Debeo Geschrieben 21. April 2009 Melden Share Geschrieben 21. April 2009 (bearbeitet) Hallo Forum, nun zu erst stell' ich mich einmal vor: Chris, 38 J. RK, wohnhaft in Berlin achja: mein Nickname rührt von der schönen lat. Vokabel her DEBERE - müssen, schulden, verdanken ...und dann beginnt im Alltag das, das was in Crodo und in der vollen St.Hedwig's Kathedrale bei der Bischofsweihe sich so leicht singt, wenn alle da sind: "CREDO IN VNVM DEVM ET IN VNAM SANCTAM CATHOLICAM ECCLESIAM." (um meinen persönlichen Shortcut zu nennen). Aber: Das spannende an dieser Großstadt ist, daß man zum Beispiel bei Bankgeschäften komisch angesehen wird mit der (zum Teil sogar ausgesprochenen Frage): "Sie zahlen ja noch Kirchensteuer!?" - konfrontiert wird... da beginnt Mission ganz klein, bescheiden und als Senfkorn, denn dann legt man Zeugnis ab vom Glauben, Leben und Wirken. Dann geht es nicht um Rom (auch wenn es damit immer anfängt ) sondern um gelebten Glauben - trocken und vertrieblich gesagt: Um den Nutzen aus der gezahlten Kirchensteuer. Als einziger bekennender Katholik in der Niederlassung akquiriere ich in den Bistümern meines Vertriebsgebietes und finde immer mehr Halt im Glauben und auch wenn mein Leben in vielen Punkten in Trümmer ging, bin ich aufgestanden und wieder da&hier* Sogar in der Gemeinschaft der kirchlichen Gemeinschaft, der meine Freundin angehört (luth.) wird man seltsam angesehen, wenn man sein Credo auf Latein mitspricht. Und wenn wir in ihrer Heimatgemeinde sind geht sie zum Abendmahl und ich nicht und in der Kathedrale umgekehrt und da ihre Familie und ihr Freundeskreis aus lauter ordinierten und nichtordinierten Theologen/deren Kindern besteht reicht mein Wissen (trotz Reliuntericht und Internatszeit im erzbischöfl. Konvikt) ab&an nicht aus und so suche ich hier Antwort und Hintergrund. Wie erlebt IHR dieses kleine tägliche Credo? Kennt ihr das auch? Nun ich freue mich darauf spannende, interessante und informative Gespräche zu führen und vielleicht auch anderen ab&an Jdeen mitzugeben oder Hoffung zu schenken. Grüße aus der rosaroten Diaspora sendet Debeo *Ein anderer und anders als der der ich war und daher nach fast 10 jahren einfach neu angemeldet. bearbeitet 21. April 2009 von Debeo Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
urdu Geschrieben 21. April 2009 Melden Share Geschrieben 21. April 2009 Wie erlebt IHR dieses kleine tägliche Credo? Kennt ihr das auch? Jo. Und wie! Das ist das normale Menschenleben. Nicht nur in der protestantisch geprägten, wohl weitgehend indifferent gwordenen Großstadt. In der überwiegend katholischen Kleinstadt, in der ich lebe, ist das kein bisschen anders. Meist wird man ob seines beiläufigen Bekenntnisses gelinde belächelt, manchmal in hitrzige Diskussionen verwickelt, gelegentlich auch um Expertise gebeten. Und in Sternstunden, die der Heilige Geist schenkt, wird man voll zögernder Hoffnung verdächtigt, man könne vielleicht Gott kennen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mantelteiler Geschrieben 21. April 2009 Melden Share Geschrieben 21. April 2009 Ich bin bei der Bank noch nie gfragt worden, warum ich noch Kirchensteuer zahle. Im Gegenteil: Ich habe eher den Eindruck, dass es viel mehr "heimliche" Christen gibt, die selber froh sind, endlich mal wieder jemand zu treffen, der "erhobenen Hauptes" (geradeaus) geht. "Gegner" zu sein, scheint inzwischen "populär" geworden zu sein. Mir scheint es, als ob dieses "populäre" eher ein Ausdruck von "Lautstärke" ist, das eine prozentuale Verteilung suggerieren könnte, aber letztendlich nicht mehr ist als das laute (aber störende) Geschrei von einigen wenigen... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
mn1217 Geschrieben 21. April 2009 Melden Share Geschrieben 21. April 2009 Hallo Hier ist ein ländlich geprägtes Gbiet, aber in meiner Altersgruppe ist es auch eher ungewöhnlich, religiös zu sein und regelmäßig in die Kirche zu gehen. Fand ich ganz lustig, als im Kollegenkreis einer so ein bisschen abfällig sagte:Naja, wer geht schon regelmäßig in die Kirche. Ich: ich zum Beispiel. Allerdings, dumme Kommentare gab es keine. Ich bin allerdings nicht die große Missionarin. ich verstecke nicht, religiös zu sein, ich trage es aber auch nicht laut vor mir her. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Debeo Geschrieben 21. April 2009 Autor Melden Share Geschrieben 21. April 2009 (bearbeitet) ...nun die Reaktionen sind unterschiedlich, das ist wohl wahr! Ja "heimliche Christen" trifft man ab&an aber es ist die Ausnahme , vielmehr schlägt man sich herum mit den klassischen Plattiteuden: Hexenverfolgung (ohne das Wissen um deren Höhepunkt und lokale Verteilung nach dem 3o-jährigen Krieg und die Gegnerschaft des Friedrich von Spee SJ) Inquisition (ohne das Detailwissen um spanische Geschichte) Unfehlbarkeitsdogma (ohne das Wissen, um die ex catedra Einschränkungen) Überbevölkerung und Pille und auch auch sonst noch all das, was einem so aus Ulrich Fillers Buch "Deine Kirche ist ja wohl das Letzte" so bekannt vorkommt - und wenn ich das abkürzen will (so wie heute bei einer Kollegin), dann frage ich ganz Neudeutsch nach "Der Kritik am religiösem Content der Kirche" und da kommt dann selten Inhaltsreiches, weil die hoffnung- und kraftspendende Kraft des "Schiffes, das sich Gemeinde nennt", dem Gegenüber sich gar noch nicht erschlossen hat. Klar ist es schwierig Paulus frauenfeindliche Zitate zu erklären oder den Ausschluß der Frauen von der Priesterweihe beim derartigen Mangel an geistlichem Nachwuchs zu erklären... aber der erste Schritt in der Ordination sind weibliche Meßdiener, die Heilige Mutter Kirche ist ein Supertanker, der keine Sprünge machen kann wie ein dahinpesendes Jetboat - da wir auf Traditionen fußen, müssen weibliche Wesen in der Nähe des Hochaltars erst einmal VSVS werden, dann (so um 2978) reden wir über Diakoninnen, die aus den Reihen z.B. des OSB oder der OP stammen... die SJ wird dann 3001 pragmatisch wie immer nachziehen wie 3114 die Piusbrüder eine Schwesternschaft eröffnen und 3467 das Opus Dei... äääääh Opa Dea Manchmal gelingt es mir, der kämpferischen Versuchung zu widerreden und nicht in die feestyle-Arena herabzusteigen, sondern -so wie heute- die richtigen Fragen zu stellen und so eine Freundin zu gewinnen, die bereit ist, es sich einige Stunden Zeit und eine Flasche Wein kosten zu lassen, um mit mir einen Diskurs zu führen... ich glaube nicht, daß ich an ihr Jesu Taufbefehl werde am Ende des Abends befolgen können aber ihr einen anderen Blick auf uns mitzugeben hoffe ich... Grüße in die Nacht sendet Debeo bearbeitet 21. April 2009 von Debeo Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 21. April 2009 Melden Share Geschrieben 21. April 2009 @debeo: klingt interessant, schön dich hier zu lesen. Grüße, KAM Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Debeo Geschrieben 21. April 2009 Autor Melden Share Geschrieben 21. April 2009 @debeo: klingt interessant, schön dich hier zu lesen. Grüße, KAM gerne - so fern man nicht zu den Freestylesophisten geht liegen die Nerven ja auch nicht blank... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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