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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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Wie kann man nur so verblendet sein. Ich verglich die Kleriker mit den Mafia-Ermittlern. Die Kleriker haben einen Ermittler geschickt, der die Kindermißbrauchsfälle aufklären soll. Das ist, wie wenn die Mafia einen Ermittler schickt, um die eigenen Morde aufzuklären.

 

Du behauptest also, Kindesmissbrauch wäre eine "Auftragsarbeit"?

 

Bei solchen Statement weiß man gar nicht, ob man heulen oder den Kopf auf die Tischplatte hauen soll.

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In der vor kurzem vorgestellten Richtlinie der katholischen Kirche zum Umgang mit Mißbrauchsopfern steht, daß es nur zu einer Strafverfolgung und Anzeige bei der Staatsanwaltschaft kommt, wenn das Opfer es will.

Damit läßt sich die Kirche, allen voran der Papst, der seine Sache ja so gut macht, ein Hintertürchen offen.

Natürlich - die Sachen gehören auch gegen den Willen der Opfer angezeigt. Wer einmal vergewaltigt worden ist, den kann man ruhig noch mal vergewaltigen. Das macht dann auch nix mehr.

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In der vor kurzem vorgestellten Richtlinie der katholischen Kirche zum Umgang mit Mißbrauchsopfern steht, daß es nur zu einer Strafverfolgung und Anzeige bei der Staatsanwaltschaft kommt, wenn das Opfer es will.

Nicht ganz, es kommt zu keiner Anzeige wenn es das Opfer ausdrücklich so wünscht. Und eine ganze Reihe von säkularen Hilfsstellen haben sich in den Wochen zuvor bereits intensiv gegen eine Anzeigepflicht ausgesprochen, weil viele Opfer sich sonst nicht melden würden, sowohl bei Kirche als auch bei Wildwasser und Co.

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McKinsey-Berater von Mitschke-Collande über die Krise der katholischen Kirche

Daraus:

"Die Einführung einer Null-Fehler-Toleranz. Professionelle Medienarbeit. Die Stärkung des Glaubens. Ganz wichtig: konstruktive Diskussion auf Augenhöhe, Widerspruch darf nicht als Angriff verstanden werden. Außerdem ist ein glaubhafter Erneuerungsprozess notwendig. "

 

Das finde ich gar nicht so schlecht, nur sollte man nicht die Krise ausnutzen, um seine seit Jahren vertretenen Ideen wieder in die Presse bringen.

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Aus dem von AdG verlinkten Interview:
Mögliche strukturelle Ursachen für die Probleme wurden nicht weiter diskutiert.

Du verlangst aber jetzt hoffentlich keine konstruktive Diskussion auf Augenhöhe darüber, womöglich mit Recht zum Widerspruch gegen "Obere" - Du illoyales Biest. :ninja:

bearbeitet von Edith1
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Franciscus non papa
McKinsey-Berater von Mitschke-Collande über die Krise der katholischen Kirche

Daraus:

"Die Einführung einer Null-Fehler-Toleranz. Professionelle Medienarbeit. Die Stärkung des Glaubens. Ganz wichtig: konstruktive Diskussion auf Augenhöhe, Widerspruch darf nicht als Angriff verstanden werden. Außerdem ist ein glaubhafter Erneuerungsprozess notwendig. "

 

Das finde ich gar nicht so schlecht, nur sollte man nicht die Krise ausnutzen, um seine seit Jahren vertretenen Ideen wieder in die Presse bringen.

 

 

verstehst du überhaupt, über was du redest???

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Das finde ich gar nicht so schlecht, nur sollte man nicht die Krise ausnutzen, um seine seit Jahren vertretenen Ideen wieder in die Presse bringen.

Das heißt, dass man die Krise nicht nutzen soll, um auf den Wert des Zölibats und der kirchlichen Moralnormen hinzuweisen, wie es der Vatikan bislang gemacht hat? Was sind denn das für neue Ideen, die bisher noch nicht gebracht wurden und die jetzt kommen sollen?

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McKinsey-Berater-Geblubber. Die notwendigen Maßnahmen sind doch glasklar. Klare Ansage an die Kinder, daß sie sich von niemand begrapschen lassen brauchen, ein ihnen persönlich bekannter, erreichbarer externer Vertrauensmann, Vermeidung von Gelegenheiten, Supervision von Lehrern und Erziehern, Ausschluß gefährdeter Personen aus der Jugendarbeit. Da ist nichts speziell katholisches dabei. Und 100 % Mißbrauchsvermeidung ist nicht erreichbar, Einzelfälle wird es immer geben. Erreichbar ist aber, daß es pro Täter bim Einzelfall bleibt.

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Der Kindesmissbrauch findet mehr in der weltlichen Welt statt und nicht, wie es nunmehr immer hingestellt wird in kirchlichen Ebenen.

 

Den Geistlichen selber fällt es teilweise schon sehr schwer, dass sie sich überhaupt Jugendlichen nähern, denn sofort könnte ihm etwas nachgesagt werden.

Natürlich sind Geistliche auch nur Menschen und auch sie können schuldig werden. Dennoch muss man bedenken, dass der Großteil von Kindesmissbrauch nicht bei den Geistlichen zu suchen ist.

 

Leider Gottes wird dies momentan ziemlich propagiert durch Medien jeglicher Art, so dass man davon ausgehen müsste, dass jeder Geistliche sich an Kindern befriedigen würde. Das ist allerdings schlichtweg falsch.

Die meisten Geistlichen sind Menschen, die für andere Menschen da sind und nicht das Vertrauen der Leute ausnutzen und schon gar nicht Kindern schaden wollen.

 

Kindesmissbrauch ist eine schreckliche Tat, die nirgendwo passieren dürfte, denn dadurch wird Kindern nicht nur physisch, sondern auch psychisch geschadet. Dies betrifft sämtliche gesellschaftliche Schichten und nicht nur den Klerus, welchen man momentan besonders im Auge zu haben scheint.

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Dies betrifft sämtliche gesellschaftliche Schichten und nicht nur den Klerus, welchen man momentan besonders im Auge zu haben scheint.

 

Ja, letzteres ist ungerecht, das gebe ich zu. Aber woran liegt das denn? Besteht hier nicht vielleicht die Möglichkeit, dass "die Kirche" selber dazu beitragen kann, dass diese Ungerechtigkeit nicht mehr stattfindet? Ist nicht - wenigstens ein klitzekleinwenig - der Vorwurf an "die Kirche" berechtigt, in den vergangenen Jahrzehnten daran mitgearbeitet zu haben, dass man nun so sehr die Kleriker in das Zentrum der Aufmerksamkeit rückt?

 

Egal. Wenn in "der Kirche" zukünftig ebenso aufklärend mit Kindesmissbrauch (durch wen auch immer - Kleriker oder Laie) umgegangen wird, wie das inzwischen immer mehr auch außerhalb der Kirche stattfindet, dann wird sich der Generalverdacht gegen Kleriker - so es einen solchen überhaupt gibt - auch langsam erledigen.

 

Momentan gibt es sehr unangenehme Überreaktionen: Ich sehe es nicht unbedingt als die Aufgabe der Kirche an, einen Missbrauchsfall gegen den ausdrücklichen Wunsch des Opfers vor ein weltliches Gericht zu bringen. Das sieht mir sehr nach einer Abschiebung der Problemlösung "nach außen" aus. Es muss aber die Aufgabe der Kirche sein, in einem solchen Fall jegliche Wiederholungsmöglichkeit zu verhindern - wie kam bereits schrieb.

 

Über alles andere wurde schon geschrieben - Thematisierung der Sexualität und der Probleme mit derselben bereits in der Ausbildung, Hinterfragen der Gründe, warum sich jemand zur Ehelosigkeit verpflichten will, ...

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Der Kindesmissbrauch findet mehr in der weltlichen Welt statt und nicht, wie es nunmehr immer hingestellt wird in kirchlichen Ebenen.

 

Ja, das wissen wir. Aber die Kirche genießt mehr Vertrauen als zB ein Sportverein. Deshalb ist ein Mißbrauch innerhalb der Kirche noch von anderer Qualität. Und die Kirche soll schon vorbildlich handeln. Eine Relativierung des Problems unter Hinweis darauf, daß es anderswo noch schlimmer ist, ist mE unangemessen.

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Die Bischofskonferenz hat heute ihr Präventionsprogramm vorgestellt um in Zukunft sexuellen Missbrauch zu verhindern. Ich habe mir die einzelenen Dokumente und Statements druchgelesen und muss sagen, dass die Bischöfe einen guten Weg begonnen haben, besonders den Elternbrief finde ich sehr gut.

 

 

Ich finde es etwas verwunderlich, dass man hier nicht auf die Homepage der Bischofskonferenz verlinken kann.

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Die Bischofskonferenz hat heute ihr Präventionsprogramm vorgestellt um in Zukunft sexuellen Missbrauch zu verhindern. Ich habe mir die einzelenen Dokumente und Statements druchgelesen und muss sagen, dass die Bischöfe einen guten Weg begonnen haben, besonders den Elternbrief finde ich sehr gut.

 

 

Ich finde es etwas verwunderlich, dass man hier nicht auf die Homepage der Bischofskonferenz verlinken kann.

Das dürfte an den eckigen Klammern im Link liegen, die du durch %5B und %5D ersetzen kannst.

bearbeitet von AdG
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Ich tu mir mit dem Dialog aber ziemlich schwer.

 

Als die ganzen Missbrauchsfälle aufkamen, habe ich zeitnah einen Gesprächsabend angeboten. Der Erfolg war sozusagen gleich Null.

 

Jetzt haben wir vom Dekanat eine Aufforderung erhalten, in geeigneter Weise das Thema am Laufen zu halten. Zum Beispiel durch Artikel im Pfarrblatt oder auf unserer Homepage. Auch Predigten wurden vorgeschlagen.

 

Ich tu mir da sehr schwer, weil das alles Einbahnkommunikationen sind. Das Thema ist doch hochsensibel. Ein falsches oder auch nur missverständliches Wort kann ziemlich viel kaputt machen. Im direkten Gespräch ist das nicht so ein Problem: Da kann jeder, der Anstoß nimmt, rückfragen oder kontra geben. Da kann man dann wieder drauf reagieren.

 

Was an Verlautbarungen zu geben ist, das muss meiner Meinung nach von weiter oben kommen.

 

Das Dekanat hat eine Standardmeldung herausgegeben, die man dann ins Pfarrblatt und in die Homepage übernehmen könnte. Und da sehe ich schon die Probleme. Zum Beispiel wird wieder das Entsetzen beschworen - und dummerweise auch noch das Entsetzen darüber, dass so was in der Kirche vorgekommen ist. Ich nehme schon für mich Anstoß an solchen Entsetzensäußerungen. Ja wo leben die denn, dass sie darüber entsetzt sind, dass es in der Kirche auch so ist, wie sonst? Wo leben die denn, nachdem sich schon längst in den USA und Irland erwiesen hat, dass es in der Kirche genau so sein kann, womöglich sogar (durch die Machtinteressen oder, wie in Irland, durch die Machtverquickungen mit dem Staat) noch schlimmer? Ich war über das Offenkundigwerden dieser Zustände nicht wirklich entsetzt, sondern fand meine Befürchtungen bestätigt. Entsetzt bin ich, wenn mir ein Betroffener sein Elend persönlich schildert. Entsetzt bin ich dann, weil ich mich jeweils mit dem Opfer identifiziere und das Grauen (wenn auch gefiltert) mitbekomme oder zumindest erahne.

 

Ich befürchte, dass jede Formulierung bei vielen Lesern der Pfarrbriefe bzw. Homepages eine Menge negativer Assoziationen hervorruft.

Gut - ein paar werden sagen: "Schön, dass unser Pfarrer / unser Dekanat nicht beim Totschweigen mitmacht." Das ist auch gut. Aber ich befürchte, dass es bei der Endabrechnung negativ rauslaufen wird.

 

Anstelle von Statements versuche ich es momentan lieber immer wieder mal mit kleinen Bemerkungen, von denen ich hoffe, dass daraus ersichtlich wird, dass für mich (und für die Kirche) das Thema nicht abgeschlossen und begraben ist, und dass ich jederzeit für ein Gespräch oder eine Diskussion (also echten Dialog, nicht Einwegkommunikation) offen bin.

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Anstelle von Statements versuche ich es momentan lieber immer wieder mal mit kleinen Bemerkungen, von denen ich hoffe, dass daraus ersichtlich wird, dass für mich (und für die Kirche) das Thema nicht abgeschlossen und begraben ist, und dass ich jederzeit für ein Gespräch oder eine Diskussion (also echten Dialog, nicht Einwegkommunikation) offen bin.

 

Damit tust Du für die Betroffenen das maximal Gute, was Du tun kannst. Nichts wäre schlimmer, wenn der jahrzentelange Mantel des Schweigens jetzt wieder drüber gezogen wird. Und noch was: Es sollte MIT den Opfern gesprochen werden, nicht nur über sie. Wobei das eine gewisse Herausforderung ist, denn viele der Betroffenen sind (verständlich) keine guten Gesprächspartner. Trotzdem, nicht nachlassen...

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