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Friedrich von Spee


Edith1

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Hallo Mariamante,

 

ich freu mich dass Du wieder da bist muß Dir aber gleich entschieden widersprechen.

 

Die Christen die Reformen wollen schreiben Briefe, richten Resolutionen und Appelle an Rom usw.

 

Danke für den freundlichen Empfang. Wie du weißt, haben große Reformgestalten der Kirche wie Franziskus, Teresa von Avila auch "rebelliert" - aber vor allem dadurch, dass sie versuchten gegen den Ungeist ihrer Zeit und der Zeitgenossen heilig zu leben - und dabei bei allen Schwierigkeiten mit Verantwortlichen in der Kirche in "heiligem Gehorsam".

 

Die Fundis dagegen konstruieren einen Notstand, weihen entgegen dem Recht Bischöfe und Priester und gründen eine Gegenorganisation! Wer macht sich da eine Kirche nach seinem Gusto?

Was die sogenannten Lefebrve- Bewegung betrifft fehlt mir dort ja auch der "heilige Gehorsam" - und schlägt das Pendel sehr, sehr weit aus. Allerdings glaube ich nicht, dass diese Bewegung "grundlos" entstanden ist, und man alle Schuld nur bei ihr suchen kann. Es sind weit über das Ziel hinaus schießende Rektionen auf eine Zerstörung der Kirche, wobei sicher zu viel Angst reagiert.

 

Das Fatale aber ist: Die die sich im Rahmen des Rechts bewegen werden behandelt wie der letzte Dreck, während man die offen Ungehorsamen hofiert und ihnen weit über die Grenze des Erträglichen entgegenkommt.

Ich habe da ein Problem, das du in dem vertikalen Schisma angesprochen hast: Die Piusbrüder und Konsorten gehen sehr offen vor. Andere dissidente Gruppen bewegen sich scheinbar im "Rahmen des Rechts" - arbeiten aber an einer langsamen, schrittweisen Auflösung der Autorität der Kirche, so dass dann alles was sie tun "Recht" wird.

Diesen Papst braucht niemand zu demontieren, das tuen seine Camerilla, die ihn anrennen läßt und er täglich selber.

Wenn man nicht gerade in diesem Forum "lebt" muss man sehen, dass nicht alle Katholiken so denken.

 

 

Hi, schön, dass Du wieder da bist! :angry2:

 

Vielleicht erinnerst Du Dich an einen Reformator, der für seine Ideen ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit getrieben hat?

Man kann es Appell nennen.

Heilig gelebt hat er auch.

Heilig gespochen wurde er nicht.

Er hat sich scheinbar im Rahmen des Rechts bewegt.

Aber heftig ungehorsam war er schon.

Das was er wollte, wurde dann Recht.

 

Guckst Du da.

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Hi, schön, dass Du wieder da bist! :angry2:

 

Vielleicht erinnerst Du Dich an einen Reformator, der für seine Ideen ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit getrieben hat?

Man kann es Appell nennen.

Heilig gelebt hat er auch.

Heilig gespochen wurde er nicht.

Er hat sich scheinbar im Rahmen des Rechts bewegt.

Aber heftig ungehorsam war er schon.

Das was er wollte, wurde dann Recht.

 

Guckst Du da.

Pace. Danke. Welche Form des Ungehorsams meinst du konkret? F. von Spee war doch dem Evangelium gehorsam, indem er Barmherzigkeit übte, Folter und Gewalt ablehnte.
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Hi, schön, dass Du wieder da bist! :angry2:

 

Vielleicht erinnerst Du Dich an einen Reformator, der für seine Ideen ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit getrieben hat?

Man kann es Appell nennen.

Heilig gelebt hat er auch.

Heilig gespochen wurde er nicht.

Er hat sich scheinbar im Rahmen des Rechts bewegt.

Aber heftig ungehorsam war er schon.

Das was er wollte, wurde dann Recht.

 

Guckst Du da.

Pace. Danke. Welche Form des Ungehorsams meinst du konkret? F. von Spee war doch dem Evangelium gehorsam, indem er Barmherzigkeit übte, Folter und Gewalt ablehnte.

Die Schlußfolgerung daraus ist, dass die Amtskirche die gegen Spee war dem Evangelium ungehorsam war!

 

Was lernen wir daraus: Es ist richtig seinem Gewissen zu folgen, auch wenn es mit der Meinung der Amtskirche kollidiert........aber das ist ja auch gut katholische Lehre seit Thomas von Aquin.........wird nur heute genausowenig gern gesehen wie zu Zeiten Friedrich Spees.

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Die Schlußfolgerung daraus ist, dass die Amtskirche die gegen Spee war dem Evangelium ungehorsam war!

 

Was ist "die Amtskirche" - und war diese in der Frage auf "einer Linie"? Es gibt in der "Amtskirche" in Bezug auf nicht dogmatisierte Fragen unterschiedliche Sichtweisen. Das führt dazu, dass sich manche Orden mit ihrer Ausrichtung nicht immer ganz verstehen- um es mal milde auszudrücken. Ich sehe da schon einen Unterschied zwischen Reform und Rebellion.

Was lernen wir daraus: Es ist richtig seinem Gewissen zu folgen, auch wenn es mit der Meinung der Amtskirche kollidiert........
Was nun, wenn das Gewissen zu wenig gebildet ist- wenn der Mensch sich einbildet, gegen Kirche, Lehramt, Evangelium "recht" zu haben?
aber das ist ja auch gut katholische Lehre seit Thomas von Aquin.........wird nur heute genausowenig gern gesehen wie zu Zeiten Friedrich Spees.
Das hängt aber auch damit zusammen, dass man sich für alle möglichen Untaten auch auf das "Gewissen" berufen kann.
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Die Schlußfolgerung daraus ist, dass die Amtskirche die gegen Spee war dem Evangelium ungehorsam war!

 

Was ist "die Amtskirche" - und war diese in der Frage auf "einer Linie"? Es gibt in der "Amtskirche" in Bezug auf nicht dogmatisierte Fragen unterschiedliche Sichtweisen. Das führt dazu, dass sich manche Orden mit ihrer Ausrichtung nicht immer ganz verstehen- um es mal milde auszudrücken. Ich sehe da schon einen Unterschied zwischen Reform und Rebellion.

Was lernen wir daraus: Es ist richtig seinem Gewissen zu folgen, auch wenn es mit der Meinung der Amtskirche kollidiert........
Was nun, wenn das Gewissen zu wenig gebildet ist- wenn der Mensch sich einbildet, gegen Kirche, Lehramt, Evangelium "recht" zu haben?
aber das ist ja auch gut katholische Lehre seit Thomas von Aquin.........wird nur heute genausowenig gern gesehen wie zu Zeiten Friedrich Spees.
Das hängt aber auch damit zusammen, dass man sich für alle möglichen Untaten auch auf das "Gewissen" berufen kann.

Dein Facit: Weil es fehlgeleitete Gewissensentscheidungen geben kann, schaffen wir die Geltung des Gewissens am besten ganz ab.......Weg mit der Gewissensfreiheit......es lebe das Gängelband der Amtskirche, es erspart und selbständiges eigenverantwortliches Denken und Handeln.

bearbeitet von wolfgang E.
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Hi, schön, dass Du wieder da bist! :angry2:

 

Vielleicht erinnerst Du Dich an einen Reformator, der für seine Ideen ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit getrieben hat?

Man kann es Appell nennen.

Heilig gelebt hat er auch.

Heilig gespochen wurde er nicht.

Er hat sich scheinbar im Rahmen des Rechts bewegt.

Aber heftig ungehorsam war er schon.

Das was er wollte, wurde dann Recht.

 

Guckst Du da.

Pace. Danke. Welche Form des Ungehorsams meinst du konkret? F. von Spee war doch dem Evangelium gehorsam, indem er Barmherzigkeit übte, Folter und Gewalt ablehnte.

 

Er hätte nicht ohne Erlaubnis seiner Ordensoberen veröffentlichen dürfen.

Die Veröffentlichung der 2. Fassung wurde ihm überhaupt verboten. Er hätte sie vorher "entschärfen" sollen.

Statt dessen gab er - ohne Erlaubnis - eine verschrärfte Fassung in Druck.

Er hat sich ganz klar gegen die für ihn maßgebliche und bindende Hierarchie gestellt.

Gehorsamsverweigerung pur.

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Er hätte nicht ohne Erlaubnis seiner Ordensoberen veröffentlichen dürfen.

Die Veröffentlichung der 2. Fassung wurde ihm überhaupt verboten. Er hätte sie vorher "entschärfen" sollen.

Statt dessen gab er - ohne Erlaubnis - eine verschrärfte Fassung in Druck.

Er hat sich ganz klar gegen die für ihn maßgebliche und bindende Hierarchie gestellt.

Gehorsamsverweigerung pur.

 

Bei dem von dir angegebenen Wikipedia- link- Artikel las ich allerdings:

 

Neuere Forschungsergebnisse lassen jedoch darauf schließen, dass die zweite Auflage der Cautio Criminalis (1632) mit Billigung der Provinzialleitung der Jesuiten erschienen ist.

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Er hätte nicht ohne Erlaubnis seiner Ordensoberen veröffentlichen dürfen.

Die Veröffentlichung der 2. Fassung wurde ihm überhaupt verboten. Er hätte sie vorher "entschärfen" sollen.

Statt dessen gab er - ohne Erlaubnis - eine verschrärfte Fassung in Druck.

Er hat sich ganz klar gegen die für ihn maßgebliche und bindende Hierarchie gestellt.

Gehorsamsverweigerung pur.

 

Bei dem von dir angegebenen Wikipedia- link- Artikel las ich allerdings:

 

Neuere Forschungsergebnisse lassen jedoch darauf schließen, dass die zweite Auflage der Cautio Criminalis (1632) mit Billigung der Provinzialleitung der Jesuiten erschienen ist.

Man soll Wiki mit aller Vorsicht geniessen.......gerade in religiösen Fragen wird viel "Fundischönfärberei" betrieben

bearbeitet von wolfgang E.
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Er hätte nicht ohne Erlaubnis seiner Ordensoberen veröffentlichen dürfen.

Die Veröffentlichung der 2. Fassung wurde ihm überhaupt verboten. Er hätte sie vorher "entschärfen" sollen.

Statt dessen gab er - ohne Erlaubnis - eine verschrärfte Fassung in Druck.

Er hat sich ganz klar gegen die für ihn maßgebliche und bindende Hierarchie gestellt.

Gehorsamsverweigerung pur.

 

Bei dem von dir angegebenen Wikipedia- link- Artikel las ich allerdings:

 

Neuere Forschungsergebnisse lassen jedoch darauf schließen, dass die zweite Auflage der Cautio Criminalis (1632) mit Billigung der Provinzialleitung der Jesuiten erschienen ist.

 

Nach der 1. Fassung versuchte man schon, ihn in Rom "fertig zu machen"

Damals war der General noch auf seiner Seite, da er ihm glaubte, dass die Veröffentlichung ohne sein Wissen geschehen war.

Es besteht die sehr vage Vermutung, dass der Provinzial von der 2. Fassung nicht völlig überrascht war.

 

Allerdings beruht diese Vermutung hauptsächlich darauf, dass der Provinzial eine Art zeitgenössischer "Kuschelchrist" war (und vermutlich derselben Meinung wie Spee) und Spee auch weiter gegen dessen Feinde im Orden so gut wie möglich schützte.

(Indem er nichts tat, obwohl ein Brief des Ordensgeneral jetzt zum Handeln aufforderte.)

 

Tut mir leid, aber ich habe zu Spee alles gelesen, was ich finden konnte.

Auch die neuere "Forschung" gibt sehr wenig her. Spees halbes Leben ist nur sehr bruchstückhaft zu rekonstruieren. Das hängt mit der Zeit und seiner sehr unbedeutenden Stellung zusammen.

Die Zustimmung der Provinzialleitung ist reine Spekulation.

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Nach der 1. Fassung versuchte man schon, ihn in Rom "fertig zu machen"

Damals war der General noch auf seiner Seite, da er ihm glaubte, dass die Veröffentlichung ohne sein Wissen geschehen war.

Es besteht die sehr vage Vermutung, dass der Provinzial von der 2. Fassung nicht völlig überrascht war.

 

Allerdings beruht diese Vermutung hauptsächlich darauf, dass der Provinzial eine Art zeitgenössischer "Kuschelchrist" war (und vermutlich derselben Meinung wie Spee) und Spee auch weiter gegen dessen Feinde im Orden so gut wie möglich schützte.

(Indem er nichts tat, obwohl ein Brief des Ordensgeneral jetzt zum Handeln aufforderte.)

 

Tut mir leid, aber ich habe zu Spee alles gelesen, was ich finden konnte.

Auch die neuere "Forschung" gibt sehr wenig her. Spees halbes Leben ist nur sehr bruchstückhaft zu rekonstruieren. Das hängt mit der Zeit und seiner sehr unbedeutenden Stellung zusammen.

Die Zustimmung der Provinzialleitung ist reine Spekulation.

Danke für die Information. Ich würde allerdings nicht jemand, der sich so aktiv für andere einsetzt "Kuschelchrist" nennen, da Kuschelchristen (wie der Namen in etwa andeutet) die Bequemlichkeit lieben. bearbeitet von Mariamante
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Nach der 1. Fassung versuchte man schon, ihn in Rom "fertig zu machen"

Damals war der General noch auf seiner Seite, da er ihm glaubte, dass die Veröffentlichung ohne sein Wissen geschehen war.

Es besteht die sehr vage Vermutung, dass der Provinzial von der 2. Fassung nicht völlig überrascht war.

 

Allerdings beruht diese Vermutung hauptsächlich darauf, dass der Provinzial eine Art zeitgenössischer "Kuschelchrist" war (und vermutlich derselben Meinung wie Spee) und Spee auch weiter gegen dessen Feinde im Orden so gut wie möglich schützte.

(Indem er nichts tat, obwohl ein Brief des Ordensgeneral jetzt zum Handeln aufforderte.)

 

Tut mir leid, aber ich habe zu Spee alles gelesen, was ich finden konnte.

Auch die neuere "Forschung" gibt sehr wenig her. Spees halbes Leben ist nur sehr bruchstückhaft zu rekonstruieren. Das hängt mit der Zeit und seiner sehr unbedeutenden Stellung zusammen.

Die Zustimmung der Provinzialleitung ist reine Spekulation.

Danke für die Information. Ich würde allerdings nicht jemand, der sich so aktiv für andere einsetzt "Kuschelchrist" nennen, da Kuschelchristen (wie der Namen in etwa andeutet) die Bequemlichkeit lieben.

 

Ich meinte den Provinzial. Den würde Siri als "konfliktscheu" beschimpfen. Gabriele würde ihn lieben, Du eher nicht ganz so. Alles klar?

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Ich meinte den Provinzial. Den würde Siri als "konfliktscheu" beschimpfen. Gabriele würde ihn lieben, Du eher nicht ganz so. Alles klar?
Ohne nähere Kenntnis des "Provinzial" sind Klassifizierungen (ob kuschelchristig, konfliktscheu) in der Gefahr, von subjektiver Phantasie geprägt zu sein. Dass ich ihn "nicht ganz so" lieben würde weise ich aber mal zurück. Der sogenannte "Modernismus" den ich gerne kritisiere hängt auch mit der Aufgeklärtheit und Mündigkeit zusammen, die heutige Menschen zumindest verbal mal in Anspruch nehmen. Das bedeutet auch, dass man sich (von der Kirche) nichts sagen lassen will. Schließlich weiß man es als "Gebildeter" besser- die vielen anderen Informationsquellen (Medien) helfen einem ja dabei viel- wissend zu sein. Das war wohl zur Zeit des Friedrich Spee und seines Provinzial nicht so. Die Not des Glaubens war eine andere.
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Danke für die Information. Ich würde allerdings nicht jemand, der sich so aktiv für andere einsetzt "Kuschelchrist" nennen, da Kuschelchristen (wie der Namen in etwa andeutet) die Bequemlichkeit lieben.

 

Ich meinte den Provinzial. Den würde Siri als "konfliktscheu" beschimpfen. Gabriele würde ihn lieben, Du eher nicht ganz so. Alles klar?

 

Warum würde ich ihn lieben?

Weil ich selber konfliktscheu bin?

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Franciscus non papa

smile, als mutter (pubertierender) kinder kann man sich das gar nicht leisten, konfliktscheu zu sein.

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smile, als mutter (pubertierender) kinder kann man sich das gar nicht leisten, konfliktscheu zu sein.

 

Da stellt sich gar nicht die Frage, ob man konfliktscheu sein will.....

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Ich meinte den Provinzial. Den würde Siri als "konfliktscheu" beschimpfen. Gabriele würde ihn lieben, Du eher nicht ganz so. Alles klar?
Ohne nähere Kenntnis des "Provinzial" sind Klassifizierungen (ob kuschelchristig, konfliktscheu) in der Gefahr, von subjektiver Phantasie geprägt zu sein. Dass ich ihn "nicht ganz so" lieben würde weise ich aber mal zurück. Der sogenannte "Modernismus" den ich gerne kritisiere hängt auch mit der Aufgeklärtheit und Mündigkeit zusammen, die heutige Menschen zumindest verbal mal in Anspruch nehmen. Das bedeutet auch, dass man sich (von der Kirche) nichts sagen lassen will. Schließlich weiß man es als "Gebildeter" besser- die vielen anderen Informationsquellen (Medien) helfen einem ja dabei viel- wissend zu sein.

 

Hör mal, ich sitze im Büro, da habe ich meine Bibliothek nicht bei mir.

Ich schreib Dir von zu Hause aus, was ich genau meine in Bezug auf den Provinzial.

Ich müsste jetzt ohne jede Quelle Gschichterln aus dem Gedächtnis erzählen ohne Sicherheit, ob es eben nicht nur Gschichterln sind.

Das mache ich nicht gerne, wenn mir etwas wichtig ist.

Und Spee war für mich und meine persönliche Glaubensentwicklung (oder Bekehrung, oder wie man es nennen will) extrem wichtig.

 

Das war wohl zur Zeit des Friedrich Spee und seines Provinzial nicht so. Die Not des Glaubens war eine andere.

 

Ja und nein.

Der erste Teil ist schon falsch.

Spee beschäftigte sich sehr genau mit dem tatsächlichen Wissen seiner Zeit, nicht mit jenem, das "amtlich" vorgegeben wurde.

Er hat sich über die juristischen Fakten der Hexenprozesse informiert (bei Juristen und in den einschlägigen Bibliotheken) und mit dem verglichen, was die "Autoritäten" von sich gaben.

Ebenso war er up-to-date, was die medizinischen Kenntnisse zum Thema betraf.

Z.B. kannte er die Arbeit von Johann Weyer, der nicht nur theoretisch vertrat, sondern praktisch bewiesen hat, dass die "Besessenheiten" in vom "Teufel" heimgesuchten Klöstern nichts weiter waren, als kollektive religiöse Hysterie.

Er polemisierte heftig gegen die "amtlich" maßgebenden Autoren seiner Zeit (insbesondere gegen die "Bibel" des Hexenglaubens, den "Malleus Maleficarum", insbesondere aber gegen den "Katechismus" der Hexengläubigen, nämlich Martin del Rios "Disquisitionum magicarum libri sex")

Statt dessen berief er sich ausführlich auf Adam Tanner (der zu Spees Zeiten bereits wieder ähnlich abgewertet wurde, wie es sich heute Rahner gefallen lassen muss).

 

Tanner konnte noch offen bestreiten, dass es überhaupt Hexen gibt.

Zu Spees Zeiten war das nicht mehr möglich.

Ich weiß nicht, ob Du die Cautio kennst.

Sie beginnt damit, dass Spee formal anerkennt, dass die Hexen natürlich existieren, und er beruft sich diesbezüglich auf alle einschlägigen kirchlichen Autoritäten.

Den Rest des Buches widerlegt er sie dann, nimmt jeden "Beweis" Stück für Stück auseinander, ohne das je in dieser Form auszusprechen.

Und damit läuft es dann darauf hinaus, dass man die Autoritäten zwar nicht theoretisch bestreitet, aber ihnen praktisch weder folgen kann noch darf.

 

Kommt Dir das nicht bekannt vor?

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smile, als mutter (pubertierender) kinder kann man sich das gar nicht leisten, konfliktscheu zu sein.

 

Da stellt sich gar nicht die Frage, ob man konfliktscheu sein will.....

 

Ich sehe, auch Väter kennen sich da aus. :angry2:

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Danke für die Information. Ich würde allerdings nicht jemand, der sich so aktiv für andere einsetzt "Kuschelchrist" nennen, da Kuschelchristen (wie der Namen in etwa andeutet) die Bequemlichkeit lieben.

 

Ich meinte den Provinzial. Den würde Siri als "konfliktscheu" beschimpfen. Gabriele würde ihn lieben, Du eher nicht ganz so. Alles klar?

 

Warum würde ich ihn lieben?

Weil ich selber konfliktscheu bin?

 

Nein, das "konfliktscheu" gehört Siri. (Siehe österreichische Bischöfe, die nicht "durchgreifen")

Du würdest ihn lieben, weil er offenbar wenig Angst hatte, aber sehr viel Vertrauen in Gott.

Vergiss nicht: es war Weltuntergang angesagt: Ketzer und Hexen allerorten. Kein Wunder, dass Deutschland litt an Tod und Teufel, Pest und Krieg...

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Spee beschäftigte sich sehr genau mit dem tatsächlichen Wissen seiner Zeit, nicht mit jenem, das "amtlich" vorgegeben wurde.

Er hat sich über die juristischen Fakten der Hexenprozesse informiert (bei Juristen und in den einschlägigen Bibliotheken) und mit dem verglichen, was die "Autoritäten" von sich gaben.

Ebenso war er up-to-date, was die medizinischen Kenntnisse zum Thema betraf.

Z.B. kannte er die Arbeit von Johann Weyer, der nicht nur theoretisch vertrat, sondern praktisch bewiesen hat, dass die "Besessenheiten" in vom "Teufel" heimgesuchten Klöstern nichts weiter waren, als kollektive religiöse Hysterie.

Ups, dieser Spee war augenscheinlich einer dieser "Modernisten", die bei jedem dissidenten Verhalten auf ihr "Gewissen" pochen und "mündige Christen" sind, die selbst zu wissen meinen, wo es lang geht. Einer, der meint, "selbständiges, eigenverantwortliches Denken" abseits vom sogenannten "Gängelband der Kirche" sei angesagt, denn schließlich weiß man es als "Gebildeter" besser- die vielen anderen Informationsquellen (Medien) helfen einem ja dabei viel- wissend zu sein.

 

Er polemisierte heftig gegen die "amtlich" maßgebenden Autoren seiner Zeit (insbesondere gegen die "Bibel" des Hexenglaubens, den "Malleus Maleficarum", insbesondere aber gegen den "Katechismus" der Hexengläubigen, nämlich Martin del Rios "Disquisitionum magicarum libri sex")

Statt dessen berief er sich ausführlich auf Adam Tanner (der zu Spees Zeiten bereits wieder ähnlich abgewertet wurde, wie es sich heute Rahner gefallen lassen muss).

Wollte er etwa auch noch die "Amtskirche" nach seinem eigenen Gusto verändern anstatt sie so anzunehmen, wie Gott sie ihm geschenkt hatte? :angry2:

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Spee beschäftigte sich sehr genau mit dem tatsächlichen Wissen seiner Zeit, nicht mit jenem, das "amtlich" vorgegeben wurde.

Er hat sich über die juristischen Fakten der Hexenprozesse informiert (bei Juristen und in den einschlägigen Bibliotheken) und mit dem verglichen, was die "Autoritäten" von sich gaben.

Ebenso war er up-to-date, was die medizinischen Kenntnisse zum Thema betraf.

Z.B. kannte er die Arbeit von Johann Weyer, der nicht nur theoretisch vertrat, sondern praktisch bewiesen hat, dass die "Besessenheiten" in vom "Teufel" heimgesuchten Klöstern nichts weiter waren, als kollektive religiöse Hysterie.

Ups, dieser Spee war augenscheinlich einer dieser "Modernisten", die bei jedem dissidenten Verhalten auf ihr "Gewissen" pochen und "mündige Christen" sind, die selbst zu wissen meinen, wo es lang geht. Einer, der meint, "selbständiges, eigenverantwortliches Denken" abseits vom sogenannten "Gängelband der Kirche" sei angesagt, denn schließlich weiß man es als "Gebildeter" besser- die vielen anderen Informationsquellen (Medien) helfen einem ja dabei viel- wissend zu sein.

 

Er polemisierte heftig gegen die "amtlich" maßgebenden Autoren seiner Zeit (insbesondere gegen die "Bibel" des Hexenglaubens, den "Malleus Maleficarum", insbesondere aber gegen den "Katechismus" der Hexengläubigen, nämlich Martin del Rios "Disquisitionum magicarum libri sex")

Statt dessen berief er sich ausführlich auf Adam Tanner (der zu Spees Zeiten bereits wieder ähnlich abgewertet wurde, wie es sich heute Rahner gefallen lassen muss).

Wollte er etwa auch noch die "Amtskirche" nach seinem eigenen Gusto verändern anstatt sie so anzunehmen, wie Gott sie ihm geschenkt hatte? :angry2:

 

Ja, so ungefähr sieht es aus.

Der hatte es ganz eminent mit Jesus, hielt die Kirche und die Sakramente für ganz wichtig, verließ die Kirche nicht, obwohl er wie ein Hund unter ihrem zeitgenössischen Auftritt gelitten hat, bekehrte sogar andere zu ihr.....

 

Jetzt weißt Du, warum er mir so wichtig war, obwohl er weder damals noch heute Wunder wirkte, keine einschlägig bekannten Charismen aufwies (außer seiner Beliebtheit und seinen Erfolgen als Lehrer, Seelsorger, Missionar, Schriftsteller).

Seine Seligsprechung kann daher höchstens von modernistischen Typen und den Medien durchgesetzt werden, die es ja sogar bei Jägerstätter geschafft haben.

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Ja, so ungefähr sieht es aus.

Der hatte es ganz eminent mit Jesus, hielt die Kirche und die Sakramente für ganz wichtig, verließ die Kirche nicht, obwohl er wie ein Hund unter ihrem zeitgenössischen Auftritt gelitten hat, bekehrte sogar andere zu ihr.....

 

Jetzt weißt Du, warum er mir so wichtig war, obwohl er weder damals noch heute Wunder wirkte, keine einschlägig bekannten Charismen aufwies (außer seiner Beliebtheit und seinen Erfolgen als Lehrer, Seelsorger, Missionar, Schriftsteller).

Seine Seligsprechung kann daher höchstens von modernistischen Typen und den Medien durchgesetzt werden, die es ja sogar bei Jägerstätter geschafft haben.

 

In der Tat, ein beeindruckender Mensch.

Danke, Edith, dass Du auf ihn hingewiesen hast. (Und wir lesen gerne noch weiter Deine Berichte.)

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Ja, so ungefähr sieht es aus.

Der hatte es ganz eminent mit Jesus, hielt die Kirche und die Sakramente für ganz wichtig, verließ die Kirche nicht, obwohl er wie ein Hund unter ihrem zeitgenössischen Auftritt gelitten hat, bekehrte sogar andere zu ihr.....

 

Jetzt weißt Du, warum er mir so wichtig war, obwohl er weder damals noch heute Wunder wirkte, keine einschlägig bekannten Charismen aufwies (außer seiner Beliebtheit und seinen Erfolgen als Lehrer, Seelsorger, Missionar, Schriftsteller).

Seine Seligsprechung kann daher höchstens von modernistischen Typen und den Medien durchgesetzt werden, die es ja sogar bei Jägerstätter geschafft haben.

 

In der Tat, ein beeindruckender Mensch.

Danke, Edith, dass Du auf ihn hingewiesen hast. (Und wir lesen gerne noch weiter Deine Berichte.)

 

Ich würde empfehlen lieber die Cautio zu lesen :angry2:

Die einfache Taschenbuchausgabe gibt es von dtv, ca. EUR 12.--

 

(Meine Cautio habe ich vor ca. zwei Jahren einem Freund geliehen, und seither warte ich auf den "Tag des zurückgegebenen Buches".

Werde sie mir noch einmal kaufen müssen.)

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Ups, dieser Spee war augenscheinlich einer dieser "Modernisten", die bei jedem dissidenten Verhalten auf ihr "Gewissen" pochen und "mündige Christen" sind, die selbst zu wissen meinen, wo es lang geht. Einer, der meint, "selbständiges, eigenverantwortliches Denken" abseits vom sogenannten "Gängelband der Kirche" sei angesagt, denn schließlich weiß man es als "Gebildeter" besser- die vielen anderen Informationsquellen (Medien) helfen einem ja dabei viel- wissend zu sein.

 

Oder, Ups, Friedrich Spee war eben einer, der sich nicht der herrschenden Zeitgeisttheologie verschrieben hatte, sondern dem es um die Ehre Gottes und das Heil der Seelen ging. Aus diesem Grund hat er sich nicht durch den Zeitgeisthexenhammer beeinflußen lassen, sondern durch Gebet, eigene Umkehr und ein heiliges Leben mehr auf den Heiligen Geist gehört als auf die irreführten Theologen seiner Zeit - und so hat er unzeitgemäß gegen jene Strömungen gekämpft, die sich von Aberglauben, herrschenden Meinungen, Machtgier oder vorgeschobenen falschen Motiven verführen ließen.

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Ups, dieser Spee war augenscheinlich einer dieser "Modernisten", die bei jedem dissidenten Verhalten auf ihr "Gewissen" pochen und "mündige Christen" sind, die selbst zu wissen meinen, wo es lang geht. Einer, der meint, "selbständiges, eigenverantwortliches Denken" abseits vom sogenannten "Gängelband der Kirche" sei angesagt, denn schließlich weiß man es als "Gebildeter" besser- die vielen anderen Informationsquellen (Medien) helfen einem ja dabei viel- wissend zu sein.

 

Oder, Ups, Friedrich Spee war eben einer, der sich nicht der herrschenden Zeitgeisttheologie verschrieben hatte, sondern dem es um die Ehre Gottes und das Heil der Seelen ging. Aus diesem Grund hat er sich nicht durch den Zeitgeisthexenhammer beeinflußen lassen, sondern durch Gebet, eigene Umkehr und ein heiliges Leben mehr auf den Heiligen Geist gehört als auf die irreführten Theologen seiner Zeit - und so hat er unzeitgemäß gegen jene Strömungen gekämpft, die sich von Aberglauben, herrschenden Meinungen, Machtgier oder vorgeschobenen falschen Motiven verführen ließen.

 

Darauf habe ich gewartet.

Ich bin es müde mit einer Schallplatte zu diskutieren.

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Ups, dieser Spee war augenscheinlich einer dieser "Modernisten", die bei jedem dissidenten Verhalten auf ihr "Gewissen" pochen und "mündige Christen" sind, die selbst zu wissen meinen, wo es lang geht. Einer, der meint, "selbständiges, eigenverantwortliches Denken" abseits vom sogenannten "Gängelband der Kirche" sei angesagt, denn schließlich weiß man es als "Gebildeter" besser- die vielen anderen Informationsquellen (Medien) helfen einem ja dabei viel- wissend zu sein.

 

Oder, Ups, Friedrich Spee war eben einer, der sich nicht der herrschenden Zeitgeisttheologie verschrieben hatte, sondern dem es um die Ehre Gottes und das Heil der Seelen ging. Aus diesem Grund hat er sich nicht durch den Zeitgeisthexenhammer beeinflußen lassen, sondern durch Gebet, eigene Umkehr und ein heiliges Leben mehr auf den Heiligen Geist gehört als auf die irreführten Theologen seiner Zeit - und so hat er unzeitgemäß gegen jene Strömungen gekämpft, die sich von Aberglauben, herrschenden Meinungen, Machtgier oder vorgeschobenen falschen Motiven verführen ließen.

Exakt.

 

Allerdings möchte ich anmerken, dass es "der herrschenden Zeitgeisttheologie" (herrlicher Ausdruck :angry2: ) ganz bestimmt ebenso um die Ehre Gottes und das Heil der Seelen ging.

Und auch, dass Friedrich von Spee nicht ausschließlich Rücksprache mit dem Heiligen Geist gehalten hat, sondern auch mit Wissenschaftler seiner Zeit, Mediziner, Juristen, ja sogar mit Leuten, die "Bessenheit" für eine "religiöse Hysterie" hielten, wie Edith oben dargelegt hat.

Die Strömungen, gegen die er kämpfen mußte, kamen überdies direkt aus der Amtskirche und dem Vatikan, denen er doch Gehorsam schuldete.

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