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Evangelium vom Samstag


Monika

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5. Juni

 

 

 

Hl. Bonifatius

 

Bischof, Glaubensbote, Märtyrer

 

Bonifatius, ursprünglich Winfrid, um 673 im Königreich Wessex in England geboren, wurde in den Klöstern Exeter und Nursling erzogen. Mit dreißig Jahren wurde er zum Priester geweiht, mit vierzig reiste er zum ersten Mal als Missionar nach Germanien. Dreimal machte er die Reise nach Rom. Von Papst Gregor II. erhielt er 719 den Missionsauftrag und den Namen Bonifatius. 722 die Bischofsweihe. Von Gregor III. wurde er 732 zum Erzbischof ernannt. Er organisierte die Kirche in Bayern, Hessen und Thüringen durch Gründung von Bistümern und versuchte, die fränkische Kirche durch Synoden zu reformieren. Wo er missionierte, errichtete er auch Klöster als Mittelpunkte der Missionsarbeit, Orte des Gebets und Pflanzstätten der Kultur. Seine Lieblingsgründung war das Kloster Fulda (744), wo er auch begraben ist und wo sich seit 1869 die deutschen Bischöfe zu ihren jährlichen Konferenzen versammeln. Am 5. Juni 754 wurde Bonifatius mit 52 Begleitern bei Dokkum von den Friesen erschlagen. Er wird der Apostel Deutschlands und auch der Apostel der abendländischen Kultur genannt.

 

 

 

Lesung Apg 26, 19-23

 

Christus wird dem Volk und den Heiden ein Licht verkünden

 

Lesung aus der Apostelgeschichte

 

19Daher, König Agrippa, habe ich mich der himmlischen Erscheinung nicht widersetzt,

 

20sondern zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem, dann im ganzen Land Judäa und bei den Heiden verkündet, sie sollten umkehren, sich Gott zuwenden und der Umkehr entsprechend handeln.

 

21Aus diesem Grund haben mich einige Juden im Tempel ergriffen und versucht, mich umzubringen.

 

22Doch ich habe Gottes Hilfe erfahren bis zum heutigen Tag; so stehe ich da als Zeuge für Groß und Klein und sage nichts anderes als das, was nach dem Wort der Propheten und des Mose geschehen soll:

 

23dass der Christus leiden müsse und dass er, als Erster von den Toten auferstanden, dem Volk und den Heiden ein Licht verkünden werde.

 

 

 

Zum Evangelium Jesus ist der wahre Weinstock (Joh 15, 1-8), er ist auch der wahre Freund. Seine Jünger sollen ihn zwar als ihren Herrn, nicht aber als ihren Vorgesetzten ansehen. Er hat sie in seine Nähe gerufen, er hat zu ihnen von sich und vom Vater und vom ewigen Leben gesprochen. Durch sie will er von jetzt an zu den Menschen sprechen. Die „Welt“, zu der Jesus die Jünger sendet, will den ganzen Menschen beherrschen; sie wird die Jünger Jesu ablehnen. Der Hass der Welt gilt nicht so sehr dem einzelnen Jünger (den man „als Menschen“ vielleicht ganz annehmbar findet); er gilt der geheimen Wirklichkeit, der unkontrollierbaren Kraft, die den Jünger aus der Welt herausnimmt; er gilt Christus, dem Herrn, selbst und seinem Geist, der in den Jüngern am Werk ist. - Zu 15, 14-16a: Lk 12, 4; Gen 18, 17; Ex 33, 11; Joh 15, 2; Mt 18, 19. - Zu 15, 18-20: Mt 10, 22; 1 Joh 3, 11-18; Joh 13, 16; Mt 10, 24-25.

 

 

 

 

 

Evangelium Joh 15, 14-16a.18-20

 

Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr Frucht bringt

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

14Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage.

 

15Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.

 

16aNicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt.

 

18Wenn die Welt euch hasst, dann wisst, dass sie mich schon vor euch gehasst hat.

 

19Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.

 

20Denkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie an meinem Wort festgehalten haben, werden sie auch an eurem Wort festhalten.

 

 

 

(Quelle Erzabtei Beuron)

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Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe.

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Samstag der 10. Woche im Jahreskreis

 

 

 

Lesung 1 Kön 19, 19-21

 

Elischa stand auf, folgte Elija und trat in seinen Dienst

Lesung aus dem ersten Buch der Könige

 

19Als Elija von dort weggegangen war, traf er Elischa, den Sohn Schafats. Er war gerade mit zwölf Gespannen am Pflügen, und er selbst pflügte mit dem Zwölften. Im Vorbeigehen warf Elija seinen Mantel über ihn.

 

20Sogleich verließ Elischa die Rinder, eilte Elija nach und bat ihn: Lass mich noch meinem Vater und meiner Mutter den Abschiedskuss geben; dann werde ich dir folgen. Elija antwortete: Geh, aber komm dann zurück! Bedenke, was ich an dir getan habe.

 

21Elischa ging von ihm weg, nahm seine zwei Rinder und schlachtete sie. Mit dem Joch der Rinder kochte er das Fleisch und setzte es den Leuten zum Essen vor. Dann stand er auf, folgte Elija und trat in seinen Dienst.

 

 

 

 

 

Evangelium Mt 5, 33-37

 

Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht!

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

 

33Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst keinen Meineid schwören, und: Du sollst halten, was du dem Herrn geschworen hast.

 

34Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron,

 

35noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel für seine Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs.

 

36Auch bei deinem Haupt sollst du nicht schwören; denn du kannst kein einziges Haar weiß oder schwarz machen.

 

37Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein; alles andere stammt vom Bösen.

 

 

 

 

 

„Gott nimmt den Tod, der aus der Sünde kommt und mit dem die Sünde das Neue an Gott, sein Menschsein, auszulöschen gedachte, auf sich, um das neue Leben, das mit seiner Menschwerdung in die Welt kam, als ein Tod und Sünde Überwindendes offenbar zu machen.

 

In seinem Tod, den er durch die Sünde, aber für die Sünder, seine Brüder, erleidet, an ihrer statt und ihnen zugute, wird das Menschsein Gottes in einem unüberbietbaren und unauslotbaren Maße als Mitmenschlichkeit offenbar. Das Neue an dem menschgewordenen Gott, das Mitmenschliche Gottes, wird in seinem Sterben um des Menschen willen auf eine Wiese leuchtend, einleuchtend, anziehend, dass es uns jene Blindheit, jene Decke über den Augen nimmt, die uns bei uns selbst, beim Alten verbleiben ließ, weil sie uns verhüllte, wie gut Gott ist und wie gut er es mit jedem von uns meint“ (Heinrich Spaemann).

 

 

(Quelle Erzabtei Beuron)

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Ich aber sage euch: Schwört überhaupt nicht, weder beim Himmel, denn er ist Gottes Thron,noch bei der Erde, denn sie ist der Schemel für seine Füße, noch bei Jerusalem, denn es ist die Stadt des großen Königs.

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19. Juni

 

Hl. Romuald

 

Abt

 

 

 

Romuald soll der langobardischen Herzogsfamilie der Onesti entstammen; er wurde 952 in Ravenna geboren. Mit zwanzig Jahren war er Zeuge, wie sein Vater bei einer Fehde einen Adeligen erschlug. Dar­auf trat er als Mönch in S. Apollinare in Classe bei Ravenna ein. Die­ses Kloster war aber seinem Bußeifer nicht streng genug, deshalb schloss er sich um 974 dem Eremiten Marinus an und zog 978 mit diesem und dem Dogen Pietro I. Orseolo in die französischen Pyrenäen, wo er im Kloster St.-Michel seine eigentliche monastische Bildung erhielt. 988 kehrte Romuald nach Italien zurück. Predigend zog er von einem Ort zum andern. Er kam auch nach Monte Cassino, wo er aber mit seinem harten Reformeifer wenig Anklang fand. Schließlich gründete er in Mittelitalien das Kloster Camaldoli (1012), das Stammkloster des Kamaldulenserordens. Der strenge Mann übte eine erstaunliche Anziehungskraft aus. In seiner Gründung versuchte er eine Verbindung des Einsiedlerlebens mit dem Gemeinschaftsleben, wie sie auch in der Regel Benedikts vorgesehen ist. Romuald starb 1027. Der hl. Petrus Damiani hat sein Leben beschrieben.

 

 

 

Zur Freude geschaffen

 

„Wenn ich das Leben der Heiligen lese, geht es mir durch Mark und Bein; und wenn ich sehe, was ich tue, möchte ich vor Scham und Schmerz vergehen.“

 

„Gott hat den Menschen nicht zum Elend und zur Qual geschaffen, sondern zur Freude, aber zu einer Freude, die aus christlicher Gesinnung und Tugend quillt.“ (Romuald)

 

 

 

 

 

Lesung Phil 3, 8-14

 

Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Philipper

 

8Ja noch mehr: ich sehe alles als Verlust an, weil die Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn, alles übertrifft. Seinetwegen habe ich alles aufgegeben und halte es für Unrat, um Christus zu gewinnen

 

9und in ihm zu sein. Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt.

 

10Christus will ich erkennen und die Macht seiner Auferstehung und die Gemeinschaft mit seinen Leiden; sein Tod soll mich prägen.

 

11So hoffe ich, auch zur Auferstehung von den Toten zu gelangen.

 

12Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.

 

13Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist.

 

14Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt.

 

 

 

 

 

 

 

Evangelium Lk 14, 25-33

 

Keiner von euch kann mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas

 

25Viele Menschen begleiteten ihn; da wandte er sich an sie und sagte:

 

26Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.

 

27Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.

 

28Wenn einer von euch einen Turm bauen will, setzt er sich dann nicht zuerst hin und rechnet, ob seine Mittel für das ganze Vorhaben ausreichen?

 

29Sonst könnte es geschehen, dass er das Fundament gelegt hat, dann aber den Bau nicht fertig stellen kann. Und alle, die es sehen, würden ihn verspotten

 

30und sagen: Der da hat einen Bau begonnen und konnte ihn nicht zu Ende führen.

 

31Oder wenn ein König gegen einen anderen in den Krieg zieht, setzt er sich dann nicht zuerst hin und überlegt, ob er sich mit seinen zehntausend Mann dem entgegenstellen kann, der mit zwanzigtausend gegen ihn anrückt?

 

32Kann er es nicht, dann schickt er eine Gesandtschaft, solange der andere noch weit weg ist, und bittet um Frieden.

 

33Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.

 

 

(Quelle Erzabtei Beuron)

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Nicht meine eigene Gerechtigkeit suche ich, die aus dem Gesetz hervorgeht, sondern jene, die durch den Glauben an Christus kommt, die Gerechtigkeit, die Gott aufgrund des Glaubens schenkt.

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Samstag der 12. Woche im Jahreskreis

 

 

 

 

Lesung Klgl 2, 2.10-14.18-19

 

Schrei laut zum Herrn, stöhne, Tochter Zion!

 

Lesung aus dem Buch der Klagelieder

 

2Schonungslos hat der Herr vernichtet alle Fluren Jakobs, niedergerissen in seinem Grimm die Bollwerke der Tochter Juda, zu Boden gestreckt, entweiht das Königtum und seine Fürsten.

 

10Am Boden sitzen, verstummt, die Ältesten der Tochter Zion, streuen sich Staub aufs Haupt, legen Trauerkleider an. Zu Boden senken den Kopf die Mädchen von Jerusalem.

 

11Meine Augen ermatten vor Tränen, mein Inneres glüht. Ausgeschüttet auf die Erde ist mein Herz über den Zusammenbruch der Tochter, meines Volkes. Kind und Säugling verschmachten auf den Plätzen der Stadt.

 

12Sie sagen zu ihren Müttern: Wo ist Brot und Wein?, da sie erschöpft verschmachten auf den Plätzen der Stadt, da sie ihr Leben aushauchen auf dem Schoß ihrer Mütter.

 

13Wie soll ich dir zureden, was dir gleichsetzen, du Tochter Jerusalem? Womit kann ich dich vergleichen, wie dich trösten, Jungfrau, Tochter Zion? Dein Zusammenbruch ist groß wie das Meer, wer kann dich heilen?

 

14Deine Propheten schauten dir Lug und Trug. Deine Schuld haben sie nicht aufgedeckt, um dein Schicksal zu wenden. Sie schauten dir als Prophetenworte nur Trug und Verführung.

 

18Schrei laut zum Herrn, stöhne, Tochter Zion! Wie einen Bach lass fließen die Tränen Tag und Nacht! Niemals gewähre dir Ruhe, nie lass dein Auge rasten!

 

19Steh auf, klage bei Nacht, zu jeder Nachtwache Anfang! Schütte aus wie Wasser dein Herz vor dem Angesicht des Herrn! Erhebe zu ihm die Hände für deiner Kinder Leben, die vor Hunger verschmachten an den Ecken aller Straßen.

 

 

 

 

 

Evangelium Mt 8, 5-17

 

Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob zu Tisch sitzen

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

 

5Als er nach Kafarnaum kam, trat ein Hauptmann an ihn heran und bat ihn:

 

6Herr, mein Diener liegt gelähmt zu Hause und hat große Schmerzen.

 

7Jesus sagte zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen.

 

8Da antwortete der Hauptmann: Herr, ich bin es nicht wert, dass du mein Haus betrittst; sprich nur ein Wort, dann wird mein Diener gesund.

 

9Auch ich muss Befehlen gehorchen, und ich habe selber Soldaten unter mir; sage ich nun zu einem: Geh!, so geht er, und zu einem andern: Komm!, so kommt er, und zu meinem Diener: Tu das!, so tut er es.

 

10Jesus war erstaunt, als er das hörte, und sagte zu denen, die ihm nachfolgten: Amen, das sage ich euch: Einen solchen Glauben habe ich in Israel noch bei niemand gefunden.

 

11Ich sage euch: Viele werden von Osten und Westen kommen und mit Abraham, Isaak und Jakob im Himmelreich zu Tisch sitzen;

 

12die aber, für die das Reich bestimmt war, werden hinausgeworfen in die äußerste Finsternis; dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen.

 

13Und zum Hauptmann sagte Jesus: Geh! Es soll geschehen, wie du geglaubt hast. Und in derselben Stunde wurde der Diener gesund.

 

14Jesus ging in das Haus des Petrus und sah, dass dessen Schwiegermutter im Bett lag und Fieber hatte.

 

15Da berührte er ihre Hand, und das Fieber wich von ihr. Und sie stand auf und sorgte für ihn.

 

16Am Abend brachte man viele Besessene zu ihm. Er trieb mit seinem Wort die Geister aus und heilte alle Kranken.

 

17Dadurch sollte sich erfüllen, was durch den Propheten Jesaja gesagt worden ist: Er hat unsere Leiden auf sich genommen und unsere Krankheiten getragen.

 

 

 

(Quelle Erzabtei Beuron )

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3. Juli

 

Hl. Thomas

 

Apostel

 

Thomas, dessen aramäischer Name „Zwilling“ bedeutet, war einer der Zwölf. Im Johannesevangelium wird er als Grübler und Zweifler dargestellt (vgl. Joh 11, 16; 14, 5; 20, 24-29). Er erhielt, als er die Abschiedsrede Jesu unterbrach, die große Antwort: „Ich bin der Weg und die Wahrheit uns das Leben“ (Joh 14, 6). Er ist es, der das klarste Bekenntnis zum auferstandenen Herrn abgelegt hat (Joh 20, 28), nachdem er zunächst die Nachricht von der Auferstehung Jesu nicht hatte glauben wollen. - Nach der Legende soll er später in Indien missioniert haben und dort als Märtyrer gestorben sein. Im 3. Jahrhundert wurden seine Reliquien nach Edessa überführt. Ephräm der Syrer (vgl. 9. Juni) hat ihn durch Hymnen verherrlicht.

 

Zur Lesung: Der Abschnitt Eph 2, 11-22 richtet sich an Heidenchristen (vgl. V. 11-13). Diese waren einst vom „Bund der Verheißung ausgeschlossen“ und „von Christus getrennt“ (2, 12). Aber waren nicht auch die Juden einst „ohne Christus“? Sie hatten die Verheißungen und damit die Hoffnung, aber die große Wende geschah auch für sie erst „jetzt“ (2, 13): Christus ist gekommen und hat „durch sein Blut“, „durch ein Sterben“ (2, 13.14) den Riss geheilt, der durch die Menschheit ging; er hat aus Juden und Heiden das eine Volk Gottes gemacht. Diesem geeinten Volk hat er den Zugang zum Vater geöffnet. - Aus alledem ziehen die Verse 2, 19-22 die Folgerung: auch die Heiden haben Heimatrecht in der Stadt Gottes. Sie sind selbst Haus Gottes, Tempel Gottes geworden. Dieser Tempel ist aber noch nicht fertig, er ist noch im Bau. Man muss außerdem sagen: er hat Risse. Die Einheit zwischen Heiden- und Judenchristen, und auch die Einheit der Heidenchristen, die ja heute den größten Teil der Kirche ausmachen, ist noch nicht verwirklicht. - Jes 28, 16; Ps 118, 22; 1 Petr 2, 4-6; 1 Kor 3, 10-11; 2 Kor 6, 16; Eph 4, 11-12; 1 Kor 3, 16-17.

 

Lesung Eph 2, 19-22

Ihr seid auf das Fundament der Apostel gebaut

 

Lesung aus dem Brief an die Epheser

 

19Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.

20Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlussstein ist Christus Jesus selbst.

21Durch ihn wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn.

22Durch ihn werdet auch ihr im Geist zu einer Wohnung Gottes erbaut.

 

 

Zum Evangelium: Man spricht so leichthin vom „ungläubigen Thomas“. Dabei ist er im Johannesevangelium der Jünger, der sich direkt uns ausdrücklich zur Gottheit Jesu bekennt: „Mein Herr und mein Gott“, damit spricht Thomas stellvertretend den Glauben der österlichen Jüngergemeinde aus. Bis dahin war es freilich ein weiter innerer Weg. Nicht nur Thomas, sondern auch andere Jünger hatten ihre Schwierigkeiten, an die Auferstehung Jesu zu glauben. Der Auferstandene selbst musste sie zum Glauben führen. Nach Mt 28, 17 (vgl. Mk 16, 9-15) hat Jesus auf den Zweifel der Jünger in göttlicher Souveränität mit einem Auftrag geantwortet: „Geht zu allen Völkern ...“ Thomas erhielt einen Auftrag anderer Art: „Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite.“ Aber nicht durch das Sehen wurde Thomas gläubig; durch den Glauben ist er sehend geworden. Für uns, die Späteren, gilt das Wort: Selig, wer nicht sieht und doch glaubt. Der Glaube kommt durch das Hören des Worts, nicht durch das Sehen von Wundern.

 

Evangelium Joh 20, 24-29

 

Mein Herr und mein Gott!

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes

 

24Thomas, genannt Didymus (Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.

25Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.

26Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch!

27Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

28Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!

29Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

 

(Quelle: Beuron)

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„Mein Herr und mein Gott“

 

damit spricht Thomas stellvertretend den Glauben der österlichen Jüngergemeinde aus.

 

Bis dahin war es freilich ein weiter innerer Weg.

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Samstag der 14. Woche im Jahreskreis

 

 

Zur Lesung

In Kapitel 6, 1-11 berichtet Jesaja von seiner Beru­fung zum Propheten. Der heilige Gott Israels selbst hat ihn beauftragt. In drei Stufen geschieht die Berufung: 1. Jesaja erfährt Gott als den Heili­gen, Unnahbaren (V. 1-4); 2. in der Gegenwart Gottes erkennt er seine ei­gene Sündhaftigkeit und wird gereinigt (V. 5-7); 3. er wird gesendet, um das Wort Gottes auszurichten (V. 8-11). In großer Einfachheit wird hier von einer einzigartigen Gotteserfahrung gesprochen. Gott ist für Jesaja nicht eine Idee, sondern eine Wirklichkeit. Von jetzt an weiß er sich in Dienst genommen von diesem unfassbaren, unnahbaren Gott. Zugleich aber weiß er sich solidarisch mit seinem Volk, das er liebt und dem er doch im Namen Gottes harte Worte sagen muss. - 1 Kön 22, 19; Ez 1, 11; 10, 21; Offb 4, 8; Num 14, 21; Ex 19, 16; 1 Kön 8, 10-12; Joh 12, 41; Offb 15, 8; Ex 33, 20; Jer 1, 9; Dan 10, 16; Ex 4, 10-13; Jer 1, 6.

 

Lesung Jes 6, 1-8

 

Ich bin ein Mann mit unreinen Lippen, und meine Augen haben den König, den Herrn der Heere, gesehen

 

Lesung aus dem Buch Jesaja

 

1Im Todesjahr des Königs Usija sah ich den Herrn. Er saß auf einem hohen und erhabenen Thron. Der Saum seines Gewandes füllte den Tempel aus.

2Serafim standen über ihm. Jeder hatte sechs Flügel: Mit zwei Flügeln bedeckten sie ihr Gesicht, mit zwei bedeckten sie ihre Füße, und mit zwei flogen sie.

3Sie riefen einander zu: Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heere. Von seiner Herrlichkeit ist die ganze Erde erfüllt.

4Die Türschwellen bebten bei ihrem lauten Ruf, und der Tempel füllte sich mit Rauch.

5Da sagte ich: Weh mir, ich bin verloren. Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und lebe mitten in einem Volk mit unreinen Lippen, und meine Augen haben den König, den Herrn der Heere, gesehen.

6Da flog einer der Serafim zu mir; er trug in seiner Hand eine glühende Kohle, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte.

7Er berührte damit meinen Mund und sagte: Das hier hat deine Lippen berührt: Deine Schuld ist getilgt, deine Sünde gesühnt.

8Danach hörte ich die Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich antwortete: Hier bin ich, sende mich!

 

Zum Evangelium Der Jünger Jesu nimmt am Geschick des Mei­sters teil, d. h. in der gegenwärtigen Zeit an der Verfolgung und der Er­niedrigung Jesu (V. 24-25). Auf diese Aussage folgt ein dreimal wiederholtes „Fürchtet euch nicht“ (V. 26.28.31). Im gewöhnlichen Leben fürchtet man, es könnte ans Licht der Öffentlichkeit kommen, was man im Geheimen sagt. Jesus sagt im Gegenteil: Was ich euch gesagt habe, wird und muss öffentlich bekannt werden; nur so erreicht meine und eure Sen­dung ihr Ziel (V. 26-27). Allerdings: wir riskieren unser Leben (V. 28-31). Auch das ist kein Grund zur Furcht; zu fürchten ist nicht der Tod des Leibes, sondern der andere, der zweite Tod (Offb 21, 8). Über Le­ben und Tod entscheidet endgültig kein menschlicher Richter. Darüber wird entschieden „vor meinem Vater im Himmel“, und die Entscheidung wird sich nach der Vorentscheidung jedes Menschen richten. Jesus selbst wird für die Jünger als Zeuge und Verteidiger auftreten. An anderen Stel­len des Evangeliums ist er selbst der Richter. Das ist kein Widerspruch, nur kann man nicht alles auf einmal sagen, schon im menschlichen Be­reich nicht, noch weniger da, wo es um die Geheimnisse Gottes geht. - Lk 6, 40; Joh 13, 16; 15, 20; Lk 12, 2-9; 8, 17; Mk 4, 22; Hebr 10, 31; 1 Petr3, 14; Offb 2, 10; 14, 7; Lk 21, 18; Mk 8, 38; Lk 9, 26; 2 Tim 2, 12; Offb 3, 5.

 

 

 

 

 

Evangelium Mt 10, 24-33

Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten

 

+ Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus

 

24Ein Jünger steht nicht über seinem Meister und ein Sklave nicht über seinem Herrn.

25Der Jünger muss sich damit begnügen, dass es ihm geht wie seinem Meister, und der Sklave, dass es ihm geht wie seinem Herrn. Wenn man schon den Herrn des Hauses Beelzebul nennt, dann erst recht seine Hausgenossen.

26Darum fürchtet euch nicht vor ihnen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.

27Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern.

28Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.

29Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig? Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eures Vaters.

30Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.

31Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.

32Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.

33Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen.

 

(Quelle: Erzabtei Beuron)

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32Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.

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30Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.

 

(Da hat der Herrgott es bei mir gar nicht so schwer.)

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Danach hörte ich die Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich antwortete: Hier bin ich, sende mich!

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