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Welcher Christ glaubt wirklich noch im engeren Wortsinne?


Sokrates

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Äh ... natürlich. Er lehnt das, was er unter Religion sieht, nämlich Version zwei, ab. Und er positioniert sich bei Version EINS.

Merci, Gouvernante. Ich habe es korrigiert - nicht dass mich alle für blöd halten. Sag's also nicht weiter.

bearbeitet von Mecky
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Äh ... natürlich. Er lehnt das, was er unter Religion sieht, nämlich Version zwei, ab. Und er positioniert sich bei Version EINS.

Merci, Gouvernante. Ich habe es korrigiert - nicht dass mich alle für blöd halten. Sag's also nicht weiter.

Jetzt kome ich auch wieder mit. :angry2:

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....... Der offenbarte Mensch braucht sich nicht hinter einem Gott zu verstecken, und erst recht nicht die Natur (Die Schlussfolgerungen, die ich aus dieser Offenbarung ziehe, können übrigens ganz ähnlich sein, wie bei einigen Christen.)

nein, nicht der mensch versteckt sich. hinter dem menschen sehe ich gott, in dem menschen sehe ich gott. in dem zerrissenen, in dem leidenden, in dem unvollkommenden menschen. damit ist dieser mensch auf geheimnisvolle weise immer mehr als ich an ihm erkennen kann.

 

Ich sage ja gar nicht, dass der Mensch sich versteckt, aber ich befürchte, dass er in der Vorstellung, in ihm offenbare sich Gott, versteckt wird.

Nein im Gegenteil

Man sieht in ihm etwas anderes. Wenn meine Erkentnisfähigkeit nicht ausreicht, den Menschen zu erkennen, dann nützt es mir nichts, "hinter ihm" einen Gott zu sehen, denn dann sehe ich an ihm vorbei oder über ihn hinweg.

Es ist das Verdienst des Hl. Franziskus von Assisi uns wieder mit Nachdruck erinnert zu haben, dass man auch im Menschen, der am untersten Punkt seiner Existenz angekommen scheint noch Gottes Ebenbild sieht. Mit solcher Erkenntnis sehe ich nicht am Menschen vorbei oder über ihn hinweg sondern erst so sehe ich ihn in der ganzen Fülle seines Menschseins.

 

Ich weiß dass es heute absolut Out ist aus dem Kleinen Prinzen zu zitieren. Ich tue es trotzdem: "Man sieht nur mit dem Herzen gut".

 

Gut dass Du Franziskus nennst. Denn ich halte ihn, bzw. das was man mit ihm verbinden kann, durchaus für einen Mythos, der produktiv sein könnte. Dazu müsste allerdings auch deutlich werden, dass sich diese Vorstellung vom "geringen" Menschen im Alltag bewährt. Hier setzt meine Skepsis ein, denn ich erlebe beim Umgang mit dem Franziskus-Mythos fast regelmäßig eine Haltung, die da lautet: "Schaut her, wie gering ich bin; und weil ich so gering bin, werde ich erhöht über alle anderen Menschen." Sozusagen, eine Unterwürfigkeit, die sich aufbläht.

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...

 

Die Projektion ist als Hilfsmittel geschaffen, damit wir eine Ahnung und eine Richtung haben, an das Unvorstellbare heranzukommen.

 

....

 

Warum eigentlich an das Unvorstellbare?

 

Die Projektion könnte sich doch auch dem Vorstellbaren nähern. Kennst Du Eichendorffs "Mondnacht; möglichst in der Vertonung von Schumann?

 

Es war, als hätt' der Himmel

Die Erde still geküsst,

Dass sie im Blütenschimmer

Von ihm nun träumen müsst.

 

Die Luft ging durch die Felder,

Die Ähren wogten sacht,

Es rauschten leis' die Wälder,

So sternklar war die Nacht.

 

Und meine Seele spannte

Weit ihre Flügel aus,

Flog durch die stillen Lande,

Als flöge sie nach Haus.

 

 

Der Erzkatholik Eichendorff hat damit vielleicht eine Projektion seines Gottesbildes verbunden, aber sicher ist das nicht. Ebenso unsicher ist, ob der vermutlich areligiöse Schumann damit eine reine Naturprojektion verbunden hat. Für mich bleiben beide Möglichkeiten; ich verliere aber nichts, wenn ich auf die Projektion eines Gottesbildes verzichte.

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GermanHeretic
Bilokation tritt mW selten auf, aber warum nicht? Und ich bin wirklich nicht ewiggestrig ...

Warum nicht? Warum nicht?

Weil es dem Energieerhaltungssatz, dem Impulserhaltungssatz, dem Drehimpulserhaltungssatz, diversen weiteren Erhaltungssätzen, deren Bezeichnung jemandem, der die ersten drei schon nicht kennt, gar nichts sagen wird, und dem Relativitätsprinzip, der Grundlage sämtlicher aktueller Feldtheorien, widerspricht.

Mit dem physikalischen Wissen von 1480 mag man ja Bilokation für möglich halten, aber danach wird's es langsam eng, wenn man nicht zu den Ewiggestrigen zählen möchte.

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Die Projektion ist als Hilfsmittel geschaffen, damit wir eine Ahnung und eine Richtung haben, an das Unvorstellbare heranzukommen.

Warum eigentlich an das Unvorstellbare?

Weil das Vorstellbare die Projektion nicht zufrieden stellt.

Je genauer Du ein solches Projiziertes Ideal anschaust, desto unzufriedener wirst Du damit. Probier's mal mit dem Schlaraffenland. Je genauer Du formulieren willst, wie das konkret aussehen muss, desto mehr Widerspruch regt sich. Ich vermute, dass dies daran liegt, dass im Menschen zu viele Bedürfnisse liegen, die sich nicht auf eine Reihe bringen lassen. Eine Gesamtlösung ist daher unvorstellbar - zumindest mit den menschlichen Bordmitteln.

Selbst die Ideale verweisen noch einmal über sich hinaus.

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Eine wie auch immer vorgestellte Gesamtlösung halte ich allerdings nicht für erstrebenswert. Wenn alles total geklärt ist, gibt es keinen Grund mehr für irgendeine Sehnsucht. In dem oben zitierten Gedicht von Eichendorff sehnt sich die Seele auch nur "nach Haus". Was zu Hause dann ist, bleibt offen. Das ist übrigens auch immer die Antwort, die Christen geben, wenn man sie konkreter nach ihrem Bild von Gott oder dem ewigen Leben fragt, nämlich dass da fast alles offen bleibe. Wer die Unwahrheit einer Totalität anstrebt, kommt der Vorstellung von Wahrheit nicht näher.

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....... Der offenbarte Mensch braucht sich nicht hinter einem Gott zu verstecken, und erst recht nicht die Natur (Die Schlussfolgerungen, die ich aus dieser Offenbarung ziehe, können übrigens ganz ähnlich sein, wie bei einigen Christen.)

nein, nicht der mensch versteckt sich. hinter dem menschen sehe ich gott, in dem menschen sehe ich gott. in dem zerrissenen, in dem leidenden, in dem unvollkommenden menschen. damit ist dieser mensch auf geheimnisvolle weise immer mehr als ich an ihm erkennen kann.

 

Ich sage ja gar nicht, dass der Mensch sich versteckt, aber ich befürchte, dass er in der Vorstellung, in ihm offenbare sich Gott, versteckt wird.

Nein im Gegenteil

Man sieht in ihm etwas anderes. Wenn meine Erkentnisfähigkeit nicht ausreicht, den Menschen zu erkennen, dann nützt es mir nichts, "hinter ihm" einen Gott zu sehen, denn dann sehe ich an ihm vorbei oder über ihn hinweg.

Es ist das Verdienst des Hl. Franziskus von Assisi uns wieder mit Nachdruck erinnert zu haben, dass man auch im Menschen, der am untersten Punkt seiner Existenz angekommen scheint noch Gottes Ebenbild sieht. Mit solcher Erkenntnis sehe ich nicht am Menschen vorbei oder über ihn hinweg sondern erst so sehe ich ihn in der ganzen Fülle seines Menschseins.

 

Ich weiß dass es heute absolut Out ist aus dem Kleinen Prinzen zu zitieren. Ich tue es trotzdem: "Man sieht nur mit dem Herzen gut".

 

Gut dass Du Franziskus nennst. Denn ich halte ihn, bzw. das was man mit ihm verbinden kann, durchaus für einen Mythos, der produktiv sein könnte. Dazu müsste allerdings auch deutlich werden, dass sich diese Vorstellung vom "geringen" Menschen im Alltag bewährt. Hier setzt meine Skepsis ein, denn ich erlebe beim Umgang mit dem Franziskus-Mythos fast regelmäßig eine Haltung, die da lautet: "Schaut her, wie gering ich bin; und weil ich so gering bin, werde ich erhöht über alle anderen Menschen." Sozusagen, eine Unterwürfigkeit, die sich aufbläht.

 

1. Solche Menschen wird es sicher geben........es gibt aber auch genug andere die Deiner Vorstellung nahe kommen.......

2. Überhaupt scheinen wir einen Ausfassungsunterschied zu haben.........mir ist es nicht wichtig wie "niedrig" sich der Betrachter dünkt, sondern wie sehr am Boden der "Betrachtete" ist ..........was Du dem geringsten meiner Brüder getan hast......

Und da kenne ich viele Menschen, denen Gott im hilfsbedürftigen Nächsten begegnet .......Ordenspriester in ihrem Engagement für Strassenkinder in den Ex Ostblockstaaten (z.B. Pater Georg Sporschill SJ, Pater Ulrich Zankanelle OFM)

Priester und Nonnen in der Mission (z.B. Bischof Kräutler und Pater Hehenberger in Brasilien.) Oder jene Klosterschwester die in meiner Heimatstadt wohlbestllte Biologielehrerin am Gymnasium ihres Ordens war und im Herbst 2008 für ein paar Jahre nach Kasachstan gegangen.

Die vielen geistlichen und weltlichen Helfer die sich in allen Regionen der Welt der Pflege von Aidskranken widmen........für mich vergelichbar der Zuwendung des hl. Franziskus zu den Leprakranken........

 

Aber auch bei uns ......es gibt eine grosse Zahl von privaten Gruppen mit hohem sozialem Engagement im Flüchtlingsbereich aber auch für bedürftige Inländer.......die wirken alle so im Kleinen und im Stillen, dass ein "Schau her......gar nicht in Frage kommt........

Im Flüchtlingsbereich ist sogar das Gegenteil zu beobachten, nämlich Anfeindung..........2 prononcierte Exponenten von Flüchtlingshilfe, waren unter den Opfern der Briefbombenattentate.....

 

3. Überhaupt hat sich in der katholischen Kirche herumgesprochen, dass gelebte Religion unbedingt der Diakonie, des tätigen Dienstes am Nächsten bedarf um nicht in ein heuchlerisches Tun abzugleiten........Von Kardinal Meisner der ja jeder modernen Haltung unverdächtig ist stammt der Ausspruch: Die Zuwendung zu den «Mühseligen und Beladenen» ist für Christen ebenso wichtig wie Gebet und Kirchgang.

Quelle

bearbeitet von wolfgang E.
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keines ist etwas wert ohne das andere daher sollte man das nie gegeneinander ausspielen da hat S. Eminenz Kardinal Meisner völlig recht

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keines ist etwas wert ohne das andere daher sollte man das nie gegeneinander ausspielen da hat S. Eminenz Kardinal Meisner völlig recht

Was auch niemand tut der katholisch ist..........auf eine solche Idee kommen nur vorgestrige Häretiker, denen der Nächste eher wurscht ist.........

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Bilokation tritt mW selten auf, aber warum nicht? Und ich bin wirklich nicht ewiggestrig ...

Warum nicht? Warum nicht?

Weil es dem Energieerhaltungssatz, dem Impulserhaltungssatz, dem Drehimpulserhaltungssatz, diversen weiteren Erhaltungssätzen, deren Bezeichnung jemandem, der die ersten drei schon nicht kennt, gar nichts sagen wird, und dem Relativitätsprinzip, der Grundlage sämtlicher aktueller Feldtheorien, widerspricht.

Mit dem physikalischen Wissen von 1480 mag man ja Bilokation für möglich halten, aber danach wird's es langsam eng, wenn man nicht zu den Ewiggestrigen zählen möchte.

Das Gleiche gilt für den göttlichen Chromosomensatz von Jesus. Sehr praktisch, daß er in den Himmel aufgefahren ist.

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Bilokation tritt mW selten auf, aber warum nicht? Und ich bin wirklich nicht ewiggestrig ...

Warum nicht? Warum nicht?

Weil es dem Energieerhaltungssatz, dem Impulserhaltungssatz, dem Drehimpulserhaltungssatz, diversen weiteren Erhaltungssätzen, deren Bezeichnung jemandem, der die ersten drei schon nicht kennt, gar nichts sagen wird, und dem Relativitätsprinzip, der Grundlage sämtlicher aktueller Feldtheorien, widerspricht.

Mit dem physikalischen Wissen von 1480 mag man ja Bilokation für möglich halten, aber danach wird's es langsam eng, wenn man nicht zu den Ewiggestrigen zählen möchte.

den göttlichen Chromosomensatz von Jesus.

 

Was mich da ja interessieren täte, wie sähe dieser göttliche Chromosonensatz wohl aus?? Hat da jedes Chromoson eine Heiligenschein??? Oder wie oder was??

 

ungebrochen neugierig.................tribald

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...

Und da kenne ich viele Menschen, denen Gott im hilfsbedürftigen Nächsten begegnet .......Ordenspriester in ihrem Engagement für Strassenkinder in den Ex Ostblockstaaten (z.B. Pater Georg Sporschill SJ, Pater Ulrich Zankanelle OFM)

Priester und Nonnen in der Mission (z.B. Bischof Kräutler und Pater Hehenberger in Brasilien.) Oder jene Klosterschwester die in meiner Heimatstadt wohlbestllte Biologielehrerin am Gymnasium ihres Ordens war und im Herbst 2008 für ein paar Jahre nach Kasachstan gegangen.

Die vielen geistlichen und weltlichen Helfer die sich in allen Regionen der Welt der Pflege von Aidskranken widmen........für mich vergelichbar der Zuwendung des hl. Franziskus zu den Leprakranken........

 

Aber auch bei uns ......es gibt eine grosse Zahl von privaten Gruppen mit hohem sozialem Engagement im Flüchtlingsbereich aber auch für bedürftige Inländer.......die wirken alle so im Kleinen und im Stillen, dass ein "Schau her......gar nicht in Frage kommt........

Im Flüchtlingsbereich ist sogar das Gegenteil zu beobachten, nämlich Anfeindung..........2 prononcierte Exponenten von Flüchtlingshilfe, waren unter den Opfern der Briefbombenattentate.....

 

3. Überhaupt hat sich in der katholischen Kirche herumgesprochen, dass gelebte Religion unbedingt der Diakonie, des tätigen Dienstes am Nächsten bedarf um nicht in ein heuchlerisches Tun abzugleiten........Von Kardinal Meisner der ja jeder modernen Haltung unverdächtig ist stammt der Ausspruch: Die Zuwendung zu den «Mühseligen und Beladenen» ist für Christen ebenso wichtig wie Gebet und Kirchgang.

Quelle

 

Mir liegt es fern, zu behaupten, dass sich das von Dir beschriebene Engagement "aufblähe".

 

Wie Du zutreffend sagt, gibt es dieses Engagement für die "Geringsten" im kirchlichen wie im nicht-kirchlichen und auch im nicht-christlichen Bereich.

 

Der Betrachter kann nun sagen: in all dem, ganz gleich aus welcher (Un-)Glaubenshaltung es geschieht, offenbart sich Gott. Diese Betrachtung gilt aber nur für den Betrachter, nicht für den oder die, die sich ohne diesen Glauben an die Offenbarung Gottes ebenso engagieren. Sie brauchen auch die Auffassung einer Gottesoffenbarung dazu nicht.

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Inspiriert durch den Thread über "Glaubensschwund und Kirchenverdunstung" möchte ich eine Frage aufs Tapet bringen, die in einer GG-Diskussion sicher zu weit führen würde, die sich aber für mich nach Lesen jenes Threads (und meinen eigenen Erfahrungen in letzter Zeit) geradezu aufdrängt: Wer glaubt wirklich noch die Kernsätze des katholischen Glaubens, als da wären: Auferstehung von Jesus Christus von den Toten, dadurch vollzogene "Erlösung" des Menschen und die tatsächliche Existenz von Jesus Christus in der gewandelten Hostie.

 

Wer es wirklich und uneingeschränkt noch tut - und dieses Argument bekam ich selber von denen oft genug zu hören - sind diejenigen, die auch glauben, ein Reserl von Konnerreuth könne jahrelang ohne Nahrung leben, ein Pater Pio könne an zwei Orten gleichzeitig sein, oder in Medjugorje würde jede Woche Maria höchstpersönlich Anleitungen für ein besseres Leben verkünden. Das sind diejenigen Gläubigen, die, unberührt von der Neuzeit, bei einem magischen Weltbild aus voraufklärerischer Zeit stehen geblieben sind (was ihre Feindschaft gegen Aufklärung und überhaupt die Moderne hinreichend erklärt).

 

Bei allen anderen Katholiken gibt es naturgemäß eine mehr oder weniger ausgeprägte Entmythologisierung. Meine Frage (bzw. meine Diskussionanregung) nun: Ist eine solche Entmythologisierung überhaupt widerspruchsfrei möglich, oder landet man, wie ich selber, zwangsläufig irgendwann einmal bei der Erkenntnis, dass man sich eigentlich nur jahrelang was in die Tasche gelogen hat? Indem man ihrem Wesen nach eigentlich magische Dinge so dialektisiert hat, dass sie zwar mit der Vernunft nicht mehr im Widerspruch standen, dafür aber auch nicht mehr wirklich etwas bedeuteten. (Was dann auch eine perfekte Erklärung für die in den GG diskutierten Schwunderscheinungen wäre).

 

Oder für Gläubige konstruktiver gefragt: Wo könnte eine solche Entmythologisierung enden, ohne zu den Konsequenzen zu führen, die mir unausweichlich vorkommen?

 

Ich persönlich habe nicht das geringste Problem an die Auferstehung zu glauben. Davon bin ich nicht nur im Herzen, sondern auch intellektuell voll davon überzeugt. Es gibt für einen tiefdenkeneden Menschen gar keine andere Möglichkeit als das zu wissen.

Vielleicht hilft den Zweifelnden das:

Das Urproblem des Menschen und seine Lösung.

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...

Und da kenne ich viele Menschen, denen Gott im hilfsbedürftigen Nächsten begegnet .......Ordenspriester in ihrem Engagement für Strassenkinder in den Ex Ostblockstaaten (z.B. Pater Georg Sporschill SJ, Pater Ulrich Zankanelle OFM)

Priester und Nonnen in der Mission (z.B. Bischof Kräutler und Pater Hehenberger in Brasilien.) Oder jene Klosterschwester die in meiner Heimatstadt wohlbestllte Biologielehrerin am Gymnasium ihres Ordens war und im Herbst 2008 für ein paar Jahre nach Kasachstan gegangen.

Die vielen geistlichen und weltlichen Helfer die sich in allen Regionen der Welt der Pflege von Aidskranken widmen........für mich vergelichbar der Zuwendung des hl. Franziskus zu den Leprakranken........

 

Aber auch bei uns ......es gibt eine grosse Zahl von privaten Gruppen mit hohem sozialem Engagement im Flüchtlingsbereich aber auch für bedürftige Inländer.......die wirken alle so im Kleinen und im Stillen, dass ein "Schau her......gar nicht in Frage kommt........

Im Flüchtlingsbereich ist sogar das Gegenteil zu beobachten, nämlich Anfeindung..........2 prononcierte Exponenten von Flüchtlingshilfe, waren unter den Opfern der Briefbombenattentate.....

 

3. Überhaupt hat sich in der katholischen Kirche herumgesprochen, dass gelebte Religion unbedingt der Diakonie, des tätigen Dienstes am Nächsten bedarf um nicht in ein heuchlerisches Tun abzugleiten........Von Kardinal Meisner der ja jeder modernen Haltung unverdächtig ist stammt der Ausspruch: Die Zuwendung zu den «Mühseligen und Beladenen» ist für Christen ebenso wichtig wie Gebet und Kirchgang.

Quelle

 

Mir liegt es fern, zu behaupten, dass sich das von Dir beschriebene Engagement "aufblähe".

 

Wie Du zutreffend sagt, gibt es dieses Engagement für die "Geringsten" im kirchlichen wie im nicht-kirchlichen und auch im nicht-christlichen Bereich.

 

Der Betrachter kann nun sagen: in all dem, ganz gleich aus welcher (Un-)Glaubenshaltung es geschieht, offenbart sich Gott. Diese Betrachtung gilt aber nur für den Betrachter, nicht für den oder die, die sich ohne diesen Glauben an die Offenbarung Gottes ebenso engagieren. Sie brauchen auch die Auffassung einer Gottesoffenbarung dazu nicht.

 

Völlig mir Dir einig........da es aber in diesem Thread um Glauben geht, bekenne ich eben diesen meinen Glauben durch den Zugang zum bedürftigen Nächsten als Gottes Ebenbild bestätigt zu sehen. Dass dieser Zugang nur demjenigen offen ist, der an Gott glaubt ist klar, mindert aber meine Überzeugung für mich das Richtige gefunden zu haben nicht im geringsten.

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Eine wie auch immer vorgestellte Gesamtlösung halte ich allerdings nicht für erstrebenswert. Wenn alles total geklärt ist, gibt es keinen Grund mehr für irgendeine Sehnsucht. In dem oben zitierten Gedicht von Eichendorff sehnt sich die Seele auch nur "nach Haus". Was zu Hause dann ist, bleibt offen. Das ist übrigens auch immer die Antwort, die Christen geben, wenn man sie konkreter nach ihrem Bild von Gott oder dem ewigen Leben fragt, nämlich dass da fast alles offen bleibe. Wer die Unwahrheit einer Totalität anstrebt, kommt der Vorstellung von Wahrheit nicht näher.

Fettmarkierung von mir.

Uli, wenn Du so weiter machst, bestätige ich Dein Talent zum Glauben.

Letztlich hast Du fast das Gleiche beschrieben, wie ich gerade zuvor.

 

Einen Wermutstropfen (aus meiner Sicht) gibt es dennoch: Du scheinst vorauszusetzen, dass die Summe der "Sehnsucht" entweder in der Divergenz (soweit eine etwas verkappte Abart meiner Version 1) oder in der Totalität endet - was letztlich auf Version 2 hinauslaufen würde.

 

Letztlich beschreibt Dein bedenkenswerter Artikel aber auch einer der Gründe, warum so viele Menschen an einen lebendigen Gott glauben. Sowohl Divergenz als "fertige" Systeme landen nämlich schon wieder neben jeder Hoffnung. Im Gegenteil: Sie sind hoffnungszersetzend.

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Long John Silver
...

Und da kenne ich viele Menschen, denen Gott im hilfsbedürftigen Nächsten begegnet .......Ordenspriester in

 

3. Überhaupt hat sich in der katholischen Kirche herumgesprochen, dass gelebte Religion unbedingt der Diakonie, des tätigen Dienstes am Nächsten bedarf um nicht in ein heuchlerisches Tun abzugleiten........Von Kardinal Meisner der ja jeder modernen Haltung unverdächtig ist stammt der Ausspruch: Die Zuwendung zu den «Mühseligen und Beladenen» ist für Christen ebenso wichtig wie Gebet und Kirchgang.

Quelle

 

Mir liegt es fern, zu behaupten, dass sich das von Dir beschriebene Engagement "aufblähe".

 

Wie Du zutreffend sagt, gibt es dieses Engagement für die "Geringsten" im kirchlichen wie im nicht-kirchlichen und auch im nicht-christlichen Bereich.

 

Der Betrachter kann nun sagen: in all dem, ganz gleich aus welcher (Un-)Glaubenshaltung es geschieht, offenbart sich Gott. Diese Betrachtung gilt aber nur für den Betrachter, nicht für den oder die, die sich ohne diesen Glauben an die Offenbarung Gottes ebenso engagieren. Sie brauchen auch die Auffassung einer Gottesoffenbarung dazu nicht.

 

Völlig mir Dir einig ... Dass dieser Zugang nur demjenigen offen ist, der an Gott glaubt ist klar, mindert aber meine Überzeugung für mich das Richtige gefunden zu haben nicht im geringsten.

 

Ich wuerde sogar noch weiter gehen und sagen: egal ob die anderen diese Auffassung teilen oder brauchen: sie trifft das Wirkliche.

 

Fuer die Ursache (Geschaffensein von Gott) ist es schliesslich egal, ob man daran glaubt oder nicht.

 

Schliesslich geht es nicht um die Betrachtung, sondern um die Ursache.

 

Alles andere waere Relativismus. (Ein Aspekt, der m.E. auch zum Thema des Threads gehoert).

bearbeitet von Long John Silver
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Lieber Sokrates und liebe Mitdiskutierende,

 

ich glaube, dass der von vielen hier als moderner Unglaube beklagte oder als Beleg für die Unstimmigkeit des Glaubens herangezogene Säkularisationsprozess unvermeidlich ist, damit aber keineswegs etwas über Sinn oder Unsinn religiösen Glaubens abzuleiten ist. Hinter einem Glauben kann nur dann eine zeitlose Wahrheit stehen, wenn dieser in jedem Lebensalter, zu jeder Zeit einer kulturellen Entwicklung und bei jedem Intelligenzgrad nachvollziehen lässt.

 

Jeder, der seinen Kinderglauben zugunsten eines aufgeklärten Glaubens abgelegt hat, sollte sich jedoch eingestehen, dass man nicht plötzlich eine völlig neue Wahrheit gefunden hat, und vorher alles falsch war. Nein, lediglich Zugang und Schwerpunkte haben sich verschoben. Das breitere Wissen und die Lebenserfahrung machen jetzt einen anderen Zugang zum Glauben sinnvoll und für die nötige Glaubwürdigkeit vielleicht sogar unverzichtbar. Wichtig ist dabei, seinen bisherigen Glauben von Inhalt und Ausführung nicht völlig zu verleugnen. Immerhin war er Eingangstor, Hinführung und eine emotionale Erfahrung, die durch Aufgeklärtheit von was auch immer nicht ihre Bedeutung verliert.

 

Dieses gilt im übertragenen Sinn auch für ein ganzes kulturelles Umfeld, das z.B. durch naturwissenschaftliche Aufklärung einen andere weltbildlichen Hintergrund erfährt. Hier rächt sich ein zu großer und unbeweglicher Dogmatismus. Aber auch ein Relativismus, der den Wert des eigenen Glaubens nicht mehr schätzt und seinen Blick auf die Breite und nicht mehr auf die oft nur im eigenen kulturellen Umfeld erreichbare Tiefe richtet, ist in der Gefahr Gleichförmigkeit und Gleichgültigkeit zu erzeugen. Die in der Evolution auf allen Ebenen entstandene Variationsbreite hat sich als lebenswichtig und in der Suche nach Optimierungen als effektiv erwiesen. Sie bildet letztlich sogar die Basis für das, was wir Freiheit nennen.

 

Die Eingangsfrage von Sokrates halte ich daher für falsch gestellt. Wer seinen Glauben nicht den Notwendigkeiten der Zeit anpasst, vertraut nicht der zeitlosen Wahrheit seines Glaubens. So sind Kreationisten nicht die Vertreter der reinen Lehre, sondern sie sind durch das veränderte Umfeld zu Außenseitern geworden, die an einem unvernünftig gewordenen Weltbild festhalten, weil sie vermeintlich eine unveränderlich Wahrheit des Glaubens gefährdet sehen. Vernunft gepaart mit Vertrauen führt zu Veränderungen, die den Glauben und seine wirklichen Fundamente im engeren Wortsinn festigen.

 

Mit freundlichen Grüßen

vom Zwilling

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Long John Silver
Lieber Sokrates und liebe Mitdiskutierende,

 

ich glaube, dass der von vielen hier als moderner Unglaube beklagte oder als Beleg für die Unstimmigkeit des Glaubens herangezogene Säkularisationsprozess unvermeidlich ist, damit aber keineswegs etwas über Sinn oder Unsinn religiösen Glaubens abzuleiten ist. Hinter einem Glauben kann nur dann eine zeitlose Wahrheit stehen, wenn dieser in jedem Lebensalter, zu jeder Zeit einer kulturellen Entwicklung und bei jedem Intelligenzgrad nachvollziehen lässt.

 

Jeder, der seinen Kinderglauben zugunsten eines aufgeklärten Glaubens abgelegt hat, sollte sich jedoch eingestehen, dass man nicht plötzlich eine völlig neue Wahrheit gefunden hat, und vorher alles falsch war. Nein, lediglich Zugang und Schwerpunkte haben sich verschoben. Das breitere Wissen und die Lebenserfahrung machen jetzt einen anderen Zugang zum Glauben sinnvoll und für die nötige Glaubwürdigkeit vielleicht sogar unverzichtbar. Wichtig ist dabei, seinen bisherigen Glauben von Inhalt und Ausführung nicht völlig zu verleugnen. Immerhin war er Eingangstor, Hinführung und eine emotionale Erfahrung, die durch Aufgeklärtheit von was auch immer nicht ihre Bedeutung verliert.

 

Dieses gilt im übertragenen Sinn auch für ein ganzes kulturelles Umfeld, das z.B. durch naturwissenschaftliche Aufklärung einen andere weltbildlichen Hintergrund erfährt. Hier rächt sich ein zu großer und unbeweglicher Dogmatismus. Aber auch ein Relativismus, der den Wert des eigenen Glaubens nicht mehr schätzt und seinen Blick auf die Breite und nicht mehr auf die oft nur im eigenen kulturellen Umfeld erreichbare Tiefe richtet, ist in der Gefahr Gleichförmigkeit und Gleichgültigkeit zu erzeugen. Die in der Evolution auf allen Ebenen entstandene Variationsbreite hat sich als lebenswichtig und in der Suche nach Optimierungen als effektiv erwiesen. Sie bildet letztlich sogar die Basis für das, was wir Freiheit nennen.

 

Die Eingangsfrage von Sokrates halte ich daher für falsch gestellt. Wer seinen Glauben nicht den Notwendigkeiten der Zeit anpasst, vertraut nicht der zeitlosen Wahrheit seines Glaubens. So sind Kreationisten nicht die Vertreter der reinen Lehre, sondern sie sind durch das veränderte Umfeld zu Außenseitern geworden, die an einem unvernünftig gewordenen Weltbild festhalten, weil sie vermeintlich eine unveränderlich Wahrheit des Glaubens gefährdet sehen. Vernunft gepaart mit Vertrauen führt zu Veränderungen, die den Glauben und seine wirklichen Fundamente im engeren Wortsinn festigen.

 

Mit freundlichen Grüßen

vom Zwilling

 

Ausgezeichneter Beitrag.

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Die Eingangsfrage von Sokrates halte ich daher für falsch gestellt. Wer seinen Glauben nicht den Notwendigkeiten der Zeit anpasst, vertraut nicht der zeitlosen Wahrheit seines Glaubens. So sind Kreationisten nicht die Vertreter der reinen Lehre, sondern sie sind durch das veränderte Umfeld zu Außenseitern geworden, die an einem unvernünftig gewordenen Weltbild festhalten, weil sie vermeintlich eine unveränderlich Wahrheit des Glaubens gefährdet sehen. Vernunft gepaart mit Vertrauen führt zu Veränderungen, die den Glauben und seine wirklichen Fundamente im engeren Wortsinn festigen.

 

Ah, so habe ich die Frage von Sokrates aber nicht verstanden. Vielleicht muss man sie viel schärfer stellen, was sich anhand der Auferstehung sehr gut darstellen lässt (und damit wieder zurückführt zu dem, was ich eingangs gesagt habe):

 

Zur leiblichen Auferstehung von Jesus als Tatsache kann man nur genau zwei Haltungen einnehmen: Entweder, sie hat stattgefunden, oder sie hat nicht stattgefunden. Es kann zum einen nicht beides sein, und man kann die Grenzen auch nicht so leicht verwischen: Scheintot ist nicht dasselbe wie tot, wer also glaubt, dass Jesus scheintot war und dann wieder zum Leben erwachte, glaubt erstens nicht unbedingt, dass dies etwas Bemerkenswertes ist (das kennt man auch von anderen Menschen), und zweitens glaubt man nicht, dass er wirklich tot war. Wenn Bultmann etwa sagt, dass "Jesus in der Verkündigung auferstanden ist", dann meint er genau das: Er war entweder tot und ist dann nicht auferstanden, nur einige haben das geglaubt und seine Auferstehung verkündigt (das ist sogar zur Ansicht kompatibel, dass es nie einen Jesus gegeben hat), oder scheintot, oder eben nur sein Geist ist den Jüngern erschienen, was man nur schwer von einer Halluzination unterscheiden könnte, oder die Auferstehung war so real wie die Zaubersprüche von Harry Potter.

 

Ein bisschen ist das wie bei Schrödingers Katze...

 

Man kann versuchen, die Grenze ein bisschen aufzuweichen, in dem man sagt, dass Jesus einen anderen (etwa verklärten) Leib bekommen hat. Dann muss man sich aber fragen, ob der Leichnam von Jesus im Grab verwest ist oder nicht? Wenn er verwest ist, ist es verwegen, von leiblicher Auferstehung zu sprechen. In den Evangelien nimmt das eine etwas merkwürdige Zwischenstellung ein: Jesus erscheint wie ein Geist in einem Raum mit verschlossenen Türen, andererseits aber isst er und Thomas kann ihm die Hände auf die Wundmale legen. Im Glaubensbekenntnis heißt es "Auferstehung des Fleisches", nicht "Auferstehung des Geistes", in dieser Hinsicht ist das Glaubensbekenntnis eindeutiger. Fleisch ist nun mal etwas Materielles.

 

Man kann nun auch sagen, dass man nicht weiß, ob Jesus leiblich auferstanden ist oder nicht (sogar mit Berufung auf die Evangelien). Man kann auch versuchen, die Grenze zu verwischen, in dem man Begriffe wie "leiblich", "auferstanden" oder "ist" anders definiert, aber dann muss man sich fragen, wen man damit täuschen will? Sich selbst? Andere? Beide?

 

Darauf dann kann man schließlich die Ansicht setzen, dass das keine Rolle spielt: Leiblich ohne verwesenden Leichnam im Grab (bei letzterem sind die Evangelien, abgesehen vom Markus-Evangelium, wieder eindeutig), leiblich mit verwesendem Leichnam, oder geistig mit verwesendem Leichnam - wen kümmert das? Man weiß es schließlich nicht so genau. Protestanten (Abgesehen von den Fundamentalisten) neigen stark zur rein geistigen Auferstehung oder einem "ich weiß nicht, ist auch unerheblich", Katholiken eher (wenn sie ihr Glaubensbekenntnis ernst nehmen) tendenziell eher zu "leiblich ohne verwesenden Leichnam", progressiv gilt die Haltung des "ich weiß nicht, ist auch egal", und Paulus wiederum macht deutlich, dass ihm nur die Auferstehung, egal wie, wichtig ist (Paulus Haltung dazu ist aber eher gnostisch, der "fleischliche Jesus" interessiert ihn eher weniger).

 

Mit Fundamentalismus - oder freundlicher - Hardcore-Katholizismus assoziiert man eher "leiblich bei Abwesenheit eines verwesenden Leichnams", um es ganz vorsichtig auszudrücken.

 

Progressiv ist auch die Haltung, dass diese ganzen Unterscheidungen, die ich getroffen habe, nicht wesentlich sind. Sie ist kompatibel mit der Haltung, dass "tote Leichname" (absichtlich doppelt gemoppelt) nicht auferstehen, sondern verwesen, oder man schließt nicht aus, das Jesus wirklich mausetot war, und dann sein Leichnam doch wieder auferstanden ist. Gekoppelt mit der Frage, ob es denn nun wirklich wichtig sei, was man davon glaubt. Damit wird die Frage danach selbst für tendenziell eher unwichtig erachtet. Dass diese ihre Auffassung eine "ewige Wahrheit" ist, sehe ich aber als Taschenspielertrick an (sorry), weil das etwas ist, worum im frühen Christentum und lange danach immer wieder gestritten wurde, und von der Kirche aus lange Zeit Leute verketzert wurden, die glaubten, Jesus sei nur geistig auferstanden oder er sei scheintot gewesen. So ganz unwichtig kann die Frage nicht gewesen sein, und man hilft niemanden, wenn man nun eine "rückwärts gerichtete Orthodoxie" daraus macht, in dem man wie der "große Bruder" behauptet, die eigene Ansicht sei die, die "immer schon" vertreten wurde, und man sei damit viel dichter an der "ewigen Wahrheit" als andere (das handhaben Fundamentalisten, nebenbei, auch nicht anders). Zudem wertet man den Glauben ein bisschen ab, wenn man konstatiert, dass man nur "irgendwie an irgendeine" Variante glauben muss, weil es bedeutet, dass zum einen die alten Christen, wenn sie sich darüber gestritten haben, sich mit "unwichtigen Nebenfragen" aufgehalten haben, zum anderen ist es bequem, weil man sich damit alle Hintertüren offen hält: Sollte man irgendwann mal den Leichnam Jesu entdecken (sehr unwahrscheinlich), dann muss man seinen Glauben nicht überdenken, man kann zum Tagesgeschäft übergehen. Die meisten Atheisten nehmen in dieser Frage den Glauben anscheinend wichtiger als viele progressive Gläubige. Wenn der Glauben bzw. das, woran man glaubt, aber so unwichtig ist, dass er mit jedem Zustand der Welt kompatibel ist und mit allen Tatsachen, die es geben kann, weil man sich für jede mögliche Tatsache schon im Vorhinein ein Hintertürchen offen gelassen hat, dann fragt man sich, wieso Glauben eine Tugend sein soll? An irgendetwas mit allen Hintertürchen kann ich auch glauben, damit ist Glauben kein Risiko mehr, sondern ein Aufruf zur Risikoscheu (etwas weniger euphemistisch: ein Aufruf zur Feigheit). Warum man dann nicht gleich erklärt, dass es eigentlich völlig egal ist, woran man glaubt, und warum man dann Gläubige von Ungläubigen unterscheidet, ist mir unerfindlich. Soll das heißen, dass alle Ketzer wegen nichts und wieder nichts umgebracht worden sind? Da muss man als Atheist ja zu der Ansicht kommen, dass Fundamentalisten wenigstens ehrlich sind und kein Risiko scheuen.

 

Natürlich habe ich nichts gegen die Ansicht, dass es, wenn es einen Gott gäbe, es ihm eigentlich egal ist, was die Leute so glauben. Im Gegenteil, die ist mir höchst sympathisch, aber dann solle man bitte nicht so tun, als ob es sich lohnt, sich über den Glauben den Kopf zu zerbrechen, oder darüber, welcher Religionsgemeinschaft man angehört - das passt besser zu den Universalisten. Papst und Lehramt sind dann eigentlich auch verzichtbar, na gut, den Papst braucht man dann noch als Galionsfigur wie die Emily auf einem Rolls Royce.

 

Oder bin nur ich das, der das so sieht?

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...

Und da kenne ich viele Menschen, denen Gott im hilfsbedürftigen Nächsten begegnet .......Ordenspriester in ihrem Engagement für Strassenkinder in den Ex Ostblockstaaten (z.B. Pater Georg Sporschill SJ, Pater Ulrich Zankanelle OFM)

Priester und Nonnen in der Mission (z.B. Bischof Kräutler und Pater Hehenberger in Brasilien.) Oder jene Klosterschwester die in meiner Heimatstadt wohlbestllte Biologielehrerin am Gymnasium ihres Ordens war und im Herbst 2008 für ein paar Jahre nach Kasachstan gegangen.

Die vielen geistlichen und weltlichen Helfer die sich in allen Regionen der Welt der Pflege von Aidskranken widmen........für mich vergelichbar der Zuwendung des hl. Franziskus zu den Leprakranken........

 

Aber auch bei uns ......es gibt eine grosse Zahl von privaten Gruppen mit hohem sozialem Engagement im Flüchtlingsbereich aber auch für bedürftige Inländer.......die wirken alle so im Kleinen und im Stillen, dass ein "Schau her......gar nicht in Frage kommt........

Im Flüchtlingsbereich ist sogar das Gegenteil zu beobachten, nämlich Anfeindung..........2 prononcierte Exponenten von Flüchtlingshilfe, waren unter den Opfern der Briefbombenattentate.....

 

3. Überhaupt hat sich in der katholischen Kirche herumgesprochen, dass gelebte Religion unbedingt der Diakonie, des tätigen Dienstes am Nächsten bedarf um nicht in ein heuchlerisches Tun abzugleiten........Von Kardinal Meisner der ja jeder modernen Haltung unverdächtig ist stammt der Ausspruch: Die Zuwendung zu den «Mühseligen und Beladenen» ist für Christen ebenso wichtig wie Gebet und Kirchgang.

Quelle

 

Mir liegt es fern, zu behaupten, dass sich das von Dir beschriebene Engagement "aufblähe".

 

Wie Du zutreffend sagt, gibt es dieses Engagement für die "Geringsten" im kirchlichen wie im nicht-kirchlichen und auch im nicht-christlichen Bereich.

 

Der Betrachter kann nun sagen: in all dem, ganz gleich aus welcher (Un-)Glaubenshaltung es geschieht, offenbart sich Gott. Diese Betrachtung gilt aber nur für den Betrachter, nicht für den oder die, die sich ohne diesen Glauben an die Offenbarung Gottes ebenso engagieren. Sie brauchen auch die Auffassung einer Gottesoffenbarung dazu nicht.

 

Völlig mir Dir einig........da es aber in diesem Thread um Glauben geht, bekenne ich eben diesen meinen Glauben durch den Zugang zum bedürftigen Nächsten als Gottes Ebenbild bestätigt zu sehen. Dass dieser Zugang nur demjenigen offen ist, der an Gott glaubt ist klar, mindert aber meine Überzeugung für mich das Richtige gefunden zu haben nicht im geringsten.

 

Dein persönliches Bekenntnis will ich gar nicht bestreiten, es ist auch unbestreitbar.

 

Ausgangspunkt des Threads war allerdings die Frage, welche Möglichkeiten denn offen stehen, um denen, die nicht zu diesem Bekenntnis gelangen, eine wenigstens plausible Option hierfür zu geben, angesichts der hier bisher von niemandem mit überzeugenden Gründen bestrittenen These, dass die Kernsätze des (katholischen) Glaubens ihre bindende Wirkung als Mythen verloren haben.

 

Angeboten wurden bisher drei Möglichkeiten:

 

1. Der Franziskus-Mythos im Sinne einer radikalen Abkehr von den Dogmen und einer Zuwendung zum Menschen. Nach meiner Einschätzung ist dieser Mythos in seiner ja doch langen Geschichte nicht so wirksam geworden, wie sich das ein Franziskus vielleicht erwünscht hätte. Seine Überzeugungskraft ist angsesichts der realen Erfahrung mit christlicher Praxis heute eher schwächer als zur Zeit seiner Entstehung. Es scheint wenig plausibel, dass er plötzlich wiederbelebt werden könnte, zumal es Alternativen gibt, die ohne Bezugnahme auf die Kirche, das Christentum oder auch Gott das selbe Ziel haben können.

 

2. Der Schöpfungs-Mythos. Er lässt sich aus meiner Sicht nur aufrecht erhalten, wenn man zugleich erklärt, dass sich die Rolle Gottes in dieser Schöpfung auch erschöpft. Am siebten Tag muss er abtreten. Jeder Versuch, ihm im weiteren Geschehen noch einen Auftritt zuzuweisen, kommt unweigerlich in unlösbaren Konflikt mit der Realität.

 

3. Meckys Version 3: Gott als eine von anderen möglichen Projektionen, wobei das Bedürfnis zur Projektion als naturgemäß vorausgesetzt ist. Diese Version ist in ihrer Vagheit so offen, dass sie mir jederzeit anbietet, meine Projektion irgendwo anders hin zu richten. Der christliche Glaube ist dann ein mehr oder weniger zufälliges oder kulturabhängiges Phänomen. Man mag zwar Talent dazu haben, aber vielleicht ist das Talent zu anderem doch stärker.

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Long John Silver
Dein persönliches Bekenntnis will ich gar nicht bestreiten, es ist auch unbestreitbar.

 

Ausgangspunkt des Threads war allerdings die Frage, welche Möglichkeiten denn offen stehen, um denen, die nicht zu diesem Bekenntnis gelangen, eine wenigstens plausible Option hierfür zu geben, angesichts der hier bisher von niemandem mit überzeugenden Gründen bestrittenen These, dass die Kernsätze des (katholischen) Glaubens ihre bindende Wirkung als Mythen verloren haben.

 

Angeboten wurden bisher drei Möglichkeiten ...

 

Glauben ist immer das persoenliche Bekenntnis und dieses Bekenntnis ist die einzige Moeglichkeit.

 

Die Verantwortung dafuer kann man nicht verschieben oder delegieren oder verstecken hinter einem falschen Begriff des Mythos und einer angeblich stattfindenden Ent-Mythologisierung.

 

Last but not least - der christliche Glaube ist nicht an die Kernsaetze des Katholizismus gebunden. Allein das waere schon eine einigermassen kuriose Auffassung.

 

Es gibt nur die Option des eigenen Willens, der eigenen Sehnsucht und des eigenen Einsatzes fuer etwas, was einem etwas bedeutet.

 

Und ich glaube nicht, dass die anderen daran schuld sind, wenn einem Religion nichts mehr bedeutet, dass Kirche schuld ist oder Glaubensbekenntnisse oder spezielle Dogmen. An solchen individuellen Willensentscheidungen werden auch die besten, differenziertesten und breitgefaechersten spirituellen Angebote nichts aendern, weil solche Entscheidungen auf andere Weise gefaellt werden als durch den Einfluss von Kirche.

bearbeitet von Long John Silver
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Dein persönliches Bekenntnis will ich gar nicht bestreiten, es ist auch unbestreitbar.

 

Ausgangspunkt des Threads war allerdings die Frage, welche Möglichkeiten denn offen stehen, um denen, die nicht zu diesem Bekenntnis gelangen, eine wenigstens plausible Option hierfür zu geben, angesichts der hier bisher von niemandem mit überzeugenden Gründen bestrittenen These, dass die Kernsätze des (katholischen) Glaubens ihre bindende Wirkung als Mythen verloren haben.

 

Angeboten wurden bisher drei Möglichkeiten ...

 

Glauben ist immer das persoenliche Bekenntnis und dieses Bekenntnis ist die einzige Moeglichkeit.

 

Die Verantwortung dafuer kann man nicht verschieben oder delegieren oder verstecken hinter einem falschen Begriff des Mythos und einer angeblich stattfindenden Ent-Mythologisierung.

 

Last but not least - der christliche Glaube ist nicht an die Kernsaetze des Katholizismus gebunden. Allein das waere schon eine einigermassen kuriose Auffassung.

 

Es gibt nur die Option des eigenen Willens, der eigenen Sehnsucht und des eigenen Einsatzes fuer etwas, was einem etwas bedeutet.

 

Und ich glaube nicht, dass die anderen daran schuld sind, wenn einem Religion nichts mehr bedeutet, dass Kirche schuld ist oder Glaubensbekenntnisse oder spezielle Dogmen. An solchen individuellen Willensentscheidungen werden auch die besten, differenziertesten und breitgefaechersten spirituellen Angebote nichts aendern, weil solche Entscheidungen auf andere Weise gefaellt werden als durch den Einfluss von Kirche.

 

Da kann ich nur noch zustimmen.

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[Dein persönliches Bekenntnis will ich gar nicht bestreiten, es ist auch unbestreitbar.

 

Ausgangspunkt des Threads war allerdings die Frage, welche Möglichkeiten denn offen stehen, um denen, die nicht zu diesem Bekenntnis gelangen, eine wenigstens plausible Option hierfür zu geben, angesichts der hier bisher von niemandem mit überzeugenden Gründen bestrittenen These, dass die Kernsätze des (katholischen) Glaubens ihre bindende Wirkung als Mythen verloren haben.

Auch wenn Du apodiktisch behauptest , die These sei von niemandem überzeugend bestritten worden, muß man sie doch noch einmal auf ihre Richtigkeit abklopfen.

 

Der Grundfehler von Sokrates liegt m.E. darin nur bedingt religiöse Fragen - das Reserl von Konnersreuth, den bilozierten Padre Pio usw mit einem Dogmen- und Bibelverständnis zu verknüpfen.

Es entsteht dadurch ein Konnex der etwa der Annahme entspricht, dass der Rückgang der Storchenpopulation mit dem Geburtenrückgang in Relation stehe.

 

Ich kann z.B. feststellen, dass ich sowohl an die Auferstehung, als auch an Gegenwart Chrsiti in der Hostie glaube, ohne dass mir Threse von K. PP. oder irgendwelche Marienerscheinungen (nicht einmal die anerkannte in Fatima) ein Anliegen wären.

 

Dass sich mein Dogmen und Glaubensverständnis durchaus von dem mancher Katholiken hier im Forum unterscheidet gestehe ich zu, ich sehe aber darin nicht per se eine Entmythologiesierung.

 

Ich kann durchaus an die Auferstehung Christi glauben und dennoch die Frage ob das Grab leer war für irrelevant halten.......

Ich kann durchaus an die Jungfräulichkeit Marias glauben, ohne mich mit gynäkologischen Fragen zu beschweren......

Ich kann durchaus an die Gegenwart Christi in der Eucharistie der Katholiken glauben und die gleiche Gegenwart auch den Lutheranern zubilligen.....

 

Hier werden Mythen nicht verworfen und ich hatte auch nie den Eindruck belogen worden zu sein (wie Sokrates es annimmt). Hier werden Mythen einfach um Bestandteile bereinigt, die für ihre Aufrechterhaltung nicht essentiell sind........und dieser Prozess erleichtert es dem modernen Menschen aus dem Mythos weiter Nahrung für seinen Glauben zu schöpfen.

 

Man sollte auch nicht übersehen, dass z.B. der franziskanische Mythos wie Du ihn nennst in seiner Wurzel ohne den tiefen Glauben des hl. Franziskus eine schlichte Narretei

geblieben wäre............

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