Die Angelika Geschrieben 18. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 Die eigentliche Frucht besteht in Menschen, die selbst wieder den Glaubensfunken weiter geben. Die eigentliche Frucht des Werkes Jesu waren die Apostel, die nach seinem Tod Jesu Anliegen in die Hand nahmen, weitertrugen, eigenständig ausfalteten und an die nächste Generation weitergaben. ... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 18. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 Jugendliche sind meistens sehr offen für religiöse Erfahrungen. Mich freut es auch immer, wenn nahezu alle Firmanden auf dem Seminarwochenende freiwillig zur Abendandacht kommen, statt in Grüppchen auf den Zimmern zu hocken. Aber das würde ich nie als Beleg dafür nehmen, dass da der Glaube entflammt wäre. Es handelt sich dabei ja auch eher um spirituellen Konsum, als um das Brennen eines inneren Feuers. Wobei natürlich immer die Hoffnung besteht, dass der spirituelle Konsum (dieser Begriff klingt nun doch etwas zu negativ) den Jungs und Mädels so einheizt, dass es irgendwann mal zündet - oftmals erst nach Jahren. Trotz dieser Hoffnung sollte man dennoch Konsum und Brennen differenzieren - zumal der Übergang von einem zum anderen nicht "machbar" zu sein scheint. es scheint aus meiner Glaubensüberzeugung nicht nur so, es ist so. Das ist doch Grundsatz christlichen Glaubens, dass es Gott ist, der den Glauben schenkt. Ich kann Glauben nicht machen. Ich kann nur meinen Glauben vorleben und hoffen, dass der Funke überspringt. Ich kann nicht bewirken, dass die mir anvertrauten Kinder glauben. Das wirkt Gott allein. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
helmut Geschrieben 18. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 Aber ich könnte nicht sagen, dass der Funke des Glaubens wirklich übergesprungen ist. Weißt Du, Euer Problem als Priester ist, dass ihr gar nicht immer die Chance habt zu sehen, ob und wann Ihr welchen Glaubens-Funken irgendwo hinterlassen habt. Du hast doch keine Ahnung, für wen und wann und wie eine Begegnung mit Dir oder eine Bemerkung von Dir, genau dieser Funke war. Viele wissen es wahrscheinlich nicht mal selbst, dass damals ein kleiner Schwelbrand begonnen hat und die anderen kommen nicht auf die Idee, es Dir zu sagen oder sie können es nicht - aus welchen Gründen immer. Wahrscheinlich wirst Du irgendwann ziemlich dumm aus der Wäsche schauen, wenn Du es erfährst. Und vermutlich freut sich Jesus schon auf Dein verblüfftes: "Herr, wann war denn das alles?" gibt es glaubensoptimismus für andere? vielleicht so problematisch wie die hoffnung auf eine leere hölle, auch damit letztendlich verbunden. natürlich gibt es das. glaube ist ein geschenk gottes. ich kann ihn weder bei mir anvertrauten minis, noch schülern noch meinen eigenen kindern machen. ich kann nur das meine tun und dann auf gott vertrauen wer dieses vertrauen hat, kann hoffen dass es jedem gelingt Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 18. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 Ich habe die letzten Seiten nicht alle gelesen. Aber weiter vorne ging es um Erfahrung, Sinn und Unsinn von Priesterseminarien. Als ich so jung war wie Flo habe ich mich mit meinem ganzen Glaubensenthusiasmus in ein Benediktinerkloster gestürzt, direkt weg von meinem Elternhaus. Einerseits war es ein völlig andere Welt, viel radikaler als ein Priesterseminar, viel anstrengender als ein Studium (ich musste die ersten zwei Jahre richtig hart körperlich arbeiten: auf dem Bau und in der Landwirtschaft, und ich musste jeden Tag um 4:40 Uhr aufstehen) - andererseits war ich am Ende meiner Zeit im Kloster kaum für ein Leben außerhalb gerüstet. Ich war unselbständig. Ich war genauso jugendlich wie Flo hier erscheint. Einerseits sehr begeisterungsfähig andererseits aber auch jugendlich sorgenvoll wegen der Entscheidungen und der Zukunft die auf mich zukam. Das muss man den jungen Leuten m.E. zugestehen. Ich hatte seit damals einige Einsicht in Priesterseminare. Leider hatmich bisher dieser Ausbildungsgang nicht sehr überzeugt. Das erste war, dass man einerseits so getan hat, als zöge man eine Gemeinschaft von priestern heran, aber andererseits ja niemand mit dieser Gemeinschaft leben musste und wollte. Es entstand oft so ein Doppelleben. Was man mitmachen musste, das machte man mit, sonst entzog man sich dem Ganzen. Die Leitung und vielleicht auch der Bischof waren der Meinung, sie würden hier ne tolle Ausbildung bieten - bei den Seminaristen kam sie augenscheinlich aber nicht an. In den letzten Jahren habe ich beobachtet, dass das Seminar zu einer Art Zufluchtsort in einer rauehen Welt geworden ist. Man speilt 19. Jahrhundert, trägt Soutane und gibt sich als geistlicher Herr - und hofft, dass dies ausreicht, um das Priesterleben später draußen gut zu bewältigen. Missverständnisse und Konflikte sind da eher vorgebahnt. Letztendlich geht es aber hier um zwei Fragen. Zum einen, ob das Priesterseminar als Ort der Ausbildung für die aus dem Volk zu Priestern erwählte Elite so wirklich sinnvoll ist und zum anderen, ob die Auswahl der Kandidaten glücklich ist. Beides bezweifle ich - wobei lichte Ausnahmen die Regel bestätigen. Der Priester wird zerrieben zwischen einer Gesellschaft - die auch die Kirche und Gemeinde geprägt hat und einem mehr oder weniger nostalgischen Bild des Priestertums. Eigentlich ist aus dieser Perspektive jemand wie siri konsequent, nämlich das 19. Jhd. aufleben zu lassen und mit seines gleichen Volkskirche zu spielen. Damit hätte man den Konflikt gelöst. Aber auch seine Aufgabe als Kirche mit einer Botschaft für alle verraten. danke dir. Ich habe ein einziges Wort markiert und hoffe, dass Flo darüber nachdenkt. Ein Priesterseminar kann auch (Zu-)FLUCHT(s)ort vor allerhand sein... alles Liebe Angelika Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 18. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 @ Mat Also aus der Erfahrung meines Seminars kann ich dir nur sagen, ich unternehme mit meinen Mitbrüdern auch gerne in der Freizeit etwas, gestern kamen 3 zu mir zu einem Spieleabend (Risiko ich hab sie alle abgezogen^^) nächsten Freitag kommen zwei zum Abendessen. Natürlich gibt es Leute mit denen man sich besser versteht als mit anderen, liegt oftmals schon am Altersunterschied, aber dennoch kann ich für mich sagen ich komm mit jedem zu Recht, natürlich gehören Streitereien und Zank auch in einem PS mal dazu, aber dennoch herrscht bei uns eine gute Atmosphäre und auch ein gutes Verhältnis zur Hausleitung. Ich bin gerne dort und würde jederzeit wieder eintreten. Wir sind auch kein Zufluchtsort, wir sind ein offenes Haus, wir haben gerne Gäste auch Studentinnen bei uns zu Gast, wir bereiten uns gemeinsam mit den anderen kirchlichen Ausbildungshäusern vor auf unseren Dienst an den Menschen. Gerade in der Pastoralausbildung gibt es gemeinsames Programm mit Pastis und Gemrefs. Auch wenn das Haus dicke Mauern hat ist es offen für Menschen die auf der Suche sind. Wir beteiligen uns an vielem, letztes Jahr nahmen wir am Diözesantag teil mit einem biblischen Erlebnispark für Kinder und Familien, die dann gleichzeitig in Kontakt mit uns kamen und einen Einblick in unsere Ausbildung erhielten. dieses ständig gleiche Antwortmuster, jede Kritik oder jede kritische Anfrage sofort vollkommen entkräften zu müssen ("bei mir ist das alles ganz anders") macht mir Angst. Für mein Gefühl verbirgt sich dahinter etwas Anderes. Wieso hast du das nötig, jedes Mal beruhigen zu müssen, dass bei dir alles in Ordnung, ja nicht nur in Ordnung, sondern geradezu ideal ist? alles Liebe Angelika Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schatir Geschrieben 18. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 TMF's Trick besteht darin, dass er die Messlatte ein paar Stock tiefer ansetzt. Er macht das Überspringen des Glaubensfunkens daran fest, dass die Minis mit nach Rom fahren und manchmal ganz erstaunliche Sachen sagen. Nein nicht allein deshalb. Aber wenn das Feuer des Glaubens brennt, auch wenn es klein ist, dann spürt man das. Aber oft ist es ein Strohfeuer. Was wurde nicht alles vom Weltjugendtag erwartet - und was kam raus? Die Kunst besteht darin, Glut zu entwickeln. Also bei uns gibt es seit 5 Jahren (seit dem WJT) eine Jugendgruppe, die sich alle zwei Wochen für eine Jugendvesper, Jugendgodi usw. trifft.........aus dieser Gruppe heraus kommen bisher 3 PAKs, 2 Pastis und 2 Postulantinnen. Alle aus einer Seelsorgeeinheit. Und mittlerweile hab ich zwei Jungs schon mal an die Diözesanstelle Berufe der Kirche vermittelt. Halt und ein Priester gibt es auch noch aus der Gruppe. Hui, Supererfolg, da lässt sich was vorweisen. Aber ich hab dich schon mal gefragt: Was ist in 20 Jahren vom Strohfeuer übrig geblieben? Schatir Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Touch-me-Flo Geschrieben 18. Januar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 dieses ständig gleiche Antwortmuster, jede Kritik oder jede kritische Anfrage sofort vollkommen entkräften zu müssen ("bei mir ist das alles ganz anders") macht mir Angst. Für mein Gefühl verbirgt sich dahinter etwas Anderes.Wieso hast du das nötig, jedes Mal beruhigen zu müssen, dass bei dir alles in Ordnung, ja nicht nur in Ordnung, sondern geradezu ideal ist? alles Liebe Angelika Weil ich persönlich in einer solchen Einrichtung lebe (gelebt habe) und sehr glücklich dabei bin. Warum sollte ich nicht aus meiner persönlichen Erfahrung berichten, wenn hier Dinge gesagt werden, die (bei uns) einfach nicht so sind? Ich sage nicht das es bei uns "ideal" ist wir haben die gleichen Softwareprobleme wie jedes andere Internat oder ähnliche Einrichtung......wenn du mir keinen Glauben schenkst kannst du gern mal selbst bei uns vorbeischauen. Jeden Di ist um 12.30 Messe und danach sind alle zum Mittagessen eingeladen. Weißt ich kann nämlich dieses ständige, in Priesterseminaren geht es schlimm her, das ist ein Zufluchtsort für Weltflüchtlinge und deshalb muss es bei dir auch so sein, nicht mehr hören...... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Touch-me-Flo Geschrieben 18. Januar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 TMF's Trick besteht darin, dass er die Messlatte ein paar Stock tiefer ansetzt. Er macht das Überspringen des Glaubensfunkens daran fest, dass die Minis mit nach Rom fahren und manchmal ganz erstaunliche Sachen sagen. Nein nicht allein deshalb. Aber wenn das Feuer des Glaubens brennt, auch wenn es klein ist, dann spürt man das. Aber oft ist es ein Strohfeuer. Was wurde nicht alles vom Weltjugendtag erwartet - und was kam raus? Die Kunst besteht darin, Glut zu entwickeln. Also bei uns gibt es seit 5 Jahren (seit dem WJT) eine Jugendgruppe, die sich alle zwei Wochen für eine Jugendvesper, Jugendgodi usw. trifft.........aus dieser Gruppe heraus kommen bisher 3 PAKs, 2 Pastis und 2 Postulantinnen. Alle aus einer Seelsorgeeinheit. Und mittlerweile hab ich zwei Jungs schon mal an die Diözesanstelle Berufe der Kirche vermittelt. Halt und ein Priester gibt es auch noch aus der Gruppe. Hui, Supererfolg, da lässt sich was vorweisen. Aber ich hab dich schon mal gefragt: Was ist in 20 Jahren vom Strohfeuer übrig geblieben? Schatir Also ich glaub das ist ein wenig mehr als ein Strohfeuer......aber schauen wir in 20 Jahren. Ich bin kein Hellseher..... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Touch-me-Flo Geschrieben 18. Januar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 danke dir. Ich habe ein einziges Wort markiert und hoffe, dass Flo darüber nachdenkt.Ein Priesterseminar kann auch (Zu-)FLUCHT(s)ort vor allerhand sein... alles Liebe Angelika Darüber brauche ich nicht nachzudenken. Ich lebe seit einem Semester in einem Studentenwohnheim wie viele andere Studenten auch, meine Mitbewohner hier studieren die verschiedensten Fächer....... Warum versuchst du ständig mir Dinge anzudichten? Ich glaube du solltest mal in DICH gehen und über dein Verhältnis zu Priestern, Seminaren, Priesterkandidaten nachdenken...... Du hast anscheinend ein Bild im Kopf wie Priesterkandidaten sein "müssen" und in dieses Bild versuchst du mich nun hineinzudrücken, aber das funktioniert nicht, weil ich mich nicht in einer Form drücken lass..... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 18. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 Es ist jetzt ganz schwierig geworden, hier weiter zu schreiben. Ich will Flo nicht seinen jugendlichen Elan wegnehmen. Das hat seinen Charme und ich erinnere mich nur allzu gut, wie das motiviert. Und es bringt ja auch haufenweise gute Früchte. Im März (oder so) werde ich das Kind eines ehemaligen Gruppenleiters aus meiner Kaplanszeit taufen. Besonders glaubensaktiv ist der Vater nicht, aber immerhin: Er lässt trotz manchen Kirchenärgers sein Kind bei mir taufen. Durch die gemeinsamen Jugenderfahrungen (er als Grulei, ich als Geibei) ist da was gewachsen. Und auch, wenn dieses Etwas nicht unbedingt das Glaubensfeuer an sich ist, ist dieses Gewächs etwas sehr Wertvolles. Und auch, wenn er die Taufe eher als eine Gelegenheit sieht, mit seiner Frau und seinem Kind zusammen mich mal wieder zu besuchen - ein bisschen was vom Glauben schwingt mit. Leider ziemlich wenig. Vielleicht ist es aber Anknüpfungspunkt genug, um ein wenig zu schüren. Nur eins scheint klar: So richtig kirchlich-katholisch-gläubig wird der Junge nicht. Und seine Frau (nett, besonnen, liebevoll sozialisiert) wird zwar viel mehr, als er mir nach dem Mund reden und alle katholischen Sprüchlein aufsagen, die sie so drauf hat - und dann mit dem Gefühl gehen, dass es einfach schön war und dass sie das nächste Kind auch taufen lassen wird. So was wünsche ich Flo später auch mal. Aber es ist halt schon ein ziemlich eng begrenzter Wunsch. Weltbewegend ist das nicht. Und es löst vor allem nicht das Problem des kirchlichen Niedergangs und der gesellschaftlichen Glaubensverdunstung. Und da liegt durchaus ein dicker Knackpunkt. Hier nämlich liegt das verborgen, was ich als die Hauptbelastung des priesterlichen Berufs sehe. Und wer sich nicht auf diese Belastung einzustellen bereit ist, sollte die Finger vom Priestersein lassen. Die Folgen wären unabsehbar und auf einer sehr existenziellen Ebene vernichtend. Priesterbeispiele, wo das nicht geklappt hat, gibt es leider zu Hauf. Und es ist wirklich gruselig, sich diese Priester vor Augen zu führen. Deshalb ist es so schwierig, über dieses Thema zu schreiben. Einerseits will ich Flos Elan nicht abstumpfen. Andererseits will ich ihn vor allzu viel Blauäugigkeit in Schutz nehmen. Beides - sowohl der abgestumpfte Elan, wie auch die Blauäugigkeit - wäre die Vernichtung von Flos priesterlicher Lebensform. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Touch-me-Flo Geschrieben 18. Januar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 Und wer sich nicht auf diese Belastung einzustellen bereit ist, sollte die Finger vom Priestersein lassen. Mich auf diese Belastung einzulassen habe ich kein Problem, weil ich weiß, dass ich nicht allein bin. Weil ich an den Ich - bin - der - Ich - bin - da glaube. An den Immanuel den Gott mit uns. Klar alleine auf mich gestellt könnte ich es nicht schaffen, aber mit meinem "Gott überspinge ich Mauern". Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 18. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 So richtig kirchlich-katholisch-gläubig wird der Junge nicht. Ich habe das für mich entscheidende Wort hervorgehoben.......wenn die kirchliche Prägung nicht dominiert, kann man dem Buben ja nur gratulieren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schatir Geschrieben 18. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 (bearbeitet) Also ich mach grad die komplette gegenteilige Erfahrung, wie gerade in der Ministrantenarbeit das Feuer des Glaubens immer größer wird. Woran machst du das fest? Das die Ministrantenarbeit bei uns boomt.....im Sommer gehen aus unserem Bistum 12.000 Ministrantinnen und Ministranten mit nach Rom. Bei insgesamt knapp 44.000 in der ganzen Diözese ist dies mehr als ein Viertel. Und auch wenn ich in meiner Pfarrei Angebote für die Minis mach bin ich immer wieder auch erstaunt über so manche Äußerung eines Minis. Gehen oder fahren? Ich nehm mal an, dass es für die meisten eine billige Urlaubsfahrt ist. Ministranten sind Kinder oder Jugendliche, die viel im Überschwang äußern. Frag mal bei ihnen nach 20 Jahren nach, was geblieben ist. Nö, das Programm ist in Rom auch sehr dicht, jeden Tag einen Gottesdienst. Für eine billige Urlaubsreise bräuchten die nicht mehr mit auf eine Miniwallfahrt in eine Stadt mit viel Kultur......da gibt es Jugendreisen, wo es direkt an den Strand geht und die sind teilweise billiger.....und wenn du dabei wärst und die Stimmung selbst mitkämst würdest du verstehen. Ich kenne diese Art der Stimmung aus meiner Jugendzeit ganz gut - zu gut. Aber inzwischen hab ich bittere Folgen davon zu spüren bekommen. Und diese Folgen wären? ich glaube, ihr befindet euch bei einem Nebenthema. Mecky hat nicht davon gesprochen, dass es keine Minsitranten gäbe. Er hat geschrieben, dass er von einem Mini-Wochenende zurückkommt. Nun freilich, mit 20 Jahren da hinterfragt man noch wenig, wenn abendelang voller Begeisterung religiöse Lieder gesungen werden usw. Das ist eine tolle Stimmung. Ich kenne das alles auch aus meiner Jugend. Aber heute, wenn ich solche BEsinnungswochenenden begleite, habe ich halt im Hinterkopf, wie viele überhaupt von solchen Erlebnissen in der Zukunft noch getragen werden. Und heute sehe ich das mit anderen Augen. Ich weiß, dass ich in Gottes Garten ackere und ich nur wenige Blüten erleben darf... Hallo Angelika, nein, Flo hatte mich schon ganz richtig verstanden, aber für ihn gibt es keine andere Wirklichkeit außer der, die in seinem engen Kirchenkreisen vorherrscht. Die Euphorie, von der er spricht, ist für mich nur noch wie ein Rausch. Und nach jedem Rausch kommt ein Kater und wer zu viele Räusche hinter sich hat, kommt zur Entziehungskur. Wenn ich den Thread hier verfolge, wird mir immer mehr deutlich, wie weit doch die Realität der Theologen von denen der Nichttheologen entfernt ist. Erst dieses Wochenende hat sich bei einer Familienfeier meine Schwägerin folgend geäußert: "Dieses Jahr darf endlich besser werden. Ach was hab ich letztes Jahr gebetet, aber es hat alles nichts genützt. " Genau hier ist der Knackpunkt, den ich meine: Euphorie in der Jugend - dann ist man zu alt für WJTs und Miniwalfahrten. Und dann? Dann fehlen plötzlich die euphorischen Momente, man wird jäh auf den Boden der kirchlichen Praxis (*) zurück geworfen. Ich kenne viele, die dann den Glauben in die Ecke geschoben haben, ja manche sogar, die so enttäuscht von der kirchlichen Praxis waren, dass sie allem in dieser Richtung aus dem Weg gehen. (*) Wie diese kirchliche Praxis in der Realität aussieht, hab ich nur zur Genüge erfahren. Dort gilt: Wer für die Kirche nichts leistet ist für sie wertlos und wird nicht beachtet. bearbeitet 18. Januar 2010 von Schatir Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Touch-me-Flo Geschrieben 18. Januar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 Also ich mach grad die komplette gegenteilige Erfahrung, wie gerade in der Ministrantenarbeit das Feuer des Glaubens immer größer wird. Woran machst du das fest? Das die Ministrantenarbeit bei uns boomt.....im Sommer gehen aus unserem Bistum 12.000 Ministrantinnen und Ministranten mit nach Rom. Bei insgesamt knapp 44.000 in der ganzen Diözese ist dies mehr als ein Viertel. Und auch wenn ich in meiner Pfarrei Angebote für die Minis mach bin ich immer wieder auch erstaunt über so manche Äußerung eines Minis. Gehen oder fahren? Ich nehm mal an, dass es für die meisten eine billige Urlaubsfahrt ist. Ministranten sind Kinder oder Jugendliche, die viel im Überschwang äußern. Frag mal bei ihnen nach 20 Jahren nach, was geblieben ist. Nö, das Programm ist in Rom auch sehr dicht, jeden Tag einen Gottesdienst. Für eine billige Urlaubsreise bräuchten die nicht mehr mit auf eine Miniwallfahrt in eine Stadt mit viel Kultur......da gibt es Jugendreisen, wo es direkt an den Strand geht und die sind teilweise billiger.....und wenn du dabei wärst und die Stimmung selbst mitkämst würdest du verstehen. Ich kenne diese Art der Stimmung aus meiner Jugendzeit ganz gut - zu gut. Aber inzwischen hab ich bittere Folgen davon zu spüren bekommen. Und diese Folgen wären? ich glaube, ihr befindet euch bei einem Nebenthema. Mecky hat nicht davon gesprochen, dass es keine Minsitranten gäbe. Er hat geschrieben, dass er von einem Mini-Wochenende zurückkommt. Nun freilich, mit 20 Jahren da hinterfragt man noch wenig, wenn abendelang voller Begeisterung religiöse Lieder gesungen werden usw. Das ist eine tolle Stimmung. Ich kenne das alles auch aus meiner Jugend. Aber heute, wenn ich solche BEsinnungswochenenden begleite, habe ich halt im Hinterkopf, wie viele überhaupt von solchen Erlebnissen in der Zukunft noch getragen werden. Und heute sehe ich das mit anderen Augen. Ich weiß, dass ich in Gottes Garten ackere und ich nur wenige Blüten erleben darf... Hallo Angelika, nein, Flo hatte mich schon ganz richtig verstanden, aber für ihn gibt es keine andere Wirklichkeit außer der, die in seinem engen Kirchenkreisen vorherrscht. Die Euphorie, von der er spricht, ist für mich nur noch wie ein Rausch. Und nach jedem Rausch kommt ein Kater. Wenn ich den Thread hier verfolge, wird mir immer mehr deutlich, wie weit doch die Realität der Theologen von denen der Nichttheologen entfernt ist. Erst dieses Wochenende hat sich bei einer Familienfeier meine Schwägerin folgend geäußert: "Dieses Jahr darf endlich besser werden. Ach was hab ich letztes Jahr gebetet, aber es hat alles nichts genützt. " Genau hier ist der Knackpunkt, den ich meine: Euphorie in der Jugend - dann ist man zu alt für WJTs und Miniwalfahrten. Und dann? Dann fehlen plötzlich die euphorischen Momente, man wird jäh auf den Boden der kirchlichen Praxis zurück geworfen. Ich kenne viele, die dann den Glauben in die Ecke geschoben haben, ja manche sogar, die so enttäuscht von der kirchlichen Praxis waren, dass sie allem in dieser Richtung aus dem Weg gehen. Nö nächstes Wochenende begleite ich das Altenwerk meiner Heimatpfarrei zu einer Wallfahrt, da is es auch noch recht euphorisch, wenn Herr M. wieder seine Mundorgel auspackt und dann im Bus die "alten Lieder" gesungen werden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Touch-me-Flo Geschrieben 18. Januar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 Wie diese kirchliche Praxis in der Realität aussieht, hab ich nur zur Genüge erfahren. Dort gilt: Wer für die Kirche nichts leistet ist für sie wertlos und wird nicht beachtet. Aha dann solltest du deinen Blick mal weiten. Geh beispielsweiße nach Nazareth, dort gibt es eine große Schule der Salesianer, die Hälfte der Schüler sind Muslime, aber sie erhalten VON DER KIRCHE die Möglichkeit auf eine gute und solide Ausbildung. Und das ist nur ein Beispiel! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schatir Geschrieben 18. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 (bearbeitet) Sinnlos, du willst oder kannst mich nicht verstehen. bearbeitet 18. Januar 2010 von Schatir Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Touch-me-Flo Geschrieben 18. Januar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 Sinnlos Stimmt deine Posts sind sinnlos und nur dazu geneigt die Kirche schlecht zu reden..... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 18. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 Und wer sich nicht auf diese Belastung einzustellen bereit ist, sollte die Finger vom Priestersein lassen. Mich auf diese Belastung einzulassen habe ich kein Problem, weil ich weiß, dass ich nicht allein bin. Weil ich an den Ich - bin - der - Ich - bin - da glaube. An den Immanuel den Gott mit uns. Klar alleine auf mich gestellt könnte ich es nicht schaffen, aber mit meinem "Gott überspinge ich Mauern". Dass Du "kein Problem" damit hast, stimmt mich eher bedenklich. Auf der Mauer, über die du hüpfst, könnte ein Kreuz stehen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Touch-me-Flo Geschrieben 18. Januar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 Und wer sich nicht auf diese Belastung einzustellen bereit ist, sollte die Finger vom Priestersein lassen. Mich auf diese Belastung einzulassen habe ich kein Problem, weil ich weiß, dass ich nicht allein bin. Weil ich an den Ich - bin - der - Ich - bin - da glaube. An den Immanuel den Gott mit uns. Klar alleine auf mich gestellt könnte ich es nicht schaffen, aber mit meinem "Gott überspinge ich Mauern". Dass Du "kein Problem" damit hast, stimmt mich eher bedenklich. Auf der Mauer, über die du hüpfst, könnte ein Kreuz stehen. Ja wie man damit umgeht und wie gut das klappt ist eine andere Sache, was ich meinte das ich kein Problem habe mich darauf einzulassen..... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 18. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 dieses ständig gleiche Antwortmuster, jede Kritik oder jede kritische Anfrage sofort vollkommen entkräften zu müssen ("bei mir ist das alles ganz anders") macht mir Angst. Für mein Gefühl verbirgt sich dahinter etwas Anderes.Wieso hast du das nötig, jedes Mal beruhigen zu müssen, dass bei dir alles in Ordnung, ja nicht nur in Ordnung, sondern geradezu ideal ist? alles Liebe Angelika Weil ich persönlich in einer solchen Einrichtung lebe (gelebt habe) und sehr glücklich dabei bin. Warum sollte ich nicht aus meiner persönlichen Erfahrung berichten, wenn hier Dinge gesagt werden, die (bei uns) einfach nicht so sind? Ich sage nicht das es bei uns "ideal" ist wir haben die gleichen Softwareprobleme wie jedes andere Internat oder ähnliche Einrichtung......wenn du mir keinen Glauben schenkst kannst du gern mal selbst bei uns vorbeischauen. Jeden Di ist um 12.30 Messe und danach sind alle zum Mittagessen eingeladen. Weißt ich kann nämlich dieses ständige, in Priesterseminaren geht es schlimm her, das ist ein Zufluchtsort für Weltflüchtlinge und deshalb muss es bei dir auch so sein, nicht mehr hören...... du hast mich missverstanden. ich habe nichts gegen deine Erfahrungsberichte. Mir macht nur die immer gleiche Reaktion auf kritische Anfragen Sorgen. Wo hast du von mir ständig ein pauschales "Priesterseminare sind schlimm und ein Zufluchtsort für Weltflüchtlinge" gelesen? alles Liebe Angelika Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Mecky Geschrieben 18. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 (bearbeitet) Und wer sich nicht auf diese Belastung einzustellen bereit ist, sollte die Finger vom Priestersein lassen. Mich auf diese Belastung einzulassen habe ich kein Problem, weil ich weiß, dass ich nicht allein bin. Weil ich an den Ich - bin - der - Ich - bin - da glaube. An den Immanuel den Gott mit uns. Klar alleine auf mich gestellt könnte ich es nicht schaffen, aber mit meinem "Gott überspinge ich Mauern". Dass Du "kein Problem" damit hast, stimmt mich eher bedenklich. Auf der Mauer, über die du hüpfst, könnte ein Kreuz stehen. Ja wie man damit umgeht und wie gut das klappt ist eine andere Sache, was ich meinte das ich kein Problem habe mich darauf einzulassen..... Du bist eben besser als Jesus, der in Getsemani ein Problem mit dem Kreuz hatte. bearbeitet 18. Januar 2010 von Mecky Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Touch-me-Flo Geschrieben 18. Januar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 Sinnlos, du willst oder kannst mich nicht verstehen. Nein du behauptest Dinge die einfach nicht der Wahrheit entsprechen. Du wirfst den kirchlichen Mitarbeitern vor sich nur im die Menschen zu kümmern, die für die Kirche nützlich sind. Und das ist einfach eine haltlose Äußerung. Ich hab ein Praktikum in einer Obdachloseneinrichtung gemacht, ich hab mich um jeden gleich gekümmert ob er Christ, Muslim oder Atheist war und auch wenn er noch so über die Kirche schimpfte.... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schatir Geschrieben 18. Januar 2010 Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 Sinnlos Stimmt deine Posts sind sinnlos und nur dazu geneigt die Kirche schlecht zu reden..... Es gibt ein gutes Sprichwort: Erfahrungen vererben sich nicht, jeder muss sie alleine machen. Ich wünsche dir die gleichen Erfahrungen, die ich mit Kirche gemacht habe. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Touch-me-Flo Geschrieben 18. Januar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 dieses ständig gleiche Antwortmuster, jede Kritik oder jede kritische Anfrage sofort vollkommen entkräften zu müssen ("bei mir ist das alles ganz anders") macht mir Angst. Für mein Gefühl verbirgt sich dahinter etwas Anderes.Wieso hast du das nötig, jedes Mal beruhigen zu müssen, dass bei dir alles in Ordnung, ja nicht nur in Ordnung, sondern geradezu ideal ist? alles Liebe Angelika Weil ich persönlich in einer solchen Einrichtung lebe (gelebt habe) und sehr glücklich dabei bin. Warum sollte ich nicht aus meiner persönlichen Erfahrung berichten, wenn hier Dinge gesagt werden, die (bei uns) einfach nicht so sind? Ich sage nicht das es bei uns "ideal" ist wir haben die gleichen Softwareprobleme wie jedes andere Internat oder ähnliche Einrichtung......wenn du mir keinen Glauben schenkst kannst du gern mal selbst bei uns vorbeischauen. Jeden Di ist um 12.30 Messe und danach sind alle zum Mittagessen eingeladen. Weißt ich kann nämlich dieses ständige, in Priesterseminaren geht es schlimm her, das ist ein Zufluchtsort für Weltflüchtlinge und deshalb muss es bei dir auch so sein, nicht mehr hören...... du hast mich missverstanden. ich habe nichts gegen deine Erfahrungsberichte. Mir macht nur die immer gleiche Reaktion auf kritische Anfragen Sorgen. Wo hast du von mir ständig ein pauschales "Priesterseminare sind schlimm und ein Zufluchtsort für Weltflüchtlinge" gelesen? alles Liebe Angelika Hab ich nicht gelesen, aber so kommt das grad bei mir an. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Touch-me-Flo Geschrieben 18. Januar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 18. Januar 2010 Du bist eben besser als Jesus, der in Getsemani ein Problem mit dem Kreuz hatte. Nö sagte ich nicht, aber drauf eingelassen hat sich Jesus trotzdem. Deshalb ich trennte zwischen drauf Einlassen aufs Kreuz und Umgehen damit. Sind zwei verschiedene Dinge. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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