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Krankensalbung


Frank

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Hallo Freunde,

 

derzeit geht es zwei meiner Bewohnern so schlecht, das es sehr zu erwarten ist das sie auf kurz oder lang versterben. In dem Zusammenhang tauchten ein Paar Fragen auf.

 

Als ich bei den Kollegen das Thema Krankensalbung ansprach war, in Bezug auf eien der Beiden HB´s die Frage: "Ja, gehts dem so schlecht?" Kompetenz vortäuschend entgenete ich ."Mir ist es lieber der Bewohner bekommt von der Krankensalbung noch etwas mit."

Jetzt die frage an euch: Wann ist der günstigste Zeitpunkt den Pfarrer zur Krankensalbung zu rufen?

 

Bei dem anderen Bewohner haben wir das Problem das wir die Angehörigen nicht erreichen, so auch nicht erfragen können ob der Bewohne übehaupt wert darauf legt die Krankensalbung zu empfangen (Ist das eigentlich ein Sakrament oder wie nennt man das korrekt?). Könnte ja sein das er sich innerlich von der Kirche und / oder von Gott so distanziert hat das er es ablehnt.

Wenn nicht klar ist ob Krankensalbung vom Bewohner erwünscht oder nicht: Lieber Pfarrer rufen oder nicht? Klar wie mans macht ists verkehrt aber was ist das kleinere Übel?

 

Bei der ersten Bewohnerin hatten wir dann den Pfarrer zur Krankensalbung ins Heim gerufen. Ich hatte den Nachtkasten der Bewohnerin frei geräumt, Tischdecke aufgelegt, Kreuz und Kerze daraufgestellt. Das fanden andere Kollegen etwas makaber.

Wie sieht ein würdiger Rahmen dafür aus?

 

Bislang dachte ich mich gut genug auszukennen, fühlte mich auch durch die erfahrungg in anderen Altenheimen, in denen ich gearbeitet hatte, sicher. Aber die Reaktionen meiner kollegen hat mich doch irgendwie verunsichert. Fragt mich bitte nicht warum, ist halt so.

 

Dank und Gruß!

Frank

bearbeitet von Frank
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Franciscus non papa

zunächst zur krankensalbung an sich:

 

in der katholischen kirche ist sie ein sakrament, dass bei ernsthaften erkrankungen den betreffenden stärken soll. es ist nach heutiger sicht KEIN sterbesakrament, also nicht erst angesagt, wenn der tod schon am fußende des bettes steht.

 

wenn niemand gefragt werden kann, und der kranke katholisch ist, würde ich immer empfehlen, den priester zu holen und um die spendung des sakraments bitten.

 

ein sakrament "vergewaltigt" den menschen nicht. sollte der betreffende kranke es nicht wollen, dann ist es kein schade, es ist ein angebot und geschenk gottes. es bleibt jedem überlassen, ob die flasche voll des köstlichen weines aufmachen und trinken will oder nicht. gott drängt sich nicht auf.

 

 

dieser kleine altar, den du da für die spendung der krankensalbung aufgebaut hast, gefällt mir gut. es zeigt auch äußerlich, dass es hier nicht um eine medizinische salbung geht, sondern dass da noch eine andere dimension dahintersteht. und die spendung, oder besser der empfang eines sakramentes ist immer eine feier.

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zunächst zur krankensalbung an sich:

 

in der katholischen kirche ist sie ein sakrament, dass bei ernsthaften erkrankungen den betreffenden stärken soll. es ist nach heutiger sicht KEIN sterbesakrament, also nicht erst angesagt, wenn der tod schon am fußende des bettes steht.

 

wenn niemand gefragt werden kann, und der kranke katholisch ist, würde ich immer empfehlen, den priester zu holen und um die spendung des sakraments bitten.

 

ein sakrament "vergewaltigt" den menschen nicht. sollte der betreffende kranke es nicht wollen, dann ist es kein schade, es ist ein angebot und geschenk gottes. es bleibt jedem überlassen, ob die flasche voll des köstlichen weines aufmachen und trinken will oder nicht. gott drängt sich nicht auf.

 

 

dieser kleine altar, den du da für die spendung der krankensalbung aufgebaut hast, gefällt mir gut. es zeigt auch äußerlich, dass es hier nicht um eine medizinische salbung geht, sondern dass da noch eine andere dimension dahintersteht. und die spendung, oder besser der empfang eines sakramentes ist immer eine feier.

 

Danke erstmal für deien Antwort!

 

Also den Pfarrer so früh wie möglich zur Krankensalbung bitten. Oder anders gesagt: Wenn der Gesundheitszustand des Bewohners sich so verschlechtert das es Möglich ist, aber es noch nicht unausweichlich ist, das er stirbt (Als Pflegekraft entwickelt man ein Bauchgefühl für so etwas, ist aber trotzdem jedesmal Baff erstaunt wie falsch bzw. richtig man damit liegt) ist der Zeitpunkt gekommen wo man daran denken sollte.

 

Und kann nicht efragt werden ob Krankensalbung geünscht wird, im Zweifel Pfarrer anrufen. Mein Pflegedienstleiter (atheist mit lupenreiner Ostbiographie :lol: ) hat es so ausgedrückt : "Das können wir schon machen, wir tun ihm damit ja nichts schlechtes"

 

Stimmt es das, im Gegensatz zur letzten Ölung die es ja nicht mehr gibt, die Krnkensalbung öfter empfangen werden kann oder täuscht mich da meine Erinnerung!

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Stimmt es das, im Gegensatz zur letzten Ölung die es ja nicht mehr gibt, die Krnkensalbung öfter empfangen werden kann
Ja.
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Sie kann öfters empfangen werden - in angemessenen Zeitabständen oder bei deutlicher Verschlechterung. Evtl. kann dies auch in Gemeinschaft mit anderen geschehen, ich würde immer versuchen, wenigstens die Familie dazu zu holen.

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Sie kann öfters empfangen werden - in angemessenen Zeitabständen oder bei deutlicher Verschlechterung. Evtl. kann dies auch in Gemeinschaft mit anderen geschehen, ich würde immer versuchen, wenigstens die Familie dazu zu holen.

Dass bei einer deutlichen Verschlechterung des Gesundheitszustandes (nach vorübergehender Besserung) auch die "Letzte Ölung" noch einmal empfangen werden konnte, bin ich mir ziemlich sicher.

bearbeitet von Elima
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Hallo Freunde,

 

derzeit geht es zwei meiner Bewohnern so schlecht, das es sehr zu erwarten ist das sie auf kurz oder lang versterben. In dem Zusammenhang tauchten ein Paar Fragen auf.

 

Als ich bei den Kollegen das Thema Krankensalbung ansprach war, in Bezug auf eien der Beiden HB´s die Frage: "Ja, gehts dem so schlecht?" Kompetenz vortäuschend entgenete ich ."Mir ist es lieber der Bewohner bekommt von der Krankensalbung noch etwas mit."

Jetzt die frage an euch: Wann ist der günstigste Zeitpunkt den Pfarrer zur Krankensalbung zu rufen?

 

Bei dem anderen Bewohner haben wir das Problem das wir die Angehörigen nicht erreichen, so auch nicht erfragen können ob der Bewohne übehaupt wert darauf legt die Krankensalbung zu empfangen (Ist das eigentlich ein Sakrament oder wie nennt man das korrekt?). Könnte ja sein das er sich innerlich von der Kirche und / oder von Gott so distanziert hat das er es ablehnt.

Wenn nicht klar ist ob Krankensalbung vom Bewohner erwünscht oder nicht: Lieber Pfarrer rufen oder nicht? Klar wie mans macht ists verkehrt aber was ist das kleinere Übel?

 

Bei der ersten Bewohnerin hatten wir dann den Pfarrer zur Krankensalbung ins Heim gerufen. Ich hatte den Nachtkasten der Bewohnerin frei geräumt, Tischdecke aufgelegt, Kreuz und Kerze daraufgestellt. Das fanden andere Kollegen etwas makaber.

Wie sieht ein würdiger Rahmen dafür aus?

 

Bislang dachte ich mich gut genug auszukennen, fühlte mich auch durch die erfahrungg in anderen Altenheimen, in denen ich gearbeitet hatte, sicher. Aber die Reaktionen meiner kollegen hat mich doch irgendwie verunsichert. Fragt mich bitte nicht warum, ist halt so.

 

Dank und Gruß!

Frank

Solche Fragen sollten doch bitte schon im Vorfeld, am besten wenn der Bewohner ins Haus kommt geklärt werden. Was ist das denn, dass ein Pfleger sich um solche Dinge kümmern soll? Also ich würde es mir verbitten als Bewohner, dass eine im Grunde fremde Person mir unter Umständen meine letzten Stunden vermiest.

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@boandlkramer:

Solche Fragen sollten doch bitte schon im Vorfeld, am besten wenn der Bewohner ins Haus kommt geklärt werden. Was ist das denn, dass ein Pfleger sich um solche Dinge kümmern soll? Also ich würde es mir verbitten als Bewohner, dass eine im Grunde fremde Person mir unter Umständen meine letzten Stunden vermiest.

 

Naja, viele die ins KRH kommen- und seien sie noch so krank- können und wollen sich nicht damit befassen dass sie das KRH vielleicht nicht mehr lebend verlassen. Dementsprechend wollen die das Thema auch einfach nicht ansprechen- und vermutlich auch nicht angesprochen werden "Äh- Herr Huber, was ich noch fragen wollte- wie sollen wir eigentlich verfahren wenn evtl. ansteht dass Ihnen die Lampe ausgepustet wird?"

Wenn bekannt ist dass derjenige katholisch ist geht man eigentlich davon aus dass er im Fall des Falles die Krankensalbung haben möchte- wenn dem nicht so ist finde ich sollte man das als Kranker dann explizit bei Einlieferung sagen.

 

Als Katholik muss man damit rechnen dass einem die Krankensalbung passiert wenns soweit ist.

 

LG

JP

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@boandlkramer:
Solche Fragen sollten doch bitte schon im Vorfeld, am besten wenn der Bewohner ins Haus kommt geklärt werden. Was ist das denn, dass ein Pfleger sich um solche Dinge kümmern soll? Also ich würde es mir verbitten als Bewohner, dass eine im Grunde fremde Person mir unter Umständen meine letzten Stunden vermiest.

 

Naja, viele die ins KRH kommen- und seien sie noch so krank- können und wollen sich nicht damit befassen dass sie das KRH vielleicht nicht mehr lebend verlassen. Dementsprechend wollen die das Thema auch einfach nicht ansprechen- und vermutlich auch nicht angesprochen werden "Äh- Herr Huber, was ich noch fragen wollte- wie sollen wir eigentlich verfahren wenn evtl. ansteht dass Ihnen die Lampe ausgepustet wird?"

Wenn bekannt ist dass derjenige katholisch ist geht man eigentlich davon aus dass er im Fall des Falles die Krankensalbung haben möchte- wenn dem nicht so ist finde ich sollte man das als Kranker dann explizit bei Einlieferung sagen.

 

Als Katholik muss man damit rechnen dass einem die Krankensalbung passiert wenns soweit ist.

 

LG

JP

O.k. im Krankenhaus ist das tatsächlich was anderes, ich bin jetzt von einem Pflegeheim ausgegangen, da von Bewohnern die Rede war und nicht von Patienten.

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Bislang dachte ich mich gut genug auszukennen, fühlte mich auch durch die erfahrungg in anderen Altenheimen, in denen ich gearbeitet hatte, sicher. Aber die Reaktionen meiner kollegen hat mich doch irgendwie verunsichert. Fragt mich bitte nicht warum, ist halt so.

 

Dank und Gruß!

Frank

So ganz verstehe ich das nicht. Wird und wurde bisher in keinem Heim, in dem du gearbeitet hast eine Biographieakte von den Bewohnern angelegt? Beruf, Familie, Hobbies, Vorlieben, was der Bewohner gar nicht mag und eben auch Konfession und Religiosität?

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@boandlkramer:
Solche Fragen sollten doch bitte schon im Vorfeld, am besten wenn der Bewohner ins Haus kommt geklärt werden. Was ist das denn, dass ein Pfleger sich um solche Dinge kümmern soll? Also ich würde es mir verbitten als Bewohner, dass eine im Grunde fremde Person mir unter Umständen meine letzten Stunden vermiest.

 

Naja, viele die ins KRH kommen- und seien sie noch so krank- können und wollen sich nicht damit befassen dass sie das KRH vielleicht nicht mehr lebend verlassen. Dementsprechend wollen die das Thema auch einfach nicht ansprechen- und vermutlich auch nicht angesprochen werden "Äh- Herr Huber, was ich noch fragen wollte- wie sollen wir eigentlich verfahren wenn evtl. ansteht dass Ihnen die Lampe ausgepustet wird?"

Wenn bekannt ist dass derjenige katholisch ist geht man eigentlich davon aus dass er im Fall des Falles die Krankensalbung haben möchte- wenn dem nicht so ist finde ich sollte man das als Kranker dann explizit bei Einlieferung sagen.

 

Als Katholik muss man damit rechnen dass einem die Krankensalbung passiert wenns soweit ist.

 

Muss man? Mir würde das aber wahrscheinlich gar nicht gefallen, wenn sich jemand ohne mein ausdrückliches Einverständnis erfrechen würde, einfach an mir herumsalben zu wollen - und ich habe volles Verständnis für den Einwand von boandlkramer. Ich wundere mich auch, dass es in Franks Einrichtung anscheinend die Pfleger sind, die sich den Kopf darüber zerbrechen müssen, ob, wann und überhaupt ein Pfarrer zur Krankensalbung gerufen werden soll. Gibt es da eigentlich keine Seelsorge in dem Heim, die regelmäßig vorbeischaut und für die Bewohner ansprechbar ist, wenn die wollen? In den (kommunalen) Pflegeheimen, in die ich ein bisschen Einblick habe, werden, neben den regelmäßigen Gottesdiensten z.B. ein- oder zweimal jährlich Gottesdienste in der Kapelle angeboten, bei denen die Krankensalbung gespendet wird, und seitens der Bewohner ist jederzeit Kontaktaufnahme zum (geschulten) Besuchsdienst der Kirchengemeinden möglich, dessen Mitarbeiter sich regelmäßig blicken lassen. Protestanten kennen übrigens auch ein Krankensalbungsritual - nur isses da halt kein Sakrament. Die Pflegekräfte wissen da, wie's die Bewohner so mit ihrer Religion haben, würden sich aber dennoch mit den jeweiligen Seelsorgern kurzschließen.

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Gibt es da eigentlich keine Seelsorge in dem Heim, die regelmäßig vorbeischaut und für die Bewohner ansprechbar ist, wenn die wollen?

Das Problem das Frank anspricht ist, dass eben der Bewohner wohl nicht mehr ansprechbar ist, bzw. nicht mehr seinen Willen äußern kann. Deswegen sollte eben schon im Vorfeld, wenn der Bewohner ins Haus kommt solche Fragen abgeklärt werden. Gerade wenn es Dinge sind, die für den Bewohner sehr wichtig sind.

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@boandl: Du hast Recht, mir ist es nach dem Posten auch aufgefallen dass es sich um eine Einrichtung handelt und nicht um ein Krankenhaus. Da kann man das doch eigentlich wirklich vorher klären. Wenn es mir als Katholik unangenehm wäre das Sakrament der Salbung zu empfangen würde ich es erwähnen- solange ich noch dazu in der Lage wäre.

 

@Julius: Auf Verdacht hin zu salben ist vermutlich schon grenzüberschreitend. Ich weiß ja auch nicht- gibts Katholiken die ausdrücklich keine Salbung möchten? Wenn dem so ist- dann gibts nur eines: Vorher klären.

 

Wieso ist jemand überhaupt katholisch wenn er sich gegen die Salbung sträubt *grübel*- und man wird ja auch nicht ganzkörpergesalbt, meines Wissens kommt ein wenig Grisam auf die Stirn inklusive die gesprochenen Worte.

 

Auf jeden Fall muss man unbedingt die Wünsche des Betroffenen berücksichtigen. Das ist wohl das wichtigste. Also - vorher klären. Wo das aus welchen Gründen nicht möglich ist weiß ich ehrlich gesagt auch nicht was das richtige ist- vielleicht legt der Kranke total Wert auf die Salbung. Und man würde sie ihm dann vorenthalten weil man nichts über dessen Kopf entscheiden möchte.

 

LG

JP

bearbeitet von JohannaP
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Gibt es da eigentlich keine Seelsorge in dem Heim, die regelmäßig vorbeischaut und für die Bewohner ansprechbar ist, wenn die wollen?

Das Problem das Frank anspricht ist, dass eben der Bewohner wohl nicht mehr ansprechbar ist, bzw. nicht mehr seinen Willen äußern kann. Deswegen sollte eben schon im Vorfeld, wenn der Bewohner ins Haus kommt solche Fragen abgeklärt werden. Gerade wenn es Dinge sind, die für den Bewohner sehr wichtig sind.

 

Völlig richtig. Nur können auch Bewohner von Pflegeheimen ihre Meinung zu solchen Dingen ab und zu noch ändern, und da ist es nicht schlecht, wenn es Kontakte zu Seelsorgepersonen gibt. Die Pflegekräfte halte ich da nicht für primär zuständig.

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Gibt es da eigentlich keine Seelsorge in dem Heim, die regelmäßig vorbeischaut und für die Bewohner ansprechbar ist, wenn die wollen?

Das Problem das Frank anspricht ist, dass eben der Bewohner wohl nicht mehr ansprechbar ist, bzw. nicht mehr seinen Willen äußern kann. Deswegen sollte eben schon im Vorfeld, wenn der Bewohner ins Haus kommt solche Fragen abgeklärt werden. Gerade wenn es Dinge sind, die für den Bewohner sehr wichtig sind.

 

Völlig richtig. Nur können auch Bewohner von Pflegeheimen ihre Meinung zu solchen Dingen ab und zu noch ändern, und da ist es nicht schlecht, wenn es Kontakte zu Seelsorgepersonen gibt. Die Pflegekräfte halte ich da nicht für primär zuständig.

Wenn der Mensch dort länger als ein paar Tage ist (unter der Voraussetzung ansprechbat, natürlich) wird die Frage, wie er/sie es mit der Religion hat, kaum großes Rätselraten erfordern.

Es sei denn, wir sprechen wirklich von einer Einrichtung, in der Seelsorge eher dem Zufall und dem Privat-Engagement des Personals überlassen ist.

Auf mich wirkt das bisher alles reichlich seltsam.

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Wieso ist jemand überhaupt katholisch wenn er sich gegen die Salbung sträubt *grübel*- und man wird ja auch nicht ganzkörpergesalbt, meines Wissens kommt ein wenig Grisam auf die Stirn inklusive die gesprochenen Worte.

 

Es geht überhaupt nicht darum, ob ganz- oder teilkörpergesalbt wird, sondern es geht darum, dass es wohl auch Katholiken gibt, die mit ihrem Gewissen und mit ihrem Gott so im Reinen sind, dass sie sich nicht mit den Tröstungen der Kirche (wie es manchmal heisst) auf das letzte Stück ihres Lebensweges begeben und auch keinen Pfarrer sehen wollen. Mir hat mal ne Heimleiterin erzählt, dass das sogar recht oft vorkommt - wenn man denn Rücksicht auf die Wünsche der Bewohner nimmt. Und wenn jemand sagt, dass er damit in Ruhe gelassen werden möchte, dann sollte man ihn auch in Ruhe lassen, wenn er sich, möglicherweise, nicht mehr mitteilen kann.

bearbeitet von Julius
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Kennt keiner mehr die blauen SOS-Priesternotrufplaketten, die vor Jahrzehnten auf den Windschutzscheiben vieler KFZ pappten? Dazu gab's auch einen Priesternotruf-Ausweis, den man im Portemonnaie trug. Die Träger signalisierten damit, dass sie im Notfall einen Geistlichen wünschen.

 

- Die "letzte Ölung" muss es auch öfter gegeben haben, wenn ich der Geschichte eines Freundes Glauben schenken kann, der bei Festen immer wieder gerne berichtet, wie häufig diese seiner Großmutter gespendet worden ist - und die Dame den Spender um Jahrzehnte überlebte. Ich dachte bisher immer, dass das Sakrament nur eine Namensänderung erfahren habe, um ihm den Schrecken zu nehmen, inhaltlich aber gleich geblieben ist.

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Wieso ist jemand überhaupt katholisch wenn er sich gegen die Salbung sträubt *grübel*- und man wird ja auch nicht ganzkörpergesalbt, meines Wissens kommt ein wenig Grisam auf die Stirn inklusive die gesprochenen Worte.

 

Es geht überhaupt nicht darum, ob ganz- oder teilkörpergesalbt wird, sondern es geht darum, dass es wohl auch Katholiken gibt, die mit ihrem Gewissen und mit ihrem Gott so im Reinen sind, dass sie sich nicht mit den Tröstungen der Kirche (wie es manchmal heisst) auf das letzte Stück ihres Lebensweges begeben und auch keinen Pfarrer sehen wollen. Mir hat mal ne Heimleiterin erzählt, dass das sogar recht oft vorkommt - wenn man denn Rücksicht auf die Wünsche der Bewohner nimmt. Und wenn jemand sagt, dass er damit in Ruhe gelassen werden möchte, dann sollte man ihn auch in Ruhe lassen, wenn er sich, möglicherweise, nicht mehr mitteilen kann.

 

Na allerdings sollte man das. Ich bin garantiert auch nicht für Zwangssalbungen. Umso wichtiger ist m.M. nach die Kommunikation um Fehler zu vermeiden. Aber wieso sollte man nicht die Pfleger damit einbinden- sie sind schließlich den Bewohnern sehr nahe- und erfahrungsgemäß wird Pflegern oder Schwestern ganz oft viel mehr anvertraut. Grund: Sie sind ja häufig die Bezugspersonen der Menschen.

 

LG

JP

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Na allerdings sollte man das. Ich bin garantiert auch nicht für Zwangssalbungen. Umso wichtiger ist m.M. nach die Kommunikation um Fehler zu vermeiden. Aber wieso sollte man nicht die Pfleger damit einbinden- sie sind schließlich den Bewohnern sehr nahe- und erfahrungsgemäß wird Pflegern oder Schwestern ganz oft viel mehr anvertraut. Grund: Sie sind ja häufig die Bezugspersonen der Menschen.

 

Gegen Einbinden habe ich ja nichts, das ist was anderes, als ihnen die ausschließliche Kompetenz dafür aufzubürden - aber ich habe ja inzwischen meinem leichten Befremden über die Schilderung der Verhältnisse in Franks Einrichtung Ausdruck verliehen. :lol:

bearbeitet von Julius
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Völlig richtig. Nur können auch Bewohner von Pflegeheimen ihre Meinung zu solchen Dingen ab und zu noch ändern, und da ist es nicht schlecht, wenn es Kontakte zu Seelsorgepersonen gibt. Die Pflegekräfte halte ich da nicht für primär zuständig.

Also es gibt so grob gesagt zwei Fälle:

Bewohner kommt ins Heim, ist anfangs noch völlig orientiert, aber kann eben alleine keinen eigenen Haushalt mehr führen.

Dieser Fall ist relativ unproblematisch, weil solche Bewohner längere Zeit im Pflegeheim sind und dadurch bekommt man automatisch mit wie der Bewohner drauf ist und ob sich bestimmte Einstellungen ändern.

 

Problematisch ist eigentlich nur der Fall, wenn ein bereits desorientierter Bewohner ins Heim kommt, da muß eben durch Befragung der Angehörigen versucht werden den vermutlichen Willen des Betroffenen zu ermitteln.

 

Und Leute, macht eine Patientenverfügung!!!!

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Franciscus non papa

noch besser ist eine vorsorgevollmacht für eine person des vertrauens. und da lässt man sich für den einzelfall am besten von einem anwalt/notar beraten.

 

wir haben sowas gemacht. naja, der, der übrigbleibt muss sich dann allerdings nochmal gedanken machen...

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Die Krankensalbung ist ein Sakrament der Stärkung.

 

Gebet vor der Salbung:

"Herr, schenke deinem Diener, der mit diesem heiligen Öl in der Kraft des Glaubens gesalbt wird, Linderung seiner Schmerzen und stärke ihn in seiner Schwäche"

 

Gebet bei der Salbung:

"Durch diese heilige Salbung helfe dir der Herr in seinem reichen Erbarmen. Er stehe Dir bei mit der Kraft des Heiligen Geistes."

und

"Der Herr, der dich von Sünden befreit, rette dich, in seiner Gnade richte er Dich auf."

 

Den Auftrag zu diesem Sakrament sieht die Kirche in Jak 5, 13-15

13 Ist einer von euch bedrückt? Dann soll er beten. Ist einer fröhlich? Dann soll er ein Loblied singen.

14 Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben.

15 Das gläubige Gebet wird den Kranken retten und der Herr wird ihn aufrichten; wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.

 

In allen diesen Texten geht es nicht speziell um den Tod (das wohl auch), sondern um Krankheit. Die Krankensalbung war dem entsprechend schon immer ein Sterbesakrament, aber keineswegs ausschließlich.

 

Bis ins 13. Jahrhhundert spendete man es allen, die an Leib, Seele oder Gemeinschaft krank waren. Eine wesentliche Krankheit sah man in der Sünde, die den Menschen schwächt. In den Texten ist ja auch ausdrücklich von Vergebung die Rede. So spendete man die Krankensalbung körperlich Kranken, aber auch Besessenen, schweren Sündern, die darum baten und überhaupt Geschwächten. Ehekrach wurde übrigens auch als hinreichende Schwächung gesehen (und wer das schon mal mitbekommen hat, wie so was Menschen mitnimmt, wird nur zustimmen können.) Liebeskummer wäre das Nächste (obwohl ich hierfür keine Belege kenne.)

 

Im Sakrament übergibt der Geschwächte seine Ohnmacht Gott und sieht seine Leiden als Teilhabe am Leiden Jesu. Gott hat ihn auf diesen Weg des Leidens gestellt. Der Gläubige nimmt das an und vertraut, dass sein Leiden nicht ein Bug in der Schöpfung oder ein böser Wille Gottes ist, sondern eben sein Weg. Die Salbung wird als Medizin der etwas anderen Art gesehen. Sie bringt nicht Heilung im Sinne der Schulmedizin, sondern als Zugang zu einer inneren Stärke inmitten der verbleibenden Schwäche. Der Gesalbte bleibe in der Hoffnung - ob es nun die Hoffnung auf Genesung ist, oder auf die endgültige Erlösung im Tode.

 

Aus diesem Grunde ist es auch sinnlos, Tote zu salben. Die brauchen keinen Trost durch eine Salbung, die sind schon in der Gegenwart eines Trostes, den kein Öl zuwege bringt. Es ist sinnvoll (wenn auch nicht immer machbar), dass der Gesalbte bei Bewusstsein und möglichst auch bei Verstand ist. Denn ein Sakrament ist nicht nur ein Segen, sondern eine aktive Teilnahme am Erlösungsgeschehen: Der Geschwächte soll sich ja Gott anvertrauen und seinen Weg deuten (lassen). Dies ist eigentlich ein bewusster Akt, nicht nur ein Hinnehmen. Da man von außen nicht einschätzen kann, was ein Bewusstloser bzw. Dementer an Hingabe zu geben hat, spendet man sie auch diesen Menschen - aber das ist nicht wirklich Sinn der Sache.

 

Deshalb sollte man nicht bis zum letzten Schnäpperle warten, wie es bei der letzten Ölung aufgekommen war. Vor allem soll das Sakrament nicht Todes- sondern Heilsbote sein. Wir feiern im Christentum sowieso nie den Tod (und das Leiden), sondern - im Gegenteil! - grundsätzlich die Erlösung von beidem.

 

Da man mehrere Male im Leben geschwächt sein kann (und gelegentlich auch davon genesen kann) und man die Entscheidung, sein Geschick Gott anzuvertrauen nicht ein für alle Mal treffen kann, sondern immer wieder neu vollziehen muss, kann das Sakrament der Krankensalbung mehrmals gespendet werden.

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noch besser ist eine vorsorgevollmacht für eine person des vertrauens. und da lässt man sich für den einzelfall am besten von einem anwalt/notar beraten.

 

wir haben sowas gemacht. naja, der, der übrigbleibt muss sich dann allerdings nochmal gedanken machen...

Ich möchte da was ansprechen, was nicht ganz ohne ist.

Meistens ist die Person des Vertrauens, die eingetragen wird, diejenige, die einem am nächsten steht. Nur ist die nicht selten dann, wenn eine sehr existentielle Entscheidung ansteht nicht unbedingt die "beste Wahl". Ich habe schon oft erlebt, dass selbst wenn vorher zigmal untereinander abgesprochen wurde, was im Falle des Falles gewünscht wird, wenn dann dieser Fall eintritt ist der Partner nicht in der Lage eine Entscheidung zu fällen oder sich zu lösen. Das Ergebnis ist dann eben, dass nicht nach dem Willen des Betroffenen gehandelt wird.

Ich bin mittlerweile auf dem Standpunkt, dass ich lieber eine Person eintragen lasse, mit der ich emotional nicht zu nahe stehe, aber ist nicht so einfach da jemand geeigneten zu finden.

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