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Priester immer in einem Bistum?


thomas91

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Kann man pauschal schwer beantworten, weil es eben recht viele Seminare in Deutschland gibt - mit sehr unterschiedlichen Hausleitungen und sehr unterschiedlichen Binnendynamiken der einzelnen Kurze (= Jahrgänge). Soweit ich das in Mittelbautagen aus den Erzählungen der KollegInnen an den anderen Fakultäten heraushören konnte, ist ein Phänomen überall anzutreffen: Die nur im Pulk auftretenden, dunkel gekleideten Seminaristen, die knapp vor Beginn einer Lehrveranstaltung erscheinen, knapp nach Ende gemeinsam verschwinden und am sonstigen Leben der Fakultät kaum Anteil nehmen - soweit sie nicht wie in Bamberg mehrfach geschehen vom Subregens aufgefordert und begleitet wurden. Die wenigen Seminaristen, die am Leben der Fakultät und der übrigen Studierenden Anteil nehmen, haben hausintern eher Exotenstatus. Die übrigen besuchen auch Seminare immer mindestens zu zweit - was nicht nötig wäre. Und wenn man versucht, einen Alumnen zu einer Party einzuladen, dann ist enweder freies Wochenende (=Mama), oder aver Hausprogramm....

 

Seminare sind Parallelwelten, in denen man voll aufgehen kann und die ihrer Struktur nach auch darauf angelegt sind. Seit den Trienter Vorgaben hat sich da wenig geändert, man ist sehr auf sich, auf seine Berufung, auf seinen eigenen Weg zum Priesteramt fixiert - dass Alumnenintern vor dem Studium eher gewarnt wird, spricht eine deutliche Sprache, wird aber von den meisten Hausleitungen nicht wahrgenommen.

 

Um mich nicht falsch zu verstehen - ich halte Seminare nicht für grundlegend schlecht. Sie haben ihren Sinn, aber die Ausbildung ruht auf zwei Säulen. Wer beide wahrnimmt (Uni und Seminar) und die sich daraus ergebenden Konflikte im Kurs aushält, für den ist es eine echt gute Schule. Wer sich aber in das Schneckenhaus Seminar zurückzieht um sich dort auf seine zu erwartende Heiligkeit (= Weihe) vorzubereiten, der wird scheitern.

 

Das würde ich, auch wenn ich noch nicht deine Weisheit und dein Alter habe, so unterschreiben. Und: den Exotenstatus kenne ich aus eigener Erfahrung.

Trotzdem will ich meine Seminarzeit nicht missen, auch wenn ich dann einen anderen Weg gegangen bin; vielleicht leider nicht konsequent genug.

 

Auch deswegen hätte ich beim Zivildienst des OP auch die Neigung zu sagen: "Meinst du nicht, das eine andere ZD-Stelle besser für dich (und auch deine Persönlichkeitsentwicklung) wäre?" Gemeinde lernt man während der Praktika in der Seminarzeit sicherlich noch zu genüge kennen.

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Das würde ich, auch wenn ich noch nicht deine Weisheit und dein Alter habe, so unterschreiben.

 

:lol: Ich hoffe, es war ironisch gemeint, Weisheit geht mir zu oft ab. Alter stimmt aber. :lol:

 

Gemeinde lernt man während der Praktika in der Seminarzeit sicherlich noch zu genüge kennen.

 

Es geht mir nicht darum, Gemeinde kennen zu lernen - auch wenn es mittlerweile eine Generation PAK gibt, die das nicht kennen, sondern andere Wege gegangen sind. Es geht mir darum, das Leben der Kommilitonen (und innen) zu teilen, mit ihnen und ihren Sorgen und Nöten zu leben und so etwas mehr (und anderes) vom Leben zu sehen.

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Es geht mir nicht darum, Gemeinde kennen zu lernen - auch wenn es mittlerweile eine Generation PAK gibt, die das nicht kennen, sondern andere Wege gegangen sind. Es geht mir darum, das Leben der Kommilitonen (und innen) zu teilen, mit ihnen und ihren Sorgen und Nöten zu leben und so etwas mehr (und anderes) vom Leben zu sehen.

 

Das hatte ich soweit schon verstanden, mir ging es darum, das etwas auszuweiten: Wenn man selbst den ZD nur "in der eigenen Suppe" ableistet, dann ist, so finde ich, der Weg zu dem von dir aufgezeigten Weg nicht weit.

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Auch deswegen hätte ich beim Zivildienst des OP auch die Neigung zu sagen: "Meinst du nicht, das eine andere ZD-Stelle besser für dich (und auch deine Persönlichkeitsentwicklung) wäre?" Gemeinde lernt man während der Praktika in der Seminarzeit sicherlich noch zu genüge kennen.

 

 

Das ist ganz meine Meinung. Wenn man nach dem Abitur unbedingt gleich in dem Bereich seinen Zivi macht, in dem man später arbeiten möchte, kann das für eine gehörige Portion Betriebsblindheit sorgen. Insbesondere dann, wenn der betreffende Pfarrer, mit dem man dann zusammenarbeitet, ein integrer und mit sich selbst zufriedener Mann ist.

 

Nicht, dass es das unter katholischen Priestern nicht auch gäbe, aber ich habe in meiner Zeit als nebenamtlicher Kirchenmusiker so viele unterschiedliche Priesterpersönlichkeiten kennengelernt. Und eine ganze Reihe von ihnen machte auf mich keinen glücklichen Eindruck.

 

Gemäß dem Grundsatz "et audiatur altera pars" sollte man auch die Argumente gegen den Priesterberuf in seine Überlegungen miteinbeziehen. Nur so kann man zu einer ausgewogenen Entscheidung kommen. Sonst heißt es hinterher "aber das hat mir bei der Kirche niemand gesagt, dass so etwas auf mich zukommen kann!".

 

Jedes Ding hat zwei Seiten - und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass man mit 20 Jahren die geistige Reife hat, all diese großen Zusammenhänge zu blicken. Ohne damit Thomas persönlich nahetreten zu wollen ...

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