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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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Früherer Eichstätter Bischof soll Täter gedeckt haben

 

Das wurde heute in der Passauer Neuen Presse ganzseitig behandelt. 

Wahrscheinlich wurde das hier auch schon vor längerer Zeit thematisiert, aber in der Fülle der Fälle verliert man leicht den Überblick.

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Hatten wir eigentlich dies schon?

Michel Santier, trat nicht, wie 2020 vorgegeben, wg. „gesundheitlicher Gründe“, sondern wg. eingestandenen Missbrauchs (in Verbindung mit  der Beichte) zurück, was erst jetzt bekannt wird.

Was dann eben schon den Vorwurf nahelegt, dass „tarnen und täuschen“ weiterhin die bevorzugt Taktik der Kirche in Missbrauchsfragen ist.

Was eben wieder zu der Frage führt: wie wollen Leute ohne Glaubwürdigkeit und minimalem Verantwortungssinn die Kirche führen und das Evangelium verkünden?

Kann man das Bischofsamt nicht digitalisieren? Was spricht gegen die Weihe einer KI, die ist immerhin keine Frau, und wenn sie betrügt, zieht man einfach den Stecker?

https://www.vaticannews.va/de/welt/news/2022-10/michel-santier-bischof-missbrauch-frankreich-kirche-ornellas.html

bearbeitet von Shubashi
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Am 22.10.2022 um 18:56 schrieb Wunibald:

Früherer Eichstätter Bischof soll Täter gedeckt haben

 

Das wurde heute in der Passauer Neuen Presse ganzseitig behandelt. 

Wahrscheinlich wurde das hier auch schon vor längerer Zeit thematisiert, aber in der Fülle der Fälle verliert man leicht den Überblick.

 

Das war hier noch kein Thema, soweit ich weiß, ist es auch erst jetzt veröffentlicht worden.

Ziemlich shocking, auch für mich - ich kannte ihn durch meine Kontakte zu einer größeren Kirchengemeinde im Bistum Eichstätt.

Bischof Brems war im Bistum recht beliebt - da fällt es noch schwerer, diese andere dunkle Seite zu sehen.

 

Allerdings: Abschieben ins Ausland ist eine Sache, schlimm genug. Aber der Skandal steigert sich ja darin, ihn wieder zurückkommen zu lassen und letztlich wieder als Priester im Nachbarbistum und anschließend im gleichen Bistum einzusetzen. Also entweder hat Brems hier tatsächlich total geschwiegen oder die ab 1984 tätigen Bischöfe Wetter (in München) und Braun (in Eichstätt) wussten etwas. 

 

Interessant in diesem Zusammenhang auch die Person Emil Stehle - der ja an dieser Aktion wohl mitbeteiligt war:  

Dessen Hauptfunktion scheint ja bei Adveniat gerade die Aufgabe gewesen zu sein, des Missbrauchs beschuldigte Priester mit neuer Vita zu versehen und unauffällig zu "verräumen".

 

Das ist monströs und geht weit über Bischof Brems und Eichstätt hinaus.

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vor 11 Stunden schrieb Lothar1962:

 

Das war hier noch kein Thema, soweit ich weiß, ist es auch erst jetzt veröffentlicht worden.

Ziemlich shocking, auch für mich - ich kannte ihn durch meine Kontakte zu einer größeren Kirchengemeinde im Bistum Eichstätt.

Bischof Brems war im Bistum recht beliebt - da fällt es noch schwerer, diese andere dunkle Seite zu sehen.

 

Das Gefettete dürfte generell das Problem sein, sowohl bei den Tätern als auch bei den Vertuschern. Die wenigsten Täter sind / waren wohl menschliche Monster, vor denen die Kinder nur Angst hatten, sondern freundlich wirkende Männer, denen die Eltern gern ihre Kinder anvertrauten und vor denen die Kinder selbst auch nicht Reißaus nahmen. Vielleicht machten auch die Bischöfe ihnen gegenüber die Augen zu.

Und bei der derzeit verlaufenden Debatte geht es m.E. oft nur darum, Bischöfe, die man nicht mag, als die Bösen hinzustellen, während die Taten der "eigenen Seite" verharmlost werden.

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Ich habe für das Folgende keinen ganz passenden Thread gefunden. Das ist jetzt zwar kein sexueller Missbrauch, aber vielleicht ein geistiger/geistlicher Missbrauch.

 

Ein Diakon hält verschwörungstheoretische Predigten im Bezirkskrankenhaus.

Mit einer schnellen Entscheidung vonseiten der Kirche rechnet der Krankenhausdirektor ohnehin nicht. Deshalb soll ein Hausverbot verhindern, dass der Diakon weiterhin Kranke salbt, Gottesdienste hält und Seelsorge leistet. "Ein Prediger, der psychisch Kranken Verschwörungsgeschichten auftischt, ist einfach nicht hinnehmbar", so der Klinikleiter, es gehe um Patientenschutz.

 

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vor 7 Minuten schrieb Wunibald:

Deshalb soll ein Hausverbot verhindern, dass der Diakon weiterhin Kranke salbt [...] 

 

 

Das wiederum, sollte es tatsächlich vorkommen, sollte nicht nur durch ein entsprechendes Hausverbot, sondern auch durch den zuständigen kirchlichen Oberen verhindert werden. Diakonen ist es nicht erlaubt, die Krankensalbung zu spenden. Das ist Aufgabe des Priesters. 

 

 

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Ich vermute eher, dass der ärztliche Direktor Krankensalbung mit pastoraler Sterbegleitung verwechselt, so wie der Laie von Zuchthaus und Gefängnis redet wenn er die Justizvollzugsanstalt meint.

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Die Geschichte ist sogar übler als „nur“ irgendwo mal VT-Quatsch erzählt zu haben:  

 

„Mit einer Verschwörungsrede bei einem Gedenken an NS-Opfer am Bezirksklinikum Mainkofen (Landkreis Deggendorf) hat Diakon Slavko Radeljic-Jakic für einen Eklat gesorgt. Er sprach von "skrupellosen, eng vernetzten Milliardären" an der Weltmacht und sagte, dass es manche Kräfte darauf abgesehen hätten, "noch einmal Millionen von Menschen zu vernichten". 
 

https://www.pnp.de/lokales/landkreis-deggendorf/plattling/Diakon-haelt-Verschwoerungsrede-bei-Gedenken-an-NS-Opfer-in-Mainkofen-4470224.amp.html

 

 

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Der Kölner Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn weist die Kritik vom FAZ-Journalisten Daniel Deckers in Sachen Woelki und Vertuschung von Missbrauch zurück und wirft ihm  Populismus vor sowie emotionale Verstrickung, die an objektiver Aufklärung nicht interessiert ist, vor:

 

https://www.domradio.de/artikel/oberstaatsanwalt-erklaert-entscheidung-zu-kardinal-woelki

 

 

 

 

 

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vor 3 Stunden schrieb Inge33:

Der Kölner Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn weist die Kritik vom FAZ-Journalisten Daniel Deckers in Sachen Woelki und Vertuschung von Missbrauch zurück und wirft ihm  Populismus vor sowie emotionale Verstrickung, die an objektiver Aufklärung nicht interessiert ist, vor:

 

https://www.domradio.de/artikel/oberstaatsanwalt-erklaert-entscheidung-zu-kardinal-woelki

 

 

 

 

 

Aus demselben Artikel: "... Damit ist aber nicht etwa gesagt, dass wir dem Kardinal positiv bescheinigen könnten, dass er tatsächlich 2017 nur von diesem einen Vorfall aus dem Jahre 2001 und dann von weiteren Gerüchten gehört hätte. Wir haben aber nur keinen Anhaltspunkt dafür, dass das Gegenteil der Fall ist. Und schon gar keine Aussage ist darüber getroffen, ob der Kardinal vor der Beförderungs-Entscheidung 2017 nicht besser in die Personalakte hätte gucken sollen."

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vor 1 Minute schrieb gouvernante:

Aus demselben Artikel: "... Damit ist aber nicht etwa gesagt, dass wir dem Kardinal positiv bescheinigen könnten, dass er tatsächlich 2017 nur von diesem einen Vorfall aus dem Jahre 2001 und dann von weiteren Gerüchten gehört hätte. Wir haben aber nur keinen Anhaltspunkt dafür, dass das Gegenteil der Fall ist. Und schon gar keine Aussage ist darüber getroffen, ob der Kardinal vor der Beförderungs-Entscheidung 2017 nicht besser in die Personalakte hätte gucken sollen."

 

Es wird niemand etwas dagegen haben, wenn man diese Entscheidung der Staatsanwaltschaft für falsch hält (oder für richtig, was auch immer).

 

Wenn allerdings Herr Deckers - auf diesen Kommentar bezieht sich der Oberstaatsanwalt - behauptet: "Nicht die Kirche selbst, aber der Umgang der Justiz mit ihr ist wohl endgültig ein Fall für die Politik geworden, nicht nur in Nordrhein-Westfalen.", dann müßte ihm jemand mal ein wenig Rechtsstaatlichkeit erklären.

 

Der Oberstaatsanwalt hat das bzgl. des Anfangsverdachtes schon mit dem verlinkten Interview versucht. Bzgl. der politischen Unabhängigkeit der Justiz besteht da womöglich noch Lernbedarf (auch wenn ich weiß, daß es eine bestimmte Weisungsabhängigkeit von Staatsanwälten gibt, was der EuGH übrigens schon sehr kritisch kommentiert hat).

 

Faktisch fordert Deckers hier, daß das Justizministerium NRW die Staatsanwaltschaft anweist, ein Verfahren gegen den Erzbischof ohne Evidenz für einen Anfangsverdacht durchzuführen.

 

Ein kleiner Vorgeschmack, was kommen könnte, wenn man sie ließe...

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Es ist sehr angebracht, dass sich die Kölner Staatsanwaltschaft zu ihrem Vorgehen geäußert hat. Damit wird Kardinal Woelki kein Blanko-Check ausgestellt, sondern lediglich festgestellt, dass es keine hinreichenden Indizien oder gar Beweise gibt, die die Einleitung eines Verfahrens nach rechtsstaatlichen Standards rechtfertigen würden. 

 

Das wird nur die notorischen Hetzer nicht kümmern. U. a. einen Münchner Hilfsgeistlichen wird das nicht davon abhalten, weiter die Justiz mit seinen unsubstantiierten Anwürfen zu belästigen. Und zu Deckers verbietet sich ohnedies jedes Wort. 

bearbeitet von Studiosus
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Am 2.11.2022 um 13:11 schrieb Sauerteig:

Die Geschichte ist sogar übler als „nur“ irgendwo mal VT-Quatsch erzählt zu haben:  

 

„Mit einer Verschwörungsrede bei einem Gedenken an NS-Opfer am Bezirksklinikum Mainkofen (Landkreis Deggendorf) hat Diakon Slavko Radeljic-Jakic für einen Eklat gesorgt. Er sprach von "skrupellosen, eng vernetzten Milliardären" an der Weltmacht und sagte, dass es manche Kräfte darauf abgesehen hätten, "noch einmal Millionen von Menschen zu vernichten". 
 

https://www.pnp.de/lokales/landkreis-deggendorf/plattling/Diakon-haelt-Verschwoerungsrede-bei-Gedenken-an-NS-Opfer-in-Mainkofen-4470224.amp.html

 

 

 

ohne Worte....

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vor 17 Stunden schrieb rorro:

 

Es wird niemand etwas dagegen haben, wenn man diese Entscheidung der Staatsanwaltschaft für falsch hält (oder für richtig, was auch immer).

 

Wenn allerdings Herr Deckers - auf diesen Kommentar bezieht sich der Oberstaatsanwalt - behauptet: "Nicht die Kirche selbst, aber der Umgang der Justiz mit ihr ist wohl endgültig ein Fall für die Politik geworden, nicht nur in Nordrhein-Westfalen.", dann müßte ihm jemand mal ein wenig Rechtsstaatlichkeit erklären.

 

Der Oberstaatsanwalt hat das bzgl. des Anfangsverdachtes schon mit dem verlinkten Interview versucht. Bzgl. der politischen Unabhängigkeit der Justiz besteht da womöglich noch Lernbedarf (auch wenn ich weiß, daß es eine bestimmte Weisungsabhängigkeit von Staatsanwälten gibt, was der EuGH übrigens schon sehr kritisch kommentiert hat).

 

Faktisch fordert Deckers hier, daß das Justizministerium NRW die Staatsanwaltschaft anweist, ein Verfahren gegen den Erzbischof ohne Evidenz für einen Anfangsverdacht durchzuführen.

 

Ein kleiner Vorgeschmack, was kommen könnte, wenn man sie ließe...

 

 

IM Kommentar von Daniel Deckers Steht auch

Zitat

 hielten es die Juristen nicht für erforderlich, sich durch Befragungen von Zeugen ein eigenes Bild zu machen.

 

Das halte ich durchaus auch für hinterfragenswert. Wieso halten es die Juristen nicht für erforderlich, Zeugen zu befragen?

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vor 3 Stunden schrieb Die Angelika:

Das halte ich durchaus auch für hinterfragenswert. Wieso halten es die Juristen nicht für erforderlich, Zeugen zu befragen?

 

Das wird im domradio-Interview beantwortet, das Du bestimmt schon gelesen hast.

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vor 14 Stunden schrieb Die Angelika:

Neues zu Kardinal Woelki

 

Wann will man dem endlich ernsthaft nachgehen?

Du und Deinesgleichen werden nicht eher Ruhe geben, bis Kardinal Woelki zur Strecke gebracht ist. Nachweislich mehr belastete Bischöfe wie z.B. Ex. Bode, die dafür aber mit dem synodalen Weg kuscheln, haben hingegen nichts zu befürchten.

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vor 16 Minuten schrieb Florianklaus:

Nachweislich mehr belastete Bischöfe wie z.B. Ex. Bode, die dafür aber mit dem synodalen Weg kuscheln, haben hingegen nichts zu befürchten.

 

Das sehe ich anders. Es vergeht keine Woche, in der die Causa Bode nicht in der überregionalen Tageszeitung kritisch erwähnt wird (so auch heute). 

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vor 3 Stunden schrieb Florianklaus:

Du und Deinesgleichen werden nicht eher Ruhe geben, bis Kardinal Woelki zur Strecke gebracht ist. Nachweislich mehr belastete Bischöfe wie z.B. Ex. Bode, die dafür aber mit dem synodalen Weg kuscheln, haben hingegen nichts zu befürchten.

 

Zu "meinesgleichen" gehört nun wohl auch die Staatsanwaltschaft:

 

Zitat

Nachdem eine frühere Mitarbeiterin der Personalabteilung des Erzbistums den Kardinal schwer belastet hat, ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft Köln gegen Rainer Maria Kardinal Woelki.

Quelle

 

Und zur Klarstellung:

ich verfolge die ganze Angelegenheit nur in den Medien. Ansonsten unternehme ich gar nichts. 

Es beruhigt mich allerdings schon, dass die Staatsanwaltschaft nun doch hinreichend Veranlassung sieht, um der Angelegenheit nochmals nachzugehen. 

Und doch: Mir wäre es lieb, wenn alle in irgendwelcher Straftaten Verdächtigten damit rechnen müssen, dass dem ohne Ansehen ihrer Person nachgegangen wird. Denn so lässt sich am ehesten herausfinden, ob die Verdächtigungen wahr oder falsch sind. 

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vor 3 Stunden schrieb Marcellinus:

 

Das sehe ich anders. Es vergeht keine Woche, in der die Causa Bode nicht in der überregionalen Tageszeitung kritisch erwähnt wird (so auch heute). 

 

 

Tja Marcellinus....manch einer findet es halt offenbar schade, dass Geistliche nicht mehr kraft Weihe unter besonderem Schutz stehen, wenn es um Anschuldigungen in Bezug auf ihre Integrität geht. Hochwürden aber doch nicht! Das kann doch gar nicht sein! 

Dass genau diese Denke es möglich macht, dass unbehelligt Straftaten ausgeübt werden können, will man nicht nur Kenntnis nehmen. 

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vor 30 Minuten schrieb Die Angelika:

Tja Marcellinus....manch einer findet es halt offenbar schade, …

 

@Florianklaus hatte wohl eher die Vermutung, die Öffentlichkeit würde hier mit zweierlei Maß messen, und vermeintlich progressive Kirchenführer unbehelligt lassen. Als jemand, der in der Nähe von Bodes Bischofsstadt lebt, kann ich das nicht bestätigen.

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