Chrysologus Geschrieben 5. November 2011 Melden Share Geschrieben 5. November 2011 Es ist doch schön, wenn man seine Anhänger noch namentlich kennt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 5. November 2011 Melden Share Geschrieben 5. November 2011 (bearbeitet) Mir ist der Name Norbert Bolz bisher noch nicht begegnet, aber die These, daß der Dogmatismus der Piusbrüder die Kirche zurückbringen könnte zu ihren Anfängen halte ich, so wie er es hier formuliert hat, für etwas - nun ja - gewagt.Auf der Piusler-Seite wird er schon mit Genugtuung zitiert, im Volltext.Mit Verlaub, aber auch den Piuslern müsste klar sein, daß sie mit der Urkirche so viel zu tun haben, wie die Unierten mit dem Mozarabischen Ritus. Piusler und Urkirche gleichzusetzen zeugt von einer recht kreativen Sichtweise der Dinge. Aus meiner Sicht zumindest... bearbeitet 5. November 2011 von Flo77 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 5. November 2011 Melden Share Geschrieben 5. November 2011 Mir ist der Name Norbert Bolz bisher noch nicht begegnet, aber die These, daß der Dogmatismus der Piusbrüder die Kirche zurückbringen könnte zu ihren Anfängen halte ich, so wie er es hier formuliert hat, für etwas - nun ja - gewagt.Auf der Piusler-Seite wird er schon mit Genugtuung zitiert, im Volltext.Mit Verlaub, aber auch den Piuslern müsste klar sein, daß sie mit der Urkirche so viel zu tun haben, wie die Unierten mit dem Mozarabischen Ritus. Piusler und Urkirche gleichzusetzen zeugt von einer recht kreativen Sichtweise der Dinger. Aus meiner Sicht zumindest... Du hast zwar Recht, aber die offizielle SIcht der Piusbrüder ist anders. laut ihrer Webseite feierten schon die ersten Christen in den Katakomben () die Messe so wie sie Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 5. November 2011 Melden Share Geschrieben 5. November 2011 laut ihrer Webseite feierten schon die ersten Christen in den Katakomben () die Messe so wie sie Da muß ihre Messe aber stark riechen! Die ersten Christen wußten das, und habe in den Katakomben daher nur ihr Toten beerdigt (oder besser: abgelegt) und dann nix wie wieder raus. Gefeiert haben die woanders. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 5. November 2011 Melden Share Geschrieben 5. November 2011 Natürlich hat Petrus schon auf Latein gefeiert.... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 5. November 2011 Melden Share Geschrieben 5. November 2011 Natürlich hat Petrus schon auf Latein gefeiert.... Und barocke Messgewänder getragen und Fronleichnam gefeiert Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
gouvernante Geschrieben 5. November 2011 Autor Melden Share Geschrieben 5. November 2011 Natürlich hat Petrus schon auf Latein gefeiert.... und gregorianischen Choral gesungen! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 5. November 2011 Melden Share Geschrieben 5. November 2011 Natürlich hat Petrus schon auf Latein gefeiert.... und gregorianischen Choral gesungen!Er selbst? Als Vicarius Christi hätte er doch wohl singen lassen... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 5. November 2011 Melden Share Geschrieben 5. November 2011 Natürlich hat Petrus schon auf Latein gefeiert.... und gregorianischen Choral gesungen! Und Menschen erwähnt, die erst später getauft werden.... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 5. November 2011 Melden Share Geschrieben 5. November 2011 Natürlich hat Petrus schon auf Latein gefeiert.... und gregorianischen Choral gesungen! Und Menschen erwähnt, die erst später getauft werden.... Für einen Heiligen und nach dazu für den ersten Papst ist doch so ein Wünderlein eine Kleinigkeit. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 5. November 2011 Melden Share Geschrieben 5. November 2011 Die Befreiungstheologie ist tot? Ja. Und in den Kirchen von Recife ist es verboten, barfuß in die Kirchen zu gehen. Franz von Assisi hätte dort keinen Zutritt mehr und der Herr selbst bleibt wohl dann auch draußen. Denn wäre er in unserer Zeit geboren, er hätte keine Schuhe als Kind, geboren in den Slums jener Stadt, in denen Don Helder Camara einst gewirkt hat. Aber der Geist Jesu in jener Stadt ist noch nicht gestorben. Und es sind nicht die Piussler, die sich seit dreißig Jahren um jene bemühen, in denen uns Jesus begegnet. Man erkennt ihn an den fehlenden Schuhen. Währenddessen diskutiert der Papst über Dogmatik, damit es uns besser geht und unser spirituelles Leben keinen Schaden nimmt. Und die Evangelikalen lesen die Bibel und preisen den Herrn, der sie gesegnet hat. (Schimpfwort). Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wine Geschrieben 6. November 2011 Melden Share Geschrieben 6. November 2011 Die Befreiungstheologie ist tot? Ja. Und in den Kirchen von Recife ist es verboten, barfuß in die Kirchen zu gehen. Franz von Assisi hätte dort keinen Zutritt mehr und der Herr selbst bleibt wohl dann auch draußen. Denn wäre er in unserer Zeit geboren, er hätte keine Schuhe als Kind, geboren in den Slums jener Stadt, in denen Don Helder Camara einst gewirkt hat. Aber der Geist Jesu in jener Stadt ist noch nicht gestorben. Und es sind nicht die Piussler, die sich seit dreißig Jahren um jene bemühen, in denen uns Jesus begegnet. Man erkennt ihn an den fehlenden Schuhen. Währenddessen diskutiert der Papst über Dogmatik, damit es uns besser geht und unser spirituelles Leben keinen Schaden nimmt. Und die Evangelikalen lesen die Bibel und preisen den Herrn, der sie gesegnet hat. (Schimpfwort). Und in den Kirchen von Recife ist es verboten, barfuß in die Kirchen zu gehen. Ich schließe mich Deinem Schimpfwort an. Das Gemeine ist, dass Dein Posting meines im Nachbarthread (Kinder und die Jesus Story) über die Weiterentwicklung der Kirche direkt bestätigt. wine Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 6. November 2011 Melden Share Geschrieben 6. November 2011 Die Befreiungstheologie ist tot? Ja. Und in den Kirchen von Recife ist es verboten, barfuß in die Kirchen zu gehen. Franz von Assisi hätte dort keinen Zutritt mehr und der Herr selbst bleibt wohl dann auch draußen. Denn wäre er in unserer Zeit geboren, er hätte keine Schuhe als Kind, geboren in den Slums jener Stadt, in denen Don Helder Camara einst gewirkt hat. Die Befreiungstheologie in der Form, wie Dom Helder Cámara sie gelebt hat, ist in der Tat tot bzw. hat sich überflüssig gemacht. Brasilien hat (wie die meisten Länder Lateinamerikas) heute eine demokratisch gewählte Regierung und es braucht keine als Prozessionen getarnten Demonstrationen mehr, wenn Bauern ihr Recht einklagen wollen. Nicht tot, sondern weiter dringend notwendig, ist dagegen kirchliche Sozialarbeit - was Dom Helders Nachfolger José Sobrinho sträflich vernachlässigte. Dringend nötig wäre auch eine Aktualisierung von "Populorum Progressio", d.h. ein Aufruf zu Gerechtigkeit weltweit und ein Aufruf an die Nationen, der internationalen Spekulation vernünftige Schranken zu setzen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Der Geist Geschrieben 6. November 2011 Melden Share Geschrieben 6. November 2011 Die Befreiungstheologie in der Form, wie Dom Helder Cámara sie gelebt hat, ist in der Tat tot bzw. hat sich überflüssig gemacht. Ist da der Wunsch der Vater des Gedankens. Die Befreiungstheologie ist nicht tot und zu behaupten siesei überflüssig, ist pure Schönfärberei. Heir ein paar Links, die zeigen wie lebendig und notwendig sie nach wie vor ist: http://ccfmc.net/wDeutsch/ccfmc/ccfmc-news/2011/2011_08_News.shtml http://traductina.wordpress.com/2011/09/29/wir-brauchen-mut/'>http://traductina.wordpress.com/2011/09/29/wir-brauchen-mut/ http://traductina.wordpress.com/ http://plattformbelomonte.blogspot.com/ http://religionsphilosophischer-salon.corbida.de/1982_der-kampf-um-befreiung-und-dietheologie_ denken-und-glauben – Siehe auch: http://jornadasteologicas.org/ Ein Interview mit Enrique Dussel zum Thema (spanisch): http://www.adital.com.br/site/noticia.asp?lang=ES&cat=42&cod=61391 Weitere Informationen über den lateinamerikanischen Vorbereitungsprozess auf den Kongress zur Aktualisierung des II. Vatikanischen Konzils, 7.-11. Oktober 2012 in São Leopoldo (Brasilien): http://www.unisinos.br/eventos/congresso-de-teologia/en/programacao/pre-eventos Vorbereitender Kongress der andinen Länder, 19.-21. Oktober 2011 in Bogotá: http://www.usbbog.edu.co/jornadas_teologicas/ Weitere Unterlagen sind jedenfalls jederzeit zu haben Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 6. November 2011 Melden Share Geschrieben 6. November 2011 Die Befreiungstheologie in der Form, wie Dom Helder Cámara sie gelebt hat, ist in der Tat tot bzw. hat sich überflüssig gemacht. Ist da der Wunsch der Vater des Gedankens. Die Befreiungstheologie ist nicht tot und zu behaupten siesei überflüssig, ist pure Schönfärberei. Nein, im Gegenteil. Lediglich die Zeiten des Wirkens eines Dom Helder Cámara sind vorbei (und das nicht nur, weil er nicht mehr lebt). Befreiungstheologie an sich (oder, sagen wir, die Erkenntnis, dass katholischer Glaube eben mehr ist als nur beten und Almosen geben, sondern dass es Pflicht der Kirche ist, sich für soziale Gerechtigkeit einzusetzen) ist notwendiger denn je. Nur sind die notwendigen Methoden und auch die Adressaten andere: Das Problem sind nicht mehr Militärdiktaturen in einem bestimmten Land, sondern gesetzlos agierende internationale Unternehmen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Der Geist Geschrieben 6. November 2011 Melden Share Geschrieben 6. November 2011 Nur sind die notwendigen Methoden und auch die Adressaten andere: Das Problem sind nicht mehr Militärdiktaturen in einem bestimmten Land, sondern gesetzlos agierende internationale Unternehmen. Auch das stimmt nur bedingt....die Großgrundbesitzer die z.B. Dom Erwin Kräutler immer wieder nach dem Leben trachten haben mit internationalen Unternehmen nichts zu tun und auch das wahnwitzige Staudammprojekt gegen das Kräutler kämpft ist eine nationale Angelegenheit. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 6. November 2011 Melden Share Geschrieben 6. November 2011 Und die Evangelikalen lesen die Bibel und preisen den Herrn, der sie gesegnet hat. Wobei die Evangelikalen (die zu mögen ich sicherlich unverdächtig bin) in Südamerika wie in Afrika die Menschen wenigsten ermuntern, sich selbst zu helfen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Der Geist Geschrieben 6. November 2011 Melden Share Geschrieben 6. November 2011 Und die Evangelikalen lesen die Bibel und preisen den Herrn, der sie gesegnet hat. Wobei die Evangelikalen (die zu mögen ich sicherlich unverdächtig bin) in Südamerika wie in Afrika die Menschen wenigsten ermuntern, sich selbst zu helfen. Wofür Du uns sicher dutzende Projekte nennen kannst...oder frönst Du einfach wieder Deinem Hang zu unbelegten Behauptungen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 6. November 2011 Melden Share Geschrieben 6. November 2011 (bearbeitet) Und die Evangelikalen lesen die Bibel und preisen den Herrn, der sie gesegnet hat. Wobei die Evangelikalen (die zu mögen ich sicherlich unverdächtig bin) in Südamerika wie in Afrika die Menschen wenigsten ermuntern, sich selbst zu helfen. *räusper* Mit der Einschränkung, dass ich nicht weiss, was Du unter "die Evangelikalen" verstehst, behaupte ich - nicht nur, aber auch aus eigenem Augenschein sowohl in Afrika als auch Südamerika - das Gegenteil. Mindestens seit 40 Jahren verfolgen die beiden Großkirchen (Protestanten wie Katholiken) in diesen Kontinenten durchgängig den Grundsatz: "Hilfe zur Selbsthilfe", was man von "den Evangelikalen" mit Ausnahme einiger solider Freikirchen eben nicht sagen kann, eher im Gegenteil. Ich kenne mehrere Dutzend Projekte von "Brot für die Welt", "Misereor", "Adveniat" und wie sie alle heissen, darunter nicht ein einziges, das nicht auf der Grundlage "Hilfe zur Selbsthilfe" arbeiten würde, daneben aber fast schon eine Unzahl von evangelikalen "Missionswerken" (wie sie sich zu nennen pflegen), die den Begriff Subsidiarität noch nie gehört haben und von "Hilfe zur Selbsthilfe" nichts wissen wollen. Denen geht es explizit um nichts anderes als um "Seelenfang". Und für letzteres werden insbesondere aus den USA Unsummen aufgewendet. bearbeitet 6. November 2011 von Julius 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 6. November 2011 Melden Share Geschrieben 6. November 2011 (bearbeitet) Die Befreiungstheologie in der Form, wie Dom Helder Cámara sie gelebt hat, ist in der Tat tot bzw. hat sich überflüssig gemacht. Brasilien hat (wie die meisten Länder Lateinamerikas) heute eine demokratisch gewählte Regierung und es braucht keine als Prozessionen getarnten Demonstrationen mehr, wenn Bauern ihr Recht einklagen wollen. Nicht tot, sondern weiter dringend notwendig, ist dagegen kirchliche Sozialarbeit - was Dom Helders Nachfolger José Sobrinho sträflich vernachlässigte. Dringend nötig wäre auch eine Aktualisierung von "Populorum Progressio", d.h. ein Aufruf zu Gerechtigkeit weltweit und ein Aufruf an die Nationen, der internationalen Spekulation vernünftige Schranken zu setzen. Ach ja, dann ist ja alles gut. Ich habe nur meinen Ohren nicht getraut, als vor ein paar Wochen jemand aus einem Slum in Recife - ist es ok, wenn ich das nicht vertiefe - mir erzählt hat, dass es all jenes noch gibt, was zu den guten Slumgeschichten gehört: Straßenkinder, Todesschwadrone, korrupte Polizisten, Gewalt und daneben reiche Leute, die nur noch mit dem Hubschrauber unterwegs sind und ihre Kinder in Europa zur Schule schicken, während in der gleichen Stadt Kinder aus dem Abfall leben. Und was sich im Bereich genetisch verändertes Saatgut und die Monopolisierung und Patentierung tut, hier eher Schwerpunkt Asien, lässt einen auch nicht daran glauben, dass unsere evangelikalen Brüder hinter der indischen Bewegung dagegen stecken. Da geht es nicht um öffentlichkeitsheischende Aktionen - Erdbeben in Haiti, Hundersnot in Ostafrika - da geht es um Systemveränderungen. Und exakt das ist Befreiungstheologie. Wobei in Indien das Umdenken von Hindus kommt. Nur die Atheisten sind da noch nicht so recht präsent. bearbeitet 6. November 2011 von nannyogg57 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Marcellinus Geschrieben 6. November 2011 Melden Share Geschrieben 6. November 2011 (bearbeitet) Nur die Atheisten sind da noch nicht so recht präsent. Die gibt es dort doch gar nicht (wie einige hier nicht müde werden zu betonen), und wenn es sie doch gibt, tun sie gut daran, es für sich zu behalten. Diese Schaukämpfe finde ich übrigens prima, wer was macht und wer nichts macht, und vor allem mit wessen Geld. Streitet euch doch mit Evangelikalen - wenn sie euch denn überhaupt zuhören. Vielleicht hängen wir noch mal eine Betrachtung über den Sinn oder Unsinn von 60 Jahren Entwicklungshilfe dran. Da läuft in Afrika gerade eine interessante Diskussion, im Unterschied zu denen hier. bearbeitet 6. November 2011 von Marcellinus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 6. November 2011 Melden Share Geschrieben 6. November 2011 Ach ja, dann ist ja alles gut. Ich habe nur meinen Ohren nicht getraut, als vor ein paar Wochen jemand aus einem Slum in Recife - ist es ok, wenn ich das nicht vertiefe - mir erzählt hat, dass es all jenes noch gibt, was zu den guten Slumgeschichten gehört: Straßenkinder, Todesschwadrone, korrupte Polizisten, Gewalt und daneben reiche Leute, die nur noch mit dem Hubschrauber unterwegs sind und ihre Kinder in Europa zur Schule schicken, während in der gleichen Stadt Kinder aus dem Abfall leben. Da habe ich mich wohl getäuscht bzw. den Begriff Befreiungstheologie zu eng gefasst: Ich verstand darunter Gottesdienste und Prozessionen, die den Zweck hatten, den Protest gegen die Machthaber auszudrücken. Heute ist wohl gefragt, die Regierung bzw. die Behörden auf ihre Pflicht hinzuweisen - und es ist nicht mehr derart nötig, dies verdeckt zu tun, wie es unter der Militärdiktatur, die zur Zeit Dom Helder Cámaras herrschte, nötig war. Da geht es nicht um öffentlichkeitsheischende Aktionen - Erdbeben in Haiti, Hundersnot in Ostafrika - da geht es um Systemveränderungen. Und exakt das ist Befreiungstheologie. Wobei in Indien das Umdenken von Hindus kommt. Nur die Atheisten sind da noch nicht so recht präsent. Ich dachte nicht an öffentlichkeitsheischende Aktionen oder Hilfen im Katastrophenfall. Meiner Meinung nach ist eine Neufassung von Populorum Progressio dergestalt nötig, dass auf das Unrecht im Welthandel hingewiesen wird. Mittlerweile gehen etwa selbst in Mexiko Arbeitsplätze verloren, weil in China und anderen Ländern billiger (sprich: noch menschenunwürdiger) produziert wird. Die Gewinne streichen Zwischenhändler und internationale Firmen ein, während die Wanderarbeiter, die 365*18 Stunden im Jahr für Unterkunft auf einer Holzpritsche und Wasser und Reis als Bezahlung arbeiten, bis sie verrecken, wenig vom chinesischen Wirtschaftsaufschwung haben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 6. November 2011 Melden Share Geschrieben 6. November 2011 (bearbeitet) Ach ja, dann ist ja alles gut. Ich habe nur meinen Ohren nicht getraut, als vor ein paar Wochen jemand aus einem Slum in Recife - ist es ok, wenn ich das nicht vertiefe - mir erzählt hat, dass es all jenes noch gibt, was zu den guten Slumgeschichten gehört: Straßenkinder, Todesschwadrone, korrupte Polizisten, Gewalt und daneben reiche Leute, die nur noch mit dem Hubschrauber unterwegs sind und ihre Kinder in Europa zur Schule schicken, während in der gleichen Stadt Kinder aus dem Abfall leben. Und was sich im Bereich genetisch verändertes Saatgut und die Monopolisierung und Patentierung tut, hier eher Schwerpunkt Asien, lässt einen auch nicht daran glauben, dass unsere evangelikalen Brüder hinter der indischen Bewegung dagegen stecken. Da geht es nicht um öffentlichkeitsheischende Aktionen - Erdbeben in Haiti, Hundersnot in Ostafrika - da geht es um Systemveränderungen. Und exakt das ist Befreiungstheologie. Wobei in Indien das Umdenken von Hindus kommt. Nur die Atheisten sind da noch nicht so recht präsent. Warum in die ferne schauen ... "informelle Siedlungen" (die deutsche Sparche kennt schon tolle Euphemismen) gibt es auch in der EU: Such mal im Cañada Real (ein Vorort von Madrid) eine Schule, ein Krankenhaus oder einen funktionierende Muellabfuhr - immerhin leben dort um die ca. 35'000 Menschen. Sicher, so etwas extremes wie Borrio Escobar bei Medellin gibt es meines Wissens nach in Europa (noch) nicht. Aber wenn die offensichtlich nur vom Vatikan gepachtete christliche Naechstenliebe nicht mal bis Spanien reicht, dann wundert es nicht, dass in Lateinamerika nichts mehr ankommt. Wie dieses in der Befreiungstheologie sich manifestierende Abwendung von enttaeuschten christlichen Bevoelkerungsteilen Suedamerikas von Rom zustande kommen konnte, ist hier in Europa voellig raetselhaft und deswegen wird man auch nicht muede, die Befreiungstheologie immer wieder todzusagen. DonGato. bearbeitet 6. November 2011 von DonGato Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
prolet-x Geschrieben 6. November 2011 Melden Share Geschrieben 6. November 2011 Ach ja, dann ist ja alles gut. Ich habe nur meinen Ohren nicht getraut, als vor ein paar Wochen jemand aus einem Slum in Recife - ist es ok, wenn ich das nicht vertiefe - mir erzählt hat, dass es all jenes noch gibt, was zu den guten Slumgeschichten gehört: Straßenkinder, Todesschwadrone, korrupte Polizisten, Gewalt und daneben reiche Leute, die nur noch mit dem Hubschrauber unterwegs sind und ihre Kinder in Europa zur Schule schicken, während in der gleichen Stadt Kinder aus dem Abfall leben. Und was sich im Bereich genetisch verändertes Saatgut und die Monopolisierung und Patentierung tut, hier eher Schwerpunkt Asien, lässt einen auch nicht daran glauben, dass unsere evangelikalen Brüder hinter der indischen Bewegung dagegen stecken. Da geht es nicht um öffentlichkeitsheischende Aktionen - Erdbeben in Haiti, Hundersnot in Ostafrika - da geht es um Systemveränderungen. Und exakt das ist Befreiungstheologie. Wobei in Indien das Umdenken von Hindus kommt. Nur die Atheisten sind da noch nicht so recht präsent. Warum in die ferne schauen ... "informelle Siedlungen" (die deutsche Sparche kennt schon tolle Euphemismen) gibt es auch in der EU: Such mal im Cañada Real (ein Vorort von Madrid) eine Schule, ein Krankenhaus oder einen funktionierende Muellabfuhr - immerhin leben dort um die ca. 35'000 Menschen. Sicher, so etwas extremes wie Borrio Escobar bei Medellin gibt es meines Wissens nach in Europa (noch) nicht. Aber wenn die offensichtlich nur vom Vatikan gepachtete christliche Naechstenliebe nicht mal bis Spanien reicht, dann wundert es nicht, dass in Lateinamerika nichts mehr ankommt. Wie dieses in der Befreiungstheologie sich manifestierende Abwendung von enttaeuschten christlichen Bevoelkerungsteilen Suedamerikas von Rom zustande kommen konnte, ist hier in Europa voellig raetselhaft und deswegen wird man auch nicht muede, die Befreiungstheologie immer wieder todzusagen. DonGato. Mir ist jetzt nur noch nicht klar wie ich aus diesem Geschwurbel eine Rechtferigung für "die" Befreiungstheologie ableiten soll? Oder wie der Vatikan auf diese Missstände reagieren sollte! Soll man die Schweizer Garde reinschicken, damit diese mit Sabotageaktionen gegen die spanische Regierung und Behörden, diese zum Umdenken bewegen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
DonGato Geschrieben 6. November 2011 Melden Share Geschrieben 6. November 2011 Mir ist jetzt nur noch nicht klar wie ich aus diesem Geschwurbel eine Rechtferigung für "die" Befreiungstheologie ableiten soll? Oder wie der Vatikan auf diese Missstände reagieren sollte! Soll man die Schweizer Garde reinschicken, damit diese mit Sabotageaktionen gegen die spanische Regierung und Behörden, diese zum Umdenken bewegen? Klar, die Schweizer Garde ist unbesiegbar. Wer kann die schon aufhalten, wenn erst mal ihre Hellebarde aus packen? Ansonsten waere es hilfreich zu verstehen, wie die Befreiungstheologie entstanden ist und welche Einstellung man im Vatikan zu ihr hat. DonGato. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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