Die Angelika Geschrieben 3. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 3. Januar 2010 Ich danke für das Zitat, es erklärt einiges!Ja, vor allem, warum das Gewissen nicht die höchste Instanz des Handelns sein kann. aha...und wie bringe ich deine Aussage jetzt mit folgender zusammen? Um der Heilsökonomie selbst willen sollen die Gläubigen genau zu unterscheiden lernen zwischen den Rechten und Pflichten, die sie haben, insofern sie zur Kirche gehören, und denen, die sie als Glieder der menschlichen Gesellschaft haben. Beide sollen sie harmonisch miteinander zu verbinden suchen und daran denken, daß sie sich auch in jeder zeitlichen Angelegenheit vom christlichen Gewissen führen lassen müssen; keine menschliche Tätigkeit, auch in weltlichen Dingen nicht, läßt sich ja der Herrschaft Gottes entziehen. (LG 36) Im Innern seines Gewissens entdeckt der Mensch ein Gesetz, das er sich nicht selbst gibt, sondern dem er gehorchen muß und dessen Stimme ihn immer zur Liebe und zum Tun des Guten und zur Unterlassung des Bösen anruft und, wo nötig, in den Ohren des Herzens tönt: Tu dies, meide jenes. Denn der Mensch hat ein Gesetz, das von Gott seinem Herzen eingeschrieben ist, dem zu gehorchen eben seine Würde ist und gemäß dem er gerichtet werden wird9. Das Gewissen ist die verborgenste Mitte und das Heiligtum im Menschen, wo er allein ist mit Gott, dessen Stimme in diesem seinem Innersten zu hören ist10. Im Gewissen erkennt man in wunderbarer Weise jenes Gesetz, das in der Liebe zu Gott und dem Nächsten seine Erfüllung hat11. Durch die Treue zum Gewissen sind die Christen mit den übrigen Menschen verbunden im Suchen nach der Wahrheit und zur wahrheitsgemäßen Lösung all der vielen moralischen Probleme, die im Leben der Einzelnen wie im gesellschaftlichen Zusammenleben entstehen. Je mehr also das rechte Gewissen sich durchsetzt, desto mehr lassen die Personen und Gruppen von der blinden Willkür ab und suchen sich nach den objektiven Normen der Sittlichkeit zu richten. Nicht selten jedoch geschieht es, daß das Gewissen aus unüberwindlicher Unkenntnis irrt, ohne daß es dadurch seine Würde verliert. Das kann man aber nicht sagen, wenn der Mensch sich zuwenig darum müht, nach dem Wahren und Guten zu suchen, und das Gewissen durch Gewöhnung an die Sünde allmählich fast blind wird.(GS 16) alles Liebe Angelika editiert: Ergänzung GS 16 Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wiebke Geschrieben 3. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 3. Januar 2010 Diese philosophische Diskussion ist ja sehr interessant, aber im Hinblick auf den Ausgangsfall doch eigentlich überflüssig: Can. 916 CIC erfordert, dass man sich schwerer Sünde "bewusst" ist. Wenn das eigene Gewissen einem sagt, man handelt 100% richtig, dann kann von einem solchen "Bewusstsein" doch keine Rede sein. Dass das Gewissen irren kann und was für Folgen daran zu knüpfen sind, steht schlicht auf einem anderen Blatt. Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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