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Die katholische Kirche und der Missbrauch


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Geschrieben
  Am 9.12.2020 um 16:44 schrieb Chrysologus:

Meisner und der Missbrauch - das Kölner Schmierentheater geht weiter. Wie es scheint - das habe ich aus einem anderen Artikel - haben Meisner und Schwaderlapp eine klare römische Weisung einfach ignoriert, wohl auch, um einem bekannten Buchautor nicht zu schaden. Das Rennen, wer ihn schneller aus dem Verzeichnis nimmt, hat Patmos gwonnen, bei Herder findet man ihn wohl noch (wenn ich richtig geraten habe).

 

Aber damit erklärt sich auch, warum Wölki fast eine Million ausgibt, um eine Studie zu verstecken.

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Was Du da verlinkt hast, ist ein wirklicher Hammer, sowas grenzt ja schon fast an Kumpanei. Diese Art von Verbrechern nutzte den kirchlichen Deckmantel von Vertrauen bewusst, um ihre Taten zu begehen, und die Kirche in Köln ermöglichte ihnen somit wieder und wieder, ihre Taten fortzusetzen.

Ich frage mich, was oder wen eine Kirche eigentlich noch erreichen will, deren moralische Autorität dermaßen angeschlagen ist? 
Es ist für mich inzwischen jedenfalls klar, dass es keinesfalls einen Schlußstrich bei der Aufklärung des Missbrauchs geben darf.

Und es ist wohl einfach auch gut, dass es hier keinerlei Vertrauensvorschuss qua „Amt“ oder „Mission“ gibt. Glaubwürdigkeit per se ist erledigt.

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 9.12.2020 um 16:44 schrieb Chrysologus:

Aber damit erklärt sich auch, warum Wölki fast eine Million ausgibt, um eine Studie zu verstecken.

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Aus einem "Sondervermögen des Erzbischöflichen Stuhls". Muß ein großer Stuhl sein, unter dem man so Einiges verstecken kann.

 

bearbeitet von Marcellinus
Geschrieben
  Am 10.12.2020 um 10:23 schrieb Marcellinus:

 

Aus einem "Sondervermögen des Erzbischöflichen Stuhls". Muß ein großer Stuhl sein, unter dem man so Einiges verstecken kann.

 

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Das Erzbistum und sein Stuhl sind recht alt, da dürfte sich im Laufe der Zeit so einiges angesammelt haben.

Geschrieben
  Am 10.12.2020 um 08:29 schrieb laura:

Von dem Herrn habe ich auch so einiges in meinem Regal stehen ... 😮

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Mindert der Missbrauch die Qualität seiner Schriften?

Geschrieben
  Am 10.12.2020 um 10:31 schrieb Moriz:

 

Mindert der Missbrauch die Qualität seiner Schriften?

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Das nicht. Aber ist ein komisches Gefühl.

Sie sind schon länger überholt, also daher gehören sie eher ins Archiv ...

Geschrieben
  Am 10.12.2020 um 10:31 schrieb Moriz:

Mindert der Missbrauch die Qualität seiner Schriften?

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Eine interessante Frage, nicht nur in diesem Fall. Hängt der Wert eines Buches von der moralischen Qualität seines Autors ab, und - in direkter Folge - worin besteht eigentlich der Wert eines Buches? ;) 

Geschrieben
  Am 10.12.2020 um 08:57 schrieb Chrysologus:

Wir sprechen hier über einen sehr konkreten Vorgang - dafür sollte der Täter Verantwortung übernehmen, nicht die Allgemeinheit.

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Bei einem anderen Fall aus dem EB Köln waren ja ebenso die Bischöfe Genn und Overbeck involviert - und ich halte es nicht für unwahrscheinlich, daß alle Bistümer genug Leichen im Keller haben, wenn sie mal gut nachschauen. Ich denke, da würde es viele "konkrete Vorgänge" geben..

 

  vor 2 Stunden schrieb Chrysologus:

Das chilenische Modell entspricht einer Bußfeier mit Generalabsolution, bei der der einzelne am Ende dann doch keien Verantwortung zu übernehmen hat.

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Beim chilenischen Modell ist der gesamte Episkopat zurückgetreten - und viele Demissionen wurden auch angenommen (nicht alle). Als Bußfeier würde ich das nicht bezeichnen...

Geschrieben
  Am 10.12.2020 um 10:38 schrieb Marcellinus:

Hängt der Wert eines Buches von der moralischen Qualität seines Autors ab, und - in direkter Folge - worin besteht eigentlich der Wert eines Buches? ;) 

Expand  

 

Das hängt vom Ziel des Autors mit seinem Werk ab. Wenn er moralische Ratgeber schreiben will, dann schon. Wenn er Romane schreibt, dann eher nicht (es sei denn, diese hätten moralische Ziele).

 

Wie das zu bewerten ist, wenn eine Kinderschänder pädagogische Werke schreibt, ist zwiespältig ...

Geschrieben
  Am 10.12.2020 um 11:15 schrieb rorro:

Wie das zu bewerten ist, wenn eine Kinderschänder pädagogische Werke schreibt, ist zwiespältig ...

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Ja, der Gedanken hat was. Ähnlich scheint es mir, wenn ein Autor ein Buch zur Ökonomie schreibt, das er als grundlegend versteht, selbst aber ständig am Rande der Pleite steht, und von einem Freund ausgehalten werden muß. ;) 

Geschrieben
  Am 10.12.2020 um 11:28 schrieb Marcellinus:

Ja, der Gedanken hat was. Ähnlich scheint es mir, wenn ein Autor ein Buch zur Ökonomie schreibt, das er als grundlegend versteht, selbst aber ständig am Rande der Pleite steht, und von einem Freund ausgehalten werden muß. ;) 

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Das könnte auch einfach der Unterschied zwischen Theorie und Praxis sein. Aber ich weiß, was Du meinst.

 

  Am 10.12.2020 um 10:38 schrieb Marcellinus:

worin besteht eigentlich der Wert eines Buches? ;) 

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In seiner Dicke.

Je mehr Papier, desto besser zum Anheizen des Ofens ;)

Geschrieben (bearbeitet)

Ich komme leider, trotz der Andeutungen, nicht auf die Personalie, um die wahrscheinlich bei diesem Missbrauchsfall gehen soll. Vielleicht stehe ich auch auf dem Schlauch. 

 

Wäre nett, wenn mir vielleicht jemand per PN auf die Sprünge helfen könnte. 

 

 

Saluti cordiali, 

Studiosus 

 

EDIT: Hat sich erledigt, vielen Dank. 

bearbeitet von Studiosus
Geschrieben
  Am 10.12.2020 um 05:27 schrieb Chrysologus:

Nun, wie es scheint, wird es in Köln noch spannender.

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Ja, es gibt Vorwürfe der Vertuschung, die sich gegen Kardinal Woelki richten. Bisher scheint aber nur der Kölner Stadtanzeiger berichtet zu haben, und der WDR.

Geschrieben
  Am 10.12.2020 um 10:38 schrieb Marcellinus:

worin besteht eigentlich der Wert eines Buches?

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Bei denen in meinen Regalen besteht der Wert (oder Unwert) im Inhalt. Bei einigen kommt auch noch eine schöne handwerkliche Verarbeitung dazu. Den Heizwert a la Moriz habe ich noch nicht geprüft.

Geschrieben
  Am 10.12.2020 um 12:47 schrieb Alfons:

 

Ja, es gibt Vorwürfe der Vertuschung, die sich gegen Kardinal Woelki richten. Bisher scheint aber nur der Kölner Stadtanzeiger berichtet zu haben, und der WDR.

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In der Sache eine ähmliche Situation wie bei Overbeck - zu Anfang der Amtszeit gesehen und grottenfalsch beurteilt (rein menschlich habe ich sogar ein wenig Verständnis für  Wölki). Overbeck ist damit an die Öffentlichkeit getreten, Wölki gibt anderer Leute Geld mit vollen Händne aus, um es zu vertuschen.

Geschrieben
  Am 10.12.2020 um 13:40 schrieb Chrysologus:

In der Sache eine ähmliche Situation wie bei Overbeck - zu Anfang der Amtszeit gesehen und grottenfalsch beurteilt (rein menschlich habe ich sogar ein wenig Verständnis für  Wölki). Overbeck ist damit an die Öffentlichkeit getreten, Wölki gibt anderer Leute Geld mit vollen Händne aus, um es zu vertuschen.

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das klingt jetzt vielleicht etwas kitschig aber ich frage mich wirklich was sind diese Bischöfe für Menschen

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 10.12.2020 um 13:40 schrieb Chrysologus:

Overbeck ist damit an die Öffentlichkeit getreten, Wölki gibt anderer Leute Geld mit vollen Händne aus, um es zu vertuschen.

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Woelki kennt den Inhalt der Gutachten nicht. Zumindest sagt das auch der Betroffenenbeirat, der jetzt nicht so begeistert ist von seinem Vorgehen.

 

Und Woelki hat gesagt, daß er zurücktreten würde, wenn persönliche Verfehlungen bekannt werden.

 

Man wird ihn daran messen. Bei Overbeck (Genn, Marx, ...) kann man das schon.

bearbeitet von rorro
Geschrieben
  Am 11.12.2020 um 11:04 schrieb Spadafora:

bin gespannt was da rauskommt
https://religion.orf.at/stories/3203482/

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"Das mutmaßliche Missbrauchsopfer" wollte "ausdrücklich nicht an der Aufklärung mitwirken" und der (mutmaßliche?) Täter war dement und stand kurz vor der himmlischen Gerechtigkeit (und ist inzwischen verstorben). Irgendwie kann ich Woelki da sogar verstehen, daß er in dem Fall nicht auch noch Rom wild machen wollte. Der Fall war damals schon nur noch was für die Statistik.

Geschrieben
  Am 11.12.2020 um 11:26 schrieb Moriz:

 

"Das mutmaßliche Missbrauchsopfer" wollte "ausdrücklich nicht an der Aufklärung mitwirken" und der (mutmaßliche?) Täter war dement und stand kurz vor der himmlischen Gerechtigkeit (und ist inzwischen verstorben). Irgendwie kann ich Woelki da sogar verstehen, daß er in dem Fall nicht auch noch Rom wild machen wollte. Der Fall war damals schon nur noch was für die Statistik.

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Die Ordnung in SST ist hier vollkommen klar, auch das muss gemeldet werden, man muss sogar (was aber auch manche nicht wissen) die Fälle melden, in denen man zum Schluss gekommen ist, dass nichts passiert ist. Mit Begründung und Akte in Kopie, damit die Römer das nachvollziehen können. Spätestens hier hat Wölki sich vollkommen regelwidrig verhalten, warum er jetzt dramatisch an den Papst appeliert, der mögedasnochmals prüfen, das erschließt sich mir nicht. Es wirkt wie ein Klammern an der Kathedra, und er würde solch ein Verhalten bei keinem Pfarrer durchgehen lassen. "Ja, ich habe mit der 16 jährigen Oberministrantin geschlafen, nun soll das die Staatsanwaltschaft mal prüfen und dann auch noch die Glaubenskongregation, und dann bin ich zum Rücktritt bereit!" ist keien Erklärung, die er allgemein akzeptiert.

Geschrieben
  Am 11.12.2020 um 11:46 schrieb Chrysologus:

Die Ordnung in SST ist hier vollkommen klar, auch das muss gemeldet werden, man muss sogar (was aber auch manche nicht wissen) die Fälle melden, in denen man zum Schluss gekommen ist, dass nichts passiert ist. Mit Begründung und Akte in Kopie, damit die Römer das nachvollziehen können. Spätestens hier hat Wölki sich vollkommen regelwidrig verhalten, warum er jetzt dramatisch an den Papst appeliert, der mögedasnochmals prüfen, das erschließt sich mir nicht. Es wirkt wie ein Klammern an der Kathedra, und er würde solch ein Verhalten bei keinem Pfarrer durchgehen lassen. "Ja, ich habe mit der 16 jährigen Oberministrantin geschlafen, nun soll das die Staatsanwaltschaft mal prüfen und dann auch noch die Glaubenskongregation, und dann bin ich zum Rücktritt bereit!" ist keien Erklärung, die er allgemein akzeptiert.

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Wirfst du dasselbe auch Marx und Overbeck vor? Deren Vergehen war wohl nicht minder. Mich beschleicht das durchaus möglicherweise irrende Gefühl, daß hier auch Kirchenpolitik eine Rolle spielt.

Geschrieben
  Am 11.12.2020 um 13:08 schrieb rorro:

 

Wirfst du dasselbe auch Marx und Overbeck vor? Deren Vergehen war wohl nicht minder. Mich beschleicht das durchaus möglicherweise irrende Gefühl, daß hier auch Kirchenpolitik eine Rolle spielt.

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Mir wäre bei beiden Herren nicht bekannt, das sie einen Vorwurf nicht gemeldet hätten.

Geschrieben (bearbeitet)
  Am 11.12.2020 um 13:23 schrieb Chrysologus:

Mir wäre bei beiden Herren nicht bekannt, das sie einen Vorwurf nicht gemeldet hätten.

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Nun müßte man für ein genaues Bild dazu die Bistumsarchive öffnen. Aber auch das bisher bekannte bei Overbeck (bekannten und verurteilten(!) Kinderschänder lange weiter beschäftigt) läßt ihn nicht in besserem Licht stehen als Woelki.

 

Marx dagegen hat als Bischof von Trier 2006 - siehe Wikipedia zu ihm und also lange nach Verabschiedung von SST - einen Priester nicht gemeldet.

 

Mir geht es nicht darum, daß sich Woelki rettet (ich halte einen Bischof für austauschbar, wie es die Kirche schon lange beweist). Mir geht es darum, nicht mit zweierlei Maß zu messen.

 

Hier hängen beide Kardinäle mit dem Hals in derselben Schlinge.

 

Daß das medial und hier im Forum ganz anders aussieht, ist Kirchenpolitik.

bearbeitet von rorro
Geschrieben
  Am 11.12.2020 um 11:46 schrieb Chrysologus:

Die Ordnung in SST ist hier vollkommen klar, auch das muss gemeldet werden, man muss sogar (was aber auch manche nicht wissen) die Fälle melden, in denen man zum Schluss gekommen ist, dass nichts passiert ist. Mit Begründung und Akte in Kopie, damit die Römer das nachvollziehen können. Spätestens hier hat Wölki sich vollkommen regelwidrig verhalten, warum er jetzt dramatisch an den Papst appeliert, der mögedasnochmals prüfen, das erschließt sich mir nicht.

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Nun, Die Tagespost schreibt:

 

  Zitat

Dem Erzbistum wurde kirchenrechtlich bestätigt, dass der Verdachtsfall des demenzbedingt nicht vernehmungsfähigen hochbetagten Geistlichen nicht obligatorisch nach Rom gemeldet werden musste.

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Vielleicht war das damals eine fehlerhafte Beratung, das wird sich zeigen.

 

(Marx dagegen hat offen zugegeben, gegen SST verstoßen zu haben - und wurde Kardinal und sitzt im 9er-Rat)

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