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Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe


gouvernante

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Higgs Boson hat vorhin schon das Buch Hiob erwähnt. Die Erklärung des Leidens als Gottes Strafe wird dort ziemlich perfekt und begründet zurückgewiesen. Ich halte sogar das Buch Hiob für den Tun-Ergehens-Zusammenhang für eine ähnlich gute Widerlegung, wie Kants Aussagen die traditionellen Gottesbeweise als Beweise zertrümmert haben.

 

Ah, willkürliches Leid also deswegen, um Gott die Zeit zu vertreiben, weil der alte Zauselbart aus Langeweile gern mit seinem Kumpel Satan Spielchen spielt, deren Opfer wir Menschen sind. :lol:

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Die Hiob-Geschichte ist allerdings aus der Menschenperspektive geschrieben. Die Rahmenerzählung soll weniger zeigen, wie Gott wirklich ist, sondern wie er auf uns Menschen wirkt. Das kommt dann später im Buch noch mal ausführlich, als Gott aus dem Gewittersturm spricht - und zwar mit der Aussage: Du kleiner Erdenwurm verstehst überhaupt nichts! Und Hiob bekennt, dass er genau dies verstanden hat. Man könnte (auf Sokrates anspielend) zusammen fassen: Ich weiß, dass ich über Gott nichts weiß. Ich weiß, dass ich das alles nicht verstehe.

 

Die Wette mit dem Satan ist ein prima Bild dafür, wie Gottes Handeln auf uns wirkt. Und mit dem Wort "Willkür" hast Du da ja ziemlich gut getroffen. Hiob selbst bestätigt Deinen Eindruck aus eigener Perspektive. Die größten Lumpen lässt Gott in Saus und Braus und mit großem Erfolg leben und steckt sie nicht ins Leid. Und er, der gute, gottesfürchtige Hiob? Er wird von Gott ohne sinnvollen Grund mitten in den Dreck des Leidens geworfen.

 

Da ist kein TEZ, sondern das ist tatsächlich Willkür. Und man könnte hinter der Auswahl, wen das Leid nun treffen soll, sich nur das Allerabsurdeste vorstellen. Zum Beispiel so eine blödsinnige Wette mit dem Teufel. Man hätte auch eine andere Veranschaulichung wählen können. Zum Beispiel: "Für Gott ist das Zufügen willkürlichen Leids ungefähr das, was für Menschen der Sex ist. Macht Spaß." Oder - mehr der heutigen Zeit entnommen - Gott ist ein typischer Borderliner. Mal liebend besorgt, und am nächsten Tag absolut gleichgültig - ohne dass man einen Grund dafür erkennen könnte. Je nach Tageslaune.

 

Damit stellt das Hiobbuch Gottes Wirken realistischer dar, als der TEZ. Psalm 1 erzählt, wie gut Gott es dem Rechtschaffenen gehen lässt und wie der Weg des Frevlers in den Abgrund führt. Völlig unrealistisch. Die Vorstellung eines willkürlichen oder borderlinigen oder sadistischen oder zufällig Leid und Freud verteilenden Gottes, beschreibt die irdische Realität wesentlich besser.

 

Die entscheidende Wendung im Hiobbuch hast Du allerdings verpasst, lieber Rince.

Hiob entscheidet sich schließlich, diesem Gott zu vertrauen. Er hört auf, mit ihm zu hadern. Denn er erkennt, dass jede Aussage über Gott über die Hutschnur menschlichen Verstehens geht. Er vertraut sich diesem Gott, dem man solche absurde Spielchen wie die Teufelswette bestens zutrauen kann, an. Und damit wird er in meinen Augen noch weit mehr, als Abraham, zum Prototyp des Glaubenden. Hiob hat offene Augen, er färbt die Willkür Gottes nicht schön, er redet sich nicht ein, diese Willkür zu durchschauen und durch sein (gutes) Handeln diese Willkür zu seinen Gunsten verändern zu können. Sondern er vertraut sich diesem Gott an. Er glaubt an einen unberechenbaren Gott. Und mit "glauben" ist hier nicht Fürwahrhalten oder eine Existenzvermutung gemeint. Sondern der Impuls, sich diesem Gott hinzugeben. Sozusagen eine Leidens- und Lebensübergabe. Ein Vertrauen, das nicht durch die Fakten der Realität gestützt wird. Ein Vertrauen, das sich auch nicht durch eigene Leistungen rechtfertigen kann. Sondern ein Vertrauen, das einer ganz anderen Quelle entspringt.

bearbeitet von Mecky
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Die entscheidende Wendung im Hiobbuch hast Du allerdings verpasst, lieber Rince.

Hiob entscheidet sich schließlich, diesem Gott zu vertrauen. Er hört auf, mit ihm zu hadern. Denn er erkennt, dass jede Aussage über Gott über die Hutschnur menschlichen Verstehens geht. Er vertraut sich diesem Gott, dem man solche absurde Spielchen wie die Teufelswette bestens zutrauen kann, an. Und damit wird er in meinen Augen noch weit mehr, als Abraham, zum Prototyp des Glaubenden. Hiob hat offene Augen, er färbt die Willkür Gottes nicht schön, er redet sich nicht ein, diese Willkür zu durchschauen und durch sein (gutes) Handeln diese Willkür zu seinen Gunsten verändern zu können. Sondern er vertraut sich diesem Gott an. Er glaubt an einen unberechenbaren Gott. Und mit "glauben" ist hier nicht Fürwahrhalten oder eine Existenzvermutung gemeint. Sondern der Impuls, sich diesem Gott hinzugeben. Sozusagen eine Leidens- und Lebensübergabe. Ein Vertrauen, das nicht durch die Fakten der Realität gestützt wird. Ein Vertrauen, das sich auch nicht durch eigene Leistungen rechtfertigen kann. Sondern ein Vertrauen, das einer ganz anderen Quelle entspringt.

 

Das erinnert mich an einen Radiobeitrag von Walter Dirks, den ich vor Jahrzehnten hörte und der mir in meinem Selbstverständnis viel geholfen hat. Er wurde gefragt, wie er am einfachsten sein Verhältnis zu Gott beschreiben könnte. Dirks: „Mein Verhältnis zu Gott ähnelt dem eines Hundes zu seinem Herrn. Der Hund versteht vieles von dem nicht, was sein Herr tut und er versteht nicht dessen Motive, aber er hat ein Grundvertrauen, daß sein Herr nur sein Bestes will. Und dieses Vertrauen habe ich zu Gott.“ (Kein wörtliches Zitat, aber es trifft hoffentlich den Sinn). In dem Augenblick war mir klar: Ich fühle mich wie eine kleine Katze. Auch sie versteht die Handlungen ihrer Menschen nicht, und noch weniger deren Motive, aber sie hat keinen Herrn. Sie geht, wenn man sie schlecht behandelt. Es ist nicht eine Frage der Stärke, die Katze ist oft schwächer als ein Hund. Es ist eine Frage der Einstellung.

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Die entscheidende Wendung im Hiobbuch hast Du allerdings verpasst, lieber Rince. Hiob entscheidet sich schließlich, diesem Gott zu vertrauen.

Das wird sonst auch "Stockholm-Syndrom" genannt...

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Nur noch kleine Spezialgruppen vertrauen auf Bibelaussagen.

 

Das ist eine völlig übertriebene Behauptung. Man kann in allen möglichen Bereichen (Katholiken, Protestanten, Halbgläubige, Laue, Evangelikale) Gläubige finden, die auf Bibelaussagen vertrauen- allerdings manchmal auch in einer herrlich selektiven Weise.

 

Dass die Evangelien von gläubigen Menschen als von Gott gerade so wie sie sind inspirierte Texte angesehen werden, die uns sehr wohl einen Zugang zu Gott ermöglichen- wiederhole ich. Die Evangelien bleiben nur für jene verschlossene Türen, die ständig an den Texten, Worten, angeblichen Lügen herumreiten. Das ist wie bei jenen, die bei einem Liebesbrief weder auf den Inhalt noch die Intention sehen- sondern an den Rechtschreibfehlern, Beistrichfehlern herumnörgeln.

bearbeitet von Mariamante
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Die entscheidende Wendung im Hiobbuch hast Du allerdings verpasst, lieber Rince.

Hiob entscheidet sich schließlich, diesem Gott zu vertrauen. Er hört auf, mit ihm zu hadern. Denn er erkennt, dass jede Aussage über Gott über die Hutschnur menschlichen Verstehens geht. Er vertraut sich diesem Gott, dem man solche absurde Spielchen wie die Teufelswette bestens zutrauen kann, an. Und damit wird er in meinen Augen noch weit mehr, als Abraham, zum Prototyp des Glaubenden. Hiob hat offene Augen, er färbt die Willkür Gottes nicht schön, er redet sich nicht ein, diese Willkür zu durchschauen und durch sein (gutes) Handeln diese Willkür zu seinen Gunsten verändern zu können. Sondern er vertraut sich diesem Gott an. Er glaubt an einen unberechenbaren Gott. Und mit "glauben" ist hier nicht Fürwahrhalten oder eine Existenzvermutung gemeint. Sondern der Impuls, sich diesem Gott hinzugeben. Sozusagen eine Leidens- und Lebensübergabe. Ein Vertrauen, das nicht durch die Fakten der Realität gestützt wird. Ein Vertrauen, das sich auch nicht durch eigene Leistungen rechtfertigen kann. Sondern ein Vertrauen, das einer ganz anderen Quelle entspringt.

Das erinnert mich an einen Radiobeitrag von Walter Dirks, den ich vor Jahrzehnten hörte und der mir in meinem Selbstverständnis viel geholfen hat. Er wurde gefragt, wie er am einfachsten sein Verhältnis zu Gott beschreiben könnte. Dirks: „Mein Verhältnis zu Gott ähnelt dem eines Hundes zu seinem Herrn. Der Hund versteht vieles von dem nicht, was sein Herr tut und er versteht nicht dessen Motive, aber er hat ein Grundvertrauen, daß sein Herr nur sein Bestes will. Und dieses Vertrauen habe ich zu Gott.“ (Kein wörtliches Zitat, aber es trifft hoffentlich den Sinn). In dem Augenblick war mir klar: Ich fühle mich wie eine kleine Katze. Auch sie versteht die Handlungen ihrer Menschen nicht, und noch weniger deren Motive, aber sie hat keinen Herrn. Sie geht, wenn man sie schlecht behandelt. Es ist nicht eine Frage der Stärke, die Katze ist oft schwächer als ein Hund. Es ist eine Frage der Einstellung.

 

Danke.

Higgs Boson gefällt das.

 

Meine Katzen bleiben bei mir, weil sie das so wollen. Die Beziehung Mensch-Katze ist eine Mutter-Kind-Beziehung (Katze tretelt wie ein Katzenwelpe, bzw. sie bringt mir, ganz Katzenmutter Vögel, Ratten, Schlangen, Nilpferde). Die Katze kann ganz gut ohne mich leben. Und entscheidet sich für mich.

 

Du entscheidest Dich dagegen, was ebenfalls im Katzenbild bleibt.

bearbeitet von Higgs Boson
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Meine Katzen bleiben bei mir, weil sie das so wollen. Die Beziehung Mensch-Katze ist eine Mutter-Kind-Beziehung (Katze tretelt wie ein Katzenwelpe, bzw. sie bringt mir, ganz Katzenmutter Vögel, Ratten, Schlangen, Nilpferde). Die Katze kann ganz gut ohne mich leben. Und entscheidet sich für mich.

 

Du entscheidest Dich dagegen, was ebenfalls im Katzenbild bleibt.

Nein, keineswegs. Auch ich bleibe bei dem, bei dem ich bleiben will, bei dem, was mir gut tut. Aber wie bei der Katze ist es von dieser Welt.

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Ich finde den Katzen-Hunde-Menschen-Glauben-Vergleich nicht schlecht. Natürlich: Wie jeder Vergleich, so ist auch dieser begrenzt.

 

Ein paar Grenzen sind:

Das Herrchen ist für Hund und Katze besser und sicherer erkennbar, als Gott es für den Glaubenden ist.

Die Katze kann natürlich vom Herrchen (oder Frauchen ...) weggehen. Der Glaubende aber kann Gott lediglich mit Missachtung "strafen". Das Haus zu verlassen genügt aber nicht, um aus dem Bereich Gottes zu entschlüpfen. Wenn Marcellinus sagt, er habe sich eher wie eine Katze verhalten, dann ist diese Aussage begrenzt und sagt eher aus: "Ich glaube nicht an Gott. Und ich will auch gar nicht an Gott glauben, denn dafür behandelt er mich nicht gut genug." Diese Aussage trifft aber nicht punktgenau den Grund, warum Marcellinus nicht glaubt. Vermute ich.

 

Interessant finde ich den Grund, warum (manche!) Hunde trotz vielfacher schlechter Erfahrung immer noch auf ihr Herrchen vertrauen.

In diesem Punkt besteht ja die deutlichste Parallele zur Hiobgeschichte.

Die Antworten "Weil Hunde doof sind, tun sie das", ist mir zu wenig. Das wäre wieder so eine Spinner-Vermutung, mit der man sich die Sache zu einfach macht und sich der Nachfrage nach den Gründen elegant, aber wenig fruchtbar, entzieht.

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Wir sind hier meilen weit weg vom Thema stört das hier nicht?
Es ist extrem lästig wenn man hier dauernd den ganzen Sermon lesen muß,weil es könnte sich ja wieder mal etwas auf das angegebene Thema hier beziehen

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Die Theodizee-Frage war damals bereits ein alter Hut. Wenn ein Jesuit (liege ich da mit meiner Erinnerung falsch? Ich erinnere mich daran, dass ein Jesuit damals seine Umtriebe veranstaltete und den Menschen Buße statt Neuaufbau predigte???) nach Jahrhunderten der Konfrontation mit dem Thema "Leid und Gott" nichts anderes, als eine Strafdeutung zu bieten hat, dann ist das System krank. Schwer krank.

Was soll er denn sonst zu bieten haben? Die Erklärung als Gottes Strafe ist wenigstens logisch einigermaßen kohärent. Sie hat halt insofern ein Glaubwürdigkeitsproblem, als wohl viele gestorben sein werden, von denen ihre Verwandten und Angehörigen kaum geglaubt haben, dass die Schwere ihrer Sünden eine solche Strafe verdient hat.

 

Higgs Boson hat vorhin schon das Buch Hiob erwähnt. Die Erklärung des Leidens als Gottes Strafe wird dort ziemlich perfekt und begründet zurückgewiesen. Ich halte sogar das Buch Hiob für den Tun-Ergehens-Zusammenhang für eine ähnlich gute Widerlegung, wie Kants Aussagen die traditionellen Gottesbeweise als Beweise zertrümmert haben.

 

Das ist ja alles schön und gut, aber wenn du diese Nummer mit Erdbebenopfern abziehen willst, wirst du dabei nicht mehr Verständnis ernten als der Jesuit. Das war mein Punkt. Und ich denke, der Jesuit wusste das sehr gut.

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Ich finde den Katzen-Hunde-Menschen-Glauben-Vergleich nicht schlecht. Natürlich: Wie jeder Vergleich, so ist auch dieser begrenzt.

Ja.

 

Ein paar Grenzen sind:

Das Herrchen ist für Hund und Katze besser und sicherer erkennbar, als Gott es für den Glaubenden ist.

Die Katze kann natürlich vom Herrchen (oder Frauchen ...) weggehen. Der Glaubende aber kann Gott lediglich mit Missachtung "strafen". Das Haus zu verlassen genügt aber nicht, um aus dem Bereich Gottes zu entschlüpfen. Wenn Marcellinus sagt, er habe sich eher wie eine Katze verhalten, dann ist diese Aussage begrenzt und sagt eher aus: "Ich glaube nicht an Gott. Und ich will auch gar nicht an Gott glauben, denn dafür behandelt er mich nicht gut genug." Diese Aussage trifft aber nicht punktgenau den Grund, warum Marcellinus nicht glaubt. Vermute ich.

Nein, da hast du recht, diese Aussage trifft es nicht ganz. Ich muß da ein bißchen ausholen. Hunde sind Rudeltiere, Katzen nicht. Hunde brauchen ihr Rudel, sowohl materiell als auch emotional, und ein Rudel hat immer eine Hierarchie, du mußt dich unterordnen oder überordnen, manchmal auch beides gleichzeitig. Katzen können das einfach nicht. Auch sie bilden Gruppen, aber sie würden die Gruppe eher verlassen, als sich dauerhaft unterzuordnen. Hunde kann man mit Gewalt zum Gehorsam zwingen. Es ist zwar nicht nett, aber es geht. Bei Katzen geht das nicht. Nicht weil sie stärker sind, sondern weil sie anders sind.

 

Dirks spricht aber in seinem Beispiel gar nicht von Gewalt, oder schlechter Behandlung. Er spricht nur von Unverständnis, vom Vertrauen des Hundes in einen Herrn, des Motive er nicht versteht, die er aber verstehen möchte, und für die er trotz gegenteiliger Erfahrung Gutes unterstellt. Er spricht vom Vertrauen in Unverständliches. Katzen dagegen orientieren sich an Beobachtbarem, am wirklichen Verhalten.

 

Auf Menschen übertragen heißt das, daß Marcellinus kein Vertrauen hat in Unverständliches. Je mehr wir aber über diese Welt wissen, umso weniger paßt sie zu einem Bild einer allmächtigen, allwissenden und allgütigen Vater- oder Muttergestalt. Ein Glaube an einen unberechenbaren "Gott", ein Vertrauen jenseits der beobachtbaren Wirklichkeit, eine "Leidens- und Lebensübergabe", wie du das nennst, ist mit Marcellinus einfach nicht zu machen.

 

Ich bin ein alter SF-Fan, und manchmal überlege ich, wie intelligente Katzen sich verhalten würden. Würden sie so etwas wie Religion überhaupt verstehen? Ich denke, nein. Und insofern bin ich ein Katzenmensch. Auch ich verstehe vieles in diesem Universum nicht. Aber ich käme nie auf die Idee, dieses Nichtverstehen zu personalisieren und darauf meine Hoffnung zu setzen.

 

Interessant finde ich den Grund, warum (manche!) Hunde trotz vielfacher schlechter Erfahrung immer noch auf ihr Herrchen vertrauen.

In diesem Punkt besteht ja die deutlichste Parallele zur Hiobgeschichte.

Die Antworten "Weil Hunde doof sind, tun sie das", ist mir zu wenig. Das wäre wieder so eine Spinner-Vermutung, mit der man sich die Sache zu einfach macht und sich der Nachfrage nach den Gründen elegant, aber wenig fruchtbar, entzieht.

Nein, sie sind nicht "doof". Sie haben als Art gelernt, daß man nur im Rudel überlebt, selbst wenn der Rudelführer ein Ursch, und man selbst der Loser ist, ist das immer noch besser als allein zu sein. Es ist ihre angeborene Art. Katzen fehlt dieser Rudelinstinkt.

 

Wenn du es auf Gläubige übertragen willst (so empfinde ich es jedenfalls beim Umgang mit Gläubigen), ist es das Gefühl, ohne etwas "über" ihnen, ohne "Gott" sei diese Welt für sie kalt und leer. Marcellinus kann dieses Gefühl nicht nachempfinden, geschweige, daß er es teilen könnte. Irgendwo müssen wir uns wohl unterscheiden.

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Auf Menschen übertragen heißt das, daß tribald kein Vertrauen hat in Unverständliches. Je mehr wir aber über diese Welt wissen, umso weniger paßt sie zu einem Bild einer allmächtigen, allwissenden und allgütigen Vater- oder Muttergestalt. Ein Glaube an einen unberechenbaren "Gott", ein Vertrauen jenseits der beobachtbaren Wirklichkeit, eine "Leidens- und Lebensübergabe", wie du das nennst, ist mit tribald einfach nicht zu machen.

 

 

Das klasklar die Sache benannt sehend....................tribald

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Die All-Attribute kommen in der Bibel nicht vor

 

Aha, und wer hat dann diesem Gott diese Attribute verliehen? Lässt sich das ungefähr an einer Jahreszahl festmachen?

 

fragend......................tribald

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Wie steht's momentan denn mit dem Allzermalmer?

Nein, bitte nicht dieses Fass wieder aufmachen

 

Es gibt Allzermalmer im Fass?

 

Ja, bei uns heisst das Augustiner-Bier... Wenn Volksfest ist oder Lauf 10 oder andere Grossveranstaltungen sind wird das hier ausgeschenkt und am nächsten Tag hab ich eine Allzermalmer-Gottes-Erfahrung und bete das Mantra: Nie wieder Alkohol

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Franciscus non papa

Wenigsten sind die Ansichten Schmidbergers so demokratisch wie die der Salafisten. So eine Art Ständestaat, der Familienvater (natürlich der Vater nicht die Mutter) soll bei Wahlen ein stärkeres Gewicht haben wegen seiner Verantwortung für die Familie, ebenso der Unternehmer als Arbeitgeber. Keine Religionsfreiheit, eine Art christliche Scharia als Gesetzgebung, keine Möglichkeit der Ehescheidung, Bekämpfung der Homosexualität (keine Ahnung von neueren Erkenntnissen der Humanwissenschaften).

 

Wer Schmidberger gut findet, der ist ein Gegner der Demokratie und Freiheit und den Menschenrechten.

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Daraus würde Schmidberger schließen, dass Du ihn als Gegner der Aufklärung erkannt hast. Und er wäre damit sehr zufrieden.

Und das alles denkt und schreibt er, weil es Gottes Wille ist. So wie ja auch die Salafisten alles nur tun, weil es Gottes Wille ist.

Die (kritiklose) Ergebung in den Willen Gottes (so, wie er im jeweiligen Buch niedergeschrieben ist), ist ein gemeinsame Merkmal.

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Wenigsten sind die Ansichten Schmidbergers so demokratisch wie die der Salafisten. So eine Art Ständestaat, der Familienvater (natürlich der Vater nicht die Mutter) soll bei Wahlen ein stärkeres Gewicht haben wegen seiner Verantwortung für die Familie, ebenso der Unternehmer als Arbeitgeber. Keine Religionsfreiheit, eine Art christliche Scharia als Gesetzgebung, keine Möglichkeit der Ehescheidung, Bekämpfung der Homosexualität (keine Ahnung von neueren Erkenntnissen der Humanwissenschaften).

 

Wer Schmidberger gut findet, der ist ein Gegner der Demokratie und Freiheit und den Menschenrechten.

Hm, da fällt mir das Lieblingswort vom Geist ein, "wehret den Anfängen" . Er meinte natürlich eher die paar öffentlich Aktionen von Atheisten wie das mit dem Nudelsieb. Wie man allerdings zur Zeit feststellen kann, sollte man das eher auf die für mich nicht überraschende Entwicklung vom Zusammenschluß der Kirchen mit den totalitären Staaten in den Ostländern bemerken. In Polen, Ungarn bei den Tschechen und natürlich auch in Russland, lässt sich dieses Phänomen sehr gut beobachten.

Allerdings dürfte es da schon zu spät sein, den Anfängen zu wehren. Das Kind liegt im Brunnen und ist am ersaufen. Und ich gehe jede Wette ein, dass hierzulande die Oberen der Kirchen da keinerlei Hemmungen zeigen würden, ginge der Zug auch hier in diese Richtung. Mit allen unschönen Folgen für Minderheiten.

 

 

kurz dazwischen senfend.....................tribald

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Oh entspann Dich.

 

Von Marx bis Woelki sind die Bischöfe auf Seiten der "Grenzabschaffer". Die hecheln eher den Minderheitenrechten hinterher als eine Leitungsfunktion einzunehmen.

Oh, ich bin ganz entspannt. :) Ich hab ja nichts zu verlieren.

 

Inwieweit diese Bischöfe bei dieser Linie bleiben würden, lass ich mal dahingestellt. :evil:

 

kurz antwortend...............tribald

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