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Was ist Mission?


Frank

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"Mensch ich hab da was, wovon ich überzeugt bin das es dir gut tut!"

 

also ich gebe ja zu, ich habe eine missionarische ader. ständig erzähle ich von büchern, die mich begeistern, von weinen, die mir schmecken, von theateraufführungen, die mich überzeugt, und filmen, die mich gepackt haben. ich erzähle von musik, die mich trägt, und kochrezepten, die ich super finde. ich erzähle von einer predigt, die mir geholfen hat, mich besser zu verstehen. ich erzähle von gedichten, an denen ich mich anhalten kann, wie an einem stiegengeländer. ich erzähle von second hand länden, in denen ich herrliche pettycoatkleider entdeckt habe. ich erzähle von der nasendusche, mit der ich meinen letzten schnupen in den griff bekommen habe, und ich erzähle von dem gebet, daß mir während meiner letzten grippe geholfen hat, genug geduld für drei wochen bettruhe aufzubringen. ich erzähle von einem internetforum, in dem ich von vielen klugen leuten, schon viele interessante sachen gelesen habe. ich erzähle von professoren, von denen ich wahnsinnig spannende dinge gelernt habe. ich erzähle von gott, der mich gehalten hat, als ich zu fallen glaubte. und von meiner mutter, die mir so viel erklärt hat, indem sie mir kleine geschichterln erzählt hat. und ich erzähle auch diese geschichterln weiter. so wie ich auch die geschichte von kain und abel, die mir mein eigenes gewaltpotential erklärt hat, weitererzähle. so wie ich die geschichte von jesus, der mir einen weg aus der gewalt zeigt, weitererzähle. ich erzähle ständig von allem, das mich begeistert. von den guten dingen, die ich erlebt habe. ob mit büchern. mit menschen. oder mit gott. ich erzähle ungefragt. ich erzähle, weil ich sonst ersticken würde.

 

aber ich habe noch nie zu jemanden gesagt, daß ich da etwas habe, wovon ich überzeugt bin, daß es meinem gegenüber gut tut. ob meinem gegenüber etwas gut tut? - das ist aufgabe meines gegenübers das herauszufinden. das maße ich mir nicht an, das an seiner statt zu entscheiden.

Ich hab diesen Beitrag erst jetzt gelesen: Ich geh ihn verperlen.

 

Ergänzung: Gabriele war schneller.

bearbeitet von wolfgang E.
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Hallo, Forengemeinde!

 

Die Diskussion im Thread "Karfreitagsfürbitte" hat mich zur Frage geführt was denn Mission ist, bzw. was falsch an ihr sein soll?

 

Als Christen haben wir doch eine Mission. Jesus sandte seine Jünger aus die Botschaft vom Reich Gottes zu verkünden (ich denke es gibt auch irgendwo die Stelle wo er seinen Jüngern den Auftrag gab zu taufen, aber die finde ich grad nicht).

 

In den Jahrhunderten der Kirchengeschichte wurde dieser Auftrag wohl so verstanden, möglichst viele zu ihrem Glück zu zwingen, was nicht ganz unberechtigt dazu führte das "missionieren" ein Pfui-Wort geworden ist.

Man kann niemenden zu seinem Selenheil zwingen.

 

Aber wie soll dann Mission/ missionieren heute aussehen?

 

liebe Grüsse!

Frank

 

 

Ideal wäre: Aus dem Leben des Missionierenden heraus so überzeugend, dass er gefragt wird.

 

Nur haben sich weder die Apostel, noch sonst die Heiligen damit begnügt. Kaum war der heilige Geist da, liefen Petrus und die anderen Apostel aus dem Haus und begannen den Feiertagsfrieden der Pilger zu unterminieren. Jesus sagt: Geht zu allen Völkern, das mit dem Taufen steht bei Mat. 28, 19, und Paulus, der auch kein Stubenhocker war mahnt Timotheus: Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der Lebenden und Toten, bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich: Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht, weise zurecht, tadle, ermahne, in unermüdlicher und geduldiger Belehrung. 2 Tim, 4, 1-2.

Man kann es drehn und wenden wie man will: Christ sein (oder besser gesagt: Christ werden) ist schön und befreiend, aber kuschelig ist es nicht.

Die Pfarren, die NGG sind die Ausgangsbasis die stützen und begleiten.

 

Unmittelbar nach Eintreffen des heiligen Geistes dürfte die Nachricht der Apostel noch einen gewissen Neuigkeitswert gehabt haben, und die sonstigen Informationsquellen für Interessierte hielten sich in überschaubaren Grenzen.

 

Das Mathäus-Evangelium entstand um 90 n. Chr., da war die Judenmission schon gescheitert. Das sollte man bei dort anzutreffenden universalen Missions- und Taufbefehlen im Blick behalten.

 

Der 2. Brief an Timotheus ist noch etwas später entstanden, stammt von Paulus-Schülern (gibt sicher die Einstellung des Paulus wieder), betrifft aber bereits bestehende christliche Gemeinden, in denen es um die Abwehr dort missionierender Irrlehrer ging.

Der passt gut zu einem Festvortrag vor der Glaubenskongregation (von der anempfohlenen Geduld vielleicht abgesehen).

Dass Timotheus durch die Fußgängerzonen von Ephesus stürmen und genervte Heiden zutexten soll, ob sie wollen oder nicht, war jedenfalls nicht gemeint.

Bravo! Danke, Edith! Und dass er an den Haustüren der Heiden klingeln sollte, um ihnen zu sagen, dass Jesus sie liebt, auch nicht.

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