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Fakten zur Christenverfolgung?


Martin

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Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass "Kirche in Not" kath.net finanziert.

 

KATH.NET finanziert sich zum Großteil aus Spenden von Lesern. Daneben gibt es jährlich eine Subvention von "Kirche in Not" und Einnahmen durch Werbung und durch den Verkauf von Büchern.

 

Quelle: Selbstauskunft

 

Dafür greift die Hilfsorganisation „Kirche in Not“ kath.net finanziell unter die Arme, wie deren Geschäftsführer Herbert Rechberger bestätigt. Kirche in Not/ Ostpriesterhilfe überweist nach eigenen Angaben jährlich einen Betrag zwischen 10.000 und 20.000 Euro pro Jahr.

 

schreibt die Kirchenzeitung der Diözese Linz

bearbeitet von Julius
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Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass "Kirche in Not" kath.net finanziert.

 

KATH.NET finanziert sich zum Großteil aus Spenden von Lesern. Daneben gibt es jährlich eine Subvention von "Kirche in Not" und Einnahmen durch Werbung und durch den Verkauf von Büchern.

 

Quelle: Selbstauskunft

 

Danke Julius, das hätte ich mir tatsächlich nie vorstellen können.

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Noch einmal zum Thema. Ja, es gibt grundsätzlich Christenverfolgung. Aber ich hätte nie gedacht, dass es so viele Menschen trifft. Falls mich jemand gefragt hätte, wäre ich von vielleicht 100 - 1.000 Ermordeten ausgegangen. Und selbst dabei hätte ich noch gedacht, dass ich wahrscheinlich zu hoch greife. Die hier genannten Zahlen der Opfer weichen so unglaublich weit von dieser Einschätzung ab, dass ich das kaum für möglich halte und mich frage, ob es andere Quellen gibt oder eine detailierte Offenlegung der Quellen und der Länder, in denen so etwas angeblich geschehen soll.

 

Denn auf der anderen Seite würde es mich reichlich unruhig machen, falls solche Zahlen nur zur Spendenakquisition aufgebläht würden.

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Falls mich jemand gefragt hätte, wäre ich von vielleicht 100 - 1.000 Ermordeten ausgegangen.

 

Och, allein die von islamistischen Nigerianern und Anrainern aus Nachbarstaaten angepeitschten Unruhen in Nigeria kosten wohl mehr als 1000 Christenleben pro Jahr. Bei solchen Ausschreitungen können gleich mal 300 bis 400 Tote auf der Strecke bleiben.

bearbeitet von Julius
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Christenverfolgung und Notlage der Kirche ist nicht "nur" ein physischer Akt der Vernichtung der Gläubigen. Notlagen und Verfolgung spielen sich auch auf anderer Ebene ab.

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Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass "Kirche in Not" kath.net finanziert.

 

KATH.NET finanziert sich zum Großteil aus Spenden von Lesern. Daneben gibt es jährlich eine Subvention von "Kirche in Not" und Einnahmen durch Werbung und durch den Verkauf von Büchern.

 

Quelle: Selbstauskunft

 

Danke Julius, das hätte ich mir tatsächlich nie vorstellen können.

 

Auch wenn mich diese Aufrechnerei innerlich ankotzt und ich gerne darauf verzichten würde: 20.000 Euro pro Jahr sind bei einem geschätzten Spendenaufkommen von ca. 80 Millionen ein Viertel von einem Zehntel Prozent. Was hast Du, Martin, an der Tätigkeit der Macher von kath.net auszusetzen? Sind das Deiner Meinung keine engagierten Katholiken?

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Sind das Deiner Meinung keine engagierten Katholiken?

 

Engagiert schon, nur engagieren sie sich halt für das Falsche.

 

das ist nicht der punkt.

 

der punkt ist, daß die betreiber von kath.net weder verfolgt noch in in not sind.

 

wenn ich mein geld der kinderkrebshilfe spende, möchte ich auch nicht, daß damit ein musikschulprojekt für gesunde kinder subventioniert wird. so engagiert die musikschulbetreiber auch sein mögen.

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Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass "Kirche in Not" kath.net finanziert.

 

KATH.NET finanziert sich zum Großteil aus Spenden von Lesern. Daneben gibt es jährlich eine Subvention von "Kirche in Not" und Einnahmen durch Werbung und durch den Verkauf von Büchern.

 

Quelle: Selbstauskunft

 

Danke Julius, das hätte ich mir tatsächlich nie vorstellen können.

 

Auch wenn mich diese Aufrechnerei innerlich ankotzt und ich gerne darauf verzichten würde: 20.000 Euro pro Jahr sind bei einem geschätzten Spendenaufkommen von ca. 80 Millionen ein Viertel von einem Zehntel Prozent. Was hast Du, Martin, an der Tätigkeit der Macher von kath.net auszusetzen? Sind das Deiner Meinung keine engagierten Katholiken?

 

Auch wenn Du mich nicht gefragt hast: inwiefern befinden sich die kathnetler in Not?

 

"Kirche in Not" gibt vor, Geld für Katholiken zu sammeln, die in Afrika, Asien, Lateinamerika tatsächlich dringend finanzielle Unterstützung brauchen, sei es für Priesterseminare, Ordensschwestern, Kirchenbauten, Bücher, Unterricht und all das, was an sozialer Hilfe von diesen Einrichtungen geleistet wird.

 

Und dann finanzieren sie eine Propagandaseite in Linz?

Als ob es in Österreich nicht tausende durchfinanzierte Kirchenmedien gäbe.

Wir haben ungezählte Pfarr-, Diözesan und sonst-was Blätter, Internet-Zeitungen, Internet-Auftritte plus die säkularen Medien, zu denen die rkK immer "Zutritt" findet, wenn sie ihn brauchen.

 

Wenn kathnet der katholischen Kirche so wichtig ist, dann sollen sie es von der Diözese Linz finanzieren lassen oder kathnet soll sich bei seinen Fans um Spenden kümmern.

 

Und was die 20.000 EUR betrifft: schau Dir halt einmal an, wer wofür sonst mit 20.000 von "Kirche in Not" zufrieden sein muss, so als Vergeichswert!

 

Mir wird übel bei dem Gedanken, dass ich leider auch bei den edlen Spendern für kathnet dabei bin, weil ich bei den Typen von "Kirche in Not" Bücher gekauft und die Rechnung sogar noch "aufgerundet" habe.

Womöglich hätte ich denen sogar wieder Spenden zukommen lassen.

 

Mein Geld ist bei christian solidarity oder bei einer Direktsammlung vertrauenswürdiger katholischer Einrichtungen für eine Partnerpfarre/Diözese oder einem Projekt eines anständigen Ordens besser aufgehoben.

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250 Millionen Christen werden wegen ihres Glaubens verfolgt?

Bis zu 175.000 Christen verlieren jährlich (!) ihr Leben wegen ihres Glaubens?

 

http://diepresse.com/home/panorama/religio...ligion/index.do

 

Ich kann mir diesen Umfang einfach nicht vorstellen. Gibt es neutrale Quellen zu diesem Thema?

Ja, das sind unvorstellbar große Zahlen!

Wer sich von noch größeren Zahlen beeindrucken möchte:

Weltweit hungert etwa eine Milliarde Menschen

und jedes Jahr verhungern etwa hundert Millionen, davon mehr als die Hälfte Kinder.

 

Das alles ist wirklich sehr traurig. Aber beten hilft ja auch nicht.

 

Ein selten dummes Posting..........was hat das Eine mit dem Anderen zu tun. Zudem: Es ist wohl kaum eine Organisation in der Enzwicklungshilfe stärker engagiert als die Kirche..........

 

Zudem

Du gestattest den Verweis, dass zu den Ärmsten dieser Erde nicht nur Christen gehören. Im Gegenteil konstituieren Christen in vielen multi-religiösen Ländern die wirtschaftliche Oberschicht. Ich glaube, daran hatte die Kirche selten etwas auszusetzen in der Vergangenheit .

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Du gestattest den Verweis, dass zu den Ärmsten dieser Erde nicht nur Christen gehören. Im Gegenteil konstituieren Christen in vielen multi-religiösen Ländern die wirtschaftliche Oberschicht. Ich glaube, daran hatte die Kirche selten etwas auszusetzen in der Vergangenheit .

??? Was hat das mit Wolfgangs Aussage zu tun????

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Auch wenn Du mich nicht gefragt hast: inwiefern befinden sich die kathnetler in Not?

 

"Kirche in Not" gibt vor, Geld für Katholiken zu sammeln, die in Afrika, Asien, Lateinamerika tatsächlich dringend finanzielle Unterstützung brauchen, sei es für Priesterseminare, Ordensschwestern, Kirchenbauten, Bücher, Unterricht und all das, was an sozialer Hilfe von diesen Einrichtungen geleistet wird.

 

Und was die 20.000 EUR betrifft: schau Dir halt einmal an, wer wofür sonst mit 20.000 von "Kirche in Not" zufrieden sein muss, so als Vergeichswert!

 

 

http://www.kirche-in-not.de/was-wir-tun/projektarten

 

KIRCHE IN NOT finanziert und produziert Radio- und Fernsehprogramme für viele Länder.

 

http://www.kirche-in-not.de/aktuelle-meldu...nikationsmittel

 

Die Unterstützung des Medienapostolats ist eine der vielfältigen Aufgaben von KIRCHE IN NOT. So hat es auch unser Gründer, Pater Werenfried van Straaten, in unseren Geistlichen Richtlinien formuliert. Beispiele aus Argentinien und Haiti zeigen, wie dieses Medienapostolat aussehen kann.

 

[...]

 

Acht große Rundfunk-Stationen wollen die insgesamt 60 Produktionen pro Jahr senden. Der Einsatz ist hoch, der Preis gering: Wir haben 20.000 Euro versprochen - für anschauliche Produktionen von der Wahrheit des Lebens.

 

http://www.kirche-in-not.de/was-wir-tun/pr...rten-ausbildung

 

Außerdem finanzieren wir Bücher, Fahrzeuge, den Bau und wo nötig die Renovierungen der Unterrichtsgebäude. Weltweit unterstützen wir die Ausbildung von über 16 000 Priesteramtskandidaten, das ist etwa jeder Neunte, mit jährlich durchschnittlich 500 Euro je Seminarist.

 

Alleine die Projektart Ausbildung von Priesteramtskandidaten macht mit 8 Millionen schon 10% des Spendenaufkommens aus. Inwieweit sich die kathnetler in Not befinden, das weiss ich nicht. Aber beim Glauben kann man im deutschsprachigen Raum schon gewisse Notlagen sehen. Ich weiss jetzt nicht, was genau Du gegen kath.net hast, ich kenne die Seite selber zu wenig. Magst Du die Inhalte nicht oder die Leute die dort arbeiten?

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Beispiel: Die Unterdrückung von Christen, die in nichtstaatliche Kirchen gehen, ist sicher unter Christenverfolgung einzustufen. Die Ermordung von Christen im Irak eher weniger.

 

Ich glaube, im letzten Punkt irrst du.

Ziel der Verfolger ist offensichtlich, das Land "christenfrei" zu machen.

Das einzige, was die Vorgänge von klassischen Vorstellungen zum Stichwort "Christenverfolgung" unterscheidet, ist, dass keine staatliche Autorität dahinter steckt, sondern eine Anzahl krimineller Banden, denen aufgrund der chaotischen Verhältnisse im Land niemand Einhalt gebieten kann.

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Das einzige, was die Vorgänge von klassischen Vorstellungen zum Stichwort "Christenverfolgung" unterscheidet, ist, dass keine staatliche Autorität dahinter steckt, sondern eine Anzahl krimineller Banden, denen aufgrund der chaotischen Verhältnisse im Land niemand Einhalt gebieten kann.

 

Es ist halt die Frage, wie weit man das "policy-Element" fasst.

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Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass "Kirche in Not" kath.net finanziert.

 

KATH.NET finanziert sich zum Großteil aus Spenden von Lesern. Daneben gibt es jährlich eine Subvention von "Kirche in Not" und Einnahmen durch Werbung und durch den Verkauf von Büchern.

 

Quelle: Selbstauskunft

 

Danke Julius, das hätte ich mir tatsächlich nie vorstellen können.

Anscheinend hat mykath noch keine Wikipedia-Seite. Es ist auffallend, wie sich die von Julius verlinkte Site präsentiert. Sehr tendenziös das Ganze. Im gleichen Stil habe ich mal nach verschiedenen katholischen Organisationen gesucht und - siehe da - immer das gleiche Spiel. Es sieht so aus, daß Medien, wo auch kritische Töne angeschlagen werden können, keine Chance im Internetportal haben.

 

Was "Kirche in Not" betrifft, so will ich deren Verdienste keinesfalls schmälern, aber irgendwo habe ich mal gelesen, daß der Vatikan Gelder zur Verfügung stellt, um bei anderen christlichen Bekenntnissen Mitglieder abzuwerben. Besonders in Rußland scheint das zu Spannungen mit der russisch-orthodoxen Kirche zu führen. Ich kann mich nur nicht mehr daran erinnern, ob die besagte Organisation da involviert ist.

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Christenverfolgung und Notlage der Kirche ist nicht "nur" ein physischer Akt der Vernichtung der Gläubigen. Notlagen und Verfolgung spielen sich auch auf anderer Ebene ab.

 

Wo und auf welchen Ebenen konkret? Keine Staatsjobs? Berufsverbote? Andere Steuern? Kein Land/Immobienerwerb?

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Anscheinend hat mykath noch keine Wikipedia-Seite. Es ist auffallend, wie sich die von Julius verlinkte Site präsentiert. Sehr tendenziös das Ganze. Im gleichen Stil habe ich mal nach verschiedenen katholischen Organisationen gesucht und - siehe da - immer das gleiche Spiel. Es sieht so aus, daß Medien, wo auch kritische Töne angeschlagen werden können, keine Chance im Internetportal haben.

Der Link führt zu kathpedia, nicht zu wikipedia. Kathpedia ist ein Projekt, das von kath.net selbst betrieben wird. Klar, dass dort nur aufgenommen wird, was Gandalf & Co. für katholisch halten.

 

Was "Kirche in Not" betrifft, so will ich deren Verdienste keinesfalls schmälern, aber irgendwo habe ich mal gelesen, daß der Vatikan Gelder zur Verfügung stellt, um bei anderen christlichen Bekenntnissen Mitglieder abzuwerben. Besonders in Rußland scheint das zu Spannungen mit der russisch-orthodoxen Kirche zu führen. Ich kann mich nur nicht mehr daran erinnern, ob die besagte Organisation da involviert ist.

Was Russland betrifft, wäre ich mit Wertungen vorsichtig. Mir scheint auch, dass die Russisch-Orthodoxe Kirche jede seelsorgliche Tätigkeit anderer christlicher Gemeinschaften in Russland als Proselytenmacherei versteht.

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OneAndOnlySon
Was Russland betrifft, wäre ich mit Wertungen vorsichtig. Mir scheint auch, dass die Russisch-Orthodoxe Kirche jede seelsorgliche Tätigkeit anderer christlicher Gemeinschaften in Russland als Proselytenmacherei versteht.

 

Das ist ein ganz schwieriges Thema. Wie handelt denn die römische Kirche aktuell im Gebiet der Ostkirchen? Beschränkt sie sich auf die Seelsorge der römischen Katholiken dort oder führt sie auch Erwachsenentaufen durch, statt Interessierte an die orthodoxe Kirche zu verweisen?

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Was Russland betrifft, wäre ich mit Wertungen vorsichtig. Mir scheint auch, dass die Russisch-Orthodoxe Kirche jede seelsorgliche Tätigkeit anderer christlicher Gemeinschaften in Russland als Proselytenmacherei versteht.

 

Das ist ein ganz schwieriges Thema. Wie handelt denn die römische Kirche aktuell im Gebiet der Ostkirchen? Beschränkt sie sich auf die Seelsorge der römischen Katholiken dort oder führt sie auch Erwachsenentaufen durch, statt Interessierte an die orthodoxe Kirche zu verweisen?

Hm. An der Durchführung von Erwachsenentaufen kann ich zunächst nichts negatives finden. Handelt etwa die katholische Kirche in den Neuen Bundesländern falsch, wenn sie dort Erwachsene tauft, statt sie an die evangelischen Kirchen zu verweisen? Oder die evangelische Kirche in Tschechien oder Ungarn, wenn sie Erwachsene tauft, statt sie an die katholische Kirche zu verweisen?

Ein Erwachsener entscheidet sich ja in der Regel nicht spontan zur Taufe, sondern, weil er eine Gemeinde bzw. Christen aus dieser Gemeinde kennen gelernt hat. Nun findet ein katholischer Taufkandidat in einer orthodoxen Gemeinde aber kaum das vor, was er aus der katholsichen Gemeinde kennt.

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Was Russland betrifft, wäre ich mit Wertungen vorsichtig. Mir scheint auch, dass die Russisch-Orthodoxe Kirche jede seelsorgliche Tätigkeit anderer christlicher Gemeinschaften in Russland als Proselytenmacherei versteht.

 

Das ist ein ganz schwieriges Thema. Wie handelt denn die römische Kirche aktuell im Gebiet der Ostkirchen? Beschränkt sie sich auf die Seelsorge der römischen Katholiken dort oder führt sie auch Erwachsenentaufen durch, statt Interessierte an die orthodoxe Kirche zu verweisen?

Hm. An der Durchführung von Erwachsenentaufen kann ich zunächst nichts negatives finden. Handelt etwa die katholische Kirche in den Neuen Bundesländern falsch, wenn sie dort Erwachsene tauft, statt sie an die evangelischen Kirchen zu verweisen? Oder die evangelische Kirche in Tschechien oder Ungarn, wenn sie Erwachsene tauft, statt sie an die katholische Kirche zu verweisen?

Ein Erwachsener entscheidet sich ja in der Regel nicht spontan zur Taufe, sondern, weil er eine Gemeinde bzw. Christen aus dieser Gemeinde kennen gelernt hat. Nun findet ein katholischer Taufkandidat in einer orthodoxen Gemeinde aber kaum das vor, was er aus der katholsichen Gemeinde kennt.

 

hm.

 

ende der neunziger haben mir ein paar freund/innen und bekannte aus der tiefsten sibirischen pampa, in der die russisch-orthodoxen priester rar gestreut waren und viele menschen zwar gläubig, aber ungetauft, erzählt, daß in diesen gegenden, in denen es keine katholiken gab, plötzlich römisch-katholische priester auftauchten.

 

aber gut, das ist jetzt hörensagen. weiß da wer anders vielleicht mehr dazu?

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nachtrag:

 

Ein Erwachsener entscheidet sich ja in der Regel nicht spontan zur Taufe, sondern, weil er eine Gemeinde bzw. Christen aus dieser Gemeinde kennen gelernt hat. Nun findet ein katholischer Taufkandidat in einer orthodoxen Gemeinde aber kaum das vor, was er aus der katholsichen Gemeinde kennt.

 

also das weiß ich aus eigener anschauung:

 

in manchen abgelegenen winkeln rußlands, suchen sich die erwachsenen nicht eine gemeinde einer von ihnen gewählten glaubensgemeinschaft aus - weil keine gemeinde (kein priester) vor ort ist.

 

in diesen winkeln kommen die geistlichen nur von zeit zu zeit "auf seelsorgereise" durch, und durchaus auch ohne vorherige ankündigung. in diesen winkeln lassen sich menschen durchaus spontan taufen, wenn zufällig einmal ein priester da ist.

________

 

und wenn in diesen winkeln, in denen es oft keine katholiken gibt, dann plötzlich römisch-katholische priester auftauchen sollten (siehe hörensagenbericht meines vorherigen postings), könnte ich verstehen, warum die russisch-orthodoxe kirche sauer ist.

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Spontantaufen von Erwachsenen sind zumindest in Deutschland nicht möglich, setzt doch die Taufe Erwachsener ein Katechumenat voraus. (Von Ausnahmen wie Nottaufen mal abgesehen.)

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ende der neunziger haben mir ein paar freund/innen und bekannte aus der tiefsten sibirischen pampa, in der die russisch-orthodoxen priester rar gestreut waren und viele menschen zwar gläubig, aber ungetauft, erzählt, daß in diesen gegenden, in denen es keine katholiken gab, plötzlich römisch-katholische priester auftauchten.

aber gut, das ist jetzt hörensagen. weiß da wer anders vielleicht mehr dazu?

 

Hm, ich mag nicht so recht dran glauben, dass es in der tiefsten sibirischen Pampa keine Katholiken geben (bzw. gegeben haben) soll. Es gibt da ja auch Baptisten ... Das schließe ich mal aus den Berichten von Spätaussiedlern, die teilweise aus dieser sibirischen (und auch der kasachischen) Pampa kommen, wohin einst ihre Großeltern von der Wolga deportiert worden oder geflohen waren.

 

Nun, das Erste, was wir in Sibirien tun, ist, nach Katholiken zu suchen. Wir finden sie in weit verstreuten Dörfern und Ortschaften...

bearbeitet von Julius
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GermanHeretic
der Rassebegriff "Jude" der Nazis unterscheidet nicht zwischen jüdischen Juden und christlichen Juden.

Zwar OT und komplett unwichtig, aber: Die Ideologie der Nazis unterschied da sehr wohl. In ihrer unnachahmlichen Sprache unterschieden sie zwischen "Istjuden" und "Geltungsjuden", wobei erstere über die "Rasse" und letztere über den Glauben definiert sind. Und ob ein "Halbjude" nach christlichem oder jüdischen Glauben erzogen worden ist, konnte dann mal über Leben und Tod entscheiden.

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Zwar OT und komplett unwichtig, aber: Die Ideologie der Nazis unterschied da sehr wohl. In ihrer unnachahmlichen Sprache unterschieden sie zwischen "Istjuden" und "Geltungsjuden", wobei erstere über die "Rasse" und letztere über den Glauben definiert sind. Und ob ein "Halbjude" nach christlichem oder jüdischen Glauben erzogen worden ist, konnte dann mal über Leben und Tod entscheiden.

 

Schon richtig, aber der Begriff des "Geltungsjuden" wurde eben schon auf "Mischlinge" angewendet, nicht auf "Volljuden" (die zwar von "Glaubensjuden" unterschieden wurden, denen diese Unterscheidung mit der Zeit aber immer weniger und ab ca. 1943/1944 so gut wie nichts mehr nützte, so wie die "privilegierte Ehe", für die das Konstrukt wohl in erster Linie geschaffen wurde). Auch die Bezeichnung Mischling stand eigentlich nur jenen "Mischlingen" zu, die nicht dem jüdischen Glauben angehörten.

Für diese spitzfindigen Nazi-Kategorisierungen benötige ich sowieso ein Handbuch zum Reinschauen, oder Papier und Bleistift, um ne Skizze zu machen, ich sie mir nicht auswendig merken kann. Es interessiert mich, um nur ein Beispiel zu nennen, auch heute nicht mehr, ob Jenny Grimminger geb. Stern bei den Nazis als "Volljüdin" galt, die den jüdischen Glauben nicht praktizierte oder zum Protestantismus übergetreten war, oder ob sie in die Kategorie "Glaubensjüdin" fiel. Das "Privileg", das sie genoss, weil sie mit einem rein arischen Protestanten verheiratet war, entfiel in dem Augenblick, in dem dieser im zweiten Weisse-Rose-Prozess zu einer Zuchthausstrafe verurteilt worden war: sie wurde verhaftet, gelangte nach Ravensbrück und von dort nach Auschwitz ...

bearbeitet von Julius
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Gast
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