wolfgang E. Geschrieben 11. Februar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 (bearbeitet) Neuere Forschungen aus den USA und aus Deutschland sprechen von einem großen Modernisierungsschub in der K&K-Monarchie die sie ohne weiteres über 1914 hinaus lebensfähig gemacht hätte. Vielleicht sollte man sagen: In den Koordinaten des europäischen Staatensystems nach 1871 hätte das Habsburgerreich auf lange Sich kaum Chancen gehabt. Aber sogar das wird von einigen jungen Historikern wie etwa Afflerbach inzwischen bestritten. Hallo KH! Worin sollen Neuerungen bestanden haben...... Im nahezu endlosen Gerangel um die Verfassung? Ein Staatsgrundgesetz dass zwar einen Gleichheitsgrundsatz kannte aber weiter am Zensuswahlrecht festhielt, .......ein mäßig intelligenter Franz Joseph der nicht nur kraft Alter in seinen Konventionen erstarrt war und seine möglichen Nachfolger - zuerst Rudolf und dann Franz Ferdinand immer schön klein hielt und ihre Modernisierungsideen Richtung Föderalismus strikt ablehnte..... Und dann der jetzt selige ebenfalls mässig intelligente Karl mit seiner hochintelligenten überehrgeizigen und vor Sendungsbewußtsein strotzenden Frau.....wes Geistes Kind die beiden waren, zeigen doch der Widerruf des Rücktritts bei der Ausreise in die Schweiz und die dilletattischen Restaurationsversuche in Ungarn...... bearbeitet 11. Februar 2010 von wolfgang E. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
kam Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 Die englische Lösung einer stetigen Verfassungsreform ohne äußere Brüche gelingt vielleicht nur auf einer Insel. Nicht zu unterschätzen ist der Nationalismus der kleineren K.u.k. Nationen, der von den Russen gezielt geschürt wurde. (Abgesehen davon, daß da schon Josef II. grundlegende Fehler geacht hatte, die fortwirkten.) Aus Sicht der Zeit vor 1914 war ein Nicht-Nationalstaat unpopulär. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirchenhistoriker Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 Die viel interessantere Frage ist: wie hätte die österreichisch-ungarische Monarchie das Jahr 1919 überleben sollen?"Österreich" hat ja nun nicht gerade seine Kronländer inklusive Ungarn mit Gewalt aus dem gemeinsamen Staatsverband geworfen, um endlich eine kleine Republik werden zu können. sich nicht am 1.weltkrieg beteiligen Selbst dann hätte es nicht funktioniert. Da hätte es nämlich eines Herrscherhauses mit Weiblick bedurft (und nicht irgendwelchen mäßig intelligenten von "Gottes Gnaden Träumern"), das in der Lage und Willens gewesen wäre, ungefähr die Rechte, die Ungarn durch den ungarischen Ausgleich von 1867 gegeben wurden auch den anderen Nationen zu geben. Und selbst dann wäre es mehr als fraglich gewesen ob ein solches multinationales Gebilde haltbar gewesen wär3 Und du meinst, daß die K&K-Monarchie sich so einfach nicht "hätte beteiligen" können? Sie war Kern der Auseinandersetzung, aktiv als Großmacht und nicht nur Spielball anderer die den Krieg entfachten. Sie entfachten den Krieg an prominenter Stelle mit. Ich halte die Aussage von Helmut für problematisch. Veilleicht so: Indem sie auf die Angebote Serbiens eingegangen wären. Alles andere von dir, Wolfgang, kann stimmen, muß aber nicht. Neuere Forschungen aus den USA und aus Deutschland sprechen von einem großen Modernisierungsschub in der K&K-Monarchie die sie ohne weiteres über 1914 hinaus lebensfähig gemacht hätte. Vielleicht sollte man sagen: In den Koordinaten des europäischen Staatensystems nach 1871 hätte das Habsburgerreich auf lange Sich kaum Chancen gehabt. Aber sogar das wird von einigen jungen Historikern wie etwa Afflerbach inzwischen bestritten. Ich weiß nicht, ob es alleine am Herrscherhaus lag. Im Europa der 10er Jahre lief es auf einen Krieg hinaus, die Frage war nicht, ob, sondern wann es zum Knall käme. Man darf die Eigendynamiken sozialer Systeme nicht unterschätzen und einer Führeridee erliegen, der es dem Kaiser/König/Präsidenten erlaubte, völlig frei zu entscheiden. Sie tun dies immer in ihrem Amt und in ihrer Rolle und in den (oder gegen die) an sie gerichteten Erwartungen. Habe ich ja auch nicht geschrieben. Im Gegenteil. Allerdings bin ich umgekehrt auch nicht der Meinung, daß nur Strukturen Geschichte bestimmen. Es stehen auch Menschen dahinter, die entscheiden und Strukturen schaffen bzw. verändern (Das zum Thema Bielefeld). Ob diese 1914 noch in der Hauptsache gekrönte Häupter waren wage ich allerdings auch zu bezweifeln. Es lag also natürlich nicht alleine an den Herrscherhäusern. Allerdings ist die Sichtweise, daß es sozusagen einen Determinismus zum Krieg gab eine alte die inzwischen mehr und mehr in Frage gestellt wird. So meinte Afflerbach in seiner Habil-Schrift sinngemäß, daß der Kriegsausbruch 1914 eigentlich die unwahrscheinlichste Variante der Konfliktlösung im Sommer 1914 war. Und die unwahrscheinlichste Variante führte eben zur Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. @Wolfgang: Mir fällt der Autor der Publikation nicht mehr ein, ein Amerikaner, er untersuchte die Strukturen der drei "zurückliegenden" Reiche in Europa vor 1914, Russland, das Deutsche Reich und die K&K-Monarchie. Insbesondere im ökonomischen und im sozialen Bereich zeigten sich alle drei Länder dynamischer als zb. die westlichen Staaten. Sie holten also auf. Und er spekuliert fundiert darauf, daß diese ökonomischen und sozialen Entwicklungen auch politische Veränderungen - über die ja durchaus diskutiert wurden - mit sich gebracht hätten. Die Ideen der zweiten "heiligen Allianz", die ja zunächst vor allem vom Zaren getragen wurden wurden ja bereits in den 1890ern leise zu Grabe getragen. Er sah vor allem in Deutschland Modernisierungstendenzen im Betreich der Mitbestimmung - im sozialen Bereich war das Reich ja bereits führend, in Österreich Vorteile gegenüber anderen Nationen in Punkto Liberalität und Verständigung zwischen Volksgruppen und auch in der sozialen Frage und auch für Russland sah er Verbesserungen im Rechssystem und in ökonomischen Fragen. So griff zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstmals positiv die 1861 angegangene Bauernbefreiung indem z.b. ein funktionierendes ländliches Kreditwesen etabliert wurde und Bauern endlich an der Landwirtschaft teilhaben konnten. Noch nie zuvor war die russische Landwirtschaft so wettbewerbsfähig und produktiv wie im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Die drei "rückständigen Gesellschaften" waren dynamischer als bisher angenommen und ein Stück weit Konstrukt der Siegermächte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 11. Februar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 @Wolfgang: Mir fällt der Autor der Publikation nicht mehr ein, ein Amerikaner, er untersuchte die Strukturen der drei "zurückliegenden" Reiche in Europa vor 1914, Russland, das Deutsche Reich und die K&K-Monarchie. Insbesondere im ökonomischen und im sozialen Bereich zeigten sich alle drei Länder dynamischer als zb. die westlichen Staaten. Sie holten also auf. Und er spekuliert fundiert darauf, daß diese ökonomischen und sozialen Entwicklungen auch politische Veränderungen - über die ja durchaus diskutiert wurden - mit sich gebracht hätten. Die Ideen der zweiten "heiligen Allianz", die ja zunächst vor allem vom Zaren getragen wurden wurden ja bereits in den 1890ern leise zu Grabe getragen. Er sah vor allem in Deutschland Modernisierungstendenzen im Betreich der Mitbestimmung - im sozialen Bereich war das Reich ja bereits führend, in Österreich Vorteile gegenüber anderen Nationen in Punkto Liberalität und Verständigung zwischen Volksgruppen und auch in der sozialen Frage und auch für Russland sah er Verbesserungen im Rechssystem und in ökonomischen Fragen. So griff zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstmals positiv die 1861 angegangene Bauernbefreiung indem z.b. ein funktionierendes ländliches Kreditwesen etabliert wurde und Bauern endlich an der Landwirtschaft teilhaben konnten. Noch nie zuvor war die russische Landwirtschaft so wettbewerbsfähig und produktiv wie im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Die drei "rückständigen Gesellschaften" waren dynamischer als bisher angenommen und ein Stück weit Konstrukt der Siegermächte. Nun beweist uns aber im Augenblick China deutlich, dass wirtschaftliche "Modernität" und liberalität durchaus mit einem politisch reaktionärem Regime vereinbar sind. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Kirchenhistoriker Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 @Wolfgang: Mir fällt der Autor der Publikation nicht mehr ein, ein Amerikaner, er untersuchte die Strukturen der drei "zurückliegenden" Reiche in Europa vor 1914, Russland, das Deutsche Reich und die K&K-Monarchie. Insbesondere im ökonomischen und im sozialen Bereich zeigten sich alle drei Länder dynamischer als zb. die westlichen Staaten. Sie holten also auf. Und er spekuliert fundiert darauf, daß diese ökonomischen und sozialen Entwicklungen auch politische Veränderungen - über die ja durchaus diskutiert wurden - mit sich gebracht hätten. Die Ideen der zweiten "heiligen Allianz", die ja zunächst vor allem vom Zaren getragen wurden wurden ja bereits in den 1890ern leise zu Grabe getragen. Er sah vor allem in Deutschland Modernisierungstendenzen im Betreich der Mitbestimmung - im sozialen Bereich war das Reich ja bereits führend, in Österreich Vorteile gegenüber anderen Nationen in Punkto Liberalität und Verständigung zwischen Volksgruppen und auch in der sozialen Frage und auch für Russland sah er Verbesserungen im Rechssystem und in ökonomischen Fragen. So griff zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstmals positiv die 1861 angegangene Bauernbefreiung indem z.b. ein funktionierendes ländliches Kreditwesen etabliert wurde und Bauern endlich an der Landwirtschaft teilhaben konnten. Noch nie zuvor war die russische Landwirtschaft so wettbewerbsfähig und produktiv wie im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Die drei "rückständigen Gesellschaften" waren dynamischer als bisher angenommen und ein Stück weit Konstrukt der Siegermächte. Nun beweist uns aber im Augenblick China deutlich, dass wirtschaftliche "Modernität" und liberalität durchaus mit einem politisch reaktionärem Regime vereinbar sind. Ich glaube nicht, daß China dies auf lange Sicht wird durchhalten können. Ob eine Veränderung evolutionär oder revolutionär erfolgen wird ist offen. Aber bisher sind viele gesellschaftliche Veränderungen durchaus evolutionär erfolgt, andere revolutionär. In Preußen erkämpfte sich das Parlament die Budgethoheit auch mit politischen Mitteln, ebenso war die Sozialgesetzgebung des Reiches Ausfluß politischer sozialer Reformbemühungen (daß noch weitere Gründe eine Rolle spielten ist unzweifelhaft). Ich erwähnte die Bauernbefreiung im Zarenreich, Kam die Veränderungen in England. Viele Strukturen in Ö-U waren anachronistisch und es wäre nur eine Frage der zeit gewesen bis sie einer Veränderung unterworfen worden wären. Wie im Zarenreich auch. Das Deutsche Reich war da schon sehr weit. Viele politischen Entscheidungen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, ich denke da z.b. auf die Aufhebung des Schändlichen Dekrets durch die Provinzialandtage waren Ausfluß der veränderten sozialen und ökonomischen Bedingungen im Land. Das selbstbewußte Wirtschaftsbürgertum (hierbei im Bund mit dem sich organisierenden politischen Katholizismus) trat an die Stelle des alten Landadels und das führte z.b. in Preußen zu nachhaltigen Veränderungen - ohne Revolution. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 (bearbeitet) Neuere Forschungen aus den USA und aus Deutschland sprechen von einem großen Modernisierungsschub in der K&K-Monarchie die sie ohne weiteres über 1914 hinaus lebensfähig gemacht hätte. Vielleicht sollte man sagen: In den Koordinaten des europäischen Staatensystems nach 1871 hätte das Habsburgerreich auf lange Sich kaum Chancen gehabt. Aber sogar das wird von einigen jungen Historikern wie etwa Afflerbach inzwischen bestritten. Hallo KH! Worin sollen Neuerungen bestanden haben...... Im nahezu endlosen Gerangel um die Verfassung? Ein Staatsgrundgesetz dass zwar einen Gleichheitsgrundsatz kannte aber weiter am Zensuswahlrecht festhielt, .......ein mäßig intelligenter Franz Joseph der nicht nur kraft Alter in seinen Konventionen erstarrt war und seine möglichen Nachfolger - zuerst Rudolf und dann Franz Ferdinand immer schön klein hielt und ihre Modernisierungsideen Richtung Föderalismus strikt ablehnte..... Und dann der jetzt selige ebenfalls mässig intelligente Karl mit seiner hochintelligenten überehrgeizigen und vor Sendungsbewußtsein strotzenden Frau.....wes Geistes Kind die beiden waren, zeigen doch der Widerruf des Rücktritts bei der Ausreise in die Schweiz und die dilletattischen Restaurationsversuche in Ungarn...... Das Zensuswahlrecht ist seit 1870 langsam in Richtung allgemeines Wahlrecht geändert worden. Ich habe es doch nur als Beispiel gebracht, um aufzuzeigen, dass das Verständnis des Gleichheitsgrundsatzes ebenfalls einem Wandel unterliegt, und weder politisch noch rechtlich einfach von heute auf 1919 rückprojiziert werden kann mit der Behauptung "böses Sonderrecht". bearbeitet 11. Februar 2010 von Edith1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 11. Februar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 Wenn jemand noch nicht weiß wes Geistes Kinder die HH (Hoch Habsburg) Nostalgiker sind, lese er/sie den Aufruf in kath.net. sich zu melden wenn man zur Seligsprechung der Ex Kaiserin Zita - natürlich nur Positives - zu sagen hat. Der Artikel ist überschrieben mit: Selige Kaiserin Zita...ohne Fragezeichen also quasi schon als Feststellung Natürlich spricht kath.net von der "Monarchin"......eine Monarchin ohne Monarchie ist wie eine Wursthaut ohne Wurst. Ich frage mich übrigens warum man immer von der "Kaiserin" spricht.....das war sie meines Wissens nie, sondern eben die Frau des Kaisers.....(was übrigens auf dem Schild bei ihrem Sarg in der Kapuzinergruft richtig angeführt ist...dort steht Zita von Bourbon Parma Gemahlin Kaiser Karls I.......) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Werner001 Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 Es ist zwar müßig, aber ich ich halte für wahrscheinlich, daß sich eine österreichisch-ungarische Monarchie 1938 nicht so jubelnd hätte anschließen lassen. Das erinnert mich etwas an meinen kleinen Bruder, der als Kind mal gesagt hat: "Gut dass Kolumbus gelebt hat, sonst wüssten wir gar nicht, dass es Amerika gibt." Werner Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 Wenn jemand noch nicht weiß wes Geistes Kinder die HH (Hoch Habsburg) Nostalgiker sind, lese er/sie den Aufruf in kath.net. sich zu melden wenn man zur Seligsprechung der Ex Kaiserin Zita - natürlich nur Positives - zu sagen hat.Der Artikel ist überschrieben mit: Selige Kaiserin Zita...ohne Fragezeichen also quasi schon als Feststellung Natürlich spricht kath.net von der "Monarchin"......eine Monarchin ohne Monarchie ist wie eine Wursthaut ohne Wurst. Ich frage mich übrigens warum man immer von der "Kaiserin" spricht.....das war sie meines Wissens nie, sondern eben die Frau des Kaisers.....(was übrigens auf dem Schild bei ihrem Sarg in der Kapuzinergruft richtig angeführt ist...dort steht Zita von Bourbon Parma Gemahlin Kaiser Karls I.......) die Frau des Kaisers ist naürlich Kaiserin ebenso wie Königin von Ungarn Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Franciscus non papa Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 Wenn jemand noch nicht weiß wes Geistes Kinder die HH (Hoch Habsburg) Nostalgiker sind, lese er/sie den Aufruf in kath.net. sich zu melden wenn man zur Seligsprechung der Ex Kaiserin Zita - natürlich nur Positives - zu sagen hat.Der Artikel ist überschrieben mit: Selige Kaiserin Zita...ohne Fragezeichen also quasi schon als Feststellung Natürlich spricht kath.net von der "Monarchin"......eine Monarchin ohne Monarchie ist wie eine Wursthaut ohne Wurst. Ich frage mich übrigens warum man immer von der "Kaiserin" spricht.....das war sie meines Wissens nie, sondern eben die Frau des Kaisers.....(was übrigens auf dem Schild bei ihrem Sarg in der Kapuzinergruft richtig angeführt ist...dort steht Zita von Bourbon Parma Gemahlin Kaiser Karls I.......) die Frau des Kaisers ist naürlich Kaiserin ebenso wie Königin von Ungarn das ist sachlich falsch, auch wenn viele sowas immer wieder glauben. der gemahl der königin von england ist auch nicht könig, um mal ein beispiel aus einem anderen land zu bringen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 hier ist der korrekte Titel angeführt im Dekret des zuständigen Bischofs http://www.themakirche.at/dioezesanblatt/dbl_1002.pdf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Florianklaus Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 Wenn jemand noch nicht weiß wes Geistes Kinder die HH (Hoch Habsburg) Nostalgiker sind, lese er/sie den Aufruf in kath.net. sich zu melden wenn man zur Seligsprechung der Ex Kaiserin Zita - natürlich nur Positives - zu sagen hat.Der Artikel ist überschrieben mit: Selige Kaiserin Zita...ohne Fragezeichen also quasi schon als Feststellung Natürlich spricht kath.net von der "Monarchin"......eine Monarchin ohne Monarchie ist wie eine Wursthaut ohne Wurst. Ich frage mich übrigens warum man immer von der "Kaiserin" spricht.....das war sie meines Wissens nie, sondern eben die Frau des Kaisers.....(was übrigens auf dem Schild bei ihrem Sarg in der Kapuzinergruft richtig angeführt ist...dort steht Zita von Bourbon Parma Gemahlin Kaiser Karls I.......) Dein Lieblingskardinal Franz König hat übrigens bei den Exequien immer nur von "unserer Schwester, Kaiserin Zita" gesprochen. Ich hab`s seinerzeit im Fernsehen verfolgt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 Vielleicht sollte man bedenken, dass die wilde Vermischung von Anrede, Titel und Bezeichnungen teils im politischen, teils im gesellschaftlichen und teils im rechtlichem Kontext auf jeden Fall zu falschen Ergebnissen führt? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 11. Februar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 (bearbeitet) hier ist der korrekte Titel angeführt im Dekret des zuständigen Bischofshttp://www.themakirche.at/dioezesanblatt/dbl_1002.pdf Mein Grundguter, da ich annehmedass Die Habsburger selbst ihre Titel kennen, schaue man auf Wiki unter "Zita von Bourbon Parma", dort ist ein Bild vom Sarg in der Kapuzinergruft und wenn man es vergrössert kann man das Namensschild lesen: Zita von Bourbon Parma Gemahlin Kaiser Karls I, Königin von Böhmen, gekrönte Königin von Ungarn und dann noch ein paar Titel die man nicht mehr entziffern kann. Sie war jedenfalls genausowenig Kaiserin wie Frau Fischer Bundespräsidentin ist...... Das Ganze ist ein Unfug aus den alten Sissy Filmen......Sissy Kaiserin der Herzen bearbeitet 11. Februar 2010 von wolfgang E. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 (bearbeitet) da ich annehmedass Die Habsburger selbst ihre Titel kennen, schaue man auf Wiki unter "Zita von Bourbon Parma", dort ist ein Bild vom Sarg in der Kapuzinergruft und wenn man es vergrössert kann man das Namensschild lesen: Zita von Bourbon Parma Gemahlin Kaiser Karls I, Königin von Böhmen, gekrönte Königin von Ungarn und dann noch ein paar Titel die man nicht mehr entziffern kann. Sie war jedenfalls genausowenig Kaiserin wie Frau Fischer Bundespräsidentin ist...... Im Englischen wäre Sie "Empress Consort" gewesen, ein Begriff, den es im Deutschen nicht gibt. Im Deutschen wird der Titel der Ehegattinnen immer nach dem des Mannes geformt, auch wenn sie protokollarisch hinter ihm rangiert. Gem. Salischem Recht konnte es keine Thronfolgerinnen geben, weshalb sich über Jahrhunderte schlichtweg nicht die Notwendigkeit ergab seine adäquate Bezeichnung zu finden. Darum auch Kaiserin Elisabeth, Kaiserin Zita, Kaiserin Auguste-Viktoria. http://de.wikipedia.org/wiki/Royal_Consort Und was die Titelübernahme angeht: meine Mutter ist in Ö (gut vor 30 Jahren) noch als "Frau Lehrer" bzw. "Frau Studienrat" angesprochen worden. Frau Fischer mit Frau Bundespräsident anzureden halte ich in Ö für nicht so unwahrscheinlich... bearbeitet 11. Februar 2010 von Flo77 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 Lang lebe das Staatsarchiv! Traueranzeige des Hofes für Kaiserin Elisabeth Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 da ich annehmedass Die Habsburger selbst ihre Titel kennen, schaue man auf Wiki unter "Zita von Bourbon Parma", dort ist ein Bild vom Sarg in der Kapuzinergruft und wenn man es vergrössert kann man das Namensschild lesen: Zita von Bourbon Parma Gemahlin Kaiser Karls I, Königin von Böhmen, gekrönte Königin von Ungarn und dann noch ein paar Titel die man nicht mehr entziffern kann. Sie war jedenfalls genausowenig Kaiserin wie Frau Fischer Bundespräsidentin ist...... Im Englischen wäre Sie "Empress Consort" gewesen, ein Begriff, den es im Deutschen nicht gibt. Im Deutschen wird der Titel der Ehegattinnen immer nach dem des Mannes geformt, auch wenn sie protokollarisch hinter ihm rangiert. Gem. Salischem Recht konnte es keine Thronfolgerinnen geben, weshalb sich über Jahrhunderte schlichtweg nicht die notwendigkeit ergab seine adäquate Bezeichnung zu finden. Darum auch Kaiserin Elisabeth, Kaiserin Zita, Kaiserin Auguste-Viktoria. http://de.wikipedia.org/wiki/Royal_Consort Und was die Titelübernahme angeht: meine Mutter ist in Ö (gut vor 30 Jahren) noch als "Frau Lehrer" bzw. "Frau Studienrat" angesprochen worden. Frau Fischer mit Frau Bundespräsident anzureden halte ich in Ö für nicht so unwahrscheinlich... der Titel "Bundespräsident" ist geschützt. Wenn sie so angeredet wird - und das passiert ihr öfter - pflegt sie zu sagen: "Ich bin die Frau Fischer. Bundespräsident ist mein Mann." (Selbst miterlebt) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 Ich hab sie bei unserer ersten Begegnung mit gnädige frau angesprochen das ist nie falsch Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
wolfgang E. Geschrieben 11. Februar 2010 Autor Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 (bearbeitet) Ich hab sie bei unserer ersten Begegnung mit gnädige frau angesprochen das ist nie falsch Die Anwort einer sehr lieben alten Dame aus meinem Bekanntenkreis wenn sie jemand so anspricht: Höre sie auf damit ich bin ja nicht die Frau Schratt. bearbeitet 11. Februar 2010 von wolfgang E. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 Ich hab sie bei unserer ersten Begegnung mit gnädige frau angesprochen das ist nie falsch Die Anwort einer sehr lieben alten Dame aus meinem Bekanntenkreis wenn sie jemand so anspricht: Höre sie auf damit ich bin ja nicht die Frau Schratt. "Gnädige Frau" war die sehr österreichische Lösung im ORF, als Zita bei ihrem Besuch seinerzeit in den 70ern dort ein ausführliches Interview gab. Fand ich eigentlich nett. Die alte Dame, die ja tatsächlich einmal Monarchin war, mit "Frau Habsburg-Lothringen" anzureden, hätte ich auch Probleme gehabt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Flo77 Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 "Gnädige Frau" klingt so bourgois. Madame, Madam, Mijvrouw, Signora, oder Senora haben irgendwie mehr Esprit bzw. klingen nicht ganz so überanstrengt. Wobei es für einen Kulturhistoriker doch mal eine schöne Aufgabe wäre herauszufinden, warum man im Deutschen Sprachraum "Mein Herr" und "Meine Dame" ("Meine Frau" weckt ja nun noch völlig irreleitende Assoziationen) praktisch nicht mehr findet. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Edith1 Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 (bearbeitet) "Gnädige Frau" klingt so bourgois. Madame, Madam, Mijvrouw, Signora, oder Senora haben irgendwie mehr Esprit bzw. klingen nicht ganz so überanstrengt. Wobei es für einen Kulturhistoriker doch mal eine schöne Aufgabe wäre herauszufinden, warum man im Deutschen Sprachraum "Mein Herr" und "Meine Dame" ("Meine Frau" weckt ja nun noch völlig irreleitende Assoziationen) praktisch nicht mehr findet. Ist in Österreich und auch in Ungarn eine völlig normale, harmlose Anrede. "Dame" ist doch aber die alte Bezeichnung, die die adelige Frau meinte, und nur diese. "Madame" ist daher um keinen Deut weniger überanstrangt. Man könnte allerdings auch ins Treffen führen, dass selbst "Frau" ein (bürgerlicher) Ehrentitel war. Wir haben es in "Gnädige Frau" eben zusammengefügt und behandeln das Blumenmädchen wie eine Herzogin bearbeitet 11. Februar 2010 von Edith1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 Ich hab sie bei unserer ersten Begegnung mit gnädige frau angesprochen das ist nie falsch Die Anwort einer sehr lieben alten Dame aus meinem Bekanntenkreis wenn sie jemand so anspricht: Höre sie auf damit ich bin ja nicht die Frau Schratt. "Gnädige Frau" war die sehr österreichische Lösung im ORF, als Zita bei ihrem Besuch seinerzeit in den 70ern dort ein ausführliches Interview gab. Fand ich eigentlich nett. Die alte Dame, die ja tatsächlich einmal Monarchin war, mit "Frau Habsburg-Lothringen" anzureden, hätte ich auch Probleme gehabt. in den 80ern ich durfte mit meinem Großvater dabei sein werde es nie vergessen Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Siri Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 Ich hab sie bei unserer ersten Begegnung mit gnädige frau angesprochen das ist nie falsch Die Anwort einer sehr lieben alten Dame aus meinem Bekanntenkreis wenn sie jemand so anspricht: Höre sie auf damit ich bin ja nicht die Frau Schratt. ach ja die gute frau Schratt Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Julian A. Geschrieben 11. Februar 2010 Melden Share Geschrieben 11. Februar 2010 Ich hab sie bei unserer ersten Begegnung mit gnädige frau angesprochen das ist nie falsch Die Anwort einer sehr lieben alten Dame aus meinem Bekanntenkreis wenn sie jemand so anspricht: Höre sie auf damit ich bin ja nicht die Frau Schratt. "Gnädige Frau" war die sehr österreichische Lösung im ORF, als Zita bei ihrem Besuch seinerzeit in den 70ern dort ein ausführliches Interview gab. Fand ich eigentlich nett. Die alte Dame, die ja tatsächlich einmal Monarchin war, mit "Frau Habsburg-Lothringen" anzureden, hätte ich auch Probleme gehabt. Lächerlich. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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