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Theologiestudium und Wehrpflicht


Josezefulus

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Ich habe mal gehört, dass Abiturienten, die in ein Priesterseminar eintreten und Theologie studieren wollen, nicht zur Bundeswehr müssen.

Stimmt das????

Entfällt die Wehrpflicht dann ganz oder muss man trotzdem noch Zivi machen????

Lg

Josef

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Ich habe mal gehört, dass Abiturienten, die in ein Priesterseminar eintreten und Theologie studieren wollen, nicht zur Bundeswehr müssen.

Stimmt das????

Nein, soooo stimmt das auf gar keinen Fall.

Entfällt die Wehrpflicht dann ganz oder muss man trotzdem noch Zivi machen????

Nein, die Wehrpflicht "entfällt" nicht, man kann - zunächst - eine Befreiung auf Zeit beantragen.

Dasselbe gilt für den Ersatzdienst.

 

Zur Befreiung vom Wehrdienst s. § 11 WPflG

Zur Befreiung vom Zivildienst s. § 10 ZDG

bearbeitet von Julius
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Es gibt allerdings schon einige Priesteramtskandidaten, die sich trotz potentieller Aufschub- und Befreiungsmöglichkeit bewusst für eine BW-Dienstzeit entscheiden. Dies erzählte mir zumindest jemand, den ich auf der Soldatenwallfahrt nach Lourdes kennengelernt hatte. Er und zwei seiner "werdenden Mitbrüder" hatten diesen Weg eingeschlagen.

bearbeitet von mbo
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Zur Befreiung vom Wehrdienst s. § 11 WPflG

Zur Befreiung vom Zivildienst s. § 10 ZDG

 

Die Befreiung kann man aber - soweit ich die Paragraphen verstanden habe - nur beantragen, wenn man bereits zum Diakon geweiht worden ist.

Dann müsste aber ja schon vorher irgendeine Befreiung stattgefunden haben, da die Einberufung ja meistens direkt zum Schulabschluss erfolgt, die Diakonsweihe ja aber meistens erst 7 Jahre nach Eintritt ins Seminar....

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Also ich bin durch Eintritt ins Seminar vom Wehrdienst zurückgestellt, erst mit meiner Ordination werde ich vom Wehrdienst befreit. Bei einem Austritt aus dem Seminar wird die Zurückstellung aufgehoben.

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Zur Befreiung vom Wehrdienst s. § 11 WPflG

Zur Befreiung vom Zivildienst s. § 10 ZDG

 

Die Befreiung kann man aber - soweit ich die Paragraphen verstanden habe - nur beantragen, wenn man bereits zum Diakon geweiht worden ist.

Dann müsste aber ja schon vorher irgendeine Befreiung stattgefunden haben, da die Einberufung ja meistens direkt zum Schulabschluss erfolgt, die Diakonsweihe ja aber meistens erst 7 Jahre nach Eintritt ins Seminar....

 

der generalvikar kann eine rückstellung beantragen, eine befreiung erfolgt erst nach der diakonenweihe. wobei in meinem falle das kreiswehrersatzamt eine jährliche bestätigung des generalvikars wollte, dass ich noch dabei bin.

bearbeitet von Stefan M.
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Zur Befreiung vom Wehrdienst s. § 11 WPflG

Zur Befreiung vom Zivildienst s. § 10 ZDG

 

Die Befreiung kann man aber - soweit ich die Paragraphen verstanden habe - nur beantragen, wenn man bereits zum Diakon geweiht worden ist.

Dann müsste aber ja schon vorher irgendeine Befreiung stattgefunden haben, da die Einberufung ja meistens direkt zum Schulabschluss erfolgt, die Diakonsweihe ja aber meistens erst 7 Jahre nach Eintritt ins Seminar....

 

Das habe ich als Befreiung auf Zeit bezeichnet, Verehrtester. Setz Dir halt die Brille auf. Oder sag "Freistellung auf Zeit", meinetwegen auch Zurückstellung (was eh der richtige Ausdruck dafür ist, s. TMF), wenn Du Dir das besser merken kannst. Oder schau Dir nach dem § 11 noch den § 12 des Wehrpflichtgesetzes an (falls das von einem, der es genau wissen will, nicht schon zuviel verlangt ist). - Das heisst, dass der Betreffende mit schöner Regelmäßigkeit nachweisen muss, dass er noch im Priesterseminar ist, wenn die Zurückstellung weiter bestehen soll. Dieser regelmäßige Nachweis entfällt, sobald er zum Diakon geweiht ist. Ab dann ist er ganz vom Wehrdienst befreit. Kann so schwer doch nicht sein, oder? Warst Du nie wehrpflichtig?

bearbeitet von Julius
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Bei mir war das eine besondere Situation: Ich entschloss mich erst während des damals 15-monatigen Bundeswehrdienstes für das Priesteramt. Da war es aber zu spät für eine Zurückstellung. Da der Wehrdienst aber noch bis Ende Dezember 1989 dauerte, der Einzug ins Priesterseminar aber schon Ende Oktober erfolgte, war ich zwei Monate lang gleichzeitig Soldat und Priesterseminarist, eine etwas ungewöhnliche Kombination: Da ich meinen normalen Urlaub schon verbraucht hatte, bekam ich nur 3 Wochen Sonderurlaub - und die auch nur durch Intervention des Regens - und musste mir weitere zwei Wochen durch Wachdienste in der Kaserne verdienen: Für eine Woche Wache und Streife bekam ich je eine Woche frei. Auf der Wachstube habe ich meine Hebräisch-Bücher studiert und mit den Kameraden über meinen eingeschlagenen Weg diskutiert.

Ich war heilfroh, als ich zwei Tage vor Weihnachten als Reservist lärmend durch die Fußgängerzone meiner Heimatstadt ziehen durfte und nun endlich allein noch Theologe war - offiziell allerdings erst am 1.1.1990. Den Ausscheider-Pullover und einige andere Souvenirs habe ich heute noch. Ich bereuhe es nicht, dabei gewesen zu sein, schließlich war die Soldatenwallfahrt nach Lourdes der letzte Anstoß zum Priesterberuf...

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Bei mir war das eine besondere Situation: Ich entschloss mich erst während des damals 15-monatigen Bundeswehrdienstes für das Priesteramt. Da war es aber zu spät für eine Zurückstellung. Da der Wehrdienst aber noch bis Ende Dezember 1989 dauerte, der Einzug ins Priesterseminar aber schon Ende Oktober erfolgte, war ich zwei Monate lang gleichzeitig Soldat und Priesterseminarist, eine etwas ungewöhnliche Kombination: Da ich meinen normalen Urlaub schon verbraucht hatte, bekam ich nur 3 Wochen Sonderurlaub - und die auch nur durch Intervention des Regens - und musste mir weitere zwei Wochen durch Wachdienste in der Kaserne verdienen: Für eine Woche Wache und Streife bekam ich je eine Woche frei. Auf der Wachstube habe ich meine Hebräisch-Bücher studiert und mit den Kameraden über meinen eingeschlagenen Weg diskutiert.

Ich war heilfroh, als ich zwei Tage vor Weihnachten als Reservist lärmend durch die Fußgängerzone meiner Heimatstadt ziehen durfte und nun endlich allein noch Theologe war - offiziell allerdings erst am 1.1.1990. Den Ausscheider-Pullover und einige andere Souvenirs habe ich heute noch. Ich bereuhe es nicht, dabei gewesen zu sein, schließlich war die Soldatenwallfahrt nach Lourdes der letzte Anstoß zum Priesterberuf...

 

Klerikale Interventionen im Staatsdienst zwecks Privilegienerschleichung, Missbrauch der Dienstzeit für private Studien, weltanschauliche Unterwanderung der Streitkräfte zugunsten einer ausländischen Macht, öffentliche Ruhestörung in Fußgängerzonen!

Hochwürden, ich bin erschüttert! :angry2:

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Ich finde es schön, wenn Priester ihren Wehrdienst (oder auch Ersatzdienst) abgeleistet haben, da immernoch die größte Anzahl junger Männer (und wenige Frauen) die Uniform anziehen. So kann er sich selbst ein Bild von der Situation in der Kaserne oder sogar im Auslandseinsatz machen. Und vielleicht fühlt er sich später als Priester dazu berufen, die Uniform mit dem Kreuz auf der Schulter zu tragen!

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Ich finde es schön, wenn Priester ihren Wehrdienst (oder auch Ersatzdienst) abgeleistet haben, da immernoch die größte Anzahl junger Männer (und wenige Frauen) die Uniform anziehen. So kann er sich selbst ein Bild von der Situation in der Kaserne oder sogar im Auslandseinsatz machen. Und vielleicht fühlt er sich später als Priester dazu berufen, die Uniform mit dem Kreuz auf der Schulter zu tragen!

Genau. Außerdem kann er schon mal üben, Waffen zu segnen.

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Ich finde es schön, wenn Priester ihren Wehrdienst (oder auch Ersatzdienst) abgeleistet haben, da immernoch die größte Anzahl junger Männer (und wenige Frauen) die Uniform anziehen.
Auf welche Propagandalüge bist Du denn hereingefallen??? :angry2:
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Ich finde es schön, wenn Priester ihren Wehrdienst (oder auch Ersatzdienst) abgeleistet haben, da immernoch die größte Anzahl junger Männer (und wenige Frauen) die Uniform anziehen. So kann er sich selbst ein Bild von der Situation in der Kaserne oder sogar im Auslandseinsatz machen. Und vielleicht fühlt er sich später als Priester dazu berufen, die Uniform mit dem Kreuz auf der Schulter zu tragen!

Genau. Außerdem kann er schon mal üben, Waffen zu segnen.

 

Kein Militärpfarrer segnet Waffen!!!!

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Kein Militärpfarrer segnet Waffen!!!!

Sollte er aber, dann treffen die bestimmt viel besser.

Aberglaube!

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... da immernoch die größte Anzahl junger Männer (und wenige Frauen) die Uniform anziehen.

 

Hä? Von welchem Stern kommst Du?

 

Vielleicht nicht die Uniform anziehen, aber eine Menge leistet noch den Wehrdient bzw. Ersatzdienst ab!

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... da immernoch die größte Anzahl junger Männer (und wenige Frauen) die Uniform anziehen.

 

Hä? Von welchem Stern kommst Du?

 

Vielleicht nicht die Uniform anziehen, aber eine Menge leistet noch den Wehrdient bzw. Ersatzdienst ab!

 

Du hattest "immer noch die größte Anzahl junger Männer die Uniform anziehen" geschrieben. :angry2:

 

Lt. Wikipedia (Artikel: Wehrgerechtigkeit) haben 61,28 % der Männer des Jahrgangs 1983 überhaupt keinen Dienst (weder Wehr- noch Zivildienst) geleistet und keine 14 % die "Uniform angezogen". Also bitte! Was erzählst Du da??? Und was soll die Erwähnung der "Frauen in Uniform"? Begründet das die Anwartschaft auf die Priesterinnenweihe oder was?

bearbeitet von Julius
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warum sollte ein zukünftiger priester auch nicht wehrdienst leisten ?

das problem im zweiten weltkrieg lag meines wissens ja auch nicht am wehrdienst an sich, sondern daran, für so ein menschenverachtendes regime zu kämpfen.

 

Während eines Seminars in hochaltingen schmökerte ich mal im bücherschrank, und fand dort ein moraltheologisches buch (zugegebenermaßen aus dem späten 19.jhdt.) worin sich der autor keineswegs negativ über wehrdienst äußert, und sogar die frage diskutiert, inwiefern ein präventivschlag zu rechtfertigen ist.

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Also ich bin durch Eintritt ins Seminar vom Wehrdienst zurückgestellt, erst mit meiner Ordination werde ich vom Wehrdienst befreit. Bei einem Austritt aus dem Seminar wird die Zurückstellung aufgehoben.

genau.

 

so war das bei mir auch.

 

das Ganze hat nichts mit Theologie-Studium zu tun, sondern mit der (kirchenamtlich bekundeten) Willenserklärung, daß Du mal Geistlicher werden willst. Das hieß bei mir, ich habe angefangen, Theologie zu studieren mit dem Ziel "Geistlicher in der Evang.-Luth.Kirche in Bayern", und hab' das meiner damaligen Kirche mitgeteilt. Meine damalige Kirche hat mich dann eingetragen in die kirchen-amtliche Liste der "Anwärter zum geistlichen Amt in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern", und das dann auch dem zuständigen Kreiswehrersatzamt mitgeteilt. Damit war ich zurückgestellt.

 

(wenn Du schön bei Spur bleibst, ist das alles soweit ok.)

 

als ich mich dann entschloß, nicht den Glauben, (darauf lege ich Wert), wohl aber die Konfession zu wechseln, und dem Evang.-Luth. Landeskirchenamt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern ordnungsgemäß dies schriftlich mitteilte (zugleich mit dem Hinweis, daß ich nicht vom Glauben abzufallen gedenke, sondern lediglich mich nicht mehr auf das Geistliche Amt in der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, sondern nunmehr auf das Priester-Amt in der röm.-kath. Kirche mich vorbereiten wolle, also kein Anlaß zu Sorge gegeben sei), war die einzige Reaktion nach einigen Wochen ...

 

nö, nich von der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, sondern vom zuständigen Kreiswehrersatzamt, bitte zur Nachmusterung einzurücken, aufgrund der Mitteilung des Evang.-Luth. Landeskirchenamts der Evang.-Luth. Kirche in Bayern an das Kreiswehrersatzamt, daß ich nicht mehr Geistlicher werden wolle.

 

naja. Zur Nachmusterung eingerückt, auch überstanden, war ja nur eine zeit von einigen Wochen, bis ich die neue Bescheinigung von meiner neu gefundenen Heimat-Kirche (die immer noch meine Heimat-Kirche ist) hatte.

 

war schäbig. War trotzdem meine Heimat.

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Franciscus non papa
Ich finde es schön, wenn Priester ihren Wehrdienst (oder auch Ersatzdienst) abgeleistet haben, da immernoch die größte Anzahl junger Männer (und wenige Frauen) die Uniform anziehen. So kann er sich selbst ein Bild von der Situation in der Kaserne oder sogar im Auslandseinsatz machen. Und vielleicht fühlt er sich später als Priester dazu berufen, die Uniform mit dem Kreuz auf der Schulter zu tragen!

Genau. Außerdem kann er schon mal üben, Waffen zu segnen.

 

 

klar, keine ahnung von nichts, aber flugs mal daherreden.

 

(das gilt übrigens für viele beiträge in diesem thread.)

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der generalvikar kann eine rückstellung beantragen, eine befreiung erfolgt erst nach der diakonenweihe. wobei in meinem falle das kreiswehrersatzamt eine jährliche bestätigung des generalvikars wollte, dass ich noch dabei bin.

 

Zum Hintergrund der Zurückstellung: An der Tötung eines Menschen beteiligt gewesen zu sein war lange Zeit ein schwerwiegendes Weihehindernis, weswegen die Kirche dieses Risiko zu minimieren suchte.

 

Zu meiner Geschichte: Ich bin auch zunächst unter dem Titel "Vorbereitung auf das geistliche Amt" und dann unter dem Titel "Beendigung des Studiums" zurückgestellt worden. Am Ende wurde ich dann doch noch eingezogen, die Einberufung wurde zum Zwecke der Beendigung meiner Diplomarbeit ausgesetzt, und als ich dann in der AIDS-Hilfe zum Dienst einrückte, war ich der vermutlich älteste Zivi NRWs - es konnte juristisch keinen älteren geben!

 

Aber es war ein mehr als spannendes Jahr in vollkommen anderem Umfeld als der theologischen Fakultät - auch wenn man viele Bekannte aus dem Seminar....

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An der Berechtigung dieses Privilegs ist allerdings zu zweifeln. Wäre ich nicht ohnehin der Ansicht, dass die Wehrpflicht abzuschaffen ist und in ihrem gegenwärtigen Zustand verfassungswidrig ist, so optierte ich für die Aufhebung des Klerikerprivilegs.

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An der Berechtigung dieses Privilegs ist allerdings zu zweifeln. Wäre ich nicht ohnehin der Ansicht, dass die Wehrpflicht abzuschaffen ist und in ihrem gegenwärtigen Zustand verfassungswidrig ist, so optierte ich für die Aufhebung des Klerikerprivilegs.

 

Wenn du nicht gerade über Fuppes schreibst, dann sind deine Beiträge extrem zustimmungswürdig, pfeilgrad korrekt, ja nachgerade weise zu nennen.

Dale

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