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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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vor 11 Minuten schrieb Moriz:
vor 20 Minuten schrieb Die Angelika:

Mit etwas Bauchschmerzen beobachte ich die Verknüpfung des Gedankens der Notwendigkeit einer umfassenden Aufarbeitung von Missbrauch mit der Sorge um Mitgliederverlust.

Diese Verknüpfung sehe ich nicht.

Allerdings sind das die beiden großen Themen, die der Kirchenhierarchie derzeit Sorge bereiten weswegen es mich nicht wundert, wenn sie auch zusammen genannt werden.

 

Das ist halt unterschiedliche Wahrnehmung.

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vor 33 Minuten schrieb Moriz:
vor 43 Minuten schrieb Die Angelika:

Mit etwas Bauchschmerzen beobachte ich die Verknüpfung des Gedankens der Notwendigkeit einer umfassenden Aufarbeitung von Missbrauch mit der Sorge um Mitgliederverlust.

Diese Verknüpfung sehe ich nicht.

Allerdings sind das die beiden großen Themen, die der Kirchenhierarchie derzeit Sorge bereiten weswegen es mich nicht wundert, wenn sie auch zusammen genannt werden.

 

Für den Außenstehenden ist das keine Verknüpfung, sondern ein schlichter Zusammenhang, der übrigens auch in fast jeder bischöflichen Verlautbarung anklingt. Immer mehr Menschen verlassen die Kirchen, und einen der Gründe, die sie für ihren Austritt angeben, neben der Kirchensteuer, sind die Mißbrauchsfälle. Da die Kirchenoberen an ihre Finanzen nicht ran wollen (so ernst ist die Lage ihrer Ansicht nach noch nicht), ist die zugegeben halbherzige Aufarbeitung des sexuellen Mißbrauchs in den eigenen Reihen der Versuch, in der Öffentlichkeit wieder etwas besser dazustehen, und so vielleicht den einen oder anderen Kirchenaustritt noch abwenden zu können. 

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vor 7 Minuten schrieb Marcellinus:

 

Für den Außenstehenden ist das keine Verknüpfung, sondern ein schlichter Zusammenhang, der übrigens auch in fast jeder bischöflichen Verlautbarung anklingt. Immer mehr Menschen verlassen die Kirchen, und einen der Gründe, die sie für ihren Austritt angeben, neben der Kirchensteuer, sind die Mißbrauchsfälle. Da die Kirchenoberen an ihre Finanzen nicht ran wollen (so ernst ist die Lage ihrer Ansicht nach noch nicht), ist die zugegeben halbherzige Aufarbeitung des sexuellen Mißbrauchs in den eigenen Reihen der Versuch, in der Öffentlichkeit wieder etwas besser dazustehen, und so vielleicht den einen oder anderen Kirchenaustritt noch abwenden zu können. 

 

Fettung von mir

Jo, und da empfinde ich es als eine Form der Verknüpfung, die mir Unbehagen bereitet. 

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vor 1 Stunde schrieb Moriz:

Wenn es hierzulande noch eine Organisation gibt, die auf Hierarchie und die damit verbundene Macht setzt, dann ist das die RKK, die formal noch im Absolutismus steckt. Und damit ist auch ein erhebliches Maß an Machtmissbrauch möglich, auch in sexueller Hinsicht.

 

Mir fallen Krankenhäuser noch ein.

 

Und die Bundeswehr.

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vor 1 Stunde schrieb rorro:

Mir fallen Krankenhäuser noch ein.

Traditionell ja, aber das ist kein grundlegendes Prinzip. Da ändert sich was.

 

vor 1 Stunde schrieb rorro:

Und die Bundeswehr.

Da sowieso, keine Frage. Da dürfte Machtmissbrauch an der Tagesordnung sein; zum Kindesmissbrauch fehlen nur die Kinder.

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vor 7 Minuten schrieb Schmiede:

Vielleicht ist folgendes Video gut, um mal einen Eindruck über die Person zu bekommen, die hier so vielfach gescholten wird:
https://youtu.be/xTkPoZzEIBQ?t=855

Es streitet hier niemand ab, dass B16 ein großer Theologe war. Wie jeder andere Papst hatte er Anhänger und Gegner. 

Und jetzt sind half Fehler aufgeflogen. 

So what 

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vor 3 Minuten schrieb laura:

Es streitet hier niemand ab, dass B16 ein großer Theologe war. Wie jeder andere Papst hatte er Anhänger und Gegner. 

Und jetzt sind half Fehler aufgeflogen. 

So what 

Er ist oder war ein guter Theologe. Und seine Einführung war in ihrer Zeit großartig. Aber ich bestreite, dass er ein großer Theologe ist, vergleichbar mit Congar, Schillebeekx oder Rahner.

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vor 9 Minuten schrieb Schmiede:

Vielleicht ist folgendes Video gut, um mal einen Eindruck über die Person zu bekommen, die hier so vielfach gescholten wird:


https://youtu.be/xTkPoZzEIBQ?t=855

 

 

Glaubst du ernsthaft, die Leute, die Benedikt XVI kritisieren, hätten sich noch nicht so richtig einen Eindruck über ihn verschafft? 

Ich z. B. bin 60, habe 58 Jahre meines Lebens in der rk Kirche verbracht, war Religionslehrerin, war in Pfarrgemeinden aktiv, habe in den neuen Bundesländern an der Einführung des rk Religionsunterricht an Schulen mitgearbeitet und kritisiere sicher nicht einen Papst, dessen Wirken ich nicht aufmerksam mitverfolgt habe. 

Und in diesem Thread finden sich weitere Kritiker, die solch arrogante Linkempfehlungen sicher nicht nötig haben. 

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Ob Ratzinger ein großer Theologe ist? Die Frage ist, ob er neue Impulse in die Theologie eingebracht hat. Ich kann das nicht beurteilen, obwohl ich ihm einen wichtigen Impuls verdanke: In unserem Religionsbuch der 12. Klasse fand sich auch ein Text von ihm, in dem er sagte, dass die Gläubigen nur 20 Prozent dessen kennen würden, was das Glaubensgut der Kirche ausmacht. Das hat mich gefuchst.

 

Naja, jetzt bin ich Theologin, aber vermutlich trotzdem noch nicht bei 100 Prozent ...

 

Warum man seine große Theologie so betont, das hat mit seiner Schwäche in der Personalführung und in der Menschenkenntnis zu tun. Die kann man nicht leugnen. 

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vor 53 Minuten schrieb Die Angelika:

 

Glaubst du ernsthaft, die Leute, die Benedikt XVI kritisieren, hätten sich noch nicht so richtig einen Eindruck über ihn verschafft? 

Ich z. B. bin 60, habe 58 Jahre meines Lebens in der rk Kirche verbracht, war Religionslehrerin, war in Pfarrgemeinden aktiv, habe in den neuen Bundesländern an der Einführung des rk Religionsunterricht an Schulen mitgearbeitet und kritisiere sicher nicht einen Papst, dessen Wirken ich nicht aufmerksam mitverfolgt habe. 

Und in diesem Thread finden sich weitere Kritiker, die solch arrogante Linkempfehlungen sicher nicht nötig haben. 

 

Arrogant finde ich, einen Menschen nicht mehr als den Menschen zu sehen, der er aktuell ist, sondern ihn quasi als eine Sache in einer Diskussion zu verdinglichen, die jeden Bezug zur Wirklichkeit verloren hat.

"Meine Meinung steht fest. Bitte verwirren sie mich nicht mit Tatsachen." oder auch "Warum wir lieber eine gute Geschichte als die Wahrheit hören."

Natürlich stört es empfindlich das hier verbreitete Urteil, Benedikt XVI. habe vertuscht und in einem 80seitigen Text gelogen, wenn man einen realen Eindruck davon bekommt, dass sein gesundheitlicher oder altersbedingter Zustand eine solche Stellungnahme gar nicht hergibt.

Viel zu sehr hat man sich in seinem eigenen "Film" auf Benedikt XVI. eingeschossen, ihn zum Bild des Missbrauchs machen zu wollen, anstatt sich einzugestehen, dass diejenigen, die diesen Text aufgeschrieben haben, hier Fehler erbracht haben.

Man braucht ein ehemaliges Kirchenoberhaupt in persona, um die Kirche als Ganzes kritisieren zu können. Nichts wäre schädlicher für die Lüge, als hier differenziert und mit einer Liebe zur Wirklichkeit die Situation zu betrachten.

Ich freue mich auf Deine Erfahrungsberichte aus den ersten 8 Jahren Deines Lebens. Dort warst Du sicher ungemein reflektiert und objektiv unterwegs. Oder aus den letzten 2 Jahren. Als Protestantin hast du sicher den besten und objektivsten Eindruck.

Erinnern möchte ich Dich, dass du Dich mit der Aufarbeitung des Missbrauchs in Deiner Kirche befassen solltest. Denn was die Aufklärung angeht, ist die von dir geschmähte katholische Kirche Deiner evangelischen Heimat weit voraus. Das tut natürlich weh, aber diesen Schmerz kannst Du nur lösen, indem Du Dich in Deiner Kirche für die Aufklärung von Missbrauch einsetzt. Ich verstehe, dass es weh tut und einfach ist, in den Vorgarten der anderen zu schauen. Aber das wäre wirklich Rückgrat. Was sagen eigentlich die Opfer Eurer Pastorinnen und Pastoren, dass Du vor Ort die Augen verschließt und lieber mit sicherer Entfernung schaust, wie die Katholiken die Sachen vorbildlich lösen?

Du bist ja hier nicht Teil der Aufklärung, sondern ein Eiferer, nicht groß anders als die reißerischen Kolumnen der Boulevardpresse.

 

bearbeitet von Schmiede
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vor 12 Stunden schrieb Moriz:

Einsperren ohne Prozess ist nicht gut, den Opfern eine peinliche Zeugenaussage zumuten auch nicht - da bleibt doch eigentlich nur noch, die ganze Sache unter den Teppich zu kehren...

So kann jemand reden, der nicht betroffen ist.

Versetz dich einmal in die Lage eines Opfers, nennen wir ihn Christian, er war begeisterter Ministrant und Kaplan M. völlig ergeben - bis er von ihm missbraucht wurde.
Seine Eltern glaubten ihm nicht, die Gemeinde sowieso nicht. Aufgrund des Missbrauchs erlitt er schwere psychische Schäden und scheiterte in der Schule. Heute steht er mit 20 Jahren vor dem nichts - für sein ganzes Leben.

Aber endlich hat er den Mut gefunden, Kaplan M. - mittlerweile Pfarrer - anzuzeigen. Nun wird er im Prozess wiederum in die Mangel genommen, bricht im Kreuzverhör zusammen - und M., der an allem schuld ist, wird freigesprochen.

 

So sieht es doch aus.  Und daher meine Forderung: Wenn schon jemand den Mut aufgebracht hat, einen Priester anzuzeigen, dann soll dieser ohne Prozess oder zumindest ohne Möglichkeit seiner Winkeladvokaten, das traumatisierte Opfer einer schweren Misshandlung nochmals in Kreuzverhör zu nehmen, auch für seine Taten verurteilt werden. So jemand gehört ins Gefängnis und Schlüssel weg!!!!!!!!!

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vor 13 Minuten schrieb MartinO:

Wenn schon jemand den Mut aufgebracht hat, [irgendjemanden] anzuzeigen, dann soll dieser ohne Prozess, auch für seine Taten verurteilt werden.


Ohne einen Prozess kann niemand verurteilt werden. Außer durch den Pöbel. Das wäre aber weder rechtsstaatlich, noch dient es der Wahrheitsfindung (wobei die Wahrheit hier schon mehrfach ans Kreuz geschlagen wurde).

 

bearbeitet von Schmiede
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vor 7 Stunden schrieb Chrysologus:

Weder im kirchlichen noch (wenn ich es richtig weiß) im staatlichen Prozess gibt es ein Kreuzverhör.

Unwesentliche Ergänzung: § 239 StPO. Das müssen aber Staatsanwalt und Verteidiger übereinstimmend beantragen.

 

Den beiden obigen Beiträgen von Chrysologus und Schmiede kann ich nur zustimmen.

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vor 17 Stunden schrieb Moriz:

(Wie sieht die Missbrauchsstatistik der AKK der letzen Jahrzehnte im Vergleich zur RKK aus?)

 

Mir ist aus der Zeit nach 1960 weder ein Missbrauchsfall durch Geistliche, noch eine Vertuschung bekannt. Ich habe auch durch Buschtrommel-Netzwerke von solchen Vorkommnissen nichts erfahren. Ob es Fälle davor gegeben hat, weiß ich nicht. Ob es Fälle gegeben hat, die nicht zur Anzeige kamen, weiß ich natürlich nicht.

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vor 15 Stunden schrieb Moriz:
vor 15 Stunden schrieb Die Angelika:

Mit etwas Bauchschmerzen beobachte ich die Verknüpfung des Gedankens der Notwendigkeit einer umfassenden Aufarbeitung von Missbrauch mit der Sorge um Mitgliederverlust.

Diese Verknüpfung sehe ich nicht.

Allerdings sind das die beiden großen Themen, die der Kirchenhierarchie derzeit Sorge bereiten weswegen es mich nicht wundert, wenn sie auch zusammen genannt werden.

Du meinst es ist Rainer Zufall, dass die Standesämter in Deutschland seit einem bestimmten Bericht kaum noch nachkommen, die Gesuche auf Kirchenaustritt abzuarbeiten? 

 

https://www.n-tv.de/23083878

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vor 1 Stunde schrieb rince:

Du meinst es ist Rainer Zufall, dass die Standesämter in Deutschland seit einem bestimmten Bericht kaum noch nachkommen, die Gesuche auf Kirchenaustritt abzuarbeiten? 

 

https://www.n-tv.de/23083878

 

Ups...

 

Allerdings ging das schon vor der Veröffentlichung des Berichts los. Was nicht wundert, das Thema ist ja schon länger aktuell.

 

Ich hab gerade bei der Stadt Bayreuth nachgeschaut, da scheint es keine Überlastung zu geben, hier ist man aber eher auch evangelisch geprägt.

 

In Beilngries, Kinding und Kipfenberg im Landkreis Eichstätt - früher ein katholisches Bollwerk schlechthin - müssen die Standesämter auch recht kämpfen, mit den stark gestiegenen Austrittszahlen.

 

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vor 19 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Für den Außenstehenden ist das keine Verknüpfung, sondern ein schlichter Zusammenhang, der übrigens auch in fast jeder bischöflichen Verlautbarung anklingt. Immer mehr Menschen verlassen die Kirchen, und einen der Gründe, die sie für ihren Austritt angeben, neben der Kirchensteuer, sind die Mißbrauchsfälle. Da die Kirchenoberen an ihre Finanzen nicht ran wollen (so ernst ist die Lage ihrer Ansicht nach noch nicht), ist die zugegeben halbherzige Aufarbeitung des sexuellen Mißbrauchs in den eigenen Reihen der Versuch, in der Öffentlichkeit wieder etwas besser dazustehen, und so vielleicht den einen oder anderen Kirchenaustritt noch abwenden zu können. 

1. Der Großteil derjenigen, die austreten, hat in aller erster Linie einfach nix mehr mit dem Glauben am Hut. Begründungen wie die Kirchensteuer oder Missbrauchsfälle sind da dann eher vorgeschoben oder zumindest nicht die Hauptursache. Dazu gab es erst kürzlich Statistiken bzw. Artikel in der Presse. 

2. Fast kein Mensch weiß heutzutage, wofür die Kirchensteuer überhaupt verwendet wird. Kleiner Hinweis: Die Gehälter der Bischöfe oder Kardinäle haben damit mal so überhaupt gar nichts zu tun. Die Gehälter zahlt "jemand" anders und das dürfte auch ein Grund dafür sein, dass das Gebaren und Verhalten der "Oberen" eben war wie es war bzw. ist wie es ist.

3. Viele der "Oberen" dürften aufgrund der eigenen "Sicherheit" eben meines Erachtens relativ wenig Probleme damit haben, wenn die Zahl der Kirchenaustritte zeigt bzw. die Zahl der Kirchenmitglieder schrumpft. Schließlich hat kein Bischof dadurch auch nur irgendeine direkte Folge zu erwarten. (Im umgekehrten Fall übrigens genauso.)

 

 

bearbeitet von bw83
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vor 4 Stunden schrieb rince:

Du meinst es ist Rainer Zufall, dass die Standesämter in Deutschland seit einem bestimmten Bericht kaum noch nachkommen, die Gesuche auf Kirchenaustritt abzuarbeiten? 

 

https://www.n-tv.de/23083878

Die Überlastung liegt aber nicht (nur) an den (gestiegenen) Austrittsgesuchen selbst, sondern (auch) daran, dass die Strukturen und Abläufe für die Bearbeitung eines Austrittsgesuchs nur für eine bestimmte Zahl konzipiert und ausgelegt sind. Sind die Ressourcen erschöpft, sind sie erschöpft. Da brauchen nicht mal sonderlich "viele" Austrittsgesuche kommen, sobald man über der Schwelle ist, ist es soweit. Der Austritt läuft ja nicht einfach so ab wie eine Vertragskündigung. 

Wenn in Würzburg 50 Austrittsgesuche binnen weniger Tage eintrudeln, dann sind das 0,08% aller Würzburger Katholiken.

 

Die Standesämter und andere Behörden kommen bei anderen Themen übrigens auch nicht nach...

 

(Ich will damit übrigens nicht sagen, dass die Kirche nicht schrumpfen würde, aber die in den Medien kursierenden Zahlen werden eben selten ins Verhältnis gesetzt.)

 

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vor 14 Stunden schrieb Schmiede:

 

Arrogant finde ich, einen Menschen nicht mehr als den Menschen zu sehen, der er aktuell ist, sondern ihn quasi als eine Sache in einer Diskussion zu verdinglichen, die jeden Bezug zur Wirklichkeit verloren hat.

"Meine Meinung steht fest. Bitte verwirren sie mich nicht mit Tatsachen." oder auch "Warum wir lieber eine gute Geschichte als die Wahrheit hören."

Natürlich stört es empfindlich das hier verbreitete Urteil, Benedikt XVI. habe vertuscht und in einem 80seitigen Text gelogen, wenn man einen realen Eindruck davon bekommt, dass sein gesundheitlicher oder altersbedingter Zustand eine solche Stellungnahme gar nicht hergibt.

Viel zu sehr hat man sich in seinem eigenen "Film" auf Benedikt XVI. eingeschossen, ihn zum Bild des Missbrauchs machen zu wollen, anstatt sich einzugestehen, dass diejenigen, die diesen Text aufgeschrieben haben, hier Fehler erbracht haben.

Man braucht ein ehemaliges Kirchenoberhaupt in persona, um die Kirche als Ganzes kritisieren zu können. Nichts wäre schädlicher für die Lüge, als hier differenziert und mit einer Liebe zur Wirklichkeit die Situation zu betrachten.

 

 

Fettung von mir

Wen sprichst du hier konkret an?

Mich kannst du damit nämlich eigentlich nicht ansprechen. Denn darauf bin ich hier bereits berücksichtigend eingegangen. Den BEitrag hast du übrigens mit einem Danke-Smilie versehen.

 

Allerdings bin ich der Ansicht, dass der gesundheitlichliche oder altersbedingte Zustand eines Menschen zwar Berücksichtigung finden sollte, aber nicht dafür herhalten darf, dass dieser Mensch dann gar nicht mehr kritisiert werden darf. Da gilt es zu differenzieren. Das ist etwas, was ich in deiner wildentschlossenen VErteidigung des Emeritus leider etwas vermisse. 

 

 

Zitat

Ich freue mich auf Deine Erfahrungsberichte aus den ersten 8 Jahren Deines Lebens. Dort warst Du sicher ungemein reflektiert und objektiv unterwegs. Oder aus den letzten 2 Jahren. Als Protestantin hast du sicher den besten und objektivsten Eindruck.

Erinnern möchte ich Dich, dass du Dich mit der Aufarbeitung des Missbrauchs in Deiner Kirche befassen solltest. Denn was die Aufklärung angeht, ist die von dir geschmähte katholische Kirche Deiner evangelischen Heimat weit voraus. Das tut natürlich weh, aber diesen Schmerz kannst Du nur lösen, indem Du Dich in Deiner Kirche für die Aufklärung von Missbrauch einsetzt. Ich verstehe, dass es weh tut und einfach ist, in den Vorgarten der anderen zu schauen. Aber das wäre wirklich Rückgrat. Was sagen eigentlich die Opfer Eurer Pastorinnen und Pastoren, dass Du vor Ort die Augen verschließt und lieber mit sicherer Entfernung schaust, wie die Katholiken die Sachen vorbildlich lösen?

Du bist ja hier nicht Teil der Aufklärung, sondern ein Eiferer, nicht groß anders als die reißerischen Kolumnen der Boulevardpresse.

 

Was willst du mit diesem Absatz erreichen, der nebenbei bemerkt ein klares ad hominem ist?

Was hat die Zeit von 1962 -1970 nun genau mit dem zu tun, was hier hier diskutieren?

Du kannst meinetwegen auch darauf bestehen, dass ich Protestantin sei, so verstehe ich mich aber nicht. Ich bin Christin. Konvertiert bin ich lediglich, weil ich es in meiner rk Mutterkirche nicht mehr ausgehalten habe. Das mag jämmerlich klingen, aber es war so. Und dir sollte bekannt sein, dass römisch-katholische und protestantische Kirchen das Sakrament der Taufe gegenseitig anerkennen. Ich bin logischerweise in einer rk Kirche von einem rk Pfarrer getauft worden. 

Dass die rk Kirche eine von mir geschmähte sei, ist  eine unverschämte Behauptung. Schmähen bedeutet sich mit herabsetzenden Worten, Reden über jemanden äußern; mit verächtlichen Reden beleidigen, beschimpfen. All das tue ich nicht. Mir scheint es hingegen so, als habest du in mir einen Strohmann gefunden, auf den du nun einzudrischst, um vom eigentlichen Threadthema abzulenken. Das eigentliche Threadthema lautet nach wie vor "Die katholische Kirche und der Missbrauch" . In diesem Thread wird insbesondere der Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche diskutiert. Daher wiederhole ich nochmal:

Wenn ich hier davon schreibe, was mMn die Kirche ändern müsse, dann bezieht sich das nicht exklusiv auf die römisch-katholische Kirche, sondern auf die Gesamtkirche, die Kirche Jesu Christi, zu der neben römisch-katholischen Christen auch andere Christen gehören. 

 

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Nachtrag:

Ach ja: 

Als durch Pater Mertens 2009/2010 der Missbrauch innerhalb der rk Kirche in Deutschlnad ins öffentliche Bewusstsein gerückt wurde, war ich übrigens noch als rk Religionslehrerin an einem Gymnasium tätig. 

Wir Religionslehrer wurden damals allesamt ziemlich im Stich gelassen mit Hilfestellung, wie das in der Schule sinnvoll bearbeitet werden könnte. Es wurde aber logischerweise permanent thematisiert, nicht nur von Kollegen, sondern vor allem und zu Recht von Schülern in den Mittel- und Oberstufenklassen. 

Die offiziellen Stellen waren einfach abgetaucht, für uns nicht erreichbar oder lieferten wolkige Antworten. Dass mit der Behandlung päpstlicher Schreiben wie dem obigen (das stammt aus 2009) 

Zugleich erdreisteten sich selbige Stellen wenige Zeit später,  uns Religionslehrer darum zu bitten, die Schüler zu irgendeiner Glückwunschaktion für Papst Benedikt XVI zu motivieren. Ich weiß nicht einmal mehr, wozu wir beglückwünschen sollten. Ich weiß nur noch, dass meine Relikollegen und ich mit fassungslosem Kopfschütteln reagierten.

 

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@Schmiede ihre pastoral Salbungsvolle Arroganz ist unerträglich jedenfalls hat Joseph Ratzinger  klar angekündigt noch ausführlich Stellung nehmen zu wollen  und auch wird immer wieder betont, wie geistig frisch er ist, also das Alter hier anzuführen  ist eine schlechte Ausrede  vor allem, dass Sie alten  Leuten per se die Intellektuelle Fähigkeit absprechen, Sachverhalte klar wiederzugeben und auch komplexere Zusammenhänge reflektieren zu können 
Sie zeigen hier exemplarisch die Unfähigkeit der Kirchenleitung, mit den Thema umzugehen 
Die Gesellschaft sollte sich wirklich überlegen, ob man den Einfluss einer solchen Organisation nicht mit dem der anerkannten Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas gleichstellen sollte:
  Religionsausübung ja Einfluss auf die Gesellschaft Null

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vor 6 Minuten schrieb Spadafora:

@Schmiede ihre pastoral Salbungsvolle Arroganz ist unerträglich jedenfalls hat Joseph Ratzinger  klar angekündigt noch ausführlich Stellung nehmen zu wollen  und auch wird immer wieder betont, wie geistig frisch er ist, also das Alter hier anzuführen  ist eine schlechte Ausrede  vor allem, dass Sie alten  Leuten per se die Intellektuelle Fähigkeit absprechen, Sachverhalte klar wiederzugeben und auch komplexere Zusammenhänge reflektieren zu können 
Sie zeigen hier exemplarisch die Unfähigkeit der Kirchenleitung, mit den Thema umzugehen 
Die Gesellschaft sollte sich wirklich überlegen, ob man den Einfluss einer solchen Organisation nicht mit dem der anerkannten Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas gleichstellen sollte:
  Religionsausübung ja Einfluss auf die Gesellschaft Null

Als könnte man das trennen...

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vor 54 Minuten schrieb Die Angelika:

Nachtrag:

Ach ja: 

Als durch Pater Mertens 2009/2010 der Missbrauch innerhalb der rk Kirche in Deutschlnad ins öffentliche Bewusstsein gerückt wurde, war ich übrigens noch als rk Religionslehrerin an einem Gymnasium tätig. 

Wir Religionslehrer wurden damals allesamt ziemlich im Stich gelassen mit Hilfestellung, wie das in der Schule sinnvoll bearbeitet werden könnte. Es wurde aber logischerweise permanent thematisiert, nicht nur von Kollegen, sondern vor allem und zu Recht von Schülern in den Mittel- und Oberstufenklassen. 

Die offiziellen Stellen waren einfach abgetaucht, für uns nicht erreichbar oder lieferten wolkige Antworten. Dass mit der Behandlung päpstlicher Schreiben wie dem obigen (das stammt aus 2009) 

Zugleich erdreisteten sich selbige Stellen wenige Zeit später,  uns Religionslehrer darum zu bitten, die Schüler zu irgendeiner Glückwunschaktion für Papst Benedikt XVI zu motivieren. Ich weiß nicht einmal mehr, wozu wir beglückwünschen sollten. Ich weiß nur noch, dass meine Relikollegen und ich mit fassungslosem Kopfschütteln reagierten.

 

Keine Entschuldigung für das grottige Verhalten der Verantwortlichen in der RK, aber bitte wo läuft es denn konkret anders?

Sportverbände? Das gleiche.

Andere Vereine und Verbände? Nix anderes.

Politik? Ebenso.

 

Wenn man mal ganz genau draufschaut, dann kann man die RK (und auch andere Kirchen oder Religionsgemeinschaften) aus der Gesellschaft eben überhaupt nicht loslösen, egal um welche Probleme es geht. Man sieht einfach, dass überall Menschen am Werk sind.

 

Bei der RK ist halt noch zusätzlich das Problem des hohen moralischen Anspruchs etc.. pp. mit dabei, aber wenn man sich mal umschaut...

 

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