Jump to content

Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe


gouvernante

Recommended Posts

Wieso? Müssen, beim Osservatore? Warum? Die haben es anscheinend über Zenit laufen lassen.
Soweit ich weiß ist das offizielle Bekanntmachungsorgan der OR.

 

Und selbst wenn aus welchen Gründen auch immer die Veröffentlichung über Zenit laufen sollte, stellt sich immer noch die Frage, wie es sein kann, daß ein Schreiben, daß auf den morgigen Tag datiert ist bereits heute einem breiten Publikum vollinhaltlich bekannt ist.

 

Ich würde mich allerdings in Grund und Boden wundern, wenn dieser Brief morgen auch noch auf dem Postweg in die diversen Ordinariate verschickt wird... obwohl - nee, eigentlich doch nicht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wieso? Müssen, beim Osservatore? Warum? Die haben es anscheinend über Zenit laufen lassen.
Soweit ich weiß ist das offizielle Bekanntmachungsorgan der OR.

Habe ich mal gedacht, aber irgendwer hat mir erklärt, dass der Osservatore nicht offiziell sondern nur offiziös, also nicht das Amtsblatt des Vatikan, sei. Und auch andere Publikationsorgane benutze, um irgendwelche Dingens unter die Leute zu bringen.

bearbeitet von Julius
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Offenbar hätte man gut daran getan, den Brief nicht nur den Medien zuzuspielen, sondern auch hier wieder eine Erläuterung beizufügen ... was für Dumpfbacken sitzen eigentlich in führenden Medien in den Redaktionen ?

 

Beispiel aus "Spiegel Online":

 

"So viel Selbstkritik eines Papstes ist selten - und ein recht gewundener Satz in seinem Brief enthält für die katholische Kirche gar eine Sensation, die beim einmaligen Lesen eher unterzugehen droht. Da heißt es: "Die kollegialen Organe, mit denen die Kongregation die anfallenden Fragen bearbeitet (besonders die regelmäßige Kardinalsversammlung mittwochs und die ein- bis zweijährige Vollversammlung), garantieren die Einbeziehung der Präfekten verschiedener römischer Kongregationen und des weltweiten Episkopats in die zu fällenden Entscheidungen." Etwas verquast, aber für den Vatikan mit seiner versteinerten Hierarchie enthält dieser Satz beträchtliche Sprengkraft.

 

Was ist gemeint? Es geht um ein Entscheidertreffen im Vatikan, jenseits der etablierten Gremien.

 

Der Papst will offenbar mit der neuen Kardinalsversammlung am Mittwoch eine Art politisches Kabinett der Kardinäle installieren, dass es in der Form bisher nicht gab und was der Radio-Vatikan-Pater Eberhard von Gemmingen seit Wochen vorgeschlagen hat".

 

Warum lässt man solche Leute Geschehenisse aus der Kirche kommentieren ? Leute, die einen solchen Brief nicht einmal intellektuell verstehen, geschweige denn adäquat kommentieren ?? Gemeint sind hier offenkundig die regelmäßige Versammlung der in Rom ansässigen Mitglieder der Glaubenskongregation sowie ihre "ein- bis zweijährige Vollversammlung".

 

Das ist - neben vielen anderen Dingen - ein echtes Problem der Berichterstattung der letzten Wochen, das sich hier und heute leider fortsetzt: Das ein großer Teil der Mitdiskutierenden in der Medienöffentlichkeit einfach keinen blassen Schimmer hat !

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Offenbar hätte man gut daran getan, den Brief nicht nur den Medien zuzuspielen, sondern auch hier wieder eine Erläuterung beizufügen ... was für Dumpfbacken sitzen eigentlich in führenden Medien in den Redaktionen ?

 

Beispiel aus "Spiegel Online":

 

"So viel Selbstkritik eines Papstes ist selten - und ein recht gewundener Satz in seinem Brief enthält für die katholische Kirche gar eine Sensation, die beim einmaligen Lesen eher unterzugehen droht. Da heißt es: "Die kollegialen Organe, mit denen die Kongregation die anfallenden Fragen bearbeitet (besonders die regelmäßige Kardinalsversammlung mittwochs und die ein- bis zweijährige Vollversammlung), garantieren die Einbeziehung der Präfekten verschiedener römischer Kongregationen und des weltweiten Episkopats in die zu fällenden Entscheidungen." Etwas verquast, aber für den Vatikan mit seiner versteinerten Hierarchie enthält dieser Satz beträchtliche Sprengkraft.

 

Was ist gemeint? Es geht um ein Entscheidertreffen im Vatikan, jenseits der etablierten Gremien.

 

Der Papst will offenbar mit der neuen Kardinalsversammlung am Mittwoch eine Art politisches Kabinett der Kardinäle installieren, dass es in der Form bisher nicht gab und was der Radio-Vatikan-Pater Eberhard von Gemmingen seit Wochen vorgeschlagen hat".

 

Warum lässt man solche Leute Geschehenisse aus der Kirche kommentieren ? Leute, die einen solchen Brief nicht einmal intellektuell verstehen, geschweige denn adäquat kommentieren ?? Gemeint sind hier offenkundig die regelmäßige Versammlung der in Rom ansässigen Mitglieder der Glaubenskongregation sowie ihre "ein- bis zweijährige Vollversammlung".

 

Das ist - neben vielen anderen Dingen - ein echtes Problem der Berichterstattung der letzten Wochen, das sich hier und heute leider fortsetzt: Das ein großer Teil der Mitdiskutierenden in der Medienöffentlichkeit einfach keinen blassen Schimmer hat !

 

Wenn das so offenkundig ist dass hiermit nur die Mitglieder der Glaubenskongregation gemeint sein können und niemand sonst, wie soll das denn "die Einbeziehung der Präfekten verschiedener römischer Kongregationen und des weltweiten Episkopats in die zu fällenden Entscheidungen" garantieren, wie es in dem Schreiben heisst?

 

Interessiert mich so ganz beiläufig als jemand der oft mit der Frage zu tun hat, wie man mit Sitzungen alle möglichen Leute beteiligt. Aber vielleicht kann man ja beim Papst lernen, wie man eine Einbeziehung von Leuten garantiert, die man - nach deiner Auffassung offensichtlich - nicht beteiligt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Man bezieht jene Präfekten anderer Kongregationen ein, die Mitglieder der Glaubenskongregation sind, und ebenso jene Mitglieder des weltweiten Episkopats, die ihr angehören.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

......Warum lässt man solche Leute Geschehenisse aus der Kirche kommentieren ? ....

 

Sollte jedem Magazin ein Jurist, Mediziner, Theologe.....zwangsweise zugeteilt werden, der die Berichte der Journalisten vor Veröffentlichung abklopft :angry2:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

eine Lawine von Protesten setzte sich in Bewegung, deren Bitterkeit Verletzungen sichtbar machte, die über den Augenblick hinausreichen.

Der beste Satz aus dem ganzen Brief. Offensichtlich hat er jetzt was bemerkt, was ihm zuvor nicht klar war.

Ja, da ist eine ganze Reihe solcher 'Verletzungen' vorhanden. Wobei es nicht nur Verletzungen sind. Da gibt es Frustrationen, das Gefühl, gegen eine Wand zu rennen, hilflose Sorge um die Kirche und um den Glauben, das Gefühl, von oben herab gemaßregelt zu werden, ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Brief kommt spät, viel zu spät.

Jetzt kommt der Verdacht hoch, dass Taktik Nr.1, nämlich das Aussitzen, nicht funktioniert hat.

Also Taktik Nr. 2: Der Brief des Märtyrers, der ungerecht angefeindet, ja auf den grundlos eingeschlagen wurde.

 

Die Argumente der Kritik hätte Papst Benedikt wohl kaum verhindern können - die liegen einfach vor. Aber die Heftigkeit und Emotionalität hätte er von vornherein herausnehmen können, und zwar ganz einfach: Im Gespräch bleiben. Was mich total sauer gemacht hat, war dieses "der Fall ist abgeschlossen".

Roma locuta, causa finita.

 

Das ist der dümmste Satz der Kirchengeschichte. Und welche Konsequenzen seine Befolgung nach sich zieht, kann man gerade jetzt anhand eines Paradebeispiels sehen. Und wenn Roma noch so locuta, die causa ist damit eben nicht finita.

 

Ich bin froh, dass wenigstens jetzt, wenn auch verspätet (seeehr verspätet) überhaupt mal eine Reaktion erfolgt. Bei der Laieninstruktion, bei der Liturgieinstruktion, beim KKK, bei "pro multis", beim motu proprio, bei der Karfreitagsfürbitte gab es ja auch massenweise Anwürfe der Leute. Hier hat aber das Aussitzen prächtig funktioniert. Offensichtlich versteht Papst Benedikt diese Sprache nicht. Es bedarf eines kompletten Aufstandes mit weitreichenden Konsequenzen, dass er eine Reaktion zeigt.

 

Wenn er so einen dicken Panzer um sich legt, muss er sich nicht wundern, dass irgendwann einmal die Leute es satt haben, den Panzer mit dem Strohhalm zu kitzeln. Das ist ja, wie wenn man den Ochs ins Horn fetzt. Da passiert nichts. Das leise Klopfen wird nicht gehört. So ein Wunder, wenn dann, sobald es um entscheidend wichtige Themen geht, die Leute ungehobelt an die Türe bollern.

 

Meine diesbezüglichen Bedenken hat Papst Benedikt mit dem Brief auch nicht zerstreut. Ich befürchte, dass dieser Brief nicht als Startschuss zu einer nun offenen Diskussion, sondern als end-endgültige Beendigung derselben und als Beruhigungsmaßnahme gedacht ist. Nach kurzem Break kann man dann mit dem Aussitzen fortfahren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der leise Gestus der Barmherzigkeit

Katastrophale Fehleinschätzung. Oder? Was soll die Rückgängigmachung der Exkommunikation vierer erklärter Konzilsgegner sein? Ein 'leiser Gestus'?

Da kann ich nur noch den Kopf schütteln.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der leise Gestus der Barmherzigkeit

Katastrophale Fehleinschätzung. Oder? Was soll die Rückgängigmachung der Exkommunikation vierer erklärter Konzilsgegner sein? Ein 'leiser Gestus'?

Da kann ich nur noch den Kopf schütteln.

Aber ja doch!

Wenn dieses sackdämliche Interview der Plaudertasche Williamsson nicht so eklig nahe an dem leisen Gesuts der Barmherzigkeit über die Bildschirme geflimmert wäre, hätte sich weder Spiegel noch Bildzeitung und schon gar nicht die deutsche Bundeskanzlerin für die Rückgängigmachung der Exkommunikation (alleine schon diese schwierigen Wörter!) interessiert.

Hätte sich die dt. Bischofskonferenz darum gekümmert? Wahrscheinlich schon, aber wohl kaum mit irgendwelchem Presseecho. (Was stand denn sonst noch auf der Tagesordnung?)

Man (Vatikan + Papst) hätte nicht mal zur Tagesordnung zurückkehren brauchen, weil diese durch den "leisen Gestus" nicht tangiert gewesen wäre.

Ein paar aufgeregte Postings in einem kleinen Forum, wen juckts?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich höre, daß aufmerksames Verfolgen der im Internet zugänglichen Nachrichten es ermöglicht hätte, rechtzeitig von dem Problem Kenntnis zu erhalten. Ich lerne daraus, daß wir beim Heiligen Stuhl auf diese Nachrichtenquelle in Zukunft aufmerksamer achten müssen.

Das ist nur der kleinere Teil.

Schön, wenn man in Zukunft auch das www nutzt. Eigentlich hatte ich das vorausgesetzt - der Vatican unterhält ja immerhin selbst eine Homepage und ist sogar in Youtube aktiv.

 

Aber der größere Teil des Problems wird hierbei hübsch umgangen. Wenn man jahrzehntelang mit einer Gruppe befasst ist, sollte man nicht mehr auf die dusslige Homepage der Piusbruderschaft angewiesen sein.

 

Es geht hier um den blinden Fleck.

 

Hier stehe ich als Betrachter vor zwei Möglichkeiten - eine so verheerend, wie die andere.

 

Möglichkeit 1:

Der Papst wusste ganz genau, was für ein Geist in der Piusbruderschaft wehte. Aber weil er in vielen Punkten Gesinnungsgenosse ist und in der Bruderschaft eine Hausmacht für seine rückschrittlichen Ziele suchte, war ihm das leidlich egal. Eine Aufhebung der Exkommunikation 'auf Teufel komm raus'. Und anschließend die Unehrlichkeit, nicht dazu zu stehen, sondern das Ganze als reinen Akt der Barmherzigkeit auszugeben, bei dem man eben auf Pannen hereingefallen sei.

 

Möglichkeit 2:

Der Papst hat trotz jahrzehntelanger Beschäftigung tatsächlich nicht erkannt, was für ein Geist in der Piusbruderschaft weht. Um das nicht mitzubekommen, muss man allerdings wirklich harte Arbeit an der eigenen Blindheit leisten. So naiv kann man doch gar nicht sein - nicht von Natur aus. Dazu muss man sich erst mal naiv machen.

In dieser Möglichkeit hat Papst Benedikt von all den vielen Dingen nur das 'Leiden der Bischöfe unter der Exkommunikation' gesehen und alles andere ausgeblendet. Und dadurch war er dann völlig verpeilt.

 

Es ist unmöglich zu sehen, welche der beiden Möglichkeiten zutrifft. Schlimm, und zwar sehr schlimm, sind sie alle beide.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa
eine Lawine von Protesten setzte sich in Bewegung, deren Bitterkeit Verletzungen sichtbar machte, die über den Augenblick hinausreichen.

Der beste Satz aus dem ganzen Brief. Offensichtlich hat er jetzt was bemerkt, was ihm zuvor nicht klar war.

Ja, da ist eine ganze Reihe solcher 'Verletzungen' vorhanden. Wobei es nicht nur Verletzungen sind. Da gibt es Frustrationen, das Gefühl, gegen eine Wand zu rennen, hilflose Sorge um die Kirche und um den Glauben, das Gefühl, von oben herab gemaßregelt zu werden, ...

 

 

oh du ahnungsloser engel. glaubst du wirklich, dass ratzi imstande ist, auch nur irgendwelche gefühle normaler menschen zu bemerken? geschweige denn, sie verstehen zu können?

 

eher geht ein kamel durch ein nadelöhr!

 

andererseits - wunder gibt es immer wieder...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Solange die Bruderschaft keine kanonische Stellung in der Kirche hat, solange üben auch ihre Amtsträger keine rechtmäßigen Ämter in der Kirche aus.

Das bedeutet: "Sobald die Bruderschaft eine kanonische Stellung in der Kirche hat, werden ihre Amtsträger ihre rechtmäßigen Ämter in der Kirche ausüben."

 

Gestattet er nun den Piusbrüdern, ihre kanonische Stellung ebenso zu ergattern, wie er es bei den Petrusbrüdern praktiziert hat? Also ohne vollständige Verpflichtung auf das Konzil?

 

Papst Benedikt stellt immer noch keine klaren Forderungen an die Piusbrüder. Schon die ganze Zeit hat er verpasst festzulegen, dass jeder römisch-katholische Priester und Bischof auch bereit sein muss die ordentliche Form des römischen Ritus' zu zelebrieren. Darum ist sie nämlich ordentlich und nicht außerordentlich. Da käme allerdings womöglich auch Kardinal Hoyos ins Schwimmen - zumindest habe ich bei all den Bildern in Google von ihm nur Bilder beim Zelebrieren des tridentinischen Ritus gefunden.

 

Auch das "Man kann die Lehrautorität der Kirche nicht im Jahr 1962 einfrieren - das muß der Bruderschaft ganz klar sein." ist überhaupt nicht klar. Denn man könnte ja - wie bei den Petrusbrüdern - eklektisch vorgehen. Sozusagen: Bejahen, wenn in dei verbum drinsteht, dass die ganze Bibel Wort Gottes ist. Aber verneinen, dass man die literarischen Gattungen und Formen berücksichtigen muss. Schlau, schlau. Und man könnte sich dann prima darauf berufen, dass man die Lehrautorität nicht 1962 eingefroren habe. Man erkenne sogar die 'wahren und guten' Teile von dei verbum an.

bearbeitet von Mecky
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

eine Lawine von Protesten setzte sich in Bewegung, deren Bitterkeit Verletzungen sichtbar machte, die über den Augenblick hinausreichen.

Der beste Satz aus dem ganzen Brief. Offensichtlich hat er jetzt was bemerkt, was ihm zuvor nicht klar war.

Ja, da ist eine ganze Reihe solcher 'Verletzungen' vorhanden. Wobei es nicht nur Verletzungen sind. Da gibt es Frustrationen, das Gefühl, gegen eine Wand zu rennen, hilflose Sorge um die Kirche und um den Glauben, das Gefühl, von oben herab gemaßregelt zu werden, ...

oh du ahnungsloser engel. glaubst du wirklich, dass ratzi imstande ist, auch nur irgendwelche gefühle normaler menschen zu bemerken? geschweige denn, sie verstehen zu können?

Ja, das glaube ich. Nur denke ich, dass er da eklektisch vorgeht. Und ich denke, dass das keine Frage des Vermögens, sondern des Willens ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa
Offenbar hätte man gut daran getan, den Brief nicht nur den Medien zuzuspielen, sondern auch hier wieder eine Erläuterung beizufügen ... was für Dumpfbacken sitzen eigentlich in führenden Medien in den Redaktionen ?

 

Beispiel aus "Spiegel Online":

 

"So viel Selbstkritik eines Papstes ist selten - und ein recht gewundener Satz in seinem Brief enthält für die katholische Kirche gar eine Sensation, die beim einmaligen Lesen eher unterzugehen droht. Da heißt es: "Die kollegialen Organe, mit denen die Kongregation die anfallenden Fragen bearbeitet (besonders die regelmäßige Kardinalsversammlung mittwochs und die ein- bis zweijährige Vollversammlung), garantieren die Einbeziehung der Präfekten verschiedener römischer Kongregationen und des weltweiten Episkopats in die zu fällenden Entscheidungen." Etwas verquast, aber für den Vatikan mit seiner versteinerten Hierarchie enthält dieser Satz beträchtliche Sprengkraft.

 

Was ist gemeint? Es geht um ein Entscheidertreffen im Vatikan, jenseits der etablierten Gremien.

 

Der Papst will offenbar mit der neuen Kardinalsversammlung am Mittwoch eine Art politisches Kabinett der Kardinäle installieren, dass es in der Form bisher nicht gab und was der Radio-Vatikan-Pater Eberhard von Gemmingen seit Wochen vorgeschlagen hat".

 

Warum lässt man solche Leute Geschehenisse aus der Kirche kommentieren ? Leute, die einen solchen Brief nicht einmal intellektuell verstehen, geschweige denn adäquat kommentieren ?? Gemeint sind hier offenkundig die regelmäßige Versammlung der in Rom ansässigen Mitglieder der Glaubenskongregation sowie ihre "ein- bis zweijährige Vollversammlung".

 

Das ist - neben vielen anderen Dingen - ein echtes Problem der Berichterstattung der letzten Wochen, das sich hier und heute leider fortsetzt: Das ein großer Teil der Mitdiskutierenden in der Medienöffentlichkeit einfach keinen blassen Schimmer hat !

 

 

ich singe hymnen und lieder zu ehren der vorsehung, die uns in dir endlich einen menschen gesandt hat, der uns dies alles erklärt

 

:angry2:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin ja nun ein Mensch, der dazu neigt, auch dem Papst den guten Willen nicht abzusprechen. Daher sehe ich den Brief als Zeichen dafür an, dass man tatsächlich etwas begriffen hat. Dass er verstanden zu haben scheint, dass der Protest nicht das Ergebnis der Agitation einer bösen Pressemeute und notorischer Kirchenfeinde war (wie einige Bischöfe das behaupteten), sondern dass es nachvollziehbare Gründe für den Aufstand gab. Und seine wir ehrlich - die Taktik des Aussitzens hätte er jetzt weitergehen können, der Sturm auch hier im Forum war bei allem Frust vorbei.

 

Was ich bemerkenswerter finde: +net berichtete gestern Mittag, Hoyos beabsichtige eine formale Anerkennung der Piusbrüder - das hätte sie in Amt und Würden gebracht und wäre der Weg der Petrusbruderschaft gewesen: Anerkennung jetzt, über die Doktrin reden wir später mal. Und die Informanten von + sind gut informiert. Zeitgleich findet ein Brief des Papstes seinen Weg in die Öffentlichkeit, der genau den gegenteiligen Weg skizziert: Erst die Klärung des doktrinellen Fragen. Und die windet er Hoyos & Co. gänzlich aus der Hand: Nicht nur, dass Ecclesia Dei der CDF angegliedert wird, aus dem Brief wird auch deutlich, dass die Behandlung der Causa Piusbrüder aus Sicht des Papstes derart bedeutsam ist, dass sich die Plenarversammlung der CDF damit befassen muss. Ein Mauscheln geht da kaum noch! Die Piussler haben nun nicht mehr einen ihnen sehr geneigten Kardinal vor sich, sodern eine Institution, die in der VErgangenheit nicht gerade für ihren Großmut in Glaubensfragen bekannt war. Ich bin gespannt, was nun kommt - aber das wird lange dauern, die Plenaria tagt nur alle halbe Jahr.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dann frage ich mich, warum die kath. Kirche wächst und in weiten teilen der Welt angeblich doch so lebendig ist - so schlecht scheint es nicht auszusehen.

 

Sind Quantitäten entscheidend? Wären alle, die man "zur kath. zählt" wirklich gläubig- warum sprach Jesus sprach von einer kleinen Herde die ihm wirklich nachfolgt? Tauf- scheinchristen gibt es natürlich viele, keine Frage. Aber wie sieht es mit dem Glauben wirklich aus? Und sollte man die Realität des zunehmenden Atheismus, Materialismus, Terrorismus, Hoffnungslosigkeit aus quantitiativen Gründen übersehen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nein ich sorge mich nicht um formale Probleme sondern darum, dass die Menschheit immer mehr die Hoffnung verloren hat, als sie den Glauben über Bord warf. Das Scheinparadies der Technik, des wissenschaftlichen Fortschrittes führt nicht wirklich zu einer tiefen Lebensfreude und tieferen Sinnfindung,

Genau solche wie Dich hat Johannes XXIII. gemeint, als er sagte:

Wir aber sind völlig anderer Meinung als diese Unglückspropheten, die immer das Unheil voraussagen, als ob die Welt vor dem Untergange stünde.

shit, peter wird vom papst beachtet und ich wieder nicht. :angry2:

 

 

Seit jeher hat man den falschen Propheten, die den Leuten Brot, Zucker und Spiele prophezeiten applaudiert. Einen Johannes d. Täufer z.B: der zur Umkehr mahnte, Misstände anprangerte hat man einen Kopf kürzer gemacht. Heute nennen Illusionisten, Utopisten, Heilsoptimisten jene, die auf negative Zustände hinweisen "Unglückspopheten" und bedienen sich dabei einer Aussage von Johannes XXIII. Aber gerade Typen wie Sokrates die über gewisse Zustände in der Kirche oder Aussagen des Papstes wehklagen und heulen oder das Schiff Kirche verlassen sind deutliche Zeugen für Chaos, Anarchie und jene Übel, deren Feststellung sie anderen verweigern wollen. Aber sie selbst sind die lautesten Schreihälse wenn es gegen ihre Linie geht. Und du als Mitläuferhengst läufst da gerne spöttelnd und Häme ausgießend hinterher. Da muss nicht erst ein "Amoklauf" passieren um zu sehen, dass die Hoffnungslosigkeit in den Herzen vieler eine große Dunkelheit aufgerichtet hat.

 

Mit Lärm, Spielen, Gaudi, Lust und einem Ausleben aller möglichen Triebe versuchen sich viele darüber hinwegzutäuschen, dass manches eine schöne Fassade ist- aber dahinter stecken Nihilismus und Zerstörung. Aber macht euch ruhig über jene lustig die sich erlauben (wie auch der Papst) auf diese Zustände hinzuweisen- das ist ja viel viel leichter, als die Realität wahrzunehmen und ernsthaft beginnen mitzuwirken, dass die Menschen wieder Hoffnung haben.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dann frage ich mich, warum die kath. Kirche wächst und in weiten teilen der Welt angeblich doch so lebendig ist - so schlecht scheint es nicht auszusehen.

 

Sind Quantitäten entscheidend? Wären alle, die man "zur kath. zählt" wirklich gläubig- warum sprach Jesus sprach von einer kleinen Herde die ihm wirklich nachfolgt? Tauf- scheinchristen gibt es natürlich viele, keine Frage. Aber wie sieht es mit dem Glauben wirklich aus? Und sollte man die Realität des zunehmenden Atheismus, Materialismus, Terrorismus, Hoffnungslosigkeit aus quantitiativen Gründen übersehen?

 

Es ist die alte Frage nach dem halbvollen oder dem halbleeren Glas - und da sind die Perspektiven unterschiedlich. Allerdings möchte ich niemandem einen schwachen Glauben unterstellen, auch denen nicht, die aus rein ästhetischen Gründen bestimmte Liturgieformen bevorzugen und ansonsten mit den Konsequenzen des Glaubens wenig am Hut haben.

 

Im übrigen erinnere ich mioch noch gut - es ist gar nicht so lange zurück - an den Hype um die vermeindliche oder tatsächliche Wiederkehr des Religiösen. Wenn aber Deiner Meinung nach das Wachstum der Kirche kein Argument ist, warum bekümmert Dich dann ihr lokales Schrumpfen - wenn da nur die weg bleiben, die ohnehin nichts geglaubt haben, dann sollte man das doch im Interesse des kirchlichen Glaubensstandes eher begrüßen, oder nicht?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Naja, ich bin nicht der Meinung, dass ein so unfroher Typ wie du eine Ahnung hat, was tiefere Lebensfreude ist. Die Vorstellung, man könnte nur Lebensfreude haben, wenn man abergläubig ist, ist schon sehr abstrus.

 

Du bist nicht der einzige, der die tiefe Freude bei anderen nicht wahrnehmen kann- weil ich mich z.B. deiner Meinung nicht anschließe oder deine Sichtweise nicht vertrete.

 

Mir zu unterstellen ist würde glauben, Lebensfreude würde aus dem "Aberglauben" kommen ist ein fieser rhetorischer Trick. Arbeitest du immer so?

 

Wahre Freude finden wir, wenn wir unsere Aufgabe erfüllen, wenn wir die Liebe leben.

 

Wie hat ein anderer User auch schon festgestellt hat, jemand der zum Lachen in den Keller geht, sollte nicht von Lebensfreude und Sinnsuche schwafeln. Eine ganze Menge Leute fühlt sich wesentlich besser, nachdem sie dem Aberglauben abgeschworen haben.

 

Ja- wie z.B. Nietzsche, Sartre ... .willst du mich zum Lachen bringen???

 

Meine Meinung: Gott hat uns für das Glück und zwar EWIGE Freude erschaffen. Alle irdischen Dinge genügen dem Menschen nicht, damit seine Seele Freude, Erfüllung findet. Wir sind auf Gott, auf das ewige Glück hin erschaffen. Daher werden uns alle irdischen Freuden nicht genügen. Die Scheinparadiese die sich der Mensch erschafft können eine Zeit lang über die tiefe, innere Sehnsucht nach ewiger Freude hinwegtäuschen, übertünchen- eine wirkliche Erfüllung können sie allerdings nicht bieten. Daher auch die Suche nach dem Glücks- Rausch, nach Quantifizierung der Lust.

 

Ja- ich glaube an den Gott, der uns Freude schenken will- ewige Freude. Und im Tiefsten meiner Seele bin ich glücklich und froh, dass Gott mich aus dem Unglauben, Atheismus heraus geholt hat- und mir dass Glück des Glaubens geschenkt hat. Dafür bin ich ihm zutiefst dankbar- ebenso wie ich z.B. dankbar bin für die Herrlichkeiten der Schöpfung, die Schönheit, die Gott uns auf diese Weise schenkt. Deine Vermutung ich hätte zu wenig Freude oder müsste in den Keller gehen um dort zu lachen ist ein Phantasieprodukt atheistischer Verwirrung. Gute Besserung.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...