Ralf Geschrieben 7. November 2002 Melden Share Geschrieben 7. November 2002 Hallo! Ich suche die mittelhochdeutsche Originalversion eines Gedichtes aus dem Umkreis von Meister Eckhart (um 1300) - genauer Autor unbekannt - welche folgende Strophe enthält (auf hochdeutsch): Werd' als ein Kind, werd' taub, werd' blind! Dein eigen Ich muss werden nichts, Alles und Nichts weht drüber her! Lass Raum, lass Zeit, auch Bilder meid'! Geh' ohne Weg, den schmalen Steg, so kommst Du zu der Wüste Spur. Danke schön, Ralf Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Gast Ketelhohn Geschrieben 7. November 2002 Melden Share Geschrieben 7. November 2002 Granum sinapis In dem begyn ho ubir syn ist ye das wort. O richer hort, do ye begyn begyn gebar. O vater brust, vs der myt lust das wort ye flos: doch hat der schos das wort behaldyn, das ist war. Van czwein ein vlut, der mynnen glut, der czweyer bant, den czen bekant, flüzet der vil züze geist vil ebin gelich, unscheydelich. Dy drey syn eyn: weystu was? neyn, is weys sich selber allermeyst. Der drier strik hat tifen schrik, den selben reif ny syn begreif: hir ist ein tüfe sunder grunt. Schach unde mat czit, formen, stat. Der wunder rink ist eyn gesprinck; gar unbewegit stet sin punt. Des puntes berc stig ane werc, vorstentlichkeyt. Der wec dich treit in eine wüste wundirlich, dy breit, dy wit vnmessic lit. Dy wüste hat noch czit noch stat, yr wyse dy ist sundirlich. Das wüste gut ni fus durchwut, geschaffen sin quam ni do hin: vs is und weys doch nimant was. Vs hi, vs da, vs ferre, vs na, vs tif, vs ho, vs is also, das vs is weder dis noch das. Vs licht, vs clar, vs finster gar, vs umbenant, vs umbekant, beginnes unde ouch endis fri. Vs stille stat, bloz ane wat. Wer weys sin hus? der ge her vs vnde sage vns welch sin forme sy. Wirt als eyn kint, wirt toup, wirt blind. Din selbis icht mus werden nicht: al icht, al nicht trib obir hor, la stat, la czit, ouch bilde mit. Genk ane wec den smalen stec: so kumstu an der wüste spor. O sele myn genk vs, got in, sink al myn icht in gotis nicht, sink in di grundelose flut. fli ich vor dir, du kumst czu mir; vorlise ich mich, so finde ich dich: o ubirwesliches gut. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Ralf Geschrieben 7. November 2002 Autor Melden Share Geschrieben 7. November 2002 Super. Danke Robert, wo hast Du das her? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Martin Geschrieben 8. November 2002 Melden Share Geschrieben 8. November 2002 Und noch einmal ganz in dem, was man heute als deutsche Sprache bezeichnet? Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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