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Geschwister Scholl: Wille zur Konversion?


Rosario

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.....

(In München gibt es ein Willi-Graf-Gymnasium. Die Schulleiterin hat aus fadenscheinigen Gründen eine vom Elternbeirat der Schule angeregte Lesung aus dieser Biographie an der Schule untersagt, zu der die mittlerweile fast 90-jährige Schwester von Willi Graf nach München reiste. Die Lesung fand daraufhin in einer Buchhandlung statt).......

ich bin von 1958 bis 1962 in einer geschwister-scholl-oberschule in der ddr zum abitur gekommen. die geschwister scholl und die "weiße rose" waren nach meinem dafürhalten recht wenig politisch vereinnahmt bzw. umgedeutet. nach der wende wurde diese schule recht schnell unbenannt. mir fehlt dafür das verständnis.

Vielleicht gab es mehrere Gymnasien mit diesem Namen? Bei uns in BY gibt es die Bestimmung, dass jeder Name bei staatlichen Schulen jeweils nur einmal vorkommen darf. (Mir fällt gerade nur die Hans- Scholl- und die Sophie-Scholl-Realschule ein (die eine für Jungen, die andere für Mädchen, nebeneinander, wo es in BY ein Gymnasium gibt, weiß ich nicht).

PS: Ich habe nachgeschaut: Röthenbach bei Nürnberg .

bearbeitet von Elima
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Tja, alle bedeutenden Menschen sind halt katholisch oder wollen es eigentlich werden. Die Frage ist nur, ob die alle von ihrem Glück wissen.

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Ich weiss nicht, wer im Jahre 1947 Generalvikar in Freiburg gewesen ist und vermag deswegen auch nicht zu sagen, ob er mit dem Amt des Generalvikars den Gipfel seiner kirchlichen Karriere schon erreicht hatte ...

 

Nachtrag: Der Generalvikar war Dr. Simon Hirt, und weiter als bis zum Generalvikar ist die Karriere bei ihm anscheinend nicht mehr gegangen.

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Bis zum 2 Vatikanischen Konzil wurde Protestanten bei ihrer Konversion zur RKK in der Regel "sub conditione" noch einmal getauft.

 

Und was war die Begründung? Die Gültigkeit der "Ketzertaufe" wurde ja eindeutig anerkannt.

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Seit Ende Februar läuft der Dokumentarfilm der Regisseurin Katrin Seybold im Kino:

 

Die Widerständigen

Zeugen der Weissen Rose

 

Die Ausstrahlung im Fernsehen wird vermutlich bis Ende des Jahres auf sich warten lassen.

 

Ein etwas älterer Artikel aus der Süddeutschen dazu (das Photo zeigt Traute Lafrenz-Page damals und heute).

 

Und noch eine Besprechung von Deutschlandradio-Kultur.

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Zum anderen meinte ich dieses "leider" wirklich aus der Sicht der katholischen Kirche. Solche Leute in den eigenen Reihen zu wissen, fände ich einen Wert.

 

Jeh nun ... ich weiss natürlich nicht, wie hoch Du Deine Ansprüche da schraubst (wenn "solche Leute" welche sein müssen, die unter dem Fallbeil enden, kann ich nicht mit, das halte ich nicht für erstrebenswert).

 

Im zweiten Weisse-Rose-Prozess standen drei ehemalige Schüler des Not-Abitur-Jahrgangs 1941/42 des humanistischen Gymnasiums Ulm mit vor Gericht, Franz-Josef-Müller, Heiner Guter und Hans Hirzel. Sie kamen mit mehrjährigen (Müller, Hirzel) bzw. mehrmonatigen (Guter) Gefängnisstrafen davon, weil sie sich irgendwie herauszureden, ihre Schuld zu mindern wussten, schrammten dabei aber haarscharf ebenfalls am Todesurteil vorbei. Roland Freisler setzte seinen "Eindruck" in die Urteilsbegründung: "Dem Volksgerichtshof fällt auf, daß aus einer Schulklasse drei Schüler (auch Heinrich Guter) in dieser Sache erscheinen und noch weitere erwähnt wurden! Da muß etwas nicht stimmen, was am Geiste dieser Klasse liegt und was der Senat nicht allein diesen Jungen zur Last legen kann. Man schämt sich, daß es eine solche Klasse eines deutschen humanistischen Gymnasiums gibt!! Den Gründen hierfür im einzelnen nachzugehen, ist aber nicht Aufgabe des Volksgerichtshofes." Ich kenne einige Namen derer, die in diesem Prozess nur erwähnt wurden, und inzwischen auch Namen anderer, die nicht erwähnt wurden und nicht zur Kenntnis von Freisler gelangten. Bis auf eine Ausnahme (Hans Hirzel, der Protestant war) waren diese Jungs katholisch und besuchten, nachdem der Religionsunterricht an den Schulen verboten worden war, regelmäßig einmal pro Woche für jeweils drei Stunden den freiwilligen Religionsunterricht, den ein Ordenspriester, den es nach Ulm verschlagen hatte, angeboten hat - und der jeweils von 20 bis 25 jungen Männern besucht wurde. Da diese Schüler nach dem Religionsunterricht mehrfach von HJ-Horden überfallen und zusammengeschlagen wurden, kann davon ausgegangen werden, dass der Ort der Zusammenkunft, die Teilnehmer und der Ordenspriester auch der Gestapo bekannt waren.

Dass Ende 1941 in Ulm plötzlich die Predigten und Briefe des Münsteraner Bischofs Graf Galen zu kursieren begannen, dass diese Briefe - über Ulm an die Mitglieder der "Weissen Rose" gelangt, dort nicht nur eine eigene Wirkungsgeschichte zu entfalten begannen, ist bekannt, weniger bekannt sind Vermutungen, dass auch die Flugblätter selbst, auf denen die Galen-Predigten verteilt wurden, möglicherweise als Vorlage für das erste "Weisse-Rose"-Flugblatt gedient hätten - wegen des fast identischen Schlusssatzes, mit dem der Initiator um weitere Vervielfältigung und Verteilung nach Art von Kettenbriefen gebeten hat. Und kaum bekannt ist, dass es sich bei diesen jungen Leuten, die die Galen-Predigten vervielfältigten und unabhängig (vor allem aber sehr bedächtig und vorsichtig) von den in die Aktivitäten der "Weissen Rose" eingebundenen Mitschülern operierten, um deren Klassenkameraden handelte - gleichfalls, siehe oben, katholische Schüler, die den freiwilligen Religionsunterricht bei diesem Ordenspriester besuchten.

 

Es gab sie also "in den eigenen Reihen", sieben, acht, neun oder zehn in einer einzigen Schulklasse, Du brauchst sie nur zur Kenntnis zu nehmen ...

Aber dazu noch eines: Fest steht wohl, dass dieser Ordenspriester niemanden dazu aufgefordert hat, in den aktiven Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu gehen. Fest steht auch, dass er keinen seiner Schüler dazu aufgefordert hat, die Predigten des Grafen Galen zu vervielfältigen - auf die Idee sind sie von alleine gekommen. Aber als dieser Ordenspriester und Religionslehrer hätte ich mindestens vermuten müssen, wer hinter den plötzlich kursierenden Galen-Predigten stecken könnte, und wenn zwei meiner Schüler einige Zeit später vor dem Volksgerichtshof gelandet und nur mit knapper Not am Fallbeil vorbeigekommen wären, dann wäre ich sehr erschrocken und hätte mich gefragt, ob und was ich evtl. falsch gemacht hätte.

 

Auch das ist inzwischen klar:

Als starkes Indiz für die Konversionsabsicht wird z.B. erwähnt, dass Sophie zu Ostern 1942 eine katholische Messe in Ulm-Söflingen besucht haben soll. Kann ja sein. Aber na und? Vielleicht hat sie ihre Schwester Inge und deren Verlobten Otl Aicher begleitet, Otl stammte aus dem katholischen Söflingen.

Sophie Scholl schreibt in einem Brief an Lisa Remppis (der ersten Freundin von Hans Scholl, mit der Sophie in Kontakt blieb), dass "sie" (Plural, also vermutlich sie und ihre Schwester(n)) am Ostermorgen 1942 um 4 Uhr früh aufgestanden seien, um die Osternachtsfeier in Söflingen zu besuchen. War nicht früh genug, es dürfte von der damaligen Wohnung der Scholls am Ulmer Münsterplatz bis Söflingen ein Fußmarsch von einer Dreiviertelstunde sein, sie sind zu spät gekommen und haben das Entzünden des Osterfeuers verpasst, wie Sophie enttäuscht schreibt. Der Brief gehört zur Auswahl jener Briefe, die Inge Jens unter dem Titel "Briefe und Aufzeichnungen der Geschwister Hans und Sophie Scholl" 1984 herausgegeben hat.

bearbeitet von Julius
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Ich sehe das auch eher so wie kalinka.

 

Zwar weiß ich nicht (und werde es wohl auch nie erfahren) wie die Geschwister Scholl am Ende ihres Lebens über die katholische Kirche gedacht haben. Möglich ist, dass sie in vielen Punkten durchaus den katholischen Glauben teilten und, sei es aus Rücksicht auf ihre Mutter, sei es aus anderen, äußerlichen Gründen nicht konvertierten.

 

Nur: Es ist genauso gut möglich, dass sie zutiefst antkatholisch waren und auf eine Frage danach, was sie von der katholischen Kirche hielten, gesagt hätten, die katholische Kirche sei die Hure Babylon aus der Offenbarung. Wenn es so sein sollte, täte man ihnen sicher Unrecht, wenn sie von einer Glaubensgemeinschaft, der sie feindlich gegenüberstanden, vereinnahmt würden.

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Nur: Es ist genauso gut möglich, dass sie zutiefst antkatholisch waren und auf eine Frage danach, was sie von der katholischen Kirche hielten, gesagt hätten, die katholische Kirche sei die Hure Babylon aus der Offenbarung.

 

Das wiederum halte ich für unwahrscheinlich, die bewusst protestantischen Scholl's hätten wohl kaum einen Otl Aicher als Freund und späteren Ehemann von Inge Scholl akzeptiert, wenn sie in der katholischen Kirche die Hure Babylons gesehen hätten (Inge Aicher-Scholl ist noch bevor sie Otl Aicher nach Kriegsende heiratete, zur katholischen Kirche konvertiert). Inzwischen ist auch Inges gesamter Nachlass und damit auch bisher unbekannte Briefe und Aufzeichnungen von Hans und Sophie freigegeben, auch da deutet nirgends etwas in diese oder die andere Richtung. Eines ist jedenfalls sicher: die beiden sind nicht konvertiert, damit erübrigen sich sowieso weitere Spekulationen, vereinnahmende Spekulationen allerdings schon aus Anstand.

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Da sie aber nunmal Christen waren und der heroische Tugendgrad wohl unbestreitbar ist, steht aber doch zumindest einer lokalen Verehrung als Selige eigentlich nur im Wege, daß man sich fragen muss, ob sie zur Fürsprache bereit wären.

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Eigentlich war es nicht meine Absicht, die Diskussion über eine Heiligsprechung von Protestanten durch die katholische Kirche - für mich ein Unding - wieder aufzuwärmen, ich wollte bloß darüber informieren, dass die russisch-orthodoxe Kirche ihr Mitglied, Schmorell, kanonisiert. :blush:

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Eigentlich war es nicht meine Absicht, die Diskussion über eine Heiligsprechung von Protestanten durch die katholische Kirche - für mich ein Unding - wieder aufzuwärmen, ich wollte bloß darüber informieren, dass die russisch-orthodoxe Kirche ihr Mitglied, Schmorell, kanonisiert. :blush:
Sind deren Heilige eigentlich auch unsere Heiligen?
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Eigentlich war es nicht meine Absicht, die Diskussion über eine Heiligsprechung von Protestanten durch die katholische Kirche - für mich ein Unding - wieder aufzuwärmen, ich wollte bloß darüber informieren, dass die russisch-orthodoxe Kirche ihr Mitglied, Schmorell, kanonisiert. :blush:
Sind deren Heilige eigentlich auch unsere Heiligen?

Nur die ganz alten....

 

Werner

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Da "wir" eine Heiligenverehrung kennen und mir nicht bekannt ist, dass die orthodoxe Kirche "uns" verbietet, "ihre" Heiligen zu verehren oder um Fürsprache zu bitten, sind sie insoweit auch "unsere" - aber nur insoweit. Weiter möchte ich sie nicht vereinnahmen.

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Eigentlich war es nicht meine Absicht, die Diskussion über eine Heiligsprechung von Protestanten durch die katholische Kirche - für mich ein Unding - wieder aufzuwärmen, ich wollte bloß darüber informieren, dass die russisch-orthodoxe Kirche ihr Mitglied, Schmorell, kanonisiert. :blush:
Sind deren Heilige eigentlich auch unsere Heiligen?

Nein

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Franciscus non papa

vor gott wird das keine rolle spielen.

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vor gott wird das keine rolle spielen.

 

Die Guten sind für ihn alle katholisch.

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Eigentlich war es nicht meine Absicht, die Diskussion über eine Heiligsprechung von Protestanten durch die katholische Kirche - für mich ein Unding - wieder aufzuwärmen, ich wollte bloß darüber informieren, dass die russisch-orthodoxe Kirche ihr Mitglied, Schmorell, kanonisiert. :blush:
Sind deren Heilige eigentlich auch unsere Heiligen?

Nein

Na ja. Hängt davon ab, ob für Dich "unsere Heilige" nur jene sind, die in der lateinischen Kirche (und den Unierten) einen entsprechenden Kanonisationsprozeß durchlaufen haben. Mein Begriff der "Heiligen" ist etwas weiter und deshalb habe ich keine Problem, den einen oder anderen orthodoxen Heiligen um Fürsprache anzurufen :)

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vor gott wird das keine rolle spielen.

 

Die Guten sind für ihn alle katholisch.

Du meinst, Gott versteht unter "katholisch" was anderes als unsereiner oder der Papat?

 

Werner

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Du meinst, Gott versteht unter "katholisch" was anderes als unsereiner oder der Papat?

Das kann ich mir gut vorstellen :D

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Womöglich versteht er auch unter "gut" was anderes, als der Papst.

 

Womöglich. Netterweise dürfen wir uns aber auf den päpstlichen Erkenntnishorizont verlassen.

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Womöglich versteht er auch unter "gut" was anderes, als der Papst.
Womöglich. Netterweise dürfen wir uns aber auf den päpstlichen Erkenntnishorizont verlassen.
In der Tat wir dürfen. Wir können aber auch anders. Und wir müssen nicht.

 

Zumal, wenn wir eh zu 95% orthodox sind, wie +Müller von Regensburg festgestellt hat, sind deren Heilige ja wohl auch zu 95% unsere Heiligen - oder?

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Zumal, wenn wir eh zu 95% orthodox sind, wie +Müller von Regensburg festgestellt hat,...

 

Ja, wenn. Nur halte ich diese Aussage des Bischofs für nicht haltbar.

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Gast
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