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Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe


gouvernante

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aber Benedikts heftiges Interesse an der Liturgie hat schon immer sein sonst recht gutes logisches Denken in diesem Bereich getrübt:
Nach allem was ich schon von Josef Ratzinger gehört habe scheint sein Interesse an der Lturgie nicht wirklich groß zu sein.

An der Liturgie selbst natürlich nicht. Aber an der Durchsetzung seiner Neuzeitfeindlichkeit. Und als Mittel zum Zweck ist für ihn die Liturgie dann sehr wichtig - zum Beispiel um sich mit anderen Neuzeitgegnern zu verbünden.

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An der Liturgie selbst natürlich nicht. Aber an der Durchsetzung seiner Neuzeitfeindlichkeit. Und als Mittel zum Zweck ist für ihn die Liturgie dann sehr wichtig - zum Beispiel um sich mit anderen Neuzeitgegnern zu verbünden.

 

Welche Neuzeitfeindlichkeit denn? Ich bin auch neuzeitfeindlich, wenn es um diverse Sendungsformate privater TV-Kanäle geht. :angry2:

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An der Liturgie selbst natürlich nicht. Aber an der Durchsetzung seiner Neuzeitfeindlichkeit. Und als Mittel zum Zweck ist für ihn die Liturgie dann sehr wichtig - zum Beispiel um sich mit anderen Neuzeitgegnern zu verbünden.

 

Welche Neuzeitfeindlichkeit denn? Ich bin auch neuzeitfeindlich, wenn es um diverse Sendungsformate privater TV-Kanäle geht. :angry2:

 

das allein reicht nicht. du musst den untergang der welt vorhersagen, der aus "diversen Sendungsformaten privater TV-Kanäle" resultiert.

weiterhin empfiehlt es sich, den drohenden untergang durch rückgriffe in die vergangenheit, z.b. durch wiedereinführung von grammophonen verhindern zu wollen.

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An der Liturgie selbst natürlich nicht. Aber an der Durchsetzung seiner Neuzeitfeindlichkeit. Und als Mittel zum Zweck ist für ihn die Liturgie dann sehr wichtig - zum Beispiel um sich mit anderen Neuzeitgegnern zu verbünden.

 

Welche Neuzeitfeindlichkeit denn? Ich bin auch neuzeitfeindlich, wenn es um diverse Sendungsformate privater TV-Kanäle geht. :angry2:

 

das allein reicht nicht. du musst den untergang der welt vorhersagen, der aus "diversen Sendungsformaten privater TV-Kanäle" resultiert.

weiterhin empfiehlt es sich, den drohenden untergang durch rückgriffe in die vergangenheit, z.b. durch wiedereinführung von grammophonen verhindern zu wollen.

Weltuntergang ist etwas heftig. Aber ich sage vorher: weitere Verrohung des menschlichen Miteinanders. Und schlage vor, die TV-Kanäle auf 5 zu reduzieren und nur zwischen 12 und 24 Uhr auszustrahlen. Die meisten Leute sind eh im Internet unterwegs. (Diese 4 Sätze sind ironisch gemeint.)

 

Papst und friends sagen sicher nichts über den Weltuntergang. Wer mit der Gegenwart nicht so ganz zufrieden ist, greift oft (zwischenzeitlich oder länger) auf ehemalige Programme zurück. Oder orientiert sich an ihnen.

bearbeitet von lara
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und diese weltuntergangsprophetie sollte papst johannes XXIII. nicht gemeint haben?

Weltuntergangsprophetien findet man bei gewissen Sekten, die den Weltuntergang sogar mit einem bestimmten Datum vorher sagen. Wer in der Erwähnung erkalteter Liebe bereits Weltuntergang sieht (ich bediene mich nun mal deiner eigenen Dikition) "betreibt Verleumdung". Festzustellen, dass die Menschen heute wie "Nummern" behandelt werden, festzustellen, dass die Technokratie und der Aberglaube an die Wissenschaft (d.h. dass man mit Hilfe der Wissenschaft alle Probleme lösen könnte) dazu beitragen, dass es mit der Menschlichkeit bergab geht -kann man das wirklich als Weltuntergangsprophetie bezeichnen, wenn man einigermaßen ehrlich und objektiv sein will?

 

 

am lieblosesten fand ich ich immer noch weltwirtschaftkrise und krieg und kz.
Spricht der Jakbusbrief nicht die Ursachen an: Habgier, Kampf der Leidenschaften,fleischliches Denken:

 

Der Brief des Jakobus, Kapitel 4

Warnung vor Zwietracht und Weltsinn

1 Woher kommen die Kriege bei euch, woher die Streitigkeiten? Doch nur vom Kampf der Leidenschaften in eurem Innern. 2 Ihr begehrt und erhaltet doch nichts. Ihr mordet und seid eifersüchtig und könnt dennoch nichts erreichen. Ihr streitet und führt Krieg. Ihr erhaltet nichts, weil ihr nicht bittet. 3 Ihr bittet und empfangt doch nichts, weil ihr in böser Absicht bittet, um es in eurer Leidenschaft zu verschwenden. 4 Ihr Ehebrecher, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der wird zum Feind Gottes. 5 Oder meint ihr, die Schrift sage ohne Grund: Eifersüchtig sehnt er sich nach dem Geist, den er in uns wohnen ließ. 6 Doch er gibt noch größere Gnade; darum heißt es auch: Gott tritt den Stolzen entgegen, den Demütigen aber schenkt er seine Gnade. 7 Ordnet euch also Gott unter, leistet dem Teufel Widerstand; dann wird er vor euch fliehen.

bearbeitet von Mariamante
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Die Piusbischöfe haben den Vorteil, wieder ganz offiziell katholisch zu sein und ihr Gift nun mit kirchlicher Legitimation verspritzen zu können.

Und der Papst hat den Vorteil, eine Hausmacht für seine Richtung wider die Neuzeit gewonnen zu haben.

Eine win-win-Situation für diese beiden Parteien. Eine Katastrophe natürlich für die Kirche. Aber immerhin: Eine Katastrophe, deren Donnerschlag nur gedämpft erschallt, wie es ursprünglich (also vor Williamson) auch gedacht war. Die Sache scheint mir sowieso ein tod-sicheres System zu haben. Es wird funktionieren. Die Frage ist nur: Für wen wird es funktionieren? - Selbstverständlich für die "Guten". Die Andersdenkenden, Wiederverheirateten, Homosexuellen, Halbprotestanten, Relativisten, Kreativisten und Gottesmörderfreunde bzw. Vatikanum-II-Behoffer gehören ja sowieso nicht wirklich dazu.

 

Ich halte das wirklich für eine Verschwörungstheorie. Was ist denn bisher wirklich konkret passiert? Es hat sich nichts verändert, die Pius-Priester sind nach wie vor suspendiert, die Erklärungen zur Religionsfreiheit, zur Ökumene und zum Dialog der Religionen sind nach wie vor in Kraft.

 

"Dominus Jesus" hat nichts neues gebracht, es wiederholt letzten Endes die Aussagen des 2. Vatikanums. Der Text wurde ja gerade von protestantischen Christen sehr gelobt, solange nur von Jesus die Rede war. Gestoßen haben sie sich an den Passagen über die Kirche, aber auch diese Aussagen wiederholen nur die Lehren des 2. Vatikanums.

 

Eine Änderung der Liturgie, wie weiter oben skizziert (Abschaffung der Handkommunion, Pflichtteile in Latein, Zelebration mit dem Rücken zum Volk), sind überhaupt nicht durchsetzbar. Auch das wurde weiter oben schon gesagt.

 

Also ehrlich: ich weiß nicht, was die ganze Aufregung soll. Vielleicht hat sie ja doch etwas mit der inneren Unsicherheit derjenigen zu tun, die im 2. Vatikanum nur den Beginn viel weitergehender Änderungen gesehen haben, und nun enttäuscht sind, dass die katholische Kirche doch nicht so sehr mit der Tradition gebrochen hat, wie sie es wünschten.

Vielleicht auch mit der Frustration derer, die mit wirklich lauteren Motiven dieser Gesellschaft nachgegangen sind, und erleben, dass sich das nicht so richtig ausgezahlt hat. Die Geringschätzung der nichtchristlichen Teile der Gesellschaft für die "Kuschelchristen" geht ja von ganz rechts bis ganz links. Auch die TAZ hatte einen Artikel, in dem das 2. Vatikanum als "das Konzil der Buchhalter" bezeichnet wurde.

 

Ich persönlich halte die Texte des Konzils für mit das beste und dauerhafteste, was das 20. Jahrhundert insgesamt an geistigen Ansätzen hervorgebracht hat. Die Texte haben Wahrheit und Dauer aus sich selber heraus. Es besteht überhaupt kein Anlass, zu denken, man käme in der Kirche ohne das Konzil aus. Ein bisschen mehr an gelassenem Selbstbewusstsein könnte gerade den Verfechtern des Konzils nicht schaden.

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Lieber Franziskaner,

 

mich würde interessieren was ein "Kuschelchrist" genau ist (den Begriff hab ich in den letzten Wochen oft gelesen). Und was ist das Gegenteil eines "Kuschelchristen".

 

LG

JP

bearbeitet von JohannaP
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Lieber Franziskaner,

 

mich würde interessieren was ein "Kuschelchrist" genau ist (den Begriff hab ich in den letzten Wochen oft gelesen). Und was ist das Gegenteil eines "Kuschelchristes".

 

LG

JP

 

 

Nun, ein Kuschelchrist kuschelt halt gerne, und ein Nicht-Kuschelchrist mag nicht kuscheln.

 

 

stets hilfreich belehrend....................tribald

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Ich halte das wirklich für eine Verschwörungstheorie. Was ist denn bisher wirklich konkret passiert? Es hat sich nichts verändert, die Pius-Priester sind nach wie vor suspendiert, die Erklärungen zur Religionsfreiheit, zur Ökumene und zum Dialog der Religionen sind nach wie vor in Kraft.

 

"Dominus Jesus" hat nichts neues gebracht, es wiederholt letzten Endes die Aussagen des 2. Vatikanums. Der Text wurde ja gerade von protestantischen Christen sehr gelobt, solange nur von Jesus die Rede war. Gestoßen haben sie sich an den Passagen über die Kirche, aber auch diese Aussagen wiederholen nur die Lehren des 2. Vatikanums.

Irgendwie hast Du zumindest teilweise Recht: Nichts hat sich verändert, nichts soll sich ändern. Selbst die Piusbrüder sind noch suspendiert. Auch wenn gleich schon mal vorsorglich in den einschlägigen Texten die Rede davon ist, dass diese Suspendierung aufgehoben werden kann, wenn sie sich zum Vatikanum und zum Papst bekennen.

 

Verändert hat sich bereits in der Legitimation der Petrusbrüder etwas. Hier musste das Vatikanum keineswegs in allen Teilen anerkannt werden. Nenne es nun Verschwörungstheorie, ich sage eben "begründete" Verschwörungstheorie, und zwar aus der geschichtlichen Erfahrung begründet: Was spricht eigentlich dagegen, dass man das mit den Piusbrüdern ebenso handhabt?

Dann kann man wieder sagen: Es hat sich nichts verändert. Wir machen das genau so, wie wir es schon früher gehandhabt haben.

 

Geändert hat sich die Gewichtung der tridentinischen Messe bzw. die Zuständigkeit über deren Zulassung. Ist ja wirklich ein Witz gewesen: Wenn die Piusbrüder irgendwo "ihre" Messe etablieren wollen, dann geht es ja keineswegs nur um ein liturgisches Anliegen. Es geht um Einflussnahme. Und wo dies geschieht, kann der Ortsbischof nicht mehr selbst reagieren, sondern die Entscheidung kann bis hin zu ecclesia dei, ausgerechnet ecclesia dei, hochgeklagt werden.

 

Die Handkommunion wird nicht verboten. Du sagst, dass das nicht durchsetzbar wäre. Ich sage, dass das noch nicht durchsetzbar ist, dass aber längst schon Bestrebungen schon im Gange sind, sie zurückzudrängen.

Ich habe gar nichts gegen Mundkommunion, ich reiche sie in meiner Gemeinde gewohnheitsmäßig jedem, der sie wünscht. Aber es werden Gruppen gestärkt (huhu Piusse!), die die Handkommunion militant ablehnen.

Dies ist doch die langjährig erkennbare Methode von Papst Benedikt: Er stärkt und fördert bestimmte Gruppen und bringt andere in eine Art Zwielicht: Sie sind sozusagen antipäpstlich, geradezu antikirchlich, zeitgeistbesessen, indem sie es anders praktizieren als der Papst und seine Protegés.

 

Die liturgischen Bestimmungen haben sich nicht verändert, sondern sie wurden eingefroren. Im Gegensatz zum Vatikanum, das eine Inkulturation in Auftrag gibt, hat sich einfach gar nichts getan. Na prima, dann sind wir doch wieder prima traditionell. Und traditionell ist gleichbedeutend mit rechtgläubig.

 

Entscheidende Texte (KKK) werden neu herausgegeben. Oh wie schön, mal was Neues? Nö. Die vom Konzil aufgetragene Grundlage einer Herangehensweise an biblische Texte wurde eben nicht genutzt. Auch hier kann man sagen: Es hat sich nichts geändert. Der KKK ist ein Kompendium vorkonziliarer Aussagen, den man lediglich oberflächlich (allerdings ausgesprochen üppig) mit Vatikanumstexten geschmückt hat, ohne die Anweisungen des Vatikanums zu befolgen.

 

Aus den Konzilstexten des Vatikanums dringt der Wille aus allen Knopflöchern, den Glauben anderer Konfessionen und Religionen erst einmal wertzuschätzen. Inhaltlich hat sich durch Dominus Jesus nicht viel (wenn auch Entscheidendes) geändert. Aber vom Ton her tritt man den Protestanten doch lieber mal schnell in die Weichteile.

 

Du sagst, Dominus Jesus habe nichts neues gebracht. Ja warum denn nicht? Das ist doch schlimm genug, einen Text zu bringen, der nichts Neues bringt, lediglich die Protestanten verärgert.

Frage: Warum schreibt man überhaupt so einen Text, wenn man nichts Neues zu sagen hat?

Antwort: Das liegt in den Weichteilen verborgen, wenn auch nicht den eigenen.

 

Du sagst, es sei noch nichts passiert. Naja. Eine Verschwörungstheorie sei es, wenn ich befürchte, dass was passiert.

Nun ja. Wenn wirklich nichts passieren sollte, dann könnte der Papst ja auch anstelle des "Suspendierung bis auf Widerruf" klipp und klar sagen: "Ämter und Einfluss bekommt Ihr bei uns nicht!"

 

Und wer will versuchen mir einzureden, dass die Piusbrüder in Wirklichkeit das Vatikanum nicht ablehnen? Da gackern doch die Hühner! Natürlich lehnen sie nicht alles ab - ganz einfach deswegen, weil das Konzil ja auch ältere Traditionen aufgreift oder sogar zitiert. Diese Teile akzeptieren sie. Aber sie lehnen das Vaticanum genau in den Teilen ab, wo es einen Schritt weiter gegangen ist. Und insbesondere nach der Legitimierung der Petrusbrüder halte ich meine Befürchtung begründet, dass es vom Papst gar nicht beabsichtigt ist, sie auch diese Teile als verpflichtend für sich anzunehmen.

 

Grundsätzlich könnte ich mir hier schon eine Brücke vorstellen. Wenn ich das Vertrauen in den Papst hätte, dass er sie z.B. auf eine grundsätzliche Offenheit zum neuen Ritus verpflichtet. Das hieße: Es wird ihnen nicht erlaubt, den außerordentlichen Ritus zur Normalität zu erheben, indem sie übergewichtig tridentinisch zelebrieren. Und mit ordentlichem Ritus meine ich: Mit Ministrantinnen, Kommunionhelfern und Kommunionhelferinnen, mit Lektoren und Lektorinnen.

Und es wäre alles palletti, wenn ich das Vertrauen hätte, dass der Papst sie auf die vatikanische Bibelinterpretation zu verpflichten. Dieses Vertrauen schminke ich mir intensiv ab, da ja sich ja der Papst selbst nicht dran hält.

Und wenn ich das Vertrauen hätte, dass der Papst die Piusse anhält, tatsächlich anderen Konfessionen und Religionen die gebührende Wertschätzung entgegenbringen. Auch hier müsste er mal selbst mit gutem Beispiel vorangehen.

Tja. Dann ... dann könnte ich mir vorstellen, dass da was draus wird. Aber wie schon gesagt: Hier fehlt mir das Vertrauen. Und zwar sowohl in einen Papst, der selbst in eine andere Richtung marschiert. Als auch in die Piusbrüder. Also bitte: Wenn sich diese Bischöfe darauf einlassen würden, einfach so durch Widerruf und Zusage, wären sie doch völlig charakterlos. Und ganz nüchtern gerechnet: Die sind in einem Alter, in dem ich bezweifle, dass ihnen genug Zeit bleibt, um hier wirklich umzukehren. Mal ganz abgesehen von dem dazu nötigen Willen.

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Also, wenn ich Meckys Kirchengeschichtsanalyse so lese und seine Beurteilung der gegenwärtigen Situation, da fällt mir spontan die Konzilseröffnungsrede von Papst Johannes XXIII. ein: "Hört nicht auf all die Unglückspropheten!"

Interessant ist, dass diese mittlerweile aus einer ganz andere Ecke kommen ...

Hier vielleicht noch mal die Originalworte von Johannes XXIII, damit der Zusammenhang klar ist:

"Sie reden unablässig davon, daß unsere Zeit im Vergleich zur Vergangenheit dauernd zum Schlechteren abgeglitten sei. Sie benehmen sich so, als hätten sie nichts aus der Geschichte gelernt, die eine Lehrmeisterin des Lebens ist, und als sei in den Zeiten früherer Konzilien, was die christliche Lehre, die Sitten und die Freiheit der Kirche betrifft, alles sauber und recht, zugegangen.

Wir aber sind völlig anderer Meinung als diese Unglückspropheten, die immer das Unheil voraussagen, als ob die Welt vor dem Untergange stünde."

http://www.ub.uni-freiburg.de/referate/04/semapp/konzil.html

 

Und ich habe mich immer mal wieder gefragt, ob ich ihm nicht unrecht tue, wenn ich ihm nicht über den Weg traue (Udalricus meine ich!). :angry2:

Wieso kannst du mir nicht über den Weg trauen? Auch wenn ich nicht wörtlich zitiert habe, so sehe ich doch keinerlei Sinn-Unterschied.
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Die Piusbischöfe haben den Vorteil, wieder ganz offiziell katholisch zu sein und ihr Gift nun mit kirchlicher Legitimation verspritzen zu können.

Und der Papst hat den Vorteil, eine Hausmacht für seine Richtung wider die Neuzeit gewonnen zu haben.

Eine win-win-Situation für diese beiden Parteien. Eine Katastrophe natürlich für die Kirche. Aber immerhin: Eine Katastrophe, deren Donnerschlag nur gedämpft erschallt, wie es ursprünglich (also vor Williamson) auch gedacht war. Die Sache scheint mir sowieso ein tod-sicheres System zu haben. Es wird funktionieren. Die Frage ist nur: Für wen wird es funktionieren? - Selbstverständlich für die "Guten". Die Andersdenkenden, Wiederverheirateten, Homosexuellen, Halbprotestanten, Relativisten, Kreativisten und Gottesmörderfreunde bzw. Vatikanum-II-Behoffer gehören ja sowieso nicht wirklich dazu.

 

Ich halte das wirklich für eine Verschwörungstheorie. Was ist denn bisher wirklich konkret passiert? Es hat sich nichts verändert, die Pius-Priester sind nach wie vor suspendiert, die Erklärungen zur Religionsfreiheit, zur Ökumene und zum Dialog der Religionen sind nach wie vor in Kraft.

 

"Dominus Jesus" hat nichts neues gebracht, es wiederholt letzten Endes die Aussagen des 2. Vatikanums. Der Text wurde ja gerade von protestantischen Christen sehr gelobt, solange nur von Jesus die Rede war. Gestoßen haben sie sich an den Passagen über die Kirche, aber auch diese Aussagen wiederholen nur die Lehren des 2. Vatikanums.

 

Eine Änderung der Liturgie, wie weiter oben skizziert (Abschaffung der Handkommunion, Pflichtteile in Latein, Zelebration mit dem Rücken zum Volk), sind überhaupt nicht durchsetzbar. Auch das wurde weiter oben schon gesagt.

 

Also ehrlich: ich weiß nicht, was die ganze Aufregung soll. Vielleicht hat sie ja doch etwas mit der inneren Unsicherheit derjenigen zu tun, die im 2. Vatikanum nur den Beginn viel weitergehender Änderungen gesehen haben, und nun enttäuscht sind, dass die katholische Kirche doch nicht so sehr mit der Tradition gebrochen hat, wie sie es wünschten.

Vielleicht auch mit der Frustration derer, die mit wirklich lauteren Motiven dieser Gesellschaft nachgegangen sind, und erleben, dass sich das nicht so richtig ausgezahlt hat. Die Geringschätzung der nichtchristlichen Teile der Gesellschaft für die "Kuschelchristen" geht ja von ganz rechts bis ganz links. Auch die TAZ hatte einen Artikel, in dem das 2. Vatikanum als "das Konzil der Buchhalter" bezeichnet wurde.

 

Ich persönlich halte die Texte des Konzils für mit das beste und dauerhafteste, was das 20. Jahrhundert insgesamt an geistigen Ansätzen hervorgebracht hat. Die Texte haben Wahrheit und Dauer aus sich selber heraus. Es besteht überhaupt kein Anlass, zu denken, man käme in der Kirche ohne das Konzil aus. Ein bisschen mehr an gelassenem Selbstbewusstsein könnte gerade den Verfechtern des Konzils nicht schaden.

Du hast damit auch meine Sichtweise sehr genau wieder gegeben. Danke!
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Also ehrlich: ich weiß nicht, was die ganze Aufregung soll. Vielleicht hat sie ja doch etwas mit der inneren Unsicherheit derjenigen zu tun, die im 2. Vatikanum nur den Beginn viel weitergehender Änderungen gesehen haben, und nun enttäuscht sind, dass die katholische Kirche doch nicht so sehr mit der Tradition gebrochen hat, wie sie es wünschten.

Ja natürlich!

Selbstverständlich bedeutet jeder Schritt nach vorne einen Traditionsbruch: Man macht etwas anders, als das früher üblich war.

Und ja: Das Vatikanum kann nur ein bescheidener Anfang sein, nachdem sich die Welt jahrhundertelang verändert hat, ohne dass die Kirche die richtigen und notwendigen, oft sogar dringend notwendigen Schritte gegangen ist.

 

Die Kritik an Papst Benedikt bezieht sich tatsächlich nicht nur darauf, dass er vor das Vatikanum zurück geht, sondern dass er in kaum einem Punkt einen Schritt nach vorne getan hat.

 

Als Johannes Paul Lefebvre exkommuniziert hat, war einer der wesentlichen Gründe, dass der Papst ihm eine falsches Traditionsverständnis vorgeworfen hat.

Tradition heißt nämlich, dass wir das weiter geben, was Jesus uns gegeben hat. Bei Lefebvre sieht das anders aus: Er will das weiter geben, was ein bestimmter Ausschnitt der Kirche sich an Gepflogenheiten angewöhnt hat. Für ihn wäre somit eine Aufgabe der Bezeichnung "Gottesmörder" für die Juden ein Traditionsbruch. Denn so hat es die "Kirche" und "schon immer" getan. Mit derselben Logik könnte man auch die Aufgabe der Hexenverbrennung, der Folter und der Schwertermission als Traditionsbruch bezeichnen.

 

Lebendige Tradition wäre aber, wenn man das Heil (und darum geht es!), das Jesus Menschen geschenkt hat, weiter schenkt.

Lebendige Tradition wäre, wenn man die lebendige Nähe, die Jesus seinen Zeitgenossen geschenkt hat, weiter schenkt.

Lebendige Tradtion wäre, wenn man die Worte Jesu heute ebenso heilswirksam spricht (immerhin handelt es sich um Gottes Wort), wie Jesus sie gesprochen hat.

 

Aber das will auch Papst Benedikt nicht. Und die Piusse wollen das schon gar nicht. Wenn er und die Piusse von Tradition sprechen, dann sprechen sie von Traditionen der Kirche - und zwar mit hohem, nein, höchstem Eigenwert. Die traditionelle lateinische Sprache hat im Ernstfall Vorrang vor der Verständlichkeit, mit der Jesus seine Worte sprach. Die traditionelle Entfernung von Jesus Christus (unter dem Deckmäntelchen des Mysteriums) hat Vorrang vor der Nähe, die der Immanuel allein schon durch seine Menschwerdung geschaffen hat.

 

Alles wird abgetastet, ob es "in der Tradition" steht - also den Konzilsaussagen. Und je älter die Konzilsaussage, desto gewichtiger. Egal, ob das im heutigen Kontext unverständlich oder irreführend ist. Hauptsache "Tradtion" (im lefebvre'schen Sinne).

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Die Handkommunion wird nicht verboten. Du sagst, dass das nicht durchsetzbar wäre. Ich sage, dass das noch nicht durchsetzbar ist, dass aber längst schon Bestrebungen schon im Gange sind, sie zurückzudrängen.

Ich habe gar nichts gegen Mundkommunion, ich reiche sie in meiner Gemeinde gewohnheitsmäßig jedem, der sie wünscht. Aber es werden Gruppen gestärkt (huhu Piusse!), die die Handkommunion militant ablehnen.

 

Militant ablehnen. Wäre ich katholischer Priester, dann würde ich nur die Mundkommunion verabreichen, und zwar mit dem Hinweis, dass noch bei jedem, der das Wort Gottes erst in die Hand und dann in den Mund nahm, es dadurch zur Waffe wurde.

 

"Sie dürfen die Braut jetzt küssen."

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Die Handkommunion wird nicht verboten. Du sagst, dass das nicht durchsetzbar wäre. Ich sage, dass das noch nicht durchsetzbar ist, dass aber längst schon Bestrebungen schon im Gange sind, sie zurückzudrängen.

Ich habe gar nichts gegen Mundkommunion, ich reiche sie in meiner Gemeinde gewohnheitsmäßig jedem, der sie wünscht. Aber es werden Gruppen gestärkt (huhu Piusse!), die die Handkommunion militant ablehnen.

 

Militant ablehnen. Wäre ich katholischer Priester, dann würde ich nur die Mundkommunion verabreichen, und zwar mit dem Hinweis, dass noch bei jedem, der das Wort Gottes erst in die Hand und dann in den Mund nahm, es dadurch zur Waffe wurde.

 

"Sie dürfen die Braut jetzt küssen."

 

Ah ja? Also bei allen Priestern und Bischöfen aller Jahrhunderte, die zwangsläufig die Eucharistie zuerst in die Hand und dann in den Mund nahmen/nehmen ist die Eucharistie zur Waffe geworden.

 

Das war mir bisher neu.

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Lieber Franziskaner,

 

mich würde interessieren was ein "Kuschelchrist" genau ist (den Begriff hab ich in den letzten Wochen oft gelesen). Und was ist das Gegenteil eines "Kuschelchristen".

 

LG

JP

 

Kuschelchrist ist manchmal ein Synonym für eine liberale Einstellung. Kuschelchristen werden u.a. auch jene genannt, die das Angenehme, Liebliche der Schrift annehmen- die "rauhen" oder harten Aussagen eher in den Hintergrund rücken. Kuschelchristen glauben z.B. an einen Himmel für alle - ewige Hölle, Teufel, Dämonen Sünde aber sind Themen, mit denen sie nichts zu tun haben wollen. Kuschelchristen sprechen gern von der "Fülle des Lebens" zu dem wir berufen sind, sprechen von einem positiven Gottesbild, einem "liebenden Vater" der alle liebt - über die Notwendigkeit der Bekehrung, von Kreuz und ernsten Themen hören sie weniger gern.

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Lieber Franziskaner,

 

mich würde interessieren was ein "Kuschelchrist" genau ist (den Begriff hab ich in den letzten Wochen oft gelesen). Und was ist das Gegenteil eines "Kuschelchristen".

 

LG

JP

 

Kuschelchrist ist manchmal ein Synonym für eine liberale Einstellung. Kuschelchristen werden u.a. auch jene genannt, die das Angenehme, Liebliche der Schrift annehmen- die "rauhen" oder harten Aussagen eher in den Hintergrund rücken. Kuschelchristen glauben z.B. an einen Himmel für alle - ewige Hölle, Teufel, Dämonen Sünde aber sind Themen, mit denen sie nichts zu tun haben wollen. Kuschelchristen sprechen gern von der "Fülle des Lebens" zu dem wir berufen sind, sprechen von einem positiven Gottesbild, einem "liebenden Vater" der alle liebt - über die Notwendigkeit der Bekehrung, von Kreuz und ernsten Themen hören sie weniger gern.

 

interessante Definition...

Ich hätte jetzt da ne ganz andere Definition gehabt:

Kuschelchristen sind die, die sich innerhalb ihrer Kirche so richtig kuschelig wohl fühlen, dass sie es ganz und gar nicht haben können, wenn andere äußeren, dass sie sich nicht ganz so wohl fühlen, und diesen dann andienen, sich doch aus ihrer kuscheligen Kirche zu verabschieden, damit sie unbehelligt weiterkuscheln können.

 

alles Liebe

 

Angelika

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interessante Definition...

Ich hätte jetzt da ne ganz andere Definition gehabt:

Kuschelchristen sind die, die sich innerhalb ihrer Kirche so richtig kuschelig wohl fühlen, dass sie es ganz und gar nicht haben können, wenn andere äußeren, dass sie sich nicht ganz so wohl fühlen, und diesen dann andienen, sich doch aus ihrer kuscheligen Kirche zu verabschieden, damit sie unbehelligt weiterkuscheln können.

 

alles Liebe

 

Angelika

Deine Definition deckt sich absolut mit meinen Erfahrungen :angry2:

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Die Handkommunion wird nicht verboten. Du sagst, dass das nicht durchsetzbar wäre. Ich sage, dass das noch nicht durchsetzbar ist, dass aber längst schon Bestrebungen schon im Gange sind, sie zurückzudrängen.

Ich habe gar nichts gegen Mundkommunion, ich reiche sie in meiner Gemeinde gewohnheitsmäßig jedem, der sie wünscht. Aber es werden Gruppen gestärkt (huhu Piusse!), die die Handkommunion militant ablehnen.

Militant ablehnen. Wäre ich katholischer Priester, dann würde ich nur die Mundkommunion verabreichen, und zwar mit dem Hinweis, dass noch bei jedem, der das Wort Gottes erst in die Hand und dann in den Mund nahm, es dadurch zur Waffe wurde.

"Sie dürfen die Braut jetzt küssen."

Ah ja? Also bei allen Priestern und Bischöfen aller Jahrhunderte, die zwangsläufig die Eucharistie zuerst in die Hand und dann in den Mund nahmen/nehmen ist die Eucharistie zur Waffe geworden.

Das war mir bisher neu.

Dir muss nichts neu sein, Schäfchen. Freemans Posting ist entweder als Witz gedacht oder es ist völlig irre. Ich hoffe mal auf Witz.

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Die Handkommunion wird nicht verboten. Du sagst, dass das nicht durchsetzbar wäre. Ich sage, dass das noch nicht durchsetzbar ist, dass aber längst schon Bestrebungen schon im Gange sind, sie zurückzudrängen.

Ich habe gar nichts gegen Mundkommunion, ich reiche sie in meiner Gemeinde gewohnheitsmäßig jedem, der sie wünscht. Aber es werden Gruppen gestärkt (huhu Piusse!), die die Handkommunion militant ablehnen.

 

Militant ablehnen. Wäre ich katholischer Priester, dann würde ich nur die Mundkommunion verabreichen, und zwar mit dem Hinweis, dass noch bei jedem, der das Wort Gottes erst in die Hand und dann in den Mund nahm, es dadurch zur Waffe wurde.

 

"Sie dürfen die Braut jetzt küssen."

 

Ah ja? Also bei allen Priestern und Bischöfen aller Jahrhunderte, die zwangsläufig die Eucharistie zuerst in die Hand und dann in den Mund nahmen/nehmen ist die Eucharistie zur Waffe geworden.

 

Das war mir bisher neu.

:angry2::angry2:

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@Mariamante: Noja, was spricht dagegen dass Kuschelchristen und Hardcorechristen weiterhin gemeinsam sonntäglich in die Messe gehen? :unsure:

 

@Theodora, Angelika :angry2::evil:

 

LG

JP

 

Ich antworte mal ausnahmsweise für den MM. :angry2:

Der Hauptgrund ist der, dass Hardcore Christen nichts mehr verabscheuen als kuscheliges Wohlfühlen. Erst wenn überall der Geruch nach ewiger Verdammnis und Hölle durch die luft wabern, beginnt der Hardcor Christ sich heimelig zu fühlen. Das Leben per se ist sündig. Jeder Atemzug ohne Furcht vor der gerechten Strafe des Herrn ist Sünde. Schon die simple Tatsache der Geburt ist Sünde. Erst recht natürlich alle dadurch zwangsläufig sich ergebende Lebensäußerungen. Und in dieser mit viel Menschenhass und Verachtung der Freude eingerichteten Welt sind Kuschelchristen das allerschlimmste. Sich weigern, dass alleine schon die pure Existenz als Sünde anerkannt wird, das kann kein Hardcore Christ irgendwie nachvollziehen.

 

So in etwa dürfte seine Antwort ausfallen.

 

Ausnahmsweise mal dem MM aushelfend........................tribald

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Diese Polarisierung "Kuschelchristen" - "Hardcorechristen" gefällt mir nicht. Ich denke, wenn ich mir das Evangelium durchlese, dann stoße ich beide Elemente: Jesus will, dass es uns geht, dass wir uns der Kirche als einer starken und Geborgenheit vermittelnden Gemeinschaft verbunden wissen, er weiss aber auch, dass die Kirche nur dann Bestand hat, wenn ihre Mitglieder auch bereit sind, Kreuz und Leid bis hin zum Martyrium auf sich zu nehmen und nach den Geboten Gottes zu leben. Nur ein ganzheitliches Christentum, dass aus dem Evangelium heraus beide Aspekt sieht und lebt, wird wirklich Zukunft haben.

bearbeitet von Udalricus
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