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Kondome vergrößern das AIDS-Problem?


Luzia

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In den Medien finden sich zu dieser Aussage meist nur Gegenargumente - gerne verbunden mit Kritik an der "vorsinnflutlichen" Haltung des Papstes. Ich würde gerne auch etwas über die Argumente des Papstes erfahren. Wer weiß hier mehr?

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In den Medien finden sich zu dieser Aussage meist nur Gegenargumente - gerne verbunden mit Kritik an der "vorsinnflutlichen" Haltung des Papstes. Ich würde gerne auch etwas über die Argumente des Papstes erfahren. Wer weiß hier mehr?

das thema gibts bereits in der arena.

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Wenn es darum geht, den Untertitel zu diskutieren, kann dieser Thread in diesem Bereich eigenständig verbleiben.

 

Grundsatzdiskussionen darüber, ob das sinnvoll ist usw. aber bitte in der Arena.

 

Den Thread-Titel hab ich leicht modifizeirt, damit klar ist, worum es hier geht

 

Werner

bearbeitet von Werner001
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Wenn es darum geht, den Untertitel zu diskutieren, kann dieser Thread in diesem Bereich eigenständig verbleiben.

 

Grundsatzdiskussionen darüber, ob das sinnvoll ist usw. aber bitte in der Arena.

 

Den Thread-Titel hab ich leicht modifizeirt, damit klar ist, worum es hier geht

 

Werner

 

Mir geht es hier tatsächlich um die Beweggründe - aber ich schau' auch gerne mal in die Arena (sorry, habe ich bisher nicht gemacht)

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Ich denke, der Papst ist schlicht und einfach jemand der lieber Menschen als Ideen sterben läßt.

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Ich denke, der Papst ist schlicht und einfach jemand der lieber Menschen als Ideen sterben läßt.

In einem anderen Forum hat ein sehr traditioneller Katholik sinngemäß geschrieben: "Nur wem bewusst ist, dass dieses Leben nur eine Zwischenstation hin zum eigentlichen Leben ist, kann das verstehen." Es ging da um ein anderes Thema, aber es trifft hier wohl genau so zu. Ich denke, das erklärt manches, was Kirchenfürsten von sich geben und was dem Normalsterblichen herzlos erscheint. Sie gehen einfach davon aus, dass dieses irdische Leben sowieso nicht so wichtig ist. Wichtig ist (dfür sie) das ewige Heil, nicht dieses Leben. Und für das ewige Heil ist es eben besser, man benutzt keine Kondome und man lässt 9Jährige nicht abtreiben.

 

Werner

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Warum ist der Papst gegen Kondome als Mittel zur AIDS Bekämpung?

 

Ich fürchte, da muss man etwas länger ausholen.

 

Im Grunde geht es hier um die katholische Sexualmoral. Und die ist im wesentlichen von zwei Einflüssen geprägt.

 

Zum einen ist dort Thopmas von Aquin zu nennen (als pars pro toto für die Scholastik). Man glaubte zu seiner Zeit aus den Naturbeobachtungen schließen zu können, dass jeder Sexualakt auf Fortpflanzung gerichtet sei. Da die Naturgesetze aber vom Schöpfe selbst geschaffen sind, kann man in ihnen seinen Willen entdecken. Und so leitete man ab, dass Sexualität mit Fortpflanzung gleichzusetzen sei. Die neueren Beobachtungen über Sexualität als soziale Funktion (beispielsweise bei den Bobobos) sind bisher in dieser Hinsicht nicht von der katholischen Sexualethik rezipiert worden.

Das führt dann zur Ablehnung künstlicher Verhütungsmethoden, da diese ja in den natürlichen Ablauf eingreifen, und damit gegen den Willen des Schöpfers gerichtet sind. Warum dann allerdings natürliche Verhütungsmethoden weniger sündhaft sein sollen, ist weniger schlüssig.

 

Zum anderen ist in diesem Zusammenhang Augustinus zu nennen. Augustinus hat in seinem eigenen Leben Sexualität offensichtlich als etwas kaum Beherrschbares empfunfen. Jedenfalls scheint er noch als alter Mann ein fürchterlich schlechtes Gewissen gehabt zu haben, wenn er in seinen Bekenntnissen an seine 'ungezügelte' Jugendzeit zurückdenkt. Augustinus schließt aus seinen Erfahrungen, dass Sexualität eine ungezügelte Kraft ist, die in strenge Bahnen gelenkt werden müsse, damit sie den Menschen nicht zum Bösen treibt. D.h. Sexualität muss in der Ehe an die Kette gelegt werden.

 

Wenn man diese beiden Aspekte als Grundlage der Überlegungen zum Thema AIDS nimmt, dann liegt die Sache klar auf der Hand: AIDS ist letztendlich Resultat der ungezügelten Kraft Sexualität. Wenn man Augustinus folgt, was ja auch unabhängig vom Thema AIDS ethisch geboten ist, dann erledigt sich die Seuche von selbst.

Die Benutzung von Kondomen würde in diesem Zusammenhang zweierlei bedeutetn: zum einen ist sie an sich sündhaft (s.o.) und zum anderen ändern die Kondome ja nichts daran, dass Sex außerhalb der Ehe tabu ist (siehe AUgustinus).

 

Auf dieser Basis liegt es für den Papst natürlich nahe, Kondome als eher schädlich zu bezeichnen.

 

 

Allerdings führt diese Auffassung dazu, dass derzeit die Kirche relativ wenig zu aktuellen Diskussionen beitragen kann, da die Maximalforderung, Sex nur in der Ehe, nur noch marginalen Einfluss hat. Wenn man hier wirklich erfolgreich sein will, müsste man über Leitlinien zur Sexualität diskutieren, die zum einen die Vorstellung aufgeben, Sexualität sei eine Kraft, die den Menschen eher zum Bösen als zum Guten verführt und zum anderen müsste man zumindest die neueren Erkenntnisse berücksichtigen, dass Sexualität eine erheblich stärkere Rolle im Bereich der sozialen Bindung hat, als man bisher wahrhaben möchte.

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Allerdings führt diese Auffassung dazu, dass derzeit die Kirche relativ wenig zu aktuellen Diskussionen beitragen kann, da die Maximalforderung, Sex nur in der Ehe, nur noch marginalen Einfluss hat. Wenn man hier wirklich erfolgreich sein will, müsste man über Leitlinien zur Sexualität diskutieren, die zum einen die Vorstellung aufgeben, Sexualität sei eine Kraft, die den Menschen eher zum Bösen als zum Guten verführt und zum anderen müsste man zumindest die neueren Erkenntnisse berücksichtigen, dass Sexualität eine erheblich stärkere Rolle im Bereich der sozialen Bindung hat, als man bisher wahrhaben möchte.

 

Dann beschafig Sie sich mal mit "Theologie des Leibes" (zwar mit Offenkeit), dann Sie sehe viel dann worum es würlich geht, denn nur richtig verstande Sexualität hatt die se erheblich stärkere Rolle im Bereich der sozialen Bindung. Es ist so wie mit denn Freuer, es kann einen vor erfrieren schützen, aber in einen Hausbannt möcht man trotzdem nicht sein.

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Danke! Aber dennoch, so richtig schlüssig wird für mich die Frage nicht beantwortet. Kondome alleine sind keine Lösung. Das ist richtig und wichtig. Aufklärung und Prävention sind wichtig und richtig. Warum Kondome das Problem aber noch vergrößern will mir nicht wirklich einleuchten. Ignoranz, Dummheit und/oder Aberglaube scheinen neben dem ungehemmten Ausleben der Sexualität für mich hier doch eher die Wurzel für das Übel zu sein.

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Warum ist der Papst gegen Kondome als Mittel zur AIDS Bekämpung?

 

Im Grunde geht es hier um die katholische Sexualmoral. Und die ist im wesentlichen von zwei Einflüssen geprägt.

 

....Man glaubte zu seiner Zeit ... schließen zu können, dass jeder Sexualakt auf Fortpflanzung gerichtet sei. Da die Naturgesetze aber vom Schöpfe selbst geschaffen sind, kann man in ihnen seinen Willen entdecken. Und so leitete man ab, dass Sexualität mit Fortpflanzung gleichzusetzen sei. Die neueren Beobachtungen über Sexualität als soziale Funktion ... sind bisher in dieser Hinsicht nicht von der katholischen Sexualethik rezipiert worden.

Das führt dann zur Ablehnung künstlicher Verhütungsmethoden, da diese ja in den natürlichen Ablauf eingreifen, und damit gegen den Willen des Schöpfers gerichtet sind...

 

Zum anderen ist in diesem Zusammenhang Augustinus zu nennen. .... Augustinus schließt aus seinen Erfahrungen, dass Sexualität eine ungezügelte Kraft ist, die in strenge Bahnen gelenkt werden müsse, damit sie den Menschen nicht zum Bösen treibt. D.h. Sexualität muss in der Ehe an die Kette gelegt werden.

 

Wenn man diese beiden Aspekte als Grundlage der Überlegungen zum Thema AIDS nimmt, dann liegt die Sache klar auf der Hand: AIDS ist letztendlich Resultat der ungezügelten Kraft Sexualität. Wenn man Augustinus folgt, was ja auch unabhängig vom Thema AIDS ethisch geboten ist, dann erledigt sich die Seuche von selbst.

Die Benutzung von Kondomen würde in diesem Zusammenhang zweierlei bedeutetn: zum einen ist sie an sich sündhaft (s.o.) und zum anderen ändern die Kondome ja nichts daran, dass Sex außerhalb der Ehe tabu ist (siehe AUgustinus).

 

Auf dieser Basis liegt es für den Papst natürlich nahe, Kondome als eher schädlich zu bezeichnen.

 

 

Allerdings führt diese Auffassung dazu, dass derzeit die Kirche relativ wenig zu aktuellen Diskussionen beitragen kann, da die Maximalforderung, Sex nur in der Ehe, nur noch marginalen Einfluss hat. Wenn man hier wirklich erfolgreich sein will, müsste man über Leitlinien zur Sexualität diskutieren, die zum einen die Vorstellung aufgeben, Sexualität sei eine Kraft, die den Menschen eher zum Bösen als zum Guten verführt und zum anderen müsste man zumindest die neueren Erkenntnisse berücksichtigen, dass Sexualität eine erheblich stärkere Rolle im Bereich der sozialen Bindung hat, als man bisher wahrhaben möchte.

 

Als im hier und jetzt lebender Mensch fällt es schwer, diesen Gedanken zu folgen... Eine Reformation der Leitlinien zur Sexualität scheint ein guter Gedanke zu sein.... Grübel ...

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Allerdings führt diese Auffassung dazu, dass derzeit die Kirche relativ wenig zu aktuellen Diskussionen beitragen kann, da die Maximalforderung, Sex nur in der Ehe, nur noch marginalen Einfluss hat. Wenn man hier wirklich erfolgreich sein will, müsste man über Leitlinien zur Sexualität diskutieren, die zum einen die Vorstellung aufgeben, Sexualität sei eine Kraft, die den Menschen eher zum Bösen als zum Guten verführt und zum anderen müsste man zumindest die neueren Erkenntnisse berücksichtigen, dass Sexualität eine erheblich stärkere Rolle im Bereich der sozialen Bindung hat, als man bisher wahrhaben möchte.

 

Dann beschafig Sie sich mal mit "Theologie des Leibes" (zwar mit Offenkeit), dann Sie sehe viel dann worum es würlich geht, denn nur richtig verstande Sexualität hatt die se erheblich stärkere Rolle im Bereich der sozialen Bindung. Es ist so wie mit denn Freuer, es kann einen vor erfrieren schützen, aber in einen Hausbannt möcht man trotzdem nicht sein.

 

 

Ich sehe in dem verlinkten Artikel und in den anderen Artikeln, auf die dort hingewiesen wird, nkeine andere Theologie als die, die ich oben beschrieben habe. Es ist halt nur emotionaler und auf Jugend getrimmt.

 

Es geht ja nicht darum, dass die Sexualität von Leib und Seele getrennt verstanden werden (ich habe auch niemals behauptet, die Kirche tue das), sondern es geht darum, dass Sexualität extrem einseitig verstanden wird. Wenn man sich beispielsweise den Artikel vom 28.4. ansieht (auf den wird auch im verlinkten Artikel hingewiesen und er heißt "Der Leib sagt nichts von Verhütung"), dann findet man darin unter anderem den Gedanken: "Verhütung sagt: „Ich will mich nicht dir schenken. Ich möchte dich nicht ganz annehmen, denn ich will dich, aber ohne deine Fruchtbarkeit und ohne Konsequenzen.“ ".

Das liegt genau auf der Linie, die ich oben dargestellt habe.

 

Ich möchte aber gerne noch auf die Begründung einer Ablehnung künstlicher Verhütung in dem Artikel eingehen. Im Artikel wird damit argumetiert, dass die menschliche Liebe ein Abbild der Liebe Gottes ist. Und da Gottes Liebe immer fruchtbar sei, müsse für die menschliche Liebe gelten, dass diese die Fruchtbarkeit nicht ausschließt.

Zunächst stellt sich hier die Frage, worin die Fruchtbarkeit der Liebe Gottes besteht. Hier gibt es zum einen sehr materielle Beispiele, wie z.B. den schöpfungsakt. Dieser wird ja nach gängiger Theologie als Ausdruck der innergöttlichen Liebe der göttlichen Personen verstanden. Es gibt aber auch andere Beispiele, wie die Früchte des Heiligen Geistes, die ganz und gar nicht materieller Natur sind.

Es ist also überhaupt nicht argumentativ zwingend, dass die Liebe zwischen Menschen rein materielle Früchte bringen soll. Was Warum kann diese Liebe nicht auch in geistigen Früchten bestehen wie Vertiefung der Liebe, Stärkung der ehelichen Bindung usw...

Letztendlich führt die hier angeführte Theologie des Leibes und die daraus abgeleitete Sexualethik wieder zurück auf das, was ich oben gesagt habe. Sexualität wird hier wieder ganz einseitig auf die Fruchtbarkeit verengt.

 

Im Rahmen der Ethik kann man diese Position sogar noch weiter problematisieren: Was ist denn beispielsweise mit einer Frau, die aus gesundheitlichen Gründen keine weiteren Kinder mehr bekommen sollte. Nac der oben genannten Definition muss sie sich entweder ganz "schenken", d.h. ein lebensgefährliches Risiko eingehen, schwanger zu werden, oder aber sie muss sich enthalten. Warum in diesem Fall die Enthaltung ethisch besser sein soll als künstliche Verhütung, lässt sich aber auf die oben angeführte Weise kaum begründen. Denn das würde ja letztendlich bedeuten, dass ein solcher mensch gar nicht mehr voll und ganz lieben kann. Man wird traditionell dieses Dilemma damit aufklösen, dass man wieder auf die Fortpflanzung als gottgewollt zurüxckkommt und dann sagt, diese Frau müsse enthaltsam leben, um hier keine Sünde zu begehen. Das Thema Liebe wird dann eben ausgeklammert.

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Ich sehe in dem verlinkten Artikel und in den anderen Artikeln, auf die dort hingewiesen wird, nkeine andere Theologie als die, die ich oben beschrieben habe. Es ist halt nur emotionaler und auf Jugend getrimmt.

 

Das ist auch nur ein keiner Teil Das Buch hatt 358 Seiten

 

Es geht ja nicht darum, dass die Sexualität von Leib und Seele getrennt verstanden werden (ich habe auch niemals behauptet, die Kirche tue das), sondern es geht darum, dass Sexualität extrem einseitig verstanden wird.

 

Wür es nicht

Wenn man sich beispielsweise den Artikel vom 28.4. ansieht (auf den wird auch im verlinkten Artikel hingewiesen und er heißt "Der Leib sagt nichts von Verhütung"), dann findet man darin unter anderem den Gedanken: "Verhütung sagt: „Ich will mich nicht dir schenken. Ich möchte dich nicht ganz annehmen, denn ich will dich, aber ohne deine Fruchtbarkeit und ohne Konsequenzen.“ ".

Das liegt genau auf der Linie, die ich oben dargestellt habe.

 

Du versteht das nicht:

 

Er: Ich mag Dich so wie Du bist!

Sie: Oh, nett von Dir!

Er: Dein ganzes Wesen, deine Art, deine Kleidung. Ich mag Dich durch und durch!

Sie: :angry2:

Er: Ich nehme dich voll und ganz so an!

Sie: :angry2:

Er: Aber deine schiefe Nase - die finde ich potthässlich!

Sie: :unsure:

 

 

Übertragen auf die Fruchtbarkeit heißt dies: "Ich nehme dich voll an, möchte mich dir ganz hingeben, aber deine Fruchtbarkeit kann mir gestohlen bleiben, die müssen wir chemisch behandeln!"

 

Das ist eben keine Ganzhingabe, das läuft dem Wesen der ehelichen Liebe entgegen.

 

Was ist das eine Geistifruchtbar?

 

von http://www.humanae-vitae.de/einf.htm

bearbeitet von LeoUrsa
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In den Medien finden sich zu dieser Aussage meist nur Gegenargumente - gerne verbunden mit Kritik an der "vorsinnflutlichen" Haltung des Papstes. Ich würde gerne auch etwas über die Argumente des Papstes erfahren. Wer weiß hier mehr?

Ich glaub nicht, dass dieser Papst viel auf Argumente gibt.

Der hat Versatzstücklieferanten, die ihm für die üblichen Anfragen die üblichen Antwortfloskeln bereitlegen, die er dann in üblicher Weise ablässt.

 

Und recht viel mehr ist ja auch nicht drin.

Die Zeit und den Rahmen für eine ernsthafte Auseinandersetzung in aller Öffentlichkeit hat er ja gar nicht.

Und die Reporter, die ihm solche Fragen stellen, sind an sowas auch gar nicht interessiert. Da werden in stillschweigend vorausgesetztem gegenseitigen Einvernehmen Klischees bedient. Das ist alles.

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Franciscus non papa
In den Medien finden sich zu dieser Aussage meist nur Gegenargumente - gerne verbunden mit Kritik an der "vorsinnflutlichen" Haltung des Papstes. Ich würde gerne auch etwas über die Argumente des Papstes erfahren. Wer weiß hier mehr?

Ich glaub nicht, dass dieser Papst viel auf Argumente gibt.

Der hat Versatzstücklieferanten, die ihm für die üblichen Anfragen die üblichen Antwortfloskeln bereitlegen, die er dann in üblicher Weise ablässt.

 

Und recht viel mehr ist ja auch nicht drin.

Die Zeit und den Rahmen für eine ernsthafte Auseinandersetzung in aller Öffentlichkeit hat er ja gar nicht.

Und die Reporter, die ihm solche Fragen stellen, sind an sowas auch gar nicht interessiert. Da werden in stillschweigend vorausgesetztem gegenseitigen Einvernehmen Klischees bedient. Das ist alles.

 

 

eine vernichtende kritik an den intelektuellen fähigkeiten unseres papstes.

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danke für deinen informativen beitrag mat! und danke für diese insel der sachlichkeit! die arena tue ich mir zumindest bei dem thema nicht mehr an. :angry2: dieser abschnitt hier trifft mmn ins schwarze:

 

Man glaubte zu seiner Zeit aus den Naturbeobachtungen schließen zu können, dass jeder Sexualakt auf Fortpflanzung gerichtet sei. Da die Naturgesetze aber vom Schöpfe selbst geschaffen sind, kann man in ihnen seinen Willen entdecken. Und so leitete man ab, dass Sexualität mit Fortpflanzung gleichzusetzen sei. Die neueren Beobachtungen über Sexualität als soziale Funktion (beispielsweise bei den Bobobos) sind bisher in dieser Hinsicht nicht von der katholischen Sexualethik rezipiert worden.
ich nehme an, du meinst bonobos, die anderen sind cartoon-figuren, die ich als kind sehr schätzte :angry2: ja es ist zutreffend, dass sex eine soziale funktion ausübt auch beim menschen. und diese funktion ist bindung und vertiefung einer partnerschaft, welche dem nachwuchs mehr zuwendung und dadurch bessere überlebenschancen geben soll. obschon das nicht zwingend zur monogamie führt, ist der trend dazu in der kulturellen evolution nicht zu übersehen.

 

bezogen auf afrika: ja die kirche hat 100% recht, auf solide gesellschaftliche verhältnisse zu pochen, und die gibts auch erst wenn mal solide familiäre zustände die regel und nicht die ausnahme sind und sich die partner gegenseitig respektieren und achten. vorher nützt die verteilung von kondomen so gut wie gar nichts. und es ist ja nicht so, dass kondome in afrika eine mangelware wären. und deshalb halte ich die reduzierung des themas auf “kirche und kondome” einfach für billige polemik. was wir zz sehen in afrika ist leider “natürliche selektion an der arbeit”, weil die kulturelle evolution dort seit jahrzehnten bedauerlicherweise eher rückschritte macht und die errungenschaften verliert, die zu stabilen familien, vertrauen, wohlstand und besserer gesundheit und lebensqualität führten.

 

aber die funktion von sex als bindungsmittel einer partnerschaft in welcher die partner sich lieben und achten und gemeinsam für den nachwuchs sorgen sollte der kirche doch nun wirklich nicht auf den keks gehen. warum rezipiert sie denn solche soziobiologischen erkenntnisse nicht? mehr als rosinenpicken könnte man ihr ja nicht vorwerfen. denn menschlichen sex auf fortpflanzung zu beschränken ist genau betrachtet eine gleichschaltung der menschen auf der stufe von kaninchen oder ähnlich, und das kann doch nicht der ernst der kirche sein.

 

daher mein grosses kopfschütteln. denn wenn man sich von dieser vorstellung sex = fortpflanzung gelöst hat, wird man auch gegenüber der verhütung aufgeschlossener und kann die abtruse unterscheidung zwischen natürlicher und künstlicher verhütung (siehe die arme icoon im abtreibungs-thread) samt dem kondomverbot eigentlich in einem historischen archiv verschwinden lassen. die katholische sexualethik ist seit dem 13.jahrhundert doch schon ab und zu mal geändert worden, oder nicht? :unsure:

phyllis als katholiken-nicht-versteherin

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ich nehme an, du meinst bonobos, die anderen sind cartoon-figuren, die ich als kind sehr schätzte :angry2: ja es ist zutreffend, dass sex eine soziale funktion ausübt auch beim menschen. und diese funktion ist bindung und vertiefung einer partnerschaft, welche dem nachwuchs mehr zuwendung und dadurch bessere überlebenschancen geben soll. obschon das nicht zwingend zur monogamie führt, ist der trend dazu in der kulturellen evolution nicht zu übersehen.

 

bezogen auf afrika: ja die kirche hat 100% recht, auf solide gesellschaftliche verhältnisse zu pochen, und die gibts auch erst wenn mal solide familiäre zustände die regel und nicht die ausnahme sind und sich die partner gegenseitig respektieren und achten. vorher nützt die verteilung von kondomen so gut wie gar nichts. und es ist ja nicht so, dass kondome in afrika eine mangelware wären. und deshalb halte ich die reduzierung des themas auf “kirche und kondome” einfach für billige polemik. was wir zz sehen in afrika ist leider “natürliche selektion an der arbeit”, weil die kulturelle evolution dort seit jahrzehnten bedauerlicherweise eher rückschritte macht und die errungenschaften verliert, die zu stabilen familien, vertrauen, wohlstand und besserer gesundheit und lebensqualität führten.

aber die funktion von sex als bindungsmittel einer partnerschaft in welcher die partner sich lieben und achten und gemeinsam für den nachwuchs sorgen sollte der kirche doch nun wirklich nicht auf den keks gehen. warum rezipiert sie denn solche soziobiologischen erkenntnisse nicht? mehr als rosinenpicken könnte man ihr ja nicht vorwerfen. denn menschlichen sex auf fortpflanzung zu beschränken ist genau betrachtet eine gleichschaltung der menschen auf der stufe von kaninchen oder ähnlich, und das kann doch nicht der ernst der kirche sein

 

Tut es auch doch auch, bitte warum ver Verteidig auch die Ehe und Familie :angry2:

 

z.B:

Unser Körper spricht eine Sprache; das heißt, sie besteht aus Zeichen und Symbolen, die wir zum Teil ganz intuitiv können - und zum Teil erst lernen müssen. Es gibt in fremden Ländern "fremde Sprachen" auch für unseren Körper; das wird jeder einmal erfahren, der versucht in China einen Vertrag per "Handschlag" zu schließen (probier das lieber nicht aus). Unser Körper spricht eine Sprache, das heißt auch, dass wir damit lügen können: Wir können so tun "als ob". ...

 

http://www.karl-leisner-jugend.de/Sex.htm

 

daher mein grosses kopfschütteln. denn wenn man sich von dieser vorstellung sex = fortpflanzung gelöst hat, wird man auch gegenüber der verhütung aufgeschlossener und kann die abtruse unterscheidung zwischen natürlicher und künstlicher verhütung (siehe die arme icoon im abtreibungs-thread) samt dem kondomverbot eigentlich in einem historischen archiv verschwinden lassen.

 

Nur die vorstellung ist mehr das katholisch-Et-et: Sexualität ist so wohl liebende Vereinigung als auch Fortpflanzung, man kann das ein nicht das eine haben ohne das Ander. Es ist wie mit der Gottesliebe ohne Nästenliebe ist Gottes Liebe eine Lüge.

 

Diese vom kirchlichen Lehramt oft dargelegte Lehre gründet in einer von Gott bestimmten unlösbaren Verknüpfung der beiden Sinngehalte - liebende Vereinigung und Fortpflanzung -, die beide dem ehelichen Akt innewohnen. Diese Verknüpfung darf der Mensch nicht eigenmächtig auflösen. ...

 

In diesem Licht wird die besondere Eigenart und Forderung der ehelichen Liebe deutlich. Es kommt sehr darauf an, dass man davon die rechte Vorstellung hat. ...

 

http://www.karl-leisner-jugend.de/Empf%E4n...verh%FCtung.htm

 

@Luzia bei dem Link ist auch was für deine Frage...

 

 

 

 

 

Zitate gekürzt wg. Urheberrecht. gouvernante als mod

bearbeitet von gouvernante
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Ich sehe in dem verlinkten Artikel und in den anderen Artikeln, auf die dort hingewiesen wird, nkeine andere Theologie als die, die ich oben beschrieben habe. Es ist halt nur emotionaler und auf Jugend getrimmt.

 

...

 

Alles sehr nüchtern und meiner Meinung nach korrekt beschrieben. Wie Deine anderen Beiträgen hier auch. Die Theologie des Leibes ist die gleiche geblieben und sie ist immer noch in Ihrem Kern durch wenige Sätze charakterisierbar. Neu ist nur das frische und wohlklingende Gewäsch, das PII ihr anlegt. Aber es mag nicht zu überzeugen. Sprachlich nicht und inhaltlich erst recht nicht. Schließlich wandelt sich das schöne Bild der Sexualität als Sprache sehr schnell in ein Neusprech von sexuellen Analhpabeten, sofern man nur den Schleier der Täuschung entfernt.

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Du versteht das nicht:

 

Er: Ich mag Dich so wie Du bist!

Sie: Oh, nett von Dir!

Er: Dein ganzes Wesen, deine Art, deine Kleidung. Ich mag Dich durch und durch!

Sie: :evil:

Er: Ich nehme dich voll und ganz so an!

Sie: :angry2:

Er: Aber deine schiefe Nase - die finde ich potthässlich!

Sie: B)

 

 

Übertragen auf die Fruchtbarkeit heißt dies: "Ich nehme dich voll an, möchte mich dir ganz hingeben, aber deine Fruchtbarkeit kann mir gestohlen bleiben, die müssen wir chemisch behandeln!"

 

Das ist eben keine Ganzhingabe, das läuft dem Wesen der ehelichen Liebe entgegen.

 

 

Hm. Falsches Bild an falscher Stelle. Kaum eine Frau wird sich häßlich fühlen, weil Ihre Fruchtbarkeit nicht pausenlos gewürdigt wird. Kaum ein Argument wird sich finden lassen, um eine Verarmung der "Sprache der Sexualität" auf diesem Wege zu begründen.

 

Tatsächlich sieht es aber bei strikter Befolgung des leibestheologischen Neusprech schön unverblümt formuliert so aus:

 

Sie: Ich mag Dich so wie Du bist!

Er: Oh, nett von Dir!

Sie: Dein ganzes Wesen, Dein Gesicht, Deinen Körper. Ich mag Dich durch und durch!

Er: :lol:

Sie: Ich nehme dich voll und ganz so an!

Er: :unsure:

Sie: Aber Deinen seltsamen Befruchtungsstengel, den fass ich nicht an, der kommt mir höchstens in die Zeugungsöffnung, so der Herr denn will. Da könnte ja jeder kommen!

Er: :angry2:

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"Ich nehme dich voll an, möchte mich dir ganz hingeben, aber deine Fruchtbarkeit kann mir gestohlen bleiben, die müssen wir chemisch behandeln!"

 

nun nehmen wir ein anderes paar, in dem die frau nicht fruchtbar ist, sondern unfruchtbar. diese frau soll von ihrem mann doch auch voll und ganz angenommen werden, oder?

 

demnach ist ein

"Ich nehme dich voll an, möchte mich dir ganz hingeben, aber deine Unfruchtbarkeit kann mir gestohlen bleiben, die müssen wir chemisch behandeln!"
natürlich inakzeptabel.

 

ich wußte nicht, daß es die kirche es ablehnt, wenn zb. eine frau mit hormonstörungen und einer damit einhergehenden unfruchtbarkeit, ihrer unfruchtbarkeit "chemisch behandeln" will.

bearbeitet von kalinka
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"Ich nehme dich voll an, möchte mich dir ganz hingeben, aber deine Fruchtbarkeit kann mir gestohlen bleiben, die müssen wir chemisch behandeln!"

 

nun nehmen wir ein anderes paar, in dem die frau nicht fruchtbar ist, sondern unfruchtbar. diese frau soll von ihrem mann doch auch voll und ganz angenommen werden, oder?

Und ausserdem, ist es Blödsinn zu sagen, jemand würde seinen Partner nicht "annhemen", wenn er nicht jedesmal gleich ein Kind zeugen will.

 

Und davon mal ganz abgesehen, wie hätte es die Kirche denn gerne?

nämlich so:

 

Er: Ich mag Dich so wie Du bist!

Sie: Oh, nett von Dir! :angry2:

Er: Dein ganzes Wesen, deine Art, deine Kleidung. Ich mag Dich durch und durch!

Sie: :unsure:

Er: Ich nehme dich voll und ganz so an!

Sie: :evil:

Er: Aber deine Fruchtbarkeit will ich nicht, da warten wir bis nächste Woche, dann ist sie weg!

Sie: Aber klar Schatz, Moment Schatz, ich schau mal in meinen Kalender. Ja, nächsten Mittwoch kann ich mich dir ganz schenken, da sind wir sicher vor dem Wunder des neuen Lebens, das der Herr uns schenken möchte :angry2:

 

Werner

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http://www.karl-leisner-jugend.de/Empf%E4n...verh%FCtung.htm

 

@Luzia bei dem Link ist auch was für deine Frage...

 

Zitate gekürzt wg. Urheberrecht. gouvernante als mod

 

Danke für den Link. Bei der z.T. doch sehr emotional und einseitig geführten Diskussion in den Medien werden auf der verlinkten Seite die Hintergründe der Aussage deutlich. Ein schwieriges Thema, das leider viel zu selten sachlich diskutiert wird und eine Frage, auf die es weder eine kurze, noch eine endgültige bzw. einheitliche Antwort geben kann.

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Vergrößern Kondome auch das Problem der Abtreibungen? Ich denke ja, weil wenn die platzen.....

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Er: Ich mag Dich so wie Du bist!

Sie: Oh, nett von Dir! :angry2:

Er: Dein ganzes Wesen, deine Art, deine Kleidung. Ich mag Dich durch und durch!

Sie: :unsure:

Er: Ich nehme dich voll und ganz so an!

Sie: :evil:

Er: Aber deine Fruchtbarkeit will ich nicht, da warten wir bis nächste Woche, dann ist sie weg!

Sie: Aber klar Schatz, Moment Schatz, ich schau mal in meinen Kalender. Ja, nächsten Mittwoch kann ich mich dir ganz schenken, da sind wir sicher vor dem Wunder des neuen Lebens, das der Herr uns schenken möchte :angry2:

 

Es geht um das:

 

Abt Notker Wolf: ... Wir sollten nicht vergessen, dass die Pille und Kondome letztlich das Machotum des Mannes stärken und nicht unbedingt die Frau schützen.
Abt Notker Wolf: ...Und was die Pille angeht: Ich kenne Krankenschwestern, die natürliche Verhütungsmethoden unters Volk bringen. Die sagen zu mir: Jetzt respektiert auf einmal der Mann die Frau, weil er Rücksicht auf sie nehmen muss.

 

http://www.welt.de/politik/article3383428/...ml#vote_3383700

 

Nur kanner vor euch liest was steht, sonder was euch past... aber es ist nicht wie ihr es haben woll... aber wenn ihr es für euch woll könnt ihr habe... aber für mich, müchte ich nicht, eucher Siicht...

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