Flo77 Geschrieben 17. Februar 2009 Melden Share Geschrieben 17. Februar 2009 (bearbeitet) Hallo Zusammen, Zitas Frage zur Beichte hatte mich drauf gebracht, daß mir bei meiner letzten Beichte kein klassisches Bußwerk sondern vielmehr ein sehr konkretes, ziemlich umfangreiches Besserungswerk auferlegt wurde. Als ich dieses Besserungswerk angefangen habe, habe ich in einem Gespräch das Ganze als "Bußakt" bezeichnet, woraufhin die Frage kam, ob ich es wirklich als "Buße" empfinden würde. Eine Strafe ist es eigentlich nicht, als "Buße" im klassischen Sinne würde ich es auch nicht bezeichnen wollen, weil es weniger um Wiedergutmachung sondern mehr um zukünftige Weichenstellungen geht. Ich denke, die Prävention bzw. Richtungskorrektur kann die Wiedergutmachung nicht wirklich verdrängen, kann in manchen Situationen aber die sinnvollere bzw. wichtigere Maßnahme sein (wenn die Wiedergutmachung gar nicht oder nur mit größerem Schaden zu machen wäre z.B.). Oder seh' ich das falsch? bearbeitet 17. Februar 2009 von Björn Rechtschreibung Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirisiyana Geschrieben 17. Februar 2009 Melden Share Geschrieben 17. Februar 2009 Hallo Zusammen, Zitas Frage zur Beichte hatte mich drauf gebracht, daß mir bei meiner letzten Beichte kein klassisches Bußwerk sondern vielmehr ein sehr konkretes, ziemlich umfangreiches Besserungswerk auferlegt wurde. Als ich dieses Besserungswerk angefangen habe, habe ich in einem Gespräch das Ganze als "Bußakt" bezeichnet, woraufhin die Frage kam, ob ich es wirklich als "Buße" empfinden würde. Eine Strafe ist es eigentlich nicht, als "Buße" im klassischen Sinne würde ich es auch nicht bezeichnen wollen, weil es weniger um Wiedergutmachung sondern mehr um zukünftige Weichenstellungen geht. Ich denke, die Prävention bzw. Richtungskorrektur kann die Wiedergutmachung nicht wirklich verdrängen, kann in manchen Situationen aber die sinnvollere bzw. wichtigere Maßnahme sein (wenn die Wiedergutmachung gar nicht oder nur mit größerem Schaden zu machen wäre z.B.). Oder seh' ich das falsch? Kronkrete und umfangreiche, sowie nachhaltige Besserung, das ist doch spitzenmäßig! Besser geht Buße meiner Ansicht nach nicht. Wann ist schon Wiedergutmachung möglich, das Kind ist nach einer Tat immer schon in den Brunnen gefallen. Aber dem Betreffenden gegenüber Reue zeigen, ihn damit ehren, das geht - und heißt gar nicht viel, solange man nicht wirklich versucht sich zu bessern. Ich finde, in der Beichte sollten nur konkrete Besserungswerke auferlegt werden, auch wenn die Beichte ansonsten durchaus was etwas anderes ist als eine Verhaltenstherapie. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Aussteiger Geschrieben 17. Februar 2009 Melden Share Geschrieben 17. Februar 2009 Hier kommen wir an einen Punkt, an dem die gute Kirche seit langem geschludert hat, denn du schreibst: Zitas Frage zur Beichte hatte mich drauf gebracht, daß mir bei meiner letzten Beichte kein klassisches Bußwerk sondern vielmehr ein sehr konkretes, ziemlich umfangreiches Besserungswerk auferlegt wurde.Als ich dieses Besserungswerk angefangen habe, habe ich in einem Gespräch das Ganze als "Bußakt" bezeichnet, woraufhin die Frage kam, ob ich es wirklich als "Buße" empfinden würde. Eine Strafe ist es eigentlich nicht, als "Buße" im klassischen Sinne würde ich es auch nicht bezeichnen wollen, weil es weniger um Wiedergutmachung sondern mehr um zukünftige Weichenstellungen geht. Ich denke, die Prävention bzw. Richtungskorrektur kann die Wiedergutmachung nicht wirklich verdrängen, kann in manchen Situationen aber die sinnvollere bzw. wichtigere Maßnahme sein (wenn die Wiedergutmachung gar nicht oder nur mit größerem Schaden zu machen wäre z.B.). Oder seh' ich das falsch? demnach ist Buße= Strafe, Bußwerk, Wiedergutmachung (im Sinne etwas leisten) Genau diese schludrige Bußpraxis der vergangen Jahr(hunderte?) hat zu eben diesem Sprachgebrauch geführt: Das sollst du mir Büßen, eine Geldbuße aufgebrummt bekommen, Buße tun... im Sinne von Strafe empfangen. Das ist aber falsch! Den Buße kommt vom althdt. Wort "bass" für "besser". In den Niederlanden gibt es die Bußfelder, ein Ort an dem die Netzte geflickt werden. Hier kommt der eigentliche Gedanke von Buße durch: Neuanfang, Heil werden, wieder gut machen (den eigentlichen Schaden, nicht einfach eine Strafleistung). Dein Beichtvater hat genau dieses kapiert, da hast Du Dir einen guten ausgesucht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
udo Geschrieben 17. Februar 2009 Melden Share Geschrieben 17. Februar 2009 Hier kommen wir an einen Punkt, an dem die gute Kirche seit langem geschludert hat, denn du schreibst:Zitas Frage zur Beichte hatte mich drauf gebracht, daß mir bei meiner letzten Beichte kein klassisches Bußwerk sondern vielmehr ein sehr konkretes, ziemlich umfangreiches Besserungswerk auferlegt wurde.Als ich dieses Besserungswerk angefangen habe, habe ich in einem Gespräch das Ganze als "Bußakt" bezeichnet, woraufhin die Frage kam, ob ich es wirklich als "Buße" empfinden würde. Eine Strafe ist es eigentlich nicht, als "Buße" im klassischen Sinne würde ich es auch nicht bezeichnen wollen, weil es weniger um Wiedergutmachung sondern mehr um zukünftige Weichenstellungen geht. Ich denke, die Prävention bzw. Richtungskorrektur kann die Wiedergutmachung nicht wirklich verdrängen, kann in manchen Situationen aber die sinnvollere bzw. wichtigere Maßnahme sein (wenn die Wiedergutmachung gar nicht oder nur mit größerem Schaden zu machen wäre z.B.). Oder seh' ich das falsch? demnach ist Buße= Strafe, Bußwerk, Wiedergutmachung (im Sinne etwas leisten) Genau diese schludrige Bußpraxis der vergangen Jahr(hunderte?) hat zu eben diesem Sprachgebrauch geführt: Das sollst du mir Büßen, eine Geldbuße aufgebrummt bekommen, Buße tun... im Sinne von Strafe empfangen. Das ist aber falsch! Den Buße kommt vom althdt. Wort "bass" für "besser". In den Niederlanden gibt es die Bußfelder, ein Ort an dem die Netzte geflickt werden. Hier kommt der eigentliche Gedanke von Buße durch: Neuanfang, Heil werden, wieder gut machen (den eigentlichen Schaden, nicht einfach eine Strafleistung). Dein Beichtvater hat genau dieses kapiert, da hast Du Dir einen guten ausgesucht. Es gibt auch Situationen die man im nachhinein garnicht mehr rückgängig machen kann. Da ist es doch tröstlich,dass Jesus nicht der "Rächer",sondern im Gegenteil der "Gute Hirte ist". Dies kommt auch im Evangelium vom verlorenen Sohn ganz deutlich zum Ausdruck. Allerdings hat für mich das Wort "Bu0e" schon eine wichtige Bedeutung, nämlich das ich zumindest die Tat bereue. Ohne Reue glaube ich, gibt es keine Sündenvergebung. Das ich trotzdem den eventuell enstandenen Schaden wieder soweit wie möglich wiedergutzumachen habe, ist ein Teil der Reue und muß nicht unbedingt als "Strafleistung "gesehen werden lieben Gruß Udo Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Aussteiger Geschrieben 17. Februar 2009 Melden Share Geschrieben 17. Februar 2009 Hier kommen wir an einen Punkt, an dem die gute Kirche seit langem geschludert hat, denn du schreibst:Zitas Frage zur Beichte hatte mich drauf gebracht, daß mir bei meiner letzten Beichte kein klassisches Bußwerk sondern vielmehr ein sehr konkretes, ziemlich umfangreiches Besserungswerk auferlegt wurde.Als ich dieses Besserungswerk angefangen habe, habe ich in einem Gespräch das Ganze als "Bußakt" bezeichnet, woraufhin die Frage kam, ob ich es wirklich als "Buße" empfinden würde. Eine Strafe ist es eigentlich nicht, als "Buße" im klassischen Sinne würde ich es auch nicht bezeichnen wollen, weil es weniger um Wiedergutmachung sondern mehr um zukünftige Weichenstellungen geht. Ich denke, die Prävention bzw. Richtungskorrektur kann die Wiedergutmachung nicht wirklich verdrängen, kann in manchen Situationen aber die sinnvollere bzw. wichtigere Maßnahme sein (wenn die Wiedergutmachung gar nicht oder nur mit größerem Schaden zu machen wäre z.B.). Oder seh' ich das falsch? demnach ist Buße= Strafe, Bußwerk, Wiedergutmachung (im Sinne etwas leisten) Genau diese schludrige Bußpraxis der vergangen Jahr(hunderte?) hat zu eben diesem Sprachgebrauch geführt: Das sollst du mir Büßen, eine Geldbuße aufgebrummt bekommen, Buße tun... im Sinne von Strafe empfangen. Das ist aber falsch! Den Buße kommt vom althdt. Wort "bass" für "besser". In den Niederlanden gibt es die Bußfelder, ein Ort an dem die Netzte geflickt werden. Hier kommt der eigentliche Gedanke von Buße durch: Neuanfang, Heil werden, wieder gut machen (den eigentlichen Schaden, nicht einfach eine Strafleistung). Dein Beichtvater hat genau dieses kapiert, da hast Du Dir einen guten ausgesucht. Es gibt auch Situationen die man im nachhinein garnicht mehr rückgängig machen kann. Da ist es doch tröstlich,dass Jesus nicht der "Rächer",sondern im Gegenteil der "Gute Hirte ist". Dies kommt auch im Evangelium vom verlorenen Sohn ganz deutlich zum Ausdruck. Allerdings hat für mich das Wort "Bu0e" schon eine wichtige Bedeutung, nämlich das ich zumindest die Tat bereue. Ohne Reue glaube ich, gibt es keine Sündenvergebung. Das ich trotzdem den eventuell enstandenen Schaden wieder soweit wie möglich wiedergutzumachen habe, ist ein Teil der Reue und muß nicht unbedingt als "Strafleistung "gesehen werden lieben Gruß Udo Das mag schon sein - der Gedanke der Strafleistung hat sich aber im Laufe der Jahrhunderte festgesetzt, offenbar, weil zu wenig sensibel damit umgegangen wurde. Grundsätzlich meint Buße: Neubeginn, Neuanfang und das ist gut und richtig so. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Cayena Geschrieben 18. Februar 2009 Melden Share Geschrieben 18. Februar 2009 Vielleicht kann man Busse und Besserung auch nicht so fein säuberlich trennen, sie gehören zusammen. Um ein nicht sehr tiefschürfendes, billiges Beispiel zu nehmen: Ich habe was gestohlen und gehe beichten. Ist meine Reue ehrlich, wenn ich nicht irgendwie versuche das Gestohlene wieder dem Besitzer zurückzugeben? Wenns nicht geht kann ich den Wert auch anonym Notleidenden zukommen lassen. Wenn ich einen Mitmenschen verletzt habe ist es schön das zu beichten. Aber wie echt ist die Reue, wenn ich nicht, meinen Stolz niederringend, ihn um Verzeihung bitte, damit auch seine Verletzung gelindert wird? Jetzt wird das Wort Bussakrament eher durch 'Sakrament der Versöhnung' ersetzt, das m. E. nach die Angelegenheit besser beschreibt, mich mit Gott und den Mitmenschen zu versöhnen, neu zu beginnen. Und wenn mir der Beichtvater ein Vater unser, ein Gegrüsset seist du Maria und das Glaubensbekenntnis als 'Gebetsbusse' aufträgt? Niemand zwingt mich es herunterzuleiern und dann befriedigt nach 'getaner Busse' aufzustehen. Ich kann das auch als kostbare Minuten sehen, meine Umkehrnotwendigkeit immer tiefer zu verstehen, mich von der Liebe Gottes immer mehr überwältigen zu lassen.....und vielleicht dann aus Dankbarkeit auch noch das Gloria anzuhängen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Recommended Posts