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Hat die Pfarrei Zukunft....


Chrysologus

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Ich finde Udalricus Konzept gar nicht so schlecht. Über die Bezeichnungen kann man streiten, die Anwesenheit von Kontaktpersonen und (wenn möglich) einem eigenen Pastoralkreis halte ich für wichtig. Dann können Matrikenführung und Rechnungslegung schon in der Großpfarre erledigt werden.

 

Schwierigkeiten machte vielleicht die "Verteilung" der Gottesdienste. Da würde ich spontan die Meinung vertreten, dass - soweit die Gläubigen vor Ort das wollen - unbedingt jede Kirche als Ort der Versammlung zum Gottesdienst erhalten werden soll, nicht aber unbedingt jede Gottesdienstzeit beibehalten werden muss. Also die Aufteilung Wortgottesdienst um 8:00, Messe um 10:00 - damit beide Termine angeboten werden, finde ich nicht unbedingt notwendig: warum nicht einfach eine Messe für die ganze Gemeinde um 9:00. Allerdings würde ich, wenn irgendwie möglich, zwei Regelmäßigkeiten einführen: jeden Sonntag soll in allen Kirchen die Möglichkeit zum gemeinsamen Gebet gegeben sein (wenn die Messe in der Kirche A ist, könnte in den Kirche B ja ein Wortgottesdienst oder ein Mittagsgebet mit Schriftlesung und in Kirche C die Vesper gefeiert werden, wenn nächste Woche gewechselt wird) und mindestens einmal in der Woche sollte in jeder Kirche eine Messe gefeiert werden.

 

Eine andere Schwierigkeit ist sicher, wie ein Priester der für eine solche Großpfarre zuständig ist, als Seelsorger für (z.B. 4000) Menschen wirken kann, wenn Seelsorge ja auch bedeutet die Leute zu kennen und mit ihnen (gerade vielleicht auch mit den Distanzierten) zu leben. Einschränkend möchte ich sagen, dass sich das von mir Geschriebene eher auf Landpfarren bezieht, weil mein Erfahrungshintergrund eher aus dieser Ecke kommt. In der Stadt - und das erlebe ich gerade selbst - ist doch vieles wieder ganz anders.

bearbeitet von Justin Cognito
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Ich bin nach wie vor dagegen, die Buchhaltung und ide Finanzhoheit der Gemeinden zu zentralisieren. Das treibt die Kosten unnötig in die Höhe das Geld könnte man wahrlich besser gebrauchen als für einen Verwaltungswasserkopf.

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Ich bin nach wie vor dagegen, die Buchhaltung und ide Finanzhoheit der Gemeinden zu zentralisieren. Das treibt die Kosten unnötig in die Höhe das Geld könnte man wahrlich besser gebrauchen als für einen Verwaltungswasserkopf.

 

Ich hätte eher vermutet, dass die Kosten dadurch gesenkt werden* ... Bezüglich der "Finanzhoheit" würde ich vermuten, dass ein (Groß-) Pfarrgemeinderat ja ein Budget beschließen kann, auf dass dann die einzelnen Pastoralkreise oder (wie Udalricus es nennt) "Kircheneltern" zugreifen können. Mein Ansatz wäre: Seelsorge vor Ort, Verwaltung in der Großpfarre.

 

*Wenn auf 4 Kleinpfarren bisher (geschätzte) 8-12 geringfügig beschäftigte Pfarrsekretärinnen und Pfarrsekretäre kommen, könnten die durch 1-2 Hauptamtliche in einer Großpfarre abgelöst werden, die dann auch mehr Praxis für "seltenere Fälle" entwickeln könnten. Damit wäre zumindest die Buchhaltung und Administration vermutlich billiger.

bearbeitet von Justin Cognito
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Ich hätte eher vermutet, dass die Kosten dadurch gesenkt werden ... Bezüglich der "Finanzhoheit" würde ich vermuten, dass ein (Groß-) Pfarrgemeinderat ja ein Budget beschließen kann, auf dass dann die einzelnen Pastoralkreise oder (wie Udalricus es nennt) "Kircheneltern" zugreifen können. Mein Ansatz wäre: Seelsorge vor Ort, Verwaltung in der Großpfarre.

 

Einige unserer SE-Partner sind mitglied einer sogenannten Gesamtkirchengemeinde (GK). Das ist ein reines Verwaltungsbündnis. Der Haushalt liegt bei der GK und wird dort vom G-KGR beschlossen. Die Buchhaltung erfolgt zentral. Nach einigen Jahren hat man festgestellt, dass die Kosten seit der Vereinigung der Verwaltung stark gestiegen sind. Wir sind hingegen finanziell und buchführungsmäßig eigenständig und konnten unsere Kosten von Jahr zu Jahr senken.

 

Bei Gelegenheit haben wir mal beim zuständigen Domkapitular angefragt, ob das üblich sei. Er hat dies bestätigt, konnte aber auch nicht genau sagen, woran das liegt. Nur hat er uns dazu beglückwünscht, nicht Teil der GK zu sein.

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Einige unserer SE-Partner sind mitglied einer sogenannten Gesamtkirchengemeinde (GK). Das ist ein reines Verwaltungsbündnis. Der Haushalt liegt bei der GK und wird dort vom G-KGR beschlossen. Die Buchhaltung erfolgt zentral. Nach einigen Jahren hat man festgestellt, dass die Kosten seit der Vereinigung der Verwaltung stark gestiegen sind. Wir sind hingegen finanziell und buchführungsmäßig eigenständig und konnten unsere Kosten von Jahr zu Jahr senken.

 

Bei Gelegenheit haben wir mal beim zuständigen Domkapitular angefragt, ob das üblich sei. Er hat dies bestätigt, konnte aber auch nicht genau sagen, woran das liegt. Nur hat er uns dazu beglückwünscht, nicht Teil der GK zu sein.

 

 

Das finde ich wirklich interessant. Bedenkenswerter Hinweis.

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Spontan würde ich vielleicht einen Zusammenhang mit den Robot-Stunden vermuten. Dass vor Ort für die "Pfarre" einfach manches "drein geht", was man dem "Verwaltungsbündnis" selbstverständlich in Rechnung stellt. Hier wären dann sicher wieder Pastoralkreis und Verantwortliche vor Ort gefragt. Vielleicht gibt es aber auch ganz andere Ursachen .....

bearbeitet von Justin Cognito
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Ich sehe den Grund auch sehr auf der Ebene der ehrenamtlichen Arbeit. Wenn ich mir überlege, wie viele Leute gerne mal ein paar Stunden bei uns im Pfarrbüro helfen, indem die Briefe austragen, Geld zählen, Kopieren und so weiter. Das fällt bei einer zentralen Verwaltung weg. Die Oma kann schlecht zu Fuß ins übernächste Dorf laufen, um dort Briefe einzutüten. Und auch die Urlaubsvertretung für ein zentrales Verwaltungsbüro kann keine Hausfrau mehr ehrenamtlich leisten. Diese ganze Arbeit muss im Verwaltungszentrum bezahlt werden und das schlägt sich auf die Kosten nieder. Unsere Sekretärin macht jedes Jahr immense Überstunden. Auch das ist ehrenamtliche Arbeit, die sie aus Liebe zur Gemeinde macht. Bei einem mehr oder weniger gesichtslosen Verwaltungszentrum macht man das nicht.

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Was ist der Unterschied, wenn du die Pfarreien beläßt, für die nicht zwingend einem Priester vorbehaltenen Aufgaben die Kircheneltern installierst und die knappen Priester dann zum Pfarrer mehrerer Gemeinden machst?
Das ist in zweifacher Weise Unsinn:

 

1) Die "Kircheneltern" würden nahe an eine pfarrerliche Funktion gerückt, ähnlich wie den "Pfarrassistenten" in Linz.

2) Ein Pfarrer mit mehreren Pfarreien ist ein Nonsens, der kirchengeschichtlich erst seit kurzem auftritt. Im Idealfall ist der Bereich, für den der Pfarrer zuständig ist, seine Pfarrei. Es gibt schließlich auch keine Bischöfe, die mehrere Bistümer haben.

bearbeitet von Udalricus
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Eine Pfarrei ist im Gegensatz zur Gemeinde immer eine eigenständige Gemeinde mit eigener Verwaltung (nicht Kirchenverwaltung!, sondern Matrikelführung, eigenem Chef=Pfarrer, ...). Es gibt eben eine Filial-Gemeinde, aber keine Filial-Pfarrei.

Und da liegt der Hund begraben. Solange die Pfarreien in der Seelsorgeeinheit bestehen, kann jeder Pfarrer quasi machen was er will.

Bei uns in der Diözese kann es zum Beispiel so passieren: Es gibt einen sogenannten Leitenden Pfarrer (ein Titel ohne Mittel und Kompetenzen, nur mit mehr Verantwortung und Arbeit), er ist die Fach- und Dienstaufsicht für die pastoralen Mitarbeiter, die mittlerweile dem Seelsorgebereich zugeordnet sind. Jetzt kann es also so geschehen, dass der leitende Pfarrer bestimmt: der Gemeindereferent koordiniert die Kommunionvorbereitung im der SE; und gleichzeitig mauert der Pfarrer von B: "du kommst mir hier nicht rein". :angry2:

Oder eine Gemeindereferentin sprch den neuen (indischen) Pfarrer an: "Worauf legen Sie in der Kommunionvorbereitung wert, damit ich das miteinbeziehen kann?" Die Antwort: "Mit dir rede ich gar nicht (denn du bist eine Frau)" :angry2:

Danke! Das sind genau die Probleme, die ich gemeint habe.
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... aber die Bischöfe scheuen den Konflikt. Das nur am Rande.
Das ist aber eine sehr wesentliche Eigenschaft der meisten Bischöfe! :angry2:
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In Rottenburg-Stuttgart bleiben die Pfarreien als solche erhalten. Sie haben also weiterhin eigene Kirchenbücher, einen eigenen Haushalt, Kirchengemeinderat, Pfarrbüro und so weiter. Aber es ist je Seelsorgeeinheit nur ein Pfarrer für alle Pfarreien eingesetzt. Die anderen Priester (so es denn welche gibt) behalten die Bezeichnung "Pfarrer" als vom Bischof verliehenen Titel, sind aber Pfarrvikare.
In solch einem Konstrukt möchte ich weder Pfarrer noch "Pfarrvikar" sein.

 

Die verschiedenen diözesanen und unter einander konkurierenden Konzepte der Umstrukturierung hängen an unterschiedlichen ideologischen Sichtweisen der Bistumsleitungen. Definiert man eine Gemeinde über die Gläubigen vor Ort oder über den Pfarrer? Bei letzterem kann ich immer nur so viele Pfarreien haben, wie Priester zur Verfügung stehen. Wo kein Pfarrer, da keine Pfarrei. Wenn man aber die Pfarrei auch ohne eigenen Pfarrer für wichtig und erhaltenwert hält, wird man versuchen eine überpfarrliche Ebene einzubauen, die das Leben und die Arbeit der Pfarreien unterstützt.
Gut erkannt! Ich persönlich vertrete die Definition vom Pfarrer her. Die Pfarreigrenzen sind nämlich oft sehr willkürlich und geben nur selten eine Gemeinschaft von eigener Identität wieder.
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Auch einen gemeinsamen Haushalt auf Gesamtkirchengemeinde-Ebene sehe ich sehr kritisch.
Muss ja nicht sein. Unsere Filialkirche hat auch einen eigenen Haushaltsplan.
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mindestens einmal in der Woche sollte in jeder Kirche eine Messe gefeiert werden.
Da bin ich auch dafür! :angry2:
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In solch einem Konstrukt möchte ich weder Pfarrer noch "Pfarrvikar" sein.

Keine Sorge, die Gefahr ist gering. Immerhin müssen sich in meinem Bistum die Priester auf Pfarrerstellen bewerben. Da wird niemand zu etwas gezwungen.

Gut erkannt! Ich persönlich vertrete die Definition vom Pfarrer her. Die Pfarreigrenzen sind nämlich oft sehr willkürlich und geben nur selten eine Gemeinschaft von eigener Identität wieder.

Und wie machst du das dann bei einer ständig sinkenden Anzahl von Priestern? Willst du die Gemeindegrenzen regelmäßig an die Zahl der Priester anpassen? Da wedelt dann aber doch der Schwanz mit dem Hund. Die Kirche bleibt im Dorf - ob mit oder ohne Pfarrer.

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Willst du die Gemeindegrenzen regelmäßig an die Zahl der Priester anpassen?

Im Prinzip ja, allerdings muss irgendwann ja der Niedergang der Kirche und ihrer Amtspersonen gestoppt sein. Wir sind ja inzwischen schon so pessimistisch, dass wir bereit wären, auszurechnen, wann der letzte Katholik in Europa das Zeitliche segnet.

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Im Prinzip ja, allerdings muss irgendwann ja der Niedergang der Kirche und ihrer Amtspersonen gestoppt sein. Wir sind ja inzwischen schon so pessimistisch, dass wir bereit wären, auszurechnen, wann der letzte Katholik in Europa das Zeitliche segnet.

 

Oh, die Kirche hat schon mit viel weniger Priestern gut gelebt. Ein von dir so genannter "Niedergang" der kirchlichen Amtspersonen ist noch lange kein Niedergang der Kirche. Im Gegenteil muss man manchmal etwas Ballast abwerfen, um dem Himmel näher zu kommen. Die Kirche scheint mir von der Glaubensstärke und dem Engagement her keineswegs im Niedergang zu sein. Im Gegenteil erkenne ich bisher nur Vorteile der zurückgehenden Priesterzahlen. Die Gläubigen lernen langsam, dass sie nicht in eine abhängige Konsumentenrolle gehören, sondern die Sache auch selbst in die Hand nehmen müssen.

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Im Prinzip ja, allerdings muss irgendwann ja der Niedergang der Kirche und ihrer Amtspersonen gestoppt sein. Wir sind ja inzwischen schon so pessimistisch, dass wir bereit wären, auszurechnen, wann der letzte Katholik in Europa das Zeitliche segnet.

 

Oh, die Kirche hat schon mit viel weniger Priestern gut gelebt. Ein von dir so genannter "Niedergang" der kirchlichen Amtspersonen ist noch lange kein Niedergang der Kirche. Im Gegenteil muss man manchmal etwas Ballast abwerfen, um dem Himmel näher zu kommen. Die Kirche scheint mir von der Glaubensstärke und dem Engagement her keineswegs im Niedergang zu sein. Im Gegenteil erkenne ich bisher nur Vorteile der zurückgehenden Priesterzahlen. Die Gläubigen lernen langsam, dass sie nicht in eine abhängige Konsumentenrolle gehören, sondern die Sache auch selbst in die Hand nehmen müssen.

 

Das ist die Chance bei Gründung von SE: dass die Gemeinden den Übergang schaffen von der versorgten Gemeinde zur sorgenden Gemeinde. Wir sind eine Hauptamtlichen-Kirche geworden, und müssen uns - zwangsläufig, da die Hauptamtlichen immer weniger werden - umorientieren.

 

@Udal:

Warum möchtest Du in einem solchen Großpfarrei-Konstrukt weder Pfarrer noch Pfarrvikar sein?

Es könnte nämlich im Prinzip genauso wie heute weiterlaufen - nur besser:

Beispiel: eine SE aus den Gemeinden A B C und D hat zwei Priester und einen Gemeindereferenten. Es gibt einen PFarrer, der die Leitung der SE übernimmt und gleichzeitig Ansprechpartner in A. Der Pfarrvikar ist Ansprechpartner in B und Gemeindereferent in C. Vielleicht gibt es einen fitten Ehrenamtlichen, der in D den Kontakt zwischen Gemeinde und Pfarrei herstellt (vielleicht sogar ein Rentner, eine Mutter auf 400 Euro-Basis)

Gottesdienste, Beedigungsfeiern, Sakramentenkatechese werden im Seelsorgeteam besprochen und organisiert. Darüber hinaus gibt es einen Pfarrgemeinderat, der die Belange auf Pfarreiebene regelt. Die Themen auf Gemeindeebene könnte ein Gemeinderat oder Gemeindeteam regeln - etwa das Pfarrfest, die Gestaltung der Fronleichnamsfeier, die diesmal in C stattfindet, etc.

So kann jeder noch Seelsorger sein, hat einen überschaubareren Bereich, um den Kontakt zu den Pfarrei-Schäfchen halten zu können und der Verwaltungs-kram wird gering gehalten.

 

Ich prophezeie dir: wenn Du die Pfarreien als eigenständige Pfarreien belässt, vermehrt sich der Verwaltungsaufwand. Ich kenne einen Pfarrer, der rotiert nur noch zwischen 5 Pfarrgemeinderäten und 7 Kirchenverwaltungen. Das kann doch nicht sein!

bearbeitet von Aussteiger
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Ich prophezeie dir: wenn Du die Pfarreien als eigenständige Pfarreien belässt, vermehrt sich der Verwaltungsaufwand. Ich kenne einen Pfarrer, der rotiert nur noch zwischen 5 Pfarrgemeinderäten und 7 Kirchenverwaltungen. Das kann doch nicht sein!

 

Das ist allerdings auch nicht im Sinne des Erfinders. Unser Pfarrer hat seine Funktion als Vorsitzender der KGRs an die jeweiligen 2. Vorsitzenden delegiert. Sein Veto-Recht bleibt davon unbenommen. Zusätzlich hat der 2. Vorsitzende eine Unterschriftenvollmacht, damit der Pfarrer nicht jede Rechnung selbst gegenzeichnen muss. Diese Regelung ist vom Ordinariat ausdrücklich erwünscht und bestätigt worden.

 

Priester, die von einer Sitzung zur nächsten tingeln sind meiner Ansicht nach selber Schuld an der Situation. Dazu wird niemand gezwungen. Wer aber nicht delegieren kann/will, kommt automatisch in dieses Hamsterrad.

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@Udal:

Warum möchtest Du in einem solchen Großpfarrei-Konstrukt weder Pfarrer noch Pfarrvikar sein?

Es könnte nämlich im Prinzip genauso wie heute weiterlaufen - nur besser:

Beispiel: eine SE aus den Gemeinden A B C und D hat zwei Priester und einen Gemeindereferenten. Es gibt einen PFarrer, der die Leitung der SE übernimmt und gleichzeitig Ansprechpartner in A. Der Pfarrvikar ist Ansprechpartner in B und Gemeindereferent in C. Vielleicht gibt es einen fitten Ehrenamtlichen, der in D den Kontakt zwischen Gemeinde und Pfarrei herstellt (vielleicht sogar ein Rentner, eine Mutter auf 400 Euro-Basis)

Gottesdienste, Beedigungsfeiern, Sakramentenkatechese werden im Seelsorgeteam besprochen und organisiert. Darüber hinaus gibt es einen Pfarrgemeinderat, der die Belange auf Pfarreiebene regelt. Die Themen auf Gemeindeebene könnte ein Gemeinderat oder Gemeindeteam regeln - etwa das Pfarrfest, die Gestaltung der Fronleichnamsfeier, die diesmal in C stattfindet, etc.

So kann jeder noch Seelsorger sein, hat einen überschaubareren Bereich, um den Kontakt zu den Pfarrei-Schäfchen halten zu können und der Verwaltungs-kram wird gering gehalten.

Das ist mir alles viel zu wenig geeignet, um eine Identifizierung mit der Tätigkeit zu erreichen, überall ein bisschen mit tun, aber nirgends richtig der Verantwortliche sein.

 

Ich prophezeie dir: wenn Du die Pfarreien als eigenständige Pfarreien belässt, vermehrt sich der Verwaltungsaufwand. Ich kenne einen Pfarrer, der rotiert nur noch zwischen 5 Pfarrgemeinderäten und 7 Kirchenverwaltungen. Das kann doch nicht sein!
Eben! Dewegen bin ich ja für die Auflösung von Pfarreien.
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Die Probleme mit den rivalisierende Orten innerhalb einer Pfarre kenne ich auch. Da muss man sehr sensibel sein und deutlich machen, dass alle gleichermaßen zur Gesamtpfarre dazu gehören bzw. ein gewisses Eigenleben tolerieren wenn nicht gar fördern.

 

Grundsätzlich stehe ich mit meinem Vorschlag zum Umgang mit der pastoralen Situation allein auf weiter Flur:

 

Ich plädiere für Zusammenlegung von bisherigen Pfarreien zu neuen Pfarreien mit 3000 bis 4000 Katholiken (in Städten können es durchaus auch doppelt so viele sein) bei Beibehaltung und Förderung der dann entstehenden Filialkirchen bzw. Filialgemeinden. Ich würde es sogar als gut erachten, wenn es einen eigenen Dienst des "Kirchenvaters" oder der "Kirchenmutter" gebe, die am Ort wohnen und sich um die Belange der einzelen Filialgemeinden kümmern, sofern dazu kein Priester notwendig ist. So ist der Priester entlastet und kann sich um das kümmern, wozu er notwendig ist.

Diese "Kircheneltern" ("Filialleiter" klang mir zu profan!) sollten durchaus auch von der Diözese finanziell entgeltet werden und in ständigem Kontakt mit dem Pfarrer stehen bzw. automatisch Mitglied im PGR sein. Die bestehenden Gruppen können bestehen bleiben oder, wenn es sinnvoll erscheint, mit Gruppen der anderen Filialgemeinden fusionieren.

 

Mit diesem Modell schlägt man drei Fliegen mit einer Klappe:

1) Man erhält eine gewisse Eigenständigkeit der bisherigen Pfarre.

2) Man entlastet den Pfarrer und lässt gleichzeitig seine Identität und sein Profil unangetastet.

3) Man hat keinerlei Probleme mit dem Kirchenrecht, die Leitungsstruktur ist klar und nicht so Wirrwarr wie in manchen Pfarrverbänden mit mehreren Priestern und anderen pastoralten Angestellten.

 

In Österreich wird aus diesem Modell allerdings bis in alle Ewigkeit nichts werden, da hier das unumstößliche "Dogma von der Unauflöslichkeit der Pfarre" gilt, und man daher mit allerleit Verbundsystemen und Pastoralräumen herumexperiment.

Unser Dekanat beispielsweise wurde in drei "Seelsorgeräume" aufgeteilt, die miteinander kooperieren sollen. Diese neue Ebenen zwischen Pfarre und Dekanat wird allerdings von den Gläubigen nicht angenommen und bleibt ein Phantom.

Ich bin gespannt, wie die Erfahrungen in Deutschland mit Pfarrzusammenlegungen sein werden. WEnn man das geschickt angeht, kann das durchaus ein Signal auch für andere Ortskirchen darstellen.

 

 

Der CIC c.517 §2 sieht das doch vor, das könnte man doch nutzen, aber die große Angst, den Klerikern könnte die Schau gestohlen werden, ist da vor!

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@Udal:

Warum möchtest Du in einem solchen Großpfarrei-Konstrukt weder Pfarrer noch Pfarrvikar sein?

Es könnte nämlich im Prinzip genauso wie heute weiterlaufen - nur besser:

Beispiel: eine SE aus den Gemeinden A B C und D hat zwei Priester und einen Gemeindereferenten. Es gibt einen PFarrer, der die Leitung der SE übernimmt und gleichzeitig Ansprechpartner in A. Der Pfarrvikar ist Ansprechpartner in B und Gemeindereferent in C. Vielleicht gibt es einen fitten Ehrenamtlichen, der in D den Kontakt zwischen Gemeinde und Pfarrei herstellt (vielleicht sogar ein Rentner, eine Mutter auf 400 Euro-Basis)

Gottesdienste, Beedigungsfeiern, Sakramentenkatechese werden im Seelsorgeteam besprochen und organisiert. Darüber hinaus gibt es einen Pfarrgemeinderat, der die Belange auf Pfarreiebene regelt. Die Themen auf Gemeindeebene könnte ein Gemeinderat oder Gemeindeteam regeln - etwa das Pfarrfest, die Gestaltung der Fronleichnamsfeier, die diesmal in C stattfindet, etc.

So kann jeder noch Seelsorger sein, hat einen überschaubareren Bereich, um den Kontakt zu den Pfarrei-Schäfchen halten zu können und der Verwaltungs-kram wird gering gehalten.

Das ist mir alles viel zu wenig geeignet, um eine Identifizierung mit der Tätigkeit zu erreichen, überall ein bisschen mit tun, aber nirgends richtig der Verantwortliche sein.

 

Ich prophezeie dir: wenn Du die Pfarreien als eigenständige Pfarreien belässt, vermehrt sich der Verwaltungsaufwand. Ich kenne einen Pfarrer, der rotiert nur noch zwischen 5 Pfarrgemeinderäten und 7 Kirchenverwaltungen. Das kann doch nicht sein!
Eben! Dewegen bin ich ja für die Auflösung von Pfarreien.

 

ich kann es nicht mehr hören, statt die Zugangsbedingungen zum Priesteramt zu verändern, sollen lieber die Pfarreien aufgelöst werden, damit ja überall einer mit Ordination das Sagen hat.

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Den Gedanken "Kirchenstiftung" finde ich extremst reizvoll, wobei für mich die Stiftung beinhaltet, daß sich um dieselbige eine Art Bruderschaft, Gemeindeverein, o.ä. bildet, der mit dem Stiftungsvermögen die caritativen, liturgischen und katechetischen Aufgaben vor Ort finanzieren kann. Ich weiß, daß das Eigenkirchenrecht eigentlich aus der Mode ist, aber seine guten Seiten hat es durchaus...

bearbeitet von Flo77
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Den Gedanken "Kirchenstiftung" finde ich extremst reizvoll, wobei für mich die Stiftung beinhaltet, daß sich um dieselbige eine Art Bruderschaft, Gemeindeverein, o.ä. bildet, der mit dem Stiftungsvermögen die caritativen, liturgischen und katechetischen Aufgaben vor Ort finanzieren kann. Ich weiß, daß das Eigenkirchenrecht eigentlich aus der Mode ist, aber seine guten Seiten hat es durchaus...

 

Das ist eine Form von "Die Kirche im Dorf lassen", oder "Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun". Für den katholischen Charakter braucht es dann aber mehr als eine Bruderschaft oder einen Gemeindeverein, der sich um die klingende Münze in der Stiftung kümmert, die ja je nach Lage in ihrer Zahl völlig unterschiedlich ausfallen kann. Das Problem von armen und reichen Gemeinden wäre dahin zu lösen, dass jeder der gleiche "Orden" verliehen wird. Ein Orden wie eine Medaille, der das Wunder eines Brückenschlages zweier Seiten gelingt, in dem es diese auf etwas reduziert, in dessen Rolle caritative, liturgische und katechetische Aufgaben einer Erhöhung weichen.

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mindestens einmal in der Woche sollte in jeder Kirche eine Messe gefeiert werden.
Da bin ich auch dafür! :angry2:

 

Deswegen hat sich wohl das Bistum Essen von 120 Kirchen getrennt. Da wird keine Messe mehr gefeiert.

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Im Bistum Essen gibt es die Großpfarreien jetzt ja seit kurzer Zeit.

 

Meine Heimatgemeinde ist davon auch betroffen. Konkret sieht das so aus:

 

Vor der Zusammenlegung:

eigene Pfarrei mit ca. 7.000 Seelen

eigener Pfarrer

eigenes Pfarrbüro

eigener Küster

eigener Organist

 

Nach der Zusammenlegung:

Gemeinde innerhalb eienr Großpfarrei mit ca. 25.000 Seelen. Sitz der Pfarrei ist in der Innenstadt.

eigener Pastor (allerdings nicht mehr als Pfarrer)

kein Pfarrbüro mehr

kein Küster und kein Organist.

kein Pfarrgemeinderat und kein Kirchenvorstand mehr. Bei der Wahl zum Kirchenvorstand der Großpfarrei konnte kein kandidat meiner Heimatgemeinde in das Gremium einziehen.

 

Es ist also ein Rückbau von Strukturen und man macht das Beste draus.

 

 

Insgesamt denek ich schon, dass man Pfarreien zusammenlegen kann und muss. Da die meisten Menschen heute mobil sind, kann man auch die Zahl der Kirchen reduzieren, ebenso die Gremien usw. Aus meiner Sicht ist das an vielen stellen sogar geboten. Ob das so sein muss, wie oben dargestellt, kann man diskutieren, aber Kirche ist nicht nur der eigene Kirchturm. (Ketzermodus an: wenn wir uns mit dem Evangelischen zusammentun, dan könnten wir viel mehr Pfarreien erhalten und gleichzeitig erhebliche Synergieen heben :angry2: Ketzermodus aus)

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