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Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe


gouvernante

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Religion hat ganz wesentlich eine überzeitliche Dimension, die Auferstehung findet jetzt statt, sie ist (nicht nur) ein historisches Ereignis.

Überzeitlich ist die Gegenwart Gottes.

Überzeitlich ist die Gegenwart dessen, der bei uns bleibt bis ans Ende der Welt.

 

Riten, Texte, Lieder und Anschauungen dagegen kommen, haben ihre Modezeit. Die meisten verblühen. Es gibt nur wenige Evergreens. Die meisten sterben. Bevor sie zu stinken anfangen, sollte man sie beerdigen.

 

 

Beerdige nur. Schön wäre, wenn dir auch stattdessen was Neues einfiele. So unbegeistert wie du rüberkommst tun mir deine Schäfchen eher leid.

Jaja, vom kritischen Denker zum Nestbeschmutzer ist es ein kurzer Weg. Visionen haben den Nachteil, dass sie etwas erträumen, was besser ist als die Realität.

 

Und wer die Realität kritisiert, der ist unbegeistert.

 

Q.e.d.

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Jaja, vom kritischen Denker zum Nestbeschmutzer ist es ein kurzer Weg. Visionen haben den Nachteil, dass sie etwas erträumen, was besser ist als die Realität.

 

Und wer die Realität kritisiert, der ist unbegeistert.

 

Q.e.d.

Das ist nicht die Kritik an Mecky, sondern seine fehlenden Visionen. Er artikuliert weder Credo noch Katechismus noch Liturgie. Nur daß das Alte schlecht ist, predigt er uns.
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Bisweilen ist das einfach so. Man sieht, dass das Alte schlecht ist, hat aber auch nichts Neues parat.

Das ist eine traurige Situation.

 

Werner

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Bisweilen ist das einfach so. Man sieht, dass das Alte schlecht ist, hat aber auch nichts Neues parat.

Das ist eine traurige Situation.

Traurig ist, daß Mecky nicht Willens oder fähig ist, das was er fühlt und weiß in entsprechende Worte zu packen.
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Bisweilen ist das einfach so. Man sieht, dass das Alte schlecht ist, hat aber auch nichts Neues parat.

Das ist eine traurige Situation.

Die Situation ist noch trauriger, als Du es beschreibst.

 

Man muss die allgemeine Relativitätstheorie auch nicht auf Richtigkeit prüfen, um zu erkennen, dass sie von Grundschülern in der Regel nicht verstanden wird.

 

Aber da gibt es noch ein anders Phänomen:

 

Es war die Kirche - insbesondere Menschen, wie Flo - die vehement verhindert haben, dass jemand heute ein solches Konzept vorlegen kann.

Es wurde systematisch und per Verordnung jegliches Suchen unterbunden.

Dort, wo Priester oder Laien dennoch suchten, wurde das vehement und mit energischem Hinweisen auf die Schlechtigkeit von Traditionsbrüchen zu unterbinden versucht.

Teile dieses Niederkämpfens finden sich auch hier im Forum bezeugt.

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Bisweilen ist das einfach so. Man sieht, dass das Alte schlecht ist, hat aber auch nichts Neues parat.

Das ist eine traurige Situation.

Traurig ist, daß Mecky nicht Willens oder fähig ist, das was er fühlt und weiß in entsprechende Worte zu packen.

Ich überlege mir tatsächlich, ob ich nicht ein paar Gedanken hier aufschreibe.

Aber allein schon die Vorahnung, dass das nur geschehen soll, um daran herumzumäkeln, schreckt mich entschieden ab.

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Dass wir hier alle miteinander Fachidioten sind, ist natürlich ein Problem. Durch unsere Kenntnisse dürfen wir nicht hochmütig werden und diese Kenntnisse auch bei anderen voraussetzen oder sogar fordern.

 

Aber wenn wir sagen: "Die Gegenwart Jesu und seine Hilfe, sein Wesen als Heiland und Erlöser ist das Wichtigste. Diese Gegenwart ist das Geheimnis unseres Glaubens. Diese Gegenwart hat Bedeutung für das Leben jedes Menschen." - dann müssen wir auch daran glauben, dass Gott den Menschen auch einen Zugang zu diesem Geheimnis in die Wiege legt.

 

Täte er das nicht, dann wäre er ein ziemlich unverschämter Kerl, der von den Menschen einen Glauben fordert, der nur über hohe Hürden zugänglich ist. Ein Glaube nur für diejenigen, die über die entsprechende Vorbildung verfügen. Ein Glaube, der für die Ungebildeten, die Bildungsunfähigen oder auch Bildungs-desinteressierten nicht in Frage kommt.

Was ist daran ungewöhnlich? Nichts ist uns "in die Wiege gelegt", weder die Kunst, Feuer zu machen, noch die, mit Buchstaben zu schreiben, um nur zwei herauszugreifen. Alles haben wir uns über Generationen mühsam erarbeiten müssen. Und jede Erkenntnis enthielt wieder neue Irrtümer. Und warum ist das so? Weil da niemand ist, der uns etwas "in die Wiege legt". Wir sind auf uns selbst angewiesen.

 

Bisweilen ist das einfach so. Man sieht, dass das Alte schlecht ist, hat aber auch nichts Neues parat.

Das ist eine traurige Situation.

Traurig ist, daß Mecky nicht Willens oder fähig ist, das was er fühlt und weiß in entsprechende Worte zu packen.

Ich überlege mir tatsächlich, ob ich nicht ein paar Gedanken hier aufschreibe.

Aber allein schon die Vorahnung, dass das nur geschehen soll, um daran herumzumäkeln, schreckt mich entschieden ab.

Ja, das ist so, und deshalb verkneifen sich das wohl viele von uns. Aber bei dir kommt noch etwas anderes hinzu. Indem du einen zeitgemäßen Zugang zu deinem Glauben forderst, sagst du, daß der bisherige Zugang nicht mehr zeitgemäß ist. Das bedeutet aber, daß jeder Zugang, jeder Inhalt dieses Glaubens unter den Verdacht der Zeitbezogenheit gerät, und damit in den Augen vieler seine absolute Verbindlichkeit verliert.

 

Wenn an deinem Glauben etwas wäre, würde man erwarten, daß der Zugang dazu offensichtlich, einfach und eindeutig wäre. Was wir dagegen beobachten können, ist eine Welt, in der Glaubensvorstellungen schwer zugänglich, kompliziert und widersprüchlich sind - genau so, wie man es erwarten würde, wenn sie das Produkt menschlicher Fantasie wären, kaum mit realistischer Grundlage, dafür ständig wechselnden Moden und Machtbeziehungen ausgesetzt, und darauf angewiesen, sie schon kleinen, noch unkritischen Kindern zu vermitteln, um den Glauben der späteren Erwachsenen zumindest nicht von vorn herein zu verhindern.

 

In dieser Situation scheint die Tradition einer der wenigen Anker zu sein, die Sicherheit versprechen. Diese Sicherheit stellst du in Frage, und bietest als neue Sicherheit deine Überlegungen an. Für dich mag das passen, und für Nichtgläubige ist es ganz natürlich, Sicherheit in eigenen Vorstellungen und Überzeugungen zu finden, aber Gläubige erwarten in der Regel mehr, etwas Absolutes außerhalb der Menschen, auf das sie vertrauen können, etwas, das es schon immer gegeben hat, und das es auch immer geben wird, etwas Unwandelbares in einer so wandelbaren Welt. Zumindest die Bibel muß daher Ausdruck dieses Absoluten sein.

 

Die einen finden dieses Absolute in den Worten selbst, die sie als offensichtlich, einfach und eindeutig erklären (oft gegen diese Worte selbst), andere meinen, das Geheimnis im Verborgenen zu finden (auch auf die Gefahr hin, daß jeder etwas anderes findet), und mit der Notwendigkeit eines komplizierten Studiums und den Gefahren des Expertentums, von dem schon die Rede war. Aber gemeinsam ist ihnen, daß sie an der (scheinbaren) Integrität der Schrift festhalten. Du kannst dich da nur zwischen allen Stühlen wiederfinden.

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Ob es Predigtreihen sein müssen oder Laienkatechesen (in 2-5 Minuten vor der Messe) sein dürfen, wird davon abhängen, welches Interesse der Herr Zelebrant hat.

 

Nein Flo, ganz falsch. Der Auftrag Jesu ist nicht die Katechese der Gläubigen, sondern die Verkündung bei den Kirchenfernen. Also denen, die nicht kommen.

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Ob es Predigtreihen sein müssen oder Laienkatechesen (in 2-5 Minuten vor der Messe) sein dürfen, wird davon abhängen, welches Interesse der Herr Zelebrant hat.
Nein Flo, ganz falsch. Der Auftrag Jesu ist nicht die Katechese der Gläubigen, sondern die Verkündung bei den Kirchenfernen. Also denen, die nicht kommen.
"Dieses Volk lobt mich mit den Lippen, doch Ihre Herzen sind weit fern von mir." Spruch des Herrn.

 

Man kann nur weitergeben, was man empfangen hat - um den Fernen das Evangelium verkünden zu können, sollte jedes Glied der Kirche angefeuert sein, das zu tun.

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Nachtrag: Das ist wie bei Tupperware: Kennt eigentlich jeder, aber nur 25% der Haushalte werden so erreicht, daß sie auch kaufen. Im Idealfall müsste jede neue Beraterin sich tatsächlich in "unerschlossenes Terrain" vorwagen (was ziemlich schwierig ist, so daß in den meisten Fällen wohl doch nur schon erreichte Haushalte weiterbedient werden).

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Die Kodifizierung der Eucharistie in verbindlichen Texten ist zunächst eine Erfindung des frühen Mittelalters. Das Anliegen war, Religion durch Ritualisierung in den Dienst des Staates zu nehmen. So, wie ich die Sache sehe, war persönliche Frömmigkeit eher etwas, das im späten Mittelalter verbreitet war, und das schuf auch die Grundlage für die Reformation: Interesse an persönlicher Frömmigkeit. Danach war die Fixierung der liturgischen Texte eher der dogmatischen Abgrenzung von der Reformation geschuldet, ebenso der weitere Verbleib bei der lateinischen Sprache.

 

Die orthodoxe Kirche kennt weder eine einheitliche heilige Sprache noch erlebte sie die Aufbrüche des hohen Mittelalters und die Wende durch die Gotik. Persönliches Interesse von Laien an der Liturgie ist dort eher fremd.

 

Nur mal so ein paar Gedanken.

 

Von daher gehöre ich eher zur Linie von Bugnini, der einen anderen und freieren Umgang konkret gelebter Liturgie mit den liturgischen Büchern erwartete, aber irgendwie werden wir das Mittelalter nicht los ...

 

Der Untergang lebendiger Liturgie war auch eine theologische Verflachung im frühen Mittelalter. In der Regel gibt es zwei Gruppen an Seelsorgern, die sich am liebsten 100% an die liturgischen Bücher halten: Leute, die keine Ahnung von Liturgie haben, und Leute, die extrem viel Ahnung von Liturgie haben.

 

Aber der Glücksfall ist es, wenn ein Vorsteher extrem viel Ahnung hat und genau deshalb sich nicht knechtisch an den Wortlaut hält.

bearbeitet von nannyogg57
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Ob es Predigtreihen sein müssen oder Laienkatechesen (in 2-5 Minuten vor der Messe) sein dürfen, wird davon abhängen, welches Interesse der Herr Zelebrant hat.
Nein Flo, ganz falsch. Der Auftrag Jesu ist nicht die Katechese der Gläubigen, sondern die Verkündung bei den Kirchenfernen. Also denen, die nicht kommen.
"Dieses Volk lobt mich mit den Lippen, doch Ihre Herzen sind weit fern von mir." Spruch des Herrn.

 

Man kann nur weitergeben, was man empfangen hat - um den Fernen das Evangelium verkünden zu können, sollte jedes Glied der Kirche angefeuert sein, das zu tun.

 

Das was anfeuert, ist die persönliche Beziehung zu Gott / Jesus. Alles andere ist Trockenschwimmen. Geht das in einer Zweiminutenkatechese?

bearbeitet von Higgs Boson
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Die Kodifizierung der Eucharistie in verbindlichen Texten ist zunächst eine Erfindung des frühen Mittelalters. Das Anliegen war, Religion durch Ritualisierung in den Dienst des Staates zu nehmen. So, wie ich die Sache sehe, war persönliche Frömmigkeit eher etwas, das im späten Mittelalter verbreitet war, und das schuf auch die Grundlage für die Reformation: Interesse an persönlicher Frömmigkeit. Danach war die Fixierung der liturgischen Texte eher der dogmatischen Abgrenzung von der Reformation geschuldet, ebenso der weitere Verbleib bei der lateinischen Sprache.

 

Jetzt mal eine blöde Zwischenfrage: welche Form der Frömmigkeit ist jetzt die Ursprüngliche? Kanns sein, dass da das Mittelalter einfach nur wiederentdeckt hat, was normal ist?

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Aber der Glücksfall ist es, wenn ein Vorsteher extrem viel Ahnung hat und genau deshalb sich nicht knechtisch an den Wortlaut hält.
Nun sind solche Koryphäen allerdings sehr dünn gesät.

 

Davon mal ab, daß die liturgische Bildung des Klerus zu allen Zeiten Anlass zum Anstoß gab - Luther war seinerzeit doch auch schon entsetzt.

 

(Ich pers. bin nicht der Meinung, daß die Messe der persönlichen Frömmigkeit dient - dafür gibt es Rosenkranz, Hausliturgie, etc.)

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Aber der Glücksfall ist es, wenn ein Vorsteher extrem viel Ahnung hat und genau deshalb sich nicht knechtisch an den Wortlaut hält.
Nun sind solche Koryphäen allerdings sehr dünn gesät.

 

Davon mal ab, daß die liturgische Bildung des Klerus zu allen Zeiten Anlass zum Anstoß gab - Luther war seinerzeit doch auch schon entsetzt.

 

(Ich pers. bin nicht der Meinung, daß die Messe der persönlichen Frömmigkeit dient - dafür gibt es Rosenkranz, Hausliturgie, etc.)

 

Wenn die Eucharistiefeier nicht der persönlichen Frömmigkeit dient, dann ist es logisch, wenn da nur noch wenige hingehen, oder?

 

Das Konzil hatte da eigentlich ein anderes Ziel.

 

Meine Entscheidung, Liturgiewissenschaft zum Schwerpunkt zu machen, hat ganz viel Persönliches an sich: Nachdem mir beim Meditieren ständig die Decke auf den Kopf fällt, mir entweder nur Unfug, Geniales oder ein paar neue Ideen für Rezepte durch den Kopf gehen und sich spirituell nichts ereignet, habe ich den Entschluß gefasst, Liturgie zur Quelle zu machen, obwohl ich kein Vorsteheramt anstrebe und nicht einmal als Leiterin von Gottesdiensten hervortrete. Inzwischen aus Prinzip nicht. Das klappt ganz gut, macht mich aber davon abhängig, wie die Gemeinde und mein Vorsteher die Liturgie feiern und verstehen.

 

Konkret geht es für mich um alles dabei.

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Die Kodifizierung der Eucharistie in verbindlichen Texten ist zunächst eine Erfindung des frühen Mittelalters. Das Anliegen war, Religion durch Ritualisierung in den Dienst des Staates zu nehmen. So, wie ich die Sache sehe, war persönliche Frömmigkeit eher etwas, das im späten Mittelalter verbreitet war, und das schuf auch die Grundlage für die Reformation: Interesse an persönlicher Frömmigkeit. Danach war die Fixierung der liturgischen Texte eher der dogmatischen Abgrenzung von der Reformation geschuldet, ebenso der weitere Verbleib bei der lateinischen Sprache.

 

Jetzt mal eine blöde Zwischenfrage: welche Form der Frömmigkeit ist jetzt die Ursprüngliche? Kanns sein, dass da das Mittelalter einfach nur wiederentdeckt hat, was normal ist?

 

Das frühe Mittelalter hat vermutlich nichts wiederentdeckt, sondern einfach das Christentum den Job der heidnischen Religion machen lassen. Wenn man eine kontinuierliche Zunahme der Frömmigkeit der "normalen" Menschen postuliert, dann erklärt das Manches:

 

1. Warum Hildegard die scivias geschrieben hat und die Gottlosigkeit ihrer Zeit anprangert.

2. Warum Franz die Völker nördlich der Alpen beinahe für heidnischer hielt als die Muslime.

3. Warum die Kirchenkritik zunahm und zur Reformation führte.

4. Warum das späte Mittelalter und die Neuzeit Hexenprozesse kannten, jedoch nicht das frühe und hohe Mittelalter.

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Wenn die Eucharistiefeier nicht der persönlichen Frömmigkeit dient, dann ist es logisch, wenn da nur noch wenige hingehen, oder?
Finde ich nicht. Daß der Messbesuch so stagniert hat meiner Meinung nach vorallem mit der Erosion der sonstigen Milieus zu tun.

 

Ich hab's an anderer Stelle schon mal skizziert: In einem Ort, in dem das komplette Gemeinde- und Vereinsleben zusammenbricht (sei es aufgrund zu vieler Zugezogener, sei es aufgrund Überalterung, etc.) und es vorallem nicht geschafft wird, Zugezogene oder Zurückgezogene in den ganz normalen Alltag zu integrieren, wird auch die Kirchengemeinde samt Messbesuch früher oder später zusammenbrechen. Schafft es ein Pfarrer durch seine Art das Vereins- und Gemeindeleben völlig von der Kirche zu entkoppeln kommt der Zusammenbruch der Kirchengemeinde schneller.

 

In einem Ort in dem viel Wert auf die persönlichen Beziehungen gelegt wird, in dem die Vereine, Gruppen, etc. an die Kirche angebunden sind, ist der Ort in sich funktionierend. Wenn Gemeinde und Kirchengemeinde mehr oder weniger eins sind, sowieso.

 

(Das ist übrigens mit ein Grund, warum ich das Zusammenlegen von Gemeinden und Pfarreien für einen gravierenden Fehler halte - meiner Meinung nach müsste man Gemeinden eher weiter aufteilen um mehr Platz für Engagierte zu schaffen.)

 

Die Liturgie ist in diesem Fall der Kitt, der alle zusammenbringt. Eine öffentliche Demonstration der Zusammengehörigkeit - in Christus. Und eben weil diese Liturgie meiner Meinung nach über den individuellen Spiritualitäten steht, steht ihr eine feste Ordnung besser.

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Daß der Messbesuch so stagniert hat meiner Meinung nach vorallem mit der Erosion der sonstigen Milieus zu tun.

Sprich: weil es keine Sozialkontrolle mehr gibt?

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3. Warum die Kirchenkritik zunahm und zur Reformation führte.

Die zunehmende Kirchenkritik war das Ergebnis der sozialen Differenzierung (exemplarisch in der Entstehung der Stadtkultur) am Ende des Mittelalters. Die unterschiedlichen sozialen und religiösen Bewegungen führten zu einer Legitimationskrise vor allem der Priesterschaft und der Amtskirche. Die Folge war die Diffamierung dieser Bewegungen (zB. Katharer und Waldenser) als Ketzer. Von der späteren Hexenverfolgung war damals noch nichts zu sehen.

 

4. Warum das späte Mittelalter und die Neuzeit Hexenprozesse kannten, jedoch nicht das frühe und hohe Mittelalter.

Die Hexenprozesse toben vor allem da, wo alte und neue Kirche, Katholiken und Protestanten aufeinandertreffen, für die die jeweils andere Seite von Teufel besessen war (Beleg durch zahlreiche Flugblätter, die damals kursierten), die einzige Erklärung, die man (scheinbar) für diese Entwicklung hatte.

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Daß der Messbesuch so stagniert hat meiner Meinung nach vorallem mit der Erosion der sonstigen Milieus zu tun.
Sprich: weil es keine Sozialkontrolle mehr gibt?
Ich weiß nicht, ob es wirklich "Kontrolle" ist. Kontrolle hat für mich etwas mit dem Drohen negativer Konsequenzen zu tun und dafür fehlt einer heutigen Gemeinde wohl - zumindest bei uns (in Hinteroberbayern mag das noch anders sein) - doch die Autorität. Vorallem denke ich, es ist ein Teil der Identität verloren gegangen. Das "Standesbewusstsein" und vielleicht auch das Heimatgefühl.

 

Wenn ich 3 Wochen nicht in der Kirche war, werde ich natürlich gefragt, wo wir so lange waren, aber es geht - zumindest meiner Erfahrung nach - dabei nicht darum, Vorhaltungen zu machen man hätte sein Seelenheil gefährdet oder gar festzustellen, was für ein mieser Katholik man doch sei, sondern es ist eher ein Anteilnehmen vielleicht auch die Sorge um den anderen (war jemand krank, wie war der Urlaub, etc.). Es ist eben auch Lebensgemeinschaft.

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3. Warum die Kirchenkritik zunahm und zur Reformation führte.

Die zunehmende Kirchenkritik war das Ergebnis der sozialen Differenzierung (exemplarisch in der Entstehung der Stadtkultur) am Ende des Mittelalters. Die unterschiedlichen sozialen und religiösen Bewegungen führten zu einer Legitimationskrise vor allem der Priesterschaft und der Amtskirche. Die Folge war die Diffamierung dieser Bewegungen (zB. Katharer und Waldenser) als Ketzer. Von der späteren Hexenverfolgung war damals noch nichts zu sehen.

 

4. Warum das späte Mittelalter und die Neuzeit Hexenprozesse kannten, jedoch nicht das frühe und hohe Mittelalter.

Die Hexenprozesse toben vor allem da, wo alte und neue Kirche, Katholiken und Protestanten aufeinandertreffen, für die die jeweils andere Seite von Teufel besessen war (Beleg durch zahlreiche Flugblätter, die damals kursierten), die einzige Erklärung, die man (scheinbar) für diese Entwicklung hatte.

 

Dann gibt es ja auch eine Parallele zu heute, denn die soziale Differenzierung ist auch ein Thema unserer Zeit. Obwohl ich Flo77 in einem Punkt recht geben muss: Neben dem Anspruch, dass die Eucharistie spirituell Quelle sein muss gibt es den Anspruch, dass sie ein Gottesdienst für alle sein soll: Die momentane Entwicklung, für jede Altersgruppe einen eigenen Gottesdienst anzubieten, ist nicht das Ideal der Urchristen gewesen. Ob die liturgischen Bücher hier tatsächlich das einigende Band sind, das steht auf einem anderen Blatt.

 

Was die Hexen betrifft: Der Hexenwahn kam vor der Reformation auf. Was aber deinem Hinweis keinen Abbruch tut.

bearbeitet von nannyogg57
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Die zunehmende Kirchenkritik war das Ergebnis der sozialen Differenzierung (exemplarisch in der Entstehung der Stadtkultur) am Ende des Mittelalters. Die unterschiedlichen sozialen und religiösen Bewegungen führten zu einer Legitimationskrise vor allem der Priesterschaft und der Amtskirche. Die Folge war die Diffamierung dieser Bewegungen (zB. Katharer und Waldenser) als Ketzer.

Dann gibt es ja auch eine Parallele zu heute, denn die soziale Differenzierung ist auch ein Thema unserer Zeit.

Die zunehmende soziale Differenzierung hat seitdem nicht aufgehört. Ja, und wie damals verlieren die großen Amtskirchen Mitglieder an eine Fülle unterschiedlicher religiöser Bewegungen. Nur daß sie heute nicht mehr die Macht haben, diese Bewegungen zu verketzern (auch wenn sie es zum Teil versuchen). Und es gibt noch einen Unterschied: heute haben auch Nichtreligiöse die Möglichkeit, sich bemerkbar zu machen, was damals undenkbar gewesen wäre, und auch heute in vielen Gegenden der Welt noch undenkbar ist.

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Dann gibt es ja auch eine Parallele zu heute, denn die soziale Differenzierung ist auch ein Thema unserer Zeit. Obwohl ich Flo77 in einem Punkt recht geben muss: Neben dem Anspruch, dass die Eucharistie spirituell Quelle sein muss gibt es den Anspruch, dass sie ein Gottesdienst für alle sein soll: Die momentane Entwicklung, für jede Altersgruppe einen eigenen Gottesdienst anzubieten, ist nicht das Ideal der Urchristen gewesen. Ob die liturgischen Bücher hier tatsächlich das einigende Band sind, das steht auf einem anderen Blatt.

 

Das Problem der getrennten Gottesdienste ist der, wie kriegt man die Kinder irgendwann bei den Erwachsenen integriert. Denn zwischen Kind und Erwachsene haben wir die Jugend und die ist am schwersten zu motivieren. Ich kann Dir verraten wie wir das machen:

 

Unsere Gottesdienste sind wie folgt aufgebaut: Lobpreisteil, Predigt mit ggf. Abendmahl, danach noch Kaffeetrinken oder auch Mittagessen. Wir beginnen alle gemeinsam, zur Predigt werden die Kinder und Jugendlichen in 3 Alterklassen getrennt in ihren Gottesdienstteil entlassen. Manchmal fällt der einen oder andere Kinderteil aus, wenn mal kein Kind da ist. Die Jugendlichen dagegen nehmen gelegentlich (je nach Prediger) an der Erwachsenenpredigt teil. Bei den Jugendlichen läuft der sogenannte 'biblische Unterricht', nach Entlassung aus diesem, so im Alter von ca 16-18 Jahren, nehmen sie bei den Erwachsenen dauerhaft teil.

 

Allerdings reicht das unseren Jugendlichen häufig nicht aus, sie werden regelmäßig im Abendgottesdienst des ICF gesichtet.

 

Dass Kinder vor der Predigt in ihren eigenen Gottesdienstteil entlassen werden und zwar jeden Sonntag und zum Segen wiederkommen, das kenne ich noch aus meiner Kindheit, das war in einer Nachbarpfarrei üblich. Es ist etwas aufwendig und es bedarf einigen persönlichen Engagements von Seiten der Nichtamtlichen, aber es lohnt sich. Es ist die Zusage an die Kinder: Ihr seid uns wertvoll.

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Sonderwortgottesdienst für die Kleinkinder kenne ich auch aus der Praxis. Die Lücke tut sich hier allerdings schon im Jahr vor der Erstkommunionkatechese auf, wenn die Kinder zwar schon zu groß für die Kleinkinderpredigt sind, aber eben noch nicht in der Messe angekommen sind - eigentlich müsste man dieses Jahr für die Ausbildung einer liturgischen Routine und zur ersten angeleiteten Bibellektüre nutzen (dann hätte man in der EK-Vorbereitung auch schon mal zwei große Blöcke weniger). Und nach der EK kommt die Lücke vor der Firmung und dann das Loch, bis die Kinder wieder selber Kinder haben...

bearbeitet von Flo77
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