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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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vor 14 Minuten schrieb Gratia:

Aber ich frage mich auch, wie kann sich eine ganze Gruppe so missbrauchen lassen, ohne dass bei jemandem der Verstand einsetzt und sie sich offen verweigern? Brainwashed?

Diese Mechanismen sind im Prinzip gut erforscht, lässt sich aber jetzt nicht schnell in einem Post darstellen.

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vor 2 Stunden schrieb gouvernante:

Diese Mechanismen sind im Prinzip gut erforscht, lässt sich aber jetzt nicht schnell in einem Post darstellen.

Ist ja auch in anderen Bereichen schon gelungen, auch mit ganzen Völkern. Trotzdem ...

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Köln: Jetzt gibt es ein Gutachten, vom Kölner EB in Auftrag gegeben, dass dem nicht veröffentlichten Gutachten das Unterlaufen von Standards vorwirft. Der Betroffenenbeirat, der vorab ignoriert wurde, wird ins Boot geholt.

https://www.erzbistum-koeln.de/news/Erzbistum-Koeln-veroeffentlicht-unabhaengige-Untersuchung-bis-zum-18.-Maerz-2021

https://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/ebkportal/rat_und_hilfe/sexualisierte-gewalt/.content/.galleries/unabhaengige-untersuchung/Jahn_Streng-Endfassung-Gutachten-zu-RAe-Westpfahl-pp.-Oktober-2020-geschwarzt.pdf

 

Wer da wohl wen manipuliert, instrumentalisiert etc...

bearbeitet von gouvernante
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Jetzt erfasst das ganze das Umfeld von Johannes Paul II
https://www.kirche-und-leben.de/artikel/missbrauchsuntersuchung-vatikan-bestraft-polnischen-kardinal-gulbinowicz
der Kardinal galt neben dem verstorbenen Kardinal Deskur als graue Eminenz dieses Pontifikates

bearbeitet von Spadafora
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vor 45 Minuten schrieb Spadafora:

 

Das paßt alles zum Führungsverhalten im EB Köln. Leider. Der Artikel macht aber nicht klar (oder ich hab#s nicht gelesen), ob da Kardinal Meisner noch hätte melden müssen oder ob die Täter schon tot waren.

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vor 8 Stunden schrieb gouvernante:

 

Offenbar, wenn ich mir neben Aachen auch das EB Köln ansehe, hat das Versagen beim Thema Mißbrauch nicht das geringste mit theologischen Positionen von Bischöfen zu tun:

 

https://www.katholisch.de/artikel/27576-gutachten-belastet-aachener-altbischof-mussinghoff-und-ex-generalvikar

bearbeitet von rorro
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vor 6 Stunden schrieb gouvernante:

 

Danke. Das wollte ich auch gerade verlinken. Das Gutachten "Sexueller Missbrauch Minderjähriger und erwachsener Schutzbefohlener durch Kleriker im Bereich des Bistums Aachen im Zeitraum 1965 bis 2019" mit über 450 Seiten ist komplett als Datei im Netz und wurde auch vom Bistum verlinkt.

Die Causa ist auch spannend, weil das Gutachten für das Bistum Aachen von der gleichen Kanzlei (Westpfahl Spilker Wastl, München) erstellt wurde wie das Gutachten für das Erzbistum Köln. Und während der Kölner Kardinal Woelki "sein" Gutachten für so schlecht gemacht hält, dass er es nicht veröffentlichen will und die Zusammenarbeit mit der Münchner Kanzlei beendet hat, hat sich das Bistum Aachen für einen radikal gegensetzlichen Weg entschieden. Das Gutachten wurde heute in einer online übertragenen Pressekonferenz vorgestellt. Bischof Dieser versicherte, er habe das Gutachten vorher nicht gesehen. Zudem hatte das Bistum zuvor alle Gläubigen eingeladen, die Live-Übertragung online zu verfolgen.

Alfons

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Ich habe das Gutachten heute in Teilen gelesen - gespart habe ich mir die historischen Abrisse und die Hinweise zum kirchlichen Strafrecht, daswas ich davon gelesen habe, naja, so gut kann ich weltliches Strafrecht auch....

 

Es ist im Blick auf Köln natürlich insofern spannend, als dass man vermuten darf, dass das Kölner Gutachten nicht nur identisch aufgebaut ist, sondern dass man auch dort die noch lebenden Entscheidungsträger mit den Ergebnissen vorab konfrontiert hate, mit dem bekannten Ergebnis.

 

Ich halte das Gutachten für sehr ausgewogen, er wirdausgewiesen, was man aus den Akten und Gesprächen sicher weiß, was man auf der Datengrundlage vermuten darf (aber eben nicht sicher bewiesen ist), was die Autoren erstaunt oder irritiert (vor allem die zum Teil gegensätzlichen Verhaltensweisen Hemmerles, die mal auf ein Verständnis für die Situation und dann wieder auf totale Ignoranz hindeuten) und wo sie Strukturen meinen erkennen zu können.

 

Wesentlich und sehr gut finde ich den Abschnitt (der - darauf verwette ich meinen  Codex - identisch im Kölner Bericht stehen dürfte), in dem sie betonen, es gehen nicht darum, Personen an den Pranger zu stellen, weil sie ja nur sähen, wie sie sich konkret verhalten haben, nicht aber was ihre Beweggründe waren, sondern dass esdarum gehe, Verhaltensweisen aufzuzeigen, die objektiv falsch waren, ganz gleich was die Akteure beabsichtigten.

 

Schwach und ein wenig enttäuschend fand ich die Reaktion Mussinghoffs, der nun alles Heiner Schmitz zuzuschieben versucht, der sich nun nicht wehren kann. Als Bischof ist man angeblich letztverantwortlich für alles, was passiert, und  selbst wenn Schmitz und von Holtum alles versteckt und  verborgen und dem Bischof nicht verraten hätten (was angesichts der Tatsache, dass dieser Bischof Ahnung von Kirchenrecht hat, absonderlich wäre), dann wäre er  zumindest schuld daran, die beiden ernannt und nicht abberufen zu haben.

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vor 22 Minuten schrieb rorro:

Ein zweites Gutachten kann man ja dennoch in Auftrag geben.

 

Solange neue Gutachten bestellen, bis einem das Ergebnis gefällt? ;)

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Das Bistum Aachen geht beim Thema "Sexueller Missbrauch" nach der Veröffentlichung des Gutachtens weiter massiv in die Öffentlichkeit. Heute erschien in den regionalen Tageszeitungen eine ganzseitige (!) Zeitungsanzeige, in der Opfer des Missbrauchs gebeten werden, sich zu melden.

 

In einem Statement auf der Website des Bistums sagt  Bischof Dr. Dieser zum Entschluss, das Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl öffentlich zu präsentieren: "Wir sind froh, diesen Schritt gegangen zu sein. Denn nun haben wir Klarheit und klar benannte Fehler der Vergangenheit. Die Sicht der Gutachter liegt allen offen, jeder kann sich seine Meinung bilden. Gerade das ist es, was der Aufklärung dient!" Das kann man durchaus als Kritik am benachbarten Erzbistum Köln interpretieren.

 

bearbeitet von Alfons
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vor einer Stunde schrieb Alfons:

Das kann man durchaus als Kritik am benachbarten Erzbistum Köln interpretieren.

 

Die feinste Kritik kam von Ingo Brüggenjürgen, ich ziehe meinen Hut vor ihm: 

https://www.domradio.de/video/wenn-nur-die-wahrheit-frei-macht

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Meisner und der Missbrauch - das Kölner Schmierentheater geht weiter. Wie es scheint - das habe ich aus einem anderen Artikel - haben Meisner und Schwaderlapp eine klare römische Weisung einfach ignoriert, wohl auch, um einem bekannten Buchautor nicht zu schaden. Das Rennen, wer ihn schneller aus dem Verzeichnis nimmt, hat Patmos gwonnen, bei Herder findet man ihn wohl noch (wenn ich richtig geraten habe).

 

Aber damit erklärt sich auch, warum Wölki fast eine Million ausgibt, um eine Studie zu verstecken.

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vor 5 Stunden schrieb Chrysologus:

Meisner und der Missbrauch - das Kölner Schmierentheater geht weiter. Wie es scheint - das habe ich aus einem anderen Artikel - haben Meisner und Schwaderlapp eine klare römische Weisung einfach ignoriert, wohl auch, um einem bekannten Buchautor nicht zu schaden. Das Rennen, wer ihn schneller aus dem Verzeichnis nimmt, hat Patmos gwonnen, bei Herder findet man ihn wohl noch (wenn ich richtig geraten habe).

 

Aber damit erklärt sich auch, warum Wölki fast eine Million ausgibt, um eine Studie zu verstecken.

 

Wenn Du den meinst, den ich vermute, dann war er laut Wikipedia sogar so beliebt, daß es viele Protest-Briefe an Meisner gab, als dieser ihm die weitere Seelsorge 2013 verbot.

bearbeitet von rorro
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In praktisch jeder Täterakte finden sich solche Schreiben. Das ändert nichts an der Verantwortung des Oberen.

 

Wenn der Bericht nun wahr ist, dann hat Meisner gegen eine klare römische Anweisung gehandelt, was bestimmte Vorurteile bestätigt. Und dann hat Schwaderlapp zu gehen.

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vor 3 Stunden schrieb Chrysologus:

In praktisch jeder Täterakte finden sich solche Schreiben. Das ändert nichts an der Verantwortung des Oberen.

 

Gar keine Frage. Ich stelle damit nur fest, wie manipulativ die Täter sein können.

 

Zitat

Wenn der Bericht nun wahr ist, dann hat Meisner gegen eine klare römische Anweisung gehandelt,

 

Ja, das wäre dann so.

 

Zitat

Und dann hat Schwaderlapp zu gehen.

 

Mittlerweile haben einige zu gehen (aus verschiedenen kirchenpolitischen "Lagern"). Ich persönlich wäre ja für das chilenische Modell der Verantwortungsübernahme. Doch das ist den dt. Bischöfen nicht zuzutrauen. Weder den Kardinälen Marx und Woelki noch vielen anderen Bischöfen (von denen nicht wenige als Generalvikare früher ja auch Personalverantwortung hatten, siehe Heße).

 

Nein, die dt. Bischöfe kleben zu sehr an ihren Posten um zu gehen. Woelki hat angekündigt zu gehen, wenn bei ihm persönlich Protektionismus von Tätern oder ähnliches festgestellt werden sollte. Von anderen ist mir das nicht bekannt.

 

In der Politik gehen die Leute wegen viel weniger. in der Kirche wird allerdings mindestens genauso viel Politik betrieben, mit ähnlich harten Bandagen.

bearbeitet von rorro
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vor 10 Stunden schrieb rorro:

 

Wenn Du den meinst, den ich vermute, dann war er laut Wikipedia sogar so beliebt, daß es viele Protest-Briefe an Meisner gab, als dieser ihm die weitere Seelsorge 2013 verbot.

Von dem Herrn habe ich auch so einiges in meinem Regal stehen ... 😮

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vor 29 Minuten schrieb rorro:

Ich stelle damit nur fest, wie manipulativ die Täter sein können.

Um Täter zu werden, muss man (wenn man es nicht mit roher Gewalt macht), Vertrauen aufbauen und führen könnne. Ein guter geistlicher Begleiter und ein erfolgreicher Täter brauchen ziemlich dieselben Fähigkeiten, und manche sind auch beides, was aber selten ist. Um erfolgreich leiten zu können, braucht es ein Stück Narzissmus, Täter haben davon meist einen etwas größeren Anteil als andere, aber auch das ist kaum abzugrenzen. Darin besteht ja das Drama.

 

vor 32 Minuten schrieb rorro:

Mittlerweile haben einige zu gehen (aus verschiedenen kirchenpolitischen "Lagern"). Ich persönlich wäre ja für das chilenische Modell der Verantwortungsübernahme. Doch das ist den dt. Bischöfen nicht zuzutrauen. Weder den Kardinälen Marx und Woelki noch vielen anderen Bischöfen (von denen nicht wenige als Generalvikare früher ja auch Personalverantwortung hatten, siehe Heße).

Wir sprechen hier über einen sehr konkreten Vorgang - dafür sollte der Täter Verantwortung übernehmen, nicht die Allgemeinheit. Das chilenische Modell entspricht einer Bußfeier mit Generalabsolution, bei der der einzelne am Ende dann doch keien Verantwortung zu übernehmen hat.

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