Jump to content

Themenjahr 2009/2010 - Priester


Edith1

Recommended Posts

Um es klar zu sagen: Ein Priester, der seinen Weg anders erkennt, als die Kirche dies vorgesehen hat, muss seine Konsequenzen ziehen, und es gibt entsprechende Verfahren, von den klerikalen Standespflichten entbunden zu werden. In diesem Punkt hat es ein Priester weit leichter als eine Ehemann. Und insofern taugt der Vergleich mit dem Ordensmann nicht, der sich jeden Tag fragen kann: Ist das noch mein Weg? Ich - als Ehemann sprechend - kann mich das nicht fragen!

 

Interessanter Punkt! Habe ich noch nie so betrachtet.

 

Hinzu kommt allerdings, dass die Weihe "ewig" währt, die Ehe aber nur bis zum Tod eines Partners. Sprich, der sich falsch entschieden habende Ehepartner wird mir dem Tod erlöst, der sich falsch entschieden habende Priester muss auch noch im Himmelreich Priester sein ... :angry2:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

damit nimmt er eine last auf sich, die ihm im laufe des lebens immer schwerer werden kann.

So wie der Freund, Partner als "Last" empfunden wird, wenn die Liebe erkaltet, so ist es wohl auch beim Zölibat: Wenn die Liebe erkaltet, wird alles zu Last: Gott, der Partner, die Arbeit.

 

es kann sogar dazu führen, dass er unter diser last zerbricht. (viele landen dann z.b. im alkoholismus, in einer flucht in die "plenitudo ventris", bisweilen bei drogen und in der psychiatrie)

dann wäre es allerdings ein gebot der liebe, ihm diese für ihn nicht mehr tragbare last abzunehmen - das wäre auch jetzt schon möglich, allerdings ist das nicht gewollt.

Daher meine ich: Wenn die Liebe erkaltet, dann wäre es wichtig, das Feuer der Liebe wieder zu entfachen. Die Ehelosigkeit, den Priesterstand, den Partner aufzugeben sehe ich nicht als Heilmittel.

man gott und den menschen dienen - das ist sogar unser aller aufgabe. das doppelgebot der liebe sagt genau das aus.

Die Gefahr gibt es aber auch, dass man "sich selbst" dient d.h. vor allem den eigenen Wünschen nachgeht und tut, was einem selbst gefällt - mitunter ohne besondere Rücksicht auf Gott und die Menschen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Daher meine ich: Wenn die Liebe erkaltet, dann wäre es wichtig, das Feuer der Liebe wieder zu entfachen.

Schön. Wie macht man das konkret?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Daher meine ich: Wenn die Liebe erkaltet, dann wäre es wichtig, das Feuer der Liebe wieder zu entfachen.

Schön. Wie macht man das konkret?

 

z.B. indem man sich bemüht, das Gute im anderen zu sehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Daher meine ich: Wenn die Liebe erkaltet, dann wäre es wichtig, das Feuer der Liebe wieder zu entfachen.

Schön. Wie macht man das konkret?

 

z.B. indem man sich bemüht, das Gute im anderen zu sehen.

Und dadurch soll das "Feuer der Liebe" angefacht werden? Durch "Bemühen, das Gute zu sehen"? Hm.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa
damit nimmt er eine last auf sich, die ihm im laufe des lebens immer schwerer werden kann.

So wie der Freund, Partner als "Last" empfunden wird, wenn die Liebe erkaltet, so ist es wohl auch beim Zölibat: Wenn die Liebe erkaltet, wird alles zu Last: Gott, der Partner, die Arbeit.

 

es kann sogar dazu führen, dass er unter diser last zerbricht. (viele landen dann z.b. im alkoholismus, in einer flucht in die "plenitudo ventris", bisweilen bei drogen und in der psychiatrie)

dann wäre es allerdings ein gebot der liebe, ihm diese für ihn nicht mehr tragbare last abzunehmen - das wäre auch jetzt schon möglich, allerdings ist das nicht gewollt.

Daher meine ich: Wenn die Liebe erkaltet, dann wäre es wichtig, das Feuer der Liebe wieder zu entfachen. Die Ehelosigkeit, den Priesterstand, den Partner aufzugeben sehe ich nicht als Heilmittel.

man gott und den menschen dienen - das ist sogar unser aller aufgabe. das doppelgebot der liebe sagt genau das aus.

Die Gefahr gibt es aber auch, dass man "sich selbst" dient d.h. vor allem den eigenen Wünschen nachgeht und tut, was einem selbst gefällt - mitunter ohne besondere Rücksicht auf Gott und die Menschen.

 

 

zu deiner letzten bemerkung zuerst:

 

ja, das doppelgebot der liebe beinhaltet die liebe zu gott und die liebe zum menschen, dem nächsten, aber eben "wie dich selbst". also auch die eigenliebe. man muss sich auch selbst lieben und gut finden können. sonst verbiestert man.

 

es ist also nicht gut, stets in allem die eigenen wünsche zu verteufeln, alles, was man selbst an gutes erfahren kann als werk des teufels schlechtzureden.

 

 

was das erkalten der liebe zur berufung angeht:

 

es gibt nun mal auch die unausweichliche erkenntnis, dass der eingeschlagene weg ein tragischer irrtum wahr. da wird es wenig helfen, das feuer wieder anzufachen. ein irrtum wird nicht richtig, wenn man an ihm festhält.

 

es gibt auch die erkenntnis, dass die kräfte einfach nicht ausreichen, den weg weiterzugehen.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ungelöst ist das Problem von zwei Feuern, die in einem Brennen, die eine für die Berufung, die andere für eine Frau. Niemand brennt für den Zölibat, der ist nur ein einzugehendes Übel.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Stimmt nicht, dass der Zölibat nur ein einzugehendes Übel ist. Das siehst nur Du aus Deiner Perspektive so.

Nicht, dass ich dafür "brennen" würde. Aber das ist meine natürliche Lebensform.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Stimmt nicht, dass der Zölibat nur ein einzugehendes Übel ist. Das siehst nur Du aus Deiner Perspektive so.

Nicht, dass ich dafür "brennen" würde. Aber das ist meine natürliche Lebensform.

 

Das ist schön für Dich Mecky. Vielleicht ist Übel auch nicht das richtige Wort.

 

Aber brennst Du für den Zölibat? Ist der Deine Berufung weswegen Du Priester geworden bist? Brennst Du für ihn, wie ein Mann sich sehnt nach einer Frau?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Die natürliche Lebensform eines Menschen kann der Zölibat auch sein, wenn man nicht Priester ist.

Eine unnatürliche Lebensform kann er auch dann sein, wenn man Priester ist.

Darum geht es doch: diese beiden Dinge haben einfach nichts miteinander zu tun.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa

kurz und knapp auf den punkt gebracht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ja, das doppelgebot der liebe beinhaltet die liebe zu gott und die liebe zum menschen, dem nächsten, aber eben "wie dich selbst". also auch die eigenliebe. man muss sich auch selbst lieben und gut finden können. sonst verbiestert man.

 

Die Liebe beinhaltet auch das Ja zu sich selbst d.h. dass man sich selbst so annimmt, wie Gott uns erschaffen hat. Aber wir müssen (mit Schmerz) zugeben, dass vieles in uns wuchert und wächst, das nicht von Gott gewollt ist und das uns hindert zur Fülle des Lebens zu gelangen. Der ungesunde Egoismus ist eine verkehrte Form der Eigenliebe, und macht den Menschen auch nicht glücklich. Wer sein eigenes Glück auf Kosten anderer sucht wird nicht glücklich.

 

es ist also nicht gut, stets in allem die eigenen wünsche zu verteufeln, alles, was man selbst an gutes erfahren kann als werk des teufels schlechtzureden.

Dort wo Wünsche aus der Neigung zur Sünde kommen soll man sie beim Namen nennen. Die guten und heiligen Wünsche und Sehnsüchte sollen wir hingegen fördern.

 

was das erkalten der liebe zur berufung angeht:

 

es gibt nun mal auch die unausweichliche erkenntnis, dass der eingeschlagene weg ein tragischer irrtum wahr. da wird es wenig helfen, das feuer wieder anzufachen. ein irrtum wird nicht richtig, wenn man an ihm festhält.

 

Einer Berufung zu folgen, einen Menschen zu lieben- kann sich das als "Irrtum" heraus stellen? Ein tragischer Irrtum ist - wenn z.B. jemand 50 Jahre Atheist war- und dann sehr spät erkennt, dass Gott existiert.

 

es gibt auch die erkenntnis, dass die kräfte einfach nicht ausreichen, den weg weiterzugehen.

Wer sich nicht immer neu die Kraft von Gott erfleht ist in Gefahr bei jedem seiner Wege zu scheitern.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Daher meine ich: Wenn die Liebe erkaltet, dann wäre es wichtig, das Feuer der Liebe wieder zu entfachen.

Schön. Wie macht man das konkret?

 

z.B. indem man sich bemüht, das Gute im anderen zu sehen.

Und dadurch soll das "Feuer der Liebe" angefacht werden? Durch "Bemühen, das Gute zu sehen"? Hm.

Es gibt noch einen anderen Weg- den wollte ich nicht gleich vorschlagen. Habe vor einiger Zeit gelesen: Wenn du jemand nicht liebst oder ihn nicht mehr liebst so deswegen, weil du nicht genug für ihn gelitten hast.

 

Was das "Gute" sehen betrifft: Warum gibt jemand den Zölibat auf? Doch deswegen, weil ihm eine andere Lebensform besser erscheint. Warum will sich jemand oft von einem Partner, einer Arbeit etc. trennen? Weil ihm der Partner, die Arbeit schlecht erscheint. Wer das Gute im Partner, in einer Arbeit oder eben auch im Zölibat erkennt, der wird daran festhalten - ja lieben.

 

Gerade in unserer Zeit wird der Zölibat nicht gerade sehr wert- geschätzt. Kein Wunder, wenn er weniger geliebt wird.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Franciscus non papa
ja, das doppelgebot der liebe beinhaltet die liebe zu gott und die liebe zum menschen, dem nächsten, aber eben "wie dich selbst". also auch die eigenliebe. man muss sich auch selbst lieben und gut finden können. sonst verbiestert man.

 

Die Liebe beinhaltet auch das Ja zu sich selbst d.h. dass man sich selbst so annimmt, wie Gott uns erschaffen hat. Aber wir müssen (mit Schmerz) zugeben, dass vieles in uns wuchert und wächst, das nicht von Gott gewollt ist und das uns hindert zur Fülle des Lebens zu gelangen. Der ungesunde Egoismus ist eine verkehrte Form der Eigenliebe, und macht den Menschen auch nicht glücklich. Wer sein eigenes Glück auf Kosten anderer sucht wird nicht glücklich.

 

es ist also nicht gut, stets in allem die eigenen wünsche zu verteufeln, alles, was man selbst an gutes erfahren kann als werk des teufels schlechtzureden.

Dort wo Wünsche aus der Neigung zur Sünde kommen soll man sie beim Namen nennen. Die guten und heiligen Wünsche und Sehnsüchte sollen wir hingegen fördern.

 

was das erkalten der liebe zur berufung angeht:

 

es gibt nun mal auch die unausweichliche erkenntnis, dass der eingeschlagene weg ein tragischer irrtum wahr. da wird es wenig helfen, das feuer wieder anzufachen. ein irrtum wird nicht richtig, wenn man an ihm festhält.

 

Einer Berufung zu folgen, einen Menschen zu lieben- kann sich das als "Irrtum" heraus stellen? Ein tragischer Irrtum ist - wenn z.B. jemand 50 Jahre Atheist war- und dann sehr spät erkennt, dass Gott existiert.

 

es gibt auch die erkenntnis, dass die kräfte einfach nicht ausreichen, den weg weiterzugehen.

Wer sich nicht immer neu die Kraft von Gott erfleht ist in Gefahr bei jedem seiner Wege zu scheitern.

 

 

 

ein wunderbares beispiel, wie du immer wieder versuchst, beiträge anderer so lange zu drehen und wenden, dass es deinem weltbild nicht widerspricht.

 

die sehnsucht nach dem eigenen glück ist in keiner weise schlecht. und wer sein eigenes glück auf kosten anderer haben will, der beachtet eben das gebot der liebe genausowenig, wie der, der das eigene glück geringschätzt.

 

ebenso ist es mit der berufung. es kann durchaus sein, dass ein menschen meint, er sei berufen, aber irgendwann erkennt, dass er das eben nicht so ist, wie er geglaubt hat.

 

und so wie du es dann hier darstellst, ist es allein schuld dessen, dessen kräfte nicht ausreichen. er hat halt einfach nicht genug gebetet.

 

merkst du wirklich nicht, wie wenig barmherzigkeit du ausstrahlst, wie überheblich deine vorgebliche gerechtigkeit ankommt?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Daher meine ich: Wenn die Liebe erkaltet, dann wäre es wichtig, das Feuer der Liebe wieder zu entfachen.

Schön. Wie macht man das konkret?

 

z.B. indem man sich bemüht, das Gute im anderen zu sehen.

 

ja.

 

is aber schwer. für euch vielleicht nicht. für mich schon.

bearbeitet von Petrus
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Warum nicht wie hier auf dem Bild?

Hast Du auch den zum Bild gehörigen Film angeschaut? Ist ganz nett gemacht. Ein jüdischer Rabbi und ein katholischer Priester mischen ihre Gemeinden auf (so im Sister-act-Stil). Dann verliebt sich der katholische Priester.

 

Der Nachteil ist eben, dass der Tippex-Streifen eigentlich kein christliches Symbol ist. Die Botschaft ist: "Zurück!", nicht "Jesus" und nicht "Glaube". Deswegen halte ich dieses Beharren auf "Kenntlichkeit als Priester" für einen Vorwand. Das ist nur die Tarnkappe für das eigentliche Anliegen. Nachdem die Kirche doch endlich von einer weitgehend jesusbefreiten Ritus einigermaßen weggekommen ist, habe ich keine Lust, jesusbefreite Symbole zur Schau zu tragen. Ich bekenne mich nicht zur Ideologie einiger Jahrhunderte, sondern zu Jesus.

So schwarz-weiss kann man das wohl nicht sehen. In Österreich gibt es einen sehr bekannten Priester, der nur im Kollar zu sehen ist. Ihm würde aber wohl keiner "Rückständigkeit" unterstellen.
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Indem Schüller ein Kollar trägt, wird das Kollar nicht zum christlichen Symbol. Du müsstest nachweisen, dass Jesus ein Kollar getragen hat. Aber zumindest in den Evangelien steht über die Kleidung Jesu nichts (außer dass man ihn nach der Geburt in Windeln gewickelt hat - aber die Weihnachtsgeschichte ist sowieso historisch sehr hinterfragbar. Aber selbst hier steht von einem Kollar kein Wort). Der Aufzug von Johannes dem Täufer dagegen ist beschrieben - wohl weil Jonny selbst für damalige Zeiten auffällig war. Deswegen gehe ich davon aus, dass Jesus nicht durch seine Kleidung, sondern durch seine Person als Gesandter Gottes aufgefallen ist.

 

Heutige Priester dagegen haben den Auftrag, sich möglichst von Jesus zu unterscheiden und Symbole zu tragen, die nicht an Jesus oder Gott, sondern an die Kirche erinnern. Damit klar ist, wem sie dienen: Der Kirche, nicht aber Jesus. Und dabei könnte man das doch recht einfach unter einen Hut bekommen. Aber das würde einen Machtverlust der Kirchenmächtigen bedeuten. Sie müssten sich die Macht mit einem Rivalen, nämlich Jesus, teilen. Und so geschieht das, was schon im Matthäusevangelium angedeutet ist: Als Herodes erfährt, dass ein anderer König geboren sein soll und dessen Licht sogar jetzt schon weithin leuchte, erschrickt er. Und der ganze Vatikan mit ihm. Oder so.

 

Das ist ja die tridentinische Masche: Wo Jesus war, soll Kirche sein. Und zwar nicht Kirche als Nachfolgegemeinschaft, sondern als eigen-mächtige Institution, die sich von ihrem Gründer und seinen Eigenschaften abgrenzt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich erleb es oft gerade bei jungen Priestern, die wieder vermehrt Kolar oder sogar Soutane tragen

finde ich eine gute Idee. Dann weiß ich gleich, mit wem ich eher kein Gespräch anfangen möchte (die sich so anziehen, tragen normalerweise ihre "klerikale Würde" so vor sich her, daß ich da keinen näheren Kontakt möchte).

 

Die Erfahrung habe ich auch gemacht.

 

 

Würden sich alle so kleiden, wäre diese Erfahrung überholt.

 

Ich kann mir gut vorstellen, dass diejenigen (alltäglich gekleideten) sich nicht mit jenen (ge-kenn-zeichneten) gemein machen möchten, falls jene so sind wie ihr beschreibt.

 

Mir stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoll ist, wenn Priester immer als solche erkennbar wären, so wie Ordensleute auch. Natürlich hätte das Konsequenzen. Sie wären Ziele - negativer wie positiver Ansprache.

bearbeitet von Martin
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Indem Schüller ein Kollar trägt, wird das Kollar nicht zum christlichen Symbol. Du müsstest nachweisen, dass Jesus ein Kollar getragen hat.
Ich habe ja nicht bestritten, dass das Kollar kein christliches Symbol ist, es ist ein priesterliches Symbol, welches zeitgebunden - und eigentlich relativ neu - ist und vermutlich in einigen Jahrzehnten wieder anders aussehen wird. Als Symbol für die katholische Kirche taugt es nicht, da es ja auch in anderen Konfessionen verwendet wird.

 

Den Rest deiner Ausführungen halte ich für so abwegig, dass ich damit überfordert bin, sie zu kommentieren ...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Indem Schüller ein Kollar trägt, wird das Kollar nicht zum christlichen Symbol. Du müsstest nachweisen, dass Jesus ein Kollar getragen hat. Aber zumindest in den Evangelien steht über die Kleidung Jesu nichts (außer dass man ihn nach der Geburt in Windeln gewickelt hat - aber die Weihnachtsgeschichte ist sowieso historisch sehr hinterfragbar. Aber selbst hier steht von einem Kollar kein Wort). Der Aufzug von Johannes dem Täufer dagegen ist beschrieben - wohl weil Jonny selbst für damalige Zeiten auffällig war. Deswegen gehe ich davon aus, dass Jesus nicht durch seine Kleidung, sondern durch seine Person als Gesandter Gottes aufgefallen ist.

 

Heutige Priester dagegen haben den Auftrag, sich möglichst von Jesus zu unterscheiden und Symbole zu tragen, die nicht an Jesus oder Gott, sondern an die Kirche erinnern. Damit klar ist, wem sie dienen: Der Kirche, nicht aber Jesus. Und dabei könnte man das doch recht einfach unter einen Hut bekommen. Aber das würde einen Machtverlust der Kirchenmächtigen bedeuten. Sie müssten sich die Macht mit einem Rivalen, nämlich Jesus, teilen. Und so geschieht das, was schon im Matthäusevangelium angedeutet ist: Als Herodes erfährt, dass ein anderer König geboren sein soll und dessen Licht sogar jetzt schon weithin leuchte, erschrickt er. Und der ganze Vatikan mit ihm. Oder so.

 

Das ist ja die tridentinische Masche: Wo Jesus war, soll Kirche sein. Und zwar nicht Kirche als Nachfolgegemeinschaft, sondern als eigen-mächtige Institution, die sich von ihrem Gründer und seinen Eigenschaften abgrenzt.

 

Es wäre schon ziemlich auffällig falls Priester die Kleidung tragen würden die Jesus trug. Und von der Ausstrahlung her erkannbar sein funktioniert wohl auch nur bei einigen ganz wenigen. Und abgesehen davon muss man kein Priester sein um in der Nachfolge Jesu zu leben.

 

Oder wäre ein offen getragenes, deutlich erkennbares Kreuz besser? Eine Dornenkrone wäre eindeutig, aber irgendwie ... krass.

 

Abgesehen davon gehen Symbole doch auch eine Verbindung ein und die Gedankenverbindung muss nicht an der Stelle Kirche stehenbleiben. Auch der Glaube mit all seinen Darstellungs- und Lebensformen ist ja nicht vor 2000 Jahren stehen geblieben.

 

Es wäre doch eine interessante Idee, falls in diesem Jahr ein neues Kleidungssymbol gefunden werden könnte? Nicht so auffällig wie eine Soutane, aber doch eindeutig erkennbar.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich erleb es oft gerade bei jungen Priestern, die wieder vermehrt Kolar oder sogar Soutane tragen

finde ich eine gute Idee. Dann weiß ich gleich, mit wem ich eher kein Gespräch anfangen möchte (die sich so anziehen, tragen normalerweise ihre "klerikale Würde" so vor sich her, daß ich da keinen näheren Kontakt möchte).

 

Die Erfahrung habe ich auch gemacht.

 

 

Würden sich alle so kleiden, wäre diese Erfahrung überholt.

 

Ich kann mir gut vorstellen, dass diejenigen (alltäglich gekleideten) sich nicht mit jenen (ge-kenn-zeichneten) gemein machen möchten, falls jene so sind wie ihr beschreibt.

 

Mir stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoll ist, wenn Priester immer als solche erkennbar wären, so wie Ordensleute auch. Natürlich hätte das Konsequenzen. Sie wären Ziele - negativer wie positiver Ansprache.

 

Auch Ordensleute gibt es, die nicht am Gewand zu erkennen sind (und nicht nur bei jüngeren Gemeinschaften wie etwa SVD und den Steyler Schwestern). Ich kenne Priester, die es nicht besonders schätzen, wenn sie bei einer zweiwöchigen Urlaubsreise täglich mehrmals die neuesten Verlautbarungen aus Rom thematisieren müssten (nur als Beispiel). Auch ein Priester hat das Recht auf Entspannung (jedenfalls ist das meiner Meinung nach ein menschlicher Anspruch).

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ungelöst ist das Problem von zwei Feuern, die in einem Brennen, die eine für die Berufung, die andere für eine Frau. Niemand brennt für den Zölibat, der ist nur ein einzugehendes Übel.

 

Man kann auch sagen, dass die Befreiung von einer Bindung (Ehe), die über allem im Leben eines Ehemannes steht, erst die andere vollkommene Hingabe (Priester) ermöglicht. Beides sollte nicht negativ gesehen - und vor allen Dingen nicht gegeneinander ausgespielt - werden.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich erleb es oft gerade bei jungen Priestern, die wieder vermehrt Kolar oder sogar Soutane tragen

finde ich eine gute Idee. Dann weiß ich gleich, mit wem ich eher kein Gespräch anfangen möchte (die sich so anziehen, tragen normalerweise ihre "klerikale Würde" so vor sich her, daß ich da keinen näheren Kontakt möchte).

 

Die Erfahrung habe ich auch gemacht.

 

 

Würden sich alle so kleiden, wäre diese Erfahrung überholt.

 

Ich kann mir gut vorstellen, dass diejenigen (alltäglich gekleideten) sich nicht mit jenen (ge-kenn-zeichneten) gemein machen möchten, falls jene so sind wie ihr beschreibt.

 

Mir stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoll ist, wenn Priester immer als solche erkennbar wären, so wie Ordensleute auch. Natürlich hätte das Konsequenzen. Sie wären Ziele - negativer wie positiver Ansprache.

 

Auch Ordensleute gibt es, die nicht am Gewand zu erkennen sind (und nicht nur bei jüngeren Gemeinschaften wie etwa SVD und den Steyler Schwestern). Ich kenne Priester, die es nicht besonders schätzen, wenn sie bei einer zweiwöchigen Urlaubsreise täglich mehrmals die neuesten Verlautbarungen aus Rom thematisieren müssten (nur als Beispiel). Auch ein Priester hat das Recht auf Entspannung (jedenfalls ist das meiner Meinung nach ein menschlicher Anspruch).

 

Und wie sieht das mit einem Ehemann aus? Wenn er mit seiner Frau in Urlaub fährt? Auch er kommt nicht aus seiner Bindung heraus. Und warum sollte das schlimm sein?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich erleb es oft gerade bei jungen Priestern, die wieder vermehrt Kolar oder sogar Soutane tragen

finde ich eine gute Idee. Dann weiß ich gleich, mit wem ich eher kein Gespräch anfangen möchte (die sich so anziehen, tragen normalerweise ihre "klerikale Würde" so vor sich her, daß ich da keinen näheren Kontakt möchte).

 

Die Erfahrung habe ich auch gemacht.

 

 

Würden sich alle so kleiden, wäre diese Erfahrung überholt.

 

Ich kann mir gut vorstellen, dass diejenigen (alltäglich gekleideten) sich nicht mit jenen (ge-kenn-zeichneten) gemein machen möchten, falls jene so sind wie ihr beschreibt.

 

Mir stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoll ist, wenn Priester immer als solche erkennbar wären, so wie Ordensleute auch. Natürlich hätte das Konsequenzen. Sie wären Ziele - negativer wie positiver Ansprache.

 

Auch Ordensleute gibt es, die nicht am Gewand zu erkennen sind (und nicht nur bei jüngeren Gemeinschaften wie etwa SVD und den Steyler Schwestern). Ich kenne Priester, die es nicht besonders schätzen, wenn sie bei einer zweiwöchigen Urlaubsreise täglich mehrmals die neuesten Verlautbarungen aus Rom thematisieren müssten (nur als Beispiel). Auch ein Priester hat das Recht auf Entspannung (jedenfalls ist das meiner Meinung nach ein menschlicher Anspruch).

 

Und wie sieht das mit einem Ehemann aus? Wenn er mit seiner Frau in Urlaub fährt? Auch er kommt nicht aus seiner Bindung heraus. Und warum sollte das schlimm sein?

 

 

Es geht ja nicht darum, dass eine Bindung geleugnet wird, sondern darum, dass Angehörige bestimmter Berufe etwa in Gruppenreisen häufig mit berufsbezogenen Fragen "bombardiert" werden. Ich kenne das auch bei Ärzten und Juristen, aber die genießen eine gewisse Anonymität und die sollte man dem Priester im Urlaub auch belassen. (Gruppenreisen sind für bestimmte Menschen, die sich aus Altersgründen oder wegen der Gesundheit nicht allein in die weite Welt trauen, sonst schon anstrebenswert).

bearbeitet von Elima
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Indem Schüller ein Kollar trägt, wird das Kollar nicht zum christlichen Symbol. Du müsstest nachweisen, dass Jesus ein Kollar getragen hat.
Ich habe ja nicht bestritten, dass das Kollar kein christliches Symbol ist, es ist ein priesterliches Symbol, welches zeitgebunden - und eigentlich relativ neu - ist und vermutlich in einigen Jahrzehnten wieder anders aussehen wird. Als Symbol für die katholische Kirche taugt es nicht, da es ja auch in anderen Konfessionen verwendet wird.

 

Und auch zum priesterlichen Symbol taugt es nicht, da auch ständige Diakone es tragen (dürfen). Maximal ein Symbol des Klerus.

bearbeitet von mbo
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

×
×
  • Neu erstellen...