Didymus Geschrieben 19. November 2009 Melden Share Geschrieben 19. November 2009 "QUERSCHLÄGER" und Gemeindezucht Also ich möchte gern Teil einer Kirche sein, die sich nicht nur mit der Existenz von Querschlägern und komischen Kauzen abfindet, sondern der bewusst ist, dass alle diese Menschen nicht nur Kinder Gottes sind, sondern auch das Leben in der Kirche bereichern können. Verschiedende Meinungen von ganz konreten Dingen des Gemeindelebens angefangen, über soziales und politisches Engagement bis hin zum Verständnis der Bibel können sicherlich anstrengend sein. Wenn wir diese Anstrengungen nicht wollen, dann sollten wir uns jeder die christliche Gemeinschaft suchen, in der für einen eh alles passt und aus deren mauerbewährten Trutzburgen man dann voller Ärger oder milde-verständnisvoll lächend auf all die blicken kann, die auf dem falschen Weg sind. Nicht mein Weg! PRIESTER, Engagement von Laien und allgemeines Priestertum Bitte seht mir nach, wenn ich da theologisch ganz wenig Ahnung - aber trotzdem eine Meinung habe. Ich halte es für richtig und wünschenwert, das Zwangszölibat abzuschaffen und auch Frauen als Priesterinnen zuzulassen. Und zwar nicht weil es nicht gebug unverheiratete Männer gibt, die sich zum Priesteramt berufen fühlen, sondern weil ich glaube, dass es Frauen und auch verheiratete Männer gibt, die dieses Amt ganz wunderbar ausfüllen könnten. Das Engagement von Laien in der Gemeinde sollte auf allen Gebieten nicht argwöhnisch betrachtet, sondern gefördert werden. Der Rahmen dessen, was man tun darf scheint mir oft viel zu eng zu sein. Da geht es gar nicht um ein "alles ist erlaubt" (auch mein Plädoyer für eine lebendige Kirche, die offen ist für Menschen mit ganz verschiedenen Meinungen und Erefahrungen ist nicht so gemeint), sondern darum, dass heute viel zu viele Menschen ihre Talente verbuddeln oder verbuddeln müssen anstatt sie für die Kirche einzusetzen. Wovor hat Benedikt denn Angst oder wovor warnt er die brasilianischen Bischöfe? Wenn ich das richtig verstanden habe, hat er nicht nur gesagt, dass die Kirche dringend mehr Priester braucht, sondern vor allem, dass Laien nicht die Aufgaben in der Kirche übernehmen sollten und dürfen, die Priestern vorbehalten sind. Geht es da nicht vielleicht indirekt auch darum, dass die katholische Kirche in Brasilien aus der Sicht des Papstes irgendwie auf der falschen Seite steht oder besser auf keiner Seite stehen sollte? Diese mahnenden Worte an die Bischöfe in Brasilien gehen einher mit Warnungen vor einer "Verweltlichung" der Kirche. Offenbar bestehen da grundsätzliche Meinungsunterschiede zwischen Benedikt und einigen brasilanischen Bischöfen (gerade aus dem Nordosten) was das soziale und politische Engagement der Kirche angeht. Ich bin leider nicht in der Lage Orginaltexte dieser Bischöfe zu lesen, gehe jedenfalls davon aus, dass diese mit ihrem Eintreten für die Armen keine "Verweltlichung" der Kirche herbeiführen wollen. HAUSKREISE, KLEINE CHRISTLICHEN GEMEINSCHAFTEN Die einzigen Hauskreise, die ich ein wenig kenne, sind die der evangelikalen Szene. In einem konkreten mir bekannten Fall erfüllt dieser Hauskreis in der Tat neben der Funktion der gegenseitigen Hilfe und Bestärkung im Glauben vor allem die Funktion der sozialen Kontrolle - angefangen vom "Bearbeiten" abweichender Glaubens-Auffassungen bis zum "Kümmern" um Mitglieder, die sich mit den falschen Menschen treffen oder persönliche Beziehungen haben, die sie besser nicht hätten. Aber eigentlich finde ich die Idee von kleineren Gruppen, in denen man sich austauscht, diskutiert, gemeinsam betet, gemeinsam die Bibel liest und in der man gemeinsam über das aktive Auftreten und Handeln als Christ redet (und handelt) gut. Einen Ort zu haben, wo ich als Christ und Mitglied der Kirchengemeinde persönlicher in Kontakt mit anderen Menschen aus meiner Umgebung komme und so etwas wie Gemeinde entstehen kann, halte ich für wünschenswert. Die Leitung solcher Gruppen sollte "reihrum" erfolgen und es sollte wenn irgend möglich verhindert werden, dass einer immer den Hut aufhat. Ich fände es übrigens gut und ganz normal, wenn der Priester sich ganz konkret für das Leben solcher Gruppen interessieren würde und etwas aus diesen Gruppen in die Gesamtgemeinde zurückfliessen würde. Aber vielleicht muss man hier ja auch nicht das Rad neu erfinden. Ich habe von dem Konzept der KCG (Kleine christliche Gemeinschaften) gelesen, die ich persönlich als etwas in der Art verstehen würde. Vielleicht hat ja jemand von Euch Erfahrung damit oder kann mich aufklären, falls ich hier etwas falsch einordne. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Didymus Geschrieben 19. November 2009 Melden Share Geschrieben 19. November 2009 Ich wünschte ich könnte Dir da zustimmen. Wenn man die RKK von aussen betrachtet, sieht das so aus, weil alle zuerst auf den Papst sehen. Aber wer kennt - geschweige denn teilt oder gar interessiert sich für - die Lehre der RKK, des Lehramts? Die allerwenigsten. Die meisten haben, soweit man überhaupt ins Gespräch kommt, überhaupt kein Bekenntnis, nur irgendwelche verwaschenen Vorstellungen. Substanzfrei: Sehr typisch. Rechenschaft geben nach 1 Petr 3,15 - keine Chance. Die meisten sind jetzt diese Profillosigkeit gewohnt. Wenn dann ein Papst MIT Meinung auftritt, ist alles zu spät - siehe das Gejammere hier im Forum. Wenn dann noch die Probe aufs Exempel kommt - säkulare Welt des Westens - sackt der hohle Koloss RKK langsam aber sicher in sich zusammen. Kleine gesunde Kerne zu haben, die auch TATSÄCHLICH das Lehramt rezipieren, erscheint mir da solider, für Aussenstehende attraktiver. Dann könnte man auch wieder glaubhaft missionieren. Sieh Dir an welches Bild die Gemeinden nach aussen geben: lahm, langweilig, versteinert, bürokratisch, abstossend - einfach nur tot. Ein solches Zusammensacken haben wir doch in unserer Zeit im Politischen mit der UdSSR schon mal erlebt. Wäre doch keine neue historische Erfahrung. Von aussen betrachtet (da habe ich über 40 Jahre Erfahrung) wirkt die katholische Kirche für viele Menschen als reichlich eigenartige und ziemlich fremde Erscheinung. Wahrgenommen - ausser konkretem sozialen Handeln vor Ort - wird in der Tat in erster Linie der Papst und da auch ausschliesslich sein äußerliches Auftreten und das, was man von ihm in der Presse liest (z.B. Verhütungsmittel/Aids, kirchenpolitische Auseinandersetzungen, s. Piusbruderschaft). Wenn es tatsächlich stimmt, dass die meisten "überhaupt kein Bekenntnis, nur irgendwelche verwaschenen Vorstellungen" haben, dann würde ich beginnen zu verstehen, warum so viele Christen (auch evangelische) sich kaum trauen zu sagen, dass sie Christen sind. Da gibt es eine grosse Scheu, manchmal habe ich schon das Gefühl gehabt, dass es dem einen oder anderen geradezu peinlich ist, ... Aber ich bin davon überzeugt, dass die Idee der "kleinen gesunden Kerne" trotzdem völlig falsch bist. All die Menschen, die angeblich völlig substanzfrei in ihrem Glauben und Bekenntnis sind, zu bestärken über ihren Glauben zu reden und nachzudenken und ihn mit all ihren Zweifeln zu leben, dass ist der viel viel bessere Weg. Wichtig ist, dass sich nicht alle Christen, die mit ihrem Glauben, ihren Fragen und ihren Zweifeln ringen, aus den Gemeinden und aus den Gesprächen mit anderen Menschen (gerade auch dem Gespräch über ihren Glauben mit Nicht-Christen) zurückziehen. Das sie merken, dass es ganz normal ist, wenn einem als Christ "nicht alles klar" ist. Wenn sich der Glauben dieser Menschen anders artikuliert und auch das Bekenntnis so klingen mag, dass Du es möglicherweise als substanzlos verwerfen würdest, dann muss das keinesfalls "ungesund" sein. Spreu und Weizen zu unterscheiden ist uns nicht immer gegeben. Klein und angeblich gesund zu sein schützt gegen Hohlheit und gegen ein Zusammensacken meiner Ansicht nach nicht. Mal ganz davon abgesehen, dass bei solch einem "Gesundschrumpfen" in der Regel viele verschiedene kleine Kerne übrig bleiben, von denen einer gesünder ist als der andere. Auch wenn da mancher den Kopf schütteln mag, fasse ich die katholische Kirche als die eine, allgemeine christliche Kirche auf. In dieser Kirche sollten ziemlich viele verschiedene Schafe ihren Platz haben. Und wenn da ein paar Ziegen dabei sind, ist es auch nicht schlimm. Der Lehramt zu reziperen ist sicherlich nicht falsch. Auch weil es bedenklich ist, wenn viele Mitglieder der RKK gar nicht wissen, was die offizielle Auffassung und Lehrmeinung ihrer Kirche ist. Ich nehme mir aber die Freiheit als Christ heraus, mit etlichen Dingen, die das Lehramt heute (noch) verkündet, nicht einverstanden zu sein und dies auch offen zu vertreten, wenn ich davon überzeugt bin, dass es gute Argumente für meine Meinung gibt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mat Geschrieben 19. November 2009 Melden Share Geschrieben 19. November 2009 D.h., der Priester ist überflüssig? Den brauche ich sowieso nicht, oder nur ganz selten? Es gilt einfach das rechte Maß zu finden. Und da tut man sich auf katholischer Seite recht schwer, weil man vor dem VII total auf den Priester fixiert war und danach viele einfach aus Gewohnheit alles im wesentlichen so gelassen haben. So ist es in meiner Gemeinde: wenn der Pfarrer nix macht, passiert nix und fertig. Eigenständiges christl. Leben: 0. War das vor dem VatII anders? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
jet Geschrieben 19. November 2009 Melden Share Geschrieben 19. November 2009 D.h., der Priester ist überflüssig? Den brauche ich sowieso nicht, oder nur ganz selten? Es gilt einfach das rechte Maß zu finden. Und da tut man sich auf katholischer Seite recht schwer, weil man vor dem VII total auf den Priester fixiert war und danach viele einfach aus Gewohnheit alles im wesentlichen so gelassen haben. So ist es in meiner Gemeinde: wenn der Pfarrer nix macht, passiert nix und fertig. Eigenständiges christl. Leben: 0. War das vor dem VatII anders? Ne, aber die Umstände waren andere. Die Teile der Bevölkerung, die katholisch waren, haben den Glauben lebendiger gelebt und sich auch dazu bekannt. Wenn man spürt, dass die Kondition abnimmt, muss man Sport machen (= selber tätig werden) - soll in unserem Fall heissen: eigenständiges geistliches Leben entwickeln. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 19. November 2009 Melden Share Geschrieben 19. November 2009 Auch wenn da mancher den Kopf schütteln mag, fasse ich die katholische Kirche als die eine, allgemeine christliche Kirche auf. In dieser Kirche sollten ziemlich viele verschiedene Schafe ihren Platz haben. Und wenn da ein paar Ziegen dabei sind, ist es auch nicht schlimm. Der Lehramt zu reziperen ist sicherlich nicht falsch. Auch weil es bedenklich ist, wenn viele Mitglieder der RKK gar nicht wissen, was die offizielle Auffassung und Lehrmeinung ihrer Kirche ist. Ich nehme mir aber die Freiheit als Christ heraus, mit etlichen Dingen, die das Lehramt heute (noch) verkündet, nicht einverstanden zu sein und dies auch offen zu vertreten, wenn ich davon überzeugt bin, dass es gute Argumente für meine Meinung gibt. Und was unterscheidet deiner Meinung nach diese Kirche noch von der Gruppe aller Menschen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mariamante Geschrieben 19. November 2009 Melden Share Geschrieben 19. November 2009 1.Wer soll denn die priesterlichen Aufgaben übernehmen, wenn keine Priester (mehr) da sind? Warum wird nicht auch hier das Hohepriestertum als Berufung jedes Laien bedacht und betrachtet? Und wenn es so weiter geht, wird sich die Frage bald stellen. Man kann hier natürlich die Diskussion führen, wer zum Priesteramt zugelassen werden soll (wenn es die unverheirateten Mäner nicht tun wollen, dann sollen es eben die tun, die es tun wollen...). Ein selbst- geschneiderte Priestertum, keine Berufungen mehr? Stünde man damit nicht außerhalb der röm.kath. Kirche, die an eine Priester- Berufung durch Gott glaubt? ....... deine beiden antworten sehe ich als widersprüchlich. Das allgemeine Priestertum - das Weihepriestertum sind nicht das Gleiche. Aber warum wird gerade hier das allgemeine Priestertum der Laien, die Verantwortlichkeit der Laien für die Weitergabe des Glaubens, die Missionierung ( Stichwort: Thomas-Christen) nicht wahrgenommen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 19. November 2009 Melden Share Geschrieben 19. November 2009 nun, zum Priesteramt sollte definitiv der zugelassen werden, der dazu von Gott berufen ist.Ist das bei uns so, dass der zugelassen wird, der von Gott berufen ist? Oder gibt es vielleicht nicht jede Menge Katholiken (von Katholikinnen wage ich gar nicht zu schreiben ;-) ), die von Gott zum Priesteramt berufen sind, aber leider nicht die von unseren Kirchenrechtsschneidern zugelassene Kragenweite haben, sprich nicht zölibatär leben können/wollen? Wer hat da dann eigentlich was selbst geschneidert? Von Zölibat lese ich nämlich in den Worten Jesu rein gar nichts und blöderweise war ausgerechnet der Erstberufene "Papst" verheiratet. Angelika, es ist nicht Aufgabe der Kirche das Ego irgendjemandes zubefriedigen. Und schon gar nicht irgendeinen Feminismus. Wie nannte das einst Friedhelm Fahrtmann (SPD-Fraktionsvorsitzender NRW Landtag)? Tittensozialismus (ok, für ein christl. Forum etwas heftig). Oder irgendwelche Versorgungspöstchen für sozial Angehauchte zur Verfügung zu stellen. Priester waren immer nur Männer. Das kath. Priestertum wird in Analogie zu den Leviten gesehen (hab ich mal bei Ratzinger gelesen). Nix Frauen. Lass es da doch mal gut sein. Wenn's um die Krise der Kirche landen viele immer wieder beim Zölibat. Immer dasselbe Thema. Und dann darin auch noch das Allheilmittel zu sehen, albern. Um ehrlich zu sein: ich könnte einem jungen Mann nicht mal empfehlen Pfarrer werden zu wollen: wer weiss, ob die in 20 Jahren überhaupt noch bezahlt werden können. Höchstens nebenberuflich. was hat die bezahlung mit pfarrer werden zu tun? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 19. November 2009 Autor Melden Share Geschrieben 19. November 2009 ...... wer weiss, ob die in 20 Jahren überhaupt noch bezahlt werden können. Höchstens nebenberuflich. Und wäre das schlimm? Es würde die klerikale Wirklichkeitsnähe speziell bei den Bedürftigen drastisch erhöhen............ Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 19. November 2009 Melden Share Geschrieben 19. November 2009 hallo nun, zum Priesteramt sollte definitiv der zugelassen werden, der dazu von Gott berufen ist.Ist das bei uns so, dass der zugelassen wird, der von Gott berufen ist? Oder gibt es vielleicht nicht jede Menge Katholiken (von Katholikinnen wage ich gar nicht zu schreiben ;-) ), die von Gott zum Priesteramt berufen sind, aber leider nicht die von unseren Kirchenrechtsschneidern zugelassene Kragenweite haben, sprich nicht zölibatär leben können/wollen? Wer hat da dann eigentlich was selbst geschneidert? Von Zölibat lese ich nämlich in den Worten Jesu rein gar nichts und blöderweise war ausgerechnet der Erstberufene "Papst" verheiratet. Angelika, es ist nicht Aufgabe der Kirche das Ego irgendjemandes zubefriedigen. richtig. Auch nicht das Ego von katholischen Bübchen, die sich einbilden, sie seien schon deshalb bessere Katholiken, weil sie Kraft ihres Penis Pfarrer werden können(man verzeihe mir die vielleicht für ein christl. Forum heftigen Worte) Und schon gar nicht irgendeinen Feminismus. Wie nannte das einst Friedhelm Fahrtmann (SPD-Fraktionsvorsitzender NRW Landtag)? Tittensozialismus (ok, für ein christl. Forum etwas heftig). Hast du etwa Angst vor einem Tittenkatholizismus? Im übrigen muss sich dann aber unser Herr Jesus schon gewaltig daneben benommen haben mit seinem Tittenjudentum, wenn ich daran denke, wie vollkommen gegen den Trend seiner Umwelt er mit Frauen umging. Erlaubte sich sogar, Frauen zu beauftragen, den unbetitteten dafür aber besackten und beschwanzten und vor allem völlig verängstigten Jüngern mitzuteilen, dass er auferstanden sei. Die HErren der SChöpfung konnte er schlecht beauftragen, weil die sich vor lauter Angst in die Hose gemacht haben. Da waren schon Frauen nötig, die sich trotz allem offen zu ihrem Herrn begaben. Oder irgendwelche Versorgungspöstchen für sozial Angehauchte zur Verfügung zu stellen. sonst bist du aber gesund? Priester waren immer nur Männer. Das kath. Priestertum wird in Analogie zu den Leviten gesehen (hab ich mal bei Ratzinger gelesen). Nix Frauen. Lass es da doch mal gut sein. mein Süßer, du hast ganz offensichtlich null Ahnung. Vielleicht sollte man dir erstmal die Leviten und dann entsprechende Stellen aus dem NT vorlesen, damit du erkennst, dass anfangs auch Frauen Gemeinden leiteten und manchmal auch finanziell trugen, Lies mal neben Ratzinger auch was Anderes. Wäre gut für die religiöse Bildung. Im übrigen geht mir deine herablassende Art, als ob du es mit einer Minderbemittelten ("Nix Frauen" - ich spreche übrigens recht gut deutsch) zu tun hättest, die bestenfalls Zweiwortsätze verstehen kann, gewaltig auf den bei mir eigentlich nicht vorhandenen Sack. Wenn's um die Krise der Kirche landen viele immer wieder beim Zölibat. Immer dasselbe Thema. Und dann darin auch noch das Allheilmittel zu sehen, albern. ich kann dir sagen, wieso man da immer wieder beim Zölibat landet: schlichtweg, weil sich dort unsere Kirche als massiv unglaubwürdig erweist. Würde alles rund um das Zölibat dann wenigstens konsequent durchgehalten, dann könnte man ja noch verstehen. Wenn ich aber dann sehe, wie man nun mit den übertrittswilligen Anglikanern umgeht, dann wird mir speiübel. Um ehrlich zu sein: ich könnte einem jungen Mann nicht mal empfehlen Pfarrer werden zu wollen: wer weiss, ob die in 20 Jahren überhaupt noch bezahlt werden können. Höchstens nebenberuflich. ach? Aber es sollte uns doch nicht um den schnöden Mammon gehen, sondern um Berufung. Oder hab ich da was falsch verstanden? Ich kann es einem jungen Mann auch nicht ernsthaft empfehlen, allerdings aus anderen Gründen.... Angelika Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 19. November 2009 Melden Share Geschrieben 19. November 2009 kannst du mir erklären, wieso der SChwerpunktlegung auf das Lehramt für Außenstehende attraktiver sein sollte als mündiges CHristsein? Was verstehst Du denn unter mündigem Christsein? Für Aussenstehende stellt sich doch schlicht die Frage: was ist Christentum? Inhalte? Irgendwie lieb sein können Atheisten auch. Dafür brauch ich kein Christentum. Unter mündigem Christsein verstehe ich, dass ich die Freiheit, zu der mich Christus berufen hat, selbstverantwortlich gestalte. Er hat mich befreit, damit ich ihm angstfrei nachfolgen kann ohne noch ein anderes Gesetz als das seinige zu kennen. Diese Nachfolge kann ich leben, indem ich meine Entscheidungen im Dialog mit Jesus Christus zu treffen suche ("Was würde er an meiner Stelle tun?"). Ich brauch auch kein Christentum, ich brauche Jesus Christus. alles Liebe Angelika Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 19. November 2009 Melden Share Geschrieben 19. November 2009 .....Ich brauch auch kein Christentum, ich brauche Jesus Christus..... leben kann so einfach sein. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Teutonius Geschrieben 19. November 2009 Melden Share Geschrieben 19. November 2009 Jede Gemeinde könnte doch ihren Priester selbst bezahlen! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 19. November 2009 Melden Share Geschrieben 19. November 2009 hallo Jede Gemeinde könnte doch ihren Priester selbst bezahlen! ja und das dann auch je nach dem, wie er den Gemeindeansprüchen genügt oder? So ähnlich läuft es in manch evangelikaler Gemeinde ab Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mat Geschrieben 20. November 2009 Melden Share Geschrieben 20. November 2009 D.h., der Priester ist überflüssig? Den brauche ich sowieso nicht, oder nur ganz selten? Es gilt einfach das rechte Maß zu finden. Und da tut man sich auf katholischer Seite recht schwer, weil man vor dem VII total auf den Priester fixiert war und danach viele einfach aus Gewohnheit alles im wesentlichen so gelassen haben. So ist es in meiner Gemeinde: wenn der Pfarrer nix macht, passiert nix und fertig. Eigenständiges christl. Leben: 0. War das vor dem VatII anders? Ne, aber die Umstände waren andere. Die Teile der Bevölkerung, die katholisch waren, haben den Glauben lebendiger gelebt und sich auch dazu bekannt. Wenn man spürt, dass die Kondition abnimmt, muss man Sport machen (= selber tätig werden) - soll in unserem Fall heissen: eigenständiges geistliches Leben entwickeln. Ich glaube nicht, dass Deine Beobachtung so stimmt. Ohne Laienengagement geht auch in deutschen Gemeinden nix. Es gab übrigens eine Zeit, in der es einerheblich weitergehendes Laien-Engagement gab als heute. Das war etwa in der Zeit zwischen 1870 und 1935. Die großen Laienverbände haben hier ein sehr selbständiges Leben geführt. Unter dem Druck des nationalsozialismus, der keine Verbände neben sich duldete, schlüpften die Laienorganisation unter die schützende Decke der noch immer gut funktionierenden Hierarchie. nach dem Krieg waren es dann die Bischöfe, die den in der Nazi-Zeit gewonnen Einfluss auf die Verbände nicht mehr abgeben wollten. Wenn man also von einer Priesterfixierung der Laienarbeit sprechen möchte, dann war diese durchaus seitens der Hierarchie so gewünscht. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Teutonius Geschrieben 20. November 2009 Melden Share Geschrieben 20. November 2009 Au, manno, kann man hier nicht mal seriös diskutieren? Chryso: Leute auf eine vermeintlich falsche Fährte zu locken ist schlicht eine Frechheit. Ich habs ja immer vermutet: mit Christentum und rechter Lehre ist auf linkskatholischer Seite nicht viel her. Da muss man grundsätzlich am Bekenntnis zweifeln. Ich zweifel überhaupt nicht an Teutonius Bekenntnis - ich habe nur darauf hingewiesen, dass seine doch etwas verkürzende Stellungnahme der Christologie nicht gerecht wird. Wie MartinO es richtig bemerkt: Die christologischen Aussagen zur hypostatischen Union sind derart komplex, dass eigentlich jeder Versuch, sie in eien klappe Formel zu bringen, scheitert. Man muss immer auch das andere dazudenken, nur dann stimmt es. Jesus kannte den Willen des Vaters, Er wußte aber nicht alles, nur all das was Gott Ihm übergeben hatte. -> Mt. 11, 27 Ein allwissender Jesus hätte wohl kaum Angst vor dem Tod haben müssen? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Teutonius Geschrieben 20. November 2009 Melden Share Geschrieben 20. November 2009 ....Wenn die röm.kath. Kirche an das Weihepriestertum bestimmte Voraussetzungen knüpft (nur Männer) und m.E. auch Ehelosigkeit - und wenn Gott in dieser Kirche wirkt- darf man dann wirklich mit Fug und Recht behaupten auch jene, die diese Vorausssetzungen nicht mitbringen, seien "Berufene"?...... Sone Diskussion hatte ich mal mit einem "berufenen" Kommunionhelfer... Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Didymus Geschrieben 21. November 2009 Melden Share Geschrieben 21. November 2009 Auch wenn da mancher den Kopf schütteln mag, fasse ich die katholische Kirche als die eine, allgemeine christliche Kirche auf. In dieser Kirche sollten ziemlich viele verschiedene Schafe ihren Platz haben. Und wenn da ein paar Ziegen dabei sind, ist es auch nicht schlimm. Der Lehramt zu reziperen ist sicherlich nicht falsch. Auch weil es bedenklich ist, wenn viele Mitglieder der RKK gar nicht wissen, was die offizielle Auffassung und Lehrmeinung ihrer Kirche ist. Ich nehme mir aber die Freiheit als Christ heraus, mit etlichen Dingen, die das Lehramt heute (noch) verkündet, nicht einverstanden zu sein und dies auch offen zu vertreten, wenn ich davon überzeugt bin, dass es gute Argumente für meine Meinung gibt. Und was unterscheidet deiner Meinung nach diese Kirche noch von der Gruppe aller Menschen? Eine ganze Menge. Der christliche Glaube und das Bekenntnis dieses Glaubens vor allem. Diese Kirche wird nicht von einzelnen Dogmen, sondern vom Glauben und Bekenntnis getragen. Jedenfalls sollte dies so sein. Auch wenn die RKK real eine Konfession unter vielen ist, andere Kirche akzeptieren und ihnen auf gleicher Augenhöhe begegnen sollte, sollte die RKK auch im Hinblick auf die Ökomene den Anspruch die allgemeine christliche (= katholische) Kirche sein zu wollen (oder wieder zu werden) nicht aufgeben. Es gibt zum Beispiel eine Vielzahl ganz verschiedener RKK Theologen auf der ganzen Welt. Viele von denen, die eine ganz offizielle Lehrerlaubnis der Kirche haben, verwenden völlige verschiedene Methoden der Exegese, und lesen die Bibel ganz verschieden. Von der Verbalinspiration und dem Kreationismus bis hin zur historisch-kritischen Exegese ist das alles vertreten. Wichtig ist aber nicht die Methode, sondern dass sie die Botschaft der Erlösung durch und in Jesus Christus verstehen und für Menschen "aufschliessen", verstehbar und glaub-würdig machen. Dass es da verschiedene Meinungen gibt, zum Teil auch in Bezug auf die offizielle Lehrmeinung der Kirche (Lehramt) ist ja eine Realität. Das Kritierium dafür, dass ich ein Christ und ein Teil der Kirche Christ bin ist einzig und allein mein Glauben, mein Bekenntnis, und mein Handeln als Christ, für das ich mich vor Gott verantworten muss. Das ist immer wieder und meiner festen Überzeugung nach für uns alle, schwer genug. Da bleibt für irgendetwas, was man mit Fug und Recht Beliebigkeit nennen könnte, nicht viel Platz! Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 21. November 2009 Melden Share Geschrieben 21. November 2009 Diese Kirche wird nicht von einzelnen Dogmen, sondern vom Glauben und Bekenntnis getragen.Verstehe ich nicht. Das wäre so, wie wenn ich sage: Die Tischplatte wird nicht von einzelnen Tischbeinen, sondern von Holzfüßen getragen. Was anderes sollte man glauben und bekennen als die Dogmen der Kirche? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 22. November 2009 Melden Share Geschrieben 22. November 2009 hallo Diese Kirche wird nicht von einzelnen Dogmen, sondern vom Glauben und Bekenntnis getragen.Verstehe ich nicht. Das wäre so, wie wenn ich sage: Die Tischplatte wird nicht von einzelnen Tischbeinen, sondern von Holzfüßen getragen. Was anderes sollte man glauben und bekennen als die Dogmen der Kirche? ich dachte immer, ich sollte jesus christus glauben und bekennen... die dogmen sind wohl zweitrangig Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 22. November 2009 Melden Share Geschrieben 22. November 2009 hallo Diese Kirche wird nicht von einzelnen Dogmen, sondern vom Glauben und Bekenntnis getragen.Verstehe ich nicht. Das wäre so, wie wenn ich sage: Die Tischplatte wird nicht von einzelnen Tischbeinen, sondern von Holzfüßen getragen. Was anderes sollte man glauben und bekennen als die Dogmen der Kirche? ich dachte immer, ich sollte jesus christus glauben und bekennen... die dogmen sind wohl zweitrangig manche können nur glauben in gesetzesform. ein gesetz gibt dem schwachen halt. es ist ein definierter rahmen mit geminderter eigenverantwortung. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mat Geschrieben 23. November 2009 Melden Share Geschrieben 23. November 2009 Diese Kirche wird nicht von einzelnen Dogmen, sondern vom Glauben und Bekenntnis getragen.Verstehe ich nicht. Das wäre so, wie wenn ich sage: Die Tischplatte wird nicht von einzelnen Tischbeinen, sondern von Holzfüßen getragen. Was anderes sollte man glauben und bekennen als die Dogmen der Kirche? Das ist halt eines der populären Missverständnisse zum Thema Glauben. Dogma meint zeurst einmal den Glauben der Kirche als Ganzes. Der Begriff ist abstrakt. Man könnte ihn mit Glaubensschatz wiedergeben. Man kann ihn gut in der Theologie verwenden, im praktischen Leben ist er allerdings in dieser abstrakten Form kaum anwendbar. Die Dogmen sind einzelne Aspekte des Glaubensschatzes. Eigentlich sollen sie Unklarheiten beseitigen. In ihrer heutigen, sehr formalrechtlichen Form, sind die Dogmen eine junge Erscheinung. Die wenigsten Glaubenssätze sind in der Form eines Dogmas formuliert. Das Glaubensbekenntnis ist nie dogmatisiert worden und dennoch formuliert es mehr des Glaubensschatzes als alle formalisierten Dogmen zusammen. Dogma ist nichts, was bis ins letzte dogmatisch formuliert ist. Das ist übrigens auch kaum möglich. Nach Rahner ist das Dogma immer auf die Zukunft hin offen. Gott sei dank. Wir sind keine Sekte und trotz vielfältiger Sehnsucht hoffe ich, dass wir auch keine werden. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 23. November 2009 Melden Share Geschrieben 23. November 2009 hallo Diese Kirche wird nicht von einzelnen Dogmen, sondern vom Glauben und Bekenntnis getragen.Verstehe ich nicht. Das wäre so, wie wenn ich sage: Die Tischplatte wird nicht von einzelnen Tischbeinen, sondern von Holzfüßen getragen. Was anderes sollte man glauben und bekennen als die Dogmen der Kirche? ich dachte immer, ich sollte jesus christus glauben und bekennen... die dogmen sind wohl zweitrangig Die einen haben das andere zum Inhalt. Ich sehe es nicht sinnvoll, hier eine Diskrepanz zu konstruieren. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 23. November 2009 Melden Share Geschrieben 23. November 2009 manche können nur glauben in gesetzesform. ein gesetz gibt dem schwachen halt. es ist ein definierter rahmen mit geminderter eigenverantwortung.Ich bekenne mich zu meiner Schwäche. Äußere aber gleichzeitig meine Zweifel an der gespielten Nicht-Schwäche anderer. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Udalricus Geschrieben 23. November 2009 Melden Share Geschrieben 23. November 2009 Dogma meint zeurst einmal den Glauben der Kirche als Ganzes. Der Begriff ist abstrakt. Man könnte ihn mit Glaubensschatz wiedergeben. Man kann ihn gut in der Theologie verwenden,Richtig. im praktischen Leben ist er allerdings in dieser abstrakten Form kaum anwendbar.Dafür wird er oft in negativ klassifizierender Form auch im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet. Die Dogmen sind einzelne Aspekte des Glaubensschatzes. Eigentlich sollen sie Unklarheiten beseitigen. Das haben sie ja auch vielfach getan. Freilich selten, ohne neue Fragen aufzuwerfen. In ihrer heutigen, sehr formalrechtlichen Form, sind die Dogmen eine junge Erscheinung. Die wenigsten Glaubenssätze sind in der Form eines Dogmas formuliert. Das Glaubensbekenntnis ist nie dogmatisiert worden und dennoch formuliert es mehr des Glaubensschatzes als alle formalisierten Dogmen zusammen.Auch das ist zutreffend. Dogma ist nichts, was bis ins letzte dogmatisch formuliert ist. Das ist übrigens auch kaum möglich. Nach Rahner ist das Dogma immer auf die Zukunft hin offen. Gott sei dank.Schon, aber diese Zukunft darf keine Deutung eines Dogmas bringen, die im Widerspruch zur ursprünglichen Aussage steht. Man kann nicht auf einmal in die "Unfehlbarkeit" des Papstes eine "Fehlbarkeit" hineininterpretieren.Wir sind keine Sekte und trotz vielfältiger Sehnsucht hoffe ich, dass wir auch keine werden.Will das jemand? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 23. November 2009 Melden Share Geschrieben 23. November 2009 manche können nur glauben in gesetzesform. ein gesetz gibt dem schwachen halt. es ist ein definierter rahmen mit geminderter eigenverantwortung.Ich bekenne mich zu meiner Schwäche. Äußere aber gleichzeitig meine Zweifel an der gespielten Nicht-Schwäche anderer. diese unterstellung kickt dich aus einem ernsthaften gespräch. ist das deine seelsorge-kommunikation? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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