bw83 Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 vor 3 Minuten schrieb Die Angelika: Auch das hat System in der rk Kirche: Kritiker werden sehr gerne von romnäheren und romtreuen Katholiken als Hassende abgetan. Das ist praktisch, denn dann braucht man sich nicht mehr mit der Kritik auseinanderzusetzen, weil die Kritiker ja Hassende sind und Hassende sind nun mal häufig blind. Wo hat das kein System, wenn es um derlei Machtstrukturen geht? Welche Vereinigung oder welches System toleriert das? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
bw83 Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 vor 3 Minuten schrieb Marcellinus: Und das ist gut so! Haß? Vielleicht nur die berechtigte Reaktion auf einen unberechtigten moralischen Anspruch. Wer sich selbst so lange so großartig gefunden hat, sollte sich nicht wundern, daran gemessen zu werden. Dann sollte man sich selbst einigermaßen verhalten, das wäre der Mindestanspruch. Nur mit Geifer und brodelnd Gülle auskippen, das ist billig. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 (bearbeitet) Die Synodalversammlung hat dem Grundtext "Macht und Gewaltenteilung" mit der erforderlichen 2/3 Mehrheit zugestimmt. Daraus Zitat Eine kirchliche Konfliktkultur setzt voraus: dass man sich nicht wechselseitig abspricht, katholisch zu sein. Es gilt, von anderen Positionen zu lernen, aufeinander und auf das Wirken des Geistes in diesem Dialog zu hören. Dabei fordert man sich gegenseitig heraus, die eigene Position kritisch zu überprüfen. Quelle bearbeitet 3. Februar 2022 von laura Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 vor 10 Minuten schrieb Marcellinus: Darauf, abweichende Meinungen als Hass zu deklarieren, hat die RKK nun allerdings gerade in letzter Zeit kein Monopol. Das ist ja das Erschreckende, wie dieses Kommunikationsmuster um sich greift... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 vor 10 Minuten schrieb bw83: vor 14 Minuten schrieb Die Angelika: Auch das hat System in der rk Kirche: Kritiker werden sehr gerne von romnäheren und romtreuen Katholiken als Hassende abgetan. Das ist praktisch, denn dann braucht man sich nicht mehr mit der Kritik auseinanderzusetzen, weil die Kritiker ja Hassende sind und Hassende sind nun mal häufig blind. Wo hat das kein System, wenn es um derlei Machtstrukturen geht? Welche Vereinigung oder welches System toleriert das? Deine Antwort verstehe ich jetzt nicht. Kritiker sind Kritiker. Nicht alle Kritiker sind hassgetrieben. Bedauerlicherweise gehört es zu den systemischen Problemen der rk Kirche, dass in und von ihr Kritiker gerne als Hassende diffamiert werden. Wenn Kritiker systematisch als Hassende bzw Feinde diffamiert werden, ist in der so auf Kritik reagierenden Gemeinschaft irgendetwas faul. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 vor 14 Minuten schrieb bw83: Dann sollte man sich selbst einigermaßen verhalten, das wäre der Mindestanspruch. Nur mit Geifer und brodelnd Gülle auskippen, das ist billig. Und wer tut das hier? 2 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
bw83 Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 vor 3 Minuten schrieb Die Angelika: Deine Antwort verstehe ich jetzt nicht. Kritiker sind Kritiker. Nicht alle Kritiker sind hassgetrieben. Bedauerlicherweise gehört es zu den systemischen Problemen der rk Kirche, dass in und von ihr Kritiker gerne als Hassende diffamiert werden. Wenn Kritiker systematisch als Hassende bzw Feinde diffamiert werden, ist in der so auf Kritik reagierenden Gemeinschaft irgendetwas faul. Das, was Spadafora hier im Forum betreibt, ist für mich persönlich nicht mit Kritik gleichzusetzen. Das war schon weit vor den aktuellen Missbrauchsfällen so, dass es nur noch darum ging, Gülle auszukippen, zu stänkern, zu gifteln. Mir geht es nicht darum, jedem Kritiker als Hassenden zu bezeichnen, das habe ich auch nirgends gesagt. Das hätte man auch rauslesen können. Wie Marcellinus es außerdem gesagt hat, ist es abgesehen davon schon beinahe Usus (meine Vermutung: es liegt am Internet), dass Kritik und Hass viel zu oft gleichgesetzt werden. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 vor 12 Minuten schrieb laura: Die Synodalversammlung hat dem Grundtext "Macht und Gewaltenteilung" mit der erforderlichen 2/3 Mehrheit zugestimmt. Daraus Zitat Eine kirchliche Konfliktkultur setzt voraus: dass man sich nicht wechselseitig abspricht, katholisch zu sein. Es gilt, von anderen Positionen zu lernen, aufeinander und auf das Wirken des Geistes in diesem Dialog zu hören. Dabei fordert man sich gegenseitig heraus, die eigene Position kritisch zu überprüfen. Quelle Vernünftiger Umgang mit Kritik und Konflikten setzte auch voraus, dass dem Kritiker/Gegner nicht der Austritt aus der Kirche bzw. die Konversion in eine andere Denomination anempfohlen wird. Das habe ich während meiner rk Zeit nicht nur einmal gegenüberrefomrkirchlichen Kreisen so erlebt und auch dieses Muster findet sich auch hier bei einigen weniger reformorientierten rk Katholiken Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
bw83 Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 vor 4 Minuten schrieb Die Angelika: Und wer tut das hier? Spadafora. Am laufenden Band. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 vor 1 Minute schrieb Die Angelika: Vernünftiger Umgang mit Kritik und Konflikten setzte auch voraus, dass dem Kritiker/Gegner nicht der Austritt aus der Kirche bzw. die Konversion in eine andere Denomination anempfohlen wird. Das habe ich während meiner rk Zeit nicht nur einmal gegenüberrefomrkirchlichen Kreisen so erlebt und auch dieses Muster findet sich auch hier bei einigen weniger reformorientierten rk Katholiken Wie wahr!!! Auch hier im Forum. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
bw83 Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 Gerade eben schrieb Die Angelika: Vernünftiger Umgang mit Kritik und Konflikten setzte auch voraus, dass dem Kritiker/Gegner nicht der Austritt aus der Kirche bzw. die Konversion in eine andere Denomination anempfohlen wird. Das habe ich während meiner rk Zeit nicht nur einmal gegenüberrefomrkirchlichen Kreisen so erlebt und auch dieses Muster findet sich auch hier bei einigen weniger reformorientierten rk Katholiken Das findet sich überall in der RKK, auch bei "prominenten" Formaten wie beim Sender Radio Horeb, dort zwar nicht zu direkt, aber doch recht implizit, teilweise auch bei K-TV. Da wurde in letzter Zeit der Missbrauch schon teilweise in manchen Sendungen fast "verteidigt". Auch das ist aber nix, was rein RKK-typisch wäre. Die Corona-Krise ist voll mit "hau doch ab, wenn es dir nicht passt"-Empfehlungen, und zwar von jeder Seite aus. Bzgl. Flüchtlingen ist es das gleiche. Und man könnte hier endlos weitermachen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Die Angelika Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 vor 1 Minute schrieb bw83: Das, was Spadafora hier im Forum betreibt, ist für mich persönlich nicht mit Kritik gleichzusetzen. Das war schon weit vor den aktuellen Missbrauchsfällen so, dass es nur noch darum ging, Gülle auszukippen, zu stänkern, zu gifteln. Mir geht es nicht darum, jedem Kritiker als Hassenden zu bezeichnen, das habe ich auch nirgends gesagt. Das hätte man auch rauslesen können. Wie Marcellinus es außerdem gesagt hat, ist es abgesehen davon schon beinahe Usus (meine Vermutung: es liegt am Internet), dass Kritik und Hass viel zu oft gleichgesetzt werden. DAnke für die Erläuterung, Allerdings nehme ich Spadafora hier etwas anders war. Spadafora hat zwar eine sehr brüske Art, wirkt auf mich manchmal auch als etwas rigoros, aber dass es nur noch darum ging, Gülle auszukippen, zu stänkern, zu gifteln, das konnte ich so nicht sehen. Allerdings lese ich seit geraumer Zeit nur selten bei klassisch rk Themen mit, geschweige denn dass ich da mich aktiv beteilige. Das mache ich eigentlich nur noch bei Themen, die mich noch persönlich beschäftigen. Konkret: Homosexualität, Missbrauch und reformorientierte Ansätze wie z.B. der Synodale Weg Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
phyllis Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 5 hours ago, Spadafora said: Religionsausübung ja Einfluss auf die Gesellschaft Null schön wärs... 5 hours ago, bw83 said: Keine Entschuldigung für das grottige Verhalten der Verantwortlichen in der RK, aber bitte wo läuft es denn konkret anders? Sportverbände? Das gleiche. Andere Vereine und Verbände? Nix anderes. Politik? Ebenso. Von der Politik mal abgesehen - Sportverbände sind total dezentral. Der Eiskunstlauf-Junioren-Verband als dessen Mitglied ich mal aktiv war (äähm.. vor langer Zeit) hatte eine totale Null-Toleranz. Die kriegte ich damals mit und war ziemlich erschrocken. Andere mögen geschwiegen und vertuscht haben. Aber das hängt immer von den jeweiligen Individuen ab. Bei der RKK ist es anders. Die ist straff zentral organisiert. 5 hours ago, Moriz said: Als offizieller Vertreter der Kirche, die man als Religionslehrer nun mal ist, wäre eine Hilfestellung zur offizellen Reaktion schon hilfreich gewesen. Kommt auf die Reaktion an. In dieser Lage hätte ich halt meine eigene Meinung dazu vermittelt und zur Diskussion gestellt. Als Lehrer zu Glückwünschen an einen Papst oder Politiker auffordern? Die hätten meinen Mittelfinger bestaunen können (gut ich wär dann wohl nicht lange Lehrer geblieben - Life has its risks). Nichmal bei Olympia-Siegern oder Fussball-Weltmeistern hätte ich mich dazu hergeben lassen. Bin doch kein Cheerleader. 1 hour ago, laura said: Kritik ist kein Hass, sondern ein Ausdruck von Wertschätzung und Zugehörigkeit. Diejenigen, die jegliche Kritik an der rk Kirche als "Hass" bezeichnen, machen es sich viel zu leicht. Die haben von den Woken was gelernt 🙂 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
laura Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 vor 6 Stunden schrieb Die Angelika: Zugleich erdreisteten sich selbige Stellen wenige Zeit später, uns Religionslehrer darum zu bitten, die Schüler zu irgendeiner Glückwunschaktion für Papst Benedikt XVI zu motivieren. Für solche Schreiben gibt es doch einen großen Papiermüll im Lehrerzimmer... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
MartinO Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 vor 16 Minuten schrieb phyllis: schön wärs... Von der Politik mal abgesehen - Sportverbände sind total dezentral. Der Eiskunstlauf-Junioren-Verband als dessen Mitglied ich mal aktiv war (äähm.. vor langer Zeit) hatte eine totale Null-Toleranz. Die kriegte ich damals mit und war ziemlich erschrocken. Andere mögen geschwiegen und vertuscht haben. Aber das hängt immer von den jeweiligen Individuen ab. Bei der RKK ist es anders. Die ist straff zentral organisiert. Theoretisch ja, praktisch - vielleicht zu zentral. Wenn es in einem Stiftsgymnasium Kindesmissbrauch gibt und der Abt nichts unternimmt, hat der Bischof kaum Eingriffsmöglichkeiten - und der Papst erfährt es erst, wenn es auch die Presse erfährt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 3. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 3. Februar 2022 vor 4 Stunden schrieb bw83: Wie gesagt, das Netz ist voll damit. Weil Missbrauch überall stattfindet. Und überall wird und wurde weggesehen. Nirgends wurden oder werden die Opfer konsequent in den Mittelpunkt gestellt Missbrauch kommt in der gesamten Gesellschaft vor. In jeder Institution, in der Missbrauch stattfindet, lassen sich systemische, den Missbrauch begünstigende, Hintergründe ausmachen. Ein Hintergrund der überall vorkommt ist vertuschen und die Weigerung den Opfern zuzuhören. All das ist richtig. Aber kann das in der Diskussion um den Missbrauch in der Kirche wirklich relevant sein? Aus zwei Gründen nicht. Erstens haben wir genügend vor unserer eigenen Haustüre zu kehren. Wir haben weder das Recht noch die Ressourcen unsere Geschwisterkirchen oder den Sport an den Pranger zu stellen. Und zweitens haben wir eine Messlatte: Bei uns soll es anders sein als in der Welt. Missbrauch ist überall schlimm und darf nirgends passieren - und bei uns schon dreimal nicht. Wir müssen dreimal besser als "die Welt" unseren Missbrauchsskandal aufarbeiten und dreimal besser als "die Welt" Prävention betreiben. Das wird schmerzhaft und anstrengend, ja. Aber billiger wird's nicht. Die eigene Schuld ansehen, ohne dem Ablenkungsmanöver des verweisen auf die Schuld anderer, Buße und Umkehr - damit kehren wir dann wieder zurück auf den Boden des Evangeliums - und haben die Chance selbiges in die Welt zu tragen. 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Schmiede Geschrieben 4. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2022 @bw83 Danke für Deine differenzierten Beiträge 🌸 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Shubashi Geschrieben 4. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2022 4 hours ago, Frank said: Die eigene Schuld ansehen, ohne dem Ablenkungsmanöver des verweisen auf die Schuld anderer, Buße und Umkehr - damit kehren wir dann wieder zurück auf den Boden des Evangeliums - und haben die Chance selbiges in die Welt zu tragen. Ich würde das ein klein bisschen ergänzen wollen: die Verheißung und das Wohlwollen des Evangeliums gilt allen Menschen. Wenn es mir nur wichtig wäre, dass die Missbrauchsproblematik der Kirche aufgeklärt würde, wäre das dann nicht wieder nur sehr eigensinnig gedacht? Die Kirche soll sich nicht mit dem Missbrauch beschäftigen, damit sie irgendwann wieder ein besseres Ansehen erlangt. Ich möchte eine Kirche, ohne den moralisierenden Hochmut der Vergangenheit, und die den Missbrauch verabscheut, weil er allen Menschen schadet, nicht nur Katholiken. Sich immer nur um das eigene Ansehen zu bekümmern, war ja auch Teil der begangenen Sünde. 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Wunibald Geschrieben 4. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2022 Verharmlosung von Missbrauch? Empörung über Äußerungen von Bischof Voderholzer ...Voderholzer verwies darauf, dass eine Strafrechtsreform von 1973 Kindesmissbrauch nicht mehr als Verbrechen gewertet habe "und zwar auf der Basis von sexualwissenschaftlichen Urteilen, die davon ausgehen, dass für die betroffenen Kinder und Jugendlichen die Vernehmungen wesentlich schlimmer sind als die im Grunde harmlosen Missbrauchsfälle". Dies müsse berücksichtigt werden, wenn heute über das Verhalten der Kirche in den 1970er und 80er Jahre geurteilt wird, sagte Voderholzer... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
bw83 Geschrieben 4. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2022 (bearbeitet) vor einer Stunde schrieb Wunibald: Verharmlosung von Missbrauch? Empörung über Äußerungen von Bischof Voderholzer ...Voderholzer verwies darauf, dass eine Strafrechtsreform von 1973 Kindesmissbrauch nicht mehr als Verbrechen gewertet habe "und zwar auf der Basis von sexualwissenschaftlichen Urteilen, die davon ausgehen, dass für die betroffenen Kinder und Jugendlichen die Vernehmungen wesentlich schlimmer sind als die im Grunde harmlosen Missbrauchsfälle". Dies müsse berücksichtigt werden, wenn heute über das Verhalten der Kirche in den 1970er und 80er Jahre geurteilt wird, sagte Voderholzer... Der Voderholzer ist immer für sowas gut. vor 5 Stunden schrieb Frank: Missbrauch kommt in der gesamten Gesellschaft vor. In jeder Institution, in der Missbrauch stattfindet, lassen sich systemische, den Missbrauch begünstigende, Hintergründe ausmachen. Ein Hintergrund der überall vorkommt ist vertuschen und die Weigerung den Opfern zuzuhören. All das ist richtig. Aber kann das in der Diskussion um den Missbrauch in der Kirche wirklich relevant sein? Aus zwei Gründen nicht. Erstens haben wir genügend vor unserer eigenen Haustüre zu kehren. Wir haben weder das Recht noch die Ressourcen unsere Geschwisterkirchen oder den Sport an den Pranger zu stellen. Und zweitens haben wir eine Messlatte: Bei uns soll es anders sein als in der Welt. Missbrauch ist überall schlimm und darf nirgends passieren - und bei uns schon dreimal nicht. Wir müssen dreimal besser als "die Welt" unseren Missbrauchsskandal aufarbeiten und dreimal besser als "die Welt" Prävention betreiben. Das wird schmerzhaft und anstrengend, ja. Aber billiger wird's nicht. Die eigene Schuld ansehen, ohne dem Ablenkungsmanöver des verweisen auf die Schuld anderer, Buße und Umkehr - damit kehren wir dann wieder zurück auf den Boden des Evangeliums - und haben die Chance selbiges in die Welt zu tragen. Es ging um Behauptungen, dass es xyz nur in der RKK gäbe. Just auf den letzten Seiten. Und diese waren und sind nachweislich falsch. Das hat mit dem, was du sagst, relativ wenig zu tun. Das liefert am Ende sogar dann nur die Möglichkeit dafür, dass dort dann weggesehen und verharmlost wird. Ich rede hier übrigens als Privatmann und als Teil der Kirche und nicht stellvertretend für die Kirche und ihre Verantwortlichen. So zu tun, als müsste oder dürfte man sich jetzt nur auf die RKK konzentrieren, ist meiner Meinung nach hochgradig gefährlich, solange dabei eine Halbwahrheit oder Unwahrheit die nächste jagt und der Missbrauch andernorts dadurch verharmlost wird. bearbeitet 4. Februar 2022 von bw83 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Frank Geschrieben 4. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2022 vor 48 Minuten schrieb bw83: So zu tun, als müsste oder dürfte man sich jetzt nur auf die RKK konzentrieren, ist meiner Meinung nach hochgradig gefährlich, solange dabei eine Halbwahrheit oder Unwahrheit die nächste jagt und der Missbrauch andernorts dadurch verharmlost wird. Wir als Kirche - auch wir "Privatmänner" wie du und ich, ohne Haupt- oder Ehrenamt - haben mit der Aufarbeitung des Missbrauchs in unserer Kirche wahrlich genug zu tun. Das heißt nicht zwingend wegsehen bei dem was woanders passiert. Aber mit dem Finger auf andere zeigen - das Recht müssen wir, ganz im Sinne meines Posts aus dem du zitiert hast, erst wieder hart erarbeiteten. Das ist das eine. Das andere: Es ist einfach falsch, was du schreibst. Nicht das konzentrieren auf unsere Aufarbeitungsaufgaben verharmlost den Missbrauch anderswo. Das Gegenteil ist der Fall. Der permanente Verweis wie schlecht, z. B. Auf die EKD, verharmlost unseren Missbrauch. Damit kann man sich nämlich schön zurück lehnen. "Ja wir sind schon schlecht, in Sachen Aufarbeitung, aber naja, die andern sind richtig schlecht, da brauchen wir uns nicht so anstrengen." vor 2 Stunden schrieb Shubashi: vor 6 Stunden schrieb Frank: Die eigene Schuld ansehen, ohne dem Ablenkungsmanöver des verweisen auf die Schuld anderer, Buße und Umkehr - damit kehren wir dann wieder zurück auf den Boden des Evangeliums - und haben die Chance selbiges in die Welt zu tragen. Ich würde das ein klein bisschen ergänzen wollen: die Verheißung und das Wohlwollen des Evangeliums gilt allen Menschen. Wenn es mir nur wichtig wäre, dass die Missbrauchsproblematik der Kirche aufgeklärt würde, wäre das dann nicht wieder nur sehr eigensinnig gedacht? Die Kirche soll sich nicht mit dem Missbrauch beschäftigen, damit sie irgendwann wieder ein besseres Ansehen erlangt. Ich möchte eine Kirche, ohne den moralisierenden Hochmut der Vergangenheit, und die den Missbrauch verabscheut, weil er allen Menschen schadet, nicht nur Katholiken. Sich immer nur um das eigene Ansehen zu bekümmern, war ja auch Teil der begangenen Sünde Mir ging nicht einmal primär um ein gutes Ansehen. Natürlich, wer steht nicht gerne gut dar? Und es ist nichts verwerfliches dabei sein Image zu polieren. Aber hier darf das allenfalls Kollateralnutzen, nie jedoch angestrebtes Ziel sein. Insofern stimme ich dir zu. Mit meinem Verweis auf "bei euch soll es nicht so sein" wollte ich auf etwas anderes raus. Möglicherweise hast du mich missverstanden. Wir in der Nachfolge Christi stehenden sind aufgerufen der Welt zu zeigen wie es anders, möglicherweise besser gehen kann. Wenn du so willst sollen wir n"gutes Vorbild sein". Das wir das ohne erhobenen moralischen Zeigefinger tun sollten, auch darin stimme ich dir zu. Wenn ich in einer gelungenen Aufarbeitung unseres Missbrauchsskandals eine Chance für die Evangelisierung sehe dann liegt die weniger darin das wir die Welt belehren sollen. Bei dir, @Shubashi, im Rettungsdienst, bei mir in der Pflege entwickeln sich Standards durch Best-Practice-Beispiele fort. Wir sollten Best-Practice-Lieferanten sein wollen. 1 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Spadafora Geschrieben 4. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2022 Solange es der Kirche nicht gelingt solche Verrückten abzustellen, wird das nichts mit einer Aufarbeitung https://www.spiegel.de/panorama/justiz/missbrauchs-skandal-aufregung-ueber-regensburger-bischof-voderholzer-a-e879fc76-22ef-4bec-8956-b64144a96108 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 4. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2022 vor 4 Stunden schrieb Wunibald: Verharmlosung von Missbrauch? Empörung über Äußerungen von Bischof Voderholzer ...Voderholzer verwies darauf, dass eine Strafrechtsreform von 1973 Kindesmissbrauch nicht mehr als Verbrechen gewertet habe "und zwar auf der Basis von sexualwissenschaftlichen Urteilen, die davon ausgehen, dass für die betroffenen Kinder und Jugendlichen die Vernehmungen wesentlich schlimmer sind als die im Grunde harmlosen Missbrauchsfälle". Dies müsse berücksichtigt werden, wenn heute über das Verhalten der Kirche in den 1970er und 80er Jahre geurteilt wird, sagte Voderholzer... Die 'im Grunde harmlosen Missbrauchsfälle' ist natürlich eine unmögliche Formulierung. Ich fürchte allerdings, daß er inhaltlich Recht hat und in der damaligen Zeit, wo viele gerne eine Mitschuld beim Opfer gesucht haben, die Vernehmungen tatsächlich schlimm waren. Für solche Vernehmungen speziell ausgebildete Beamte sind eine vergleichsweise neue Errungenschaft. Des Weiteren war das eine Zeit, in der viele gesellschftliche Normen, gerade auch im Bereich der Sexualität, gründlich hinterfragt wurden und entsprechend eine gewisse Unsicherheit in der Bewertung vorlag. Ich meine auch, mich zu erinnern, daß @Chrysologus hier mal erwähnt hatte, daß Kleriker eher wegen 'minderschwerer' Taten verurteilt worden wären. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Moriz Geschrieben 4. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2022 vor 9 Stunden schrieb Frank: Missbrauch kommt in der gesamten Gesellschaft vor. In jeder Institution, in der Missbrauch stattfindet, lassen sich systemische, den Missbrauch begünstigende, Hintergründe ausmachen. Ein Hintergrund der überall vorkommt ist vertuschen und die Weigerung den Opfern zuzuhören. All das ist richtig. Aber kann das in der Diskussion um den Missbrauch in der Kirche wirklich relevant sein? Aus zwei Gründen nicht. Erstens haben wir genügend vor unserer eigenen Haustüre zu kehren. Wir haben weder das Recht noch die Ressourcen unsere Geschwisterkirchen oder den Sport an den Pranger zu stellen. Und zweitens haben wir eine Messlatte: Bei uns soll es anders sein als in der Welt. Missbrauch ist überall schlimm und darf nirgends passieren - und bei uns schon dreimal nicht. Wir müssen dreimal besser als "die Welt" unseren Missbrauchsskandal aufarbeiten und dreimal besser als "die Welt" Prävention betreiben. Das wird schmerzhaft und anstrengend, ja. Aber billiger wird's nicht. Die eigene Schuld ansehen, ohne dem Ablenkungsmanöver des verweisen auf die Schuld anderer, Buße und Umkehr - damit kehren wir dann wieder zurück auf den Boden des Evangeliums - und haben die Chance selbiges in die Welt zu tragen. Du hast im Grunde genommen Recht, und dennoch bleiben zwei Punkte: 1) Die (in diesem Thread geäußerte) Behauptung, anderswo wäre alles besser ist einfach falsch und ihr wurde widersprochen. 2) Wir werden die Probleme nicht vernünftig angehen können, wenn wir allgemein menschliche Schwächen nicht berücksichtigen und alleine nach kirchlichen Spezifika suchen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
Spadafora Geschrieben 4. Februar 2022 Melden Share Geschrieben 4. Februar 2022 vor 5 Minuten schrieb Moriz: Die 'im Grunde harmlosen Missbrauchsfälle' ist natürlich eine unmögliche Formulierung. Ich fürchte allerdings, daß er inhaltlich Recht hat und in der damaligen Zeit, wo viele gerne eine Mitschuld beim Opfer gesucht haben, die Vernehmungen tatsächlich schlimm waren. Für solche Vernehmungen speziell ausgebildete Beamte sind eine vergleichsweise neue Errungenschaft. Des Weiteren war das eine Zeit, in der viele gesellschftliche Normen, gerade auch im Bereich der Sexualität, gründlich hinterfragt wurden und entsprechend eine gewisse Unsicherheit in der Bewertung vorlag. Ich meine auch, mich zu erinnern, daß @Chrysologus hier mal erwähnt hatte, daß Kleriker eher wegen 'minderschwerer' Taten verurteilt worden wären. es darf für eine Institution wie die Kirche mit deren moralischen Anspruch und Selbstbild so etwas wie "minderschwere Fälle" nicht geben Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen More sharing options...
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