Moriz Geschrieben 23. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 23. Januar 2022 vor 9 Stunden schrieb Schmiede: Und Euer Bischof möchte nicht handeln? Der greift in den Sack mit verfügbaren Priestern und findet - nichts! Doch, ganz unten drin, da sind noch zwei. Noch schlimmer als der zu Ersetzende. Es hat schon gute Gründe, daß die immer noch im Sack sind. Mir sagte ein Pfarrer neulich, daß sein Bistum bei der Besetzung von (Groß-)Pfarrstellen jetzt auch auf Leute 'aus der zweiten Reihe' zurückgreifen muß. vor 9 Stunden schrieb Schmiede: die Bischofskonferenz möchte auch nicht handeln? Die Bischofskonferenz ist ein Beratungsgremium Gleichgestellter. Die kann allenfalls feststellen, daß sie alle leere Priestersäcke haben. Hierarchisch wäre es der zuständige Metropolit. Bei dem ist die Situation aber auch nicht anders - selbst wenn er kirchenrechtlich eingreifen könnten, geeignete Weihekanditaten kann auch er nicht herbeizaubern. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 23. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 23. Januar 2022 vor 9 Stunden schrieb Schmiede: 2. Der Gesetzgeber hat u.a. wegen der tatsächlichen Schwierigkeit, zeitlich länger zurückliegende Straftaten angemessen aufklären zu können, Verjährungsfristen bestimmt (die meisten hier thematisierten Fälle wären nach damaligem Recht nach fünf Jahren verjährt gewesen). Ein „Gutachten“, dass sich zum Großteil mit Fällen befasst, die 30, 40 oder 50 Jahre und länger zurückliegen, kann also keine seriöse juristische Aufklärungsarbeit leisten, sondern behilft sich unjuristisch und häufig mit voreingenommenen Belastungseifer (wie vorliegend) auf Zeugen vom Hörensagen (also Geschwätz und Gerüchte)." Der (kirchliche) Gesetzgeber hebt Verjährungen auch wieder auf, wenn ihm danach ist. Ich halte das aus grundsätzlichen Erwägungen für vollkommen daneben, aber es war Ratzinger, der das mit eingeführt hat. Der staatliche Gesetzgeber hingegen kennt Taten, die nie verjähren, er scheint eine Aufklärung also für möglich zu halten. Für die Aufarbeitung aber gilt, dass sie sich auf Dokumente stützt, die vor Jahren und Jahrzehnten und damit nahe an der Tat gefertigt wurden, und man befragt damals Beteiligte, wie denn die Abläufe damals waren - man kommt sehr nahe an die Taten heran. Ansonsten müssen sich die Apologeten Ratzingers schon fragen, warum sie hier ein Vorgehen für unsäglich halten, für das sie zugleich - wenn es sich gegen andere richtete - Ratzinger loben. vor 12 Minuten schrieb Moriz: vor 11 Stunden schrieb Chrysologus: Ich habe bislang wenige Fälle gesehen, in denen das geklappt hätte - und in denen hat man das Setting verändert. Bleibt die Frage, in wie weit das den Bischöfen bewusst sein konnte und musste. Ich gehe ja immer noch davon aus, daß der Umgang mit Missbrauchsfällen für einen Bischof ein eher seltenes Ereignis war. Das wird ihnen so nicht bewußt gewesen sein, eben weil sie das Geschehen falsch einordneten. Aber das ändert nichts daran, dass man sich um die Betroffenen nicht kümmerte. Aber wenn man denselben Täter mehrfach versetzt..... vor 14 Minuten schrieb Moriz: (Und: In welcher Reihenfolge bekommst Du die Fälle auf deinen Schreibtisch? Systematisch, chronologisch oder nach Schwere? Es dürfte für den Anfang einen Unterschied machen, ob man systematisch alle Personalakten nach Hinweisen durchsucht, auch solchen, die unterhalb auch kirchlicher Strafbarkeitsschwellen bleiben oder ob man mit den bekannten, dicken Akten anfängt.) Die Aufarbeitung beginnt gerade erst - bislang bekomme ich die Akten zufällig auf den Tisch, weil es Nachfragen zu einem bestimmtem Fall oder einen Täter gibt - die nun möglichen Anträge an die UKA haben da zu vielen Fragen geführt. Wie wir nun vorgehen werden, das klärt sich gerade. 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 23. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 23. Januar 2022 vor 3 Minuten schrieb Chrysologus: Der staatliche Gesetzgeber hingegen kennt Taten, die nie verjähren, er scheint eine Aufklärung also für möglich zu halten. Hier bin ich nicht so optimistisch wie Du, ich halte die Aufhebung der Verjährung bei Mord für ein Politikum. Derzeit steht eine KZ-Sekretärin wegen Beihilfe zum Mord vor Gericht. Ich frage mich da schon: Wenn ein Rechtsstaat wie die BRD über 70 Jahre braucht, um sie anzuklagen, wie will man dann einen Verbotsirrtum seitens der Täterin ausschließen? vor 7 Minuten schrieb Chrysologus: Die Aufarbeitung beginnt gerade erst - bislang bekomme ich die Akten zufällig auf den Tisch, weil es Nachfragen zu einem bestimmtem Fall oder einen Täter gibt - die nun möglichen Anträge an die UKA haben da zu vielen Fragen geführt. Wie wir nun vorgehen werden, das klärt sich gerade. Danke. Da scheint es also tatsächlich einen gewissen Bias in den untersuchten Fällen zu geben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Cosifantutti Geschrieben 23. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 23. Januar 2022 vor 14 Stunden schrieb laura: Leider ja. Die Priester der Gemeinde, in der ich wohne, gehören zu den Problemfällen. Deswegen feiere ich dort auch seit Jahren keinen Gottesdienst mehr mit. Was meinst du konkret mit "Problemfällen" ? Ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass es um Probleme im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch geht. Ich gehe doch davon aus, dass aktuelle Fälle von sexuellem Missbrauch, die strafrechtlich noch nicht verjährt sind, es selbstverständlich zur Anzeige kommt, dass alles gerichtlich geprüft wird und bei rechtskräftiger Verurteilung / nachgewiesener Straftat der Priester selbstverständlich aus dem Klerikerstand entlassen wird und er vom Priesteramt suspendiert wird. Wenn es dann nicht um "Problemfälle" im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch geht, sind es dann andere "Probleme" wo sich der Priester irgendwelcher Straftaten, Vergehen, Amtsmissbrauch schuldig macht ? ... Wenn ja, wieso unternimmt die Gemeinde nichts ? Oder enstehen die "Problemfälle" weil du eventuell nicht einverstanden bist mit dem Amtsauffassung des Priesters ? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
rorro Geschrieben 23. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 23. Januar 2022 vor 4 Stunden schrieb Chrysologus: Aber das ändert nichts daran, dass man sich um die Betroffenen nicht kümmerte. Das ist sicher so, bei allen bislang untersuchten Bistümern und Bischöfen, von Ratzinger über Woelki bis Marx. Selbst wenn ein Bischof alles richtig gemacht hat - nach kirchlichen Vorgaben - bedeutet das wahrscheinlich noch nicht, daß er eine Opferperspektive eingenommen hat. Dazu kommt ja noch der Umstand, daß die Mißbrauchten zum Großteil (wenn nicht gar alle) ebenfalls Kirche waren und sind weil getauft. Die Kirche hat nicht nur, sondern sie wurde auch mißbraucht. Daher haben eigentlich alle kirchlichen Führungskräfte versagt. Benedikt hat sich erst als Papst mit Opfern getroffen, er hätte es schon viel früher machen müssen. Ich vermute mal, so manch ein Bischof hat das bis heute nicht getan. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 23. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 23. Januar 2022 vor 7 Stunden schrieb Cosifantutti: Wenn es dann nicht um "Problemfälle" im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch geht, sind es dann andere "Probleme" wo sich der Priester irgendwelcher Straftaten, Vergehen, Amtsmissbrauch schuldig macht ? ... Wenn ja, wieso unternimmt die Gemeinde nichts ? Es sind dienstrechtlich relevante Problemfälle gewesen, für die man in anderen Berufen gekündigt würde. Und ja - die Gemeinde hat sehr viel unternommen. Aber das wurde viele Jahre lang ignoriert. Mehr möchte ich hier in aller Öffentlichkeit nicht schreiben - einfach wegen der Anonymität. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. nannyogg57 Geschrieben 23. Januar 2022 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 23. Januar 2022 (bearbeitet) Ich kann jetzt nicht behaupten, ich hätte das Gutachten gelesen, aber so an die vier Stunden habe ich schon damit zugebracht am Donnerstagabend. Bei den Fällen in der Vergangenheit bin ich nach zwei Dutzend ausgestiegen. Natürlich, man hat die Betroffenen nicht in den Blick genommen, das ist ja schon bekannt. Es wurde ihnen, bzw. den Eltern nach Aktenlage geglaubt, dass sich ein Geistlicher unsittlich verhielt - die Herrschaften im Ordinariat machten sich in diesem Punkt keine Illusionen. Hat man damals schon gewusst, was das bei den Betroffenen auslösen kann? Eine verräterische Notiz am Rande: "Das Kind ist wohlauf ..." Aha. Ob das Kind tatsächlich wohlauf war, das ist damit sicherlich nicht gesagt. Es klingt eher wie eine Erleichterung und Selbstberuhigung: Wenigstens darum muss man sich nicht kümmern, die Sache zumindest ist abgehakt. Und man hatte zumindest eine Grundahnung, die man schnell wegdrückte: Sexueller Missbrauch kann Schäden hinterlassen. Die Täter schickte man schon damals sehr wohl in Therapie, in der Regel ohne Erfolg. Dass mit jemanden, der sich unsittlich verhält, irgendwas nicht stimmt, das wusste man also auch. Wohin also mit dem Täter. Die Lösung war fast immer Seelsorge im Altersheim. Man gewinnt bei der Lektüre den Eindruck, die Altersheime dürften ziemlich stark mit sexuell auffälligen Priestern besetzt gewesen sein und man bekommt Mitleid mit den armen Senior*innen. Dann noch Krankenhausseelsorge, gelegentlich Gefängnisseelsorge und der Hinweis, dass Religionsunterricht nur in Mädchenschulen erteilt werden darf ... Offensichtlich stellte man immer wieder aufs Neue erstaunt fest, dass Seelsorge in Altersheimen oder Krankenhäusern immer Mithilfe in den Gemeinden bedeutete. Und immer wieder die vollkommen neue Erkenntnis, dass die Täter sich nicht an die schlauen Auflagen hielten ... der nächste Vorfall ließ dann nicht auf sich warten. Probleme bereitete auch, dem Täter zu ermöglichen, das Gesicht zu wahren: Wie soll er begründen, dass er jung und vital irgendwo nur einen Hilfsjob ausüben durfte, wie der Gemeinde erklären, dass er nicht Religionsunterricht erteilen würde? Also gab man nach ... Und natürlich das Versetzen innerhalb des Bistums, immer wieder der Versuch, Täter, die schon aus anderen Diözesen ins Bistum kamen und sich hier einiges zu Schulden kamen ließen, wieder zurückzuschicken. Natürlich zeigten sich die Sünder reumütig und erhielten deshalb aufmunternde Worte ... Die Befragung der noch lebenden Verantwortlichen, die in schriftlicher Form erfolgte, ist natürlich besonders interessant. Wetter behauptet, man hätte vor 2010 nicht gewusst, was sexueller Missbrauch bei Kindern anrichtet. Benedikt kann sich im entscheidenden Moment trotz seines guten Erinnerungsvermögens (das er betont) nicht erinnern. Es versagt zuverlässlich immer dann, wenn es brenzlig wird. Auch Marx sagt, er hätte vor 2010 nicht gewusst, dass Pfarrer H. in den 80gern wegen sexuellem Missbrauche rechtskräftig verurteilt worden war. Das hängt mit der leidigen Frage zusammen, ob die Erzdiözese jemals in Essen nachgefragt hat, warum der sehr brauchbare Pfarrer H. eigentlich eine Therapie in München bräuchte (aber inkorporiert hat man ihn nie, sehr seltsam ...). Und dann die seltsame Funktion von Soden-Fraunhofen. Nach Aktenlage in Engelsberg wohnend damit beauftragt, ein Auge auf Pfarrer H. zu haben. Aber dann eben seine Abfuhr an die Nachfrage des PGR von Garching, was denn dran wäre an den Gerüchten über eine pädophile Neigung ihres Ortsgeistlichen. Das ist dreist. Der Umgang mit Pfarrer H. ist fürwahr ein Sittengemälde. Die Anzahl der Täter unter der Geistlichkeit hält sich im Zeitraum von 1982 bis 2010 durchaus in Grenzen, der Eindruck, zölibatär lebende Menschen seien in besonderem Maß pädophil, hat keinerlei Bestand in der Realität, ebenfalls der Eindruck, die Kirche sei eine durchweg kriminelle Vereinigung. Aber die paar schwarzen Schafe, die hat man weder unter Kontrolle noch besteht der ernsthafte Wille, ihrem Treiben einen Riegel vorzuschieben. Und so wird man zum Mittäter. Das Jammern ist jetzt groß, theologisch wählt man vollkommen neue Wege zu erklären, warum man als Bischof nicht verantwortlich wäre. Dass die RKK eine episkopal verfasste Kirche ist, wo der Bischof grundsätzlich die absolute Leitungsvollmacht hat, wo man Laien weder das Recht zur Predigt in der Eucharistiefeier noch das Recht zu taufen zugestehen kann, weil das am Amtsverständnis kratzt, interessiert plötzlich Nullkommanix, wenn es darum geht, sich mit der Aussage, man hätte nichts gewusst aus der Verantwortung zu stehlen. Kann schon sein, dass man nichts wusste. Aber das ist nach der Verfassung der Kirche für einen Bischof keine Ausrede (Marx ist der Einzige, der das von allen Bischöfen unserer Diözese zumindest ansatzweise so sieht). Und besonders erheiternd - die Sache ist nur mit schwarzem Humor ertragbar - die Sache mit dem Pfarrer, der dem Exhibitionismus fröhnte. Das übte er, kluger Bursche, gerne woanders als an seinem Einsatzort aus. In diesem Fall könne man wohl nicht von sexuellem Missbrauch reden, so der ehemals unfehlbare Benedikt, denn es habe ja keine direkter körperlicher Kontakt bestanden. Außerdem habe er das ja als Privatmann gemacht, weswegen die Kirche selbst nicht betroffen sei ... Das Ende vom Lied ist, dass die Kirche sich selbst wohl gerade im Fall von Pfarrer H. alle Trümpfe aus der Hand genommen hat. Dank des sagenhaften dämlichen Umgang mit ihm greift nämlich der kirchenrechtliche Grundsatz, dass man wegen einer Sache nicht zweimal verurteilt werden darf. Der Skandal in seinem Fall ist die Dauer des Wegsehens und Ignorierens, nicht unbedingt das, was er sich tatsächlich zu Schulden kommen ließ (Das, was objektiv "massbar" ist. Ich möchte das Leid der jungen Leute, die in seine Fänge gerieten, damit nicht relativieren. Denn für denjenigen, den es trifft, ist das Leid absolut und nicht relativ). Es geht, auf gut Deutsch, noch schlimmer, und so kann man ihn nicht laisieren wegen dem, was an justiziablen Vorwürfen kirchenrechtlich noch übrigbleibt. Da hilft das internationale Medieninteresse an seiner Person nichts. Der Papst könnte es tun, aber es wäre tatsächlich und objektiv gesehen ungerecht. (Den staatlichen Behörden sind ja auch die Hände gebunden, aber zumindest ist nicht das Problem der Kirche. Dass sie ihm aber immer wieder Gelegenheit bot, auffällig zu werden, das ist der Skandal). Leider, leider, leider ist der Artikel hinter der Bezahlschranke der SZ, ich verlinke ihn trotzdem, denn die Überschrift allein fasst mit einem Satz zusammen, was über die Stellungnahme Benedikts zu sagen ist: "Den pathetischen Rotz hätte er sich sparen können." Hier spricht Michael Schlicker, seinerzeit Pfarrer in Grafing und auch in Garching, Amtsnachfolger von Pfarrer H. Eigentlich hatte er Anweisung, sich weder über Benedikt noch Friedrich Wetter gegenüber der Presse zu äußern, aber er hat es trotzdem getan. Dafür verdient er Hochachtung, weil es an der Zeit ist, dass die einfachen Leute in der Kirche, und so ein Landpfarrer gehört da auch dazu, endlich den Mund auftun und klar reden. Es ist ein Ausdruck der Loyalität, die etwas anderes ist als Solidarität. Das gehört zur Reform dazu, zur Veränderung des Systems: Dass die Menschen den Mund aufmachen und Verantwortung einfordern. Ich habe einmal geschwiegen und mich schuldig gemacht. Ich werde es nie wieder tun. bearbeitet 23. Januar 2022 von nannyogg57 1 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Cosifantutti Geschrieben 23. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 23. Januar 2022 Gerade eben schrieb laura: Es sind dienstrechtlich relevante Problemfälle gewesen, für die man in anderen Berufen gekündigt würde. Und ja - die Gemeinde hat sehr viel unternommen. Aber das wurde viele Jahre lang ignoriert. Mehr möchte ich hier in aller Öffentlichkeit nicht schreiben - einfach wegen der Anonymität. danke für die Info. Dass du es bei diesen allgemeinen Infos belässt, kann ich gut nachvollziehen. Immerhin hat sich die Gemeinde nicht einfach alles gefallen lassen, auch wenn sie wohl im Oridinariat auf taube Ohren gestoßen ist..... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Chrysologus Geschrieben 23. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 23. Januar 2022 vor 44 Minuten schrieb nannyogg57: Natürlich, man hat die Betroffenen nicht in den Blick genommen, das ist ja schon bekannt. Es wurde ihnen, bzw. den Eltern nach Aktenlage geglaubt, dass sich ein Geistlicher unsittlich verhielt - die Herrschaften im Ordinariat machten sich in diesem Punkt keine Illusionen. Hat man damals schon gewusst, was das bei den Betroffenen auslösen kann? Eine verräterische Notiz am Rande: "Das Kind ist wohlauf ..." hier hat man immerhin die Frage gestellt, wie es dem Kind geht - das war nicht die Regel. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schmiede Geschrieben 24. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 vor 10 Stunden schrieb laura: Und ja - die Gemeinde hat sehr viel unternommen. Aber das wurde viele Jahre lang ignoriert. Das ist ärgerlich. Wenn man als Gemeinde wirklich alles getan hat, Bischofskonferenz, Offizialat, die Nuntiatur und den Vatikan angeschrieben hat, und geschlossen der Fall ignoriert wird, gerade in der heutigen Zeit, dann ist das ernüchternd. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. Shubashi Geschrieben 24. Januar 2022 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 (bearbeitet) 10 hours ago, nannyogg57 said: Ich kann jetzt nicht behaupten, ich hätte das Gutachten gelesen, aber so an die vier Stunden habe ich schon damit zugebracht am Donnerstagabend. Bei den Fällen in der Vergangenheit bin ich nach zwei Dutzend ausgestiegen. Vielen Dank für die Mühe und die sehr gute Zusammenfassung. Vor allem die logischen Widersprüche, die sich eben aus episkopalem Leitungsprinzip und gleichzeitiger allgemeiner Flucht aus Verantwortung ergeben. Ich denke, das beschreibt auch das sich für Katholiken ergebende Dilemma: wieso erwartet der „Bischof“ Folgsamkeit von den Schafen, wenn er offensichtlich zur „Leitung“ derselben unfähig ist? „Weiheämter“ stellen ein ziemliches ideologisches Brimborium dar, aber letztlich ist der moralisch-spirituelle Gehalt leer, die so „Gesalbten“ werden hierarchisch privilegiert, oft ohne persönlich auch nur ein Mindestmaß dessen erfüllen zu können, was mit der Übernahme juristischer oder moralischer Verantwortlichkeit einher geht. Deshalb stellt diese Krise eben viele Elemente der traditionellen Kirchenverfassung infrage, was in einer globalen Organisation eine extrem schwierige Herausforderung ist: große Teile der Weltkirche stehen gar nicht unter öffentlichem Druck, weil es an Öffentlichkeit und demokratischer Verantwortungskultur fehlt - warum also den hierarchisch komfortablen Kirchenfeudalismus aufgeben? Hier hingegen wirkt dieser nur noch grotesk: wie kann man jetzt noch eine allgemeine Prärogative auch für die geweihten „Drecksäcke“ vertreten? Eine Kirche, die eben keine Delegation nach Fähigkeit betreibt (und eben auch bei Leitungsfunktionen auf allen Hierarchieebenen), wirkt deshalb völlig unbelehrbar, weil sie mit Prinzipien aufrechterhält, die v.a. entrechten und schaden, aber keinerlei vernünftig begründbaren Vorteile bieten. bearbeitet 24. Januar 2022 von Shubashi 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
o_aus_h Geschrieben 24. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 vor 40 Minuten schrieb Schmiede: Das ist ärgerlich. Wenn man als Gemeinde wirklich alles getan hat, Bischofskonferenz, Offizialat, die Nuntiatur und den Vatikan angeschrieben hat, und geschlossen der Fall ignoriert wird, gerade in der heutigen Zeit, dann ist das ernüchternd. Nicht nur ernüchternd, sondern Systemversagen. Das ist der Skandal. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 24. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 vor 2 Minuten schrieb o_aus_h: Nicht nur ernüchternd, sondern Systemversagen. Das ist der Skandal. ... weil das System letztlich ganz genau weiß, dass in ihrem Klerus zahllose "Problemfälle" sind. Und die "kleinen" Probleme (wie Zölibatsbruch mit der Gemeindereferentin) schon gar nicht mehr ahndet. Hier in der Diözese wird gerne berichtet, dass der Bischof schon erleichtert ist, wenn ein Priester "nur" wegen einer Frau aufhört (und nicht wegen noch pikanterer Dinge) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Dies ist ein beliebter Beitrag. nannyogg57 Geschrieben 24. Januar 2022 Dies ist ein beliebter Beitrag. Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 Ich möchte trotzdem noch einmal darauf hinweisen, dass die Mehrheit der Geistlichen und Laien eben keinen Dreck am Stecken haben. (Für mich gehören da auch die Priester dazu, die in festen Beziehungen leben, btw.) Je länger ich darüber nachdenke, desto unverschämter finde ich, dass von ihnen durch die Kirchenleitung ein Schweigen verlangt wird. Haben wir Anlass zu vertrauen, die schlauen Typen im Ordinariat hätten alles ganz wunderbar im Griff? Da spricht das Gutachten eine andere Sprache. Es ist nicht die Zeit, schweigenden Gehorsam einzufordern. Nicht von Menschen, denen die Verkündigung des Evangeliums anvertraut ist. Deshalb interessiert auch nicht, dass statistisch gesehen in anderen Vereinen und Organisationen sexueller Missbrauch in vergleichbarer Weise vertuscht wird. Man kann nicht von der Heiligkeit der Kirche schwafeln und dann ist sie so unheilig wie ein Fussballverein. Heiligkeit ist keine Sache, die der Kirche dient und die man wie einen Orden trägt, sie ist der Auftrag der Kirche für die Menschen. Wenn Menschen durch den Dienst der Kirche geschädigt werden und krank werden, dann ist das ganz konkret das Gegenteil von Heil. Wenn es Aufgabe von pastoralen Mitarbeiter*innen ist, das Evangelium zu verkünden, dann gehört es auch dazu, solche Widersprüche anzusprechen. 4 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schmiede Geschrieben 24. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 vor 38 Minuten schrieb laura: Hier in der Diözese wird gerne berichtet, dass der Bischof schon erleichtert ist, wenn ein Priester "nur" wegen einer Frau aufhört (und nicht wegen noch pikanterer Dinge) Naja, das ist Gerede, da würde ich nichts drauf geben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schmiede Geschrieben 24. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 (bearbeitet) vor 8 Minuten schrieb nannyogg57: Man kann nicht von der Heiligkeit der Kirche schwafeln und dann ist sie so unheilig wie ein Fussballverein. Nicht nur, dass es angesichts der relativ wenigen Fälle (warum wohl musste man für die Untersuchung einen Zeitraum von 75 Jahren wählen, und hat sich nicht auf die letzten 10 Jahre beschränkt?) eine merkwürdige Aussage ist, die furchtbar einseitig denkt: die Kirche redet nämlich vor allem auch von der Sündhaftigkeit. Erfahrungsgemäss fängt das Problem bereits in der Gemeindetoleranz an. Für viele Gemeinden ist ihr Anteil getan, wenn sie es beim Bischof melden. Ob der dann etwas macht, ist meist egal, man hat seine Schuldigkeit getan und es an „die Organisation“ abgegeben. Keine Info an die Bischofskonferenz, kein Kontakt zur apostolischen Nuntiatur, keine Info ans Kirchengericht, kein Kontakt nach Rom. Aktiv wird man meist erst wieder wenn es um Empörung geht. bearbeitet 24. Januar 2022 von Schmiede Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 24. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 34 minutes ago, Schmiede said: Nicht nur, dass es angesichts der relativ wenigen Fälle (warum wohl musste man für die Untersuchung einen Zeitraum von 75 Jahren wählen, und hat sich nicht auf die letzten 10 Jahre beschränkt?) eine merkwürdige Aussage ist, die furchtbar einseitig denkt: die Kirche redet nämlich vor allem auch von der Sündhaftigkeit. Erfahrungsgemäss fängt das Problem bereits in der Gemeindetoleranz an. Für viele Gemeinden ist ihr Anteil getan, wenn sie es beim Bischof melden. Ob der dann etwas macht, ist meist egal, man hat seine Schuldigkeit getan und es an „die Organisation“ abgegeben. Keine Info an die Bischofskonferenz, kein Kontakt zur apostolischen Nuntiatur, keine Info ans Kirchengericht, kein Kontakt nach Rom. Aktiv wird man meist erst wieder wenn es um Empörung geht. Was wäre das auch für eine Gemeinde, die ständig beim Arbeitgeber die Beaufsichtigung einfordert? Und wenn es um Kriminalität geht, ist v.a. allem bei schweren Straftaten die Polizei der richtige Ansprechpartner, nicht der Arbeitgeber. Und dann kann man auch soviel Vertrauen in unseren Rechtsstaat haben, dass die Gemeinde nicht zur Selbstjustiz schreiten muss. Nein, ich denke, bei einer Kirche, die so sehr und lange die Diskrepanz zwischen "Hirte" und "Schaf" betont hat, ist es kaum ein Ausweg, jetzt zu sagen, die Schafe hätten v.a. die Überwachung der Wölfe leisten müssen. 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 24. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 @Schmiede: Es wurde permanent an das Ordinariat gemeldet, von Eltern, von Geistlichen. Woher meinst du denn, dass die Informationen gekommen sind, die im Ordinariat in den Akten landeten? Aber dann war Ende mit dem Informationsfluss. Es gab auch keinen Informationsfluss zu den Gemeinden, Gott bewahre! "Wir haben hier einen recht netten charismatischen Pfarrer, der leider pädophil veranlagt ist. Das ist zunächst kein Verbrechen, pädophil zu sein, das ist eine Diagnose. Wir bitten Sie also darum, die Augen aufzuhalten und diesen Herrn zu unterstützen. Nämlich darin, dass er seine Finger von den Kindern lässt." Natürlich, keine Gemeinde hätte den Pfarrer haben wollen, schon klar. Deshalb hat man sie nicht darüber informiert. Und Rom wurde auch nicht informiert, btw. Die Verantwortlichkeit liegt zunächst beim Ordinariat und letztendlich erst mal beim Bischof, dann bei Rom. Rom hätte insofern einbezogen werden müssen, da nur Rom eine Laisierung aussprechen kann. Was man ja beim Pfarrer H. versäumt hat. Und wenn ein PGR dann mal Klarheit wollte, dann wurde er dreist angelogen. So passiert in Garching. Man hat auch auf den Therapeuten nicht gehört, btw. Und du denkst, eine Meldung nach Rom durch den PGR hätte die Welt verändert? Dass es wenige Fälle waren, tut nichts zur Sache. Das ist auch bei den Fußballvereinen der Fall. Und deshalb der Satz. "So unheilig wie ein Fußballverein." Wenn man sich mit der Gesellschaft vergleicht und sich darauf hinausredet, da wäre es auch nicht besser, dann ist man nichts anderes als die Gesellschaft und die Heiligkeit ist das Papier nicht wert, auf der sie steht. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schmiede Geschrieben 24. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 vor 11 Minuten schrieb Shubashi: Nein, ich denke, bei einer Kirche, die so sehr und lange die Diskrepanz zwischen "Hirte" und "Schaf" betont hat, ist es kaum ein Ausweg, jetzt zu sagen, die Schafe hätten v.a. die Überwachung der Wölfe leisten müssen. So ist das eben immer. Am Ende ist keiner zuständig. Wenn ich Missbrauch beobachte und mich das in meinem Gewissen berührt, bin ich im Grunde innerlich gedrängt, mich hier einzusetzen. Wenn es mich in meinem Gewissen nicht berührt und es mir im Grunde egal ist, ich also damit leben kann oder mich damit arrangiere, bin ich Teil des Systems, das sich hier versündigt hat. An dieser Stelle muss sich niemand, der in diesem Sinne Mitwissen war und nichts getan hat, als Ankläger aufspielen. Wir Laien sind schon sehr lange selbstbewusst in unserem Auftreten gegenüber der Kirche, gegenüber unseren Pfarrern usw. Wer diese Selbstbewusstheit verliert, wenn es um Straftaten geht, der ist bestenfalls feige. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schmiede Geschrieben 24. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 vor 6 Minuten schrieb nannyogg57: Aber dann war Ende mit dem Informationsfluss. Bedeutet: Gemeindemitglieder haben akzeptiert, dass ein Missbrauchstäter in seiner Stellung bleibt und nicht das ihnen kirchenhierarchisch mögliche getan, um die Kinder zu schützen. Von solchen Leuten muss niemand kommen und auf Benedikt mit dem Finger zeigen, wenn er unter seinen Möglichkeiten geblieben ist. Zum Teil verstehe ich allerdings diese Reaktion. In seinem eigenen, oft vielleicht nicht kirchlichen Umfeld ist es einfacher, mit den Kirchenfernen auf die Kirche raufzuhauen als zu bekennen: "Wir haben damals aber auch nicht gemacht, was wir hätten tun sollen." Es ist eine Art von Mitwisserschaft und damit auch Mittäterschaft auf allen Ebenen, bis zu den Mitgliedern einer Gemeinde. Damit meine ich nicht dich, es ist eine allgemeine Beobachtung, dass die Leute gern die Verantwortung auf die Organisation Kirche abschieben und damit ihr Gewissen rein waschen. Das könnte man mal biblisch reflektieren. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 24. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 @Schmiede: Wunderbar, ein Plädoyer für den synodalen Weg in Perfektion! Ich weiß nicht, inwieweit du mit dem vertraut bist, wie Stellen in der Kirche besetzt werden und wie es mit den wirklichen Rechten von Laien in der Kirche ausschaut. Derzeit ist es so, dass die Kirchenverwaltung nicht mal die Wand im Pfarrzentrum weißeln lassen darf, wenn es der zuständige Ortspfarrer nicht will. Den das Ordinariat geschickt hat, ohne die Gemeinde zu fragen. Und jetzt sollen die Laien die Hauptverantwortlichen sein? Bei einem Fußballverein würde ich das ja verstehen ... Ja, ich wusste was Pfarrer H. in Grafing gemacht hat und dass er rechtskräftig verurteilt wurde. Ja, ich bin nie auf die Idee gekommen, den Garchingern Bescheid zu sagen. Nein, ich wusste bis 2010 nichts von der Sache in Essen, sonst hätte ich den Vorfall in Grafing anders eingeordnet. Was sagst du jetzt? Hand aufs Herz - was hättest du gemacht? Mit einem emeritierten Weihbischof im Nachbarort von Garching, der sehr wohl Bescheid wusste einschließlich der Diagnose des Therapeuten (die mir auch nicht bekannt war), und der den PGR von Garching wissentlich und mit voller Absicht anlog? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
nannyogg57 Geschrieben 24. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 Darf ich also jetzt nichts mehr sagen? Ist meine Verantwortung größer als die der zuständigen Bischöfe? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 24. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 16 minutes ago, Schmiede said: So ist das eben immer. Am Ende ist keiner zuständig. Wenn ich Missbrauch beobachte und mich das in meinem Gewissen berührt, bin ich im Grunde innerlich gedrängt, mich hier einzusetzen. Wenn es mich in meinem Gewissen nicht berührt und es mir im Grunde egal ist, ich also damit leben kann oder mich damit arrangiere, bin ich Teil des Systems, das sich hier versündigt hat. An dieser Stelle muss sich niemand, der in diesem Sinne Mitwissen war und nichts getan hat, als Ankläger aufspielen. Wir Laien sind schon sehr lange selbstbewusst in unserem Auftreten gegenüber der Kirche, gegenüber unseren Pfarrern usw. Wer diese Selbstbewusstheit verliert, wenn es um Straftaten geht, der ist bestenfalls feige. Du meinst also, eine polizeiliche Anzeige reicht nicht aus, bzw. eine Information an den Arbeitgeber, wenn es um eine nicht strafrechtlich nicht eindeutige Sache geht? Welche anderen Maßnahmen, die nicht auf Selbstjustiz hinauslaufen, siehst Du denn als realistischerweise praktikabel an? Und was bedeutet für Dich der Begriff "Organisationsverantwortung", wenn sich daraus keinerlei Verantwortung für Funktions- und Amtsträger ergibt, sondern einfach jeder x-beliebige "Zeuge" schuld ist, weil er ja eine Tat nicht verhindert hat? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schmiede Geschrieben 24. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 vor 3 Minuten schrieb Shubashi: Du meinst also, eine polizeiliche Anzeige reicht nicht aus, bzw. eine Information an den Arbeitgeber, wenn es um eine nicht strafrechtlich nicht eindeutige Sache geht? Welche anderen Maßnahmen, die nicht auf Selbstjustiz hinauslaufen, siehst Du denn als realistischerweise praktikabel an? Und was bedeutet für Dich der Begriff "Organisationsverantwortung", wenn sich daraus keinerlei Verantwortung für Funktions- und Amtsträger ergibt, sondern einfach jeder x-beliebige "Zeuge" schuld ist, weil er ja eine Tat nicht verhindert hat? Ich meine: niemand muss sich aufspielen, der mitwissend war und nicht bis nach Rom das Problem gemeldet hat. Wir können hier gerne juristische und organisatorische Zuständigkeiten diskutieren - aber genau das ist das Problem. Es ist auch ein bisschen der Zeitgeist, dass Schuld prinzipiell bei den Klerikern sucht, anstatt bei sich selbst. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schmiede Geschrieben 24. Januar 2022 Melden Share Geschrieben 24. Januar 2022 vor 13 Minuten schrieb nannyogg57: Darf ich also jetzt nichts mehr sagen? Ist meine Verantwortung größer als die der zuständigen Bischöfe? Jeder, der zuschaut, trägt die Verantwortung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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