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Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe


gouvernante

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Wer ist das denn: Karl-Josef Kuschel ? - Haben die üblichen Verdächtigen alle die Grippe? Grüße, KAM

Kuschl war Assistent bei Hans Küng und hat auch zu ihm gehalten, als er von der Römischen Kirche mies verfolgt wurde....war für sein Karriere zuerst einmal ungünstig...abe es gibt halt Menschen von Charakter.

 

... und ist heute stellvertretender Leiter des nach der Emeritierung von Küng in die katholische Fakultät zurückgegliederten Instituts für ökumenische Forschung.

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Judas wird in der äthiopischen Kirche als Heiliger verehrt.

 

Bisher habe ich die Tewahedo-Kirche Äthiopiens und Eritreas immer als kauzig und schräg angesehen. Jetzt wird sie mir sympathisch.

:angry2:

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Soviel Vertrauen hatte man in die Barmherzigkeit des Herrn Jesus vor mehr als 1000 Jahren.

 

Und jetzt schauen wir das doch mal an:

 

- hat Gottes Sohn ans Messer (na ja, ans Kreuz) ausgeliefert.

- ist ob der eigenen Sünden verzweifelt (desperatio - eine Sünde wider den Heiligen Geist)

- hat sich umgebracht

 

Schlimmer gehts nimmer.

 

Wobei ich ähnliche Vorstellungen habe von der Errettung Judas' wie der Bildhauer.

 

Wie schön! Gibt es vielleicht Bilder im Netz?

 

 

Zum Thema: Die Rücknahme der Exkommunikation wundert mich nicht. Passt alles wunderbar ins Bild. Der Zeitpunkt aber umso mehr. Gott, wie merkbefreit muss man denn sein, um sowas zu verbrechen?

 

Ich habe viele jüdische Freunde, deren Kritik am angeblichen Antisemitismus der Kirche (insbesondere der katholischen) ich immer zurückgewiesen habe. Wie soll ich ihnen jetzt in die Augen blicken können... Meinen Respekt an Sokartes und wolfgang E. Ich müsste auch austreten. Ich kann in der Messe dem "in Gemeinschaft mit unserem Papst Benedikt" nicht zustimmen, aber ich werde es vorerst nicht tun. Aus rein strategischen Gründen, sonst kommt mein Kind nicht auf die einzige gute Schule, die es hier gibt. Naja, mal sehen wie lange ich das aushalte.

bearbeitet von Alouette
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Wie schön! Gibt es vielleicht Bilder im Netz?

 

Leider nein

 

 

Meinen Respekt an Sokartes und wolfgang E.

 

Spar Dir Deinen Respekt mir gegenüber noch auf.......ich werde auf Bitten meines Beichtvaters einen 1/2 jährige Nachdenkpause einhalten.

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Wie schön! Gibt es vielleicht Bilder im Netz?

 

Leider nein

 

 

Meinen Respekt an Sokartes und wolfgang E.

 

Spar Dir Deinen Respekt mir gegenüber noch auf.......ich werde auf Bitten meines Beichtvaters einen 1/2 jährige Nachdenkpause einhalten.

 

Wirst du in dieser Zeit denn zur Messe gehen und dem "in Gemeinschaft mit..." zustimmen?

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Allerdings dauert kein Pontifikat ewig.
Versündige Dich nicht.

 

Die Vorsehung beschleunigen zu wollen, widerspricht der christlichen Nächstenliebe und der Rücksicht gegen das Alter.

Wie sollte das auch funktionieren?
Wenn der Heilige Geist mit 1,7 Mio Rosenkränze bestechlich ist und dem Heiligen Vater diesen Wahnsinn (ich hoffe immer noch, daß dahinter eine gerissene Intrige seitens der Vatikaniban steckt) durchgehen lässt, wird sich doch wohl was finden, womit man Azrael von einem beherzten, kurzfristigen Eingreifen überzeugen könnte.
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Auch ein Gesichtspunkt:

 

Er vermutet, dass bei den Maßnahmen des Vatikans auch „Taktik im Spiel“ sei. Durch die Aufhebung der Exkommunikation hätten die vier Bischöfe keine moralische Legitimation mehr, „weitere Bischöfe zu weihen und sich somit quasi selbst fortzupflanzen“.

 

Quelle: http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/...lo.asp?c=261649

 

Allerdings hatten sie auch schon keine moralische Legitimation, sich weihen zu lassen ... :angry2:

Die Idee hatte ich auch schon weiter oben.
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@ Petrus und alle, die Ähnliches befürchten: Womit rechnet Ihr denn eigentlich konkret? Inwiefern meint Ihr, wird der Papst das 2. Vat. rückgängig machen (mal abgesehen davon, dass das so leicht ja nun auch nicht ginge)?
ist konkret schwer zu sagen für mich - wenn ich mir die Vergangenheit anschaue: Zentralismus, Diskussionsverbote, "Glaube als Befolgen von Anweisungen", fällt mir spontan ein.

 

Gerade das "glauben als Befolgen von Anweisungen" fördert Benedikt ja überhaupt nicht. In "Deus Caritas est" hat das Wesen der Chrsitlichen Ethik als einer Ethik der schöpferischen Liebe dargestellt, die erst in zweiter Linie etwas mit Geboten zu tun hat. In der selben Enzyklika hat der die Berechtigung und den eigenwert auch der erotischen (gegenüber der caritativwen ) Liebe hervorgehoben; eine Aussage, die vom Lehramt so noch nicht gemacht wurde und die einer Rückkehr in die leibfeindlichen Tendenzen der vorkonziliaren Kirche entgegengestzt ist.

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alles politik, also?
Ich glaube, das hoffe ich.

 

Nur politische Gründe würden auch nur im Entferntesten dieses Theater rechtfertigen (ich als Papst würde die Kirche vmtl. binnen weniger Tage auf Jahrhunderte hinaus zerlegt haben - aber daß der Heilige Geist meinen Namen auf alle Wahlzettel schreibt oder an die Wand der Sixtina brennt können wir glaube ich ausschließen).

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Ein Dekret à la "Das Vatikanum II war ein Fehler und wird hiermit für ungültig erklärt" kann es nach dem Unfehlbarkeitsdogma wohl kaum geben.

 

 

Das ist leider nicht so einfach. Die Beschlüsse des 2. Vatikanims sind nicht ex Kathedra verkündet worden (absichtlich, weil diese Art päpstlicher Machtausübung ja gar nicht zur Intention des Konzils passte). In der Argumentation der iusse handelt es sich bei dem Konzil um ein schlichtes Pastoraltreffen, bei dem keine Lehramtlich relevanten Dinge besprochen wurden, und bei dem man unglücklicherweise etwas auf dem Zeitgeist ausgerutscht ist.

 

Das 2. Vatikanum muss seine Wahrheit erweisen, indem es das Leben in den Gemeinden prägt, und zwar über Jahrzehnte hinweg. Ich habe irgendwo mal gelesen "ob ein Konzl von der Kirche angenommen wird oder nicht, entscheidet sich immer in der folgenden Generation". Aber auch diese vom Konzil geprägte kirchliche Leben lässt sich nixcht mehr zurückdrehen, weder in Europa, noch in Afrika, Asien oder Amerika.

 

Manchmal glaube ich, der Papst hört einfach nur gerne Mozartmessen in bayrischen Barockkirchen mit der passenden (tridentinischen) Liturgie. Also, ganz postmodern, eine Frage der Ästhetik.

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Ich habe viele jüdische Freunde, deren Kritik am angeblichen Antisemitismus der Kirche (insbesondere der katholischen) ich immer zurückgewiesen habe. Wie soll ich ihnen jetzt in die Augen blicken können...

WolfgangE. hatte das auch schon mal angesprochen.

 

also: da hab' ich überhaupt keine Bedenken.

 

was mich betrifft: alle diese Menschen haben mich echt einfach als Mensch gesehen. auch die, die mich irgendwie gar nicht kannten. alle.

 

ich erinnere mich z. B. (nur ein kleines Beispiel) gern an Jerusalem (Yeruschalajim, El Kuds), wo ich gern gelebt hab einige Monate, im Herbst 1972.

 

eingebleut hat man uns vorher, daß wir bloß nicht dort deutsch sprechen sollten! nur englisch! (das war 1972, das war da nach diesen Anschlägen im Olympischen Dorf).

 

ich, hab schon immer gern nach Büchern gekuckt, kleinen Laden gefunden, so a richtige "Buch-Handlung". ich, reingegangen, wollte ne pesach-haggadah kaufen. ich versuchte, englisch zu sprechen. ganz viele Sätze. Der Inhaber hat mich wohl verstanden, mir freundlich zugehört, bei meinem Gestammel. Ganz lange hat er mir zugehört, freundlich. Dann meinte ich, ich hätte das alles wohl gesagt. Schaut er mich an, und sagt mir:

 

"Nu - was is? kannst ka Deitsch schprechen?"

 

spätestens ab diesem Moment war ich da zuhause.

bearbeitet von Petrus
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@ Petrus und alle, die Ähnliches befürchten: Womit rechnet Ihr denn eigentlich konkret? Inwiefern meint Ihr, wird der Papst das 2. Vat. rückgängig machen (mal abgesehen davon, dass das so leicht ja nun auch nicht ginge)?
ist konkret schwer zu sagen für mich - wenn ich mir die Vergangenheit anschaue: Zentralismus, Diskussionsverbote, "Glaube als Befolgen von Anweisungen", fällt mir spontan ein.

 

Gerade das "glauben als Befolgen von Anweisungen" fördert Benedikt ja überhaupt nicht. In "Deus Caritas est" hat das Wesen der Chrsitlichen Ethik als einer Ethik der schöpferischen Liebe dargestellt, die erst in zweiter Linie etwas mit Geboten zu tun hat. In der selben Enzyklika hat der die Berechtigung und den eigenwert auch der erotischen (gegenüber der caritativwen ) Liebe hervorgehoben; eine Aussage, die vom Lehramt so noch nicht gemacht wurde und die einer Rückkehr in die leibfeindlichen Tendenzen der vorkonziliaren Kirche entgegengestzt ist.

 

Mmh, doch, eigentlich schon... Damit beschäftige ich mich gerade intensiv: theology of the body oder, auf deutsch: Theologie des Leibes, von Johannes Paul II, eine Serie von "Vorlesungen" oder Vorträgen des Papstes. Auf amazon gibts ein paar ganz interessante Bücher dazu, allerdings gibts fast nur englischsprachige Literatur (zumindest finde ich nix deutschsprachiges), vor allem von Christopher West. Ich hab die Originaltexte noch nicht gelesen, werd aber demnächst mal die 20 oder 30 Euronen investieren, aber ein paar Zitate daraus haben mich schon ziemlich umgehauen, eben weil sie definitiv nicht leibfeindlich sind und, wie Du sagst, Eigenwert, Berechtigung und Würde der erotischen Liebe betont werden. Wobei das sogar zu zurückhaltend formuliert ist. "Deus Caritas est" ist eigentlich fast so eine Art Fortsetzung dessen, was JPII vorgelegt hat zu dem Thema.

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Unglaublich, wie man Charakter und Intentionen eines Menschen so verkennen kann. Ich hätte dir mehr Menschenkenntnis zugetraut. Schade!

 

Lieber Udalricus!

 

Ich befürchte, dass die Art von Papst Benedikt über die Hutschnur eines gutwilligen und loyalen Zeitgenossen (für so jemanden halte ich Dich übrigens) geht.

 

Schauen wir uns doch mal die ganzen Entscheidungen von Papst Benedikt an. Denn wenn man wissen will, was für einer dieser Papst ist, darf man weniger auf die Worte hören, sondern man muss auf die Entscheidungen schauen. Die Worte verfliegen, die Entscheidungen aber überdauern und werden für Jahrzehnte oder noch länger die Kirche prägen.

 

"Für alle - für viele".

Schon Thomas B. wollte den Skandal mindern, indem er darauf hinwies, dass es Papst Benedikt um "die Einheit" ginge. Thomas meinte da die Einheit mit der Tradition, die Einheit mit der Ostkirche, die Einheit mit dem griechischen Urtext.

Jaja, bestimmt ging es Papst Benedikt um die Einheit. Aber in all dieser schönen Einheit ging es ihm um die Einheit mit den Piusbrüdern. Damals noch nicht so schön erkennbar, hat er vorausschauend einen Stein aus dem Weg geräumt.

 

Vorausgegangen war auch die Liturgie-Instruktion. Auch so ein Köderchen. Denn Spontanes, Kreatives, Lebendiges muss möglichst vollkommen ausgemerzt sein, bevor so ein Piusbruder es schluckt. Es wird ja sowieso schwer sein, die Piusse zu einem Kompromiss mit der vatikanischen Liturgie zu bewegen. Deswegen war die Liturgie-Instruktion ein Markstein auf dem Weg.

Und auch hier wird, wie schon im ersten Punkt deutlich: Die katholische Kirche bewege sich, nicht die Piusse.

 

Auch aus dem KKK sind alle Folge-Erscheinungen des 2. Vatikanum (insbesondere der geforderte Umgang mit Bibeltexten) sauber herausgetrennt, so dass nur noch ein absolutes Minimum an Unterschiedlichkeit zu den Piussen verbleibt. Gegen die Bibel (so man sie vorkonziliar auslegt) und die alten Dogmen (so man sie vorkonziliar auslegt) haben die Piusse nichts. Und die Passagen des 2. Vatikanums werden so zitiert, dass sie letztlich durch ältere Zeugnisse mest lückenlos ersetzbar wären. Sieht aber für die theologische Volksseele besser aus, wenn man belegen kann: Das stammt (AUCH!) vom 2. Vatikanum!

 

Der Skandal um die Regensburger Rede schien erst mal völlig unnötig. Ein saublödes Zitat, das innerhalb des behandelten Themas zunächst mal völlig unsinnig den Islam angreift. Ich glaube nicht, dass Benedikt das bewusst so provoziert hat. Aber da ist so in innerer Leitfaden. Und der sagt: "Zieh die Mauern gegen jede andere Religion hoch! Etwas anderes würden die geliebten Piusse niemals akzeptieren!"

Dasselbe geschah dann noch mal in wohl noch unbewussterer Form gegenüber den Indios in Südamerika.

 

Ein besonderes Schmankerl war dann diese Wiederholung von "Dominus Jesus" mit dem sprachlichen Zusatz, dass die evangelischen Kirchen schließlich keine Kirchen sind. Da werden die antiprotestantischen Piusse doch hocherfreut gestrahlt haben. Dass sich der Papst ihnen gegenüber so vertrauenswürdig macht!

Ist ja lustig: Im gleichen Maße, wie sich Benedikt bei den Piussen beliebt macht, stößt er andere vor den Kopf. Erst mal die Moslems, dann die Indios. Das war wohl nicht richtig bewusst. Aber bei den Protestanten unterstelle ich, dass das ganz gezielt war. Sozusagen Stufe 2.

Prinzip erkannt

und auch richtig angewandt.

 

Die Karfreitagsfürbitte war nun die bisher ausgereifteste und auch offensichtlichste Form.

Hatte er die Piusse bereits mit der Wiedereinführung der tridentinischen Messe bis zum Überborden gebauchpinselt, so gab es jetzt noch ein Sahnehäubchen. Niemand kann mir weis machen, dass Benedikt nicht um die antisemitischen Tendenzen bei den Piussen gewusst hat. Und außerdem wollte er eigentlich zum Alten zurück. Das wäre allerdings in Reinform nicht möglich, die Wiedereinführung der "perfiden Juden" hätte wohl jedem Fass den Boden ausgeschlagen. Außerdem ist Benedikt kein Antisemit. Also musste eine "Zwischenlösung" her, die man zwar gerade noch argumentativ verteidigen kann, aber dennoch die Piusse genügend pudert. Nochmal: Ich halte Benedikt nicht für einen Antisemiten. Aber ich glaube auch nicht, dass er das Problem des Antisemitismus für wirklich wichtig hält. Er spielt da. Und er nimmt bewusst in Kauf, dass andere daraus ein Spiel mit einem sehr bösen Feuer machen.

 

Nun war doch alles bereit. Alle haben alles gefressen. Zumindest auf der großen Fläche. Wenn ich das "Für alle - für viele" wieder hochkrame, mache ich mich ja schon fast lächerlich. Schnee von gestern. Als er den Bischöfen weisgemacht hat, er habe mit dem Entzug ihres liturgischen Ermessensrechtes keinerlei Autorität weggenommen, kam nicht mal nennenswerter Widerstand. Die angewandte Lüge war eigentlich so krass und frech, dass irgendwas hätte kommen müssen. Es kam nur sporadisch mal was. Und wenn man die Leute erst mal so weit hat, so was zu fressen, dann fressen sie alles. Dann kann man ihnen alles unterjubeln. Wenn sogar ansonsten gescheite Leute bei so was wechselweise schweigen oder sogar den Schrott noch verteidigen, dann kann man den nächsten Schritt gehen.

 

Nun die Rücknahme der Exkommunikation. Das wirkt doch nun wirklich gnädig, barmherzig. Auf mich wirkt es eher saukomisch, wenn jemand, der erst den Moslems und Indios eins übergezogen hat, den Protestanten einen Tritt in den Allerwertesten gegeben hat und die Juden in Panik versetzt hat, sich jetzt als mildtätiger Gönner preisen lässt. Das ist fast so frech (aber nicht ganz) wie der Murks mit "Autorität entreißen ohne sie wegzunehmen".

 

Das Ganze ist ein klarer roter Faden. Und dieser rote Faden bedeutet: Wir geben alles weg, was im und nach dem 2. Vatikanum aufgebaut wurde und schließen uns den Piussen an. Solchergestalt ist nämlich die angestrebte Einheit - die Marksteine verraten es. Und es bedarf einer Menge von genauem Hingucken, dass man diesen Faden so klar bekommt, wie er hier steht. Man glaubt es ja kaum. Denn er wird immer wieder nebelwerfend unterbrochen.

 

Das ist wie in seinem Jesusbuch. Erst die große Augenwischerei, wie wichtig die historisch-kritische Methode sei. Und nach diesen schönen Worten verschwindet sie für den Rest des Buches nicht nur zu einem Nichts, sondern Benedikt verstößt meiner Meinung nach ganz bewusst und sogar demonstrativ gegen alle ihre Erkenntnisse. Zurück bleibt ein diffuser Nebel. Was ist nun wahr?

Erst, wenn man den roten Faden hat, erkennt man: Das Bekenntnis zur hist.-krit.- Methode war das Irrlicht, der Rest des Buches (mitsamt seiner Schmähschriften über die "liberalen Theologen") war die verhüllte Wahrheit der Botschaft.

 

Ebenso überschlägt sich Benedikt ja fast, wenn es um den Wert der Ökumene geht und um das gute Verhältnis zu den Juden. Alles Quark. Alles Worte. Die Entscheidungen sprechen eine völlig andere Sprache.

Und hat man den roten Faden erst aufgegriffen, dann sieht man, dass diese ganze Nebelwerferei geradezu lächerlich offensichtlich ist.

Benedikt will eine Kirche im Stil einer etwas reformierten Piusbruderschaft.

Mit lateinischer, tridentinischer Messe.

Ohne historisch-kritische Methode.

Mit den alten Mauern zu den Protestanten.

Mit den noch höheren Mauern zu Moslems und Juden.

Im absolutistischen Regierungsstil.

Mit fast genau den moralischen Vorstellungen der Piusbrüdern: Als Bestimmungsmoral.

 

Mach Dir keine Illusionen über Papst Benedikt. Und rede Dich nicht mit meiner mangelnden Menschenkenntnis heraus. Die ist, glaube ich, gar nicht mal so schlecht.

 

Danke, Mecky. So traurig es ist, mir scheint Deine Analyse realistisch. Was ich noch nachzutragen hätte, ist die Politik gegenüber Homosexuellen: zuerst die Aufforderung an alle christlichen Politiker, keine Gesetzgebung in Richtung Angleichung homosexueller Partnerschaften an heterosexuelle zu dulden, dann die Entfernung von Homosexuellen aus den Priesterseminaren - man kann sich ausrechnen, wie es weitergehen wird.

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Mmh, doch, eigentlich schon... Damit beschäftige ich mich gerade intensiv: theology of the body oder, auf deutsch: Theologie des Leibes, von Johannes Paul II, eine Serie von "Vorlesungen" oder Vorträgen des Papstes. Auf amazon gibts ein paar ganz interessante Bücher dazu, allerdings gibts fast nur englischsprachige Literatur (zumindest finde ich nix deutschsprachiges), vor allem von Christopher West. Ich hab die Originaltexte noch nicht gelesen, werd aber demnächst mal die 20 oder 30 Euronen investieren, aber ein paar Zitate daraus haben mich schon ziemlich umgehauen, eben weil sie definitiv nicht leibfeindlich sind und, wie Du sagst, Eigenwert, Berechtigung und Würde der erotischen Liebe betont werden. Wobei das sogar zu zurückhaltend formuliert ist. "Deus Caritas est" ist eigentlich fast so eine Art Fortsetzung dessen, was JPII vorgelegt hat zu dem Thema.

 

Die Zitate würden mich interessieren. So recht glauben will ich's nicht.

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Wie schön! Gibt es vielleicht Bilder im Netz?

 

Leider nein

 

 

Meinen Respekt an Sokartes und wolfgang E.

 

Spar Dir Deinen Respekt mir gegenüber noch auf.......ich werde auf Bitten meines Beichtvaters einen 1/2 jährige Nachdenkpause einhalten.

 

Wirst du in dieser Zeit denn zur Messe gehen und dem "in Gemeinschaft mit..." zustimmen?

 

Ich werde jedenfalls in diesem halben Jahr mein Glaubensleben so fortsetzen, wie vor dieser Krise, sonst wäredie Nachdenkpause ohl ein Farce...ich werde sehen.......meine Verbundenheit mit JP II war ja schon begrenzt.........das Gebet kann noch immer die Verbundenheit mit dem Amt und nicht mit der Person meinen.

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@ Petrus und alle, die Ähnliches befürchten: Womit rechnet Ihr denn eigentlich konkret? Inwiefern meint Ihr, wird der Papst das 2. Vat. rückgängig machen (mal abgesehen davon, dass das so leicht ja nun auch nicht ginge)?
ist konkret schwer zu sagen für mich - wenn ich mir die Vergangenheit anschaue: Zentralismus, Diskussionsverbote, "Glaube als Befolgen von Anweisungen", fällt mir spontan ein.

 

Gerade das "glauben als Befolgen von Anweisungen" fördert Benedikt ja überhaupt nicht. In "Deus Caritas est" hat das Wesen der Chrsitlichen Ethik als einer Ethik der schöpferischen Liebe dargestellt, die erst in zweiter Linie etwas mit Geboten zu tun hat. In der selben Enzyklika hat der die Berechtigung und den eigenwert auch der erotischen (gegenüber der caritativwen ) Liebe hervorgehoben; eine Aussage, die vom Lehramt so noch nicht gemacht wurde und die einer Rückkehr in die leibfeindlichen Tendenzen der vorkonziliaren Kirche entgegengestzt ist.

Und Du glaubst noch an die schönen Worte die er schreibt und die er täglich durch seine Taten selbst widerlegt?????

bearbeitet von wolfgang E.
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man kann sich ausrechnen, wie es weitergehen wird.

 

Eh klar: sie werden den Piussen zur erzieherischen Einwirkung in Gemeinschaftseinrichtungen übergeben. Wolltest du doch andeuten? Grüße, KAM

 

(Gibts eigentlich anderswo auch so einen Williamson-Hype, oder ist das mal wieder eine typisch deutsche Übertreibung?)

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Worin sehen viele das Problem?

 

a, Darin das Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. die Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe verfügt hat?

 

b, In der Angst das die una sancta, catholica et apostolica Ecclesia an der Lehre der Väter und der Tradition festhält, und die fortschreitende Liberalisierung der Modernisten der letzten Jahre, durch Papst Benedikt XVI. gestoppt wird?

 

c, Die Angst die katholische Kirche könnte hinter die Reformen des II.VK zurückfallen?

 

Aus vielen Beiträgen spricht nicht der Mut des (Yes, we can) sondern die panische Angst vor Veränderung, die Angst vor traditionellen Reformen.

 

Was hat sich durch die Zulassung der tridentinische Messe oder durch die Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe in den Pfarr-Gemeinden Vorort verändert?

 

Nichts? Eine Gruppe von Gläubigen feiert ab und zu eine tridentinische Messe?

 

Ist diese Hysterie die in diesen Thread zu beobachten ist, nicht eine völlig überzogene Reaktion, der üblich Verdächtigen (Anhänger-

Sympathisanten von WsK und IKvU?) Nehmen einige die Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe nur zum Vorwand zur Kritik am Papst und um die Autorität des Papstes zuschwächen?

 

Bei einigen würde ich diese (letzte) Frage mit einen eindeutigem "JA" beantworten.

bearbeitet von Konrad
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man kann sich ausrechnen, wie es weitergehen wird.

 

Eh klar: sie werden den Piussen zur erzieherischen Einwirkung in Gemeinschaftseinrichtungen übergeben. Wolltest du doch andeuten? Grüße, KAM

 

(Gibts eigentlich anderswo auch so einen Williamson-Hype, oder ist das mal wieder eine typisch deutsche Übertreibung?)

da sieht man, dass du die auslandspresse nicht liest ....

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(Gibts eigentlich anderswo auch so einen Williamson-Hype, oder ist das mal wieder eine typisch deutsche Übertreibung?)

 

Was Du als Hype empfindest, empfinden "Nicht Reaktionäre" als normale Antworten auf solche Widerlichkeiten ...unbewußte Affinität zu Wllliamsons Gedankengut?????

bearbeitet von wolfgang E.
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Ist diese Hysterie die in diesen Thread zu beobachten ist, nicht eine völlig überzogene Reaktion, der üblich Verdächtigen (Anhänger-

Sympathisanten von WsK und IKvU?) Nehmen einige die Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe nur zum Vorwand zur Kritik am Papst und um die Autorität des Papstes zuschwächen?

 

Bei einigen würde ich diese (letzte) Frage mit einen eindeutigem "JA" beantworten.

 

Ja, die Gaskammer sind in der Tat hysterie.

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man kann sich ausrechnen, wie es weitergehen wird.

 

Eh klar: sie werden den Piussen zur erzieherischen Einwirkung in Gemeinschaftseinrichtungen übergeben. Wolltest du doch andeuten? Grüße, KAM

 

(Gibts eigentlich anderswo auch so einen Williamson-Hype, oder ist das mal wieder eine typisch deutsche Übertreibung?)

da sieht man, dass du die auslandspresse nicht liest ....

 

War ja eine Frage.

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man kann sich ausrechnen, wie es weitergehen wird.

 

Eh klar: sie werden den Piussen zur erzieherischen Einwirkung in Gemeinschaftseinrichtungen übergeben. Wolltest du doch andeuten? Grüße, KAM

 

(Gibts eigentlich anderswo auch so einen Williamson-Hype, oder ist das mal wieder eine typisch deutsche Übertreibung?)

da sieht man, dass du die auslandspresse nicht liest ....

 

War ja eine Frage.

Von Italien und Frankreich weiss ich genau. Die Protestwelle ist enorm. Man versucht in kirchlichen Kreises die Entrüstung einzudämmen. Verstanden hat man den "Gnadeakt" nicht. Mal sehen. was sie tun.

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