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was ist nächstenliebe?


kalinka

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elima schrieb im "papst ändert cic" thread etwas mich richtiggehend schockierendes:

 

Wenn ich aus Zuneigung oder Sympathie mich um jemanden kümmere (z.B. beim Krankenbesuch), hat das mit Nächstenliebe nicht viel zu tun

 

ist dem tatsächlich so? wenn ja, kann mir dann bitte wer erklären, warum?

 

ich habe ein talent dazu, den allermeisten meiner mitmenschen sympathie entgegenzubringen. naja, zumindest dachte ich bisher, das sei ein talent.

wenn meine sympathie meinen mitmenschen gegenüber aber nun dazu führt, daß alles, was ich für meine mitmenschen tue, KEIN werk der nächstenliebe ist, wird's für mich schwierigen, dem zweiten der zwei wichtigsten geboten nachzukommen. ob ich dann noch von einem "talent", meinen mitmenschen sympathie entgegenzubringen, sprechen kann, weiß ich nicht.

dafür stellt sich mir die frage: muß ich jetzt extra leuts suchen gehen, die ich nicht ausstehen kann, um nächstenliebe zu betreiben? oder was?

 

mit der bitte um antworten.

kalinka

(ernsthaft verwirrt)

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nachtrag:

 

und heißt es nicht nächstenliebe - und nicht nächstenhandeln?

und ist im wort nächstenliebe nicht die ganze emotionale beteiligung, die zuneigung, die sympathie schon drinnen?

wie soll ich ohne emotionale beteiligung meinen nächsten denn lieben?

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elima schrieb im "papst ändert cic" thread etwas mich richtiggehend schockierendes:

 

Wenn ich aus Zuneigung oder Sympathie mich um jemanden kümmere (z.B. beim Krankenbesuch), hat das mit Nächstenliebe nicht viel zu tun

 

ist dem tatsächlich so? wenn ja, kann mir dann bitte wer erklären, warum?

 

ich habe ein talent dazu, den allermeisten meiner mitmenschen sympathie entgegenzubringen. naja, zumindest dachte ich bisher, das sei ein talent.

wenn meine sympathie meinen mitmenschen gegenüber aber nun dazu führt, daß alles, was ich für meine mitmenschen tue, KEIN werk der nächstenliebe ist, wird's für mich schwierigen, dem zweiten der zwei wichtigsten geboten nachzukommen. ob ich dann noch von einem "talent", meinen mitmenschen sympathie entgegenzubringen, sprechen kann, weiß ich nicht.

dafür stellt sich mir die frage: muß ich jetzt extra leuts suchen gehen, die ich nicht ausstehen kann, um nächstenliebe zu betreiben? oder was?

 

mit der bitte um antworten.

kalinka

(ernsthaft verwirrt)

 

 

Oha, das ist schwer zu beantworten. Nächstenliebe ist in aller Regel auch Eigenliebe. Warum?: weil es ein gutes Gefühl macht, Dank zu bekommen. Man fühlt sich wohl, wichtig, gebraucht. Wenn alle guten Taten mit Mißachtung und nur Ärger verbunden wären, würden die allermeisten Menschen aufhören ihre Nächsten zu lieben.

Es ist wohl eine Art Symbiose, man gibt etwas, und man bekommt etwas zurück. Das halte ich für akzeptabel. Das Eine bedingt das Andere.

 

kurz darlegend...................tribald

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Wo Nächstenliebe beginnt, wage ich nicht zu definieren, aber das NT sagt uns, daß sie gerade dort nicht aufhört, wo nix retour kommt.

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elima schrieb im "papst ändert cic" thread etwas mich richtiggehend schockierendes:

 

Wenn ich aus Zuneigung oder Sympathie mich um jemanden kümmere (z.B. beim Krankenbesuch), hat das mit Nächstenliebe nicht viel zu tun
ist dem tatsächlich so? wenn ja, kann mir dann bitte wer erklären, warum?

 

ich habe ein talent dazu, den allermeisten meiner mitmenschen sympathie entgegenzubringen. naja, zumindest dachte ich bisher, das sei ein talent.

wenn meine sympathie meinen mitmenschen gegenüber aber nun dazu führt, daß alles, was ich für meine mitmenschen tue, KEIN werk der nächstenliebe ist, wird's für mich schwierigen, dem zweiten der zwei wichtigsten geboten nachzukommen. ob ich dann noch von einem "talent", meinen mitmenschen sympathie entgegenzubringen, sprechen kann, weiß ich nicht.

dafür stellt sich mir die frage: muß ich jetzt extra leuts suchen gehen, die ich nicht ausstehen kann, um nächstenliebe zu betreiben? oder was?

 

mit der bitte um antworten.

kalinka

(ernsthaft verwirrt)

 

Die Aussage von Elima klingt sehr nach Kant'scher Pflichtethik der in seiner "Grundlegung der Metaphysik der Sitten" ähnliches behauptet.u hat Schiller geschrieben:

„Gerne dien ich den Freunden, doch tu ich es leider mit Neigung. Und so wurmt es mir oft, dass ich nicht tugendhaft bin.“

( Friedrich Schiller, Werke in drei Bänden, unter Mitwirkung von Gerald Fricke und hg. von Herbert G. Göpfert, Band II, München 1966, 743.)

 

Kritisch wäre es m.E. nur, wenn Du Menschen die Dir nicht zu Gesicht stehen völlig links liegen liesest. Dier mußt Du Dir nicht aussuchen, die gibt es sicher udn auch die freuen sich über Zuwendung.

 

Nimm Elimas Gedanken einfach als Anregung und Prüfstein Deines Handelns.

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nachtrag:

 

und heißt es nicht nächstenliebe - und nicht nächstenhandeln?

und ist im wort nächstenliebe nicht die ganze emotionale beteiligung, die zuneigung, die sympathie schon drinnen?

wie soll ich ohne emotionale beteiligung meinen nächsten denn lieben?

 

Liebe ist grundsätzlich die unbedingte Annahme des Anderen: So wie du bist, bist du O.K. und ich nehme dich an.

Das ist beim Ehepartner so (ich nehme dich an mit deinen Ecken und Kanten), das ist bei den eigenen Kindern so (ich nehme dich an, auch wenn du (beispielsweise als Baby und Kleinkind) ein reiner Egoist bist)

Und das kann auch beim Wildfremden sein, der mich jetzt im Augenblick braucht (z.B. wen ich meinen Sitzplatz im Bus für jemanden frei mache). Ich akzeptiere dich, ich hlate zu dir, auch wenn du mit mir nix zu tun hast.

Das ist Nächstenliebe.

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elima schrieb im "papst ändert cic" thread etwas mich richtiggehend schockierendes:

 

Wenn ich aus Zuneigung oder Sympathie mich um jemanden kümmere (z.B. beim Krankenbesuch), hat das mit Nächstenliebe nicht viel zu tun
ist dem tatsächlich so? wenn ja, kann mir dann bitte wer erklären, warum?

 

ich habe ein talent dazu, den allermeisten meiner mitmenschen sympathie entgegenzubringen. naja, zumindest dachte ich bisher, das sei ein talent.

wenn meine sympathie meinen mitmenschen gegenüber aber nun dazu führt, daß alles, was ich für meine mitmenschen tue, KEIN werk der nächstenliebe ist, wird's für mich schwierigen, dem zweiten der zwei wichtigsten geboten nachzukommen. ob ich dann noch von einem "talent", meinen mitmenschen sympathie entgegenzubringen, sprechen kann, weiß ich nicht.

dafür stellt sich mir die frage: muß ich jetzt extra leuts suchen gehen, die ich nicht ausstehen kann, um nächstenliebe zu betreiben? oder was?

 

mit der bitte um antworten.

kalinka

(ernsthaft verwirrt)

 

Die Aussage von Elima klingt sehr nach Kant'scher Pflichtethik der in seiner "Grundlegung der Metaphysik der Sitten" ähnliches behauptet.u hat Schiller geschrieben:

„Gerne dien ich den Freunden, doch tu ich es leider mit Neigung. Und so wurmt es mir oft, dass ich nicht tugendhaft bin.“

( Friedrich Schiller, Werke in drei Bänden, unter Mitwirkung von Gerald Fricke und hg. von Herbert G. Göpfert, Band II, München 1966, 743.)

 

Kritisch wäre es m.E. nur, wenn Du Menschen die Dir nicht zu Gesicht stehen völlig links liegen liesest. Dier mußt Du Dir nicht aussuchen, die gibt es sicher udn auch die freuen sich über Zuwendung.

 

Nimm Elimas Gedanken einfach als Anregung und Prüfstein Deines Handelns.

Ich bin eigentlich nur vom Bibeltext ausgegangen, in dem es heißt (sinngemäß): wenn du nur denen Gutes tust, die dir Gutes tun, was tust du dann besonders.

Natürlich ist es richtig, Freunden Gutes zu tun, aber das ist doch allgemein menschlich. Christliche Nächstenliebe muss meines Erachtens darüber hinausgehen, dem helfen, dem du in diesem Augenblick der Nächste bist, der helfen kann, unabhängig davon, wer es ist. (vgl. den barmherzigen Samariter). Man muss nicht krampfhaft suchen, wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, fallen genug Leute auf, die Hilfe brauchen. (Und man glaubt nicht, dass man Gottes Gebot mit einigen Nettigkeiten gegenüber Freunden schon vollständig erfüllt hat).

bearbeitet von Elima
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Ich bin eigentlich nur vom Bibeltext ausgegangen, in dem es heißt (sinngemäß): wenn du nur denen Gutes tust, die dir Gutes tun, was tust du dann besonders. (Ich schau jetzt mal, wo das steht).

 

 

lk 6, 34f

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Ich bin eigentlich nur vom Bibeltext ausgegangen, in dem es heißt (sinngemäß): wenn du nur denen Gutes tust, die dir Gutes tun, was tust du dann besonders. (Ich schau jetzt mal, wo das steht).

 

 

lk 6, 34f

Danke! In der Bergpredigt gibt es einen ähnlichen Gedanken.

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Christliche Nächstenliebe muss meines Erachtens darüber hinausgehen, dem helfen, dem du in diesem Augenblick der Nächste bist, der helfen kann, unabhängig davon, wer es ist.

 

das sehe ich auch so. ich verstehe aber nicht wieso dabei weder zuneigung noch sympathie beteiligt sein dürfen. auch in der hier im thread erwähnten lukasstelle heißt es: "liebet eure feinde". das läuft doch darauf hinaus, daß ich mich dann doch wieder "aus zuneigung und sympathie" - ja genaugenommen aus liebe! - um jemanden kümmere.

 

 

edith:

das christliche nächstenliebegebot, so wie ich es verstehe, ist kein: "sei nett, zu denen, die du nicht magst!" - sondern ein "lerne jene, die du nicht magst, mögen!"

bearbeitet von kalinka
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das sehe ich auch so. ich verstehe aber nicht wieso dabei weder zuneigung noch sympathie beteiligt sein dürfen. auch in der hier im thread erwähnten lukasstelle heißt es: "liebet eure feinde". das läuft doch darauf hinaus, daß ich mich dann doch wieder "aus zuneigung und sympathie" - ja genaugenommen aus liebe! - um jemanden kümmere.
Ich habe vor langer Zeit hier auch schon mal die Frage gestellt, was die Barmherzigkeit von der Gerechtigkeit unterscheidet.

 

Die Fragestellung scheint Deiner sehr ähnlich.

 

Für mich ist Gerechtigkeit das, was jedem Menschen einfach aufgrund seiner Würde als Mensch zukommt. Sprich respektvolle Behandlung, Versorgung mit dem Notwendigen, Rettung aus Notlagen, et sim. MMn ist das Handeln des Samariters zum größten Teil in dieser Kategorie zu suchen.

 

Barmherzigkeit ist dagegen das Tüpfelchen auf dem i. Die Aufmerksamkeit/Zuwendung, die man jemandem Zuteil werden lässt, an dem du bereits gerecht gehandelt hast und dem Du sonst keine weiteren Verpflichtungen gegenüber hast. Der Samariter ging diesen Weg in dem er sich dem Überfallenen noch über die akute Situation hinaus verpflichtet hat.

 

Liebe im biblischen Sinne scheint mir eher wenig mit einer mehr oder weniger leidenschaftlichen emotionalen Bindung zu tun zu haben.

bearbeitet von Flo77
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edith:

das christliche nächstenliebegebot, so wie ich es verstehe, ist kein: "sei nett, zu denen, die du nicht magst!" - sondern ein "lerne jene, die du nicht magst, mögen!"

 

 

Jetzt mal im Ernst, Genau das ist wieder so eine Forderung, bei der Mensch nur kläglich scheitern kann. Weil Mensch so nicht gestrikt ist. Ich kann und will auch keine Leute mögen, die mir tierisch auf den Sack gehen. Ich meide die so gut ich kann, aber mögen...nee!! Nett sein, ihnen helfen.....soweit sie der Hilfe bedürfen, JA, aber mögen??? NEIN!! Das ist aber mal wieder typisch Kirchens, Foderungen aufzustellen, die kaum einer erfüllen kann, und dann deswegen die Leute zu Sündern erklären und großzügig Dispens anzubieten bei entsprechendem Verhalten. Und die Erfinder solcher Sünden mag ich schon mal überhaupt nicht.

 

in Anbetracht einer heute stattfindenden Weihnachtsfeier bei der BM seinen Ärger ob dieser Betrachtungsweise von manchen Usern niederkämpfend................tribald

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Jetzt mal im Ernst, Genau das ist wieder so eine Forderung, bei der Mensch nur kläglich scheitern kann. Weil Mensch so nicht gestrikt ist. Ich kann und will auch keine Leute mögen, die mir tierisch auf den Sack gehen. Ich meide die so gut ich kann, aber mögen...nee!! Nett sein, ihnen helfen.....soweit sie der Hilfe bedürfen, JA, aber mögen??? NEIN!! Das ist aber mal wieder typisch Kirchens, Foderungen aufzustellen, die kaum einer erfüllen kann, und dann deswegen die Leute zu Sündern erklären und großzügig Dispens anzubieten bei entsprechendem Verhalten. Und die Erfinder solcher Sünden mag ich schon mal überhaupt nicht.

 

ach tribald, ich tue so vieles, an dem ich nur scheitern kann. so what? soll ich all das, was ich tun will, und an dem ich nur scheitern kann, deswegen nicht tun? dann könnte ich mich doch gleich hamdrahn.

 

das gebot der nächstenliebe ist für mich ja nicht etwas, das mir aufgelegt wurde und meinem eigenen wollen widerspräche. ich will auch jene menschen mögen lernen, die ich (noch) nicht mag. und klar, absolut gesehen kann ich daran nur scheitern. aber soll ich deswegen mein eigenes wollen, meinen eigenen wunsch, menschen zu mögen, aufgeben?

 

wenn ich alle meine wünsche, an denen ich nur scheitern kann, aufgeben würde, würde ich große und mir sehr wichtige teile meines lebens aufgeben. sollte ich das tun, nur weil ich diese teile meines lebens nicht 100%-ig leben kann?

 

nein, bevor ich ganz verzichte, ist es mir lieber, immer wieder zu scheitern (und dazwischen immer wieder kleine teilerfolge zu feiern!).

 

 

edith: typos

bearbeitet von kalinka
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"Lieben" im Sinne dieses Gebot meint eben kein "Gefühl", sondern ist ein Tätigkeitsverb.

Tu ihnen Liebes (auch wenn Du sie nicht magst).

Das ist Dein "Nett sein, ihnen helfen".

 

Alles andere ist zunächst einmal eine Überforderung und ein "Scheitern" daran keine Sünde.

 

Aber:

Verhalten ändert sich manchmal. Wie man in den Wald hineinruft und so...

Manchmal ändert sich das Verhalten zwar nicht, aber das Verständnis steigt und damit nimmt die Antipathie ab...

So kann man manchmal und keineswegs immer "lernen zu mögen".

Also schließt man das nicht von vornherein aus und tut mal das eigene dazu.

Das ist zwar auch eine Herausforderung, aber keine Überforderung.

 

Also, wenn Dir der Typ X, der Dir auf den Keks geht, etwas braucht, dann hast Du vier Möglichkeiten:

1. Du kannst ihm helfen und ihn merken lassen, dass er ein A**** ist, und Du ihm eigentlich nur hilfst, weil es halt sein muss und überhaupt....

2. Du kannst ihm helfen und es ihn nicht merken lassen, sondern so agieren, als wäre er kein A****

3. Du kannst ihn ignorieren, weil er ein A**** ist, damit Du nicht einmal erfährst, ob er etwas brauchen würde.

4. Du kannst ihm nicht helfen, weil er ein A**** ist.

 

Wo sollte bei Nummer 2 die Sünde sein?

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Es geht eben bei der Nächstenliebe nicht primär um das Gefühl, sondern um das Helfen (unabhängig von Gefühlen für den anderen, dass man sich selber toll fühlt, weil man geholfen hat beschreibt tribald als allgemein menschlich, wenn ich es richtig verstanden habe).

Natürlich dürfen zu dieser Hilfe positive Gefühle kommen, das habe ich nirgends geleugnet, aber die Hilfe darf eben dort nicht versagt werden, wo die Gefühle menschlich gesehen eigentlich nicht ausreichen.

 

Das ist sicher oft nicht einfach, aber auch nichts, an dem man scheitern muss.

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Es geht eben bei der Nächstenliebe nicht primär um das Gefühl, sondern um das Helfen (unabhängig von Gefühlen für den anderen, dass man sich selber toll fühlt, weil man geholfen hat beschreibt tribald als allgemein menschlich, wenn ich es richtig verstanden habe).

Natürlich dürfen zu dieser Hilfe positive Gefühle kommen, das habe ich nirgends geleugnet, aber die Hilfe darf eben dort nicht versagt werden, wo die Gefühle menschlich gesehen eigentlich nicht ausreichen.

 

Das ist sicher oft nicht einfach, aber auch nichts, an dem man scheitern muss.

Sehe ich auch so.

Sich selbst zu lieben wird doch als menschlich und völlig normal vorausgesetzt, sonst könnte es nicht als Maßstab der Nächstenliebe dienen.

Also, warum soll man nicht auch sich selbst etwas Gutes dabei tun dürfen, wenn man zu anderen nett ist?

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"Lieben" im Sinne dieses Gebot meint eben kein "Gefühl", sondern ist ein Tätigkeitsverb.

 

ich kann ich sachen "lieben" gefühl und tätigkeit schlecht trennen. das "liebe tun" fördert das "liebe fühlen" und umgekehrt. (ebenso wie das "nicht liebe tun" das "nicht liebe fühlen" fördert und umgekehrt.)

 

 

Also, wenn Dir der Typ X, der Dir auf den Keks geht, etwas braucht, dann hast Du vier Möglichkeiten:

1. Du kannst ihm helfen und ihn merken lassen, dass er ein A**** ist, und Du ihm eigentlich nur hilfst, weil es halt sein muss und überhaupt....

2. Du kannst ihm helfen und es ihn nicht merken lassen, sondern so agieren, als wäre er kein A****

3. Du kannst ihn ignorieren, weil er ein A**** ist, damit Du nicht einmal erfährst, ob er etwas brauchen würde.

4. Du kannst ihm nicht helfen, weil er ein A**** ist.

 

Wo sollte bei Nummer 2 die Sünde sein?

 

um sünde geht es mir hier gar nicht. sondern daru, wie das gebot der nächstenliebe zu verstehen ist bzw. verstanden werden kann.

 

 

bei deinem schönen beispiel vom typ x fehlt mir ein aspekt, und zwar der: "was macht mein fühlen/handeln in so einem fall mit mir?"

 

ich glaube, daß alle gebote, die gott uns gegeben hat, auch immer für uns selbst gut sind. und wenn ich mir überlege, was für mich in zusammenhang mit typ x das beste wäre, dann komme ich zu: "typ x mögen lernen".

das ist einfach meine erfahrung mit mir selbst. es tut mir nicht gut, menschen so gar nicht mögen zu können. es ist bessser für mich, wenn ich an menschen, die ich nicht mag, seiten entdecke, die ich mögen kann (und im idealfall sogar den ganzen menschen mögen lerne).

 

und ich überlege jetzt, wie meine erfahrung mit mir selbst mit dem christlichen gebot der nächstenliebe zusammenhängt. und dabei komme ich um ein "das gebot der nächstenliebe zielt auf ein, den anderen mögen lernen" nicht herum.

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"Lieben" im Sinne dieses Gebot meint eben kein "Gefühl", sondern ist ein Tätigkeitsverb.

 

ich kann ich sachen "lieben" gefühl und tätigkeit schlecht trennen. das "liebe tun" fördert das "liebe fühlen" und umgekehrt. (ebenso wie das "nicht liebe tun" das "nicht liebe fühlen" fördert und umgekehrt.)

 

 

Also, wenn Dir der Typ X, der Dir auf den Keks geht, etwas braucht, dann hast Du vier Möglichkeiten:

1. Du kannst ihm helfen und ihn merken lassen, dass er ein A**** ist, und Du ihm eigentlich nur hilfst, weil es halt sein muss und überhaupt....

2. Du kannst ihm helfen und es ihn nicht merken lassen, sondern so agieren, als wäre er kein A****

3. Du kannst ihn ignorieren, weil er ein A**** ist, damit Du nicht einmal erfährst, ob er etwas brauchen würde.

4. Du kannst ihm nicht helfen, weil er ein A**** ist.

 

Wo sollte bei Nummer 2 die Sünde sein?

 

um sünde geht es mir hier gar nicht. sondern daru, wie das gebot der nächstenliebe zu verstehen ist bzw. verstanden werden kann.

 

 

bei deinem schönen beispiel vom typ x fehlt mir ein aspekt, und zwar der: "was macht mein fühlen/handeln in so einem fall mit mir?"

 

ich glaube, daß alle gebote, die gott uns gegeben hat, auch immer für uns selbst gut sind. und wenn ich mir überlege, was für mich in zusammenhang mit typ x das beste wäre, dann komme ich zu: "typ x mögen lernen".

das ist einfach meine erfahrung mit mir selbst. es tut mir nicht gut, menschen so gar nicht mögen zu können. es ist bessser für mich, wenn ich an menschen, die ich nicht mag, seiten entdecke, die ich mögen kann (und im idealfall sogar den ganzen menschen mögen lerne).

 

und ich überlege jetzt, wie meine erfahrung mit mir selbst mit dem christlichen gebot der nächstenliebe zusammenhängt. und dabei komme ich um ein "das gebot der nächstenliebe zielt auf ein, den anderen mögen lernen" nicht herum.

Stimmt schon.

Um die "Sünde" geht es mir auch nicht, und ich habe ähnliche Erfahrungen wie Du.

Die Antwort zielte auch wirklich auf tribalds Auslegung, die ich im Ansatz richtig ("Nett sein, ihnen helfen") in der Schlussfolgerung ("bei der Mensch nur kläglich scheitern kann") daraus aber falsch finde.

Da kommt der dritte Schritt vor dem ersten, das kann nicht funktionieren.

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aber die Hilfe darf eben dort nicht versagt werden, wo die Gefühle menschlich gesehen eigentlich nicht ausreichen.

 

ich tue aber nichts, ohne gefühl. es gab bisher keine minute in meinem leben, in der ich nicht gefühlt habe. das heißt: auch dort, wo mein gefühl für einen menschen nicht ausreicht, um mich diesem menschen gegenüber gut zu verhalten, kann ich ohne gefühl nichts gutes tun. wenn es nicht mein gefühl für diesen menschen ist, dann ist es eben mein gefühl gott gegenüber. gott, der diesen menschen liebt.

 

mein liebster hat z.b. eine freundin, die alles andere als auf meiner wellenlänge liegt. aber mein liebster mag sie. und weil ich meinen liebsten mag, konnte ich mich auch seiner freundin gegenüber freundich verhalten und sich dabei mögen lernen.

 

kurzum: ich kriege ein auch jenseits allen gefühls verstandenes liebesgebot einfach nicht in meinen kopf.

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2. Du kannst ihm helfen und es ihn nicht merken lassen, sondern so agieren, als wäre er kein A****

 

 

Genau das ist es. Ich muss den nicht mögen, um ihm zu helfen, aber ich tue es, weil er der Hilfe bedarf. Und ansonsten jeden Kontakt mit ihm meiden. Aus genannten Gründen ( Sack :lol: ). Und ob ich ihm immer und auf jeden Fall helfe, hängt auch sehr stark von den Unständen ab. Ich habe schon Leuten....männlichen......mit Handgreiflichkeiten gedroht, weil sie sich mit den älteren Damen, die da bei uns tätig sind, anlegen wollten. Das mag ich nämlich überhaupt nicht, wenn sich jemand im Ton gegenüber unseren weiblichen Ehrenamtlichen vergreift.

Hilfe bis zur Selbstaufopferung ist zerstörerisch. Deswegen auch hier alles nur im Rahmen des ( Menschen ) möglichen.

Wie bezeichnete eine Kollegin das einmal: gesunde christliche Härte :lol: . Die übigens sehr katholisch ist. :wub:

 

Da ganz klare Proritäten setzend..............tribald

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ach tribald, ich tue so vieles, an dem ich nur scheitern kann. so what? soll ich all das, was ich tun will, und an dem ich nur scheitern kann, deswegen nicht tun? dann könnte ich mich doch gleich hamdrahn.

 

 

edith: typos

 

Niemand sollte Sachen tun, an denen er nur scheitern kann. Das tut auf die Dauer nicht gut. Man wird krank an Leib und Gemüt. Damit kann doch niemandem gedient sein.

Ohne gelegentliche Erfolgserlebnisse gehst du da mit der Zeit vor die Hunde.

Aber ich vermute, dass du das so nicht gemeint hast. :lol: Hoffe ich jedenfalls.

 

das doch sehr erhoffend.................tribald

bearbeitet von tribald
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Niemand sollte Sachen tun, an denen er nur scheitern kann.

 

kommt darauf an, was man unter "scheitern" versteht.

 

ich verstand dich so, daß du meinst, man könne es nicht zu 100% erreichen, menschen, die man nicht mag, mögen zu lernen. man müsse daran also "scheitern".

 

und mit "ich tue vieles, an dem ich nur scheitern kann" meinte ich, ich tue vieles, das mir nie zu 100% gelingen wird.

 

menschen, die ich nicht mag, mögen zu lernen - das gelingt mir immer wieder mal etwas. auch wenn es mir nie zu 100% mit allen menschen gelingen wird.

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Sich selbst zu lieben wird doch als menschlich und völlig normal vorausgesetzt, sonst könnte es nicht als Maßstab der Nächstenliebe dienen.

 

hm, ähm, ja... äh, ist das tatsächlich so, daß selbstliebe normaler ist als nächstenliebe?

 

 

edith: typo

bearbeitet von kalinka
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2. Du kannst ihm helfen und es ihn nicht merken lassen, sondern so agieren, als wäre er kein A****

 

 

Genau das ist es. Ich muss den nicht mögen, um ihm zu helfen, aber ich tue es, weil er der Hilfe bedarf. Und ansonsten jeden Kontakt mit ihm meiden. Aus genannten Gründen ( Sack :lol: ). Und ob ich ihm immer und auf jeden Fall helfe, hängt auch sehr stark von den Unständen ab. Ich habe schon Leuten....männlichen......mit Handgreiflichkeiten gedroht, weil sie sich mit den älteren Damen, die da bei uns tätig sind, anlegen wollten. Das mag ich nämlich überhaupt nicht, wenn sich jemand im Ton gegenüber unseren weiblichen Ehrenamtlichen vergreift.

Hilfe bis zur Selbstaufopferung ist zerstörerisch. Deswegen auch hier alles nur im Rahmen des ( Menschen ) möglichen.

Wie bezeichnete eine Kollegin das einmal: gesunde christliche Härte :lol: . Die übigens sehr katholisch ist. :wub:

 

Da ganz klare Proritäten setzend..............tribald

Völlig Deiner sehr katholischen Ansicht :D und Gruß unbekannterweise an die Kollegin! :)

bearbeitet von Edith1
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Niemand sollte Sachen tun, an denen er nur scheitern kann.

 

kommt darauf an, was man unter "scheitern" versteht.

 

ich verstand dich so, daß du meinst, man könne es nicht zu 100% erreichen, menschen, die man nicht mag, mögen zu lernen. man müsse daran also "scheitern".

 

und mit "ich tue vieles, an dem ich nur scheitern kann" meinte ich, ich tue vieles, das mir nie zu 100% gelingen wird.

 

menschen, die ich nicht mag, mögen zu lernen - das gelingt mir immer wieder mal etwas. auch wenn es mir nie zu 100% mit allen menschen gelingen wird.

 

Unter scheitern versteh ich, nie eine positive Rückmeldung zu bekommen. Womöglich noch angemotzt zu werden weil es...zu schnell....zu langsam.....sonst irgendwie falsch war.....was man gemacht hat.

Ich kann mich noch erinnern, ein Freund von mir hat damals seinen Zivi-Dienst in einer Klinik gemacht. In dieser Klinik waren viele durch Unfälle aller Art ganz oder teilweise gelähmte. Da hat doch tatsächlich einer der Kranken.......ungelogen........meinen Freund als Drückeberger bezeichnet. Weil er den Kriegsdienst verweigert hatte. Worauf mein Freund ihn sehr direkt darauf hingewiesen hat, dass er ( der Gelähmte ) ohne seine Drückebergerei jetzt hilflos in seiner Scheiße liegen würde und elend verrecken täte.

Solche Burchen muss man nicht mögen, die muss/kann man nur für blöd halten. Es gibt sowas wie eine Achtung vor dem anderen. Das beruht auf Gegenseitigkeit.

Oder um es volkstümlich auszudrücken: wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

 

durchaus zugebend, dass Kalinkas Weltbild für ihn nicht klar zu erkennen ist, deshalb vielleicht etwas stur wirkend.............tribald

bearbeitet von tribald
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