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Und ist es auch Wahnsinn, so hats doch Methode


wolfgang E.

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..... Die Aussage der Konzilien von Nizäa und Konstantinopel "Wahrer Gott und wahrer Mensch" ist widersprüchlich und macht das Reden über das Leben Jesu nicht gerade einfacher.

es ist und bleibt ein glaubensgeheimnis. du mußt marxistische dialektik studieren, dann hast du es einfacher.

 

Dialektisch ist das Ergebnis des Konzils von Chalkedon mit Sicherheit und wir arbeiten uns - wenn man die Liturgie- und Kunstgeschichte betrachtet - seitdem daran ab.

 

Jahrhundertelang stand die göttliche Seite Jesu im Mittelpunkt, erst ab der Gotik fand man wieder den Blick darauf, dass Jesus Mensch ist.

 

Fatal halte ich jede Art von Mischformen, die übrigens vom Konzil seinerzet ausdrücklich abgelehnt wurden. Dann wäre Jesus so etwas wie Superman gewesen, der zwar der Form nach Mensch, vom Hirn her aber Gott gewesen wäre. Das ist auch die Vorstellung, die jet hier propagiert, wenn ich ihn richtig verstanden habe.

 

Deshalb halte ich es für redlicher und dem Konzil entsprechender, sich Jesus, der auf Erden gelebt hat, immer wieder zunächst als Mensch vorzustellen. Das dürfte doch nicht allzuschwer sein.

 

Andererseits hat Christus die Inkarnation nicht rückgängig gemacht nach seiner Auferstehung: Der Glaube besagt, dass er auch jetzt wahrer Gott und wahrer Mensch ist, wenn man im Bereich der Transzendenz überhaupt von Zeit sprechen soll.

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Die hypostatische Union kann man nicht Glauben, sowenig wie man die Transubstantiation glauben kann. Man kann die These - verstanden oder unverstanden - für wahr halten, aber das ist kein Glauben. In der Eucharistie den menschgeworden Logos als meinen Erlöser zu sehen, das ist Glauben.

 

...

 

Hier muss ich nachfragen:

 

Nach Hebr 11,1 Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.

"Glauben" heisst dann für Dich vor allem "vertrauen auf"?

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Franciscus non papa
Die hypostatische Union kann man nicht Glauben, sowenig wie man die Transubstantiation glauben kann. Man kann die These - verstanden oder unverstanden - für wahr halten, aber das ist kein Glauben. In der Eucharistie den menschgeworden Logos als meinen Erlöser zu sehen, das ist Glauben.

 

...

 

Hier muss ich nachfragen:

 

Nach Hebr 11,1 Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.

"Glauben" heisst dann für Dich vor allem "vertrauen auf"?

 

 

ich verweise auf meine sig

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Die hypostatische Union kann man nicht Glauben, sowenig wie man die Transubstantiation glauben kann. Man kann die These - verstanden oder unverstanden - für wahr halten, aber das ist kein Glauben. In der Eucharistie den menschgeworden Logos als meinen Erlöser zu sehen, das ist Glauben.

 

...

 

Hier muss ich nachfragen:

 

Nach Hebr 11,1 Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.

"Glauben" heisst dann für Dich vor allem "vertrauen auf"?

 

In diesem Sinne glaube ich Gott, den Allmächtigen.

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Die hypostatische Union kann man nicht Glauben, sowenig wie man die Transubstantiation glauben kann. Man kann die These - verstanden oder unverstanden - für wahr halten, aber das ist kein Glauben. In der Eucharistie den menschgeworden Logos als meinen Erlöser zu sehen, das ist Glauben.

 

...

 

Hier muss ich nachfragen:

 

Nach Hebr 11,1 Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.

"Glauben" heisst dann für Dich vor allem "vertrauen auf"?

 

In diesem Sinne glaube ich Gott, den Allmächtigen.

Ok, ich versuchs genauer: vertrauen darauf, dass jemand (hier: der Christus) was (hier: erlösen) für mich tut. Das folgt dann aus dem erhofft?

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Die hypostatische Union kann man nicht Glauben, sowenig wie man die Transubstantiation glauben kann. Man kann die These - verstanden oder unverstanden - für wahr halten, aber das ist kein Glauben. In der Eucharistie den menschgeworden Logos als meinen Erlöser zu sehen, das ist Glauben.

 

...

 

Hier muss ich nachfragen:

 

Nach Hebr 11,1 Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.

"Glauben" heisst dann für Dich vor allem "vertrauen auf"?

 

In diesem Sinne glaube ich Gott, den Allmächtigen.

Ok, ich versuchs genauer: vertrauen darauf, dass jemand (hier: der Christus) was (hier: erlösen) für mich tut. Das folgt dann aus dem erhofft?

 

Im letzten dass er ist, nicht das er tut.

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Die hypostatische Union kann man nicht Glauben, sowenig wie man die Transubstantiation glauben kann. Man kann die These - verstanden oder unverstanden - für wahr halten, aber das ist kein Glauben. In der Eucharistie den menschgeworden Logos als meinen Erlöser zu sehen, das ist Glauben.

 

...

 

Hier muss ich nachfragen:

 

Nach Hebr 11,1 Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.

"Glauben" heisst dann für Dich vor allem "vertrauen auf"?

 

 

ich verweise auf meine sig

Hm, das ist Ps 71,1.

HERR, ich traue auf dich, lass mich nimmermehr zuschanden werden (EÜ)

 

Im Lateinischen steht aber Perfekt speravi : Ich habe gehofft.

 

Das auszulegen und christlich zu deuten ist jetzt ein weiteres Thema...

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Franciscus non papa
Die hypostatische Union kann man nicht Glauben, sowenig wie man die Transubstantiation glauben kann. Man kann die These - verstanden oder unverstanden - für wahr halten, aber das ist kein Glauben. In der Eucharistie den menschgeworden Logos als meinen Erlöser zu sehen, das ist Glauben.

 

...

 

Hier muss ich nachfragen:

 

Nach Hebr 11,1 Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht.

"Glauben" heisst dann für Dich vor allem "vertrauen auf"?

 

 

ich verweise auf meine sig

Hm, das ist Ps 71,1.

HERR, ich traue auf dich, lass mich nimmermehr zuschanden werden (EÜ)

 

Im Lateinischen steht aber Perfekt speravi : Ich habe gehofft.

 

Das auszulegen und christlich zu deuten ist jetzt ein weiteres Thema...

 

 

es ist der letzte satz des te deum, guardini übersetzt es so: Auf dich, o Herr, habe ich meine Hoffnung gesetzt. In Ewigkeit werde ich nicht zuschanden.

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Ne, ne, ne, so war das nicht gemeint. Wie gesagt, Jesus zeigt ja sein Menschsein im geäusserten Grauen in der Gethsemane-Szene. Die Göttlichkeit wird ja wieder im Christuslied Phil 2,6ff betont.

Er zeigt nicht eine Seite, er ist Mensch in Gethsemane, mit allen Zweifeln und Unsicherheiten. Und dabei ist er auch ganz Gott.

Zusätzlich muss man auch sagen, dass so dolle Theorien wie "hypostatische Union" auch Äusserungen des vorösterlichen Jesus wie

Joh 14,28 ...denn der Vater ist größer als ich. oder

Mk 13,32 Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.

erklären können muss.

 

Wir müssen die Schriftstellen so deuten, dass sie mit den Dogmen zusammen gehen, wobei Mk 13,52 erhebliche trinitarische Fragen aufwirft. Aber das ändert das Dogma nicht, man muss das eine und das andere zusammen deuten.

 

Karl Rahner meditiert in der ihm eigenen Art im Grundkurs die Frage, wie es denn sein könne, dass Gott Mensch werde. Denn Gott ist der ewige, unwandelbare, und doch steht im Credo: Gott wird.

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Wir müssen die Schriftstellen so deuten, dass sie mit den Dogmen zusammen gehen, wobei Mk 13,52 erhebliche trinitarische Fragen aufwirft. Aber das ändert das Dogma nicht, man muss das eine und das andere zusammen deuten.

Jetzt haben wir es ja wieder: Wenn die Schrift nicht zu den Dogmen passt, muss man sie nur richtig interpretieren.

Ich frage nur, wie lange wollt ihr noch den Christen von heute die Dogmen, die sehr stark von der hellenistischen Philosophie beeinflusst sind und nur aus dieser Philosophie heraus, die nicht mehr die unsere ist, evtl. in ihrer eigentlichen Aussage verständlich werden, zumuten? Bis wirklich keiner mehr zuhört? Vielleicht ist es dann zu spät! Es sind schon sehr viele Christen dieser Dogmen überdrüssig geworden.

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Jetzt haben wir es ja wieder: Wenn die Schrift nicht zu den Dogmen passt, muss man sie nur richtig interpretieren.

Ich frage nur, wie lange wollt ihr noch den Christen von heute die Dogmen, die sehr stark von der hellenistischen Philosophie beeinflusst sind und nur aus dieser Philosophie heraus, die nicht mehr die unsere ist, evtl. in ihrer eigentlichen Aussage verständlich werden, zumuten? Bis wirklich keiner mehr zuhört? Vielleicht ist es dann zu spät! Es sind schon sehr viele Christen dieser Dogmen überdrüssig geworden.

Es sind auch schon sehr viele der Gebote Gottes überdrüssig geworden- sollte man sie deswegen über Bord werfen? Die Dogmen sind doch kein Supermarktausverkaufsgegenstand den man der Beliebigkeit anheimstellen könnte.
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Wir müssen die Schriftstellen so deuten, dass sie mit den Dogmen zusammen gehen, wobei Mk 13,52 erhebliche trinitarische Fragen aufwirft. Aber das ändert das Dogma nicht, man muss das eine und das andere zusammen deuten.

Jetzt haben wir es ja wieder: Wenn die Schrift nicht zu den Dogmen passt, muss man sie nur richtig interpretieren.

Ich frage nur, wie lange wollt ihr noch den Christen von heute die Dogmen, die sehr stark von der hellenistischen Philosophie beeinflusst sind und nur aus dieser Philosophie heraus, die nicht mehr die unsere ist, evtl. in ihrer eigentlichen Aussage verständlich werden, zumuten? Bis wirklich keiner mehr zuhört? Vielleicht ist es dann zu spät! Es sind schon sehr viele Christen dieser Dogmen überdrüssig geworden.

 

es gibt sicher viele Steine des Anstoßes an unserer Kirche - aber wegen der hypostatischen Union hat schon lange keiner mehr die Kirche verlassen.

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Das vermute ich auch.

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..... Die Aussage der Konzilien von Nizäa und Konstantinopel "Wahrer Gott und wahrer Mensch" ist widersprüchlich und macht das Reden über das Leben Jesu nicht gerade einfacher.

es ist und bleibt ein glaubensgeheimnis. du mußt marxistische dialektik studieren, dann hast du es einfacher.

 

Dialektisch ist das Ergebnis des Konzils von Chalkedon mit Sicherheit und wir arbeiten uns - wenn man die Liturgie- und Kunstgeschichte betrachtet - seitdem daran ab.

 

Jahrhundertelang stand die göttliche Seite Jesu im Mittelpunkt, erst ab der Gotik fand man wieder den Blick darauf, dass Jesus Mensch ist.

 

Fatal halte ich jede Art von Mischformen, die übrigens vom Konzil seinerzet ausdrücklich abgelehnt wurden. Dann wäre Jesus so etwas wie Superman gewesen, der zwar der Form nach Mensch, vom Hirn her aber Gott gewesen wäre. Das ist auch die Vorstellung, die jet hier propagiert, wenn ich ihn richtig verstanden habe.

 

Deshalb halte ich es für redlicher und dem Konzil entsprechender, sich Jesus, der auf Erden gelebt hat, immer wieder zunächst als Mensch vorzustellen. Das dürfte doch nicht allzuschwer sein.

 

Andererseits hat Christus die Inkarnation nicht rückgängig gemacht nach seiner Auferstehung: Der Glaube besagt, dass er auch jetzt wahrer Gott und wahrer Mensch ist, wenn man im Bereich der Transzendenz überhaupt von Zeit sprechen soll.

Ne, ne, ne, so war das nicht gemeint. Wie gesagt, Jesus zeigt ja sein Menschsein im geäusserten Grauen in der Gethsemane-Szene. Die Göttlichkeit wird ja wieder im Christuslied Phil 2,6ff betont.

 

Zusätzlich muss man auch sagen, dass so dolle Theorien wie "hypostatische Union" auch Äusserungen des vorösterlichen Jesus wie

Joh 14,28 ...denn der Vater ist größer als ich. oder

Mk 13,32 Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater.

erklären können muss.

 

Der vorösterliche Jesus hat damit klar nicht alle göttlichen Eigenschaften "genutzt".

Nix Superman oder - entsprechend der Zeit- ein neuer Herakles.

 

Aus dem verlinkten Artikel entnehme ich im wesentlichen: Jesus ist immer ganz Mensch und immer ganz Gott mit der Mission wie im Christuslied beschrieben, das dort auch zitiert wird - (@Wolfgang: ich war da schon richtig. Du hast Dich hier in Sachen Argumentation noch nix getraut.)

 

Was du hier mit den Lippen bekennst - glaubst du es auch im Herzen?

 

Dass Jesus ganzer Mensch war?

 

Oder was soll dieses "nicht ganz genutzt"?

 

Ein Mensch mit göttlichem Potenzial in der hinteren Hosentasche?

 

Warum, meinst du, verneigt sich die Kirche, wenn beim credo gebetet wird "et homo factus est"?

 

Weil er sich in die Verlorenenheit unseres Menschseins begeben hat ohne ständig an sein göttliches backup zu denken.

 

Darüber nachzusinnen rentiert sich wirklich.

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Ich würde gerne noch einmal auf den Anfang der Diskussion zurückkommen. Da stellen sich für mich zwei Fragen, wenn der Papst sagt, dass den Gläubigen die Rolle des Priesters um so bewusster werde, je mehr sie fehlen. Natürlich ist das ein triviales Argument: wer etwas dringend braucht und es nicht hat, wird es sehr vermissen.

 

1.Wer soll denn die priesterlichen Aufgaben übernehmen, wenn keine Priester (mehr) da sind? Und wenn es so weiter geht, wird sich die Frage bald stellen. Man kann hier natürlich die Diskussion führen, wer zum Priesteramt zugelassen werden soll (wenn es die unverheirateten Mäner nicht tun wollen, dann sollen es eben die tun, die es tun wollen...).

 

2. Wer füllt denn heute die Rolle des Priesters (zumindest bei uns in Europa) noch aus? In den Priesterseminarien, die ich kenne, stechen ganz wenige glänzende Ausnahmen hervor aus einem Heer von unreifen und komischen Existenzen.

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Ich würde gerne noch einmal auf den Anfang der Diskussion zurückkommen. Da stellen sich für mich zwei Fragen, wenn der Papst sagt, dass den Gläubigen die Rolle des Priesters um so bewusster werde, je mehr sie fehlen. Natürlich ist das ein triviales Argument: wer etwas dringend braucht und es nicht hat, wird es sehr vermissen.

 

1.Wer soll denn die priesterlichen Aufgaben übernehmen, wenn keine Priester (mehr) da sind? Und wenn es so weiter geht, wird sich die Frage bald stellen. Man kann hier natürlich die Diskussion führen, wer zum Priesteramt zugelassen werden soll (wenn es die unverheirateten Mäner nicht tun wollen, dann sollen es eben die tun, die es tun wollen...).

 

2. Wer füllt denn heute die Rolle des Priesters (zumindest bei uns in Europa) noch aus? In den Priesterseminarien, die ich kenne, stechen ganz wenige glänzende Ausnahmen hervor aus einem Heer von unreifen und komischen Existenzen.

 

Ich bin dafür hier ja schon gescholten worden, möchte aber wiederholen, dass dieser Mangel auch die Gelegenheit bietet die Gewichte mal wieder ein wenig zu verschieben, und so die Fixierung auf die Priester fallen zulassen, so dass die Leut' selbst aktiv werden.

Jetzt ist es so: Pfarrer macht nix => dann macht auch sonst keiner was.

 

Bei den allermeisten - was ich so beobachten kann - erschöpft sich kath. Religionsausübung vollständig und ausschliesslich in der Eucharistie.

 

Damit bietet sich die Möglichkeit das mal zu ändern, z.B. den Glauben auch mal rational zu fassen und sich mit Lehre und Schrift auseinander zu setzen und/oder in Hauskreisen zusammenzukommen. Aber eben selber machen.

 

Bietet auch die Gelegenheit zur Emanzipation von der Hierarchie. Wen ich mir zu Haus einlade, geht keinen was an. Und dann brauch man sich da auch keine Vorschriften machen zu lassen.

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Und Du glaubst ein Christentum in dem bewußt Leute von Gemeindeveranstaltungen ausgeschlossen werden (sprich nicht zu den Hauskreisen eingeladen werden), wäre nicht oberflächlich?

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Ich würde gerne noch einmal auf den Anfang der Diskussion zurückkommen. Da stellen sich für mich zwei Fragen, wenn der Papst sagt, dass den Gläubigen die Rolle des Priesters um so bewusster werde, je mehr sie fehlen. Natürlich ist das ein triviales Argument: wer etwas dringend braucht und es nicht hat, wird es sehr vermissen.

 

1.Wer soll denn die priesterlichen Aufgaben übernehmen, wenn keine Priester (mehr) da sind? Und wenn es so weiter geht, wird sich die Frage bald stellen. Man kann hier natürlich die Diskussion führen, wer zum Priesteramt zugelassen werden soll (wenn es die unverheirateten Mäner nicht tun wollen, dann sollen es eben die tun, die es tun wollen...).

 

2. Wer füllt denn heute die Rolle des Priesters (zumindest bei uns in Europa) noch aus? In den Priesterseminarien, die ich kenne, stechen ganz wenige glänzende Ausnahmen hervor aus einem Heer von unreifen und komischen Existenzen.

 

Ich bin dafür hier ja schon gescholten worden, möchte aber wiederholen, dass dieser Mangel auch die Gelegenheit bietet die Gewichte mal wieder ein wenig zu verschieben, und so die Fixierung auf die Priester fallen zulassen, so dass die Leut' selbst aktiv werden.

Jetzt ist es so: Pfarrer macht nix => dann macht auch sonst keiner was.

 

Bei den allermeisten - was ich so beobachten kann - erschöpft sich kath. Religionsausübung vollständig und ausschliesslich in der Eucharistie.

 

Damit bietet sich die Möglichkeit das mal zu ändern, z.B. den Glauben auch mal rational zu fassen und sich mit Lehre und Schrift auseinander zu setzen und/oder in Hauskreisen zusammenzukommen. Aber eben selber machen.

 

Bietet auch die Gelegenheit zur Emanzipation von der Hierarchie. Wen ich mir zu Haus einlade, geht keinen was an. Und dann brauch man sich da auch keine Vorschriften machen zu lassen.

 

D.h., der Priester ist überflüssig? Den brauche ich sowieso nicht, oder nur ganz selten?

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Die Meinung zum Papst. Ganz wichtig!

Ne, eigentlich ja nicht. Aber nervige Dauernörgler würde ich nicht im Hauskreis haben wollen.

 

In gewisser Weise muss ich Dir aber schon Recht geben: grosse SChwäche der katholischen Kirche: Keine Gemeindezucht.

 

So entsteht dann ein schwammiges unklares Bild der Gemeinde, und die Gemeinde zerfasert, zerfällt.

Na ja, ich denke bei so Ideen wie Gemeindezucht immer daran, dass es nicht nur die Anderen, sondern auch mich treffen könnte.

Es ist schon ein verführerischer Gedanke: Einer der durchgreift, der die Überzeugten stärkt und die Querschläger aussortiert. Dann könnte man so richtig Gemeinde machen.

Aber woher weiß ich, dass ich nicht auch plötzlich zu den Störenfrieden und Querschlägern gehöre?

Woher weiß ich, was mir der Störenfried und Querschläger sagen will?

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Die patria potestas wird verlagert, und mehr Zucht herrscht in der Gemeinde. Jawoll!

Natürlich entsprechend der Lehre des Lehramts :lol: .

 

Es war die Rede von Hauskreisen, nicht von der Gemeinde. Menschen können, dürfen und sollen sich in der Kirche zusammenschliessen. Wenn mir das verboten wäre, wäre ich ja in einer diktatorischen Organisation.

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Na ja, ich denke bei so Ideen wie Gemeindezucht immer daran, dass es nicht nur die Anderen, sondern auch mich treffen könnte.

Es ist schon ein verführerischer Gedanke: Einer der durchgreift, der die Überzeugten stärkt und die Querschläger aussortiert. Dann könnte man so richtig Gemeinde machen.

Aber woher weiß ich, dass ich nicht auch plötzlich zu den Störenfrieden und Querschlägern gehöre?

Woher weiß ich, was mir der Störenfried und Querschläger sagen will?

Ok, dieses Problem stellt sich aber immer - auch dem Klerus, wenn er die Kirche führt.

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D.h., der Priester ist überflüssig? Den brauche ich sowieso nicht, oder nur ganz selten?

Es gilt einfach das rechte Maß zu finden. Und da tut man sich auf katholischer Seite recht schwer, weil man vor dem VII total auf den Priester fixiert war und danach viele einfach aus Gewohnheit alles im wesentlichen so gelassen haben.

 

So ist es in meiner Gemeinde: wenn der Pfarrer nix macht, passiert nix und fertig. Eigenständiges christl. Leben: 0.

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Die Meinung zum Papst. Ganz wichtig!

Ne, eigentlich ja nicht. Aber nervige Dauernörgler würde ich nicht im Hauskreis haben wollen.

 

In gewisser Weise muss ich Dir aber schon Recht geben: grosse SChwäche der katholischen Kirche: Keine Gemeindezucht.

 

So entsteht dann ein schwammiges unklares Bild der Gemeinde, und die Gemeinde zerfasert, zerfällt.

Na ja, ich denke bei so Ideen wie Gemeindezucht immer daran, dass es nicht nur die Anderen, sondern auch mich treffen könnte.

Es ist schon ein verführerischer Gedanke: Einer der durchgreift, der die Überzeugten stärkt und die Querschläger aussortiert. Dann könnte man so richtig Gemeinde machen.

Aber woher weiß ich, dass ich nicht auch plötzlich zu den Störenfrieden und Querschlägern gehöre?

Woher weiß ich, was mir der Störenfried und Querschläger sagen will?

 

Aber Matthias, das ist doch ganz einfach:

Störenfriede und Querschläger wirst Du als Hauskreis-Leiter einfach nicht dabei haben wollen.

Entweder sie beugen sich (Deiner) Gemeindezucht, oder sie sind nicht dabei.

Du kannst ja schließlich einladen, wen Du willst, Du brauchst Dir keine Vorschriften machen zu lassen.

Störenfriede und Querschläger sind da per Definition nicht existent, mit dem anderen kannst Du dann so richtig Gemeinde machen. :lol:

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Quatsch.

 

Man sollte sich bei einer solchen Betonung der Eigeninitiative nur sehr bewusst sein, daß diejenigen, die hier aktiv sind auch über eine gewisse soziale Kompetenz verfügen.

 

Jemand wie Du und ich, der sehr schlecht mit abweichenden Meinungen umgehen kann, wird da kaum wirklich taugen.

 

Oder man riskiert die endgültige Spaltung der Gemeinde.

 

"Die heutige Messe feiern wir für die Lebenden und Verstorbenen von Hauskreis A."

 

"Hauskreis A wird gebeten zu beachten, daß die Sakramentskapelle in der kommenden Woche nur für Taufen und Andachten von Hauskreis B genutzt werden kann."

 

"Hauskreis B startet nächsten Mittwoch zu seiner alljährlichen Wallfahrt zum Heiligen Seperatius. Mitglieder des Hauskreises A sind willkommen, allerdings weisen wir darauf hin, daß während der ganzen Wallfahrt nur das Liederheft "Zum Herrn will ich erheben" des Hauskreises B zum Einsatz kommen wird. Wer auf "Nun freue Dich mein Herz" nicht verzichten will muss sich leider bis zur Fahr des Hauskreises A am 15. des nächsten Monats zur Heiligen Ignorantia gedulden."

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1.Wer soll denn die priesterlichen Aufgaben übernehmen, wenn keine Priester (mehr) da sind?

Warum wird nicht auch hier das Hohepriestertum als Berufung jedes Laien bedacht und betrachtet?

Und wenn es so weiter geht, wird sich die Frage bald stellen. Man kann hier natürlich die Diskussion führen, wer zum Priesteramt zugelassen werden soll (wenn es die unverheirateten Mäner nicht tun wollen, dann sollen es eben die tun, die es tun wollen...).

Ein selbst- geschneiderte Priestertum, keine Berufungen mehr? Stünde man damit nicht außerhalb der röm.kath. Kirche, die an eine Priester- Berufung durch Gott glaubt?

2. Wer füllt denn heute die Rolle des Priesters (zumindest bei uns in Europa) noch aus? In den Priesterseminarien, die ich kenne, stechen ganz wenige glänzende Ausnahmen hervor aus einem Heer von unreifen und komischen Existenzen.

Ist das nicht trivial? Sind nicht alle Menschen aus irgend einer Sichtweise "unreif und komisch"? Glauben wir nicht daran, dass Gott auch unreifen und komischen Existenzen gestandene Männer und Priester formen kann, wenn sich jene dem Wirken des Heiligen Geistes überlassen? Waren denn die Apostel immer reif? Wenn ich betrachte, wie z.B. die Donnersöhne die ersten Plätze im Reiche Gottes haben wollten, als Jesus von seiner Passion sprach.- dann würde ich darin nicht gerade ein Zeichen von Reife sehen.

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