstand. ich habe es auch schon erlebt, dass liebe menschen - völlig unbelastet mit (grund-)kenntnissen über das, was sie da "gestalten" wollen, eifrig versuchen, erst mal alles "anders" zu machen. das ist aber nur eine bemerkungen in dem beitrag. klar mag pilger offenbar familienmessen nicht so besonders. aber das ist sein gutes recht. und er begründet ja auch, warum er sie für weniger gelungen hält.

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Ich fürchte das jede argumentative Diskussion sinnlos ist, wenn dem Papst unterstellt wird, er scheue sich nicht die Wahrheit zu verbiegen.

Das zeigt das sich der Verfasser des Texts in radikal fundamentalistischer Opposition zu Papst und römisch - katholischer Kirche befindet.

Dass Ratzinger die Wahrheit verbiegt, ist offensichtlich. Das zu benennen hat nichts mit "Opposition" zu tun, und schon gar nicht mit "Fundamentalismus". Allerdings haben affirmative Speichellecker noch nie obj3ektive Fakten wahrgenommen, wenn es um ihren anbetungswürdigen Führer ging.

 

Ansonsten noch zwei Dinge zur Richtigstellung: . Ich sprach von keinem "Geist des Konzils" und 2. hier ist nicht der Arbeitslosenthread. Du solltest dich hier korrekterweise wieder als "Pilger" einloggen.

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Wobei ich manchmal befürchte, dass Leute unterhalb der 35 gar nicht mehr wissen, was das Wort "Allgemeinbildung" bedeutet.

 

 

Altersarroganz.

Ja, du hast Recht. Ich muss das um 15 Jahre nach oben setzen.

Es hat schon mit meiner Generation angefangen, und die haben ja die Jungen erzogen.

Wobei ich sagen muss, dass ich auch unter den Jungen ein paar rühmliche Ausnahmen kenne (genauso wie es unter den Älteren unrühmliche Ausnahmen gibt).

 

Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass man Allgemeinbildung heute anders definiert.

Sprich, die Jungen wissen einfach andere Dinge.

 

Werner

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ich habe es auch schon erlebt, dass liebe menschen - völlig unbelastet mit (grund-)kenntnissen über das, was sie da "gestalten" wollen, eifrig versuchen, erst mal alles "anders" zu machen.

Haben diese Leute keinen Pfarrer, der sie berät und der das gelernt hat?

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Ich fürchte das jede argumentative Diskussion sinnlos ist, wenn dem Papst unterstellt wird, er scheue sich nicht die Wahrheit zu verbiegen.

Das zeigt das sich der Verfasser des Texts in radikal fundamentalistischer Opposition zu Papst und römisch - katholischer Kirche befindet.

Dass Ratzinger die Wahrheit verbiegt, ist offensichtlich. Das zu benennen hat nichts mit "Opposition" zu tun, und schon gar nicht mit "Fundamentalismus". Allerdings haben affirmative Speichellecker noch nie obj3ektive Fakten wahrgenommen, wenn es um ihren anbetungswürdigen Führer ging.

 

Ansonsten noch zwei Dinge zur Richtigstellung: . Ich sprach von keinem "Geist des Konzils" und 2. hier ist nicht der Arbeitslosenthread. Du solltest dich hier korrekterweise wieder als "Pilger" einloggen.

Ich weiss nicht mal, ob da absichtlich die Wahrheit verbogen wird.

Wenn man jemandem von klein auf eintrichtert, dass der Himmel grün ist, und dass Gott das so will, und dass nur Sünder glauben er sei blau, und dass wir alle Sünder seien, dann glaubt der irgendwann wirklich, dass der Himmel grün ist.

 

Werner

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