Jump to content

Aufhebung der Exkommunikation der Pius-Bischöfe


gouvernante

Recommended Posts

Ich kann es nicht glauben, dass es zu dieser Einigung kommt. Der Papst würde ja sein eigenes Amt völlig demontieren. Die Botschaft wäre: glaubt was ihr wollt, wenn ihr euch als katholisch bezeichnet, dann seid ihr es auch.

 

Die katholische Kirche könnte niemals wieder ein allgemeines und verbindliches Konzil durchführen. Das Wunder des 2. Vatikanums wäre auf den Müllhaufen geworfen. Ein deutscher Papst verwirklicht, was Martin Luther nicht gelungen ist: die Zertörung der katholischen Kirche als auch sichtbare Einheit.

 

Ich glaube im Gegensatz zu Mecky auch nicht, dass sich der Einfluss der Piusbrüder durch eine Einigung erhöhen würde. Im Gegenteil. Wer für deren Lehren zugänglich ist, der ist ohnehin schon so gepolt. Nein, es gäbe dann überhaupt keinen Grun mehr, nicht noch weitere Kirchenspaltungen nach demselben Muster durchzuziehen: einfach machen was man will und trotzdem behaupten, dass man katholisch ist.

 

Die Altkatholiken wären z.B. automatisch wieder vollgültig katholisch. Die einen lehnen Vat 1 ab, die anderen Vat 2. So what?

 

Wenn ich an dergleichen glauben würde, würde ich sagen: Benedikt ist vom Satan des Relativismus besessen.

 

Wenn das passiert, kann man nur noch beten und für die nächsten 200 Jahre die Vorhänge zuziehen.

bearbeitet von Franziskaner
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

 

Die Altkatholiken wären z.B. automatisch wieder vollgültig katholisch. Die einen lehnen Vat 1 ab, die anderen Vat 2. So what?

 

Ich bin ja hoffentlich unverdächtig mit den Piussen zu sympathisieren, aber das ist doch ein erheblich Unterschied: V I hat ein Dogma verkündet, das die Altkatholiken nicht anerkennen, während auf dem V II keine Dogmatisierung stattgefunden hat.

 

Mir ist es egal, weil ich von der päpstlichen Unfehlbarkeit nichts halte, aber dass es für Rom einen Unterschied macht, liegt auf der Hand.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Der Papst würde ja sein eigenes Amt völlig demontieren.

Ich habe das etwas weniger korrekt formuliert, sehe das aber genauso. Ich bin übrigens ziemlich sicher, dass es tun wird. Will jemand dagegen wetten? Meinethalben sogar mit ner Quote 5:1?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hat hier noch irgendjemand Einsicht in die Ekklesiologie der FSSPX?

Ich bezweifle, dass es eine in sich konsistente Ecclesiologie der Piusler gibt, ja überhaupt geben kann. "Der Papst" und "die Kirche" verkünden unfehlbare Lehren, und der Papst wacht darüber. Das ist zentraler Glaube der Piusler. Andererseits widersetzen sie sich dem Papst, weil er ihnen nicht katholisch genug ist. Dieser ecclesiologische Grundwiderspruch ist m.E. unheilbar. Da aber der logische Satz "ex falso quodlibet" immer gültig ist, hat die Piusbruderschaft auch keinerlei Problem mit welcher Lösung auch immer, so lange sie ihnen zupass kommt.

Anlässlich des V II wurde aber nichts unfehlbar vom Papst verkündet. Damit können sie sich rausreden.

 

Wobei das ja dann die Lösung sein könnte: Der Papst nimmt sich die Häppchen aus V II, die den Pius'lern nicht schmecken, und verkündet sie selbst nochmal, ausdrücklich als unfehlbare päpstliche Lehramtsentscheidung gekennzeichnet.

 

Dann wär ja alles in Butter. :D

 

Okay, nein, dann wären sie einfach endgültig da, wo du sie verortet hast, stimmt schon.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

einfach machen was man will und trotzdem behaupten, dass man katholisch ist.
Das tut der westeuropäische Normal-Katholik doch schon seit Jahrzehnten. Nun will der ganz-rechts-Katholik einfach auch mal.

 

Sollte die FSSPX allerdings tatsächlich einen exterritorialen Status bekommen, mit eigener Hierarchie und wohlmöglich eigenen Besetzungsrechten freue ich mich auf die nächsten 300 Anträge auf kanonische Errichtung ähnlicher Institute aus allen Sparten... (im Zweifel gehe ich zur CKKD und schaue mal ob die eventuell zu einer Union mit Rom unter den gleichen Bedingungen bereit wären).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hat hier noch irgendjemand Einsicht in die Ekklesiologie der FSSPX?

Ich bezweifle, dass es eine in sich konsistente Ecclesiologie der Piusler gibt, ja überhaupt geben kann. "Der Papst" und "die Kirche" verkünden unfehlbare Lehren, und der Papst wacht darüber. Das ist zentraler Glaube der Piusler. Andererseits widersetzen sie sich dem Papst, weil er ihnen nicht katholisch genug ist. Dieser ecclesiologische Grundwiderspruch ist m.E. unheilbar. Da aber der logische Satz "ex falso quodlibet" immer gültig ist, hat die Piusbruderschaft auch keinerlei Problem mit welcher Lösung auch immer, so lange sie ihnen zupass kommt.

Anlässlich des V II wurde aber nichts unfehlbar vom Papst verkündet. Damit können sie sich rausreden.

 

Wobei das ja dann die Lösung sein könnte: Der Papst nimmt sich die Häppchen aus V II, die den Pius'lern nicht schmecken, und verkündet sie selbst nochmal, ausdrücklich als unfehlbare päpstliche Lehramtsentscheidung gekennzeichnet.

 

Dann wär ja alles in Butter. :D

 

Okay, nein, dann wären sie einfach endgültig da, wo du sie verortet hast, stimmt schon.

 

Das ist nicht ganz richtig, wir gleiten nun auf die schiefe Bahn ab, die die Piusbrüder so gerne bauen, indem sie zwischen formell definiertem Satz (= Dogma) und Lehren unterscheiden, die eher ad libidum zu verstehen seien. Das System des Vat II ist jedoch anders, udn in diesem Licht muss man auch Vat I lesen: Die Dogmatischen Konstitutionen Sacrosanctum concillium, Lumen gentium, Dei Verbum und Gaudium et Spes sind Dokumented es obersten Lehramtes, die auf einer Ebene mit dem Dogma des Vat I stehen, das wiederum im ganzen gelesen werden muss. Damit sind die dogmatischen Konstituionen bereits Teil des unfehlbaren Lehramtes, und wenn man diese für verhandelbar erklärt, dann kann man in der Tat auch das Vat I ablehnen, ohne nicht-katholisch zu werden.

 

Das ist je genau das Desaster, das Franziskaner zu Recht befürchtet: Man gestattet den Piusbrüdern, elementare Dinge der Ekklesiologie zu leugnen, und hält dies bei anderen Gruppen für höchst verwerflich. So darf man (wenn es denn so kommt) die Communiostruktur der Kirche negieren (zumindest jedem Theologen sollten klar sein, was das bedeutet), Zweifel an der Unmöglichkeit der Frauenordination aber sind kirchenspaltend. Das ist mehr als unausgegohren.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

einfach machen was man will und trotzdem behaupten, dass man katholisch ist.
Das tut der westeuropäische Normal-Katholik doch schon seit Jahrzehnten. Nun will der ganz-rechts-Katholik einfach auch mal.

 

Sollte die FSSPX allerdings tatsächlich einen exterritorialen Status bekommen, mit eigener Hierarchie und wohlmöglich eigenen Besetzungsrechten freue ich mich auf die nächsten 300 Anträge auf kanonische Errichtung ähnlicher Institute aus allen Sparten... (im Zweifel gehe ich zur CKKD und schaue mal ob die eventuell zu einer Union mit Rom unter den gleichen Bedingungen bereit wären).

 

Nein, er tut genau das nicht. Es gibt nämlich einen erheblichen Unterschied: Während der Normalkatholik sich weitgehend an das Recht hält (auch wenn er es bisweilen dehnen mag) beharren die Ganz-Rechten daraus, sich nicht daran halten zu müssen. Ich finde das einen erheblichen Unterschied.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So darf man (wenn es denn so kommt) die Communiostruktur der Kirche negieren (zumindest jedem Theologen sollten klar sein, was das bedeutet)
Ich oute mich hiermit als Nichttheologe.

 

Was heißt in diesem Zusammenhang "Communiostruktur" und welche Folgen hätte die Negation?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

So darf man (wenn es denn so kommt) die Communiostruktur der Kirche negieren (zumindest jedem Theologen sollten klar sein, was das bedeutet)
Ich oute mich hiermit als Nichttheologe.

 

Was heißt in diesem Zusammenhang "Communiostruktur" und welche Folgen hätte die Negation?

 

Ich hatte es befürchtet - bist mir böse, wenn ich die Antwort auf den heutigen Abend zu vertagen suche?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Könnte mir jemand kurz den Inhalt dieses Französisch-sprachigen Artikels skizzieren?

 

Es geht um das (römisch-integrierte) Institut vom Guten Hirten.

Nachfolgend der Anhang eines Briefes vom 23. März 2012 des Generalsekretärs der Kommission ED an den Oberen der IBP:

 

Generell ist es notwendig, das Gründungscharisma des Instituts zu vertiefen, indem man mehr an die Zukunft als an die Vergangenheit denkt. Für die Vorbereitung des nächsten Generalkapitels wird es nützlich sein, über das Hirtenamt Christi nachzudenken.

Jeder muss in seinem Herzen die Eigenheiten einer Gemeinschaft des apostolischen Lebens vertiefen, das jede Form des Individualismus vermeidet. Dafür wird es gut sein, mit anderen Gesellschaften des apostolischen Lebens in Kontakt zu treten, die geeignet sind, diese Reflexion über das Gemeinschaftsleben zu unterstützen.

Die Frage der Praxis der außerordentlichen Form, wie sie in den Statuten formuliert ist, muss im Geiste von Summorum Pontificorum präzisiert werden. Es wäre günstig, diese Form einfach als den "eigenen Ritus" des Instituts zu definieren, ohne von "Ausschließlichkeit" zu sprechen.

Was das Seminar von Courtalain anbelangt, ist die Beurteilung positiv, aber es wäre günstig, das Studium des aktuellen Magisteriums der Päpste und des Vaticanum II zu integrieren. Die pastorale Ausbildung sollte im Lichte von Pastores dabo vobis stattfinden und die doktrinale Ausbildung ein aufmerksames Studium des Katechismus der Katholischen Kirche einschließen.

Um die Frage der Einrichtung des Seminars zu lösen, abgesehen von einer Erweiterung von Courtalain selbst, wäre es möglich, die französische Bischofskonferenz zu befragen, damit sie selbst die Namen von Diözesen für ihre Einrichtung vorschlägt.

Mehr als auf eine Kritik, selbst eine "ernsthafte und konstruktive", des II. Vatikanischen Konzils, sollten sich die Anstrengungen der Ausbilder auf eine Übermittlung der Gesamtheit des Erbes der Kirche richten, unter Betonung der Hermeneutik der Erneuerung in der Kontinuität und mit Unterstützung der Integrität der katholischen Doktrin, wie sie im Katechismus der Katholischen Kirche dargelegt wird.

Um die Funktionstüchtigkeit des Rates zu verbessern und das Generalkapitel vorzubereiten, wäre es nützlich die Meinung eines Kanonisten einzuholen. Wir schlagen die Namen der RR.PP. Pocquet du Haut-Jussé, s.j.m. und Le Bot, o.p. vor. Eine monatliche Versammlung des Rates erscheint geboten.

Es ist zu wünschen, dass gute Urteile getroffen werden über die Berufungen mit Herkunft Brasilien, sowie eine Reflexion über die Aufnahme der Priester des Instituts in den verschiedenen Diözesen. Es ist wichtig, dass der Bischof das spezifische Charisma des Instituts zum Wohle des ganzen Bistums annehme und würdige, und zugleich dass die Priester des Instituts sich mit Gemeinschaftssinn tatsächlich ins Ensemble des kirchlichen Lebens der Diözese einfügen.

Die Einrichtung eines Wirtschaftsrates wird der Pfarrei Saint-Éloi helfen, zu den anderen Pfarreien der Erzdiözese Bordeaux juristisch konformer zu werden.

Die Schule von l'Angélus, in der Erzdiözese Bourges, sollte stärker vom Generaloberen verfolgt werden. Wir regen die Suche einer [den Teil verstehe ich nicht] an.

bearbeitet von Aristippos
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wir regen die Suche einer [den Teil verstehe ich nicht] an.

"Es sollte eine diözesane Anerkennung angestrebt werden."

 

Ziemlich hinterfotzig übrigens, der Text: Ihr seid toll, nur ein paar Kleinigkeiten müssten noch geregelt werden. Und wenn die geregelt sind, seid ihr natürlich nicht mehr wiederzuerkennen...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hat hier noch irgendjemand Einsicht in die Ekklesiologie der FSSPX?

Ich bezweifle, dass es eine in sich konsistente Ecclesiologie der Piusler gibt, ja überhaupt geben kann. "Der Papst" und "die Kirche" verkünden unfehlbare Lehren, und der Papst wacht darüber. Das ist zentraler Glaube der Piusler. Andererseits widersetzen sie sich dem Papst, weil er ihnen nicht katholisch genug ist. Dieser ecclesiologische Grundwiderspruch ist m.E. unheilbar. Da aber der logische Satz "ex falso quodlibet" immer gültig ist, hat die Piusbruderschaft auch keinerlei Problem mit welcher Lösung auch immer, so lange sie ihnen zupass kommt.

Anlässlich des V II wurde aber nichts unfehlbar vom Papst verkündet. Damit können sie sich rausreden.

 

Wobei das ja dann die Lösung sein könnte: Der Papst nimmt sich die Häppchen aus V II, die den Pius'lern nicht schmecken, und verkündet sie selbst nochmal, ausdrücklich als unfehlbare päpstliche Lehramtsentscheidung gekennzeichnet.

 

Dann wär ja alles in Butter. :D

 

Okay, nein, dann wären sie einfach endgültig da, wo du sie verortet hast, stimmt schon.

Das System des Vat II ist jedoch anders, udn in diesem Licht muss man auch Vat I lesen: Die Dogmatischen Konstitutionen Sacrosanctum concillium, Lumen gentium, Dei Verbum und Gaudium et Spes sind Dokumented es obersten Lehramtes, die auf einer Ebene mit dem Dogma des Vat I stehen, das wiederum im ganzen gelesen werden muss. Damit sind die dogmatischen Konstituionen bereits Teil des unfehlbaren Lehramtes, und wenn man diese für verhandelbar erklärt, dann kann man in der Tat auch das Vat I ablehnen, ohne nicht-katholisch zu werden.

 

Du hast ja wahrscheinlich recht mit dieser Sicht, aber dennoch landest Du mitten in der Bredouille, weil sich doch der Vatikan selbst weder um LG noch um GS schert....oder siehst Du im kirchlichen Alltag etwas von der Kollegialität der Bischöfe? Ist die mehr, als ein potemkinsches Dorf. Ähnliches und noch viel deutlicher steht es um die Rezeption von GS ...wo ist bei der Maßregelung der Befreiungstheologen die Berücksichtigung der in GS 1 geforderten Hinwendung zu den Armen geblieben? Wo siehst Du einen Versuch einer Deutung der Zeichen der Zeit im Lichte des Evangeliums.

 

Was Joseph Ratzinger vom Konzil hält kann man schon 1965 in seiner angeblich so modernen Einführung in das Chrsitentum lesen wo er in 2 Passagen den Begriff des Aggiornamento arg herabsetzt indem er ihn als anpaasreisch verleumdet(Joseph Ratzinger, Einführung in das Christentum 6. Aufl.München 2005, 35, 46.)

Demgegenüber meinte Papst Paul VI der ja wohl des Modernismus weitgehend unverdächtig ist in einer Ansprache vom 6.9.1963:

 

„Dieses Wort kann ausgelegt werden, als unterwürfige Konzession an den schnelllebigen Zeitgeist….In Wirklichkeit misst diese Wort den raschen und unerbittlich sich wandelnden Erscheinungsformen unseres Lebens die ihnen zukommende Bedeutung bei."

 

Facit: In den Augen der römischen Amtskirche ist offenbar das Negieren von Konzilsdokumenten "normal".

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ziemlich hinterfotzig übrigens, der Text: Ihr seid toll, nur ein paar Kleinigkeiten müssten noch geregelt werden. Und wenn die geregelt sind, seid ihr natürlich nicht mehr wiederzuerkennen...
Woraus leitest Du das "hinterfotzig" ab?

 

Außer diese verfluchte protestantische Manie den KKK als Bekenntnisschrift einzuführen (auch wenn man die Passagen über den KKK auch anders lesen könnte - "aufmerksames Studium" und "eine Übermittlung der Gesamtheit des Erbes der Kirche" anders lesen könnte...) finde ich nichts, was nicht völlig gerechtfertigt ist für eine Gemeinschaft innerhalb der Katholischen Kirche.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist je genau das Desaster, das Franziskaner zu Recht befürchtet: Man gestattet den Piusbrüdern, elementare Dinge der Ekklesiologie zu leugnen, und hält dies bei anderen Gruppen für höchst verwerflich. So darf man (wenn es denn so kommt) die Communiostruktur der Kirche negieren (zumindest jedem Theologen sollten klar sein, was das bedeutet), Zweifel an der Unmöglichkeit der Frauenordination aber sind kirchenspaltend. Das ist mehr als unausgegohren.

Das ist nicht unausgegoren, das ist Politk. Über Organisationsgedöns kann man immer reden, wenn man dadurch Leute hinter sich bekommt. Aber ob diese Schlampen auch noch in der Kirche mit ans Ruder dürfen oder nicht, das ist eine weltanschauliche Grundsatzfrage. Wenn man da nicht dem Zeitgeist trotzt, dann kann man ja gleich evangelisch werden.

 

Okay, das impliziert, dass diese Kirchenoberen vielleicht doch nicht so ganz den gleichen Glauben haben wie du. Aber würde dich das überraschen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ziemlich hinterfotzig übrigens, der Text: Ihr seid toll, nur ein paar Kleinigkeiten müssten noch geregelt werden. Und wenn die geregelt sind, seid ihr natürlich nicht mehr wiederzuerkennen...
Woraus leitest Du das "hinterfotzig" ab?

 

Außer diese verfluchte protestantische Manie den KKK als Bekenntnisschrift einzuführen (auch wenn man die Passagen über den KKK auch anders lesen könnte - "aufmerksames Studium" und "eine Übermittlung der Gesamtheit des Erbes der Kirche" anders lesen könnte...) finde ich nichts, was nicht völlig gerechtfertigt ist für eine Gemeinschaft innerhalb der Katholischen Kirche.

Hinterfotzig finde ich einfach, wie salbungsvoll denen da gesagt wird, dass sie ja eigentlich schon ganz toll sind, aber dann bei den Änderungswünschen herauskommt, dass so ziemlich alles geändert werden muss, was den Traditionalisten am Herzen liegt. Natürlich sind die Anforderungen innerhalb der RKK logisch, aber es wird so getan als ginge es dabei nicht ans Eingemachte.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Nachfolgend der Anhang eines Briefes vom 23. März 2012 des Generalsekretärs der Kommission ED an den Oberen der IBP:..

 

Nur zur Abrundung: es handelt sich um diesen Verein. Der hat irgendwo im Erzbistum Bourges ein Internat mit Schule gegründet, das anscheinend der gesteigerten Aufmerksamkeit des Generaloberen empfohlen wird und die Anerkennung des Erzbischofs von Bourges noch nicht erhalten hat. Sich um diese Anerkennung zu bemühen, wird den frommen Brüdern vom Guten Hirten ans Herz gelegt. - So verstehe ich wenigstens den letzten Satz.

bearbeitet von Julius
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich glaube im Gegensatz zu Mecky auch nicht, dass sich der Einfluss der Piusbrüder durch eine Einigung erhöhen würde. Im Gegenteil. Wer für deren Lehren zugänglich ist, der ist ohnehin schon so gepolt. Nein, es gäbe dann überhaupt keinen Grun mehr, nicht noch weitere Kirchenspaltungen nach demselben Muster durchzuziehen: einfach machen was man will und trotzdem behaupten, dass man katholisch ist.

Die Erhöhung des Einflusses ist in meinem Nachbardekanat bereits in vollem Gange. Seit der Ex-Exkommunikation werben dort die Piusbrüder damit, dass sie vom Papst legitimiert, ja sogar bevorzugt seien. Jahrelang seien sie - natürlich völlig ungerechtfertigt - ausgegrenzt worden. Folge des bösen Zeitgeistes, der bis in die Kirche hinein sein Unwesen treibe.

 

Wenn nun die Piusbrüder regulär anerkannt werden, dann kann man schon mal spekulieren, wie sie diese Masche ausbauen können. Der Papst hat ja auch die tridentinische Messe wieder gefördert. Und ab der Anerkennung sind sie sozusagen das aufwändig auserwählte Stammvolk des heiligen Vaters, dazu berufen und gesandt, im Namen der Kirche die ganzen zeitgeistverseuchten Schafe auf den Platz zurückzuweisen, der ihnen als Häretikern zukommt. Das predigen sie doch schon lange. Aber ab der Anerkennung können sie es auch noch mit einer gewissen, nur schwer zu widersprechenden, Legitimation sagen.

 

Und dann muss man sich natürlich überlegen, welchen Status die Piusbrüder bekommen sollen. Eine Mords-Forz-Personalprälatur. Organisationsstrukturen, der irgendwer an höchster Stelle vorsteht - der Papst selbst, und natürlich (aus Arbeitsgründen) irgend ein Kardinal. Kardinal Hoyos oder ein ähnlich gesinnter Kardinal. Da ergeben sich viele Möglichkeiten. Und da kann auch - ganz prima geregelt - Geld fließen. Und man kann Priester anwerben, ausbilden und weihen - ganz im katholischen Rahmen.

 

Wieso sollte bei diesen neuen Möglichkeiten der Einfluss nicht wachsen?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ich kann es nicht glauben, dass es zu dieser Einigung kommt.

Die Einigung kommt aber zustande oder nicht - völlig unabhängig davon, ob Du es glaubst, oder nicht.

Es wird natürlich anders sein, als man sich das jetzt vorstellt. Und dann kannst Du sagen: Jaaa, wenn das sooo ist, dann bin ich einverstanden.

 

In einem anderen Forum hat jemand nicht glauben können, dass das MP mit der tridentinischen Messe kommt. Eine bi-rituale Kirche, meinte er, kann doch nicht im Sinne des Papstes sein. Und auch er selbst könne da nicht mit.

 

Dann kam das Motu Proprio doch. Und mit dem Motu Proprio kam dann die Diktion vom einen Ritus in zwei Formen. Na, da war dem guten Mann schon wieder alles klar. Bestens, fand er das. Wir haben keine birituale Kirche, sondern mehr liturgische Vielfalt, ein großes Zeichen unserer Offenheit. Durch eine minimale Veränderung im Wortgebrauch kam ein exorbitantes Einverständnis zustande.

 

Wenn dies im Falle des MP möglich war, warum sollte sich dies nicht wiederholen? In diesem Fall könntest auch Du diese Einigung nicht nur annehmen, sondern sogar vehement befürworten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da fragt man sich doch, was da denn schief gelaufen ist. Entweder die Antwort ist wirklich noch nicht da und die Presseberichte eine Ente oder man ignoriert sie schlicht und macht im geplanten Veröffentlichungsdrehbuch einfach weiter wie vorgesehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Da fragt man sich doch, was da denn schief gelaufen ist. Entweder die Antwort ist wirklich noch nicht da und die Presseberichte eine Ente oder man ignoriert sie schlicht und macht im geplanten Veröffentlichungsdrehbuch einfach weiter wie vorgesehen.

 

Hm, das ist irgendwie so, wie wenn die Mama bis 3 gezählt hat...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Es könnte aber auch ganz anders sein. Es könnte z.B. sein, dass Fellay darauf hinweist, dass die Präambel nur von zwei der vier Bischöfen so unterzeichnet werden kann, wie sie nun vorliegt. Dagegen: Wenn man folgende kleine Änderung vornimmt, dann können alle unterschreiben - und die ganzen Priester auch.

Einen Köder auslegen. So was braucht dann wieder Beratungszeit.

 

Oder er hat zurückgeschrieben, dass die Präambel zwar wohlwollend aufgenommen wurde, aber noch einiger Klärungsbedarf bestehe.

 

Eine Vielzahl von Szenarien wäre möglich. Und vielleicht ist es tatsächlich so, dass nun am Ende des Prozesses noch mehr Zeit nötig ist, als vorhergesehen. Vielleicht wird jetzt erst einigen Piusbrüdern bewusst, wie schwerwiegend die Sache ist und dass hier eine Menge Verantwortung auf den Bischöfen liegt. Zu Beginn des ganzen Prozesses hatte ich zumindest nicht den Eindruck, dass die Piusbrüder das ganze Verfahren wirklich ernst genommen haben. Da hat man viel Zeit mit unnötigen Provokationen und Machtdemonstrationen verplempert.

 

Wahrscheinlich ist ihnen aber dennoch bewusst, dass der Papst zuhöchst am Zustandekommen der Einigung interessiert ist. Das eröffnet (gerade in Kombination mit dem Zeitdruck, der den Piusbischöfen einen seriösen Eindruck verleiht) wieder Spielräume.

 

Mir soll es so oder so Recht sein. Wenn die Einigung zustande kommt, dann sind Fakten gesetzt und alles Argumentieren wird ins Leere laufen. So oder so. Der Papst macht doch sowieso, wozu er lustig ist.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Join the conversation

You can post now and register later. If you have an account, sign in now to post with your account.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Only 75 emoji are allowed.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Clear editor

×   You cannot paste images directly. Upload or insert images from URL.

×
×
  • Neu erstellen...