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Pfarrer tobt in der Schule


Sonne

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Jeder testet immer wieder neu aus, "wie weit" er gehen darf: Kindern ihre Eltern und Lehrer, Paare ihren jeweiligen Partner, Angestellte ihre Chefs und vice versa, Priester ihre Gemeinden etc.

 

und im übrigen auch lehrer ihre schüler.

 

 

Aber kein Lehrer darf den Schüler auf eine Weise testen, dass er gedemütigt wird.

Was Edith da erzählt hatte, war der bewusste Versuch einer Demütigung des Lehrers. Dass sowas dann nach einem (menschlich reichlich verständigen Ausraster) des Lehrers nur zu einer Disziplinarmaßnahme gegen ihn, nicht aber gegen das provozierende Schülervölklein führt, ist absolut daneben.

 

alles Liebe

 

Angelika

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Nur wie setzt man denn Grenzen?

 

deutlich.

 

 

und die sollte eben meines Erachtens auch klar gesetzt werden, wenn Schüler einen Lehrer dazu bringen, cholerisch zu werden. (Es sei denn, der Lehrer wäre tatsächlich erwiesenermaßen ausnahmslos in allen Klassen cholerisch, dann müsste man sich ernsthaft überlegen, ob er seinen Beruf verfehlt hat)

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Jetzt schildert doch mal, was der Herr Pfarrer hätte tun sollen(keine Sorge, ich bin nicht für toben9- und ich wette, an jeder Maßnahme hat irgendjemand was auszusetzen...

 

was hätte er tun sollen? überlegungen sind nur sinnvoll, wenn man weiß in welcher situation der pfarrer agiert hat. wir wissen aber nicht, in welcher situation er mit dem besen auf den tisch gehaut hat. wir haben nur die aussage, daß die hände eines kindes fast unter den besen gekommen wären. und wenn das wahr ist, ist das definitv nicht in ordnung.

 

also natürlich kann es nicht in Ordnung sein, wenn Kinder Gefahr laufen, im Unterricht durch den Lehrer verletzt zu werden.

Gleichzeitig könnte aber davor schon jede Menge seitens der Kinder vorgefallen sein, was auch nicht, vielleicht sogar entschieden weniger in Ordnung war.

 

Mal nebenbei:

Ich habe mir auch schon mal, allerdings nicht schreiend und tobend, sondern ganz bewusst und kontrolliert, in einer absolut undisziplinierten, lauten Klasse Gehör verschafft, indem ich den Absentenordner genommen und mit aller Wucht auf das Pult geknallt habe. Dann herrschte Ruhe und dann habe ich in diese Totenstille hinein mit scharfer Stimme verkündet, dass der nächste, der jetzt auch nur noch einen winzigen Muckser täte, damit zu rechnen habe, dass seine Eltern von mir einen hübschen Brief bekämen, in dem ich sie in die Schule bestellte. Daraufhin meinte doch tatsächlich noch einer, dass seine Eltern dafür keine Zeit hätten, worauf ich ihm erklärte, dass ich dann leider auf ihn zurückgreifen müsste und ihn für den Nachmittag in die Schule verpflichten würde. Nach dieser Szene war Ruhe.

Allerdings ist in dieser Klasse (eine Mittelstufe) der Unterricht eher als Dressurakt denn alspädagogische Arbeit zu sehen. Womit ich für mich persönlich schon wieder bei dem Problem bin, dass ich das natürlich möglichst bald wieder anders haben möchte. SChließlich arbeite ich mit Menschen und nicht mit Tieren. ;-)

 

alles Liebe

 

Angelika

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Die Szene samt Text wurde bei uns "Kult".
So wie Du es erzählst, hätte man die Schülerin gleichfalls suspendieren sollen...

Für eine blöde Bemerkung?

*lach* da hätte es unsere Klasse ungefähr zwei tage gegeben.

 

siehste Edith, das ist der wunde Punkt. EIN Lehrer steht vor DREISSIG SChülern, von denen jeder innerhalb von einer Unterrichtsstunde ja nur eine unverschämte (ach, was ist denn schon dabei?) Bemerkung los lässt. Wenn der Lehrer dann aus der haut fährt, wird er suspendiert und die armen, vom Lehrer so furchtbar behandelten Schüler traktieren den nächsten Lehrer.

Meine Eltern waren beide Lehrer, erzähl mir keine Gschichterln über die armen Lehrer.

 

Und? Ich bin Lehrer und weiß sehr wohl, dass es auch an der Lehrerpersönlichkeit liegt.

Das gibt aber noch keinem Schüler (womöglich noch von Eltern, die so denken wie du, unterstützt) das Recht, sich daneben zu benehmen.

Viel zu viele Schüler, und das ist am Gymnasium schon in der 5.Klasse so (ich weiß nicht, ob es an dern Grundschulen auch so ist), wissen haargenau Bescheid, welche Rechte sie haben. Über ihre Pflichten wissen sie nichts. Aber über das, was ein Lehrer darf bzw. nicht darf, wissen sie dann wieder haargenau Bescheid. Und wenn ich dann die Eltern kennenlerne, stelle ich immer wieder fest, dass ich mich bei manchen Kindern gar nicht z wundern brauche, dass sie sich derart unverschämt benehmen. Die Eltern tun es nämlich auch. Mir wurde schon unterschwellig erklärt, dass ich lüge. Denn wenn ihr Kind sage, dass es dieses und jenes im Unterricht nicht getan habe, dann habe es das auch nicht getan. Denn bei ihnen werde sehr darauf geachtet, dass die Wahrheit gesagt werde. Folglich solle ich den Verweis zurücknehmen, da die Begründung nicht stimmen könne.

Gott sei Dank gibt es daneben auch noch vernünftige Eltern, die ihren Kindern nicht unhinterfragt alles haarklein so abnehmen, wie es ihnen von ihrer süßen Lendenfrucht serviert wird.

 

alles Liebe

 

Angelika

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Cool down.

 

Habe den jungen Pfarrer angesprochen. Es war nicht ganz so, sondern: Er hat mit dem Stiel des Besens auf den Tisch den Störers gehauen, aber nicht in Armageddon-Manier. Die beiden Jungs, die mir davon erzählt haben, saßen weit weg vom Geschehen. Die Nähe zum Besenstiel war nicht gegeben. In dieser Stunde war auch eine Förderlehrerin anwesend, er hat eine Zeugin und er sieht sich auch nicht im Jähzorn. Er erwartet allerdings auch ein bisschen Disziplin, das ist sein gutes Recht. Den Besen hatte er übrigens statt Zeigestock für Overheadfolien an der Besenseite in der Hand.

 

Ich lasse es jetzt mal so stehen und am Donnerstag höre ich nochmal die Jungs an.

 

LG Sonne

 

man lese und staune....

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Dann existieren die Probleme an den Schulen nur weil ein Großteil der Pädagogen keine Persönlichkeit hat.

 

Das glaube ich nicht. Das ist mir zu einfach gedacht.

 

LG

JP

Weiß ich nicht.

Ich ziehe keine generellen Schlüsse, ich sprach über meine Schulzeit.

Persönlichkeiten hatten bei uns keine Probleme, nicht einmal dann, wenn sie frischgefangene Junglehrer waren und irrelevante Fächer unterrichteten.

Die rissen sich sogar um unsere Klasse, weil sie lebendig war.

Einige andere gingen trotz "Erfahrung" und Hauptfächern unter und gaben freiwillig ab.

 

Ich nenne keine Namen, aber ich stelle mir oft Foranten bei uns vor. Ich könnte Dir blind sagen, wer bei uns Erfolg gehabt und wer keine zwei Wochen durchgehalten hätte. :lol:

Eine angstmachende Beschreibung. Gerade auch wegen des Stolzes, zu dieser Truppe gehört zu haben.

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Die Szene samt Text wurde bei uns "Kult".
So wie Du es erzählst, hätte man die Schülerin gleichfalls suspendieren sollen...

Für eine blöde Bemerkung?

*lach* da hätte es unsere Klasse ungefähr zwei tage gegeben.

 

siehste Edith, das ist der wunde Punkt. EIN Lehrer steht vor DREISSIG SChülern, von denen jeder innerhalb von einer Unterrichtsstunde ja nur eine unverschämte (ach, was ist denn schon dabei?) Bemerkung los lässt. Wenn der Lehrer dann aus der haut fährt, wird er suspendiert und die armen, vom Lehrer so furchtbar behandelten Schüler traktieren den nächsten Lehrer.

Meine Eltern waren beide Lehrer, erzähl mir keine Gschichterln über die armen Lehrer.

 

Und? Ich bin Lehrer und weiß sehr wohl, dass es auch an der Lehrerpersönlichkeit liegt.

Das gibt aber noch keinem Schüler (womöglich noch von Eltern, die so denken wie du, unterstützt) das Recht, sich daneben zu benehmen.

Viel zu viele Schüler, und das ist am Gymnasium schon in der 5.Klasse so (ich weiß nicht, ob es an dern Grundschulen auch so ist), wissen haargenau Bescheid, welche Rechte sie haben. Über ihre Pflichten wissen sie nichts. Aber über das, was ein Lehrer darf bzw. nicht darf, wissen sie dann wieder haargenau Bescheid. Und wenn ich dann die Eltern kennenlerne, stelle ich immer wieder fest, dass ich mich bei manchen Kindern gar nicht z wundern brauche, dass sie sich derart unverschämt benehmen. Die Eltern tun es nämlich auch. Mir wurde schon unterschwellig erklärt, dass ich lüge. Denn wenn ihr Kind sage, dass es dieses und jenes im Unterricht nicht getan habe, dann habe es das auch nicht getan. Denn bei ihnen werde sehr darauf geachtet, dass die Wahrheit gesagt werde. Folglich solle ich den Verweis zurücknehmen, da die Begründung nicht stimmen könne.

Gott sei Dank gibt es daneben auch noch vernünftige Eltern, die ihren Kindern nicht unhinterfragt alles haarklein so abnehmen, wie es ihnen von ihrer süßen Lendenfrucht serviert wird.

 

alles Liebe

 

Angelika

 

Doch Angelika, auch viele 3.Klässler wissen schon ganz genau, was ein Lehrer nicht darf. Nur wissen viele Schüler eben auch nicht, was sie nicht dürfen.

 

Manchmal hab ich bei der Diskussion den Eindruck, dass hier 'Äpfel und Birnen' bunt gemischt werden: ->

Zumindest bei uns in Bayern (wo Sonne wohnt, weiß ich nicht) kennen die die Schüler in dieser Jahrgangsstufe kaum Fachunterricht. Der allergrößte Teil des Unterrichts wird vom Klassenleiter erteilt. In der 3. Klasse zählen außerdem nur Deutsch, Mathe und Heimat- und Sachunterricht als wichtig. Die drei Fächer, in denen die Noten für den Übertritt nach der 4. Klasse wichtig sind. Alle anderen Fächer laufen unter 'ferner liefen'. Da haben es die Lehrer besonders schwer. In den ersten beiden Klassen unterrichten bei uns meist die Klassenleiter selbst Religion. Das sind dann so die ganz angenehmen Stunden für die Schüler, in denen sie mal ausspannen können. Und in der 3. Klasse (zur Erstkommunion) kommt dann der Pfarrer. Der Reli-Unterricht läuft dann also ganz anders wie sie es gewohnt sind. (bei uns kommt der Pfarrer z. T. auch nur 1 von 3 Wochenstunden in die Klasse, den Rest unterrichtet ein anderer Lehrer). Der Pfarrer hat also einen extrem schweren Stand - außergewöhnliche Situation, unwichtiges Fach! Sonne hat die beiden Jungs noch dazu als sehr lebhaft (sie werfen sich zu Boden) beschrieben. Das lässt mich sogar evtl. ADHS vermuten. Solche Kinder sind extrem anstrengend im Fachunterricht. Denn sie reagieren auf veränderte Situationen mit extremer Unruhe, können sich oft nur ganz kurz konzentrieren und sind mit normalen Mitteln nicht zu bändigen. ( Sie werden geschimpft/bestraft und im nächsten Moment handeln sie wieder genau so. Nicht weil sie bösartig sind, sondern weil sie krankheitsbedingt nicht anders können).

Außerdem hat ein Fachlehrer, der nur einzelne Stunden in der Klasse, bzw. sogar an der Schule ist, einen noch viel schwierigeren Stand. Oft sehen/kennen sich Klassenleiter und Fachlehrer kaum. Er kennt die internen Klassen- bzw. Schulregeln nicht/kaum. (Oder er müsste in jeder Stunde seinen Unterrichtsstil komplett ändern, um sich den Klassenritualen anzupassen). Disziplinarmaßnahmen sind für ihn sehr eingeschränkt. Wenn er z. B. eine Strafarbeit (Abschreibearbeit) aufgibt, kann er die erst mehrere Tage später einsammeln. Wenn er sie einfordert kommt: 'Hab ich vergessen'. Was dann? Nochmals aufgeben? Verweise, wie an weiterführenden Schulen üblich, werden an der GS nur im Extemfall erteilt (und haben nur eingeschränkte Wirkung, da der Schüler ja nicht von der Schule verwießen werden kann). Elterngespräche dürften sich vor allem bei gewissen Eltern auch im Sand verlaufen, bzw. sogar ins Gegenteil verkehren. Mit Nacharbeit am Nachmittag bestraft er sich vor allem selbst. Er muss dann anwesend sein - oder zumindest einen Kollegen die Aufsicht aufbürden.

 

Tja, was bleibt also noch? - Den Unterricht so gestalten, dass dies alles nicht notwendig wird.

 

Mal aus dem Nähkästchen geplaudert.

Schatir ( die nicht Reli unterrichtet)

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Das lässt mich sogar evtl. ADHS vermuten.

Ich habe in den letzten Jahren zu häufig diese Blitzdiagnose von Pädagogen gehört, als dass ich sie unkommentiert in diesem Forum stehen lasse: Anscheinend die Standard-"Diagnose" aller, die nicht mehr weiter wissen.

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Das lässt mich sogar evtl. ADHS vermuten.

Ich habe in den letzten Jahren zu häufig diese Blitzdiagnose von Pädagogen gehört, als dass ich sie unkommentiert in diesem Forum stehen lasse: Anscheinend die Standard-"Diagnose" aller, die nicht mehr weiter wissen.

Ich habe es eher von Eltern gehört. Einem Kollegen sagte aber auch mal ein Schüler:"Ich habe ADHS, das habe ich schriftlich, Sie dürfen mich nicht bestrafen".

Ein Segen, dass ich im Ruhestand bin. :lol:

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Das lässt mich sogar evtl. ADHS vermuten.

Ich habe in den letzten Jahren zu häufig diese Blitzdiagnose von Pädagogen gehört, als dass ich sie unkommentiert in diesem Forum stehen lasse: Anscheinend die Standard-"Diagnose" aller, die nicht mehr weiter wissen.

Ich habe es eher von Eltern gehört. Einem Kollegen sagte aber auch mal ein Schüler:"Ich habe ADHS, das habe ich schriftlich, Sie dürfen mich nicht bestrafen".

Ein Segen, dass ich im Ruhestand bin. :lol:

 

Bestrafen nicht, abfragen schon.

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es ist nicht in Ordnung, wenn Kinder ihre Grenzen an MENSCHEN austesten.

 

die grenzen im umgang mit menschen lernen kinder (und oft auch bereits jugendliche, und auch erwachsene) nur kennen und verstehen, indem sie diese grenzen im umgang mit menschen erfahren (du kannst auch sagen: austesten).

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Das gibt aber noch keinem Schüler (womöglich noch von Eltern, die so denken wie du, unterstützt) das Recht, sich daneben zu benehmen.

 

wer spricht denn davon, daß schüler das recht hätten sich daneben zu benehmen?

 

sie haben aber das recht, zu erfahren / zu erleben, daß sie dieses recht, sich daneben zu benehmen nicht haben. zeige mir einen menschen, der nicht auch durch erfahrung sondern nur aufgrund theoretischer überlegungen gelernt hat, daß er nicht das recht hat, sich daneben zu benehmen.

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und die sollte eben meines Erachtens auch klar gesetzt werden, wenn Schüler einen Lehrer dazu bringen, cholerisch zu werden.

 

verzeihung, aber ein erwachsener ist für sich selbst verantwortlich. auch ein lehrer. da ist nix mit "meine schüler haben mich dazu gebracht, cholerisch zu werden". wenn ich cholerisch werde, dann ist das etwas, das ich tue (und nicht meine schüler).

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indem ich den Absentenordner genommen und mit aller Wucht auf das Pult geknallt habe.

 

ach, sowas mache ich manchmal mehrmals pro stunde* - wenn ich eine gruppe gehörloser schüler vor mir habe, muß ich ordentlich vibrationen verursachen, damit alle schüler zu mir schauen. :lol:

 

*mit der flachen hand ist das aber einfacher als mit einem ordner.

bearbeitet von kalinka
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es ist nicht in Ordnung, wenn Kinder ihre Grenzen an MENSCHEN austesten.

Doch. Wo sollen sie das denn sonst tun? Genau um diese Grenzen geht es doch im im Leben. Und in der Pubertät steigert sich das Austesten noch einmal enorm.

 

Allerdings ist es auch in Ordnung, wenn die Angerüpelten dann entsprechend reagieren und die Einhaltung der Grenzen einfordern. Das Ganze ist ein Lernspiel, das sich auf der Erde milliardenfach täglich abspielt. Das Spiel ist voll und ganz in Ordnung, es liegt schlicht in der Natur des Menschen. Der Diskussionsbedarf liegt bei den Spielregeln. Wie soll man reagieren? Mit welchen Methoden intervenieren? Wie kann man die Grenzen klar machen, ohne dass man den Kindern ein Gefängnis baut, dessen Gitterstäbe aus Angst und Verzagtheit bestehen?

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Einem Kollegen sagte aber auch mal ein Schüler:"Ich habe ADHS, das habe ich schriftlich, Sie dürfen mich nicht bestrafen".

Das kommt immer wieder mal vor. Tja, manche haben ADHS, andere haben Pubertät. So ist das Leben. Und der Lehrer hat eben Strafarbeiten.

 

Paradigmatische Diskussion vor einigen Jahren in der 7. Klasse:

 

"Dafür gebe ich Dir eine Strafarbeit!"

"He, haben sie kein Verständnis?"

"Verständnis schon. Ich verstehe auch, dass das eine Sauerei war. Und darum: Strafarbeit!"

"Waren sie nie jung und haben so was gemacht?"

"Doch. Und dann habe ich dafür Strafarbeiten bekommen und dadurch was gelernt."

(Schüler wendet sich erzürnt ab).

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Tja, Mecky. Du gehörst zu denen, die defintiv keine Probleme gehabt hätten.

Bis zur Strafarbeit wäre der "Test" wahrscheinlich gar nicht gediehen.

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Einem Kollegen sagte aber auch mal ein Schüler:"Ich habe ADHS, das habe ich schriftlich, Sie dürfen mich nicht bestrafen".

Das kommt immer wieder mal vor. Tja, manche haben ADHS, andere haben Pubertät. So ist das Leben. Und der Lehrer hat eben Strafarbeiten.

 

Paradigmatische Diskussion vor einigen Jahren in der 7. Klasse:

 

"Dafür gebe ich Dir eine Strafarbeit!"

"He, haben sie kein Verständnis?"

"Verständnis schon. Ich verstehe auch, dass das eine Sauerei war. Und darum: Strafarbeit!"

"Waren sie nie jung und haben so was gemacht?"

"Doch. Und dann habe ich dafür Strafarbeiten bekommen und dadurch was gelernt."

(Schüler wendet sich erzürnt ab).

Hmm, ja- und die Strafarbeit wird der Schüler ganz sicher auch anfertigen, klar doch- die lachen sich kaputt und machen gar nichts- zumindest soll das vorkommen. Kreative "Strafen" zu finden, ist auch nicht so einfach.

Natürlich sollten Lehrer das alles drauf haben, aber ob nun für Berufsanfänger oder solche, die länger dabei sind: Manches weiß man eben nicht und muss es noch lernen. und da helfen Tipps, wie man es macht, mehr, als solche, wie man es nicht macht.

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Wenn ein Schüler Strafarbeiten nicht anfertigt, dann ist der Karren natürlich im Dreck und man steckt in der Klemme, weil der Vorfall nicht mehr eindimensional zu bewältigen ist. Ich habe mir dann auch schwer getan - ganz einfach, weil so was einen Haufen Aufwand bedeutet. Klar, die Anfertigung der Strafarbeit muss man durchsetzen. Aber eine nicht angefertigte Strafarbeit bedeutet meistens, dass da noch mehr im Argen liegt. Man kann es mal mit einem Anruf bei den Eltern versuchen. Klappt auch manchmal. Aber bei solchen Aktionen habe ich dann meistens nur entdeckt, dass es von den Eltern her auch nicht stimmt.

Bei einem solchen Anruf bekam ich mal zu hören: "Was kann ich dafür, wenn sich mein Sohn in der Schule danebenbenimmt!" Und auf die Aufforderung, die Anfertigung der Strafarbeit zu überwachen kam dann, dass die Eltern ebenso machtlos sind, wie die Lehrer. Und wenn man noch mal fordert, dann kommt entweder die Wut der Eltern auf die bösen Lehrer raus (und zwar alle, immer und speziell auf den gemünzt, der gerade anruft) oder auch eine erschreckende Hilflosigkeit. Die Begegnung mit hilfloser und zugleich beratungsresistenter Hysterie ist so ziemlich das Unangenehmste, was einem Lehrer widerfahren kann.

Nicht immer ist das so, aber das Risiko besteht und ich hatte immer schon so ein mulmiges Gefühl, wenn ich den Telefonhörer in die Hand nahm. Es gibt aber auch sehr positive Überraschungen. Dann macht es sogar richtig Spaß - man bekommt das Gefühl, hier richtig helfen zu können, sowohl dem Schüler, wie auch den Eltern.

 

In Klassen, wo diese Praxis gang und gäbe ist, ist man dann als Lehrer prinzipiell überfordert. Man kann das Problem nicht eindimensional lösen. Man müsste sowohl pädagogisch mit dem Kind arbeiten, als auch mit seinen Eltern. Dies kann man im Einzelfall, aber ganz gewiss nicht, wenn dies häufig vorkommt. Und man muss sogar damit rechnen, dass sich die entsprechenden Eltern zusammenrotten und die gemeinsame These vertreten, dass eben der Lehrer, der Schulleiter, die ganze Schule und unsere gesammte Gesellschaft nichts anderes wollen, als ihnen und ihrem Kind einen Negativstempel aufzudrücken. Und in diesem Dunstkreis zu arbeiten ist sauschwer. Es gibt Leute, die das tatsächlich können, aber auch denen zehrt es an den Nerven. Und es gibt Lehrer, die dem aufgestellten Negativimage mehr und mehr entsprechen - die haben irgendwann so viel Frust in sich angehäuft, dass sie tatsächlich Rache wollen (Zwischenstufe: reine Selbstverteidigung). Sie sind dann die "Versager". Und manche Versager werden nicht geboren, sondern durch einen solchen Alltag erst hervorgebracht. Ein trauriges Bild.

 

Inzwischen geht man ja großräumig dazu über, dieses Problem dadurch besser in den Griff zu bekommen, indem man den Einfluss des Elternhauses schwächt (wenn er ja sowieso oft genug ein schlechter Einfluss ist) und die Sache selbst in der Hand zu halten. Ganztagsschule. Da kann man dann das Anfertigen der Strafarbeit selbst beaufsichtigen. Das ist eine ganz gut funktionierende Maßnahme, die allerdings eine traurige Nebenwirkung hat: Eltern haben weniger mit ihren Kindern zu tun. Bei Problemfamilien ist das ein Gewinn. Aber es gibt ja auch noch die anderen. Es gibt Eltern, bei denen man wirklich nur wünschen könnte, dass sie mehr von sich auf ihre Kinder geben könnten - im geborgenen Rahmen einer Familie. Insgesamt ist die Ganztagsschule wohl eher ein Gewinn. Aber trotzdem gibt es bei diesem System bittere Verlierer: Eltern, Vereine und übrigens auch die Kirche. (Sucht mal Ministranten für eine Beerdigung um 14.00 Uhr!)

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Das lässt mich sogar evtl. ADHS vermuten.

Ich habe in den letzten Jahren zu häufig diese Blitzdiagnose von Pädagogen gehört, als dass ich sie unkommentiert in diesem Forum stehen lasse: Anscheinend die Standard-"Diagnose" aller, die nicht mehr weiter wissen.

 

Richtig! Genau diesen Einwand hab ich erwartet. ADHS lässt sich nur extrem schwer diagnostizieren. Aber für den Lehrer ist es egal, ob es nur ähnliche Symptone sind, ausgelöst durch viel zu viel Medienkonsum o. ä., oder ob es wirklich vorliegt. Schwierig sind die Kids allemal. Die Medikation bei dieser Krankheit gehört in absolute Profihand! Es schadet aber einem quirligen Kind keinesfalls, wenn im pädagogischen Bereich Methoden angewendet werden, die für ADHSler entwickelt wurden.

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hallo

 

Das lässt mich sogar evtl. ADHS vermuten.

Ich habe in den letzten Jahren zu häufig diese Blitzdiagnose von Pädagogen gehört, als dass ich sie unkommentiert in diesem Forum stehen lasse: Anscheinend die Standard-"Diagnose" aller, die nicht mehr weiter wissen.

 

Kann ich so nicht bestätigen. Das lässt sich eigentlich austesten. Meines Erachtens denken noch immer (insbesondere in den weiterführenden Schulen) zu wenig Lehrer daran, dass AD(H)S vorliegen könnte. Eltern dagegen drängen oft Ärzte zu einer solchen Diagnose bzw dazu, die Kinder zu medikamentieren, auch wenn Verhaltenstherapie eventuell reichen würde...

Ich habe selber zwei solche Kinder.

 

alles Liebe

 

Angelika

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Das lässt mich sogar evtl. ADHS vermuten.

Ich habe in den letzten Jahren zu häufig diese Blitzdiagnose von Pädagogen gehört, als dass ich sie unkommentiert in diesem Forum stehen lasse: Anscheinend die Standard-"Diagnose" aller, die nicht mehr weiter wissen.

Ich habe es eher von Eltern gehört. Einem Kollegen sagte aber auch mal ein Schüler:"Ich habe ADHS, das habe ich schriftlich, Sie dürfen mich nicht bestrafen".

Ein Segen, dass ich im Ruhestand bin. :lol:

 

na, DAS kenne ich eben auch. Ich weiß nicht, wer den Kindern solchen Mist erzählt. Da wird das ADHS-Attest dann zum Freibrief für diverse Unverschämtheiten

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Das lässt mich sogar evtl. ADHS vermuten.

Ich habe in den letzten Jahren zu häufig diese Blitzdiagnose von Pädagogen gehört, als dass ich sie unkommentiert in diesem Forum stehen lasse: Anscheinend die Standard-"Diagnose" aller, die nicht mehr weiter wissen.

Ich habe es eher von Eltern gehört. Einem Kollegen sagte aber auch mal ein Schüler:"Ich habe ADHS, das habe ich schriftlich, Sie dürfen mich nicht bestrafen".

Ein Segen, dass ich im Ruhestand bin. :lol:

 

Bestrafen nicht, abfragen schon.

 

ja, aber nicht offensichtlich als disziplinarische Maßnahme

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hallo

 

Das lässt mich sogar evtl. ADHS vermuten.

Ich habe in den letzten Jahren zu häufig diese Blitzdiagnose von Pädagogen gehört, als dass ich sie unkommentiert in diesem Forum stehen lasse: Anscheinend die Standard-"Diagnose" aller, die nicht mehr weiter wissen.

 

Kann ich so nicht bestätigen. Das lässt sich eigentlich austesten. Meines Erachtens denken noch immer (insbesondere in den weiterführenden Schulen) zu wenig Lehrer daran, dass AD(H)S vorliegen könnte. Eltern dagegen drängen oft Ärzte zu einer solchen Diagnose bzw dazu, die Kinder zu medikamentieren, auch wenn Verhaltenstherapie eventuell reichen würde...

Ich habe selber zwei solche Kinder.

 

alles Liebe

 

Angelika

Ich befürchte, dass der Reflex, den Rezeptblock zu zucken und Ritanin zu verordnen, viel zu weit ausgebreitet ist und sich viele Eltern, Ärzte und Lehrer (sinngemäß gilt die wbl. Form) das Leben damit tatsächlich leichter machen wollen. Und ich würde gerne einmal eine Studie dazu sehen, ob das Verordnungsverhalten bei Jungen anders ausschaut als bei Mädchen.

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