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christlicher Religionsunterricht


Eifelgeist

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Beide große Kirchen in Deutschland empfinden die Spaltung als schmerzliche Belastung, die überwunden werden sollte.

Die studierten Theologen beider Seiten waren bisher durchweg erfolglos.

Vielleicht wäre von der jungen Generation der notwendige Impuls zu erwarten.

 

Was spricht denn gegen den gemeinsamen Religionsunterricht für beide christliche Konfessionen?

Meine Frage bezieht sich nur auf die Unterrichtsinhalte, nicht auf juristische Probleme.

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Beide große Kirchen in Deutschland empfinden die Spaltung als schmerzliche Belastung, die überwunden werden sollte.

Die studierten Theologen beider Seiten waren bisher durchweg erfolglos.

Vielleicht wäre von der jungen Generation der notwendige Impuls zu erwarten.

 

Was spricht denn gegen den gemeinsamen Religionsunterricht für beide christliche Konfessionen?

Meine Frage bezieht sich nur auf die Unterrichtsinhalte, nicht auf juristische Probleme.

 

Klar, die meisten Themen sind gemeinsam und die meisten Rektoren wären darüber froh, denn es ist ja auch ein logistisches Problem. Andererseits gibt es das Christentum zur Zeit nur in konfessioneller Ausprägung. Die Trennung ist am meisten daran zu spüren, dass es, von der RKK so gefordert, keine gemeinsame Feier des Abendmahles/ der Eucharistiefeier gibt. Im Übrigen gibt es Unterschiede in der Art, wie man kirchliche Strukturen definiert. Hier liegen die eigentlichen Probleme.

 

Aber schon bei den unterschiedlichen Begriffen beginnen die Schwierigkeiten. Wenn meine evangelische Kollegin krank ist und die evangelischen Kinder in meinem Unterricht sitzen, dann passiert es mir mindestens einmal in der Stunde, dass ich irgendetwas doppelt (je anders) erklären muss.

 

Selbst wenn die Trennung überwunden würde, würden die unterschiedlichen Traditionen bestehen bleiben. Es gibt in der RKK ja verschiedene Riten, wir kennen nur den lateinischen.

 

Meine Kolleginnnen benützen allesamt nach wie vor die Lutherübersetzung, obwohl es doch die "Einheitsübersetzung" gibt, weil die Lutherübersetzung zur Tradition der evangelischen Kirchen gehört. In einem überkonfessionellen Unterricht würde die Lutherübersetzung keinen Platz mehr haben. Wer weiß schon, dass die Evangelischen nur 39 Bücher des AT kennen, die Katholiken dagegen 46 Bücher (und das ist eine marginale Sache)?

 

Ohne Frage wäre ein modulisierter Unterricht eine geeignete Lösung, aber da ist leider auch ein bisserl Unfelexibilität seitens uns Religionslehrkräften im Spiel: Ich schaffe das nicht einmal mit meinem katholischen Kollegen, der wesentlich besser mit den Kindern singen kann als ich.

 

Gemeinsame Projekte sind mit Arbeit verbunden, aber ich darf auch zugeben, dass sie unseren Kindern schon etwas bedeuten.

 

Von daher denke ich, dass der Weg in der Mitte liegt.

 

Da aber ein Interesse der Rektoren an der Aufhebung der Konfessionalität des RU vorliegt, das weniger die Inhalte und Gegebenheiten der Konfessionen als die Logistik im Auge hat, sollte man nicht voreilig einen RU aufgeben, der konkret und ehrlich ist.

 

Ökumene - ja, aber Logistik über alles - nein (und die Logistik war der Hauptgrund für die Einführung von LER in Berlin).

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Beide große Kirchen in Deutschland empfinden die Spaltung als schmerzliche Belastung, die überwunden werden sollte.

Die studierten Theologen beider Seiten waren bisher durchweg erfolglos.

Vielleicht wäre von der jungen Generation der notwendige Impuls zu erwarten.

 

Was spricht denn gegen den gemeinsamen Religionsunterricht für beide christliche Konfessionen?

Meine Frage bezieht sich nur auf die Unterrichtsinhalte, nicht auf juristische Probleme.

 

Inhaltlich sehe ich wenig Probleme - warum sollte eine Klasse nicht zwei Bibelübersetzungen verwenden?

 

Juristisch liegt das Problem vor allem darin, dass die KuMis dann alleine die Inhalte bestimmen würden - was in Bayern nicht gut wäre.

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Juristisch liegt das Problem vor allem darin, dass die KuMis dann alleine die Inhalte bestimmen würden - was in Bayern nicht gut wäre.

Das könnte nur geschehen, wenn sich die Kirchen weigern würden,

ihre Gemeinsamkeiten mehr zu sehen als das Trennende.

 

Beim Verständnis der Eucharistie sehe ich im vergangenen Jahrhundert eine bedeutende Annäherung.

Mit Benedikt hätte sich Luther sicher einigen können.

 

Darum zuerst einmal ein gemeinsamer Lehrplan für die Grundschule.

bearbeitet von Eifelgeist
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Naja, erstmal muss man ja mal feststellen, dass in vielen Schulen überkonfessioneller RU an der Tagesordnung ist, fernab von allen Vorschriften. So würde man ansonsten teilweise gar keine Kurse zustande bekommen. An meiner Schule ist das in der Regel noch schön brav getrennt (davon abgesehen, dass auch Kinder anderer Religionen - muslimisch, hinduistisch an meinem Unterricht teilnehmen), aber von vielen anderen Refs höre ich, dass es da bunt zusammengeht. Teilweise wirds da auch echt kurios: Eine erzählte vor kurzem das Problem, dass ein evangelischer Religionskurs aus Mangel an evangelischen Lehrern momentan von einem kath. Kollegen unterrichtet wird. Jetzt sitzt in diesem Kurs aber eine kath. Schülerin, die unbedingt am evangelischen RU teilnehmen wollte (weiß nicht warum...), aber auch Abi in Reli machen möchte. Aber was hat sie dann eigentlich als kath. Schülerin mit kath. Lehrerin in einem evang. Reli-Kurs? Abitur in katholischer oder Abitur in evangelischer Religionslehre? :lol:

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Beim Verständnis der Eucharistie sehe ich im vergangenen Jahrhundert eine bedeutende Annäherung.

Mit Benedikt hätte sich Luther sicher einigen können.

 

Nicht nur bei der Euharistie. Die katholische Kirche hat sich bald 500 Jahre auf Luther zu bewegt, die evangelischen Kirchen von Luther weg. Ein überkonfessioneller RU wäre letztlich ein staatlicher RU also von Übel.

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Juristisch liegt das Problem vor allem darin, dass die KuMis dann alleine die Inhalte bestimmen würden - was in Bayern nicht gut wäre.

Das könnte nur geschehen, wenn sich die Kirchen weigern würden,

ihre Gemeinsamkeiten mehr zu sehen als das Trennende.

 

Beim Verständnis der Eucharistie sehe ich im vergangenen Jahrhundert eine bedeutende Annäherung.

Mit Benedikt hätte sich Luther sicher einigen können.

 

Darum zuerst einmal ein gemeinsamer Lehrplan für die Grundschule.

 

Schade nur, daß in evangelischen Kirchen so wenig Luther übrig ist (nicht mal mehr auf dem Papier, vgl. Leuenberg, und vor allem nicht in den Mentalitäten der Gläubigen). Von der unterschiedlichen Feierkultur, den (eingeschränkten) Frömmigkeitstraditionen etc. mal ganz zu schweigen.

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Beide große Kirchen in Deutschland empfinden die Spaltung als schmerzliche Belastung, die überwunden werden sollte.

Die studierten Theologen beider Seiten waren bisher durchweg erfolglos.

Vielleicht wäre von der jungen Generation der notwendige Impuls zu erwarten.

 

Was spricht denn gegen den gemeinsamen Religionsunterricht für beide christliche Konfessionen?

Meine Frage bezieht sich nur auf die Unterrichtsinhalte, nicht auf juristische Probleme.

 

Inhaltlich sehe ich wenig Probleme - warum sollte eine Klasse nicht zwei Bibelübersetzungen verwenden?

 

Juristisch liegt das Problem vor allem darin, dass die KuMis dann alleine die Inhalte bestimmen würden - was in Bayern nicht gut wäre.

 

Zur Zeit nehme ich den Luther durch, meine evangelische Kollegin auch, doch ist sie diese Woche krank. Für uns Katholiken ist Luhers Entwicklung bis 1522 interessant, die Evangelischen dagegen interessieren sich auch für seine Reformen, das Thema "Kirchenspaltung" bewerten sie vollkommen anders. Kinder beider Konfessionen finden Luther ok und seinen Thesenanschlag und sein Auftreten in Worms, aber trotzdem bewerten sie ihn unterschiedlich. Das ist echt spannend und schwierig. Ich finde es gut, dass gerade jetzt mal die evangelischen Kinder dabei sind, aber genau dieses Thema möchte ich nicht als Katholikin allein einer überkonfessionellen Klasse vermitteln. Ökumene bedeutet eben zwei Traditionen und dazu braucht es auch zwei Lehrkräfte. Das Thema Islam ist da viel unverfänglicher, das könnte ein Einzelner beiden erzählen.

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Beim Verständnis der Eucharistie sehe ich im vergangenen Jahrhundert eine bedeutende Annäherung.

Mit Benedikt hätte sich Luther sicher einigen können.

 

Nicht nur bei der Euharistie. Die katholische Kirche hat sich bald 500 Jahre auf Luther zu bewegt, die evangelischen Kirchen von Luther weg. Ein überkonfessioneller RU wäre letztlich ein staatlicher RU also von Übel.

Warum soll staatlicher Einfluss prinzipiell von Übel sein?
CUNCTOS populos, quos clementiae nostrae regit temperamentum,

in tali volumus religione versari,

quam divinum petrum apostolum tradidisse romanis

Hätten sich die Christen ohne Befehl des Kaisers überhaupt auf ein Glaubensbekenntnis geeinigt?

Ein staatlicher Zwang einen gemeinsamen Religionsunterricht für die Grundschule zu organisieren,

könnte durchaus positiv wirken!

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Kinder beider Konfessionen finden Luther ok und seinen Thesenanschlag und sein Auftreten in Worms, aber trotzdem bewerten sie ihn unterschiedlich.

Laß sie doch mal "Von den Juden und ihren Lügen" lesen, mal sehen, wie sie Luther dann beurteilen.

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Beim Verständnis der Eucharistie sehe ich im vergangenen Jahrhundert eine bedeutende Annäherung.

Mit Benedikt hätte sich Luther sicher einigen können.

 

Nicht nur bei der Euharistie. Die katholische Kirche hat sich bald 500 Jahre auf Luther zu bewegt, die evangelischen Kirchen von Luther weg. Ein überkonfessioneller RU wäre letztlich ein staatlicher RU also von Übel.

Warum soll staatlicher Einfluss prinzipiell von Übel sein?

 

Weil der Staat hier in hohem Masse geneigt ist, den Religionsunterricht zur Stabilisierung staatlicher Positionen zu missbrauchen - Thron und Altar unter dem Thron geeint.

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Ein überkonfessioneller RU wäre letztlich ein staatlicher RU also von Übel.
Warum soll staatlicher Einfluss prinzipiell von Übel sein?

Weil der Staat hier in hohem Masse geneigt ist, den Religionsunterricht zur Stabilisierung staatlicher Positionen zu missbrauchen - Thron und Altar unter dem Thron geeint.
Das war doch auch die Absicht von Konstantin und Theodosius.

Hat es der Kirche geschadet?

Ich verstehe nicht das Misstrauen gegen diesen unseren Staat.

 

Könnte die christliche Religion nicht überzeugender in der heutigen Gesellschaft wirken,

wenn sie als Einheit auftreten würde? z. B. gegen die wirren Gruppierungen der Moslems.

bearbeitet von Eifelgeist
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Beim Verständnis der Eucharistie sehe ich im vergangenen Jahrhundert eine bedeutende Annäherung.

Mit Benedikt hätte sich Luther sicher einigen können.

 

Nicht nur bei der Euharistie. Die katholische Kirche hat sich bald 500 Jahre auf Luther zu bewegt, die evangelischen Kirchen von Luther weg. Ein überkonfessioneller RU wäre letztlich ein staatlicher RU also von Übel.

 

Dass muss nicht so sein. In Art 7 GG steht "in Übereinstimmung mit den Religionsgemeinschaften", d.h. es wäre auch denkbar, dass ein konfessionell-kooperativer Unterricht stattfinden würde, der mit beiden großen Kirchen abgestimmt ist.

In Baden-Württemberg gibt es übrigens bereits an vielen Schulen eine "Konfessionelle Kooperation", die von beiden Kirchen mit verantwortet wird - Informationen findet man hier: http://www.ptz-stuttgart.de/fileadmin/ptz/...-Broschuere.pdf

 

 

 

Laura

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Ein überkonfessioneller RU wäre letztlich ein staatlicher RU also von Übel.
Warum soll staatlicher Einfluss prinzipiell von Übel sein?

Weil der Staat hier in hohem Masse geneigt ist, den Religionsunterricht zur Stabilisierung staatlicher Positionen zu missbrauchen - Thron und Altar unter dem Thron geeint.
Das war doch auch die Absicht von Konstantin und Theodosius.

Hat es der Kirche geschadet?

 

Ja natürlich .........für so vieles was heute der Kirche zu Recht zum Vorwurf gemacht wird hat damals begonnen. Unser Professor für Kirchengeschichte hat uns geraten bei Verwendung des Terminus "Konstantinische Wende" immer Anführungszeichen mitschwingen zu lassen. Auf Grund dieser Wende hat nämlich die Kirche sehr rasch entdeckt "wie die Macht schmeckt"*) und es hat damit ein Prozess des klerikalen und päpstlichen Machtwahns - Stichwort "Konstantinische Schenkung" und "Bündnid von Thron und Altar") begonnen, in dem das Jesuswort, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei und auch viele andere Jesusworte leichtfertig "vergessen" wurden

*) Darüber kann man hier nachlesen.

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Ein überkonfessioneller RU wäre letztlich ein staatlicher RU also von Übel.
Warum soll staatlicher Einfluss prinzipiell von Übel sein?

Weil der Staat hier in hohem Masse geneigt ist, den Religionsunterricht zur Stabilisierung staatlicher Positionen zu missbrauchen - Thron und Altar unter dem Thron geeint.
Das war doch auch die Absicht von Konstantin und Theodosius.

Hat es der Kirche geschadet?

 

Ja natürlich .........für so vieles was heute der Kirche zu Recht zum Vorwurf gemacht wird hat damals begonnen. Unser Professor für Kirchengeschichte hat uns geraten bei Verwendung des Terminus "Konstantinische Wende" immer Anführungszeichen mitschwingen zu lassen. Auf Grund dieser Wende hat nämlich die Kirche sehr rasch entdeckt "wie die Macht schmeckt"*) und es hat damit ein Prozess des klerikalen und päpstlichen Machtwahns - Stichwort "Konstantinische Schenkung" und "Bündnid von Thron und Altar") begonnen, in dem das Jesuswort, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei und auch viele andere Jesusworte leichtfertig "vergessen" wurden

*) Darüber kann man hier nachlesen.

 

Sagen wir so: das ist die heutige Erkenntnis. Damals war dieser Weg vielleicht erst einmal Seinsbedingung der Kirche.

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Beim Verständnis der Eucharistie sehe ich im vergangenen Jahrhundert eine bedeutende Annäherung.

Mit Benedikt hätte sich Luther sicher einigen können.

 

Nicht nur bei der Euharistie. Die katholische Kirche hat sich bald 500 Jahre auf Luther zu bewegt, die evangelischen Kirchen von Luther weg. Ein überkonfessioneller RU wäre letztlich ein staatlicher RU also von Übel.

 

Dass muss nicht so sein. In Art 7 GG steht "in Übereinstimmung mit den Religionsgemeinschaften", d.h. es wäre auch denkbar, dass ein konfessionell-kooperativer Unterricht stattfinden würde, der mit beiden großen Kirchen abgestimmt ist.

In Baden-Württemberg gibt es übrigens bereits an vielen Schulen eine "Konfessionelle Kooperation", die von beiden Kirchen mit verantwortet wird - Informationen findet man hier: http://www.ptz-stuttgart.de/fileadmin/ptz/...-Broschuere.pdf

 

 

 

Laura

 

Wir haben auch zu bestimmten Themen (Luther, Kirche, Gottesdienst) gemeinsame Stunden geplant und durchgeführt. Weitere Pläne scheiterten in der Regel daran, dass die Lehrpläne nicht aufeinander abgestimmt waren. Ich hoffe, das ist jetzt besser (ich könnte natürlich nachschauen :lol: )

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Ein überkonfessioneller RU wäre letztlich ein staatlicher RU also von Übel.
Warum soll staatlicher Einfluss prinzipiell von Übel sein?

Weil der Staat hier in hohem Masse geneigt ist, den Religionsunterricht zur Stabilisierung staatlicher Positionen zu missbrauchen - Thron und Altar unter dem Thron geeint.
Das war doch auch die Absicht von Konstantin und Theodosius.

Hat es der Kirche geschadet?

 

Ja natürlich .........für so vieles was heute der Kirche zu Recht zum Vorwurf gemacht wird hat damals begonnen. Unser Professor für Kirchengeschichte hat uns geraten bei Verwendung des Terminus "Konstantinische Wende" immer Anführungszeichen mitschwingen zu lassen. Auf Grund dieser Wende hat nämlich die Kirche sehr rasch entdeckt "wie die Macht schmeckt"*) und es hat damit ein Prozess des klerikalen und päpstlichen Machtwahns - Stichwort "Konstantinische Schenkung" und "Bündnid von Thron und Altar") begonnen, in dem das Jesuswort, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei und auch viele andere Jesusworte leichtfertig "vergessen" wurden

*) Darüber kann man hier nachlesen.

 

Sagen wir so: das ist die heutige Erkenntnis. Damals war dieser Weg vielleicht erst einmal Seinsbedingung der Kirche.

oder dem zeitgeist erlegen?

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Juristisch liegt das Problem vor allem darin, dass die KuMis dann alleine die Inhalte bestimmen würden - was in Bayern nicht gut wäre.

Das könnte nur geschehen, wenn sich die Kirchen weigern würden,

ihre Gemeinsamkeiten mehr zu sehen als das Trennende.

 

Beim Verständnis der Eucharistie sehe ich im vergangenen Jahrhundert eine bedeutende Annäherung.

Mit Benedikt hätte sich Luther sicher einigen können.

 

Darum zuerst einmal ein gemeinsamer Lehrplan für die Grundschule.

 

 

Wie kommst Du denn darauf, daß sich Papst Benedikt und Luther über die Eucharistie hätten einigen können? Luther hat das Hochgebet abgeschafft und die katholische Lehre vom Meßopfer als Abgötterei bezeichnet. Wie soll sich das mit den Positionen des Papstes vereinbaren lassen? Ich kann für eine solche fiktive Einigung keine Hinweise erkennen.

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Ein überkonfessioneller RU wäre letztlich ein staatlicher RU also von Übel.
Warum soll staatlicher Einfluss prinzipiell von Übel sein?

Weil der Staat hier in hohem Masse geneigt ist, den Religionsunterricht zur Stabilisierung staatlicher Positionen zu missbrauchen - Thron und Altar unter dem Thron geeint.
Das war doch auch die Absicht von Konstantin und Theodosius.

Hat es der Kirche geschadet?

 

Ja natürlich .........für so vieles was heute der Kirche zu Recht zum Vorwurf gemacht wird hat damals begonnen. Unser Professor für Kirchengeschichte hat uns geraten bei Verwendung des Terminus "Konstantinische Wende" immer Anführungszeichen mitschwingen zu lassen. Auf Grund dieser Wende hat nämlich die Kirche sehr rasch entdeckt "wie die Macht schmeckt"*) und es hat damit ein Prozess des klerikalen und päpstlichen Machtwahns - Stichwort "Konstantinische Schenkung" und "Bündnid von Thron und Altar") begonnen, in dem das Jesuswort, dass sein Reich nicht von dieser Welt sei und auch viele andere Jesusworte leichtfertig "vergessen" wurden

*) Darüber kann man hier nachlesen.

 

Sagen wir so: das ist die heutige Erkenntnis. Damals war dieser Weg vielleicht erst einmal Seinsbedingung der Kirche.

Warum hätte er das sein sollen ......die Kirche hat sich sogar in der Verfolgungssituation gut entwickelt und diese Entwicklung hätte sich in einer Situation des Erlaubtseins ohne Dominanzanspruch wahrscheinlich gesünder fortsetzen können....

 

Dass die Konzilien von Nikaia, Konstantinopel, Ephesus und Chalkedon in einen Intrigantenstadel und einen Orgie wechselseitiger Exkommunikationen und Verbannungen ausgeartet sind, ist doch hauptsächlich der Verbindung von Kirche und Kaisertum zu "verdanken"

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Wie kommst Du denn darauf, daß sich Papst Benedikt und Luther über die Eucharistie hätten einigen können? Luther hat das Hochgebet abgeschafft und die katholische Lehre vom Meßopfer als Abgötterei bezeichnet. Wie soll sich das mit den Positionen des Papstes vereinbaren lassen? Ich kann für eine solche fiktive Einigung keine Hinweise erkennen.

Mir liegt eine Diplomarbeit in Theologie von 2007 über die Eucharistielehre von J. Ratzinger vor.

Ich war richtig überrascht, über den Unterschied zu dem, was ich vor dem 2.Vat. gelernt habe.

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Juristisch liegt das Problem vor allem darin, dass die KuMis dann alleine die Inhalte bestimmen würden - was in Bayern nicht gut wäre.

Das könnte nur geschehen, wenn sich die Kirchen weigern würden,

ihre Gemeinsamkeiten mehr zu sehen als das Trennende.

 

Beim Verständnis der Eucharistie sehe ich im vergangenen Jahrhundert eine bedeutende Annäherung.

Mit Benedikt hätte sich Luther sicher einigen können.

 

Darum zuerst einmal ein gemeinsamer Lehrplan für die Grundschule.

 

Luther hat das Hochgebet abgeschafft

Seltsam dann, dass es in den evangelischen Kirchen AB in jedem Gottesdienst mit Abendmahl nahezu wortgleich wie in der KK gebetet wird.......die Lutheraner glauben genau wie wir daran, dass sie Leib und Blut Christi empfangen.....den Unterschied zwischen katholischer Transubstantiation und lutherischer Konsubstantiation kennen vermutlich 99,9999% der Gläubigen nicht.

Der trennende Unterschied liegt jedenfalls nicht in der Eucharistie sondern im Amtverständnis.

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Juristisch liegt das Problem vor allem darin, dass die KuMis dann alleine die Inhalte bestimmen würden - was in Bayern nicht gut wäre.

Das könnte nur geschehen, wenn sich die Kirchen weigern würden,

ihre Gemeinsamkeiten mehr zu sehen als das Trennende.

 

Beim Verständnis der Eucharistie sehe ich im vergangenen Jahrhundert eine bedeutende Annäherung.

Mit Benedikt hätte sich Luther sicher einigen können.

 

Darum zuerst einmal ein gemeinsamer Lehrplan für die Grundschule.

 

Luther hat das Hochgebet abgeschafft

Seltsam dann, dass es in den evangelischen Kirchen AB in jedem Gottesdienst mit Abendmahl nahezu wortgleich wie in der KK gebetet wird.......die Lutheraner glauben genau wie wir daran, dass sie Leib und Blut Christi empfangen.....den Unterschied zwischen katholischer Transubstantiation und lutherischer Konsubstantiation kennen vermutlich 99,9999% der Gläubigen nicht.

Der trennende Unterschied liegt jedenfalls nicht in der Eucharistie sondern im Amtverständnis.

 

 

Die Evangelischen bestreiten aber die katholische Lehre, daß es sich bei der Eucharistie um die unblutige Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers handelt.

Aussage aus dem Zitat herausgezogen. Elima als Mob

bearbeitet von Elima
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Juristisch liegt das Problem vor allem darin, dass die KuMis dann alleine die Inhalte bestimmen würden - was in Bayern nicht gut wäre.

Das könnte nur geschehen, wenn sich die Kirchen weigern würden,

ihre Gemeinsamkeiten mehr zu sehen als das Trennende.

 

Beim Verständnis der Eucharistie sehe ich im vergangenen Jahrhundert eine bedeutende Annäherung.

Mit Benedikt hätte sich Luther sicher einigen können.

 

Darum zuerst einmal ein gemeinsamer Lehrplan für die Grundschule.

 

Luther hat das Hochgebet abgeschafft

Seltsam dann, dass es in den evangelischen Kirchen AB in jedem Gottesdienst mit Abendmahl nahezu wortgleich wie in der KK gebetet wird.......die Lutheraner glauben genau wie wir daran, dass sie Leib und Blut Christi empfangen.....den Unterschied zwischen katholischer Transubstantiation und lutherischer Konsubstantiation kennen vermutlich 99,9999% der Gläubigen nicht.

Der trennende Unterschied liegt jedenfalls nicht in der Eucharistie sondern im Amtverständnis.

 

 

Die Evangelischen bestreiten aber die katholische Lehre, daß es sich bei der Eucharistie um die unblutige Vergegenwärtigung des Kreuzesopfers handelt.

 

Man darf nicht übersehen, dass heute áuch in der katholischen Theologie der Opfercharakter gegenüber dem Mahlchrakter an Bedeutung verloren hat.Das Zentrale ist aber wohl dass Katholiken und Lutheraner an das Wunder der Wandlung glauben.........unterschiedlich ist nur die Meinung über die Dauer der Präsenz Chrsiti.

 

Da FK in meinen Beitrag "hineingeschrieben" hat habe ich die Zitierungen richtig gestellt.

bearbeitet von wolfgang E.
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Warum hätte er das sein sollen ......die Kirche hat sich sogar in der Verfolgungssituation gut entwickelt und diese Entwicklung hätte sich in einer Situation des Erlaubtseins ohne Dominanzanspruch wahrscheinlich gesünder fortsetzen können....

 

Dass die Konzilien von Nikaia, Konstantinopel, Ephesus und Chalkedon in einen Intrigantenstadel und einen Orgie wechselseitiger Exkommunikationen und Verbannungen ausgeartet sind, ist doch hauptsächlich der Verbindung von Kirche und Kaisertum zu "verdanken"

 

Das ist schon richtig, aber nur die eine Seite. M.E. hätte eine Kirche ohne solide Struktur die Zeit der Völkerwanderung nicht überlebt. Aber das ist natürlich spekulativ. Die Kirchengeschichte ist so, wie sie eben ist.

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Beim Verständnis der Eucharistie sehe ich im vergangenen Jahrhundert eine bedeutende Annäherung.

Mit Benedikt hätte sich Luther sicher einigen können.

 

Nicht nur bei der Euharistie. Die katholische Kirche hat sich bald 500 Jahre auf Luther zu bewegt, die evangelischen Kirchen von Luther weg. Ein überkonfessioneller RU wäre letztlich ein staatlicher RU also von Übel.

 

Dass muss nicht so sein. In Art 7 GG steht "in Übereinstimmung mit den Religionsgemeinschaften", d.h. es wäre auch denkbar, dass ein konfessionell-kooperativer Unterricht stattfinden würde, der mit beiden großen Kirchen abgestimmt ist.

In Baden-Württemberg gibt es übrigens bereits an vielen Schulen eine "Konfessionelle Kooperation", die von beiden Kirchen mit verantwortet wird - Informationen findet man hier: http://www.ptz-stuttgart.de/fileadmin/ptz/...-Broschuere.pdf

 

 

 

Laura

 

Wir haben auch zu bestimmten Themen (Luther, Kirche, Gottesdienst) gemeinsame Stunden geplant und durchgeführt. Weitere Pläne scheiterten in der Regel daran, dass die Lehrpläne nicht aufeinander abgestimmt waren. Ich hoffe, das ist jetzt besser (ich könnte natürlich nachschauen :lol: )

 

 

In der ich meine vorletzten Refom der gymnasialen Lehrpläne hat man sich bemüht, das Thema Islam in dieselbe Jahrgangsstufe zu bekommen. Das war bis dahin einmal in der 7 und einmal in der 8 dran, das Judentum entsprechend vertauscht. Leider hat man sich über diesen Wunsch der Annäherung nicht abgestimmt. Nachher war es immer noch in der 7 und der 8 - nur in der heweils anderen Konfession....

 

Man mag daraus gelernt haben!

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