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Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe


gouvernante

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Über die anstehenden Heiligsprechungen Johannes XIII und Johannes Paul II geifernd, hat der Obere der Piusbrüder sehr anschaulich zusammengefasst, welche Art von Kirche diese Organisation sich wünschte.

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Von den Heiligsprechungen sagt er ja nicht viel, dafür umso mehr über seine fixe Idee "das Konzil ist schuld an allem Schlechten in der Welt".

Ich glaube, wenn man dem Mann sagt "heute ist das Wetter nicht gut", dann antwortet er "ja, und das Konzil war auch nicht gut..." gefolgt von dem bekannten Blabla, nachzulesen in dem Link.

Was ich an dem Mann ja irgendwo faszinierend finde ist seine völlig Ignoranz gegenüber der Kirche vor dem Konzil von Trient. Als ob es diese Zeit gar nicht gab und weder die Kirchenväter noch die altkirchlichen Konzilien jemals etwas verbindliches verkündet hätten.
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Über die anstehenden Heiligsprechungen Johannes XIII und Johannes Paul II geifernd, hat der Obere der Piusbrüder sehr anschaulich zusammengefasst, welche Art von Kirche diese Organisation sich wünschte.

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Von den Heiligsprechungen sagt er ja nicht viel, dafür umso mehr über seine fixe Idee "das Konzil ist schuld an allem Schlechten in der Welt".

Ich glaube, wenn man dem Mann sagt "heute ist das Wetter nicht gut", dann antwortet er "ja, und das Konzil war auch nicht gut..." gefolgt von dem bekannten Blabla, nachzulesen in dem Link.

Was ich an dem Mann ja irgendwo faszinierend finde ist seine völlig Ignoranz gegenüber der Kirche vor dem Konzil von Trient. Als ob es diese Zeit gar nicht gab und weder die Kirchenväter noch die altkirchlichen Konzilien jemals etwas verbindliches verkündet hätten.

Naja, das wurde ja alles durch Trient überholt und erneuert. Aber weil Pius V (ich glaub der war es) ja entschieden hat, dass ab sofort nichts mehr geändert werden darf, darf man das seit dem nicht mehr.

 

Werner

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Aber weil Pius V (ich glaub der war es) ja entschieden hat, dass ab sofort nichts mehr geändert werden darf, darf man das seit dem nicht mehr.
Die Väter der altkirchlichen Konzilien hatten auch keine Verfallsdaten ihrer Entscheidungen angegeben - im Gegenteil...
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Aber weil Pius V (ich glaub der war es) ja entschieden hat, dass ab sofort nichts mehr geändert werden darf, darf man das seit dem nicht mehr.
Die Väter der altkirchlichen Konzilien hatten auch keine Verfallsdaten ihrer Entscheidungen angegeben - im Gegenteil...

Aber die hatten auch nicht mit päpstlicher Vollmacht bestimmt, dass ihre Anweisungen bis zum jüngsten Gericht gelten.

 

Hab grad nochmal nachgesehen, ja, es war der 5. Pius, aber er bezog sich nur auf den Messritus, an dem kein Jota geändert werden dürfe. Worüber sich allerdings schon Pius XII hinweggesetzt hat (Karwoche!), was ihm ordentliche Hardcore-Tradis auch sehr verübeln.

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Alle anerkannten Konzilien sind durch päpstliche Annahme anerkannt. Sonst hätten sie für die Westkirche keine Bindung.

 

Unfug. Sie sind anerkannt, weil sie "immer schon" anerkannt wurden. Eine formelle Anerkennung durch den römischen Bischof gibt es da nicht und braucht es da nicht.

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Alle anerkannten Konzilien sind durch päpstliche Annahme anerkannt. Sonst hätten sie für die Westkirche keine Bindung.
Unfug. Sie sind anerkannt, weil sie "immer schon" anerkannt wurden. Eine formelle Anerkennung durch den römischen Bischof gibt es da nicht und braucht es da nicht.
Ach?

 

1. Konzil von Nicäa: Präsidium Ossius von Cordoba als Vertreter des Papstes

Ephesos: Präsidium Coelestin I (durch Legaten)

Chalcedon: Leo akzeptierte alle Beschlüsse bis auf Can. 28.

Konst. 2: Präsidium Papst Vigilius (durch Legaten)

Konst. 3: Präsidium Papst Agatho (der sinnigerweise einen seinen Vorgänger der Häresie verurteilte)

Nicäa 2: anerkannt durch Leo III

 

Spannend wird es erst bei den rein römischen "ökumenischen" Konzilien:

Konst. 4: einberufen durch Hadrian II, Präsidium: päpstliche Legaten, Konzil bis Gregor VII angenommen, durch G7 abgelehnt, durch die Erklärungen von Bari und Valamo wieder anerkannt

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Alle anerkannten Konzilien sind durch päpstliche Annahme anerkannt. Sonst hätten sie für die Westkirche keine Bindung.
Unfug. Sie sind anerkannt, weil sie "immer schon" anerkannt wurden. Eine formelle Anerkennung durch den römischen Bischof gibt es da nicht und braucht es da nicht.
Ach?

 

1. Konzil von Nicäa: Präsidium Ossius von Cordoba als Vertreter des Papstes

Ephesos: Präsidium Coelestin I (durch Legaten)

Chalcedon: Leo akzeptierte alle Beschlüsse bis auf Can. 28.

Konst. 2: Präsidium Papst Vigilius (durch Legaten)

Konst. 3: Präsidium Papst Agatho (der sinnigerweise einen seinen Vorgänger der Häresie verurteilte)

Nicäa 2: anerkannt durch Leo III

 

Spannend wird es erst bei den rein römischen "ökumenischen" Konzilien:

Konst. 4: einberufen durch Hadrian II, Präsidium: päpstliche Legaten, Konzil bis Gregor VII angenommen, durch G7 abgelehnt, durch die Erklärungen von Bari und Valamo wieder anerkannt

 

Nikaia 1: Einberufen von Konstantin und von diesem wohl auch im wesentlichen geleitet. Dass Ossius den römischen Bischof vertrat, war da wenig relevant.

 

Chalcedon: ohne jede römische Beteiligung - und die Rezeption hängt nicht an Leo.

 

Und im Gegenzug: Elvira wurde römisch nie recognosziert, hat aber erhebliche Wirkung.

 

Nun mußt du dich entscheiden Flo: Entweder, du willst zurück in die alte Kirche (zB zu den Translationsverboten für Bischöfe), oder du willst ess Ultramontan.

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Nun mußt du dich entscheiden Flo: Entweder, du willst zurück in die alte Kirche (zB zu den Translationsverboten für Bischöfe), oder du willst ess Ultramontan.

Du weißt, daß ich weder mit dem Translationsverbot noch mit der Wahl der Bischöfe durch die Bischöfe der Metropolie noch mit dem Verbot Sonntags und zwischen Ostern und Pfingsten im Knien zu beten ernsthafte Probleme habe . Da gab es andere Bestimmungen, die ich für weitaus problematischer hielte (wobei die meisten davon wohl keine praktische Relevanz mehr haben).

 

Daß diese Konzilien überhaupt von römischer Seite mitgezählt werden, ist angesichts des Umgangs mit ihren Beschlüssen ohnehin ein Thema auf dünnem Eis.

 

Zu Chalcedon: https://de.wikipedia.org/wiki/Konzil_von_Chalcedon unter "Folgen"

bearbeitet von Flo77
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Über die anstehenden Heiligsprechungen Johannes XIII und Johannes Paul II geifernd, hat der Obere der Piusbrüder sehr anschaulich zusammengefasst, welche Art von Kirche diese Organisation sich wünschte.

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So weit ich weiß sind das aber die Anschauungen die schon Erzbischof Lefebvre vertreten hat also nichts neues.

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Alle anerkannten Konzilien sind durch päpstliche Annahme anerkannt. Sonst hätten sie für die Westkirche keine Bindung.
Unfug. Sie sind anerkannt, weil sie "immer schon" anerkannt wurden. Eine formelle Anerkennung durch den römischen Bischof gibt es da nicht und braucht es da nicht.
Ach?

 

1. Konzil von Nicäa: Präsidium Ossius von Cordoba als Vertreter des Papstes

Ephesos: Präsidium Coelestin I (durch Legaten)

Chalcedon: Leo akzeptierte alle Beschlüsse bis auf Can. 28.

Konst. 2: Präsidium Papst Vigilius (durch Legaten)

Konst. 3: Präsidium Papst Agatho (der sinnigerweise einen seinen Vorgänger der Häresie verurteilte)

Nicäa 2: anerkannt durch Leo III

 

Spannend wird es erst bei den rein römischen "ökumenischen" Konzilien:

Konst. 4: einberufen durch Hadrian II, Präsidium: päpstliche Legaten, Konzil bis Gregor VII angenommen, durch G7 abgelehnt, durch die Erklärungen von Bari und Valamo wieder anerkannt

 

Nikaia 1: Einberufen von Konstantin und von diesem wohl auch im wesentlichen geleitet. Dass Ossius den römischen Bischof vertrat, war da wenig relevant.

 

Chalcedon: ohne jede römische Beteiligung - und die Rezeption hängt nicht an Leo.

 

Und im Gegenzug: Elvira wurde römisch nie recognosziert, hat aber erhebliche Wirkung.

 

Nun mußt du dich entscheiden Flo: Entweder, du willst zurück in die alte Kirche (zB zu den Translationsverboten für Bischöfe), oder du willst ess Ultramontan.

Wenn ich es richtig im Kopf habe lief die Anerkennung Chalzedons durch Leo nach dem Motto ab: Erkenne das gefälligst an, oder du wirst merken, dass du gegen die byzantinische Armee keine Chance hast.

 

Werner

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Wobei Flo natürlich insoweit Recht hat, als die Gültigkeit von jedem Beschluss für eine Gruppe davon abhängt, dass die, die in der Gruppe das Sagen haben, diesen Beschluss anerkennen.

Das ist allerdings eine Binsenweisheit, und irgendwas daraus ableiten kann man nicht (z. B. hinsichtlich der Richtigkeit des Beschlusses usw.)

 

Werner

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Wenn ich es richtig im Kopf habe lief die Anerkennung Chalzedons durch Leo nach dem Motto ab: Erkenne das gefälligst an, oder du wirst merken, dass du gegen die byzantinische Armee keine Chance hast.
Was ihn auch nicht bewegt hat Can. 28 anzuerkennen (und das war der Vorrang von Konstantinopel vor Rom).
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Wenn ich es richtig im Kopf habe lief die Anerkennung Chalzedons durch Leo nach dem Motto ab: Erkenne das gefälligst an, oder du wirst merken, dass du gegen die byzantinische Armee keine Chance hast.
Was ihn auch nicht bewegt hat Can. 28 anzuerkennen (und das war der Vorrang von Konstantinopel vor Rom).

Was sicher ja auch die allerallerallerwichtigste Frage war, die dort verhandelt wurde :lol:

Es war übrigens die Gleichstellung, nicht der Vorrang Konstantinopels.

Aber der Papst ist wie der Highlander: Es kann nur einen geben :lol:

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Wenn ich es richtig im Kopf habe lief die Anerkennung Chalzedons durch Leo nach dem Motto ab: Erkenne das gefälligst an, oder du wirst merken, dass du gegen die byzantinische Armee keine Chance hast.
Was ihn auch nicht bewegt hat Can. 28 anzuerkennen (und das war der Vorrang von Konstantinopel vor Rom).

Was sicher ja auch die allerallerallerwichtigste Frage war, die dort verhandelt wurde :lol:

Es war übrigens die Gleichstellung, nicht der Vorrang Konstantinopels.

Aber der Papst ist wie der Highlander: Es kann nur einen geben :lol:

Damals war es wichtig genug. Und mit Can. 28 wären wir vielleicht heute nicht bei Pastor Aeternus.
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Wobei durch Pastor Aeternus viel Unglück hätte passieren können Was bis jetzt eigentlich ausgeblieben ist

Ich bin gespannt ob die Piusbruderschaft es bei dieser Erklärung beläßt oder ob da noch etwas folgt.

Soweit mir bekannt ist es ja die überwältigende Mehrheitsmeinung der Vorkonziliaren Theologen, daß Heiligsprechungen unfehlbare Akte sind. Wenn die Piusbruderschaft Ihrer Linie treubleibt in allem mehr oder weniger strikt

die Theologie der "römischen Schule" der ersten Hälfte des 20 Jhd. weiter zu vertreten müßte eigentlich auf einem "Mißbrauch der Unfehlbarkeit" etwas mehr folgen als ein Rundbrief

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Wobei durch Pastor Aeternus viel Unglück hätte passieren können Was bis jetzt eigentlich ausgeblieben ist

Ich sehe allerdings auch nicht, daß viel Gutes dadurch gekommen ist.

 

Soweit mir bekannt ist es ja die überwältigende Mehrheitsmeinung der Vorkonziliaren Theologen, daß Heiligsprechungen unfehlbare Akte sind.
Basierernd worauf? Heiligsprechungen sind ja nun eher weniger Akte des außerordentlichen Lehramts und wenn man sich ansieht wieviele Heilige ihren Platz im Generalkalender schon wieder verloren haben...

 

Wenn die Piusbruderschaft Ihrer Linie treubleibt in allem mehr oder weniger strikt die Theologie der "römischen Schule" der ersten Hälfte des 20 Jhd. weiter zu vertreten müßte eigentlich auf einem "Mißbrauch der Unfehlbarkeit" etwas mehr folgen als ein Rundbrief
Mir müsste mal jemand zeigen, wie dieser Missbrauch überhaupt angeklagt werden könnte, ohne daß sich der Ankläger selbst exkommuniziert.
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Wobei durch Pastor Aeternus viel Unglück hätte passieren können Was bis jetzt eigentlich ausgeblieben ist

Ich sehe allerdings auch nicht, daß viel Gutes dadurch gekommen ist.

 

Soweit mir bekannt ist es ja die überwältigende Mehrheitsmeinung der Vorkonziliaren Theologen, daß Heiligsprechungen unfehlbare Akte sind.
Basierernd worauf? Heiligsprechungen sind ja nun eher weniger Akte des außerordentlichen Lehramts und wenn man sich ansieht wieviele Heilige ihren Platz im Generalkalender schon wieder verloren haben...

 

Wenn die Piusbruderschaft Ihrer Linie treubleibt in allem mehr oder weniger strikt die Theologie der "römischen Schule" der ersten Hälfte des 20 Jhd. weiter zu vertreten müßte eigentlich auf einem "Mißbrauch der Unfehlbarkeit" etwas mehr folgen als ein Rundbrief
Mir müsste mal jemand zeigen, wie dieser Missbrauch überhaupt angeklagt werden könnte, ohne daß sich der Ankläger selbst exkommuniziert.

Dazu müssten die Piusbrüder weit logischer denken als sie es tun: Sie lehnen die Kollegialität der Bischöfe zugunsten einer Alleinherrschaft des Papstes ab - und verweigern dem Papst den Gehorsam. Sie halten päpstlich approbierte Konzilsbeschlüsse für unfehlbar - und das 2. Vatikanum für nicht katholisch. Sie sehen die Römisch-Katholische Kirche als alleinseligmachend - und bauen eine Parallelhierarchie auf und rufen dazu auf, lieber keine Messe zu besuchen als eine nach dem NOM zelebrierte.

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Ich hab mich mit dem Thema nur am Rande befasst Bin daher kein Experte so wie ich es verstehe sieht die Piusbruderschaft eine Art Ausnahmezustand da eben der Papst und das Konzil geirrt haben weil sie die unfehlbarkeit nicht in Anspruch nehmen wollten Was die Piusbruderschaft allerdings von Gruppen die bei anderen Gelegenheiten sich getrennt haben unterscheidet ist die Tatsache daß sie keine eigenen Ideen umsetzten und Dinge in Lehre und Praxis verändern wie z.b. die "Altkatholiken" sie frieren alles am Stand von 1962 ein ich kenne aus der Kirchengeschichte nur ein Beispiel wo das zumindest bis zu einem gewissen Zeitpunkt funktioniert hat

„Römisch-katholischen Kirche der alt-bischöflichen Klerisei"

bis zur Gründung der Altkatholiken wurde hier in Lehre und Praxis nichts verändert

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Ich hab mich mit dem Thema nur am Rande befasst Bin daher kein Experte so wie ich es verstehe sieht die Piusbruderschaft eine Art Ausnahmezustand da eben der Papst und das Konzil geirrt haben weil sie die unfehlbarkeit nicht in Anspruch nehmen wollten Was die Piusbruderschaft allerdings von Gruppen die bei anderen Gelegenheiten sich getrennt haben unterscheidet ist die Tatsache daß sie keine eigenen Ideen umsetzten und Dinge in Lehre und Praxis verändern wie z.b. die "Altkatholiken" sie frieren alles am Stand von 1962 ein ich kenne aus der Kirchengeschichte nur ein Beispiel wo das zumindest bis zu einem gewissen Zeitpunkt funktioniert hat „Römisch-katholischen Kirche der alt-bischöflichen Klerisei" bis zur Gründung der Altkatholiken wurde hier in Lehre und Praxis nichts verändert
Dann allerdings mit Macht.

 

Nun kann man mir von Ritualismus bis Ecclesiokratie einiges vorwerfen, aber ich denke nicht, daß eine rein statische Gemeinschaft tatsächlich überleben kann. Weder die alt-bischöfliche Klerisei noch die diversen Gruppen der Amish, Mennoniten, Mormonen, SELK oder Raskolniki konnten in der "reinen" Form ihrer Gründerväter überleben. Einzelne Aspekte von Lehre und Praxis mussten immer verändert werden. Nicht einmal die SELK wird vieles von dem, was Luther vertrat heute noch vertreten (können).

 

Irgendwo muss immer ein Dialog mit der Gegenwart stattfinden. Die spannende Frage für die Piusler (die meiner Meinung nach mit der nächsten unerlaubten Bischofsweihe wieder rausfliegen müssten) ist meiner Meinung nach, ob deren Lehre Antworten auf unsere Zeit geben kann - und wenn ja welche.

 

Bisher ist die Piusbruderschaft nun nicht besonders in Erscheinung getreten, wenn es um soziale Fragen ging, obwohl mit den Dokumenten seit der Arbeiterfrage da einiges vorliegt.

 

Ebenso habe ich von noch keinem Piusler gehört, er hätte gegen den Konflikt in der Ukraine gepredigt.

 

Gut - es kann natürlich ein Vorteil sein, wenn man sich ausschließlich auf die Feier der Sakramente und den Kampf gegen Rom beschränkt und im übrigen möglichst nicht in Erscheinung tritt. Damit kann man natürlich auch niemandem auf die Füße treten.

bearbeitet von Flo77
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Über die anstehenden Heiligsprechungen Johannes XIII und Johannes Paul II geifernd, hat der Obere der Piusbrüder sehr anschaulich zusammengefasst, welche Art von Kirche diese Organisation sich wünschte.

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So weit ich weiß sind das aber die Anschauungen die schon Erzbischof Lefebvre vertreten hat also nichts neues.

Ich habe auch nicht gegenteiliges behauptet....aber es ist eine übersichtliche Zusammenstellung der Vorstellungen dieser Herren.

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Soweit mir bekannt ist es ja die überwältigende Mehrheitsmeinung der Vorkonziliaren Theologen, daß Heiligsprechungen unfehlbare Akte sind.

 

Nach meinem Wissen begründen Selig- und Heiligsprechungen lediglich die Erlaubnis nicht aber die Pflicht den "Heiligen" zu verehren - regional und überregional. Ich kann z.B. über den Hl. Escrive und/oder den seligen Karl Habsburg ohne weiteres der Meinung sein, sei interessieren mich nicht und sind weit davon entfernt für mich ein Vorbild zu sein ohne dass ich eine Glaubenspflicht verletze.

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oder Raskolniki konnten in der "reinen" Form ihrer Gründerväter überleben.

 

Ts ts ts. Raskolniki. Noch viel schlimmer als wie Altkatholiken in Anführungszeichen.

 

Entweder Altritualisten oder Altgläubige.

 

Nicht einmal die SELK wird vieles von dem, was Luther vertrat heute noch vertreten (können).

 

Keine Kirche - weder kleine Gruppen noch große Glaubensgemeinschaften - schaffen es, ohne Anpassung und Veränderungen (auch in der Lehre) zu überleben. Auch diejenigen, die da behaupten, dass es für sie nur die wörtlichen Aussagen der Bibel gäbe, passen sich einer Auslegungstradition an, auch wenn sie es nicht so sagen. Und diejenigen, die sich auf Schrift und Tradition berufen, erklären ja damit letztlich ganz offen, dass sie sich eine Fortschreibung auch der Glaubensaussagen vorstellen können.

 

Irgendwo muss immer ein Dialog mit der Gegenwart stattfinden.

 

Ja, schon. Allerdings passiert das an völlig verschiedenen Fronten.

 

Die spannende Frage für die Piusler (die meiner Meinung nach mit der nächsten unerlaubten Bischofsweihe wieder rausfliegen müssten) ist meiner Meinung nach, ob deren Lehre Antworten auf unsere Zeit geben kann - und wenn ja welche.

 

Diese Antworten werden hauptsächlich davon abhängen, welche Fragen von den Piuslern gestellt werden - für diese werden dann sicherlich auch Antworten gefunden werden. Und so lange noch dieses "Notkirchendenken" existiert, so lange werden in erster Linie theologische Fragen gestellt, und keine sozialen Fragen. Warum auch. Man hat sich ja nicht wegen eines Sozialpapiers abgespalten.

 

Irgendwann kommt dann halt mal die Feststellung, dass das Thema "Notkirche" sich erledigt hat. Weil sich stabile Strukturen auf beiden Seiten gebildet haben, weil die Vorstellungen auf Durchführung einer "Wiedervereinigung" nicht mal mehr in Theorie existieren. Bei uns (den Altkatholiken eben) waren diese ersten Distanzierungen in den 1890ern da, voll zugeschlagen hat es ab 1945 bis in die 1970er. Die Speichelleckerei bei den Nazis hat da noch ruiniert, was vorher noch nicht ruiniert war. Da hat sich dann die Frage gestellt, wofür wir noch existieren - und man hat nach neuen Wegen gesucht. Einer war die Etablierung einer westeuropäischen Orthodoxie, ein anderer war die Entwicklung hin zu einer "liberaleren" (sorry, mir fällt kein besserer Begriff ein) Kirche. Letzteres hat sich durchgesetzt. Der Name bleibt, "Notkirche" ist nicht mehr.

 

Irgendwann wird auch der große Wechsel bei den Piussen anstehen - bzw. die Piusse sollten hoffen, dass das kommt. Irgendwann wird klar sein, dass es keine Vereinigung mehr geben kann, dann werden die Piusse zeigen müssen, wie man auch ohne liebgewonnene Auseinandersetzung mit der großen Schwester eine zukunftsfähige Gemeinschaft aufbauen will.

 

Ich glaube nicht, dass zwischen der Abspaltung der Piusse und der der Altkatholiken sonderlich große Unterschiede bestehen - gut, es sind andere Gründe, die die jeweilige Trennung verursachten, aber ansonsten gleicht sich so vieles. Auch das spätere Verhalten (mit dem Unterschied, dass die Altkatholiken wirklich viel älter sind).

 

Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Piusse überhaupt ihre strenge Linie später beibehalten werden. Möglich ist alles, wenn es Kirchenvolk und Klerus gemeinsam durchziehen.

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„Römisch-katholischen Kirche der alt-bischöflichen Klerisei"

bis zur Gründung der Altkatholiken wurde hier in Lehre und Praxis nichts verändert

Die Lehre, die von den Piusbrüdern vertreten wird, hat nicht mehr mit der Lehre der katholischen Kirche vor dem Konzil zu tun als die heutigen Positionen der Altkatholiken mit der offiziellen Lehre vor Pastor Aeternus. Unter Beachtung der traditionellen Lehre wäre es nämlich nicht möglich, gewohnheitsmäßig ohne Beichtvollmacht eine Absolution zu simulieren, gegen päpstliches Verbot Bischöfe zu weihen und sich grundsätzlich den päpstlichen Lehramt zu widersetzen. Auch die Meinung, der Papst könne die Liturgie der Kirche nicht reformieren, ist in der Kirchengeschichte ohne Beispiel. Die Piusbruderschaft hat sich eine ganz eigene, von der Tradition unabhängige Lehre gegeben. Das ist allerdings auch ihr gutes Recht, als eigenständige Glaubensgemeinschaft. Problematisch ist nur die Behauptung, sie seien römisch-katholisch.

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Ich hab mich mit dem Thema nur am Rande befasst Bin daher kein Experte so wie ich es verstehe sieht die Piusbruderschaft eine Art Ausnahmezustand da eben der Papst und das Konzil geirrt haben weil sie die unfehlbarkeit nicht in Anspruch nehmen wollten Was die Piusbruderschaft allerdings von Gruppen die bei anderen Gelegenheiten sich getrennt haben unterscheidet ist die Tatsache daß sie keine eigenen Ideen umsetzten und Dinge in Lehre und Praxis verändern wie z.b. die "Altkatholiken" sie frieren alles am Stand von 1962 ein ich kenne aus der Kirchengeschichte nur ein Beispiel wo das zumindest bis zu einem gewissen Zeitpunkt funktioniert hat „Römisch-katholischen Kirche der alt-bischöflichen Klerisei" bis zur Gründung der Altkatholiken wurde hier in Lehre und Praxis nichts verändert
Dann allerdings mit Macht.

 

Nun kann man mir von Ritualismus bis Ecclesiokratie einiges vorwerfen, aber ich denke nicht, daß eine rein statische Gemeinschaft tatsächlich überleben kann. Weder die alt-bischöfliche Klerisei noch die diversen Gruppen der Amish, Mennoniten, Mormonen, SELK oder Raskolniki konnten in der "reinen" Form ihrer Gründerväter überleben. Einzelne Aspekte von Lehre und Praxis mussten immer verändert werden. Nicht einmal die SELK wird vieles von dem, was Luther vertrat heute noch vertreten (können).

 

Irgendwo muss immer ein Dialog mit der Gegenwart stattfinden. Die spannende Frage für die Piusler (die meiner Meinung nach mit der nächsten unerlaubten Bischofsweihe wieder rausfliegen müssten) ist meiner Meinung nach, ob deren Lehre Antworten auf unsere Zeit geben kann - und wenn ja welche.

 

Bisher ist die Piusbruderschaft nun nicht besonders in Erscheinung getreten, wenn es um soziale Fragen ging, obwohl mit den Dokumenten seit der Arbeiterfrage da einiges vorliegt.

 

Ebenso habe ich von noch keinem Piusler gehört, er hätte gegen den Konflikt in der Ukraine gepredigt.

 

Gut - es kann natürlich ein Vorteil sein, wenn man sich ausschließlich auf die Feier der Sakramente und den Kampf gegen Rom beschränkt und im übrigen möglichst nicht in Erscheinung tritt. Damit kann man natürlich auch niemandem auf die Füße treten.

diverse Altorientalen haben in völliger Statik fast 1000 Jahre durchgehalten Es liegt denke ich am Vatikan die Sache zu lösen wenn wieder nur so reagiert wird wie bei den letzten Bischofsweihen wird das nix bringen man muß dazu sagen die Exkommunikation für unerlaubte Weihen gibt es auch erst seit Pius XII vor China war das nie wirklich ein Problem

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