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Quo vadis? Wohin gehst du?


Touch-me-Flo

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Hallo Flo, sagst du das auch, wenn du z. B. wie vor kurzem an unserem Ort ein kleines Mädchen begraben musst, das nach jahrelangem Kampf an Krebs gestorben ist?

Mich würde vor allem interessieren, was ihr im Seminar zu so einem Fall lernt.

 

Vielleicht bekomm ich doch noch eine Antwort

 

Maari

 

Auf solche Fälle kann man sich nicht vorbereiten. Was wir im Seminar lernen, ist bei den Menschen zu sein auch in Trauer und Schmerz. Wir strahlen die Hoffnung aus, die uns in Jesus Christus geschenkt ist. Sagen muss man da eigentlich nicht viel, in solchen Momenten braucht es Anteilnahme und keine Worte.

 

ich denke, dass es schon ein Unterschied ist, ob man um das eigene (womöglich noch kleine) Kind oder um die eigene Mutter trauert, die nach einem erfüllten und langen Leben stirbt. Und ich meine, dass Priester darauf sehr wohl vorbereitet werden können

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Hast du wirklich verstanden, worum es mir geht?

 

Aber sicher habe ich verstanden, dass es Dir darum geht, dagegen zu protestieren, dass Du in einer bestimmten, äusserst belastenden Situation von Seelsorgern nicht die Hilfe und Unterstützung erhalten hast, die Du Dir erhofft oder erwartet hast, und von der Du möglicherweise meinst, dass Du genau darauf einen Anspruch gehabt hättest: auf jeden Fall eine andere Antwort auf die Frage nach dem WARUM als "darauf habe ich keine Antwort".

Nein, es geht nicht um mich. Es geht darum, dass diejenigen, die sich Seelsorger nennen, ihre Aufgabe höchstens darin sehen, die Beichte zu hören.
Und mir geht es darum aufzuzeigen, dass auf der anderen Seite eben auch ein fehlbarer, unvollkommener Mensch gehandelt hat, ohne Dir übel zu wollen. Vielleicht hat er (oder haben sie) ja nicht verstanden, worum es Dir eigentlich ging und was Du hören wolltest. Ist ja nicht immer leicht aus Menschen herauszuhören, die unter großer Belastung agieren.
Wenn du der Meinung bist, dass ich dieses, mein Beispiel, hier leichtfertig an die Öffentlichkeit trage, dann täuscht du dich gewaltig!

Was würdest du sagen, wenn ich ganz allgemein über dieses Thema sprechen würde? Du würdest mich auslachen und Beweise fordern, dass meine allgemeinen Aussagen der Wahrheit entsprechen.

Mir ist klar, dass mir keiner dieser Herren übel wollte. Mir ist längst klar, dass dies aus Gedankenlosigkeit geschah.

Ich hoffe, dass sich doch so mancher, der das liest seine Gedanken macht.

So leid es mir tut: Die Erwartung, dass "Kirche" zu jeder Zeit an jedem Ort jemanden bereit hält, der genau die Bedürfnisse oder auch Forderungen eines einzelnen, bestimmten Menschen erfüllen kann und auf die Frage nach dem WARUM eine andere Antwort als "das wissen wir nicht" parat hält, ist schlicht unrealistisch. Das lässt sich mit noch so viel Ausbildung nicht bewerkstelligen. Und wenn es tatsächlich um die Frage nach dem WARUM gegangen sein sollte: MICH hätte eine andere Antwort als die, die Du erhalten hast, enttäuscht, denn mir ist bekannt, dass "Kirche" darauf keine Antwort hat.

Nur noch mal zur Erinnerung: Es war nicht der Satz: 'Auf ihre Frage gibt es keine Antwort', sondern die Tatsache, dass mit diesem Satz der Kontakt abgebrochen ist, dass eine weitere Mail von mir nicht mal mehr beantwortet wurde.

 

Oh ja, jetzt kann man wieder menschliches Versagen heran ziehen. Irgend eine Ausrede findet man immer, solches Verhalten gut zu reden, bzw. zu entschuldigen.

Frag dich mal selbst, woher die Glaubensverdunstung kommt?

 

Schatir

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Wie du selbst schreibst, lernt man in der Priesterausbildung nicht, wie man mit der WARUM-Frage umzugehen hat. Man lernt höchstens, dass es auf die Theodizee-Frage keine Antwort gibt.

 

Natürlich lernt man das! Wir lernen bei den Menschen zu sein.

 

Es interessiert mich jetzt schon einmal , WIE ihr das genau theoretisch und praktisch lernt.

 

Da gibt es "Rollenspiele" für.

 

Genau das habe ich befürchtet, Laborbedingungen. Einer spielt den Priester, einer den Vater, der sein Kind verloren hat. Danach wird sich ausgetauscht, wie ihr gefühlt habt. Nach einem Vormittag/nachmittag ist diese Lektion vorbei. Hausaufgabe, bis zum nächsten mal.

 

wie würdest du dir vorstellen, dass man das theoretisch und praktisch lernt?

Flo schrieb nur von Rollenspielen und die setzte er noch dazu in Anführungszeichen. Von daher gehe ich davon aus, dass da etwas mehr als Priester-Vater/Mutter-Kind-etc.-Spiele dahinter stecken

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Aber hör Dir doch die Leute hier im Forum an: Sonntags hat die Kirche einen Pfarrer zu stellen, damit ich mir das Ding original frisch gewandelt reinstecken kann - und fertig is katholische Religion. Und danach, der Pfarrer ist noch nicht mit den Messdienern wieder in der Sakristei, sofort abhauen:" Harry hol schon mal den Wagen!" Und ansonsten mach ich, worauf ich Bock hab, da soll der Papst die Klappe halten.

 

Um es der Moderation hier direkt zu sagen: das ist nicht meine Haltung. Diese blasphemische Art wird hier immer wieder verteidigt und als "Spiritualität" gutgeheissen, ja sei als "heilig" zu respektieren.

 

wo konkret wird sowas verteidigt und als "Spiritualität" gutgeheissen?

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.....Ich kann TMF auch verstehen, wenn er hier die Ausbildung nicht detailliert schildert. .....

warum hast du dieses verständnis? ich habe es nicht.

 

Die wichtigste Aussage fehlt mir eben noch. Es ist nicht die Frage nach der Methode, wie sie es lernen, sondern das WAS.

 

Mich interessiert weniger, mit welchen Methoden unterrichtet wird, sondern welchen Inhalt sie zunächst vermitteln sollen

 

Die theologisch korrekte Antwort auf die Theodizee-Frage = Es gibt keine Antwort (die mir vor den Latz geknallt wurde)

oder ?????

 

Schatir

 

richtig. Die Theodizee-Frage ist nicht befriedigend beantwortet, auch wenn sie seit Ewigkeiten gestellt und um Antworten gerungen wird.

Willst du etwa von Gläubigen eine Antwort einklagen? Muss ein Gläubiger auf alles eine Antwort haben? Ist es nicht ehrlicher zuzugeben, dass man selbst keine Antwort hat?

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Von diesem 'Deppen' gibt es übrigens eine Dissertation zu kaufen. Also kann keinesfalls wirklich von einem 'Deppen' zu reden sein.
Wissenschaftliche Qualifikation kann man nicht mit pastoraler gleichsetzen (und vice cersa).
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.....Ich kann TMF auch verstehen, wenn er hier die Ausbildung nicht detailliert schildert. .....

warum hast du dieses verständnis? ich habe es nicht.

 

Die wichtigste Aussage fehlt mir eben noch. Es ist nicht die Frage nach der Methode, wie sie es lernen, sondern das WAS.

 

Mich interessiert weniger, mit welchen Methoden unterrichtet wird, sondern welchen Inhalt sie zunächst vermitteln sollen

 

Die theologisch korrekte Antwort auf die Theodizee-Frage = Es gibt keine Antwort (die mir vor den Latz geknallt wurde)

oder ?????

 

Schatir

 

Wenn eines meiner Kinder gestorben ist, interessiert mich die Theodizeefrage nur ganz am Rande. Am allerwenigsten will ich dann jemanden vor mir haben, der so eine Situation im Rollenspiel im waremen und sicheren Kämmerlein mit anderen durchgespielt hat. Da brauche ich jemanden,dermit mir bangt, hofft, vertraut und mir Gottes Nähe, den Ich-bin-da-zeigt, zeigt, wie und wo kann ich Gott in diesem ???begegnen. Leider hatte ich in dieser Situation nur im Rollenspiel ausgearbeitete sprüche erhalten.

 

 

aber Collie, das ist nun leider ein Phänomen, das man in Trauer und Leid nicht nur bei Pfarrern antrifft, sondern auch bei Christen, die ausgebildete Psychotherapeuten sind...

In solchen Krisen Gottes Nähe, den Ich-bin-da zu zeigen bedeutet oftmals sich selbst als Ich-bin-da-für-dich-egal-wie-du-jetzt-bist zu zeigen.

Und es ist verdammt schwer, einfach nur bedingungslos da zu sein. Ich habe es selbst schon erlebt, wie selbst sehr gute Freunde meine Form des Trauerns einfach nicht mit mir tragen, mich als TRauernde nicht ertragen konnten. das wäre die Kunst und ich glaube wirklich, das kann man nicht recht lernen

 

alles Liebe

 

Angelika

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Eben, eine Ausbildung kann keine Lebenserfahrung ersetzen. Aber die Ausbildung zum Priester, abgeschottet unter gleichgesinnten, in diversen Seminaren, läßt halt auch nur bedingt eine Lebenserfahrung zu. Diese Lebensweise ist halt überhaupt nicht vergleichbar mit der von Studenten einer anderen Fachrichtung oder Azubis. Die müssen sich neben ihrem Studium/Berufsausbildung noch mit Zimmersuche, Nebenjob, Einkaufen, Wäschewaschen und den Dingen des alltäglichen Lebens beschäftigen. Gerade diese Erfahrungen halte ich wichtig für junge Menschen, die gerade erst ihren Schulabschluß gemacht haben - selbsständig werden, Eigenverantwortung übernehmen, seinen Alltag organisieren.
Was hilft einem das Wäschewaschen konkret bei der Verkündigung des Evangeliums?

 

 

man kann sogar Wäsche waschend das Evangelium verkünden :lol: (ich meine das Ernst)

 

jedenfalls hilft es angehenden Priestern dabei, nicht die Bodenhaftung zu verlieren. Das ist doch schon mal ganz wichtig bei der Verkündigung des Evangeliums oder?

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Ich traf (es ist schon eine Weile her) einen ehemaligen Schüler, damals Diakon nach der Beerdigung einer durch Unfall verstorbenen Klassenkameradin. Da ich meinte, er hätte doch gut in diesem Gottesdienst die Predigt übernehmen können, sagte er: "Wir haben da nur Predigten gelernt, die bei älteren Verstorbenen passen oder bei Menschen, die von langer schwerer Krankheit erlöst wurden." Er war ein guter Prediger, empfand jedoch als Manko, dass diese Situation in der Ausbildung wohl keine Rolle spielte. (Ich hätte das sicher in der entsprechenden "Unterrichtseinheit" angemahnt ......... )

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Eben, eine Ausbildung kann keine Lebenserfahrung ersetzen. Aber die Ausbildung zum Priester, abgeschottet unter gleichgesinnten, in diversen Seminaren, läßt halt auch nur bedingt eine Lebenserfahrung zu. Diese Lebensweise ist halt überhaupt nicht vergleichbar mit der von Studenten einer anderen Fachrichtung oder Azubis. Die müssen sich neben ihrem Studium/Berufsausbildung noch mit Zimmersuche, Nebenjob, Einkaufen, Wäschewaschen und den Dingen des alltäglichen Lebens beschäftigen. Gerade diese Erfahrungen halte ich wichtig für junge Menschen, die gerade erst ihren Schulabschluß gemacht haben - selbsständig werden, Eigenverantwortung übernehmen, seinen Alltag organisieren.
Was hilft einem das Wäschewaschen konkret bei der Verkündigung des Evangeliums?

 

 

hilft ungemein, wenn du mit total verschmutzter wäsche den menschen gegenübertrittst, wird sich das jedenfalls nicht positiv auswirken.

Gut, meine Frage war unklar gestellt: Was nutzt einem das eigenhändige Wäschewaschen? Ich persönlich musste meine Wäsche in meinem Freijahr auch persönlich mit der Hand waschen - wozu ich mich - um Kreuzschmerzen zu verhindern - mitsamt der Wäsche nackt in die Badewanne setzte, was meine Mitstudenten sehr belustigte.

 

verscheisser jemand anderen, so doof bist du sicher nicht

 

Einen pastoralen Gewinn habe ich allerdings aus dieser Aktion nicht gezogen, sondern freue mich, dass ich eine Haushälterin habe, die mir diese Arbeit abnimmt.

 

schade, dass du keinen pastoralen GEwinn daraus ziehen konntest, dich selbst zu versorgen

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na waschmaschine tut es auch, es schadet keinem, sich mit den niederungen des alltags persönlich auseinanderzusetzen.

 

welcher andere berufsstand (im mittelstand) leistet sich heutzutage noch eine haushälterin???

Warum soll es moralisch fragwürdig sein, sich eine Haushälterin zu leisten? Ohne diese würde der Pfarrhof verwahrlosen und es fehlte der Ansprechpartner für Leute, die kommen, wenn der Pfarrer gerade nicht da ist. Außerdem gibt es genügend Gelegenheiten, auch für Gäste zu kochen. Aus unserem Pfarrleben ist die Haushälterin einfach nicht wegzudenken. Es ist niemandem gedient, wenn ich sagen muss: "Nein, Taufgespräch geht morgen nicht, da muss ich Fenster putzen."

 

o jemine....

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na waschmaschine tut es auch, es schadet keinem, sich mit den niederungen des alltags persönlich auseinanderzusetzen.

 

welcher andere berufsstand (im mittelstand) leistet sich heutzutage noch eine haushälterin???

Warum soll es moralisch fragwürdig sein, sich eine Haushälterin zu leisten? Ohne diese würde der Pfarrhof verwahrlosen und es fehlte der Ansprechpartner für Leute, die kommen, wenn der Pfarrer gerade nicht da ist. Außerdem gibt es genügend Gelegenheiten, auch für Gäste zu kochen. Aus unserem Pfarrleben ist die Haushälterin einfach nicht wegzudenken. Es ist niemandem gedient, wenn ich sagen muss: "Nein, Taufgespräch geht morgen nicht, da muss ich Fenster putzen."

 

o jemine....

 

Hier muss ich Udalricus sogar zustimmen. Die Frage liegt für mich im "Wie?" und im Umfang. Aber für mich hat es nichts Problematisches, wenn ein Pfarrer sich dadurch entlastet, dass er sich im Haushalt Hilfe holt. Spannend wird dann, wer eingestellt wird (z.B. jemand in einer Notlage? jemand, der nicht so besonders fit ist?) und wie man mit ihm/ihr umgeht... Der Umfang der Hilfe ist für mich die nächste Frage - aber auch das halte ich nicht für eine weltanschauliche Grundsatzfrage.

 

Laura

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Nein, es geht nicht um mich. Es geht darum, dass diejenigen, die sich Seelsorger nennen, ihre Aufgabe höchstens darin sehen, die Beichte zu hören.

Hattest Du das so deutlich bereits irgendwo geschrieben? Dann muss ich das übersehen haben. Aber ich werde diese Behauptung auch jetzt nicht unwidersprochen lassen, denn in Deiner Verallgemeinerung trifft das sicher nicht zu. Nicht für alle Priester, und erst recht nicht für Diakone und Laienseelsorger und -seelsorgerinnen, die, soweit mir bekannt ist, keine Beichte hören dürfen.

 

Was würdest du sagen, wenn ich ganz allg mein über dieses Thema sprechen würde? Du würdest mich auslachen und Beweise fordern, dass meine allgemeinen Aussagen der Wahrheit entsprechen.

Kommt drauf an, was genau Du schreiben "würdest". Im übrigen ist das eine dumme Frage: "Was würdest Du sagen ...". Sag es oder lass es.

 

Nur noch mal zur Erinnerung: Es war nicht der Satz: 'Auf ihre Frage gibt es keine Antwort', sondern die Tatsache, dass mit diesem Satz der Kontakt abgebrochen ist, dass eine weitere Mail von mir nicht mal mehr beantwortet wurde.

Sorry, in dieser Deutlichkeit hast Du es meiner Erinnerung nach nicht dargestellt. Du hast Dich mehrfach darüber ereifert, dass die WARUM-Frage nicht zu Deiner Zufriedenheit beantwortet wurde, und TMF hast Du sogar peinlich danach befragt, wie darauf zu antworten er im Seminar lernen würde. Wenn es darum nicht ging, warum wiederholst Du es dann immer wieder?

 

Frag dich mal selbst, woher die Glaubensverdunstung kommt?

Warum sollte ich? Die Frage ist für mich, wenn überhaupt, von höchst nachgeordneter Bedeutung. Nein, sie beschäftigt mich überhaupt nicht.

bearbeitet von Julius
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na waschmaschine tut es auch, es schadet keinem, sich mit den niederungen des alltags persönlich auseinanderzusetzen.

 

welcher andere berufsstand (im mittelstand) leistet sich heutzutage noch eine haushälterin???

Warum soll es moralisch fragwürdig sein, sich eine Haushälterin zu leisten? Ohne diese würde der Pfarrhof verwahrlosen und es fehlte der Ansprechpartner für Leute, die kommen, wenn der Pfarrer gerade nicht da ist. Außerdem gibt es genügend Gelegenheiten, auch für Gäste zu kochen. Aus unserem Pfarrleben ist die Haushälterin einfach nicht wegzudenken. Es ist niemandem gedient, wenn ich sagen muss: "Nein, Taufgespräch geht morgen nicht, da muss ich Fenster putzen."

 

o jemine....

 

Hier muss ich Udalricus sogar zustimmen. Die Frage liegt für mich im "Wie?" und im Umfang. Aber für mich hat es nichts Problematisches, wenn ein Pfarrer sich dadurch entlastet, dass er sich im Haushalt Hilfe holt. Spannend wird dann, wer eingestellt wird (z.B. jemand in einer Notlage? jemand, der nicht so besonders fit ist?) und wie man mit ihm/ihr umgeht... Der Umfang der Hilfe ist für mich die nächste Frage - aber auch das halte ich nicht für eine weltanschauliche Grundsatzfrage.

 

Laura

Danke! Konkret geht es um eine 30-h-Kraft für Montag bis Freitag vormittag. Ansonsten muss ich mich eh selber versorgen, sofern ich nicht eingeladen bin. Außerdem hat meine Haushälterin natürlich auch 4 Wochen Urlaub.

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Konkret geht es um eine 30-h-Kraft für Montag bis Freitag vormittag. Ansonsten muss ich mich eh selber versorgen, sofern ich nicht eingeladen bin. Außerdem hat meine Haushälterin natürlich auch 4 Wochen Urlaub.

 

whow! ich wußte nicht, daß pfarrer so viel verdienen, daß sie von ihrem gehalt noch ein 30h gehalt (ist ja auch fast vollzeit) bezahlen können!

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Konkret geht es um eine 30-h-Kraft für Montag bis Freitag vormittag. Ansonsten muss ich mich eh selber versorgen, sofern ich nicht eingeladen bin. Außerdem hat meine Haushälterin natürlich auch 4 Wochen Urlaub.

 

whow! ich wußte nicht, daß pfarrer so viel verdienen, daß sie von ihrem gehalt noch ein 30h gehalt (ist ja auch fast vollzeit) bezahlen können!!!

 

Eine Diskussion darüber hatten wir schon, als Udalricus noch nicht Pfarrer war:

http://www.mykath.de/index.php?s=&show...t&p=1058824

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Also ich find es schon einigermaßen lächerlich, wie man sich darüber echauffieren kann, ob ein Priester sich eine Haushälterin leistet oder nicht. Ich glaube, dass sollte man dem jeweiligen Pfarrer selbst überlassen ob er dies tut oder nicht.

Ich würde später ohne eine Haushälterin auskommen, dafür stell ich mir lieber eine zusätzlich (Privat-)Sekretärin ein.

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Was mich halt manchmal ärgert, ist die Selbstverständlichkeit, mit der Priester meinen, Hilfen anstellen zu können ("Stell ich mir eine Privatsekretärin ein" ) ...das passt dann für mich nicht zu dem Ideal der Armut, das sie ja immerhin mal gelobt haben. Eine Entlastung ist sinnvoll, keine Frage, aber wieviel? In welchem Geist ("der Herr Pfarrer, dem es nicht zuzumuten ist, selbst zu waschen).

 

Mich würde aber interessieren, wie sich ein Priester eine 30 Stunden Kraft leisten kann. Als Pfarrer gibt es A 14 - das dürften etwa 3300 Euro netto sein (je nach Lebensalter). Wenn ich davon eine Miete von ca 700 Euro abziehe, die Krankenversicherung (ca 300 Euro) bezahle, bleiben 2300 Euro. Das ist viel Geld, aber eine Kraft für 30 Stunden in der Woche kostet gut und gerne 1500-1800 brutto, denn es müssen ja die ganzen Arbeitgeberanteile bezahlt werden (Versicherungen, Steuer), dann kommt die Frau vielleicht mit 1000-1100 netto raus (genaueres müsste man mal ausrechnen). Dann dürfte dem Pfarrer nicht mehr viel bleiben - denn er muss ja von seinem Gehalt auch noch Fachliteratur etc. anschaffen, fährt ein Auto, hat eine private Altersvorsorge...

Oder gibt es dafür Zuschüsse?

 

Ich könnte mir als Oberstudienrätin mit A 14 keine 30 Stunden-Kraft leisten, selbst wenn ich es wollte und habe sehr lange überlegt, ob eine Putzhilfe (3 Stunden in der Woche) moralisch vertretbar ist oder nicht. Ich habe dann entschieden, dass es nicht darum geht, ob ich jemanden habe, sondern wie ich mit ihr umgehe, ob sie - außer dem Geld - auch was davon hat, dass sie bei mir arbeitet.

 

Laura

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Danke! Konkret geht es um eine 30-h-Kraft für Montag bis Freitag vormittag. Ansonsten muss ich mich eh selber versorgen, sofern ich nicht eingeladen bin. Außerdem hat meine Haushälterin natürlich auch 4 Wochen Urlaub.

 

 

4 Wochen? Tarifvertrag? 29 bzw. 30 Tage?

Gibt es da Sonderregelungen?

 

Laura

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Oder gibt es dafür Zuschüsse?

Zuschüsse gibt es, bei Pfarrern der niedrigeren Besoldungsstufen. Beziffern kann ich sie allerdings nicht. Da sich eine junge Bekannte von uns ihr Zweitstudium mit einem 20-h-Pfarrhaushälterinnenjob finanziert hat, habe ich auch noch in Erinnerung, dass der Pfarrer selbst nur die Leistungen bezahlt, die für seinen Privathaushalt anfallen, irgendwelche Tätigkeiten, die in den Zuständigkeitsbereich der Pfarrgemeinde fallen, auch von dieser bzw. dem Bistum entlohnt werden. Rasenmähen vor dem Pfarrbüro oder ähnliches gehört wohl dazu (s. Link).

 

http://www.drs.de/fileadmin/Rechtsdoku/2/4/4/03_21_06.pdf

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1. hat Flo meine sachliche Frage: Was lernt ihr, wie ihr die Frage nach dem WARUM einem traumatisierten Menschen gegenüber am besten beantwortet? bisher nur mit Floskeln beantwortet. Auf eine sachliche Antwort warte ich immer noch.

1. TMF ist gerade im 3. Semester, der kennt doch noch nicht mal alle Grundlagen! Die Frage nach der seelsorgerischen Ausbildung kann er dir daher noch lange nicht aus eigener Anschauung beantworten. Frag lieber mal bei Mecky oder Udal nach, die haben diese Ausbildung immerhin schon hinter sich.

 

2. Ich kann mir vorstellen, daß es auch dafür keine "richtige" Antwort gibt. Die Art und Weise, die bei Frau Maier genau die richtige ist, ist bei Frau Meyer genau falsch. Von daher gefällt mir eigentlich ganz gut, was ich hier gelesen habe: In einer Extremsituation bei-den-Menschen-sein, und in Rollenspielen seine eigenen Grenzen erkennen. Es gibt bestimmt noch viel mehr.

 

3. Es mag durchaus schlecht vorbereitete Seelsorger geben. Ich bezweifele aber, daß die Ausbildung der Seelsorger überall und zu allen Zeiten schlecht war und ist. Und: Bei existenziellen Fragen spielt auch die Persönlichkeit des angesprochenen Seelsorgers eine große Rolle, über jede Ausbildung hinaus. Der eine hat die Gnade, gerade in solchen Situatione wir von dir geschildert toll reagieren zu können, ein anderer hat andere Stärken. Gerade in Extremsituationen muß man (manchmal: leider) feststellen, daß auch Priester "nur" Menschen sind.

 

3. geht es mir längst nicht mehr um mich, sondern darum, dass publik und diskutiert wird, wie Seelsorge in der Praxis aussieht und welchen Stellenwert sie innerhalb der Kirche hat.
Willst Du ernsthaft behaupten, die Seelsorge wäre in der Praxis miserabel und hätte keinen hohen Stellenwert in der Kirche? Du hast in einer Extremsituation schlechte Erfahrungen gemacht. Das ist tragisch, sagt aber nun wirklich nichts über die Leistungsfähigkeit der Kirche in der Seelsorge aus!

 

Ein anderer Punkt (nur eine Vermutung, ich weiß ja nicht , wie es wirklich gelaufen ist): Hast Du den von dir angesprochenen Seelsorgern überhaupt die Chance gegeben, noch "gut" zu reagieren, oder hast du dich, nachdem du eine "unpassende" Reaktion bekommen hast gleich abgewendet? (Was ich auch verstehen könnte!)

Manchmal ist es nicht so einfach, zu verstehen, was jemand eigentlich will. Und: Jemand, der dich nicht kennt, kann bei einer Anfrage eigentlich zunächst nur auf der Sachebene antworten (und da lautet die korrekte Antwort auf die Frage nach dem Leid nun mal: "Wir haben keine Antwort darauf"). Um zu ahnen, welche Antwort (über die Sachebene hinaus) du gebraucht hättest, dafür hätte man dich kennen müssen.

[ich sage es lieber noch mal klar und deutlich: Ich will dir hier nicht unterstellen, DU hättest anders reagieren müssen. Ich will nur aufzeigen, daß es neben der Frage des seelsorlichen Umgangs mit dem Leid auch noch andere, wichtige Aspekte gibt. Zum Beispiel die Frage der Kommunikation. Und die Frage, wie gut man jemanden kennt.]

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Also ich find es schon einigermaßen lächerlich, wie man sich darüber echauffieren kann, ob ein Priester sich eine Haushälterin leistet oder nicht. Ich glaube, dass sollte man dem jeweiligen Pfarrer selbst überlassen ob er dies tut oder nicht.

Ich würde später ohne eine Haushälterin auskommen, dafür stell ich mir lieber eine zusätzlich (Privat-)Sekretärin ein.

 

ach, von mir aus sollen sich pfarrer haushälterinnen leisten, was sie wollen. und sie sollen von mir aus auch gerne gut verdienen. es ist nicht so, daß ich pfarrern diese annehmlichkeiten nicht gönnen würde. ich muß nur etwas schmunzeln, wenn man mir dieses durchaus begüterte leben als schmalen, steilen weg verkaufen will. :lol:

 

oder, so ist es vielleicht besser formuliert:

ich es stört mich überhaupt nicht, daß es pfarrern finanziell so gut geht. im gegenteil! - aber ich bin immer wieder mal irritiert davon, daß manche pfarrer gar nicht mehr zu sehen scheinen, daß und wie gut es ihnen geht. oder, wenn sie es sehen, es nicht aussprechen. irgendwie scheint da ein tabu darauf zu liegen.

ich habe schon viele menschen mit den verschiedensten berufen sagen hören: "ja, ich verdiene ganz gut" - aber einen pfarrer, noch nie. ist es für einen pfarrer was anrüchiges, gut zu verdienen?

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ich habe schon viele menschen mit den verschiedensten berufen sagen hören: "ja, ich verdiene ganz gut" - aber einen pfarrer, noch nie. ist es für einen pfarrer was anrüchiges, gut zu verdienen?
Ich denke, die evangelischen Räte (Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam) sind nicht "teilbar" und hängen innerlich klar zusammen. Da ein Priester zwei von drei Räten öffentlich verspricht, nämlich Gehorsam und Ehelosigkeit, stellt sich natürlich die Frage, wie der Rat Armut gelebt wird. Ich denke, darauf gibt es viele Antworten, nur peinliches Schweigen zum Besoldungsstatus (in Deutschland) sollte keine davon sein.
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Was mich halt manchmal ärgert, ist die Selbstverständlichkeit, mit der Priester meinen, Hilfen anstellen zu können ("Stell ich mir eine Privatsekretärin ein" ) ...das passt dann für mich nicht zu dem Ideal der Armut, das sie ja immerhin mal gelobt haben. Eine Entlastung ist sinnvoll, keine Frage, aber wieviel? In welchem Geist ("der Herr Pfarrer, dem es nicht zuzumuten ist, selbst zu waschen).

 

Mich würde aber interessieren, wie sich ein Priester eine 30 Stunden Kraft leisten kann. Als Pfarrer gibt es A 14 - das dürften etwa 3300 Euro netto sein (je nach Lebensalter). Wenn ich davon eine Miete von ca 700 Euro abziehe, die Krankenversicherung (ca 300 Euro) bezahle, bleiben 2300 Euro. Das ist viel Geld, aber eine Kraft für 30 Stunden in der Woche kostet gut und gerne 1500-1800 brutto, denn es müssen ja die ganzen Arbeitgeberanteile bezahlt werden (Versicherungen, Steuer), dann kommt die Frau vielleicht mit 1000-1100 netto raus (genaueres müsste man mal ausrechnen). Dann dürfte dem Pfarrer nicht mehr viel bleiben - denn er muss ja von seinem Gehalt auch noch Fachliteratur etc. anschaffen, fährt ein Auto, hat eine private Altersvorsorge...

Oder gibt es dafür Zuschüsse?

 

Ich könnte mir als Oberstudienrätin mit A 14 keine 30 Stunden-Kraft leisten, selbst wenn ich es wollte und habe sehr lange überlegt, ob eine Putzhilfe (3 Stunden in der Woche) moralisch vertretbar ist oder nicht. Ich habe dann entschieden, dass es nicht darum geht, ob ich jemanden habe, sondern wie ich mit ihr umgehe, ob sie - außer dem Geld - auch was davon hat, dass sie bei mir arbeitet.

 

Laura

 

Also die Priester, die ich kenne und die eine Haushälterin haben, da ist es die Schwester oder die Mutter. Ich glaube nicht, dass diese ein volles Gehalt bekommen. Sie leben ja auch im Haushalt des Pfarrers mit.

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