Chrysologus Geschrieben 2. Oktober 2009 Autor Melden Share Geschrieben 2. Oktober 2009 Ich merke: ich war zu lange nicht mehr in Jerusalem wir maenner haben heute morgen mit hilfe der enkelkinder die laubhuette gebaut (riesig, fier 40 personen), die laubdecke aufgelegt die frauen haben unterdessen fuer ein leichtes fruehstueck-mittagessen gesorgt heute abend werden wir in der laubhuette essen, und die enkelkinder werden in schlafsaecken in der sukka schlafen. die kinder unserer moslemischen nachbarn, suhela und chalil, haben die huette schon begutachtet und sich zum festessen und zum schlafen in der sukka angemeldet, die schlafsaecke haben sich gleich mitgebracht. vor dem schlafen ist die runde durch alle sukkot des viertels obligatorisch, von tunesischen mandel-und dattel-kuchen bis zu oestereichischem strudel ist alles drin auch die hunde und katzen essen gut einen schoenen aufenthalt in jerusalem elad Du arbeitest aber nicht für die Tourismusbehörde, oder? nee, ich bin dozent an der uni und lebe in einer kleinen siedlung ganz oben an der libanesischen grenze, in der sich mit der zeit auch moslems und christen angesiedelt haben da wir feste gemeinsam feiern, ohne den glauben des anderen zu werten, ist die laubhuette fuer kinder aller glaubensrichtungen eine attraktion und vaeter aller glaubensrichtungen werden heute abend nachtwachen schieben und muetter aller glaubensrichtungen werden abraeumen und abwaschen und nach dem fest dafuer sorgen, dass die vergessenen schlafsaecke, struempfe, teddibaeren, hosen und jacken an die familien aller glaubensrichtungen wieder abgeliefert werden elad Klingt sehr gut, was du erzählst. Ich hatte in den paar Tagen, an denen ich Israel erleben konnte, auch den Eindruck, dass es in vielen Ecken ein gutes Miteinander der Religionen zu geben scheint. Das fand ich faszinierend. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
elad Geschrieben 3. Oktober 2009 Melden Share Geschrieben 3. Oktober 2009 Ich merke: ich war zu lange nicht mehr in Jerusalem wir maenner haben heute morgen mit hilfe der enkelkinder die laubhuette gebaut (riesig, fier 40 personen), die laubdecke aufgelegt die frauen haben unterdessen fuer ein leichtes fruehstueck-mittagessen gesorgt heute abend werden wir in der laubhuette essen, und die enkelkinder werden in schlafsaecken in der sukka schlafen. die kinder unserer moslemischen nachbarn, suhela und chalil, haben die huette schon begutachtet und sich zum festessen und zum schlafen in der sukka angemeldet, die schlafsaecke haben sich gleich mitgebracht. vor dem schlafen ist die runde durch alle sukkot des viertels obligatorisch, von tunesischen mandel-und dattel-kuchen bis zu oestereichischem strudel ist alles drin auch die hunde und katzen essen gut einen schoenen aufenthalt in jerusalem elad Du arbeitest aber nicht für die Tourismusbehörde, oder? nee, ich bin dozent an der uni und lebe in einer kleinen siedlung ganz oben an der libanesischen grenze, in der sich mit der zeit auch moslems und christen angesiedelt haben da wir feste gemeinsam feiern, ohne den glauben des anderen zu werten, ist die laubhuette fuer kinder aller glaubensrichtungen eine attraktion und vaeter aller glaubensrichtungen werden heute abend nachtwachen schieben und muetter aller glaubensrichtungen werden abraeumen und abwaschen und nach dem fest dafuer sorgen, dass die vergessenen schlafsaecke, struempfe, teddibaeren, hosen und jacken an die familien aller glaubensrichtungen wieder abgeliefert werden elad Klingt sehr gut, was du erzählst. Ich hatte in den paar Tagen, an denen ich Israel erleben konnte, auch den Eindruck, dass es in vielen Ecken ein gutes Miteinander der Religionen zu geben scheint. Das fand ich faszinierend. ich habe schon mehrmals bei gespraechen mit studienkollegen aus dem ausland gemerkt, dass die viel mehr in der schablone juden/araber denken als wir der alltag ist ein zusammenleben ohne dass dauernd in religionskategorien eingeteilt wird als sich die katze unserer moslemischen nachbarn ausgerechnet unsere hundehuette fuer die geburt ihrer vierlinge aussuchte habe ich ja auch nicht mit "das moslemische katzenvieh" reagiert und als unserer labrador bei suhela ein kuechenhandtuch von der leine geklaut und in fetzen gerissen hat, da hat sich suhela auch nicht uber das "juedische hundevieh" beschwert I****** gibt es auf beiden seiten und auf jeden araber, der "itbach el jahud" = toetet die juden, schreit wird sich ein jude finden der "mavet la'aravim" = tot den arabern schreit elad Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 3. Oktober 2009 Autor Melden Share Geschrieben 3. Oktober 2009 Ich merke: ich war zu lange nicht mehr in Jerusalem wir maenner haben heute morgen mit hilfe der enkelkinder die laubhuette gebaut (riesig, fier 40 personen), die laubdecke aufgelegt die frauen haben unterdessen fuer ein leichtes fruehstueck-mittagessen gesorgt heute abend werden wir in der laubhuette essen, und die enkelkinder werden in schlafsaecken in der sukka schlafen. die kinder unserer moslemischen nachbarn, suhela und chalil, haben die huette schon begutachtet und sich zum festessen und zum schlafen in der sukka angemeldet, die schlafsaecke haben sich gleich mitgebracht. vor dem schlafen ist die runde durch alle sukkot des viertels obligatorisch, von tunesischen mandel-und dattel-kuchen bis zu oestereichischem strudel ist alles drin auch die hunde und katzen essen gut einen schoenen aufenthalt in jerusalem elad Du arbeitest aber nicht für die Tourismusbehörde, oder? nee, ich bin dozent an der uni und lebe in einer kleinen siedlung ganz oben an der libanesischen grenze, in der sich mit der zeit auch moslems und christen angesiedelt haben da wir feste gemeinsam feiern, ohne den glauben des anderen zu werten, ist die laubhuette fuer kinder aller glaubensrichtungen eine attraktion und vaeter aller glaubensrichtungen werden heute abend nachtwachen schieben und muetter aller glaubensrichtungen werden abraeumen und abwaschen und nach dem fest dafuer sorgen, dass die vergessenen schlafsaecke, struempfe, teddibaeren, hosen und jacken an die familien aller glaubensrichtungen wieder abgeliefert werden elad Klingt sehr gut, was du erzählst. Ich hatte in den paar Tagen, an denen ich Israel erleben konnte, auch den Eindruck, dass es in vielen Ecken ein gutes Miteinander der Religionen zu geben scheint. Das fand ich faszinierend. ich habe schon mehrmals bei gespraechen mit studienkollegen aus dem ausland gemerkt, dass die viel mehr in der schablone juden/araber denken als wir der alltag ist ein zusammenleben ohne dass dauernd in religionskategorien eingeteilt wird als sich die katze unserer moslemischen nachbarn ausgerechnet unsere hundehuette fuer die geburt ihrer vierlinge aussuchte habe ich ja auch nicht mit "das moslemische katzenvieh" reagiert und als unserer labrador bei suhela ein kuechenhandtuch von der leine geklaut und in fetzen gerissen hat, da hat sich suhela auch nicht uber das "juedische hundevieh" beschwert I****** gibt es auf beiden seiten und auf jeden araber, der "itbach el jahud" = toetet die juden, schreit wird sich ein jude finden der "mavet la'aravim" = tot den arabern schreit elad Wobei ich sehr deutliche Unterschiede meine habe wahrnehemen zu können: In Akko (da fiel es mir auf) eine ganz normale Nachbarschaft, in Jaffa ein gutes miteinander, aberf in Jerusalem eine sehr deutliche Segregation. Aber es war eine gute Erfahrung, zu sehen, dass es eben gut miteinander geht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 5. Oktober 2009 Autor Melden Share Geschrieben 5. Oktober 2009 So, auf zum letzten Abschnitt. Wir haben Jerusalem also verlassen und uns an die 1000m abwärts bewegt, zum toten Meer. Dort machen wir eine Station am Badestrand, die Mädchen vergnügen sich letztlich im Süßwasserbecken, aber das sich treiben lassen ist schon eine sehr spannende Erfahrung. Und das Solebecken mit 29° warmen Wasser ist eine eigene Erfahrung. Von dort fahren wir weiter durch die Wüste, betrachten von unten die Ruinen von Masada, steign wieder aus der Senke auf und erreichen schließlich unser Ziel nahe Dimona. Auf dem Weg dorthin größere Industrieanlagen (naja, Umweltschutz sieht anders aus) und kilometerlange Zäune mit Hinweistafeln "Nicht parken, nicht aussteigen, keine Fotos" - das angebliche Atomforschungszentrum Israels. Dich wir wollen keine Spione werden, vielmer streben wir dem Preis für Stadtbesichtigung zu, wir übernachten zwei Nächte in der Wüste auf einer Kamelfarm. Am Abend ein gutes (und überaschen preisgünstiges) Abendessen in Dimona, der Toursimus ist Fern, aber irgendwie findet sich jemand, der genügend Englisch kann. Am kommenden Tag machen wir einen Ausflug nach Sede Boker. Wir besuchen das Grab der Eheleute Ben Gurion (tolle Aussicht beindruckend schlicht), picknicken inmitten der Ibexe (so eine Art Wüstensteinbock, der infolge der Trockenheit den gut gewässerten Unipark Sede Bockers vorzieht) und wandern zu einer Quelle. Mitten in der Wüste stehen wir in einer Senke, in der es eindrucksvoll grün ist (naja, 2m rechts und links vom Wasser) und wo es unterhalb eines Wasserfalls Krebse gibt. Das letzte was wir in der Negev erwartet hätten. Von dort kehren wir pünktlich zur Farm zurück, um eine Stunde durch die Wüste auf Kamelen zu reiten. Immer ein Kind, ein Erwachesener auf ein Kamel, beim aufstehen des Kamels bitte nicht runterfallen (komische Sache) und dann geht es schwankend und doch überaschend schnell in die Wüste und am Berg entlang.2,5m unter mir der Boden, rechts abfallend, das große Kamel aus einem schmalen Weg. Aber man ist ein wenig weg von der Strahlungswärme des Bodens, es ist angenehm. Wir erreichen die Ruinen der Nabatäerstadt Mamshit und die Senke, die die Weihrauchstrasse vermutlich kreuzte. Ein Eindruck vom Reisen nicht nur in der Antike. Am Abend dann ein spannendes Gespräch mit unserem Gastgeber: Er meint, es bräuchte noch zwei Kriege, damit Israelis und Araber klug würden. Ich hoffe, er irrt sich! Dann müssen wir uns and er Tankstelle versorgen, den Sabbat hatten wir vergessen.... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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