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Priesterbild


Gabriele

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2. Ein Mann mit fast 67 Jahren und erheblichen Kreislaufproblemen, dem sein Arzt seit Jahren in den Ohren liegt, dass er es nicht mehr lange "macht", wenn er beruflich nicht kürzer tritt, fühlt sich wie ein Wrack. Wenn ihm dann noch die Betreuung einer neuen, d.h. erweiterten, Seelsorgeeinheit, Stadtteilkirche genannt, zugemutet wird, wird das einfach zu viel. Da kann der Bischof so nett zu ihm sein wie er will. Deswegen sagte ich, dass der neue Bischof ihm auch nicht helfen kann. Der will und kann es im Grunde auch nicht, weil er nicht weiß, wie er sonst die flächendeckende Seelsorge sicherstellen soll. Da könnte nur Rom helfen mit einer grundlegenden Reform. Rom will aber nicht, obwohl es immer wieder dazu aufgefordert wird. Warum Rom es nicht will, darum können wir weiter streiten. Hier will ich das aber jetzt nicht tun.

Da gibt es bei etwas gutem Willen und vor allem ein paar engagierten Ehrenamtlichen aber Möglichkeiten. Eine davon sind Unterschriftenvollmacht und Personalführungsvollmacht. So ist das in meiner ehemaligen Pfarrei geregelt: Der Pfarrer der Seelsorgeeinheit hat den 2. Kirchengemeinderatsvorsitzenden entsprechende Vollmachten erteilt. Diese wurden dem Ordinariat zur Absegnung vorgelegt und bestätigt. Damit kann der KGR-Vorsitzende Personalgespräche mit Pfarrsekretärinnen und Mesnern führen, Rechnungen gegenzeichnen, Rechtsgeschäfte für die Gemeinde tätigen und so weiter. Auch den Vorsitz im KGR und den Ausschüssen führt der Pfarrer nur in seiner Wohnsitzpfarrei und wird sonst durch die 2. Vorsitzenden vertreten. Damit fällt der ganze Verwaltungskram und der Sitzungsmarathon vom leitenden Pfarrer ab, der nun mehr Zeit für die Seelsorge hat. Zusätzlich sind die hauptamtlichen Laien mit in den Beerdigungsdienst, Trauergespräche, Ehevorbereitung und Taufvorbereitung eingebunden. Auch bei der Leitung der Seelsorgeeinheit gibt es Unterstützung. Ergänzt wird das alles durch einen vernünftigen Gottesdienstplan, der ausreichend Reserven für Urlaub und Krankheit berücksichtigt und eben auch noch funktioniert, wenn ein Gottesdienstleiter ausfällt.

 

Man kann vieles tun, wenn der Bischof und die Mitabeiter zur Hilfe bereit sind. Eine Überarbeitung ist meist auf ein falsches Amtsverständnis bei den Beteiligten zurück zu führen.

 

Bf. Cordes hat unlängst verlauten lassen, dass man so etwas, wie du das schilderst, nicht gerne sieht, weil dadurch das priesterliche Wirken beschädigt wird. Als Mitarbeiter der Kurie mit 8 Wochen Sommerpause würde ich das auch so sehen.

 

Ich halte die von Dir geschilderte Lösong für durchaus gut - aber das wird nicht in jedem Bistum gehen, weil nicht jeder Ordniarius das mitmacht. es wirt toleriert, aber so amtlich geregelt, das erscheint mir doch ungewöhnlich.

 

Wenn aber wie im von h-a.mat geschilderten Fall ein Priester bereits körperlich krank ist und man ihm dann noch eine weitere Aufgabe auferlegt, dann mag die körperliche Krankeit ihre Ursaceh in einem falschen Amtsverständis haben (was zu entscheiden ich mir nicht anmaße - ich kenne Priester mit einem wie ich fidne wudnerbaren Amtsverständnis, die dennoch krank sind), aber egal warum der Mann krank ist: Ihm weitere Aufgaben aufzuerlegen ist schlicht unchristlich. Da kann Bf. Marx noch so nette Worte über soziale Gerechtigkeit verlieren, sie werden hohl und leer, wenn in seinem Bistum keien Folgen daraus gezogen werden. Und wenn man dann sagt, da müßten die LAien ihn eben entlasten, dann ist das noch billiger: Der Herr buckelt dem Esel immer größere Lasten auf, und wenn der Esel nicht mehr kann, dann werden die umstehenden geschimpft, weil sie ihm nichts abgenommen haben. Der Aufbuckler ist zunächst schuld - und der Esel, wenn er sich nicht wehrt!

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Bf. Cordes hat unlängst verlauten lassen, dass man so etwas, wie du das schilderst, nicht gerne sieht, weil dadurch das priesterliche Wirken beschädigt wird. Als Mitarbeiter der Kurie mit 8 Wochen Sommerpause würde ich das auch so sehen.

In der Realität ist es ja genau umgekehrt: Die Leitungsgewalt des Hirten über seine Gemeinde wird nicht durch die Anwesenheit in möglichst vielen Sitzungen und das Unterschreiben von Buntstiftrechnungen des Kindergartens verwirklicht, sondern durch die wirkliche Sorge um das Wohl der Gemeinde und strategische Entscheidungen.

Ebenso ist es mit der liturgischen Funktion des Priesters: Diese wird nicht durch eine besonders hohe Zelebrationsfrequenz entfaltet, sondern durch die Verwirklichung einer guten Liturgie und eines beständigen Zelebrationsplans.

Ich halte die von Dir geschilderte Lösong für durchaus gut - aber das wird nicht in jedem Bistum gehen, weil nicht jeder Ordniarius das mitmacht. es wirt toleriert, aber so amtlich geregelt, das erscheint mir doch ungewöhnlich.

Meiner Ansicht nach, müssten da die Pfarrer einfach mehr wagen. Wer nicht nach Hilfe fragt und keine konkreten Vorschläge macht, dem wird auch nicht geholfen.

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Bf. Cordes hat unlängst verlauten lassen, dass man so etwas, wie du das schilderst, nicht gerne sieht, weil dadurch das priesterliche Wirken beschädigt wird. Als Mitarbeiter der Kurie mit 8 Wochen Sommerpause würde ich das auch so sehen.

In der Realität ist es ja genau umgekehrt: Die Leitungsgewalt des Hirten über seine Gemeinde wird nicht durch die Anwesenheit in möglichst vielen Sitzungen und das Unterschreiben von Buntstiftrechnungen des Kindergartens verwirklicht, sondern durch die wirkliche Sorge um das Wohl der Gemeinde und strategische Entscheidungen.

Ebenso ist es mit der liturgischen Funktion des Priesters: Diese wird nicht durch eine besonders hohe Zelebrationsfrequenz entfaltet, sondern durch die Verwirklichung einer guten Liturgie und eines beständigen Zelebrationsplans.

Du rennst bei mir offene Türen ein. Leider habe ich wenig zu sagen in dieser Kirche.

 

Ich halte die von Dir geschilderte Lösung für durchaus gut - aber das wird nicht in jedem Bistum gehen, weil nicht jeder Ordniarius das mitmacht. es wird toleriert, aber so amtlich geregelt, das erscheint mir doch ungewöhnlich.

Meiner Ansicht nach, müssten da die Pfarrer einfach mehr wagen. Wer nicht nach Hilfe fragt und keine konkreten Vorschläge macht, dem wird auch nicht geholfen.

Leider gibt es in dieser Kirche eine Kultur des Duckmäusertums, das man Treue zum Bischof nennt. Da sind Menschen in unkündbaren Stellungen (im Vergleich dazu sitzen Beamten auf dem Schleudersitz) und verhalten sich, als seien sie bei McDonalds in Orlando beschäftigt.

 

Leider aber ist meine Erfahrung mit einigen Diözese auch so, dass eben nicht geholfen wird. Weil man sich nicht traut, weil man Präzedenzfälle befürchtet, weil man ja schon weiß, was Rom dazu sagt. Also klopft man dem Mann auf die Schulter, verweist auf Kollegen, die es noch schwerer haben, überreicht dezent die Alkoholfahne und macht deutlich, dass man das alles schaffen könne, wenn man sich nur genug Zeit zum Gebet nähme.

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Bf. Cordes hat unlängst verlauten lassen, dass man so etwas, wie du das schilderst, nicht gerne sieht, weil dadurch das priesterliche Wirken beschädigt wird. Als Mitarbeiter der Kurie mit 8 Wochen Sommerpause würde ich das auch so sehen.

In der Realität ist es ja genau umgekehrt: Die Leitungsgewalt des Hirten über seine Gemeinde wird nicht durch die Anwesenheit in möglichst vielen Sitzungen und das Unterschreiben von Buntstiftrechnungen des Kindergartens verwirklicht, sondern durch die wirkliche Sorge um das Wohl der Gemeinde und strategische Entscheidungen.

Ebenso ist es mit der liturgischen Funktion des Priesters: Diese wird nicht durch eine besonders hohe Zelebrationsfrequenz entfaltet, sondern durch die Verwirklichung einer guten Liturgie und eines beständigen Zelebrationsplans.

Du rennst bei mir offene Türen ein. Leider habe ich wenig zu sagen in dieser Kirche.

 

Ich halte die von Dir geschilderte Lösung für durchaus gut - aber das wird nicht in jedem Bistum gehen, weil nicht jeder Ordniarius das mitmacht. es wird toleriert, aber so amtlich geregelt, das erscheint mir doch ungewöhnlich.

Meiner Ansicht nach, müssten da die Pfarrer einfach mehr wagen. Wer nicht nach Hilfe fragt und keine konkreten Vorschläge macht, dem wird auch nicht geholfen.

Leider gibt es in dieser Kirche eine Kultur des Duckmäusertums, das man Treue zum Bischof nennt. Da sind Menschen in unkündbaren Stellungen (im Vergleich dazu sitzen Beamten auf dem Schleudersitz) und verhalten sich, als seien sie bei McDonalds in Orlando beschäftigt.

 

Leider aber ist meine Erfahrung mit einigen Diözese auch so, dass eben nicht geholfen wird. Weil man sich nicht traut, weil man Präzedenzfälle befürchtet, weil man ja schon weiß, was Rom dazu sagt. Also klopft man dem Mann auf die Schulter, verweist auf Kollegen, die es noch schwerer haben, überreicht dezent die Alkoholfahne und macht deutlich, dass man das alles schaffen könne, wenn man sich nur genug Zeit zum Gebet nähme.

 

Ich würde doch in die Richtung wie es OneAndOnlySon vorgeschlagen hat, handeln. Man sollte nicht abwarten, bis der arme Mann krankenhausreif wird. Bald kommt Advent, ein neues Kirchenjahr, Zeit für Änderung. Seine Gläubigen tragen auch Verantwortung. Auch wenn sie nur egoistisch denken: sollte dieser Pfarrer ausfallen, ihnen wird es mit großer Wahrscheinlichkeit nur schlechter. Also toi toi! :lol:

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Das ist reine Spekulation. Die katholische Ämterstruktur läßt sich beim Apostelschüler Ignatius von Antiochien schon im ersten nachchristlichen Jahrhundert nachweisen.

 

Ignatius soll bei den Christenverfolgungen unter Trajan im frühen 2. Jahrhundert ums Leben gekommen sein. Heute geht man jedoch von einer wesentlich späterebn Datierung aus, nämlich davon, dass seine Briefe nicht vor 160 n. entstanden sein dürften. Zudem war die Ämterstruktur die er skizziert mehr Wunsch als überallexistierende Realität.

bearbeitet von wolfgang E.
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Ich würde noch an h-a.mat anknüpfen oder besser gesagt an ihrem Pfarrer und zugleich zu gallaghers The Celibacy Myth zurückkehren. Auf S. 17 steht nun folgendes:

Is priesthood more than a ministry? Is it more than a function performed for the church? Building on the graces of confirmation, the sacrament of orders calls a priest to a unique sacramental relationship with that special and holy people we call the church.

 

Also, früher ging es schon darum, dass verheiratete Geistliche auch sehr vielen Sitzungen teilnehmen, also im Dienst auf-/untergehen. Und das wurde auch schon mal erwähnt - was ich allerdings im allgemeinen Kirchendiskurs (fast) nicht höre - dass Priester nicht dazu da sind, Gläubige "in der Entfaltung ihres Firmsakramtes" zu vertreten, ersetzen bevormunden oder gängeln. Wozu ist denn dann das Firmsakrament da. Nicht ersticken sollten sie es in anderen - geschehe es individuell oder institutionell - sondern gerade in sich selbst das Firmsakrament wieder und wieder entdeckend eine "einzigartige sakramentale Beziehung" mit dem "speziellenen" und "heiligen" Volk, das wir Kirche nennen, aufbauen.

 

Das mag zunächst entwas befremdlich klingen, aber ich erlebe relativ selten Pfarrer, die ihren Blick nach diesem Gedanken an ihrem - heiligen - Volk schweifen lassen. :lol:

 

Viel öfters erlebe ich Hast, Unpersönlichkeit und Funktionalismus, und viele Gemeinplätze anstatt persönlicher Bekenntnisse. Das hört und fühlts sich nach allem nur nicht nach "einer einzigartigen sakramentalen Beziehung" an. Oder sind solche Erwartungen, Wünsche irrealistisch? :lol:

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Ach ja. So ganz lange, ist euer Bischof gar nicht im Amt. Und jeder kann ab und zu mal dumme Sprüche machen, vor allem wenn man auch das Temperament dazu hat. Viel wichtiger, ist es, denke ich, dass man nicht nachtragend ist und die Sache ggf. anspricht. Da könnt ihr euren Pfarrer sehr gut unterstützen. Etwa "in die Richtung" in einem Brief an den Bischof: Ich habe vernommen, dass Sie über mich Ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht haben. Wenn diese Information etwas Wares an sich hat, dann denke ich, wir könnten darüber reden. Mir ist Ihre Meinung wichtig. Mit freundlichen Grüßen Ihr XY

 

M.E ist es am schlimmesten, wenn man sich nicht aussprechen kann. Da grübelt man und spinnt man bestimmte Fäden immer weiter und weiter und am Ende isoliert man sich selber.

 

Du sagst, euer Pfarrer ist ein ausgebranntes Wrack - da müsst Ihr unbedingt Abhilfe schaffen. Mit seinen Beziehungen (Gott, Menschen usw.) stimmt dann was nicht. Er muss spüren, dass er wichtig und geliebt ist, einmalig, nicht nur ein Amtsträger, der auf seine Aufgaben festgelegt ist. Für Euch, Gläubige ist er doch Priester geworden, oder? Wenn Ihr für ihn da seid, dann kann er richtig Entscheidungen treffen, wie er seine Vitalität zurück bekommen könnte. Vermittelt ihm, dass er ruhig versuchen sollte, schwach zu sein, er verliert euer Vertrauen nicht. Wenn er ein ausgebranntes Wrack ist, dann ist er so, wie ein Ehemann, der in seiner Ehe zum Junggesellen geworden ist. Er braucht Hilfe, um sich aus seinen Fesseln befreien zu können. :lol:

 

Ich darf da etwas richtig stellen:

1. Die von mir geschilderten Probleme hatte unser Pfarrer mit dem Vorgängerbischof. Aber der hat ihm anscheinend nichts nachgetragen, sonst hätte er ihn nicht zum Geistlichen Rat ernannt.

 

2. Ein Mann mit fast 67 Jahren und erheblichen Kreislaufproblemen, dem sein Arzt seit Jahren in den Ohren liegt, dass er es nicht mehr lange "macht", wenn er beruflich nicht kürzer tritt, fühlt sich wie ein Wrack. Wenn ihm dann noch die Betreuung einer neuen, d.h. erweiterten, Seelsorgeeinheit, Stadtteilkirche genannt, zugemutet wird, wird das einfach zu viel. Da kann der Bischof so nett zu ihm sein wie er will. Deswegen sagte ich, dass der neue Bischof ihm auch nicht helfen kann. Der will und kann es im Grunde auch nicht, weil er nicht weiß, wie er sonst die flächendeckende Seelsorge sicherstellen soll. Da könnte nur Rom helfen mit einer grundlegenden Reform. Rom will aber nicht, obwohl es immer wieder dazu aufgefordert wird. Warum Rom es nicht will, darum können wir weiter streiten. Hier will ich das aber jetzt nicht tun.

 

Hallo h-a.mat!

 

Wie geht´s euch und (mit) eurem Pfarrer? :lol:

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Ach ja. So ganz lange, ist euer Bischof gar nicht im Amt. Und jeder kann ab und zu mal dumme Sprüche machen, vor allem wenn man auch das Temperament dazu hat. Viel wichtiger, ist es, denke ich, dass man nicht nachtragend ist und die Sache ggf. anspricht. Da könnt ihr euren Pfarrer sehr gut unterstützen. Etwa "in die Richtung" in einem Brief an den Bischof: Ich habe vernommen, dass Sie über mich Ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht haben. Wenn diese Information etwas Wares an sich hat, dann denke ich, wir könnten darüber reden. Mir ist Ihre Meinung wichtig. Mit freundlichen Grüßen Ihr XY

 

M.E ist es am schlimmesten, wenn man sich nicht aussprechen kann. Da grübelt man und spinnt man bestimmte Fäden immer weiter und weiter und am Ende isoliert man sich selber.

 

Du sagst, euer Pfarrer ist ein ausgebranntes Wrack - da müsst Ihr unbedingt Abhilfe schaffen. Mit seinen Beziehungen (Gott, Menschen usw.) stimmt dann was nicht. Er muss spüren, dass er wichtig und geliebt ist, einmalig, nicht nur ein Amtsträger, der auf seine Aufgaben festgelegt ist. Für Euch, Gläubige ist er doch Priester geworden, oder? Wenn Ihr für ihn da seid, dann kann er richtig Entscheidungen treffen, wie er seine Vitalität zurück bekommen könnte. Vermittelt ihm, dass er ruhig versuchen sollte, schwach zu sein, er verliert euer Vertrauen nicht. Wenn er ein ausgebranntes Wrack ist, dann ist er so, wie ein Ehemann, der in seiner Ehe zum Junggesellen geworden ist. Er braucht Hilfe, um sich aus seinen Fesseln befreien zu können. :lol:

 

Ich darf da etwas richtig stellen:

1. Die von mir geschilderten Probleme hatte unser Pfarrer mit dem Vorgängerbischof. Aber der hat ihm anscheinend nichts nachgetragen, sonst hätte er ihn nicht zum Geistlichen Rat ernannt.

 

2. Ein Mann mit fast 67 Jahren und erheblichen Kreislaufproblemen, dem sein Arzt seit Jahren in den Ohren liegt, dass er es nicht mehr lange "macht", wenn er beruflich nicht kürzer tritt, fühlt sich wie ein Wrack. Wenn ihm dann noch die Betreuung einer neuen, d.h. erweiterten, Seelsorgeeinheit, Stadtteilkirche genannt, zugemutet wird, wird das einfach zu viel. Da kann der Bischof so nett zu ihm sein wie er will. Deswegen sagte ich, dass der neue Bischof ihm auch nicht helfen kann. Der will und kann es im Grunde auch nicht, weil er nicht weiß, wie er sonst die flächendeckende Seelsorge sicherstellen soll. Da könnte nur Rom helfen mit einer grundlegenden Reform. Rom will aber nicht, obwohl es immer wieder dazu aufgefordert wird. Warum Rom es nicht will, darum können wir weiter streiten. Hier will ich das aber jetzt nicht tun.

 

Hallo h-a.mat!

 

Wie geht´s euch und (mit) eurem Pfarrer? :lol:

Wie es uns geht? Wir können nur hoffen, dass der Mann die Zeit bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand noch einigermaßen gut für sich und die Gemeinde bewältigt und dass er nachher noch einige Jahre seinen Ruhestand genießen kann. Er ist auch nur ein Mensch und darf es sein!

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Ach ja. So ganz lange, ist euer Bischof gar nicht im Amt. Und jeder kann ab und zu mal dumme Sprüche machen, vor allem wenn man auch das Temperament dazu hat. Viel wichtiger, ist es, denke ich, dass man nicht nachtragend ist und die Sache ggf. anspricht. Da könnt ihr euren Pfarrer sehr gut unterstützen. Etwa "in die Richtung" in einem Brief an den Bischof: Ich habe vernommen, dass Sie über mich Ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht haben. Wenn diese Information etwas Wares an sich hat, dann denke ich, wir könnten darüber reden. Mir ist Ihre Meinung wichtig. Mit freundlichen Grüßen Ihr XY

 

M.E ist es am schlimmesten, wenn man sich nicht aussprechen kann. Da grübelt man und spinnt man bestimmte Fäden immer weiter und weiter und am Ende isoliert man sich selber.

 

Du sagst, euer Pfarrer ist ein ausgebranntes Wrack - da müsst Ihr unbedingt Abhilfe schaffen. Mit seinen Beziehungen (Gott, Menschen usw.) stimmt dann was nicht. Er muss spüren, dass er wichtig und geliebt ist, einmalig, nicht nur ein Amtsträger, der auf seine Aufgaben festgelegt ist. Für Euch, Gläubige ist er doch Priester geworden, oder? Wenn Ihr für ihn da seid, dann kann er richtig Entscheidungen treffen, wie er seine Vitalität zurück bekommen könnte. Vermittelt ihm, dass er ruhig versuchen sollte, schwach zu sein, er verliert euer Vertrauen nicht. Wenn er ein ausgebranntes Wrack ist, dann ist er so, wie ein Ehemann, der in seiner Ehe zum Junggesellen geworden ist. Er braucht Hilfe, um sich aus seinen Fesseln befreien zu können. :lol:

 

Ich darf da etwas richtig stellen:

1. Die von mir geschilderten Probleme hatte unser Pfarrer mit dem Vorgängerbischof. Aber der hat ihm anscheinend nichts nachgetragen, sonst hätte er ihn nicht zum Geistlichen Rat ernannt.

 

2. Ein Mann mit fast 67 Jahren und erheblichen Kreislaufproblemen, dem sein Arzt seit Jahren in den Ohren liegt, dass er es nicht mehr lange "macht", wenn er beruflich nicht kürzer tritt, fühlt sich wie ein Wrack. Wenn ihm dann noch die Betreuung einer neuen, d.h. erweiterten, Seelsorgeeinheit, Stadtteilkirche genannt, zugemutet wird, wird das einfach zu viel. Da kann der Bischof so nett zu ihm sein wie er will. Deswegen sagte ich, dass der neue Bischof ihm auch nicht helfen kann. Der will und kann es im Grunde auch nicht, weil er nicht weiß, wie er sonst die flächendeckende Seelsorge sicherstellen soll. Da könnte nur Rom helfen mit einer grundlegenden Reform. Rom will aber nicht, obwohl es immer wieder dazu aufgefordert wird. Warum Rom es nicht will, darum können wir weiter streiten. Hier will ich das aber jetzt nicht tun.

 

Hallo h-a.mat!

 

Wie geht´s euch und (mit) eurem Pfarrer? :wub:

Wie es uns geht? Wir können nur hoffen, dass der Mann die Zeit bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand noch einigermaßen gut für sich und die Gemeinde bewältigt und dass er nachher noch einige Jahre seinen Ruhestand genießen kann. Er ist auch nur ein Mensch und darf es sein!

 

Hallo!

 

Du schreibst: Er ist nur ein Mensch. Was verstehst du darunter? Vielleicht, dass er keine Maschine ist o.ä.? Oder erst im Ruhestand kann er richtig ein Mensch sein? Oder? :lol:

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Liebe Forengemeinde,

 

im Thread Themenjahr 2009/2010 wird über das Priesterbild des Papstes und der Piusse diskutiert.

 

Wie aber sieht Euer ganz persönliches Priester-Ideal aus?

 

Welche Priester brauchen wir?

 

Und wodurch unterscheiden sich (oder sollten sich unterscheiden) Priester von kirchlich engagierten "Laien"?

 

Meine Frage hier ist bis zu meinem Erzbischof gedrungen, die Diskussion darüber nennt er interessant und er baute sie in seine Predigt zum Patrozinium im Priesterseminar Collegium Borromaeum ein.

Und angesichts unserer Antworten wird ihm mulmig:

Wenn man all diese Antworten liest, kann einem ganz schön bange werden. Sicherlich, sehr vieles von dem, was da geschrieben steht, könnten wir gut und gerne übernehmen. Doch wenn man alles zusammen nimmt, dann wäre der Priester am Ende gleich der lange gesuchten sprichwörtlichen ‚eierlegenden Wollmilchsau‘, die für alles da ist und alles kann, die nur einen kleinen Nachteil hat – es gibt sie nicht.

 

Ich finde, da wird er unserer Diskussion nicht gerecht. Ohne Zweifel gibt es eine lange, umfangreiche Liste, wenn wir die einzelnen Wünsche und Ansprüche sammeln. Aber keiner hat gesagt, dass ein einzelner Priester oder gar jeder einzelne Priester alles können muß.

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Nunja, der Erzbischof hat auf 2 Beiträge des Threads bezug genommen. Davon, dass er ihn gelesen hat, kann man nach Lektüre der Predigt wirklich nicht sprechen.

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wichtiger als die Meinung der Internet-User ist das, was uns die Heilige Schrift und am

heutigen Festtag, unser Patron, der heilige Karl Borromäus, an Impulsen geben

Gut, daß unsere Meinungen als eher unwichtig angesehen werden. Ein Heiliger des 16. Jhds. hat eindeutig mehr zu den Anforderungen an Priester heute zu sagen, als so ein komischer Haufen in einem Internetforum... :lol:
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Was willst du erwarten, wenn ein alter Mann versucht, seine weltfremden Reden durch die Worte "Internet", "User" und "Forum" zu stylen?

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Was willst du erwarten, wenn ein alter Mann versucht, seine weltfremden Reden durch die Worte "Internet", "User" und "Forum" zu stylen?

Zumal gar nicht sicher ist, daß der alte Mann seine Predigt selber geschrieben hat. Vielleicht hat auch nur sein Ghostwriter einen "stylischen" Aufhänger gesucht.

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"zugleich wach zu sein, offen zu fragen und zu hören, was Gott uns in diesem Sinne sagen will, wie dieser Weg ganz konkret aussehen kann. Diesen Weg in Demut zu gehen, gemeinsam mit anderen und deren Gnadengaben. Sicher wird dies dann in unterschiedlicher Weise buchstabiert werden, so wie wir auch verschiedene Menschen sind."

 

Na, passt doch.

(Mit Ausnahme des unerträglichen "buchstabiert", aber das gehört derzeit in jede Predigt.)

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Ach ja. So ganz lange, ist euer Bischof gar nicht im Amt. Und jeder kann ab und zu mal dumme Sprüche machen, vor allem wenn man auch das Temperament dazu hat. Viel wichtiger, ist es, denke ich, dass man nicht nachtragend ist und die Sache ggf. anspricht. Da könnt ihr euren Pfarrer sehr gut unterstützen. Etwa "in die Richtung" in einem Brief an den Bischof: Ich habe vernommen, dass Sie über mich Ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht haben. Wenn diese Information etwas Wares an sich hat, dann denke ich, wir könnten darüber reden. Mir ist Ihre Meinung wichtig. Mit freundlichen Grüßen Ihr XY

 

M.E ist es am schlimmesten, wenn man sich nicht aussprechen kann. Da grübelt man und spinnt man bestimmte Fäden immer weiter und weiter und am Ende isoliert man sich selber.

 

Du sagst, euer Pfarrer ist ein ausgebranntes Wrack - da müsst Ihr unbedingt Abhilfe schaffen. Mit seinen Beziehungen (Gott, Menschen usw.) stimmt dann was nicht. Er muss spüren, dass er wichtig und geliebt ist, einmalig, nicht nur ein Amtsträger, der auf seine Aufgaben festgelegt ist. Für Euch, Gläubige ist er doch Priester geworden, oder? Wenn Ihr für ihn da seid, dann kann er richtig Entscheidungen treffen, wie er seine Vitalität zurück bekommen könnte. Vermittelt ihm, dass er ruhig versuchen sollte, schwach zu sein, er verliert euer Vertrauen nicht. Wenn er ein ausgebranntes Wrack ist, dann ist er so, wie ein Ehemann, der in seiner Ehe zum Junggesellen geworden ist. Er braucht Hilfe, um sich aus seinen Fesseln befreien zu können. :lol:

 

Ich darf da etwas richtig stellen:

1. Die von mir geschilderten Probleme hatte unser Pfarrer mit dem Vorgängerbischof. Aber der hat ihm anscheinend nichts nachgetragen, sonst hätte er ihn nicht zum Geistlichen Rat ernannt.

 

2. Ein Mann mit fast 67 Jahren und erheblichen Kreislaufproblemen, dem sein Arzt seit Jahren in den Ohren liegt, dass er es nicht mehr lange "macht", wenn er beruflich nicht kürzer tritt, fühlt sich wie ein Wrack. Wenn ihm dann noch die Betreuung einer neuen, d.h. erweiterten, Seelsorgeeinheit, Stadtteilkirche genannt, zugemutet wird, wird das einfach zu viel. Da kann der Bischof so nett zu ihm sein wie er will. Deswegen sagte ich, dass der neue Bischof ihm auch nicht helfen kann. Der will und kann es im Grunde auch nicht, weil er nicht weiß, wie er sonst die flächendeckende Seelsorge sicherstellen soll. Da könnte nur Rom helfen mit einer grundlegenden Reform. Rom will aber nicht, obwohl es immer wieder dazu aufgefordert wird. Warum Rom es nicht will, darum können wir weiter streiten. Hier will ich das aber jetzt nicht tun.

 

Hallo h-a.mat!

 

Wie geht´s euch und (mit) eurem Pfarrer? :wub:

Wie es uns geht? Wir können nur hoffen, dass der Mann die Zeit bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand noch einigermaßen gut für sich und die Gemeinde bewältigt und dass er nachher noch einige Jahre seinen Ruhestand genießen kann. Er ist auch nur ein Mensch und darf es sein!

 

Hallo!

 

Du schreibst: Er ist nur ein Mensch. Was verstehst du darunter? Vielleicht, dass er keine Maschine ist o.ä.? Oder erst im Ruhestand kann er richtig ein Mensch sein? Oder? :lol:

Bitte dreh mir nicht die Worte im Mund herum. Ich meine wirklich, dass auch ein Priester keine Maschine zu sein braucht und sich nach vielen Jahren der Plackerei danach sehnen darf, mal eine Zeit lang - also mehr als einen Urlaub lang - nur für sich da zu sein und nicht immer nach den Erwartungen anderer Menschen funktionieren zu müssen. Ich könnte ja noch hinzufügen, dass er eben nicht so vermessen ist wie der eine oder andere Papst, der trotz stark angegegriffener Gesundheit glaubt, unersetzlich zu sein, und als Begründung für Verweigerung des Amtsverzichts ein fragwürdigen Vergleich mit der Passion Jesu ins Feld führt.

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Ach ja. So ganz lange, ist euer Bischof gar nicht im Amt. Und jeder kann ab und zu mal dumme Sprüche machen, vor allem wenn man auch das Temperament dazu hat. Viel wichtiger, ist es, denke ich, dass man nicht nachtragend ist und die Sache ggf. anspricht. Da könnt ihr euren Pfarrer sehr gut unterstützen. Etwa "in die Richtung" in einem Brief an den Bischof: Ich habe vernommen, dass Sie über mich Ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck gebracht haben. Wenn diese Information etwas Wares an sich hat, dann denke ich, wir könnten darüber reden. Mir ist Ihre Meinung wichtig. Mit freundlichen Grüßen Ihr XY

 

M.E ist es am schlimmesten, wenn man sich nicht aussprechen kann. Da grübelt man und spinnt man bestimmte Fäden immer weiter und weiter und am Ende isoliert man sich selber.

 

Du sagst, euer Pfarrer ist ein ausgebranntes Wrack - da müsst Ihr unbedingt Abhilfe schaffen. Mit seinen Beziehungen (Gott, Menschen usw.) stimmt dann was nicht. Er muss spüren, dass er wichtig und geliebt ist, einmalig, nicht nur ein Amtsträger, der auf seine Aufgaben festgelegt ist. Für Euch, Gläubige ist er doch Priester geworden, oder? Wenn Ihr für ihn da seid, dann kann er richtig Entscheidungen treffen, wie er seine Vitalität zurück bekommen könnte. Vermittelt ihm, dass er ruhig versuchen sollte, schwach zu sein, er verliert euer Vertrauen nicht. Wenn er ein ausgebranntes Wrack ist, dann ist er so, wie ein Ehemann, der in seiner Ehe zum Junggesellen geworden ist. Er braucht Hilfe, um sich aus seinen Fesseln befreien zu können. :lol:

 

Ich darf da etwas richtig stellen:

1. Die von mir geschilderten Probleme hatte unser Pfarrer mit dem Vorgängerbischof. Aber der hat ihm anscheinend nichts nachgetragen, sonst hätte er ihn nicht zum Geistlichen Rat ernannt.

 

2. Ein Mann mit fast 67 Jahren und erheblichen Kreislaufproblemen, dem sein Arzt seit Jahren in den Ohren liegt, dass er es nicht mehr lange "macht", wenn er beruflich nicht kürzer tritt, fühlt sich wie ein Wrack. Wenn ihm dann noch die Betreuung einer neuen, d.h. erweiterten, Seelsorgeeinheit, Stadtteilkirche genannt, zugemutet wird, wird das einfach zu viel. Da kann der Bischof so nett zu ihm sein wie er will. Deswegen sagte ich, dass der neue Bischof ihm auch nicht helfen kann. Der will und kann es im Grunde auch nicht, weil er nicht weiß, wie er sonst die flächendeckende Seelsorge sicherstellen soll. Da könnte nur Rom helfen mit einer grundlegenden Reform. Rom will aber nicht, obwohl es immer wieder dazu aufgefordert wird. Warum Rom es nicht will, darum können wir weiter streiten. Hier will ich das aber jetzt nicht tun.

 

Hallo h-a.mat!

 

Wie geht´s euch und (mit) eurem Pfarrer? :wub:

Wie es uns geht? Wir können nur hoffen, dass der Mann die Zeit bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand noch einigermaßen gut für sich und die Gemeinde bewältigt und dass er nachher noch einige Jahre seinen Ruhestand genießen kann. Er ist auch nur ein Mensch und darf es sein!

 

Hallo!

 

Du schreibst: Er ist nur ein Mensch. Was verstehst du darunter? Vielleicht, dass er keine Maschine ist o.ä.? Oder erst im Ruhestand kann er richtig ein Mensch sein? Oder? :lol:

Bitte dreh mir nicht die Worte im Mund herum. Ich meine wirklich, dass auch ein Priester keine Maschine zu sein braucht und sich nach vielen Jahren der Plackerei danach sehnen darf, mal eine Zeit lang - also mehr als einen Urlaub lang - nur für sich da zu sein und nicht immer nach den Erwartungen anderer Menschen funktionieren zu müssen. Ich könnte ja noch hinzufügen, dass er eben nicht so vermessen ist wie der eine oder andere Papst, der trotz stark angegegriffener Gesundheit glaubt, unersetzlich zu sein, und als Begründung für Verweigerung des Amtsverzichts ein fragwürdigen Vergleich mit der Passion Jesu ins Feld führt.

 

Hallo h-a.mat!

 

Ich hatte gar nicht die Absicht, dir die Worte im Mund herumzudrehen. Bloß gerade für Pfarrer benutzt man in mehreren Bedeutungen die Bemerkung "Er ist (auch) nur ein Mensch!". Das hat eine ziemlich lange Tradition. Dabei ist es natütlich klar, dass jeder homo sapiens ein Mensch ist, der menschliche Gefühle und Bedürfnisse hat. Man brauchte dazu - zumindest in der Westkirche - einige Jahrhunderte, einzusehen, dass die unterschiedlichsten Arten von (Selbst)Überhöhung nach mehr oder weniger schlüssigen Bilder, Symbolen und Mythen (Priester sind den Engeln gleich, Priester sind das rein(st)e Opfer selbst usw.) letztendlich Priestern und Gemeinden schaden, sogar zur Entstehung und "Ernährung" sündhafter Kirchenstrukturen beitragen. Das offizielle Material für das jetztige Priesterjahr spricht da, wie ich zumindest sehe, keine eindeutige Sprache. Nun sitzen wir (Priester, Ordensleute, Laien) in einem Boot - umgeben AUCH von diesen Strukturen und Mauern, die auch mitten in den Seelen ziehen. Es gibt also Priester, wie eurer, der erst in seinem Ruhestand wirklich (wieder) Mensch sein könne. Das ist ein Paradox, denn Kirche ist m.E. dazu da, Menschen in der Entfaltung ihres "Menschsein" im Namen und nach dem Beispiel des Menschensohnes, beizustehen. Jesus Christus hat sich während seiner erlösenden Tätigkeit unter uns Menschen in seinem Menschsein entfaltet. Wenn das nicht so gewesen wäre, hätten tausend Wunder nicht ausgereicht - heute würde niemand mehr von ihm wissen. Mit den Christen dürfte es auch nicht anders sein. Zu einer Umkehr ist es nie zu spät. :D

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Hallo h-a.mat!

 

Es gibt also Priester, wie eurer, der erst in seinem Ruhestand wirklich (wieder) Mensch sein könne...

 

Lieber Karl, du missverstehst immer noch, was ich mit meiner Bemerkung vom "Mensch sein" und Ruhestand sagen wollte. Unser Pfarrer ist bekanntermaßen nicht mehr der jüngste und nicht mehr bei voller Gesundheit, da braucht er halt, weil er eben nur ein Mensch ist, eine Entlastung, um seine seelsorgerischen Aufgaben bewältigen zu können. So wie es heute aussieht, bleibt ihm aber nur die Hoffnung auf den Ruhestand.

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Hallo h-a.mat!

 

Es gibt also Priester, wie eurer, der erst in seinem Ruhestand wirklich (wieder) Mensch sein könne...

 

Lieber Karl, du missverstehst immer noch, was ich mit meiner Bemerkung vom "Mensch sein" und Ruhestand sagen wollte. Unser Pfarrer ist bekanntermaßen nicht mehr der jüngste und nicht mehr bei voller Gesundheit, da braucht er halt, weil er eben nur ein Mensch ist, eine Entlastung, um seine seelsorgerischen Aufgaben bewältigen zu können. So wie es heute aussieht, bleibt ihm aber nur die Hoffnung auf den Ruhestand.

 

Hallo!

 

Jetzt verstehe ich dich vielleicht besser. Du meinst etwa, es sei schade, dass der gegenwärtiger Struktur bzw. Einstellung die Möglichkeiten fehlen, einen Priester, der das aus Gründen auch immer nötig hätte, zu entlasten. Damit er angesichts seiner Gesundheitsprobleme nicht in dem Maße wie früher in Anspruch genommen wird. Und, wenn ich mich nicht irre, nicht in eine kleinere Pfarrei wechseln muss, sondern zu seiner Pensionierung bleiben kann.

Vielleich ist das dann ein nicht ganz passender Vergleich, aber wie etwa wenn man einem älteren Ehepaas, das ein Haus von 120 m2 mit Garten bewohnt nicht sagt: "Ziehen Sie in eine Wohnung von 60m2 um!", sondern Hilfe anbietet, um mit den Herausforderungen vor Ort zurecht zu kommen. Also eine menschennähere Lösung vor Ort. Oder? :lol:

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Liebe Forengemeinde,

 

im Thread Themenjahr 2009/2010 wird über das Priesterbild des Papstes und der Piusse diskutiert.

 

Wie aber sieht Euer ganz persönliches Priester-Ideal aus?

 

Welche Priester brauchen wir?

 

Und wodurch unterscheiden sich (oder sollten sich unterscheiden) Priester von kirchlich engagierten "Laien"?

 

Meine Frage hier ist bis zu meinem Erzbischof gedrungen, die Diskussion darüber nennt er interessant und er baute sie in seine Predigt zum Patrozinium im Priesterseminar Collegium Borromaeum ein.

Und angesichts unserer Antworten wird ihm mulmig:

Wenn man all diese Antworten liest, kann einem ganz schön bange werden. Sicherlich, sehr vieles von dem, was da geschrieben steht, könnten wir gut und gerne übernehmen. Doch wenn man alles zusammen nimmt, dann wäre der Priester am Ende gleich der lange gesuchten sprichwörtlichen ‚eierlegenden Wollmilchsau‘, die für alles da ist und alles kann, die nur einen kleinen Nachteil hat – es gibt sie nicht.

 

Ich finde, da wird er unserer Diskussion nicht gerecht. Ohne Zweifel gibt es eine lange, umfangreiche Liste, wenn wir die einzelnen Wünsche und Ansprüche sammeln. Aber keiner hat gesagt, dass ein einzelner Priester oder gar jeder einzelne Priester alles können muß.

 

 

Unser Erzbischof hat unsere Diskussion (leider) nur als Aufhäger genommen, indem er die Aspekte, die hier genannt wurden, als Erwartungen an den Priester von heute kategorisiert. Wenn man so unsere Diskussion befragt, kann eigentlich gar kein anderes Ergebnis als das des Erzbischofs herauskommen. Ähnlich wäre es, wenn ich meine Mitarbeiter frage, was sie von mir als Chef erwarten. Auch da käme die eierlegende Wollmilchsau heraus.

 

Der entscheidende Punkt ist ein anderer: welchen Erwartungen sollten denn die Priester gerecht werden und wie lässt sich das begründen. Und insgesamt halte ich die Denkrichtung des Erzbischofs für sinnvoll. Er neschreibt den Priester als jemanden, der im Zusammenspiel der unterschiedlichen Dienste agiert.

Ich würde mir, wie bei fast jeder Predigt, wünschen, dass der Prediger mehr auf den Punkt kommt, stringenter die theologischen Aspekte behandelt und diese dann als Leitlinien für die Praxis nimmt und daraus die Praxis ableitet. Aber nun gut, das soll hier nicht der springende Punkt sein.

Was dann aber wirklich i Hinblick auf unsere Diskussion fehlt ist, dass er auf Grundlage seines in der Predigt dargelegten Modells beschreibt, welche Erwartungen einer Gemeinde ein Priester erfüllen kann und welche nicht.

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Vielleicht irre ich mich, aber es gibt immer weniger Priester, die in den Herrschaftsstrukturen der vergangenen 1500 Jahre leben wollen. :lol:

 

Sorry, wenn ich mich einmische

 

Ich hab eure Diskussion verfolgt und stelle immer mehr fest, dass Ideologie und Wirklichkeit in krassem Gegensatz stehen.

 

Ja, der absolute Herrschaftsanspruch des Mittelalters ist Vergangenheit. Aber ich erlebe eigentlich nur Priester, die diesen Herrschaftsanspruch für sich umgemünzt haben in Leistungstreben und Karrieredenken.

 

Schatir

 

Ich habe auch einige von dieser Sorte erlebt, aber auch andere :wub: Schließlich leiden die letzteren - und vielleicht auch die ersteren - an den Herrschaftsstrukturen, oder? Die Frage ist, wer die Gabe und den Mut hat so auf seine Umgebung einzuwirken - eine wahre Gratwanderung - dass man sich nicht durch diese Herrschaftsstrukturen definieren lässt, allerdings ohne sie explizit zu bekämpfen. :lol:

Ich leide weder an den Strukuren der Kirche noch habe ich großes Interesse, in ihnen nach oben zu steigen. Ich habe meinen Platz gefunden und wünsche dies auch allen anderen.
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Mein ideales Priesterbild ist eigentlich vielmehr das eines universellen Ansprechpartners in Glaubens- aber auch Zweilfelfragen. ich denke, dass niemand einen besseren Bezug haben kann wie ein Priester, der einem mit Rat und Tat zur Seite stehen kann und einem in Lebenslagen neuen Mut, Hoffnung und vor allem Kraft in den eigenen Glauben geben kann.

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Hallo!

 

Jetzt verstehe ich dich vielleicht besser. Du meinst etwa, es sei schade, dass der gegenwärtiger Struktur bzw. Einstellung die Möglichkeiten fehlen, einen Priester, der das aus Gründen auch immer nötig hätte, zu entlasten. Damit er angesichts seiner Gesundheitsprobleme nicht in dem Maße wie früher in Anspruch genommen wird. Und, wenn ich mich nicht irre, nicht in eine kleinere Pfarrei wechseln muss, sondern zu seiner Pensionierung bleiben kann.

Vielleich ist das dann ein nicht ganz passender Vergleich, aber wie etwa wenn man einem älteren Ehepaas, das ein Haus von 120 m2 mit Garten bewohnt nicht sagt: "Ziehen Sie in eine Wohnung von 60m2 um!", sondern Hilfe anbietet, um mit den Herausforderungen vor Ort zurecht zu kommen. Also eine menschennähere Lösung vor Ort. Oder? :lol:

Hallo Karl, dein Vergleich mit dem älteren Ehepaar und dem zu großen Haus ist wirklich nicht besonders treffend. Was willst mit einer Versetzung für ca. 3 Jahre? Hältst du das wirklich für effizient? Davon abgesehen, wo gibt es heute noch kleine Pfarrgemeinden? Oder soll der Mann bis kurz vor seinem Tod voll im Dienst bleiben? Willst du das verlangen? Sieht so dein Priesterbild aus? Du verlangst schon viel. Vielleicht zu viel.

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Hallo!

 

Jetzt verstehe ich dich vielleicht besser. Du meinst etwa, es sei schade, dass der gegenwärtiger Struktur bzw. Einstellung die Möglichkeiten fehlen, einen Priester, der das aus Gründen auch immer nötig hätte, zu entlasten. Damit er angesichts seiner Gesundheitsprobleme nicht in dem Maße wie früher in Anspruch genommen wird. Und, wenn ich mich nicht irre, nicht in eine kleinere Pfarrei wechseln muss, sondern zu seiner Pensionierung bleiben kann.

Vielleich ist das dann ein nicht ganz passender Vergleich, aber wie etwa wenn man einem älteren Ehepaas, das ein Haus von 120 m2 mit Garten bewohnt nicht sagt: "Ziehen Sie in eine Wohnung von 60m2 um!", sondern Hilfe anbietet, um mit den Herausforderungen vor Ort zurecht zu kommen. Also eine menschennähere Lösung vor Ort. Oder? :lol:

Hallo Karl, dein Vergleich mit dem älteren Ehepaar und dem zu großen Haus ist wirklich nicht besonders treffend. Was willst mit einer Versetzung für ca. 3 Jahre? Hältst du das wirklich für effizient? Davon abgesehen, wo gibt es heute noch kleine Pfarrgemeinden? Oder soll der Mann bis kurz vor seinem Tod voll im Dienst bleiben? Willst du das verlangen? Sieht so dein Priesterbild aus? Du verlangst schon viel. Vielleicht zu viel.

 

Hallo h-a.mat,

 

ich wollte nur sicher stellen, dass ich dich richtig verstehe. Ich selber wäre für diese "menschennähere" Lösung - und zwar auch z.T. aus den Gründen, die du genannt hast. In der Tat ist die andere Auffassung unterschwellig oft da - im Namen einer vermeintlichen Effizienz denkt man: gut, bleib und komm allein zurecht.

Unabhängig davon gibt es - wenn die Umgebung geeignet ist - die Praxis auch, dass Priester mit 60 in eine kleinere Pfarrei wechseln. Allerdings muss man - wie du geschrieben hast - solche übrig lassen.

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