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Ökumene


Lichtlein

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Zitat von sstemmildt am 18:53 - 1.Juli.2002

1. Die "Kirchenväter" lebten im wesentlichen nicht im Mittelalter, sondern in der christlichen Antike.

 

Genau das war die Zeit der Väter. Im Westen bis Gregor dem Großen (604) im Osten bis Johannes von Damaskus (750).

Ggf. kann man die Zeit im Westen bis Isidor von Sevilla ausdehnen

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Gast Ketelhohn
Es ist mir eine besondere Freude, mich den Beiträgen von Sven, Jürgen, Ralf und Thomas einfach anzuschließen. Ach Jungs, ihr seid herrlich heute abend. :)
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Hallo Sven,

 

 


wirklich ein hervorragendes Beispiel, wie Ökumene
nicht
funktioniert, lieferst Du hier ab.

 

funktioniert Ökumene im Sinne der katholischen Kirche denn, indem der Papst sich gleich zum Oberhaupt über ALLE Christen sieht?

 

1. Die "Kirchenväter" lebten im wesentlichen nicht im Mittelalter, sondern in der christlichen Antike. Die waren meistens auch durchaus alles andere als machthungrig, sondern haben sich - in einer Weise, die uns heute sicher eher fremd ist - häufig mit allem und jedem angelegt (auch mit den Mächtigen), um Grundfragen der christlichen Lehre zu klären. Deren Positionen sind übrigens weitgehend auch bei den nachreformatorischen christlichen Gemeinschaften (Lutheranern etc.) anerkannt.


 

Gut, da habe ich mich ungenau ausgedrückt.

 


2. Du meinst dagegen wahrscheinlich den einen oder anderen der mittelalterlichen oder Renaissance-Päpste. Welche eigentlich? Die ganz üblen waren nämlich für die kirchliche Lehre völlig unbedeutend.


 

Es wäre ja schlimm, wenn diese bedeutend gewesen

wären.

 


3. Es würde mich doch mal interessieren, was Du mit "im Mittelalter dazuerfundenen Gedöns" meinst. Das ist ja ein sehr hübscher Spruch - aber leider wohl auch nicht mehr als das.


 

Das Papsttum, eine Kirche, die als Staat auftritt, das Zölibat, die Marienverehrung, die Heiligsprechung von Menschen durch andere Menschen, all die Dinge, welche die Verfasser der Bibel sicher nicht so gewollt haben.

 


Aber Deine ganze Kritik an der Kirche scheint sich ja vor allem an dem "Bonbonpapier" festzumachen, an dem angeblichen "Prunk und Protz". Nun, Deinen persönlichen Geschmack will ich Dir ja nicht streitig machen. Aber wenn das alles ist, was dich stört, dann ist das ja kein Problem.


 

Gut, es hängt Euch ja auch einiges an diesen Sachen fürs Auge, wie mir scheint. Mir nicht. Gut, mein Problem.

 


Solange Du nicht der Meinung bist, daß
allein
Kirchen, die in schmucklosen Betonbauten aus den siebziger Jahren untergebracht sind, die "alleinseligmachenden" sind


 

Es gibt keine alleinseligmachende Kirche.

Kommt es im Übrigen auf den Kirchenbau an? Ich bin auch ein Fan alter Kirchen, wirklich, aber vor allem im Sinne der Historie und des Erhaltens. Zeitgemäß für die Lehre ist es heute nicht mehr.

 

Die 70er-Jahre-Bauten würde ich ja nicht mal als Wohnung nehmen, also da wären wir uns also einig
:)
Der Betonbaustil war eine generelle Grausamkeit der Architekten in den 70er-Jahren, das hat nix mit den Kirchen allgemein zu tun.

 

Daß diese einseitige Konzentration auf Äußerlichkeiten recht unfruchtbar ist, bedarf wohl keiner Erläuterung.


 

leider ist die katholische Kirche diejenige, die sich besonders auf Äußerlichkeiten konzentriert.

 

 

Viele Grüße,

 

Johannes

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Zitat von Corinna am 17:21 - 1.Juli.2002[brJeder halbwegs gebildete katholische Christ weiss übrigens, dass mit der "einen, heiligen, katholischen Kirche", von der im Credo die Rede ist, nicht exklusiv die römisch-katholische Kirche gemeint ist.

Ja.

 

Zu diesem Thema hier der interessanteste Artikel, den ich jemals im Netz dazu gefunden habe (von Kirchenrat Herbert Goltzen+, einer der Väter der Evangelischen  Michaelsbruderschaft, der Liturgischen und der Ökumenischen Bewegung):

 

"Ich glaube die heilige katholische Kirche".

 

 

Liebe Grüße, Peter.

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Zitat von sstemmildt am 17:40 - 1.Juli.2002

Neee, also Corinna, das ist so schlicht falsch.


 

Bitte was "ist so schlicht falsch"? Dass der Begriff "katholisch" im Glaubensbekenntnis nicht mit "römisch-katholisch" gleichzusetzen ist?

 

Corinna

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Zitat von Corinna am 12:14 - 3.Juli.2002

 

Bitte was "ist so schlicht falsch"? Dass der Begriff "katholisch" im Glaubensbekenntnis nicht mit "römisch-katholisch" gleichzusetzen ist?


Liebe Corinna,

 

falsch ist daran die pauschale Darstellung (das ist so schlicht falsch).

 

Richtig ist, daß Robert nicht repräsentativ für die Kirche ist - im mancher Hinsicht bin ich froh, daß das so ist, in mancher anderer wäre es mir lieb, wenn mehr Leute in der Kirche etwas von ihm hätten. Falsch ist, anzunehmen, er stütze sich nicht auf die Beschlüsse des 2. Vatikanischen Konzils.

 

Richtig ist auch, daß die "eine, heilige katholische Kirche" mehr ist als diejenigen Leute, die sich hier auf Erden zur römisch-katholischen Kirche zählen. Falsch ist hingegen, daß dieser Begriff - auch im Credo - nicht exklusiv auf diese bezogen sei.

 

Denn es gibt nur eine Kirche. Diese ist hier auf Erden in der römischen Kirche verwirklicht (Du weißt, das ist diese "subsistit"-Sache) und wird vom Bischof von Rom geleitet. Auch wer sich nicht zu ihr bekennt oder zugeordnet fühlt, gehört ihr zu oder ist ihr zugeordnet.

 

Soweit die römische Lehre.

 

Man kann diese Lehre ablehnen. Sicher. Aber ob man das tut oder nicht, entscheidet sich nicht danach, ob einer "gebildet" ist oder nicht. Unter den Befürwortern wie denen, die das ablehnen, finden sich Gebildete und Totalidioten.

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Hallo Sven,

 


Zitat von sstemmildt am 14:42 - 3.Juli.2002

Denn es gibt nur
eine
Kirche. Diese ist hier auf Erden in der römischen Kirche verwirklicht (Du weißt, das ist diese "subsistit"-Sache) und wird vom Bischof von Rom geleitet. Auch wer sich nicht zu ihr bekennt oder zugeordnet fühlt, gehört ihr zu oder ist ihr zugeordnet.

 

Soweit die römische Lehre.

 

Man kann diese Lehre ablehnen.


 

Wie war das noch mit dem Mathematiker, der einen Zaun um eine Schafherde ziehen soll? Er baut einen Zaunkreis von einem Meter Durchmesser, stellt sich hinein und sagt: "Ich definiere: Hier ist draussen".

 

 

Diese "Lehre" (eher Ignoranz) ist eher eine Definition der rk-Kirche und nicht nur ablehnbar, sondern in unserer modernen Gesellschaft und Demokratie unhaltbar.

 

Die Kirche ist hier auf Erden nicht nur mit der römischen Kirche verwirklicht, sondern auch mittels allen anderen Konfessionen auch, welche die Bibel (AT und NT) als Grundlage haben.

 

Ich selbst fühle mich absolut nicht der römischen Kirche zugeordnet, auch wenn das einer ohne mein Einverständnis einfach so definiert! Das grenzt ja an Absolutismus...

 

Das meine ich eben mit dem Abstreifen oller Kamellen, irgendwie scheint sich das noch nicht bis zum Vatikan durchgesprochen zu haben.

 

Leute, wir leben im dritten Jahrtausend...

 

Eine Religion soll auch der Gesellschaft dienen, und das sehe ich mit oben angesprochener "Lehre" so nicht mehr gewährleistet.

 

 

Viele Grüße,

 

Johannes

 

 

(Geändert von Tachy um 15:10 - 3.Juli.2002)

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Zitat von sstemmildt am 14:42 - 3.Juli.2002

Man kann diese Lehre ablehnen. Sicher. Aber ob man das tut oder nicht, entscheidet sich nicht danach, ob einer "gebildet" ist oder nicht. Unter den Befürwortern wie denen, die das ablehnen, finden sich Gebildete und Totalidioten.


 

Dass der Begriff "katholisch" im Glaubensbekenntnis nicht auf den Begriff "römisch-katholisch" verengt werden kann, hat mit Zustimmung zu oder Ablehnung Deiner "Lehre" überhaupt nichts zu tun, sondern ergibt sich schlicht und ergreifend aus der Kirchengeschichte.

 

Corinna

 

 

(Geändert von Corinna um 15:12 - 3.Juli.2002)

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Zitat von Corinna am 15:09 - 3.Juli.2002

 

Dass der Begriff "katholisch" im Glaubensbekenntnis nicht auf den Begriff "römisch-katholisch" verengt werden kann, hat mit Zustimmung zu oder Ablehnung Deiner "Lehre" überhaupt nichts zu tun, sondern ergibt sich schlicht und ergreifend aus der Kirchengeschichte.

 

Corinna

 

 

(Geändert von Corinna um 15:12 - 3.Juli.2002)


 

Worte verändern ihre Bedeutung in der historischen Entwicklung. Deswegen finde ich es falsch, heutzutage den Begriff "katholisch" noch im Zusammenhang mit seiner ursprünglichen Bedeutung zu verwenden. Der Begriff "katholisch" kennzeichnet schon zu lange nur die römisch-katholische Glaubensgemeinschaft.

 

 

 

Viele Grüße,

 

Johannes

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Zitat von Tachy am 15:15 - 3.Juli.2002

 

Worte verändern ihre Bedeutung in der historischen Entwicklung. Deswegen finde ich es falsch, heutzutage den Begriff "katholisch" noch im Zusammenhang mit seiner ursprünglichen Bedeutung zu verwenden. Der Begriff "katholisch" kennzeichnet schon zu lange nur die römisch-katholische Glaubensgemeinschaft.

 


 

Im kirchlichen - "römischen" - Westen. Aber der ist nicht der Nabel der katholischen Welt, auch wenn ihn viele (noch) dafür halten. Der Papst aber hat's immerhin schon registriert.

 

 

 

Corinna

 

 

(Geändert von Corinna um 15:28 - 3.Juli.2002)

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Zitat von Tachy am 15:15 - 3.Juli.2002

Worte verändern ihre Bedeutung in der historischen Entwicklung. Deswegen finde ich es falsch, heutzutage den Begriff "katholisch" noch im Zusammenhang mit seiner ursprünglichen Bedeutung zu verwenden. Der Begriff "katholisch" kennzeichnet schon zu lange nur die römisch-katholische Glaubensgemeinschaft.


 

Was genau war die frühere Bedeutung von katholisch und was ist sie heute?

 

Der Begriff "römisch" katholisch ist eine Bezeichnung, die in der Folge der Reformation und der Bildung des reformatorischen Konfessionsbegriffs (confessio=Bekenntnis) entstanden ist und der heiligen katholischen Kirche als Konfessionsbezeichnung oktroyiert wurde. In der Folge hat sie ihn mitübernommen, verwendet ihn aber nur zur sprachlichen Abgrenzung gegenüber anderen Konfessionen. Im übrigen gibt es theologisch keine römisch katholische Kirche, sondern nur die katholische Kirche. Katholisch ist demnach die allumfassende Kirche - zeitlich, geographisch und inhaltlich. Sie wird geleitet vom römischen Bischof. Wer in einzelnen Punkten vom allumfassenden Glauben - in erster Linie inhaltlich - abweichende Positionen vertritt, ist nicht katholisch, sondern schismatisch. Teilkatholisch gibt es nicht, das ist begrifflicher Schwachsinn. Insofern ist die Bezeichnug "getrennte Brüder und Schwestern, die nicht in voller Einheit mit der katholischen Kirche stehen" zutreffend.

 

jakob

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Hallo Ketelhohn,

 


Zitat von Ketelhohn am 15:45 - 3.Juli.2002

Wohl gesprochen, Jakob. Leider habe ich bei Finanz- und Standesämtern bisher vergebens gegen dies dämliche „rk“ gekämpft ...

 


 

Ja und? Was willst du dranstehen haben, "kath."? Bei anderen steht "ev" oder "neuap" dran, was solls?

 

Mit "kath" wäre hier im Westen (wie Corinna schon treffend bemerkte) heutzutage dann trotzdem nur die römisch-katholische Kirche gemeint.

 

Aber ist das nicht egal? Den Glauben an Gott kann Dir doch keiner nehmen, oder?

 

Ich stelle mich nur gegen die irrige Annahme der römischen Katholiken, alle anderen Christen über einen Kamm scheren zu können, und die nichts mehr mit den (ichs sags nochmal ) dazuerfundenen "Traditionen" der römisch-katholischen Kirche zu tun haben wollen und die Euren Papst nunmal (aus ihrer Sicht zu Recht ) nicht als ihr geistliches Oberhaupt anerkennen. Deswegen sind das keine schlechteren Christen! Diese machen sich wenigstens noch Gedanken und gehen mit der Zeit.

 

Ökumene sollte auch Toleranz bedeuten...

 

Ich persönlich bin jedoch nicht tolerant gegenüber Ignoranz und Arroganz.

 

 

Viele Grüße,

 

Johannes

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Zitat von Tachy am 16:08 - 3.Juli.2002

 

Mit "kath" wäre hier im Westen (wie Corinna schon treffend bemerkte) heutzutage dann trotzdem nur die römisch-katholische Kirche gemeint. Aber ist das nicht egal? Den Glauben an Gott kann Dir doch keiner nehmen, oder?

 

Ich stelle mich nur gegen die irrige Annahme der römischen Katholiken, alle anderen Christen über einen Kamm scheren zu können, und die nichts mehr mit den (ichs sags nochmal ) dazuerfundenen "Traditionen" der römisch-katholischen Kirche zu tun haben wollen und die Euren Papst nunmal (aus ihrer Sicht zu Recht ) nicht als ihr geistliches Oberhaupt anerkennen. Deswegen sind das keine schlechteren Christen! Diese machen sich wenigstens noch Gedanken und gehen mit der Zeit.

 


 

Nein, das ist mir nicht "egal". Auf der uralten Definition von "katholisch" im Glaubensbekenntnis zu bestehen, hat nicht das Geringste mit der Vereinnahmung anderer christlicher Glaubensgemeinschaften zu tun. Und ist die bei Protestanten üblich gewordene Formulierung "christliche Kirche" nicht auch über einen Kamm geschoren?

 

Corinna

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Dann mach mal eine Liste der 1400 nichtkatholischen christlichen "Denominationen" mit ihren erfundenen Lehren sowie eine Liste der "dazuerfundenen "Traditionen" der römisch-katholischen Kirche", dann schauen wir mal gemeinsam drüber.

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Zitat von jakob am 16:18 - 3.Juli.2002

Dann mach mal eine Liste der 1400 nichtkatholischen christlichen "Denominationen" mit ihren erfundenen Lehren sowie eine Liste der "dazuerfundenen "Traditionen" der römisch-katholischen Kirche", dann schauen wir mal gemeinsam drüber.


 

Ganz abgesehen davon, dass die 1400 nichtkatholischen christlichen "Denominationen" auch nicht frei von der Sünde "selbsterfundener Traditionen" sind. Eine davon ist die, sich weinerlich von den "römischen Katholiken" auch dann vereinnahmt fühlen zu wollen, wenn kein "römischer" Katholik sie vereinnahmen will.

 

Corinna

 

 

(Geändert von Corinna um 16:36 - 3.Juli.2002)

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Zitat von rince am 16:20 - 3.Juli.2002

ihr habt wirklich schwerwiegende Probleme... oder einfach zuviel Zeit?


 

Ich hab den Browser auch nur nebendran offen, eigentlich sollte ich heut wirklich noch was schaffen, auch als Informatiker ;) !

 

Verlegen wirs auf heute abend ;)

 

Tachy

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Zitat von Corinna am 16:23 - 3.Juli.2002

Eine davon ist die, sich weinerlich von den "römischen Katholiken" auch dann vereinnahmt fühlen zu wollen, wo kein "römischer" Katholik sie vereinnahmen will.


 

Grins, wer hat denn damit angefangen

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Lieber Johannes,

 

ich habe das dumpfe Gefühl, Du hast nicht ganz verstanden, was ich gesagt habe. Aber vielleicht liegts ja auch an mir. also frage ich erstmal:

 

Diese "Lehre" (eher Ignoranz)

Wen oder was ignoriert die "rk-Kirche" denn dabei?

 

ist eher eine Definition der rk-Kirche

Nein, das ist keine Definition, sondern ein Lehrsatz, der wiederum u.a. auf Definitionen beruht. Aber was stört Dich daran?

 

und nicht nur ablehnbar, sondern in unserer modernen Gesellschaft und Demokratie unhaltbar.

Hm. Daß Thesen, die entweder wahr oder falsch sein können, demokratischen Entscheidungsfindungsprozessen überhaupt zugänglich sind, wäre mir neu. Was die "moderne Gesellschaft" damit zu tun hätte, ist mir auch unerfindlich. Könntest du den Zusammenhang einmal erklären? Nicht, daß ich mir nicht eine Erklärung denken könnte - aber die beruhte auf der Annahme, daß Du mich (bzw. diesen Satz) nicht recht verstanden hättest. Das möchte ich nicht unterstellen. also, hilf mir auf die Sprünge, bitte.

 

Die Kirche ist hier auf Erden nicht nur mit der römischen Kirche verwirklicht, sondern auch mittels allen anderen Konfessionen auch, welche die Bibel (AT und NT) als Grundlage haben.

Wie kommst Du darauf? Genauer gesagt, wie begründest du, daß es nicht so sein kann, wie ich behaupte? Du kannst ja gerne anderer Meinung sein, aber wenn du das so apodiktisch behauptest, und es der "rk-Kirche" offenbar verübelst, daß sie das so sieht, solltest Du doch dafür auch Gründe haben.

 

Übrigens: nicht "mit der römischen Kirche", sondern "in ihr" - also, meine Behauptung geht noch um einiges weiter.

 

Ich selbst fühle mich absolut nicht der römischen Kirche zugeordnet, auch wenn das einer ohne mein Einverständnis einfach so definiert!

Das ist ja völlig selbstverständlich - ich weiß gar nicht, was da das Ausrufezeichen soll. Wozu die Aufregung?

 

Das grenzt ja an Absolutismus...

Unfug. Absolutismus hat dazu nicht einmal eine ungefähre Nähe. Entweder Du hast recht - dann kann Dir das, was ich sage, ja völlig schnurz sein. Oder ich hab recht - dann kann es Dir ja nur recht sein, wenn Du schon mit "im Boot" bist.

 

Das meine ich eben mit dem Abstreifen oller Kamellen,

Ich weiß schon, daß Du "das" damit meintest. Nur was Dich an "dem" stört, ist mir völlig unklar.

 

irgendwie scheint sich das noch nicht bis zum Vatikan durchgesprochen zu haben.

Doch, das hat sich schon vor eine Weile durchgesprochen. Nur denke ich, daß dort eine ganz ähnliche Verwunderung über Deine Aufregung herrschen dürfte, wenn sie sie wahrnähmen.

 

Leute, wir leben im dritten Jahrtausend...

War mir auch schon aufgefallen. Nur wüßte ich nicht, was das ändern sollte.

 

Eine Religion soll auch der Gesellschaft dienen, und das sehe ich mit oben angesprochener "Lehre" so nicht mehr gewährleistet.

Aha - soll sie das? Inwiefern? Wie war das noch mit dem Reich, das nicht von dieser Welt ist? Ich hab das ganz blöde Gefühl, Du bist hier aber so was von auf dem Holzweg...

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Zitat von Ralf am 18:05 - 1.Juli.2002

Wahrscheinlich hat es hier kaum jemand mitbekommen, wir drehen uns ja meist um uns selbst, aber als vor ein paar Jahren mal JPII in Armenien war - beim damals noch lebenden Katholikos Karekin I. (glaube ich, der jetzige ist der II. oder?), da wurde in einem gemeinsamen Dokument feierlich festgehalten und -gestellt, dass die christologische Differenz in der Lehre (Monophysitismus und so was) nicht inhaltlich sondern schwerpunktmäßig gelagert sei, somit keine wirkliche Trennung in der Auffassung existiere.

 

So etwas ließe sich durchaus, nach entsprechender Annäherung - der Satus quo lässt das noch nicht zu - für andere Christen untereinander denken.

 

Paz y bien,

Ralf

 


 

Hallo Ralf,

 

das hört sich in der Tat sehr gut an. Ich muß auch sagen, daß ich diesbezüglich - was die Verständigung mit der Orthodoxie (- ups, ist das der korrekte Ausdruck?!-) angeht, dem Papst ein Lob aussprechen muß.

 

viele Grüße

 

Olli  

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Zitat von jakob am 16:30 - 3.Juli.2002


Zitat von Corinna am 16:23 - 3.Juli.2002

Eine davon ist die, sich weinerlich von den "römischen Katholiken" auch dann vereinnahmt fühlen zu wollen, wo kein "römischer" Katholik sie vereinnahmen will.


 

Grins, wer hat denn damit angefangen


 

Egal *grins*,

ich mach jedenfalls mal weiter.

 

Weitere "Traditionen" in manchen der 1400 nicht-"katholischen" Denominationen wären zum Beispiel:

Die "römisch-katholische" Kirche zum Feindbild zu erklären und als solches zu erhalten;

Die Bibel als Steinbruch zu benutzen, um mit aus dem Gesamtgefüge gebrochenen Brocken nach "römischen" Katholiken zu werfen.

 

 

 

Ein besonders dreistes Beispiel dafür hat ganz aktuell Tachy abgeliefert, als er ausgerechnet bei den "katholischen Glaubensgesprächen" einen Thread "Zölibat" (Untertitel: so viel zur Bibel) mit einem Bibelvers eröffnete, der mit dem Zölibat nichts, aber auch rein gar nichts zu tun hat.

 

 

 

Corinna

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Zitat von Tachy am 15:15 - 3.Juli.2002

 

Worte verändern ihre Bedeutung in der historischen Entwicklung. Deswegen finde ich es falsch, heutzutage den Begriff "katholisch" noch im Zusammenhang mit seiner ursprünglichen Bedeutung zu verwenden. Der Begriff "katholisch" kennzeichnet schon zu lange nur die römisch-katholische Glaubensgemeinschaft.


 

Die Abgrenzung ist allerdings eine sehr einseitige.

 

aus http://www.autobahnkirche.de

 

Der Begriff "katholisch":

 

Das aus dem Griechischen abgeleitete "katholisch" bedeutet übersetzt: "Über den ganzen Erdkreis, weltumspannend". Katholizität ist ein Wesensmerkmal der von Jesus Christus initiierten Kirche

 

Wenn die Kirche Jesu Christi eine weltweite Kirche ist, kann sie letztlich auch nur eine einzige sein. So wie es in den Briefen des Neuen Testamentes heißt:

 

Als ein Leib und ein Geist seid ihr berufen, in einer Hoffnung...ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller..."

(Brief an die Epheser, 4.Kapitel).

 

Die Wirklichkeit sieht anders aus. Es gibt heute einen kaum zu überblickenden Pluralismus von christlichen Kirchen, kirchlichen Gemeinschaften und Gruppierungen. Die Ökumene (wörtl.: Zusammenleben) und die Einheit der Christen sollte dringliches Anliegen aller christlichen Kirchen, Konfessionen und Gruppen sein.

 

Seit der Zeit der Reformation im 16.Jahrhundert (Martin Luther) versteht man den Begiff katholisch konfessionell eingeengt und in Abgrenzung gegenüber nicht (mehr) katholischen, "protestantisch-evangelischen" Christenheit, bzw in Abgrenzung gegenüber den orthodoxen Kirchen. Vor allem im Behördendeutsch wird "katholisch" gerne präzisiert als "römisch-katholisch", weil die zentrale Leitungsinstanz der Weltkirche ihren Sitz in Rom hat.

 

Diese eingeengte und abgrenzend benutzte Begrifflichkeit ist sehr irreführend und mehr als bedauerlich, da sowohl die evangelischen als auch die katholischen und ebenso auch die orthodoxen Christen nach ihrem eigenen Selbstverständnis die Attribute

katholisch (weltweit)

evangelisch (am Evangelium orientiert)

orthodox (rechtgläubig) für sich beanspruchen können.

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Zitat von sstemmildt am 14:42 - 3.Juli.2002

Denn es gibt nur
eine
Kirche. Diese ist hier auf Erden in der römischen Kirche verwirklicht (Du weißt, das ist diese "subsistit"-Sache) und wird vom Bischof von Rom geleitet. Auch wer sich nicht zu ihr bekennt oder zugeordnet fühlt, gehört ihr zu oder ist ihr zugeordnet.


 

Ja ich weiss, das ist diese "subsistit"-Sache, von der in Lumen Gentium die Rede ist. Hierzu der (spätere) Kardinal Grillmeier im LThK:

 

"Die Theologische Kommission (des Konzils) hat sich jedoch für das einfache 'subsistit' entschieden und damit die Frage nach dem Verhältnis der einen Kirche zu den vielen Kirchen bewusst offen gelassen. Damit ist wiederum eine Entwicklung von unabsehbarer Tragweite möglich geworden."

 

Ein erster Entwurf war übrigens vom Konzil abgelehnt worden. Dieser lautete: "Diese Kirche also... ist die katholische Kirche, die vom Römischen Papst und den Bischöfen ... geleitet wird."

 

Dasselbe noch einmal, in anderen Worten:

 

"Das letzte Konzil hatte die Textvorlage: "Die einzige Kirche Christi, die wir als die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche bekennen, ist die [römisch-] katholische Kirche" verändert und gesagt: "ist verwirklicht" (subsistit in) in der [römisch-]katholischen Kirche. Prof. Alois Grillmeier, der spätere Kardinal, schreibt in seinem offiziellen Konzilskommentar: "Damit soll betont werden, daß die römische Kirche als Lokalkirche nur ein Teil der Gesamtkirche ist ... Es wird nicht mehr ein absolutes, exklusives Identitätsurteil ausgesprochen" (LThK Ergänzungsband 1, 175).

 

Corinna

 

Zu Kardinal Grillmeier:

http://www.st-georgen.uni-frankfurt.de/bib.../grillmeier.htm

 

(Geändert von Corinna um 18:48 - 4.Juli.2002)

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