Gabriele Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Kurz gesagt: Die ersten Christen hatten das noch nicht so richtig raus mit dem Beichtsakrament, um die Worte Jesu mußte erst gerungen werden, die Theologen haben das erst nach und nach erkannt. Glaubst du, dass nur die "Theologen" vom Heiligen Geist erleuchtet werden? Sind die Heiligen, von denen wesentliche Impulse zu Änderungen in der Kirche ausgingen alle Theologen? Nein, glaube ich nicht. Und ich sehe mit Freude, dass auch Du den Heiligen Geist bei einfachen Menschen wirken siehst. Vielleicht wirkt er ja auch bei Josberens? Aber die Änderungen in der Ausfaltung des Beichtsakramentes, diese gingen doch ausschließlich von Theologen aus? Die Heiligen haben doch nicht die Ohrenbeichte eingeführt, oder doch? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Nein, glaube ich nicht.Und ich sehe mit Freude, dass auch Du den Heiligen Geist bei einfachen Menschen wirken siehst. Vielleicht wirkt er ja auch bei Josberens? Die Schrift sagt uns ja: "Vater, ich preise dich, dass du dies den Klugen und Weisen verborgen, Unmündigen aber offenbart hast." Wenn Josberens zu den "Unmündigen" zählt, dann kann man annehmen, dass der Geist Gottes wirkt. Allerdings zielen die Aussagen von Josberens eher dahin, dass er sich für klug, nachdenklich usw. hält- und da könnten bestimmte Barrieren aufgebaut werden. Im übrigen schreibt Gottes Geist auf krummen Zeilen gerade - und Josberens ist dann indirekt Werkzeug, so dass uns seine starre Ablehnung der Beichte gerade darauf hinweist, wie hoch wir Gottes Barmherzigkeit einschätzen dürfen, dass er uns die Beichte schenkt. Ohne die beharrlichen Verneinungen von Josberens hätten wir uns mit dem Thema vielleicht gar nicht so intensiv auseinander gesetzt. Aber die Änderungen in der Ausfaltung des Beichtsakramentes, diese gingen doch ausschließlich von Theologen aus?Die Heiligen haben doch nicht die Ohrenbeichte eingeführt, oder doch? Soweit ich z.B. hier lese, waren es Akte der Barmherzigkeit die dazu führten: Die Geschichte des Bußsakraments ist die Geschichte einer steten Vereinfachung, die es den Gläubigen immer leichter machen sollte, die Gnade der inneren Bekehrung zu empfangen. Es begann mit dem langen Verfahren der Wiederaufnahme von Abtrünnigen in die Gemeinschaft der Gläubigen und führte über die Einführung der Ohrenbeichte im Mittelalter zur theologischen Absicherung des Sakraments der Sündenvergebung durch das Konzil von Trient. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Nein, glaube ich nicht.Und ich sehe mit Freude, dass auch Du den Heiligen Geist bei einfachen Menschen wirken siehst. Vielleicht wirkt er ja auch bei Josberens? Die Schrift sagt uns ja: "Vater, ich preise dich, dass du dies den Klugen und Weisen verborgen, Unmündigen aber offenbart hast." Wenn Josberens zu den "Unmündigen" zählt, dann kann man annehmen, dass der Geist Gottes wirkt. Allerdings zielen die Aussagen von Josberens eher dahin, dass er sich für klug, nachdenklich usw. hält- und da könnten bestimmte Barrieren aufgebaut werden. Im übrigen schreibt Gottes Geist auf krummen Zeilen gerade - und Josberens ist dann indirekt Werkzeug, so dass uns seine starre Ablehnung der Beichte gerade darauf hinweist, wie hoch wir Gottes Barmherzigkeit einschätzen dürfen, dass er uns die Beichte schenkt. Ohne die beharrlichen Verneinungen von Josberens hätten wir uns mit dem Thema vielleicht gar nicht so intensiv auseinander gesetzt. Aber die Änderungen in der Ausfaltung des Beichtsakramentes, diese gingen doch ausschließlich von Theologen aus?Die Heiligen haben doch nicht die Ohrenbeichte eingeführt, oder doch? Soweit ich z.B. hier lese, waren es Akte der Barmherzigkeit die dazu führten: Die Geschichte des Bußsakraments ist die Geschichte einer steten Vereinfachung, die es den Gläubigen immer leichter machen sollte, die Gnade der inneren Bekehrung zu empfangen. Es begann mit dem langen Verfahren der Wiederaufnahme von Abtrünnigen in die Gemeinschaft der Gläubigen und führte über die Einführung der Ohrenbeichte im Mittelalter zur theologischen Absicherung des Sakraments der Sündenvergebung durch das Konzil von Trient. Weißt Du Dein ständiges Lob der gestigen Schlichtheit und das Geeifere gegen Theologen ist ziemlich lächerlich.......sehr viele Bischöfe und Kardinäle kommen aus dem universitären Bereich und wenn man Bischof werden will, muß man einen akademischen Abschluß in Theologie haben......und Du wirst es nicht fassen sogar bei der Glaubenskongregation = Inquisition sitzen Theologen, auch wenn man das nicht immer merkt. Und wenn Du Dein Wissen um die Geschichte des Bußsakrament aus YX net beziehen mußt, ist das nicht wirklich ein Renommee. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Die eschatologische Dimension des Glaubens mit sochen Sprüchern zu verdunkeln, ist theologischer Schwachfug.........wer sollte bei der Beichte der Richter sein.......woher sollte der Priester denjenigen. der beichtet beurteilen können, woher sollte er seine guten Seiten und Werke kennen. Die Worte Jesu bei Johannes sagen: "Sünden vergeben- oder Vergebung verweigern". Um über die Vergebung entscheiden zu können ist ein Urteil notwendig. Urteile sind mit richten verbunden. Also hat der Priester auch die Vollmacht zu entscheiden, zu richten und gegebenenfalls die Absolution zu verweigern. Dabei muss der Priester nicht die guten Seiten und Werke in dem Sinne kennen- sondern es geht darum, ob der Pönitent auch tatsächlich bereut und umkehrwillig ist. Eine Beichte in der Art: "Ich habe meinem Nachbarn 1000 Euro gestohlen- oder halt- sagen wir 2000, da ich mich am nächsten Mittwoch wieder bedienen werde" wird unweigerlich dazu führen, dass der Priester die Absolution verweigert. Dabei geht es nicht um Seelenschau. Auch da ist offenbar die Entwicklung völlig an Dir vorbeigegangen den man spendet das Sakrament der Krankensalbung längst nicht mehr nur am Sterbebett sondern, wie derName sagt zur Stärkung bei (schwerer) Krankheit. Es ist keine Entwicklung an mir vorbeigegangen (wie du so schön formulierst) sondern ich wollte Gabriele auch auf dieses Sakrament hinweisen. Diese Veränderung der Spendepraxis der Krankensalbung ist übrigens eine pastorale Großtat.......unter der alten Praxis wußte nämlich der Patient genau, dass wahrscheinlich sein letztes Stünderö geschlagen hat. "Gedenke der letzten Dinge, (Tod, Himmel, Hölle, Gericht) und du wirst in Ewigkeit nicht sündigen". Ich finde es zwar durchaus sinnvoll, die Krankensalbung öfter zu empfangen - aber trotzdem kann ich dem Verhalten nichts abgewinnen einem Menschen vorzuenthalten, wenn es mit ihm auf Erden zu Ende geht. Es wird ja heute sehr viel getan, den Gedanken an den Tod zu verdrängen- sehe ich aber kritisch. Es ist gewiß, dass jeder von uns sterben muss. Und es ist Klugheit, darauf jederzeit vorbereitet zu sein. Das ist eine sehr schwierige Entscheidung, wann dies gemacht wird und wann nicht. Ich stimme Dir aus anderen Gründen zwar grundsätzlich zu, aber weder Du noch sonst jemand hat das Recht, dies pauschal für andere zu entscheiden. Dazu kommt, dass "vorbereiten" etwas anderes ist, als die frühere Praxis. Da hieß "letzte Ölung" mehr oder weniger: "Tod steht unmittelbar bevor," und wurde daher fast immer so aufgefasst, egal, ob es zutraf. Das entspricht eher der Mitteilung an den zum Tode Veruteilten: "Ihr Gnadengesuch wurde abgelehnt, dass Urteil wird in zwei Stunden vollstreckt". Das ist keine "Vorbereitung", schon gar keine "Sterbebegleitung", das ist eine Unmenschlichkeit! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gabriele Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Nein, glaube ich nicht.Und ich sehe mit Freude, dass auch Du den Heiligen Geist bei einfachen Menschen wirken siehst. Vielleicht wirkt er ja auch bei Josberens? Die Schrift sagt uns ja: "Vater, ich preise dich, dass du dies den Klugen und Weisen verborgen, Unmündigen aber offenbart hast." Wenn Josberens zu den "Unmündigen" zählt, dann kann man annehmen, dass der Geist Gottes wirkt. Allerdings zielen die Aussagen von Josberens eher dahin, dass er sich für klug, nachdenklich usw. hält- und da könnten bestimmte Barrieren aufgebaut werden. Im übrigen schreibt Gottes Geist auf krummen Zeilen gerade - und Josberens ist dann indirekt Werkzeug, so dass uns seine starre Ablehnung der Beichte gerade darauf hinweist, wie hoch wir Gottes Barmherzigkeit einschätzen dürfen, dass er uns die Beichte schenkt. Ohne die beharrlichen Verneinungen von Josberens hätten wir uns mit dem Thema vielleicht gar nicht so intensiv auseinander gesetzt. Josberens ist nicht nur indirektes Werkzeug - teilweise stimmt Ihr beide ja sogar überein, auch wenn Ihr unterschiedliche Schlüsse zieht: Dass sich das Gottes- Bewußtsein entwickeln musste, die Erkenntnis Gottes gewachsen ist kann man m.E. an den Schriften des AT sehen. Die Fragen welche die Menschen an Jesus gerichtet haben zeigen, dass die Erkenntnis an den Barmherzigen Gott, den "Abbas", den Vater im Himmel erst wachsen und reifen musste. Wie das Ringen um das Sakrament der Beichte und der Umkehr zeigt (in der ersten Zeit war es in der Kirche nicht möglich so oft zur Beichte zu gehen wie es heute möglich wäre), gab es auch dort eine Entwicklung in der Erkenntnis der göttlichen Barmherzigkeit und Liebe. Jesus hat bekanntlich kein Ritual der Sündenvergebung vorgeschrieben sondern nur die Möglichkeit der Sündenvergebung seinen Jüngern und Aposteln gegeben. Aber die Änderungen in der Ausfaltung des Beichtsakramentes, diese gingen doch ausschließlich von Theologen aus?Die Heiligen haben doch nicht die Ohrenbeichte eingeführt, oder doch? Soweit ich z.B. hier lese, waren es Akte der Barmherzigkeit die dazu führten: Die Geschichte des Bußsakraments ist die Geschichte einer steten Vereinfachung, die es den Gläubigen immer leichter machen sollte, die Gnade der inneren Bekehrung zu empfangen. Es begann mit dem langen Verfahren der Wiederaufnahme von Abtrünnigen in die Gemeinschaft der Gläubigen und führte über die Einführung der Ohrenbeichte im Mittelalter zur theologischen Absicherung des Sakraments der Sündenvergebung durch das Konzil von Trient. Und wer genau hat jetzt diese verschiedene Schritte offiziell eingeführt? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Weißt Du Dein ständiges Lob der gestigen Schlichtheit und das Geeifere gegen Theologen ist ziemlich lächerlich.... Ich weiss schon, dass es für die intellektuelle Eitelkeit ein "Stich ins Herz ist", dass Gott nicht auf die intellektuelle Klugheit, sondern auf die Liebe und Glaubensstärke schaut. ("Vater ich preise dich, dass du dies den Weisen und Klugen verborgen, Unmündigen aber offenbart hast. Ja Vater, so hat es dir gefallen"). Aber ich kann dieses Wort der Schrift halt auch nicht wegstreichen, nur weil es manchen hier besonders missfällt. ...sehr viele Bischöfe und Kardinäle kommen aus dem universitären Bereich und wenn man Bischof werden will, muß man einen akademischen Abschluß in Theologie haben......und Du wirst es nicht fassen sogar bei der Glaubenskongregation = Inquisition sitzen Theologen, auch wenn man das nicht immer merkt. Es gibt ja auch Theologen und Akademiker, die nicht hochmütig und stolz auf ihre Intelligenz sind- sondern demütig genug, sich ihrer Kleinheit vor Gott bewußt zu bleiben. Und wenn Du Dein Wissen um die Geschichte des Bußsakrament aus YX net beziehen mußt, ist das nicht wirklich ein Renommee. Ich weiß, dass es gewisse Feindbilder gibt. Ob sich das allerdings mit den Worten Jesu in Einklang bringen läßt (dass man Jesus antut, was man den Mitbrüdern antut) - da bin ich mir nicht sicher. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Das ist eine sehr schwierige Entscheidung, wann dies gemacht wird und wann nicht.Ich stimme Dir aus anderen Gründen zwar grundsätzlich zu, aber weder Du noch sonst jemand hat das Recht, dies pauschal für andere zu entscheiden. Ich will für andere keine pauschalen Entscheidungen treffen - und es kommt auch auf die Situation, den Menschen den es betrifft an, wie man es wann sagt. Das Wort des hl. Franz von Sales passt wohl auch hier: Man kann dem Menschen die Wahrheit wie einen nassen Fetzen um die Ohren schleudern- oder sie ihm wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann (sinngemäß). Dazu kommt, dass "vorbereiten" etwas anderes ist, als die frühere Praxis.Da hieß "letzte Ölung" mehr oder weniger: "Tod steht unmittelbar bevor," und wurde daher fast immer so aufgefasst, egal, ob es zutraf. Es mag schon sein, dass manches Verhalten früher (vom heutigen Standpunkt aus betrachtet) "hart" wirkte. Für uns in Europa - die wir doch ein wenig verweichlicht sind- wirkt manches entsetzlich, was in der damaligen Zeit durchaus nicht so wahr. Ich habe den subjektiven Eindruck, dass die Menschen früher mit dem Tod sich mehr konfrontierten als heute. z.B. geschah dies auch in der Familie, wo die Menschen nicht im Spital starben- sondern im Kreis ihrer Angehörigen- und vielleicht nach ihrem Tod sogar an deren Leichnam gebetet wurde. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Es mag schon sein, dass manches Verhalten früher (vom heutigen Standpunkt aus betrachtet) "hart" wirkte. Für uns in Europa - die wir doch ein wenig verweichlicht sind- wirkt manches entsetzlich, was in der damaligen Zeit durchaus nicht so wahr. Ich habe den subjektiven Eindruck, dass die Menschen früher mit dem Tod sich mehr konfrontierten als heute. z.B. geschah dies auch in der Familie, wo die Menschen nicht im Spital starben- sondern im Kreis ihrer Angehörigen- und vielleicht nach ihrem Tod sogar an deren Leichnam gebetet wurde. Wenn Du zwischen 2 Heiligengschichterl einmal Zeit haben solltest könntest Du das Drama "Professor Berhardi" von Arthur Schnitzler lesen......dort kannst was von der Wirklichkeit der letzten Ölung erfahren...... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Wenn Du zwischen 2 Heiligengschichterl einmal Zeit haben solltest könntest Du das Drama "Professor Berhardi" von Arthur Schnitzler lesen......dort kannst was von der Wirklichkeit der letzten Ölung erfahren...... Du willst mir wohl einen Bären aufbinden, und mich mit G´schichterln eines Atheisten bereichern? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Wenn Du zwischen 2 Heiligengschichterl einmal Zeit haben solltest könntest Du das Drama "Professor Berhardi" von Arthur Schnitzler lesen......dort kannst was von der Wirklichkeit der letzten Ölung erfahren...... Du willst mir wohl einen Bären aufbinden, und mich mit G´schichterln eines Atheisten bereichern? Ja ich weiß: Die Konfrontation mit der Lebenswirklichkeit könnte ihr Seelenheit gefährden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 (bearbeitet) Das ist eine sehr schwierige Entscheidung, wann dies gemacht wird und wann nicht.Ich stimme Dir aus anderen Gründen zwar grundsätzlich zu, aber weder Du noch sonst jemand hat das Recht, dies pauschal für andere zu entscheiden. Ich will für andere keine pauschalen Entscheidungen treffen - und es kommt auch auf die Situation, den Menschen den es betrifft an, wie man es wann sagt. Das Wort des hl. Franz von Sales passt wohl auch hier: Man kann dem Menschen die Wahrheit wie einen nassen Fetzen um die Ohren schleudern- oder sie ihm wie einen Mantel hinhalten, in den er hineinschlüpfen kann (sinngemäß). Dazu kommt, dass "vorbereiten" etwas anderes ist, als die frühere Praxis.Da hieß "letzte Ölung" mehr oder weniger: "Tod steht unmittelbar bevor," und wurde daher fast immer so aufgefasst, egal, ob es zutraf. Es mag schon sein, dass manches Verhalten früher (vom heutigen Standpunkt aus betrachtet) "hart" wirkte. Für uns in Europa - die wir doch ein wenig verweichlicht sind- wirkt manches entsetzlich, was in der damaligen Zeit durchaus nicht so wahr. Ich habe den subjektiven Eindruck, dass die Menschen früher mit dem Tod sich mehr konfrontierten als heute. z.B. geschah dies auch in der Familie, wo die Menschen nicht im Spital starben- sondern im Kreis ihrer Angehörigen- und vielleicht nach ihrem Tod sogar an deren Leichnam gebetet wurde. Pkt 1 stimme ich Dir größtenteils zu. Deinen subjektiver Eindruck in Ehren, aber er hat damit erstens nichts zu tun, und ist zweitens wieder einmal eine sinnlose Generalisierung. Hätte ich meinen Vater, der ins Spital wollte, weil die palliative Versorgung und die Gesamtumstände für ihn dort bequemer waren, sagen sollen: "Nein, Du stirbst gefälligst zu Hause?" Oder hätte der Angehörigenkreis daheim bleiben sollen? Oder hätten wir seinem langjährigen Freund und Arbeitskollegen, einem Diakon, verbieten sollen, ihn dort zu begleiten wie diese beiden es wollten, oder lieber dann den Priester hinauswerfen, oder Gebete unterlassen, damit alles schön in Dein Bild passt? Oder hätte ich meine Mutter, die zu Hause im Kreis ihrer Angehörigen sterben wollte und dort keine Geistlichen mehr wünschte, zwangsweise Be-Letzt-Ölen lassen sollen? Ein halbes Dutzend anderer "Fälle" erspare ich Dir. Ich habe an den Sterbebetten zu vieler mir nahestehender Menschen gesessen, als dass ich das anders als äußerst individuell sehen könnte. Und ganz sicher werde ich lieber der allenfalls gewünschten "Verweichlichung" zustimmen, als einer "früher" nicht empfundenen Härte. "Früher" wurde manches nicht als Härte empfunden, öffentliche Hinrichtungen unter anderem. Es gibt eine Reihe von Ländern, die immer noch nicht so "verweichlicht" sind. Für historische und volkskundliche Studienzwecke sicher interessant, als Pastoralgrundlage indiskutabel. bearbeitet 6. November 2009 von Edith1 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 (bearbeitet) Wenn Du zwischen 2 Heiligengschichterl einmal Zeit haben solltest könntest Du das Drama "Professor Berhardi" von Arthur Schnitzler lesen......dort kannst was von der Wirklichkeit der letzten Ölung erfahren...... Du willst mir wohl einen Bären aufbinden, und mich mit G´schichterln eines Atheisten bereichern? Ja ich weiß: Die Konfrontation mit der Lebenswirklichkeit könnte ihr Seelenheit gefährden. Die sichtweise eines dichtenden, atheistischen Arztes als Lebenswirklichkeit hinzustellen grenzt an pikanten Surrealismus. Danke für die phantasievollen DArbietungen. bearbeitet 6. November 2009 von Mariamante Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Wenn Du zwischen 2 Heiligengschichterl einmal Zeit haben solltest könntest Du das Drama "Professor Berhardi" von Arthur Schnitzler lesen......dort kannst was von der Wirklichkeit der letzten Ölung erfahren...... Du willst mir wohl einen Bären aufbinden, und mich mit G´schichterln eines Atheisten bereichern? Ja ich weiß: Die Konfrontation mit der Lebenswirklichkeit könnte ihr Seelenheit gefährden. Die sichtweise eines dichtenden, atheistischen Arztes als Lebenswirklichkeit hinzustellen grenzt an pikanten Surrealismus. Danke für die phantasievollen DArbietungen. Warum sollte ein Arzt, selbst ein atheistischer Arzt, keine bedenkenswerte Sichtweise ausgerechnet zu diesem Thema eröffnen können? Weil er sie literarisch aufbereitet? Reichlich verdrehter Zugang. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 (bearbeitet) Ich finde es zwar durchaus sinnvoll, die Krankensalbung öfter zu empfangen - aber trotzdem kann ich dem Verhalten nichts abgewinnen einem Menschen vorzuenthalten, wenn es mit ihm auf Erden zu Ende geht... Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Und wer will einem Menschen "vorenthalten", dass seine Tage gezählt sind? Um einen Kranken mit einer infausten Prognose vertraut zu machen, braucht's keinen Pfarrer und keine Krankensalbung, das ist Sache eines (hoffentlich darin erfahrenen) Arztes. Ob er sich danach mit einem Priester austauschen will, ist dann Sache des Kranken und zwar nur dieses Kranken. bearbeitet 6. November 2009 von Julius Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Warum sollte ein Arzt, selbst ein atheistischer Arzt, keine bedenkenswerte Sichtweise ausgerechnet zu diesem Thema eröffnen können? Weil er sie literarisch aufbereitet? Reichlich verdrehter Zugang. Verdrehter Zugang wäre zu wenig- subjektiv, selektiv trifft es eher. Über die "Wirklichkeit" braucht es m.E. keine Belehrungen durch Erotikliteraten und Autoren, die den Glauben als eine menschliche Torheit ansehen. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Warum sollte ein Arzt, selbst ein atheistischer Arzt, keine bedenkenswerte Sichtweise ausgerechnet zu diesem Thema eröffnen können? Weil er sie literarisch aufbereitet? Reichlich verdrehter Zugang. Verdrehter Zugang wäre zu wenig- subjektiv, selektiv trifft es eher. Über die "Wirklichkeit" braucht es m.E. keine Belehrungen durch Erotikliteraten und Autoren, die den Glauben als eine menschliche Torheit ansehen. Sollte mich jemand dereinst im Spital mit der Eröffnung "Letzte Ölung, Beste, denn morgen ist es zu spät, das erleben Sie nicht mehr" überfallen, wird die Wirkung auf mich in der Realität sicher davon abhängen, ob derjenige, der sich damit auseinandersetzt, an Wotan glaubt und "Erotik-Literatur" schreibt. Wie konnte ich das übersehen. Falls ich aber doch noch ein paar Stunden mehr und zudem Zeit und Kraft zum Lesen haben sollte, dann wünsche ich mir doch eher Schnitzler als Sirup-Gschichterln. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Verdrehter Zugang wäre zu wenig- subjektiv, selektiv trifft es eher. Über die "Wirklichkeit" braucht es m.E. keine Belehrungen durch Erotikliteraten und Autoren, die den Glauben als eine menschliche Torheit ansehen. Klingt bei Dir fatal nach entarteter Kunst Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julius Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Sollte mich jemand dereinst im Spital mit der Eröffnung "Letzte Ölung, Beste, denn morgen ist es zu spät, das erleben Sie nicht mehr" überfallen, wird die Wirkung auf mich in der Realität sicher davon abhängen, ob derjenige, der sich damit auseinandersetzt, an Wotan glaubt und "Erotik-Literatur" schreibt. Wie konnte ich das übersehen.Falls ich aber doch noch ein paar Stunden mehr und zudem Zeit und Kraft zum Lesen haben sollte, dann wünsche ich mir doch eher Schnitzler als Sirup-Gschichterln. Wobei Schnitzler's Geschichte von Professor Bernhardi durchaus bittere Realität von Anfang des 20. Jahrhunderts widerspiegelt. Jüdische Ärzte standen damals tatsächlich im Visier der schwarzen Klerikerzunft, und nicht selten wurde auf Angehörige von schwerkranken Katholiken von seiten des Pfarrers Druck ausgeübt, keinen jüdischen Arzt zu konsultieren. Jüdische Ärzte waren nämlich unvoreingenommen, was die Verordnung von Schmerzmitteln betraf, die schwarze Klerikerzunft zu einem nicht unerheblichen Teil darauf bedacht, dass ihren Schäflein die doch von Gott geschickten Schmerzen nicht genommen wurden, auf dass sie einen Teil ihrer Sünden dadurch noch in diesem Leben abbüßten. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Sollte mich jemand dereinst im Spital mit der Eröffnung "Letzte Ölung, Beste, denn morgen ist es zu spät, das erleben Sie nicht mehr" überfallen, wird die Wirkung auf mich in der Realität sicher davon abhängen, ob derjenige, der sich damit auseinandersetzt, an Wotan glaubt und "Erotik-Literatur" schreibt. Wie konnte ich das übersehen.Falls ich aber doch noch ein paar Stunden mehr und zudem Zeit und Kraft zum Lesen haben sollte, dann wünsche ich mir doch eher Schnitzler als Sirup-Gschichterln. Wobei Schnitzler's Geschichte von Professor Bernhardi durchaus bittere Realität von Anfang des 20. Jahrhunderts widerspiegelt. Jüdische Ärzte standen damals tatsächlich im Visier der schwarzen Klerikerzunft, und nicht selten wurde auf Angehörige von schwerkranken Katholiken von seiten des Pfarrers Druck ausgeübt, keinen jüdischen Arzt zu konsultieren. Jüdische Ärzte waren nämlich unvoreingenommen, was die Verordnung von Schmerzmitteln betraf, die schwarze Klerikerzunft zu einem nicht unerheblichen Teil darauf bedacht, dass ihren Schäflein die doch von Gott geschickten Schmerzen nicht genommen wurden, auf dass sie einen Teil ihrer Sünden dadurch noch in diesem Leben abbüßten. Ich weiß, aber diese Realität von einem Atheisten, der zudem "Erotik-Literat" war - nein, das ist keine Realität! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Verdrehter Zugang wäre zu wenig- subjektiv, selektiv trifft es eher. Über die "Wirklichkeit" braucht es m.E. keine Belehrungen durch Erotikliteraten und Autoren, die den Glauben als eine menschliche Torheit ansehen. Klingt bei Dir fatal nach entarteter Kunst Ach wo! Das ist einfach "Schmutz & Schund"! Jugendgefährdend, volkverderbend, glaubenszerstörend, sittlichkeitsvernichtend, familienzerrüttend....... Und das wäre es auch dann, wenn Schnitzler kein Jude gewesen wäre. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Ach wo!Das ist einfach "Schmutz & Schund"! Jugendgefährdend, volkverderbend, glaubenszerstörend, sittlichkeitsvernichtend, familienzerrüttend....... Und das wäre es auch dann, wenn Schnitzler kein Jude gewesen wäre. 'Gähn`Ihr könnt euch ja an Schnitzlers Reigen erfreuen - ich behalte mir vor das Evangelium Jesu unermesslich höher einzuschätzen und -mit Verlaub- den Aussagen der Heiligen mehr Erkenntniskraft über die Wirklichkeit zuzutrauen als den Weltenjüngern. Suum cuique. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
tribald_old Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Ach wo!Das ist einfach "Schmutz & Schund"! Jugendgefährdend, volkverderbend, glaubenszerstörend, sittlichkeitsvernichtend, familienzerrüttend....... Und das wäre es auch dann, wenn Schnitzler kein Jude gewesen wäre. 'Gähn`Ihr könnt euch ja an Schnitzlers Reigen erfreuen - ich behalte mir vor das Evangelium Jesu unermesslich höher einzuschätzen und -mit Verlaub- den Aussagen der Heiligen mehr Erkenntniskraft über die Wirklichkeit zuzutrauen als den Weltenjüngern. Suum cuique. So hat halt jeder seine persönliche Vorlieben. Was ja auch ganz in Ordnung ist, solange keiner den anderen zu seinen Vorlieben drängen will. Das durchaus akzeptierend................tribald Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 (bearbeitet) Ach wo!Das ist einfach "Schmutz & Schund"! Jugendgefährdend, volkverderbend, glaubenszerstörend, sittlichkeitsvernichtend, familienzerrüttend....... Und das wäre es auch dann, wenn Schnitzler kein Jude gewesen wäre. 'Gähn`Ihr könnt euch ja an Schnitzlers Reigen erfreuen - ich behalte mir vor das Evangelium Jesu unermesslich höher einzuschätzen und -mit Verlaub- den Aussagen der Heiligen mehr Erkenntniskraft über die Wirklichkeit zuzutrauen als den Weltenjüngern. Suum cuique. Das ist halt ein Problem wenn man von Schnitzler just nur das Stück kennt, das sich sehr realistisch mit der velogenen Moral des "Fin de siecle" beschäftigt ........es ist aber bis zu einem gewissen Grad auch wieder typisch für eine bestimmte Art des Empörungskatholizismus............ bearbeitet 6. November 2009 von wolfgang E. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
josberens Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Ach wo!Das ist einfach "Schmutz & Schund"! Jugendgefährdend, volkverderbend, glaubenszerstörend, sittlichkeitsvernichtend, familienzerrüttend....... Und das wäre es auch dann, wenn Schnitzler kein Jude gewesen wäre. 'Gähn`Ihr könnt euch ja an Schnitzlers Reigen erfreuen - ich behalte mir vor das Evangelium Jesu unermesslich höher einzuschätzen und -mit Verlaub- den Aussagen der Heiligen mehr Erkenntniskraft über die Wirklichkeit zuzutrauen als den Weltenjüngern. Suum cuique. Lieber Mariamante, ich habe den Eindruck, daß Du auf einer Wolke sieben schwebst und den Kontakt zu der Realität und Wirklichkeit ziemlich verloren hast. Du scheinst einen für Dich wunderschönenTraum zu träumen und zu genießen und zu glauben, daß dieser Wirklichkeit ist. Versuche doch noch mal realistisch und auf den Boden zu kommen. Sei mir bitte nicht böse aber, daß muß doch mal vermutet werden können. Liebe Grüße Josef Berens (als einfacher, selbst denkender Katholik) Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 6. November 2009 Melden Share Geschrieben 6. November 2009 Lieber Mariamante, ich habe den Eindruck, daß Du auf einer Wolke sieben schwebst und den Kontakt zu der Realität und Wirklichkeit ziemlich verloren hast. Lieber Josef! Genau diesen Eindruck habe ich auch von dir: Du kritisierst mit endlosen Vorwürfen gegen den Papst ein Kondomverbot das es nicht gibt, Aids- tote, die der Papst zu verantworten hat- die es konkret auch nicht gibt. Du schwebst bereits auf Wolke 598, hast den Bezug zur Realität weitgehend verloren und bist auf Grund dieser Abgehobenheit nicht mehr fähig zu erkennen, dass du dich in eine Phantasiewelt hineingesteigert hast. Mit deinen Vermutungen in Bezug auf mich gibst du eigentlich ein Bild von dir preis. Wir wollen doch mal bei der Wahrheit bleiben und es als Fakt sehen: einen klaren Beweis und Beleg, dass der Papst für irgend einen Aidstoten verantwortlich sei, gibt es nicht. Du phantasierst aber von einr "Unzahl" - somit ist offensichtlich, dass du deine Phantasien mit der Realität verwechselst.Daher würde ich zur Abwechslungmal empfehlen, vor deiner eigenen Tür zu kehren. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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