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Quo vadis? Wohin gehst du?


Touch-me-Flo

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Motiviert man zum Weitermarschieren, dann verletzt man vielleicht die Müden. Wendet man sich den Müden zu, demotiviert man die Wanderwilligen. ... Beiden gerecht zu werden und dabei die Gemeinschaft zusammen zu halten, ist ganz schwierig.
Ja. Schwierig. Aber eine ziemlich genaue Beschreibung für Seelsorge. Und die große Kunst ist es, die inhärente Spannung nicht zu dem Pol hin aufzulösen, der einem von der eigenen Persönlichkeit her näher liegt, sowie an dieser Spannung nicht kaputtzugehen!

Die pragmatische Lösung ist es, zwei Wege vorzuschlagen. Die Kunst liegt darn, sie so zu wählen, dass am Ende des Tages beide Gruppen zusammentreffen und alle von ihrem jeweiligen Weg profitiert haben.

es geht doch nicht nur um gruppen, es geht um individuen zu genau einer jeweiligen zeit.

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Motiviert man zum Weitermarschieren, dann verletzt man vielleicht die Müden. Wendet man sich den Müden zu, demotiviert man die Wanderwilligen. ... Beiden gerecht zu werden und dabei die Gemeinschaft zusammen zu halten, ist ganz schwierig.
Ja. Schwierig. Aber eine ziemlich genaue Beschreibung für Seelsorge. Und die große Kunst ist es, die inhärente Spannung nicht zu dem Pol hin aufzulösen, der einem von der eigenen Persönlichkeit her näher liegt, sowie an dieser Spannung nicht kaputtzugehen!

Die pragmatische Lösung ist es, zwei Wege vorzuschlagen. Die Kunst liegt darn, sie so zu wählen, dass am Ende des Tages beide Gruppen zusammentreffen und alle von ihrem jeweiligen Weg profitiert haben.

es geht doch nicht nur um gruppen, es geht um individuen zu genau einer jeweiligen zeit.

Ändert nichts am Prinzip.

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Man könnte allerdings in gleicher Weise fragen, wie es um die Ehepaare steht. Und um die Ärzte, Politiker oder Putzfrauen.
Sicher! In einem Nachbar-Thread wird diese Frage ja mit gutem Recht gerade diskutiert.
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Dieses voranschreitende Unverständnis dessen, was den innersten Motivationsbereich eines Priesters (so er diesen Titel verdient) betrifft, ist weitaus einsamkeitsträchtiger, als die Ermangelung einer Ehefrau.

Das sage ich auch immer, weiß aber nicht, ob ich verstanden werde ....

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Ich orientiere mich gerade heute, da die österreichische Kirche den Tag des Judentums begeht, viel lieber am 40 Jährigen Marsch der Israeliten auf dem Weg ins Gelobte Land. Dieses Bild erlaubt es viel besser Verzögerungen und Irrwege zu symbolisieren, ohne gleich ein Scheitern in der Umkehr und im ins Tal zurückkehren zu implizieren.
Du hast in der Tat recht, dass dies das bessere - und auch biblischere Bild - ist. Dennoch wäre auch hier ein "Scheitern" möglich gewesen, nämlich eine resignierte Rückkehr in die ägyptische Sklaverei, weil man nicht weiter weiss. Einige wollte zwischendurch diesen Weg ja immer gehen.

 

Das Problem, das ich in diesem Dilemma Aufstieg/Scheitern immer wieder sehe, ist folgendes:

Motiviert man zum Weitermarschieren, dann verletzt man vielleicht die Müden. Wendet man sich den Müden zu, demotiviert man die Wanderwilligen. Ich weiss das von Wanderungen mit Kinder- und Jugendgruppen: Die einen sausen vorneweg, die anderen hängen hintennach und jammern, weil man ihnen davon läuft. Beiden gerecht zu werden und dabei die Gemeinschaft zusammen zu halten, ist ganz schwierig. Ähnliches gilt für die Seelsorge.

für die predigt gebe ich dir recht. aber ansonsten möchte ich eine seeeeeeeeeeehr individuelle seelsorge.

Das Problem ist, dass du nicht auf einer einsamen Insel lebst und sehr wohl gesehen wird, wie mit dir Seelsorge getrieben wird.

Und daran wollen dann alle gemessen werden ....

Ansonsten habe ich schon Verständnis für deinen Wunsch.

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Flaschendrehen ist, glaub ich, heut nicht mehr so üblich.
Da kennst du meine Ministranten und Ministrantinnen schlecht! :lol:
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Motiviert man zum Weitermarschieren, dann verletzt man vielleicht die Müden. Wendet man sich den Müden zu, demotiviert man die Wanderwilligen. ... Beiden gerecht zu werden und dabei die Gemeinschaft zusammen zu halten, ist ganz schwierig.
Ja. Schwierig. Aber eine ziemlich genaue Beschreibung für Seelsorge. Und die große Kunst ist es, die inhärente Spannung nicht zu dem Pol hin aufzulösen, der einem von der eigenen Persönlichkeit her näher liegt, sowie an dieser Spannung nicht kaputtzugehen!
Du sprichst ein wahres Wort gelassen aus.
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....Das Problem ist, dass du nicht auf einer einsamen Insel lebst und sehr wohl gesehen wird, wie mit dir Seelsorge getrieben wird.

Und daran wollen dann alle gemessen werden ....

das verstehe ich nicht. ich kann kurz schreiben, aber nicht kurz verstehen. :lol:

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Aber ich könnte nicht sagen, dass der Funke des Glaubens wirklich übergesprungen ist.

Weißt Du, Euer Problem als Priester ist, dass ihr gar nicht immer die Chance habt zu sehen, ob und wann Ihr welchen Glaubens-Funken irgendwo hinterlassen habt.

Du hast doch keine Ahnung, für wen und wann und wie eine Begegnung mit Dir oder eine Bemerkung von Dir, genau dieser Funke war.

 

Viele wissen es wahrscheinlich nicht mal selbst, dass damals ein kleiner Schwelbrand begonnen hat und die anderen kommen nicht auf die Idee, es Dir zu sagen oder sie können es nicht - aus welchen Gründen immer.

 

Wahrscheinlich wirst Du irgendwann ziemlich dumm aus der Wäsche schauen, wenn Du es erfährst.

Und vermutlich freut sich Jesus schon auf Dein verblüfftes: "Herr, wann war denn das alles?"

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Aber ich könnte nicht sagen, dass der Funke des Glaubens wirklich übergesprungen ist.

Weißt Du, Euer Problem als Priester ist, dass ihr gar nicht immer die Chance habt zu sehen, ob und wann Ihr welchen Glaubens-Funken irgendwo hinterlassen habt.

Du hast doch keine Ahnung, für wen und wann und wie eine Begegnung mit Dir oder eine Bemerkung von Dir, genau dieser Funke war.

 

Viele wissen es wahrscheinlich nicht mal selbst, dass damals ein kleiner Schwelbrand begonnen hat und die anderen kommen nicht auf die Idee, es Dir zu sagen oder sie können es nicht - aus welchen Gründen immer.

 

Wahrscheinlich wirst Du irgendwann ziemlich dumm aus der Wäsche schauen, wenn Du es erfährst.

Und vermutlich freut sich Jesus schon auf Dein verblüfftes: "Herr, wann war denn das alles?"

gibt es glaubensoptimismus für andere? vielleicht so problematisch wie die hoffnung auf eine leere hölle, auch damit letztendlich verbunden.

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Aber ich könnte nicht sagen, dass der Funke des Glaubens wirklich übergesprungen ist.

Weißt Du, Euer Problem als Priester ist, dass ihr gar nicht immer die Chance habt zu sehen, ob und wann Ihr welchen Glaubens-Funken irgendwo hinterlassen habt.

Du hast doch keine Ahnung, für wen und wann und wie eine Begegnung mit Dir oder eine Bemerkung von Dir, genau dieser Funke war.

 

Viele wissen es wahrscheinlich nicht mal selbst, dass damals ein kleiner Schwelbrand begonnen hat und die anderen kommen nicht auf die Idee, es Dir zu sagen oder sie können es nicht - aus welchen Gründen immer.

 

Wahrscheinlich wirst Du irgendwann ziemlich dumm aus der Wäsche schauen, wenn Du es erfährst.

Und vermutlich freut sich Jesus schon auf Dein verblüfftes: "Herr, wann war denn das alles?"

gibt es glaubensoptimismus für andere? vielleicht so problematisch wie die hoffnung auf eine leere hölle, auch damit letztendlich verbunden.

Tut mit leid, ich verstehe nicht, was du meinst :lol:

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Aber ich könnte nicht sagen, dass der Funke des Glaubens wirklich übergesprungen ist.

Weißt Du, Euer Problem als Priester ist, dass ihr gar nicht immer die Chance habt zu sehen, ob und wann Ihr welchen Glaubens-Funken irgendwo hinterlassen habt.

Du hast doch keine Ahnung, für wen und wann und wie eine Begegnung mit Dir oder eine Bemerkung von Dir, genau dieser Funke war.

 

Viele wissen es wahrscheinlich nicht mal selbst, dass damals ein kleiner Schwelbrand begonnen hat und die anderen kommen nicht auf die Idee, es Dir zu sagen oder sie können es nicht - aus welchen Gründen immer.

 

Wahrscheinlich wirst Du irgendwann ziemlich dumm aus der Wäsche schauen, wenn Du es erfährst.

Und vermutlich freut sich Jesus schon auf Dein verblüfftes: "Herr, wann war denn das alles?"

gibt es glaubensoptimismus für andere? vielleicht so problematisch wie die hoffnung auf eine leere hölle, auch damit letztendlich verbunden.

Tut mit leid, ich verstehe nicht, was du meinst :lol:

wer hofft das ein glaubensfunke, heute gezündet, vom übersprung dieses funkens nichts bemerkt, dennoch hofft das eine flamme aufgeht, braucht optimismus.

dieser optimismus ist derselbe der eine leere hölle denkbar macht.

 

diesen optimismus hast du mecky vermitteln wollen, denke ich. :lol:

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Ach, das gibts bestimmt auch und es gehört auch dazu (nur, Flaschendrehen ist, glaub ich, heut nicht mehr so üblich). Nur schließt das ja nicht aus, nach dem Sinn des Lebens zu fragen und sich für Glauben zu interessieren.
Dieses Interesse würde ich aber nicht gleich als "Feuer des Glaubens" bezeichnen. Jugendliche sind meistens sehr offen für religiöse Erfahrungen. Mich freut es auch immer, wenn nahezu alle Firmanden auf dem Seminarwochenende freiwillig zur Abendandacht kommen, statt in Grüppchen auf den Zimmern zu hocken. Aber das würde ich nie als Beleg dafür nehmen, dass da der Glaube entflammt wäre.
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Aber ich könnte nicht sagen, dass der Funke des Glaubens wirklich übergesprungen ist.

Weißt Du, Euer Problem als Priester ist, dass ihr gar nicht immer die Chance habt zu sehen, ob und wann Ihr welchen Glaubens-Funken irgendwo hinterlassen habt.

Du hast doch keine Ahnung, für wen und wann und wie eine Begegnung mit Dir oder eine Bemerkung von Dir, genau dieser Funke war.

 

Viele wissen es wahrscheinlich nicht mal selbst, dass damals ein kleiner Schwelbrand begonnen hat und die anderen kommen nicht auf die Idee, es Dir zu sagen oder sie können es nicht - aus welchen Gründen immer.

 

Wahrscheinlich wirst Du irgendwann ziemlich dumm aus der Wäsche schauen, wenn Du es erfährst.

Und vermutlich freut sich Jesus schon auf Dein verblüfftes: "Herr, wann war denn das alles?"

gibt es glaubensoptimismus für andere? vielleicht so problematisch wie die hoffnung auf eine leere hölle, auch damit letztendlich verbunden.

Tut mit leid, ich verstehe nicht, was du meinst :lol:

wer hofft das ein glaubensfunke, heute gezündet, vom übersprung dieses funkens nichts bemerkt, dennoch hofft das eine flamme aufgeht, braucht optimismus.

dieser optimismus ist derselbe der eine leere hölle denkbar macht.

 

diesen optimismus hast du mecky vermitteln wollen, denke ich. :lol:

Den Optimismus wolte ich vermitteln, ja, aber die Gleichsetzung stimmt nicht.

Ich habe ihm schlicht eine Erfahrung berichtet.

Natürlich weiß ich nicht, ob das sehr oft passiert.

Aber ich weiß, dass es schon passiert ist.

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Auch wenn bei der Miniwallfahrt viel "Event" dabei ist, gehen doch die Erlebnisse und Begegnungen tiefer. Ohne die Miniwallfahrt 2001 und 2006 und den Weltjugendtag 2005 in Köln wäre ich definitv nicht im Priesterseminar. Events und "Partys" gehören bei solchen Ereignissen ebenso dazu, wie Gottesdienste und Austauschgruppen. Gerade der Glaube in dieser großen Gemeinschaft wenn 100.000 Menschen gemeinsam ein Lied singen, wenn man mit anderen Menschen und Kulturen begegnet. Wenn "free hugs" verteilt werden und man wildfremde Menschen umarmt, die man danach wahrscheinlich nie mehr sieht, deren Namen man nicht kennt. Bei solchen Veranstaltungen bekommt man einen Blick über den Tellerrand der eigenen Seelsorgeeinheit und Diözese hinaus in die Weltkirche, in das was wir im Glaubensbekenntnis als "katholische und apostolische Kirche" bekennen. Ich kenne viele Mitbrüder, bei denen gerade solche Ereignisse Auslöser waren über die eigene Berufung nachzudenken, deshalb sind sie enorm wichtig. Danach liegt es dann an den Verantwortlichen in der Pfarrei, dass was sich bewegt ankommen zu lassen in der Pfarrei, dass es sich dort auch weiter bewegt.

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gibt es glaubensoptimismus für andere? vielleicht so problematisch wie die hoffnung auf eine leere hölle, auch damit letztendlich verbunden.

Schöner Vergleich. Hoffen darf man darauf. Aber wenn man daraus eine Lehre macht, wird es zum Druck. Allerdings ist es erlaubt, unter dieser Differenz zwischen Hoffnung und Lehre zu leiden.

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Weißt Du, Euer Problem als Priester ist, dass ihr gar nicht immer die Chance habt zu sehen, ob und wann Ihr welchen Glaubens-Funken irgendwo hinterlassen habt.

Ja, so ist das nun mal. Bei Jesus war es ja auch so, dass er die Früchte seines Wirkens zeitlebens nicht abernten konnte - im Gegenteil: Gegen Ende des Evangeliums (Richtung Karfreitag) wird das Unverständnis seiner Jünger eher größer. Das wird es ihm allerdings nicht unbedingt leichter gemacht haben.

Allerdings erstreckt sich die Erfahrungsspanne der Evangelien bei bester Schätzung auf drei Jahre. Wenn ein Pfarrer nach 10 Jahren immer noch auf den großen Umschwung wartet, ist das ums Dreifache enttäuschender.

 

TMF's Trick besteht darin, dass er die Messlatte ein paar Stock tiefer ansetzt. Er macht das Überspringen des Glaubensfunkens daran fest, dass die Minis mit nach Rom fahren und manchmal ganz erstaunliche Sachen sagen.

 

Ich habe mal in einem Vortrag ein schönes Maß für das Überspringen des Glaubens gehört:

Wenn man Apfelbäume züchtet, freut man sich natürlich immer über die Apfelblüte und über gut aussehende Apfelbäume und über die Ernte im Herbst. Aber wirklich erfolgreich ist die Apfelzüchterei erst, wenn die Apfelbäume wieder neue Apfelbäume hervorbringen.

 

Etwas weniger bebildert bedeutet dies: Die eigentliche Frucht besteht in Menschen, die selbst wieder den Glaubensfunken weiter geben. Die eigentliche Frucht des Werkes Jesu waren die Apostel, die nach seinem Tod Jesu Anliegen in die Hand nahmen, weitertrugen, eigenständig ausfalteten und an die nächste Generation weitergaben.

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Jugendliche sind meistens sehr offen für religiöse Erfahrungen. Mich freut es auch immer, wenn nahezu alle Firmanden auf dem Seminarwochenende freiwillig zur Abendandacht kommen, statt in Grüppchen auf den Zimmern zu hocken. Aber das würde ich nie als Beleg dafür nehmen, dass da der Glaube entflammt wäre.

Es handelt sich dabei ja auch eher um spirituellen Konsum, als um das Brennen eines inneren Feuers.

Wobei natürlich immer die Hoffnung besteht, dass der spirituelle Konsum (dieser Begriff klingt nun doch etwas zu negativ) den Jungs und Mädels so einheizt, dass es irgendwann mal zündet - oftmals erst nach Jahren. Trotz dieser Hoffnung sollte man dennoch Konsum und Brennen differenzieren - zumal der Übergang von einem zum anderen nicht "machbar" zu sein scheint.

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Weißt Du, Euer Problem als Priester ist, dass ihr gar nicht immer die Chance habt zu sehen, ob und wann Ihr welchen Glaubens-Funken irgendwo hinterlassen habt.

Ja, so ist das nun mal. Bei Jesus war es ja auch so, dass er die Früchte seines Wirkens zeitlebens nicht abernten konnte - im Gegenteil: Gegen Ende des Evangeliums (Richtung Karfreitag) wird das Unverständnis seiner Jünger eher größer. Das wird es ihm allerdings nicht unbedingt leichter gemacht haben.

Allerdings erstreckt sich die Erfahrungsspanne der Evangelien bei bester Schätzung auf drei Jahre. Wenn ein Pfarrer nach 10 Jahren immer noch auf den großen Umschwung wartet, ist das ums Dreifache enttäuschender.

 

TMF's Trick besteht darin, dass er die Messlatte ein paar Stock tiefer ansetzt. Er macht das Überspringen des Glaubensfunkens daran fest, dass die Minis mit nach Rom fahren und manchmal ganz erstaunliche Sachen sagen.

 

Ich habe mal in einem Vortrag ein schönes Maß für das Überspringen des Glaubens gehört:

Wenn man Apfelbäume züchtet, freut man sich natürlich immer über die Apfelblüte und über gut aussehende Apfelbäume und über die Ernte im Herbst. Aber wirklich erfolgreich ist die Apfelzüchterei erst, wenn die Apfelbäume wieder neue Apfelbäume hervorbringen.

 

Etwas weniger bebildert bedeutet dies: Die eigentliche Frucht besteht in Menschen, die selbst wieder den Glaubensfunken weiter geben. Die eigentliche Frucht des Werkes Jesu waren die Apostel, die nach seinem Tod Jesu Anliegen in die Hand nahmen, weitertrugen, eigenständig ausfalteten und an die nächste Generation weitergaben.

 

Hallo,

da ist dann aber wirklich die Frage, um was geht es dir?

Um Erfolg = Glaube springt sichtbar über

oder um den Menschen an sich.

oder um Gott loben

oder...keine Ahnung.

 

Ich fandl ein ansprechendes Bild, dass es in der Jugendarbeit darum geht, Leuchttürme zu setzen.

Leuchttürme, an die sich die Jugendlichen erinnern, die ihnen fürs Leben halt geben.

Der eine orientiert sich nur bei stürmischer See an ihn

der andere schlägt dort sein Zelt auf

 

...so in etwa... :lol:

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Es handelt sich dabei ja auch eher um spirituellen Konsum, als um das Brennen eines inneren Feuers.

Wobei natürlich immer die Hoffnung besteht, dass der spirituelle Konsum (dieser Begriff klingt nun doch etwas zu negativ) den Jungs und Mädels so einheizt, dass es irgendwann mal zündet - oftmals erst nach Jahren. Trotz dieser Hoffnung sollte man dennoch Konsum und Brennen differenzieren - zumal der Übergang von einem zum anderen nicht "machbar" zu sein scheint.

Die Gefahr besteht allerdings, dass man von der heutigen Pastoral und auch den heutigen Gläubigen mehr erwartet, als je zuvor geleistet wurde. Ob bei nahezu 90% Kirchenbesuch am Sonntag zu früheren Zeiten wirklich ein Brennen für den Glauben dahinter steckte? Ich habe da meine Zweifel. Und auch heute kann man nicht erwarten, dass man mit der kirchlichen Tätigkeit Heilige produziert. Das wäre ein zu hoher Anspruch. Wenn du mit deinem Miniwochenende die Minis für das nächste Jahr motivierst, ihre Gemeinschaft stärkst und ihnen dabei noch ein paar geistliche Impulse auf den Weg geben kannst, ist doch schon sehr viel gewonnen. Was willst du mehr?

 

An Flos Äußerung fand ich auch nur kritikwürdig, dass er das Engagement der Jugendlichen in der Ministrantenarbeit mit "Feuer des Glaubens"gleichgesetzt hat. Selbst wenn es aber kein Glaubensfeuer ist, so ist es doch nicht weniger wertvoll.

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TMF's Trick besteht darin, dass er die Messlatte ein paar Stock tiefer ansetzt. Er macht das Überspringen des Glaubensfunkens daran fest, dass die Minis mit nach Rom fahren und manchmal ganz erstaunliche Sachen sagen.

 

Nein nicht allein deshalb. Aber wenn das Feuer des Glaubens brennt, auch wenn es klein ist, dann spürt man das.

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TMF's Trick besteht darin, dass er die Messlatte ein paar Stock tiefer ansetzt. Er macht das Überspringen des Glaubensfunkens daran fest, dass die Minis mit nach Rom fahren und manchmal ganz erstaunliche Sachen sagen.

 

Nein nicht allein deshalb. Aber wenn das Feuer des Glaubens brennt, auch wenn es klein ist, dann spürt man das.

 

Aber oft ist es ein Strohfeuer. Was wurde nicht alles vom Weltjugendtag erwartet - und was kam raus? Die Kunst besteht darin, Glut zu entwickeln.

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TMF's Trick besteht darin, dass er die Messlatte ein paar Stock tiefer ansetzt. Er macht das Überspringen des Glaubensfunkens daran fest, dass die Minis mit nach Rom fahren und manchmal ganz erstaunliche Sachen sagen.

 

Nein nicht allein deshalb. Aber wenn das Feuer des Glaubens brennt, auch wenn es klein ist, dann spürt man das.

 

Aber oft ist es ein Strohfeuer. Was wurde nicht alles vom Weltjugendtag erwartet - und was kam raus? Die Kunst besteht darin, Glut zu entwickeln.

 

Also bei uns gibt es seit 5 Jahren (seit dem WJT) eine Jugendgruppe, die sich alle zwei Wochen für eine Jugendvesper, Jugendgodi usw. trifft.........aus dieser Gruppe heraus kommen bisher 3 PAKs, 2 Pastis und 2 Postulantinnen. Alle aus einer Seelsorgeeinheit. Und mittlerweile hab ich zwei Jungs schon mal an die Diözesanstelle Berufe der Kirche vermittelt. Halt und ein Priester gibt es auch noch aus der Gruppe.

bearbeitet von Touch-me-Flo
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Ich habe die letzten Seiten nicht alle gelesen. Aber weiter vorne ging es um Erfahrung, Sinn und Unsinn von Priesterseminarien.

 

Als ich so jung war wie Flo habe ich mich mit meinem ganzen Glaubensenthusiasmus in ein Benediktinerkloster gestürzt, direkt weg von meinem Elternhaus.

Einerseits war es ein völlig andere Welt, viel radikaler als ein Priesterseminar, viel anstrengender als ein Studium (ich musste die ersten zwei Jahre richtig hart körperlich arbeiten: auf dem Bau und in der Landwirtschaft, und ich musste jeden Tag um 4:40 Uhr aufstehen) - andererseits war ich am Ende meiner Zeit im Kloster kaum für ein Leben außerhalb gerüstet. Ich war unselbständig.

 

Ich war genauso jugendlich wie Flo hier erscheint. Einerseits sehr begeisterungsfähig andererseits aber auch jugendlich sorgenvoll wegen der Entscheidungen und der Zukunft die auf mich zukam. Das muss man den jungen Leuten m.E. zugestehen.

 

Ich hatte seit damals einige Einsicht in Priesterseminare. Leider hatmich bisher dieser Ausbildungsgang nicht sehr überzeugt. Das erste war, dass man einerseits so getan hat, als zöge man eine Gemeinschaft von priestern heran, aber andererseits ja niemand mit dieser Gemeinschaft leben musste und wollte. Es entstand oft so ein Doppelleben. Was man mitmachen musste, das machte man mit, sonst entzog man sich dem Ganzen. Die Leitung und vielleicht auch der Bischof waren der Meinung, sie würden hier ne tolle Ausbildung bieten - bei den Seminaristen kam sie augenscheinlich aber nicht an.

 

In den letzten Jahren habe ich beobachtet, dass das Seminar zu einer Art Zufluchtsort in einer rauehen Welt geworden ist. Man speilt 19. Jahrhundert, trägt Soutane und gibt sich als geistlicher Herr - und hofft, dass dies ausreicht, um das Priesterleben später draußen gut zu bewältigen. Missverständnisse und Konflikte sind da eher vorgebahnt.

 

Letztendlich geht es aber hier um zwei Fragen. Zum einen, ob das Priesterseminar als Ort der Ausbildung für die aus dem Volk zu Priestern erwählte Elite so wirklich sinnvoll ist und zum anderen, ob die Auswahl der Kandidaten glücklich ist. Beides bezweifle ich - wobei lichte Ausnahmen die Regel bestätigen. Der Priester wird zerrieben zwischen einer Gesellschaft - die auch die Kirche und Gemeinde geprägt hat und einem mehr oder weniger nostalgischen Bild des Priestertums. Eigentlich ist aus dieser Perspektive jemand wie siri konsequent, nämlich das 19. Jhd. aufleben zu lassen und mit seines gleichen Volkskirche zu spielen. Damit hätte man den Konflikt gelöst. Aber auch seine Aufgabe als Kirche mit einer Botschaft für alle verraten.

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Als ich so jung war wie Flo habe ich mich mit meinem ganzen Glaubensenthusiasmus in ein Benediktinerkloster gestürzt, direkt weg von meinem Elternhaus.

(...)

 

Letztendlich geht es aber hier um zwei Fragen. Zum einen, ob das Priesterseminar als Ort der Ausbildung für die aus dem Volk zu Priestern erwählte Elite so wirklich sinnvoll ist und zum anderen, ob die Auswahl der Kandidaten glücklich ist. Beides bezweifle ich - wobei lichte Ausnahmen die Regel bestätigen. Der Priester wird zerrieben zwischen einer Gesellschaft - die auch die Kirche und Gemeinde geprägt hat und einem mehr oder weniger nostalgischen Bild des Priestertums. Eigentlich ist aus dieser Perspektive jemand wie siri konsequent, nämlich das 19. Jhd. aufleben zu lassen und mit seines gleichen Volkskirche zu spielen. Damit hätte man den Konflikt gelöst. Aber auch seine Aufgabe als Kirche mit einer Botschaft für alle verraten.

 

 

Danke für Dein Erzählen und für die offenen Worte ...

Ja, ich glaube, in diesem Thread stehen wirklich auch jugendlicher Enthusiasmus und die Erfahrungen der älteren nebeneinander ...

Ich war im ersten Semester auch total begeistert und voller Elan. Im Laufe der Jahre musste ich erkennen, dass ich zum einen die Schüler nicht missionieren kann und - was für mich deutlich schwieriger war - ich musste auch erkennen, dass meine erste Motivation, Theologie zu studieren, auch aus vielen unguten Erfahrungen kam - z.B. aus dem Wunsch, endlich was Besonderes zu sein - auch als "Theologiestudentin" bekam man damals von Pfarrer, Kaplan etc. doch recht viel positive Rückmeldung, endlich akzeptiert zu werden, endlich mit Leute zusammen zu sein, die auch nicht zu den Super-Schönen gehörten ... und der Weg, mich zu fragen, welche Motivation übrig bleibt, wenn diese erste Motivation wegfällt - der war verdammt hart.

 

Laura

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