Guido Geschrieben 20. Oktober 2009 Melden Share Geschrieben 20. Oktober 2009 Ich habe meine Stellungnahme nun fertig! Beschäftigt hat mich die Stellungnahme der CDF aus dem Jahr 2007. in der die Kongregation in der Tat deutlich gegen eine Beendigung der Sondenernährung Stellung bezieht. Ich komme gleichwohl zu einem anderen Schluss, weil die Begründung der CDF im vorliegenden Fall nicht greift: Sie argumentiert damit, dass durch die künstliche Ernährung Leiden durch Verhungern verhindert werde. Eben dies droht jedoch im Fall meiner Betroffenen nicht. Daher glaube ich Evangelium vitae 64 folgen zu können, dass der Verzicht auf ärztliches Handeln, dass dem Betroffenen oder dessen Familie zu schwer würde, für vertretbar hält. Und einen Unterschied zwischen ärztlichem (Be-)handeln und der Nahrungsgabe durch Pfleger kann ich nicht erkennen. Ich gebe zu, mich hat noch kein Fall emotional derart beschäftigt, aber ich weiß mich mit meinem Gewissen im reinen. Entspricht zwar nicht 100% den Kirchenrichtlinien, dennoch zustimmend..................guido (und tribald imitierend) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Guido Geschrieben 20. Oktober 2009 Melden Share Geschrieben 20. Oktober 2009 (bearbeitet) Dazu noch der Kommentar:http://www.vatican.va/roman_curia/congrega...ommento_ge.html Hallo Julius, dieser Link bestaetigt doch, dass Ruini und die italienischen Bischoefe gemaess offizieller Richtlinien der Kirche gesprochen und gehandelt haben. Mir ist zwar der technische Fehler unterlaufen, zu schreiben, die Kirche sei gegen passive Sterbehilfe. In der Tat behauptet sie das nicht, aber sie betrachtet die kuenstliche Ernaehrung (und ich nehme an Beatmung) nicht als Therapieform, sondern als Basisversorgung, und verbietet daher klipp und klar deren Unterbrechung, weil passive Sterbehilfe laut Kirche nur die Unterbrechung von Therapien betrifft, die den Zweck der Heilung nicht erreichen. Ruini hat also nicht als bekloppter Provinzbischof X eine unerhebliche Privatmeinung geaeussert, die man laut Dir besser ignorieren solle, da er eh keine Ahnung in Moraltheologie habe, und da man sich in dieser Frage besser an katholischen Aerzten aus Deutschland richte, die auf dem Aerzteblatt oder katholisch orientierten Regionalzeitungen schreiben. Ich persoenlich finde mich eher in den Positionen dieser Aerzte und in dem Schluss von Chrysologus wieder (wahrscheinlich auch Du, da Du sogar eine Patientenverfuegung in diesem Sinn verfasst hast), aber in der urspruenglichen Frage von Chrysologus ging es ja nicht um persoenliche Meinungen oder gute Ratschlaege, sondern um die Position der Kirche. Um wieder einige meiner alten Parallelen zu bemuehen, ist es wie bei vorehelichem Geschlechtsverkehr, kuenstlicher Verhuetung und Kommunion wiederverheiratet Geschiedener: eigentlich offiziell verboten, aber viele Christen entscheiden sich in ihrem Gewissen trotzdem dazu, oft mit dem Verstaendnis von oertlichen Kirchenamtspersonen. Die ganze flame war mit Dir waere mir wahrscheinlich erspart geblieben, wenn ich nur "Unterbrechung der kuenstlichen Ernaehrung" statt "passive Sterbehilfe" in meinem ersten Post in diesem Thread geschrieben haette. Guido bearbeitet 20. Oktober 2009 von Guido Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Guido Geschrieben 20. Oktober 2009 Melden Share Geschrieben 20. Oktober 2009 einen Unterschied zwischen ärztlichem (Be-)handeln und der Nahrungsgabe durch Pfleger kann ich nicht erkennen. Ich auch nicht (hinzu kommt das Argument des fehlenden Hungers). Aber ich bin ein schlichter Mensch und kann auch nicht den Unterschied zwischen natuerlichen und kuenstlichen Verhuetungsmitteln erkennen, bzw. halte ihn fuer spitzfindisch. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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