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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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vor 4 Stunden schrieb gouvernante:

Diese Frage sehe ich nicht. Es ist völlig egal ob Zölibat oder Ordensgelübde aus einer homo- oder heterosexuellen Identität her gelebt werden.

Wie heißt es so schön: "Es ist doch egal, mit wem der Priester nicht schläft!"

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vor 6 Minuten schrieb Moriz:

Wie heißt es so schön: "Es ist doch egal, mit wem der Priester nicht schläft!"

Nein. Das Problem ist, dass es seit ca 2005 eben nicht egal ist.

Offiziell dürfen keine Homosexuellen geweiht werden. Damit ist jeder Priester, der seit 2005 geweiht wurde und homosexuell ist, eigentlich zu Unrecht geweiht worden. 

Und das belastet manche extrem.

 

An die Foren-Oldies: Vor einigen Jahren gab es hier einen User, der als Priesteramtskandidat auch sein Bistum preisgegeben hatte, er war also reidentifizierbar. Ich erinnere mich gut daran, wie er irgendwann schier ausrastete, weil ihm ein anderer User - ob im Spaß oder im Ernst - Homosexualität unterstellte. 

Und das dürfte einen guten Grund gehabt haben: Er hatte schlicht Angst um seine Zukunft als Priester... 

bearbeitet von laura
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vor 11 Stunden schrieb rorro:

 

Der Mann ist über 90 Jahre alt. Was fallen Dir da für Möglichkeiten ein?

Das ist wirklich völlig einfach. Entweder er ist voll geschäftsfähig oder nicht. Wenn er es ist, müssen seine Äußerungen ernst genommen - auch wenn sie zu seinem Nachteil sind. Und wenn er es nicht ist, muss ein gesetzlicher Betreuer für ihn sprechen. 

Dazwischen gibt es nichts. Man kann ihn nicht einerseits als "papa emeritus" feiern und seine Äußerungen in kirchenpolitischen Debatten ernstnehmen und ihn gleichzeitig zum "armen, nicht mehr fitten Opa" machen, wenn er sich durch seine Äußerungen selbst den Ruf ruiniert. 

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vor 52 Minuten schrieb laura:

Die Diskussion hat sich hier gestern eher auf die Frage "Ist Denunzieren verwerflich?" fokussiert.

 

Mir ging es mit meiner Eingangsfrage nicht um eine Aufforderung zur Denunziation, sondern eher darum, auf einen Widerspruch hinzuweisen:

Einerseits verlangt die Kirche von ihren Mitarbeiterinnnen und Mitarbeitern eine Lebensführung, die überhaupt nicht mehr den gängigen Wertvorstellungen moderner Gesellschaften entspricht (z.B. kein Zusammenleben vor der Ehe, Verbot von homosexuellen Partnerschaften). 

Andererseits ist es - wie auch die Diskussion hier gezeigt hat - mehr oder weniger Konsens in der Kirche, dass man Verstöße großzügig "übersieht". 

 

Das hat für mich zwei Konsequenzen:

- Man entwickelt eine Tradition des "Nicht-so-genau-Hinschauens". Und das birgt die Gefahr, dass man eben auch da wegschaut, wo es nicht mehr um eine "persönliche Sünde" des Mitarbeiters/ der Mitarbeiterin geht, sondern um eine Straftat (z.B. wenn der Ministrant, mit dem Pfarrer Sex hat, eben minderjährig ist).

- Letztlich sind damit viele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erpressbar. Und das führt dazu, dass man den Pasti mit der doch "sehr, sehr offenen Haltung gegenüber jungen Mädchen" (Rest überlasse ich eurer Fantasie) eben doch nicht mal dem Dekan meldet, weil man ganz genau weiß, dass der dann melden könnte, dass man selbst eben mit der Freundin gemeinsam ... 

 

Es ist dann auch kein Wunder mehr, wenn man der Kirche Doppelmoral vorwirft. 

 

Nein, nicht das entwickelt eine Tradition des "Nicht-so genau-Hinschauens". Nicht so genau hingeschaut wird dann, wenn man auf Regelungen und Gesetze blick, anstatt auf Menschen.

Das Paradebeispiel hierfür ist genau der zölibatär lebende homosexuelle Priester

Wenn ein Priester sein Zölibat einhält, sollte es völlig egal sein, ob er hetero-, homo- oder sonstewie sexuell ist. Er unterscheidet sich von einem zölibatär lebenden heterosexuellen Priester nur  durch seine Sexualität. 

Genau Hinschauen sollte mMn für Christen bedeuten, dass sie genau hinschauen, ob in erster Linie ihr eigenes Handeln zur Botschaft Jesu Christi passt. Nun hat dieser Jesus Christus aber gerade nirgends vorgelebt, dass ein genaues Hinschauen bedeute, dass man darauf achte, dass die Regeln und Gesetze einer religiösen Gemeinschaft peinlich genau eingehalten werden. Ganz im Gegenteil brach er dieses Gesetze, wenn sie nicht im Dienste des Menschen standen. Sie interessierten ihn dann schlichtweg nicht die Bohne. Er raufte am Sabbat Ähren, heilte Kranke und diejenigen, die ihn deswegen anzählten, bekamen zu hören, dass das GEsetz für den MEnschen da sei und nicht der Mensch für das Gesetz.

Wenn du nun allen Ernstes glaubst, dass das nicht peinlich genaue Befolgen amtskirchlicher Regelungen und Gesetze eine Wurzel dafür sei, dass die Kirche an Glaubwürdigkeit verloren habe, weil diese Haltung Doppelmoral bedeute, dann plädierst du für den umgekehrten Weg. Peinlich genaues Befolgen amtskirchlicher Regelungen und Gesetze hat aber nicht mehr den Menschen im Fokus, sondern diese Regelungen und Gesetze. Es wird dann eben nicht mehr genau hingeschaut, was wesentlich schief liegt. Es sei denn, man halte das exakte Befolgen amtskirchlicher Regelungen für den Wesenskern von Kirche. Kann man machen, ich halte das allerdings für unwesentlich und wenig in der Nachfolge Jesu Christi stehend.

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vor 10 Minuten schrieb Die Angelika:

Peinlich genaues Befolgen amtskirchlicher Regelungen und Gesetze hat aber nicht mehr den Menschen im Fokus, sondern diese Regelungen und Gesetze. 

Genau - ich stimme dir völlig zu:

 

Mein Ziel ist es, die kirchlichen Regelungen auf den Prüfstand zu stellen und sich der Tatsache zu stellen, dass sie schlicht nicht mehr den "Zeichen der Zeit" entsprechen. Und sie dann anzupassen. Wie du schreibst: 

 

Zitat

Es wird dann eben nicht mehr genau hingeschaut, was wesentlich schief liegt. Es sei denn, man halte das exakte Befolgen amtskirchlicher Regelungen für den Wesenskern von Kirche. Kann man machen, ich halte das allerdings für unwesentlich und wenig in der Nachfolge Jesu Christi stehend.

 

Dort kommen wir aber nur hin, wenn wir ihr Scheitern ernst nehmen und uns die vielen Menschen, die dagegen verstoßen nicht "schönreden" mit Begriffen wie "individuelle Sünde", "Barmherzigkeit" etc. Sondern dass man ganz offen sagen: Offensichtlich hat die gelebte Sexualmoral so entwickelt, dass sie der kirchlichen Moral des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts nicht mehr entspricht - und jetzt müssen wir die Frage stellen, wie in der aktuellen Zeit eine christliche Sexualmoral aussehen könnte. 

 

Und um diesen Schritt gehen zu können, müsste man das bestehende System einmal ganz ehrlich feststellen und sich eingestehen, wie es wirklich aussieht: wie viele Priester in Beziehungen leben, wie viele homosexuell sind (und es nicht sein dürften), wie viele sonstige kirchliche Mitarbeiter*innen die Sexuallehre nicht befolgen... 

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vor 13 Stunden schrieb Schmiede:

 

Daran, dass es in der Biographie steht, siehst Du, dass es eine normale Sitzung war und es überhaupt nichts gibt, was hier vertuscht werden sollte.

@Chrysologus hat schon den richtigen Eindruck. Vor wenigen Tagen hatte ich mich auch mit unserer Buchhändlerin zu dem Thema unterhalten.

Benedikt war bereits als er aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten ist auf einem Auge fast blind. Heute sieht er wohl kaum noch etwas und hört auch schlecht.

Der gute Mann ist fast 95 Jahre alt, hast Du mal Fotos von ihm gesehen aus der jüngeren Zeit?

Bereits vor einigen Jahren hieß es, dass es keine neuen Bücher von ihm mehr geben wird und höchstens alte Bücher neu aufgelegt werden.

Dieser Mann soll nun eine 80seitige Stellungnahme verfasst haben.

Vermutlich wird er diktiert und jemand anders es niedergeschrieben haben. Das ist aber nur eine Vermutung. Bei so einem Diktat kann schonmal das eine oder andere Detail missverstanden werden, es gab ja danach auch den Hinweis, dass es hier ein Übertragungsfehler war.

Es ist einfach grundlegend widerlich, dass man einem 95jährigen Mann, der fast blind ist und sehr schlecht hören kann, ein Politikum andichtet, weil er sich vielleicht nicht sofort an eine 42 (!!!) Jahre zurückliegende Sitzung erinnern kann.

Wer hier richtet, hat den Kontakt zum wirklichen Leben verloren.

 

Prinzipiell richtig, allerdings steht in den 82 Seiten auch ausdrücklich die Behauptung, dass er ein sehr gutes Gedächtnis für diese Details habe, und gerade nicht irgendwo, „ich kann mich nicht erinnern, dass …“. Dann muss Ratzinger sich auch an seine Aussagen messen lassen.

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14 hours ago, Moriz said:

Den Eindruck habe ich bei der Missbrauchsdebatte allerdings öfter.

 

Der Eindruck entsteht dadurch, dass es aktuell nur das Symptom eines klaren sozialen Wandels ist: Kirche normalisiert sich in der Bedeutung einer sich stark ändernden Welt, sie ist nur noch ein „Sinngeber“ unter vielen, und hat das in ihrem wenig selbst hinterfragten moralisierenden Größenwahn anscheinend völlig verpeilt.

Die Gesellschaft nutzt die Missbrauchsdebatte jetzt nur, um sie „brutalstmöglich“ auf den aktuellen Stand zu bringen - wer zum ethischen Diskurs einer modernen Industriegesellschaft nicht mehr beizutragen hat, als z.B. Angel- oder Heimatvereine, sollte auch nicht so diskutieren als hätte er die Weltformel.

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vor einer Stunde schrieb laura:

Mein Ziel ist es, die kirchlichen Regelungen auf den Prüfstand zu stellen und sich der Tatsache zu stellen, dass sie schlicht nicht mehr den "Zeichen der Zeit" entsprechen. Und sie dann anzupassen. Wie du schreibst: 

 

 

Dort kommen wir aber nur hin, wenn wir ihr Scheitern ernst nehmen und uns die vielen Menschen, die dagegen verstoßen nicht "schönreden" mit Begriffen wie "individuelle Sünde", "Barmherzigkeit" etc.

 

Das was Du forderst lässt Pelagius vor Freude im Grab rotieren.

 

Sünde und Barmherzigkeit sind keine Begriffe, die etwas schönreden, sondern dienen der zutreffenden Beschreibung des menschlichen Handelns und des Umgangs damit. Das ist der Kern der Erlösung! Wer sich nicht mehr als gefallene Natur begreift, die der erlösenden Zuwendung Gottes immer wieder neu bedarf, für den ist Christus offensichtlich nicht gestorben, wäre alles nicht nötig gewesen.

Noch einmal: Er fordert Vollkommenheit, die Latte ist sehr hoch. Es ist ja mitnichten so, das Christus bei Sex streng wäre und sonst larifari. Es geht um ganzheitliche Vollkommenheit. Darunter kann die Kirche nichts fordern. Ich scheitere jeden Tag, jeden Tag. Ohne Ihn wäre ich komplett aufgeschmissen. Ein Nivellieren des Geforderten auf Wohlfühlniveau hilft dabei niemanden.

 

Das Empfinden, das Wissen, dass wir uns Ihm in die Arme werfen können, das ist nicht da. Der Mensch will nicht gefallen sein, er will ein gutes Zeugnis bekommen. Das Christentum lehrt etwas anderes. Etwas viel besseres.

bearbeitet von rorro
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vor einer Stunde schrieb laura:

Das ist wirklich völlig einfach. Entweder er ist voll geschäftsfähig oder nicht. Wenn er es ist, müssen seine Äußerungen ernst genommen - auch wenn sie zu seinem Nachteil sind. Und wenn er es nicht ist, muss (von mir gefettet) ein gesetzlicher Betreuer für ihn sprechen. 

Da hast du das Rechtsinstitut der Betreuung schon sehr missverstanden. Es braucht keine Geschäftsfähigkeit um religiöse Überzeugungen zu äußern. Wer behaupten will, die Erde sei eine Scheibe braucht keinen gesetzlichen Betreuer, der das für ihn übernimmt. Der weist allenfalls darauf hin, dass sein Mandant für seine Verkennung der objektiven Wahrheit nicht verantwortlich gemacht werden kann.

 

Überspitzt gesagt könnte man dann jeden Foranten, mit dessen Ergüssen man nicht konform geht auffordern, seine Geschäftsfähigkeit nachzuweisen oder einen Betreuer für sich schreiben zu lassen. 

 

Das gäbe ein Chaos! B)

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vor 25 Minuten schrieb Wunibald:

Da hast du das Rechtsinstitut der Betreuung schon sehr missverstanden. Es braucht keine Geschäftsfähigkeit um religiöse Überzeugungen zu äußern. Wer behaupten will, die Erde sei eine Scheibe braucht keinen gesetzlichen Betreuer, der das für ihn übernimmt. 

Na ja. In dem Fall des Münchner Gutachtens ging nun ausnahmsweise mal nicht um theologische Aussagen, sondern um die Schilderung seines Verhaltens als Leiter der Diözese in einem Missbrauchsfalls. DAS ist eher dienstrechtlicher als theologischer Natur.

 

Mit den Aussagen des Gutachtens könnte man ihn vor Gericht zerren (was ihm hoffentlich erspart bleibt). 

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vor 2 Stunden schrieb laura:

Offensichtlich hat die gelebte Sexualmoral so entwickelt, dass sie der kirchlichen Moral des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts nicht mehr entspricht - und jetzt müssen wir die Frage stellen, wie in der aktuellen Zeit eine christliche Sexualmoral aussehen könnte. 

 

Ist das dein Ernst?

Glaubst du ernsthaft, dass die gelebte Sexualmoral je der kirchlichen Moral entsprach?

 

Ich denke da jetzt am meine längst verstorbene Großmutter, die frommkatholisch ihr erstes Kind 6 (in Worten sechs; und nein, es war kein Frühchen) Monate nach der Hochzeit gebar. Ich denke daran, wie meine Mutter erzählte, dass ihr Vater sie ohrfeigte, als sie sich "erdreistete", das offen anzusprechen, als sie unverheiratet mit meinem Bruder schwanger war.  Usw.Usf.

 

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vor 1 Stunde schrieb rorro:

 

Das was Du forderst lässt Pelagius vor Freude im Grab rotieren.

 

Sünde und Barmherzigkeit sind keine Begriffe, die etwas schönreden, sondern dienen der zutreffenden Beschreibung des menschlichen Handelns und des Umgangs damit. Das ist der Kern der Erlösung! Wer sich nicht mehr als gefallene Natur begreift, die der erlösenden Zuwendung Gottes immer wieder neu bedarf, für den ist Christus offensichtlich nicht gestorben, wäre alles nicht nötig gewesen.

Noch einmal: Er fordert Vollkommenheit, die Latte ist sehr hoch. Es ist ja mitnichten so, das Christus bei Sex streng wäre und sonst larifari. Es geht um ganzheitliche Vollkommenheit. Darunter kann die Kirche nichts fordern. Ich scheitere jeden Tag, jeden Tag. Ohne Ihn wäre ich komplett aufgeschmissen. Ein Nivellieren des Geforderten auf Wohlfühlniveau hilft dabei niemanden.

 

Das Empfinden, das Wissen, dass wir uns Ihm in die Arme werfen können, das ist nicht da. Der Mensch will nicht gefallen sein, er will ein gutes Zeugnis bekommen. Das Christentum lehrt etwas anderes. Etwas viel besseres.

 

Sorry, weder die Amtskirche noch irgendeine andere wie auch immer konstituierte Kirche hat etwas zu fordern.

Ich scheitere jeden Tag, ja, jeden Tag auf's Neue. Und darüber hat die Kirche nicht zu richten, sondern für die Gescheiterten da zu sein und ihnen Wege aus dem Scheitern aufzuzeigen. Das geht am besten, wenn man sein eigenes Scheitern nicht verschleiert, sondern beispielhaft vorlebt, wie man mit seinem Scheitern in einer Weise umgehen kann, dass es geistlichem Wachstum anstelle von sich permanent steigernder Verkommenheit dient. Dazu gehört, dass man sein Scheitern offen bekennen darf, ohne befürchten zu müssen, ausgeschlossen zu werden. Dazu gehört, dass man sein Scheitern nicht schönredet und einem der Rücken gestärkt wird, wenn man sein Scheitern bekennt, sodass man es verarbeiten und daraus lernen kann. Genau das habe ich seltenst in Kirche erlebt. Ich habe es fast ausschließlich im zweisamen Zwiegespräch mit Gott erlebt. Im Evangelium fänden sich da hinreichend Stellen, wie konstruktiv mit Sündern, mit Gescheiterten umgegangen werden kann. Stattdessen wirkt Kirche leider allzu oft destruktiv. Ich möchte betonen, dass das kein exklusiv rk Phänomen ist, sondern sich unter Christens jeglicher Couleur findet. 

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vor 1 Stunde schrieb Wunibald:
vor 3 Stunden schrieb laura:

Das ist wirklich völlig einfach. Entweder er ist voll geschäftsfähig oder nicht. Wenn er es ist, müssen seine Äußerungen ernst genommen - auch wenn sie zu seinem Nachteil sind. Und wenn er es nicht ist, muss (von mir gefettet) ein gesetzlicher Betreuer für ihn sprechen. 

Da hast du das Rechtsinstitut der Betreuung schon sehr missverstanden. Es braucht keine Geschäftsfähigkeit um religiöse Überzeugungen zu äußern. Wer behaupten will, die Erde sei eine Scheibe braucht keinen gesetzlichen Betreuer, der das für ihn übernimmt. Der weist allenfalls darauf hin, dass sein Mandant für seine Verkennung der objektiven Wahrheit nicht verantwortlich gemacht werden kann.

 

Überspitzt gesagt könnte man dann jeden Foranten, mit dessen Ergüssen man nicht konform geht auffordern, seine Geschäftsfähigkeit nachzuweisen oder einen Betreuer für sich schreiben zu lassen. 

 

Das gäbe ein Chaos! B)

 

Ähem...ich meine, dass sich der Sinn des von dir Zitierten verschiebt, wenn man den zweiten Teil von Lauras Aussage mitbedenkt. Dort schreibt sie:

Zitat

Man kann ihn nicht einerseits als "papa emeritus" feiern und seine Äußerungen in kirchenpolitischen Debatten ernstnehmen und ihn gleichzeitig zum "armen, nicht mehr fitten Opa" machen, wenn er sich durch seine Äußerungen selbst den Ruf ruiniert. 

 

Leider spricht Benedikt XVI nicht einfach als irgendein x-beliebiger Katholik, sondern als Papst, auch wenn er der erste emeritierte Papst ist. Ein Papst bleibt, wenn ich nicht völlig schief gewickelt bin, theologisch gesehen immer im "Geschäft" als Papst. Wenn ich nun aber bei seinen Missbrauchsäußerungen darauf abhebe, dass er ein armer, alter, blinder Mann sei, der vermutlich nicht mehr ganz so merkfähig, eventuell auch geistig nicht mehr so fit sei, dann ist das in Ordnung und sehr menschlich. Nur muss das dann aber Konsequenzen haben. Dann darf ich den blinden, nicht mehr ganz so merkfähigen und eventuell auch geistig nicht mehr ganz so fitten. armen, alten Herrn auch bei Aussagen zum sonstigen kirchenpolitischen Tagesgeschäft außer Acht lassen. Genau das geschieht aber nicht, da herrscht bei manch rk Zeitgenossen auch hier im Forum eine Art Doppelzüngigkeit, die ich schon äußerst bemerkenswert finde. 

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vor 38 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Ähem...ich meine, dass sich der Sinn des von dir Zitierten verschiebt, wenn man den zweiten Teil von Lauras Aussage mitbedenkt. Dort schreibt sie:

 

Leider spricht Benedikt XVI nicht einfach als irgendein x-beliebiger Katholik, sondern als Papst, auch wenn er der erste emeritierte Papst ist. Ein Papst bleibt, wenn ich nicht völlig schief gewickelt bin, theologisch gesehen immer im "Geschäft" als Papst. Wenn ich nun aber bei seinen Missbrauchsäußerungen darauf abhebe, dass er ein armer, alter, blinder Mann sei, der vermutlich nicht mehr ganz so merkfähig, eventuell auch geistig nicht mehr so fit sei, dann ist das in Ordnung und sehr menschlich. Nur muss das dann aber Konsequenzen haben. Dann darf ich den blinden, nicht mehr ganz so merkfähigen und eventuell auch geistig nicht mehr ganz so fitten. armen, alten Herrn auch bei Aussagen zum sonstigen kirchenpolitischen Tagesgeschäft außer Acht lassen. Genau das geschieht aber nicht, da herrscht bei manch rk Zeitgenossen auch hier im Forum eine Art Doppelzüngigkeit, die ich schon äußerst bemerkenswert finde. 

es ist bis heute nicht klar was Joseph Ratzinger jetzt ist er hat den Papst Emeritus für sich erfunden ohne Rechtsgrundlage ohne Rechtsakt einfach so er sagt schlicht ich bin, das ich vermute, dass Papst Franziskus zu nobel ist, um das zu korrigieren,  nach dem Tod von Joseph Ratzinger sollte man kirchenrechtlich für den Fall eine Lösung finden

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vor 3 Minuten schrieb Spadafora:

es ist bis heute nicht klar was Joseph Ratzinger jetzt ist er hat den Papst Emeritus für sich erfunden ohne Rechtsgrundlage ohne Rechtsakt einfach so er sagt schlicht ich bin, das ich vermute, dass Papst Franziskus zu nobel ist, um das zu korrigieren,  nach dem Tod von Joseph Ratzinger sollte man kirchenrechtlich für den Fall eine Lösung finden

 

ich musste ja damals schon ein bisserl schmunzeln, dass ausgerechnet dieser Papst der erste war, der in den Ruhestand ging, was theologisch gesehen doch im Prinzip völliger Nonsens ist. Und ja, aufgrund der Erfahrungen mit dem werten Herrn Emeritus Gänswein sollte man wirklich eine kirchenrechtliche Lösung finden, damit die Spielwiesefür solche  XXXXX doch etwas stärker beschränkt wird

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vor 1 Minute schrieb Die Angelika:

 

ich musste ja damals schon ein bisserl schmunzeln, dass ausgerechnet dieser Papst der erste war, der in den Ruhestand ging, was theologisch gesehen doch im Prinzip völliger Nonsens ist. Und ja, aufgrund der Erfahrungen mit dem werten Herrn Emeritus Gänswein sollte man wirklich eine kirchenrechtliche Lösung finden, damit die Spielwiesefür solche  XXXXX doch etwas stärker beschränkt wird

Der "episcopus em." Ist theologisch auch recht fragwürdig, ist aber heutzutage allgemein üblich.

 

Wenn seine gewesene Heiligkeit jetzt aber der altersbedingten Schrulligkeit anheim gefallen ist, wäre das allein schon Grund und Anlass seine gewesene Heiligkeit zum eigenen Schutz der Öffentlichkeit zu entziehen.

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vor 7 Minuten schrieb Die Angelika:

 

ich musste ja damals schon ein bisserl schmunzeln, dass ausgerechnet dieser Papst der erste war, der in den Ruhestand ging, was theologisch gesehen doch im Prinzip völliger Nonsens ist. Und ja, aufgrund der Erfahrungen mit dem werten Herrn Emeritus Gänswein sollte man wirklich eine kirchenrechtliche Lösung finden, damit die Spielwiesefür solche  XXXXX doch etwas stärker beschränkt wird

richtig völlige Zurückgezogenheit normale Bischofskleidung ein Leben wie es  Bischof Michel-Joseph Bourguignon d’Herbigny SJ  wäre angebracht
das hatte Joseph  Ratzinger auch versprochen

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vor 5 Minuten schrieb Flo77:

Der "episcopus em." Ist theologisch auch recht fragwürdig, ist aber heutzutage allgemein üblich.

 

Wenn seine gewesene Heiligkeit jetzt aber der altersbedingten Schrulligkeit anheim gefallen ist, wäre das allein schon Grund und Anlass seine gewesene Heiligkeit zum eigenen Schutz der Öffentlichkeit zu entziehen.

man hätte die vorkonziliare Praxis beibehalten sollen emeritierten Bischöfe eine Titular Diözese zu geben

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vor 5 Minuten schrieb Spadafora:

man hätte die vorkonziliare Praxis beibehalten sollen emeritierten Bischöfe eine Titular Diözese zu geben

Mit Residenzpflicht?

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4 hours ago, laura said:

Das ist wirklich völlig einfach. Entweder er ist voll geschäftsfähig oder nicht. Wenn er es ist, müssen seine Äußerungen ernst genommen - auch wenn sie zu seinem Nachteil sind. Und wenn er es nicht ist, muss ein gesetzlicher Betreuer für ihn sprechen. 

Dazwischen gibt es nichts. Man kann ihn nicht einerseits als "papa emeritus" feiern und seine Äußerungen in kirchenpolitischen Debatten ernstnehmen und ihn gleichzeitig zum "armen, nicht mehr fitten Opa" machen, wenn er sich durch seine Äußerungen selbst den Ruf ruiniert. 


Ich kann nicht sagen, wie der juristische Ablauf im Vatikan oder in Italien ist, für Deutschland ist das definitiv falsch.

Es gäbe schlicht im Gesetz keinen Grund für eine Betreuung.

Der einzige Grund wäre eine deutliche, v.a. gesundheitliche Fremd- oder Eigengefährdung. Und diese festzustellen braucht es erstmal gute Begründungen und dann ausführliche medizinische Fachgutachten. Dass Opa nur noch im Bademantel einkaufen geht oder Oma das Vermögen an reisende Dachrinnenputzerinnen verschenkt, würde nicht mal als Anfangsverdacht genügen.

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vor 29 Minuten schrieb Spadafora:

richtig völlige Zurückgezogenheit normale Bischofskleidung ein Leben wie es  Bischof Michel-Joseph Bourguignon d’Herbigny SJ  wäre angebracht
das hatte Joseph  Ratzinger auch versprochen

 

Da war er wohl auch schon so alt, dass er sich dann nicht mehr erinnern konnte, was er versprochen hatte.... 

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vor einer Stunde schrieb Die Angelika:

Leider spricht Benedikt XVI nicht einfach als irgendein x-beliebiger Katholik, sondern als Papst, auch wenn er der erste emeritierte Papst ist. Ein Papst bleibt, wenn ich nicht völlig schief gewickelt bin, theologisch gesehen immer im "Geschäft" als Papst. Wenn ich nun aber bei seinen Missbrauchsäußerungen darauf abhebe, dass er ein armer, alter, blinder Mann sei, der vermutlich nicht mehr ganz so merkfähig, eventuell auch geistig nicht mehr so fit sei, dann ist das in Ordnung und sehr menschlich. Nur muss das dann aber Konsequenzen haben. Dann darf ich den blinden, nicht mehr ganz so merkfähigen und eventuell auch geistig nicht mehr ganz so fitten. armen, alten Herrn auch bei Aussagen zum sonstigen kirchenpolitischen Tagesgeschäft außer Acht lassen. Genau das geschieht aber nicht, da herrscht bei manch rk Zeitgenossen auch hier im Forum eine Art Doppelzüngigkeit, die ich schon äußerst bemerkenswert finde. 

Joseph Ratzinger ist Altbischof der Diözese Rom und als solcher wie jeder Altbischof noch als Grußonkel gut, aber nicht mehr fürs Tagesgeschäft verantwortlich. (Gut, mancher Altbischof wird auch noch gerne zum Firmen geschickt, Ratzinger eher nicht.) Insbesondere hat er kirchenrechtlich keinerlei bischöfliche oder weltkirchliche Verantwortung - natürlich bis auf die Tatsache, daß man 'berühmten' Leute auch weitehin sein Ohr schenkt. Und es wäre deswegen wirklich gut, wenn er als Altbischof von Rom zu Lebzeiten die Klappe halten würde...

Das Problem dürfte eher sein Adlatus Gänswein sein, dessen Bedeutung nun mal elementar an der Bedeutung des Ex-Papstes hängt. Ich bin mir nicht sicher, ob Ratzinger weiß, was gegenwärtig über ihn geredet wird. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob er in der Lage wäre, die Situation zu erfassen und adäquat zu antworten (ich erinnere an die 'Regensburger Rede', das Problem ist ja nicht neu).

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vor 22 Minuten schrieb Moriz:

 

Das Problem dürfte eher sein Adlatus Gänswein sein, dessen Bedeutung nun mal elementar an der Bedeutung des Ex-Papstes hängt. Ich bin mir nicht sicher, ob Ratzinger weiß, was gegenwärtig über ihn geredet wird. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob er in der Lage wäre, die Situation zu erfassen und adäquat zu antworten (ich erinnere an die 'Regensburger Rede', das Problem ist ja nicht neu).

Das Problem ist, dass kirchenrechtlich nicht geklärt ist, was einen Papst in einer Weise auszeichnet, dass er dieses Recht auch als Emeritus behält.

Ein Professor emeritus darf nach wie vor Prüfungen abnehmen und wissenschaftliche Arbeiten betreuen wenn er will und Studenten das wollen. Ein Bischof Emeritus darf nach wie vor Pontifikalämter halten und Priester weihen, (letzteres sofern es der aktuelle Bischof oder Administrator erlaubt). Nur die Entscheidungen trifft in beiden Fällen der Nachfolger.

Der Papst hat fast unbeschränkte Macht aber kaum zeremoniellen Vorrechte vor anderen Bischöfen.

 

Das faktische Hauptproblem, dass es Menschen gibt, die Benedikt immer noch für den"wahren" Papst halten, dürfte kaum aus der Welt zu schaffen sein (zumindest nicht von Franciscus, da diese Kreise ihn nur als "Papa minor" anerkennen.)

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