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Neuer offener Brief an den Papst


josberens

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Ein Polygamist der zum katholischen Glauben konvertiert, wird sich möglicherweise lieber auf die Gewissensfreiheit berufen ...

 

Ein Polygamist wird wohl (anders als noch vor 150 Jahren, als sich Missionare für die Bekehrung eines polygamen Häuptlings verrenkten) nicht zum katholischen Glauben konvertieren können. Jedenfalls ist das die klare Ansage eines der am weitesten verbreiteten katholischen Missionsorden: polygam lebende Afrikaner (die häufig Muslime sind), werden nicht getauft.

bearbeitet von Julius
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Ich sage es noch einmal. Auf Enthaltsamkeit setzten kann da nur, wer von der ganz normalen menschlichen Sexualität und auch der Mentalität der Menschen in den aidsverseuchten Gebieten nicht den Schimmer einer Ahnung hat, oder dem die Menschenleben dort vollkommen egal sind.

Dafür scheinst Du umso mehr Ahnung zu haben. Wie ist das denn mit der "Mentalität der Menschen in den aidsversuchten Gebieten"? Wodurch unterscheidet sie sich von der Mentalität von Menschen in weniger aidsversuchten Gebieten?

Dort hat man bekanntlich ein ganz anderes, viel lockereres und natürliches Sexualverständnis

 

Josef Berens

(als einfacher selbstdenkender Katholik)

Rousseau, ick hör dir trapsen.

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Selbst wenn "Heilung" durch "Verhinderung" ersetzt werden könnte - was ich bezweifle, dann ist immer noch die Frage: Welche Krankheit kann nur verhindert werden, wenn man dem betreffenden Menschen einen Geschlechtsverkehr mit Kondom zufügt? Ich wüsste keine, die mit Enthalsamkeit nicht besser zu verhindern wäre. Bei den unter 15. gemeinten Fällen geht es aber um Fälle, wo die entsprechenden Medikamente unbedingt notwendig sind.

Da irrst Du Dich. AIDS ist eine Epidemie, die jeden treffen kann. Wenn Männe fremd geht und sich HIV einfängt, würde der das Virus nach Deiner These an seine Frau weitergeben. Die Frau hat keinen Anlass, enthaltsam zu leben, und ist trotzdem gefährdet. Da wäre es besser gewesen - nicht gut, aber besser - , wenn Männe, wenn er schon fremd geht, ein Kondom benutzt, und wenn seine Ehebruchspartnerin das ebenfalls verlangt hätte.

 

Spätestens, wenn es um Epidemien geht, ist die Eindämmung - gleich, wie - das wirksamste Mittel.

Stimmt. Die Frage war jedoch, ob die Kondome "notwendig" sind, oder ob Enthaltsamkeit nich effektiver ist.
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Und selbstverständlich ist der Satz, zu einer Zeit geschrieben, als noch niemand etwas von der Pandemie ahnte, auch auf die Prävention von AIDS anwendbar.
Wenn das so wäre, dann könnte ja die Kirche ohne weiteres dazu stehen, ohne das GEsicht zu verlieren. DAs tut sie aber nicht. Was den Schluss nahe legt, dass deine Interpretation von HV 15 doch falsch sein könnte.
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Stimmt. Die Frage war jedoch, ob die Kondome "notwendig" sind, oder ob Enthaltsamkeit nich effektiver ist.

 

Enthaltsamkeit kann erst dann "effekt" werden, wenn sie sich jemand von Dir verordnen lässt. :lol:

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Stimmt. Die Frage war jedoch, ob die Kondome "notwendig" sind, oder ob Enthaltsamkeit nich effektiver ist.

 

Die Frage ist aber ebenso müßig wie ein Disput darüber, ob Türschlösser wirklich "notwendig" sind oder ob Gesetzestreue nicht effektiver sei.

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Ein Polygamist der zum katholischen Glauben konvertiert, wird sich möglicherweise lieber auf die Gewissensfreiheit berufen ...

 

Ein Polygamist wird wohl (anders als noch vor 150 Jahren, als sich Missionare für die Bekehrung eines polygamen Häuptlings verrenkten) nicht zum katholischen Glauben konvertieren können. Jedenfalls ist das die klare Ansage eines der am weitesten verbreiteten katholischen Missionsorden: polygam lebende Afrikaner (die häufig Muslime sind), werden nicht getauft.

 

Mein Fehler, falscher Begriff: Ich habe weniger an in Vielehe Lebende gedacht, als an ganz normal verheiratete Männer, die gerne zwischendurch mal ein bißchen fremdvögeln.

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Ich sage es noch einmal. Auf Enthaltsamkeit setzten kann da nur, wer von der ganz normalen menschlichen Sexualität und auch der Mentalität der Menschen in den aidsverseuchten Gebieten nicht den Schimmer einer Ahnung hat, oder dem die Menschenleben dort vollkommen egal sind.

Dafür scheinst Du umso mehr Ahnung zu haben. Wie ist das denn mit der "Mentalität der Menschen in den aidsversuchten Gebieten"? Wodurch unterscheidet sie sich von der Mentalität von Menschen in weniger aidsversuchten Gebieten?

Dort hat man bekanntlich ein ganz anderes, viel lockereres und natürliches Sexualverständnis

 

Josef Berens

(als einfacher selbstdenkender Katholik)

Jetzt wird es interessant! Josberens gibt uns also zu bedenken, dass es eine Korrelation gibt zwischen "AIDS-Verseuchung" und "lockerem und natürlichem" Sexualverständnis! Wäre es demzufolge nicht angebracht, dieses "lockere und natürliche" Sexualverständnis zu ändern anstatt Kondome zu fordern? Macht sich dann nicht jeder schuldig, der nicht diese Änderung fordert und praktiziert.
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Und selbstverständlich ist der Satz, zu einer Zeit geschrieben, als noch niemand etwas von der Pandemie ahnte, auch auf die Prävention von AIDS anwendbar.
Wenn das so wäre, dann könnte ja die Kirche ohne weiteres dazu stehen, ohne das GEsicht zu verlieren. DAs tut sie aber nicht. Was den Schluss nahe legt, dass deine Interpretation von HV 15 doch falsch sein könnte.

Das ist nicht "meine" Interpretation, sondern die Interpretation zahlreicher Katholiken, darunter auch Moraltheologen, die ich mir zueigen mache, und die im Gegensatz zu Dir nicht irgendwo hinter den sieben Bergen hocken geblieben sind, sondern mitten in den von josberens so oft beschworenen AIDS-verseuchten Gebieten rackern. Und da die oberste Verbotszentrale in Rom seit Jahren keinerlei Einwände dagegen erhebt, hat es damit für mich auch seine Richtigkeit.

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Wer poppen will poppt sowieso.

Diejenigen werden sich dann wohl auch kaum um

irgendwelchen anderen Verbote scheren.

 

Nein, so ticken Menschen nicht. Ein Blick hier ins Forum reicht: Schwule und liberale Christen interpretieren die homophoben und frauenfeindlichen Gebote weg, während die rechtgläubigen Überchristen wenig Probleme damit haben, mit Gehässigkeiten und Verachtung von Andersdenkenden die Gebote der Nächstenliebe zu ignorieren.

 

Menschen gehen selektiv mit Ge- und Verboten um, und das meist so, wie es ihren Bedürfnissen zugutekommt. Ein Polygamist der zum katholischen Glauben konvertiert, wird sich möglicherweise lieber auf die Gewissensfreiheit berufen, als seine Lebensweise radikal zu ändern. Der Verzicht auf Lümmeltüten dürfte ihm dagegen verhältnismäßig leicht fallen.

 

 

Meine flapsige Aussage war eine Zusammenfassung von dem was Josef schrieb, da sich wohl das Sexualverhalten

in "AIDS verseuchten Gebieten" lt. Josef nicht mit dem von der rk-Kirche erwünschten deckt.

 

Und wer sich da schon nicht an die kirchlichen Gebote hält, wird sich wohl auch kaum Gedanken drüber machen

ob er dann auch noch kein Kondom benutzen soll oder nicht.

 

Es gibt also 2 Wege, entweder bringt man den Menschen bei sich an die kirchlichen Vorstellungen zu halten oder man klärt auf wie man sich sonst noch vor AIDS schützen kann.

Über den besseren Weg mag jeder für sich entscheiden.

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Ich sage es noch einmal. Auf Enthaltsamkeit setzten kann da nur, wer von der ganz normalen menschlichen Sexualität und auch der Mentalität der Menschen in den aidsverseuchten Gebieten nicht den Schimmer einer Ahnung hat, oder dem die Menschenleben dort vollkommen egal sind.

Dafür scheinst Du umso mehr Ahnung zu haben. Wie ist das denn mit der "Mentalität der Menschen in den aidsversuchten Gebieten"? Wodurch unterscheidet sie sich von der Mentalität von Menschen in weniger aidsversuchten Gebieten?

Dort hat man bekanntlich ein ganz anderes, viel lockereres und natürliches Sexualverständnis

 

Inwiefern? Wie äussert sich das? Erzähl!

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Und selbstverständlich ist der Satz, zu einer Zeit geschrieben, als noch niemand etwas von der Pandemie ahnte, auch auf die Prävention von AIDS anwendbar.
Wenn das so wäre, dann könnte ja die Kirche ohne weiteres dazu stehen, ohne das GEsicht zu verlieren. DAs tut sie aber nicht. Was den Schluss nahe legt, dass deine Interpretation von HV 15 doch falsch sein könnte.

Das ist nicht "meine" Interpretation, sondern die Interpretation zahlreicher Katholiken, darunter auch Moraltheologen, die ich mir zueigen mache, und die im Gegensatz zu Dir nicht irgendwo hinter den sieben Bergen hocken geblieben sind, sondern mitten in den von josberens so oft beschworenen AIDS-verseuchten Gebieten rackern. Und da die oberste Verbotszentrale in Rom seit Jahren keinerlei Einwände dagegen erhebt, hat es damit für mich auch seine Richtigkeit.

 

Danke :lol:

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Ich sage es noch einmal. Auf Enthaltsamkeit setzten kann da nur, wer von der ganz normalen menschlichen Sexualität und auch der Mentalität der Menschen in den aidsverseuchten Gebieten nicht den Schimmer einer Ahnung hat, oder dem die Menschenleben dort vollkommen egal sind.

Dafür scheinst Du umso mehr Ahnung zu haben. Wie ist das denn mit der "Mentalität der Menschen in den aidsversuchten Gebieten"? Wodurch unterscheidet sie sich von der Mentalität von Menschen in weniger aidsversuchten Gebieten?

Dort hat man bekanntlich ein ganz anderes, viel lockereres und natürliches Sexualverständnis

 

Inwiefern? Wie äussert sich das? Erzähl!

Da würde ich Dir das Buch von dem hervorragenden Priester Stefan Hippler, der in den aidsverseuchten Gebieten um Kappstadt wirkt, mit dem Titel "Gott, Aids, Afrika" empfehlen, erschienen bei "Kiepenheuer & Witsch".

 

Wenn Du das unvoreingenommen gelesen hast, kannst Du vielleicht auch meine Sorge um die gefährdeten Menschen und meine so leider durchaus berechtigten Vorwürfe gegen den Papst verstehen.

 

Josef Berens

(als einfacher, selbst denkender Katholik)

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Meine flapsige Aussage war eine Zusammenfassung von dem was Josef schrieb, da sich wohl das Sexualverhalten

in "AIDS verseuchten Gebieten" lt. Josef nicht mit dem von der rk-Kirche erwünschten deckt.

 

Und wer sich da schon nicht an die kirchlichen Gebote hält, wird sich wohl auch kaum Gedanken drüber machen

ob er dann auch noch kein Kondom benutzen soll oder nicht.

 

Das habe ich schon verstanden, aber ich halte diese Schlußfolgerung nicht für zwingend. Daß Menschen sich selektiv an Gebote halten ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Oder bist Du noch nie jemandem begegnet, der zwar das Grundgesetz prinzipiell gut findet, aber trotzdem gelegentlich Cannabis raubt oder illegal Software herunterlädt?

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Ich sage es noch einmal. Auf Enthaltsamkeit setzten kann da nur, wer von der ganz normalen menschlichen Sexualität und auch der Mentalität der Menschen in den aidsverseuchten Gebieten nicht den Schimmer einer Ahnung hat, oder dem die Menschenleben dort vollkommen egal sind.

Dafür scheinst Du umso mehr Ahnung zu haben. Wie ist das denn mit der "Mentalität der Menschen in den aidsversuchten Gebieten"? Wodurch unterscheidet sie sich von der Mentalität von Menschen in weniger aidsversuchten Gebieten?

Dort hat man bekanntlich ein ganz anderes, viel lockereres und natürliches Sexualverständnis

 

Inwiefern? Wie äussert sich das? Erzähl!

Da würde ich Dir das Buch von dem hervorragenden Priester Stefan Hippler, der in den aidsverseuchten Gebieten um Kappstadt wirkt, mit dem Titel "Gott, Aids, Afrika" empfehlen, erschienen bei "Kiepenheuer & Witsch".

 

Wenn Du das unvoreingenommen gelesen hast, kannst Du vielleicht auch meine Sorge um die gefährdeten Menschen und meine so leider durchaus berechtigten Vorwürfe gegen den Papst verstehen.

 

Josef Berens

(als einfacher, selbst denkender Katholik)

 

Dass Hippler sich in diesem Buch über die Fragen ausgelassen hätte, die ich Dir gestellt habe und um deren Beantwortung Du dich mal wieder drückst, ist mir nicht aufgefallen. Sicher kannst Du mir einen Hinweis darauf geben, wo genau ich da etwas über das von Dir behauptete "bekanntlich ganz andere, viel lockerer und natürlichere Sexualverständnis" finde.

bearbeitet von Julius
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Und selbstverständlich ist der Satz, zu einer Zeit geschrieben, als noch niemand etwas von der Pandemie ahnte, auch auf die Prävention von AIDS anwendbar.
Wenn das so wäre, dann könnte ja die Kirche ohne weiteres dazu stehen, ohne das GEsicht zu verlieren. DAs tut sie aber nicht. Was den Schluss nahe legt, dass deine Interpretation von HV 15 doch falsch sein könnte.

Das ist nicht "meine" Interpretation, sondern die Interpretation zahlreicher Katholiken, darunter auch Moraltheologen, die ich mir zueigen mache, und die im Gegensatz zu Dir nicht irgendwo hinter den sieben Bergen hocken geblieben sind, sondern mitten in den von josberens so oft beschworenen AIDS-verseuchten Gebieten rackern. Und da die oberste Verbotszentrale in Rom seit Jahren keinerlei Einwände dagegen erhebt, hat es damit für mich auch seine Richtigkeit.

Dass du es subjektiv so interpretierst, nehme ich dir ja ab, aber objektiv gibt es keine zwingende Logik dafür.
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Die Kirche hat den Weg zur Heiligung des Menschen zu zeigen. Dieses Ziel kann in Kollision geraten mit dem Ziel der Caritas. Die Aufgaben sind verteilt: in Afrika kümmern sich wohl alle katholischen Einrichtungen um die Gesundheit der Menschen, um damit den Weg zu ihrer Heiligung vorzubereiten. Und Rom signalisiert wie ein Leuchtturm das große Ziel.

Was versuchst Du damit zu sagen? Dass die katholischen Einrichtungen bei der Gesundheitsfürsorge die Verwendung von Kondomen fördern sollen, während Rom das – inoffiziell, aber durchaus unmissverständlich – ablehnt?

 

So läuft es ja, wenn ich richtig informiert bin. Allerdings ist das gerade keine akzeptable Lösung, denn dem missionarischen Auftrag der Kirche wird damit schwerer Schaden zugefügt. Wenn man so vorgeht, muss man das erklären, sonst wirkt es doppelzüngig.

 

Aufgabe der Kirche ist es aber nicht, Menschen von schwereren Sünden abzuhalten, indem sie leichtere propagiert.
…und die Sünde wird weder schwerer noch geringer, wenn beim Sündigen ein Kondom verwendet wird. …

Beides ist falsch.

Bei kam ist die Alternativstellung falsch: Es geht nicht darum, eine leichtere Sünde zu propagieren, sondern die Folgen einer Sünde einzudämmen.

Bei Julius ist die These falsch. Ein ganz einfacher Vergleich: Wenn ich beim Diebstahl einer Brieftasche nur meine Geschicklichkeit einsetze, ist das weniger schlimm, als wenn ich das Opfer bedrohe oder niederschlage. Raub ist schlimmer als Diebstahl, Mord ist schlimmer als Körperverletzung, Vergewaltigung schlimmer als Ehebruch. Das ist auch gute katholische Lehre.

Das genau ist das Problem an der Haltung der Kirche: Unterschiede in der Schwere von Sünden werden verwischt.

 

Der Vergleich mit Diebstahl und Raub, Körperverletzung und Mord hat allerdings einen Haken: Während ich beim Mord einfach nur aufhören muss zu prügeln, um ihn zu einer Körperverletzung „einzudämmen“, ist die Benutzung eines Kondoms – als unnatürliches Hemmnis der Empfängnis – eine gesonderte, weitere Sünde.

 

Doch es gibt ja auch Fälle im Zusammenhang mit AIDS, in denen Ehebruch keine Rolle spielt. Ist ein Ehepartner etwa bei einer Transfusion infiziert worden, stellt sich nun die Frage, ob die beiden nur noch miteinander schlafen dürfen, wenn sie hinnehmen, dass der andere infiziert wird? Sollen sie eine Josefsehe führen?

 

Spätestens hier ist die Frage m.E. eindeutig zu beantworten: da ist der Gebrauch des Kondoms gerechtfertigt – was nicht heißt „entschuldigt“ oder „zu verzeihen“, sondern ein völlig legitimer und in keiner Weise minderwertiger Weg. Daran ändert sich auch nichts, wenn der infizierte Partner sich ursprünglich bei einem Ehebruch infiziert hat. Denn es geht nicht darum, den Sünder zu „bestrafen“, sondern die Ehe zur Erfüllung zu bringen, so gut es geht.

 

Diese Rechtfertigung kann beim Ehebruch natürlich nicht gelten – zur „Erfüllung“ zu bringen ist da nichts. Trotzdem gilt auch hier der Gesichtspunkt wie zuvor: Die Benutzung eines Kondoms, wenn sie zur Eindämmung einer Infektionsgefahr erfolgt, kann legitim sein. Damit wird ein Ehebruch mit Kondom nicht zu einer guten Tat, er bleibt eine Handlung, in der die Sexualität des Menschen fehlerhaft, ohne Einbindung in ihren natürlichen Zusammenhang ausgelebt wird. Aber dann gilt die Wennschon-dennaber auch-Regel.

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Dass du es subjektiv so interpretierst, nehme ich dir ja ab, aber objektiv gibt es keine zwingende Logik dafür.

Sehr beeindruckend, Dein nichtssagendes Sätzchen. Du kommst trotzdem nicht daran vorbei, dass Deine oberste Kirchenleitung weder ein Verbot gegen die seit Jahren auch von kirchlichen Hilfswerken vertretene ABC-Strategie erlassen noch einen Bischof oder ganze Bischofskonferenzen gerüffelt oder gar geschasst hat, die sich der Interpretation bedienen, die Du gerade mir hast unterjubeln wollen - "zwingende Logik" hin oder her, damit kannst Du mir gestohlen bleiben.

bearbeitet von Julius
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(...) Das ist nicht "meine" Interpretation, sondern die Interpretation zahlreicher Katholiken, darunter auch Moraltheologen, die ich mir zueigen mache, und die im Gegensatz zu Dir nicht irgendwo hinter den sieben Bergen hocken geblieben sind, sondern mitten in den von josberens so oft beschworenen AIDS-verseuchten Gebieten rackern. Und da die oberste Verbotszentrale in Rom seit Jahren keinerlei Einwände dagegen erhebt, hat es damit für mich auch seine Richtigkeit.
Dass du es subjektiv so interpretierst, nehme ich dir ja ab, aber objektiv gibt es keine zwingende Logik dafür.

Das ist ja nun der Witz bei jeder Interpretation. Wäre eine Lesart logisch zwingend richtig, gäbe es nichts zu interpretieren. Wenn es aber etwas zu interpretieren gibt, ist auch die Gegenposition nicht zwingend und ebenso begründungsbedürftig.

bearbeitet von Sam Mumm
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Bei Julius ist die These falsch. Ein ganz einfacher Vergleich: ...

Ähm, das war gar keine "These". :lol:

Na ja, ich hätte es auch verständlicher ausdrücken können: Humanae Vitae richtet sich ausschließlich an treue Ehepaare, aussereheliche "Sünder", denen sowieso verboten ist, was treuen Ehepaaren vorbehalten bleibt, sind nicht mitgemeint.

Wobei ich Deinen weiteren Ausführungen zur vermeintlichen "These" zustimme.

bearbeitet von Julius
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Ich sage es noch einmal. Auf Enthaltsamkeit setzten kann da nur, wer von der ganz normalen menschlichen Sexualität und auch der Mentalität der Menschen in den aidsverseuchten Gebieten nicht den Schimmer einer Ahnung hat, oder dem die Menschenleben dort vollkommen egal sind.

Dafür scheinst Du umso mehr Ahnung zu haben. Wie ist das denn mit der "Mentalität der Menschen in den aidsversuchten Gebieten"? Wodurch unterscheidet sie sich von der Mentalität von Menschen in weniger aidsversuchten Gebieten?

Dort hat man bekanntlich ein ganz anderes, viel lockereres und natürliches Sexualverständnis

 

Inwiefern? Wie äussert sich das? Erzähl!

Da würde ich Dir das Buch von dem hervorragenden Priester Stefan Hippler, der in den aidsverseuchten Gebieten um Kappstadt wirkt, mit dem Titel "Gott, Aids, Afrika" empfehlen, erschienen bei "Kiepenheuer & Witsch".

 

Wenn Du das unvoreingenommen gelesen hast, kannst Du vielleicht auch meine Sorge um die gefährdeten Menschen und meine so leider durchaus berechtigten Vorwürfe gegen den Papst verstehen.

 

Josef Berens

(als einfacher, selbst denkender Katholik)

 

Dass Hippler sich in diesem Buch über die Fragen ausgelassen hätte, die ich Dir gestellt habe und um deren Beantwortung Du dich mal wieder drückst, ist mir nicht aufgefallen. Sicher kannst Du mir einen Hinweis darauf geben, wo genau ich da etwas über das von Dir behauptete "bekanntlich ganz andere, viel lockerer und natürlichere Sexualverständnis" finde.

Ich habe das Buch gerade weiter verliehen und kann Dir da leider keine genaue Seitenzahl angeben. Aber es tut Dir sicherlich gut und kann Dich vielleicht auch zur Besinnung bringen, wenn Du das ganz Buch vielleicht einmal ganz lesen würdest. So könntes Du Dich sicherlich besser informieren und die traurige Realität und Schuld des Paptes erkennnen.

 

Josef Berens

(als einfacher, selbst denkender Katholik)

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Meine flapsige Aussage war eine Zusammenfassung von dem was Josef schrieb, da sich wohl das Sexualverhalten

in "AIDS verseuchten Gebieten" lt. Josef nicht mit dem von der rk-Kirche erwünschten deckt.

 

Und wer sich da schon nicht an die kirchlichen Gebote hält, wird sich wohl auch kaum Gedanken drüber machen

ob er dann auch noch kein Kondom benutzen soll oder nicht.

 

Das habe ich schon verstanden, aber ich halte diese Schlußfolgerung nicht für zwingend. Daß Menschen sich selektiv an Gebote halten ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Oder bist Du noch nie jemandem begegnet, der zwar das Grundgesetz prinzipiell gut findet, aber trotzdem gelegentlich Cannabis raubt oder illegal Software herunterlädt?

 

Solche Menschen kenne ich nicht :lol:

 

Ich verstehe was Du meinst, ich hätte nur gerne von JB© gehört, ob er wirklich glaubt, wenn

Pabst Benedikt verkündet "Wenn schon poppen, dann mit Kondom" ob sich, nach seinen Ausführungen

über die Menschen dort, irgendetwas an der Situation ändern würde.

Ich persönlich glaube einfach nicht, dass die Menschen dort keine Kondome benutzen weil "der Pabst"

den Gebrauch nicht billigt.

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Ich habe das Buch gerade weiter verliehen und kann Dir da leider keine genaue Seitenzahl angeben.

:lol::lol::wub:

 

Aber es tut Dir sicherlich gut und kann Dich vielleicht auch zur Besinnung bringen, wenn Du das ganz Buch vielleicht einmal ganz lesen würdest. So könntest Du Dich sicherlich besser informieren und die traurige Realität und Schuld des Paptes erkennnen.

Ob mir dieses Buch "gut getan" hat, musst Du schon mir überlassen. Zur "Besinnung" bzw. dem, was Du darunter verstehst, hat es mich jedenfalls nicht gebracht. Besser informiert als Du bin ich schon lange. Und die Antwort auf die Fragen, die ich DIR gestellt habe, steht da auch nicht drin, Du feiger Drückeberger! Erst den Mund mit "lockerer und natürlicherer Sexualität" voll nehmen und dann, wenn Du's erklären sollst, Dich wie ein Kind hinter dem Rockschoß dieses Herrn Hippler verstecken, dessen Buch Du auch gerade noch verliehen hast ... :D

bearbeitet von Julius
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seine Konfessionsgeschwister aus der Deutsch-Kotholischen Sekte hier

 

Wer oder was soll das bitte sein??

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Schließlich seid ihr beide Deutsch-Katholisch.

Hä??

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