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Die katholische Kirche und der Missbrauch


Björn

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Der Dogmatiker Karl-Heinz Menke ergreift für die Opfer Partei und wendet sich ebenfalls gegen die System-These, die den Tätern und Mitläufern die Verantwortung entzieht:

 

"Zuletzt prangerte Menke die Kollektivierung von Schuld in Sachen Missbrauch an. Statt anonymer allgemeiner Schuldbekenntnisse sollten die Bischöfe persönlich Konsequenzen ziehen. 'Wer die individuelle Schuld abschiebt auf das System, entschuldigt die Täter und erweist den Opfern einen Bärendienst!', so Menke."

https://www.die-tagespost.de/kirche/aktuell/der-bruch-im-priesterbild-art-233718

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vor 14 Minuten schrieb Inge33:

Der Dogmatiker Karl-Heinz Menke ergreift für die Opfer Partei und wendet sich ebenfalls gegen die System-These, die den Tätern und Mitläufern die Verantwortung entzieht:

 

"Zuletzt prangerte Menke die Kollektivierung von Schuld in Sachen Missbrauch an. Statt anonymer allgemeiner Schuldbekenntnisse sollten die Bischöfe persönlich Konsequenzen ziehen. 'Wer die individuelle Schuld abschiebt auf das System, entschuldigt die Täter und erweist den Opfern einen Bärendienst!', so Menke."

https://www.die-tagespost.de/kirche/aktuell/der-bruch-im-priesterbild-art-233718

Sehr lesenswert!

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vor 42 Minuten schrieb Inge33:

Nach einer neuen Studie sind die Täter vom geistlichem Missbrauch weiblich wie auch männlich, Kleriker und Nichtkleriker.

Allerdings waren es nur 8 Probanden, das läßt sich wohl kaum verallgemeinern.

https://www.katholisch.de/artikel/42104-studie-zu-geistlichem-missbrauch-in-der-kirche-vorgestellt

 

Es klingt sehr spannend.

Was mich noch interessieren würde: Gibt es beim geistlichen Missbrauch einen Unterschied zwischen den klassischen Orden mit einer langen Tradition (z.B. Franziskaner, Benediktiner etc) und den neuen geistlichen Gemeinschaften? Oder ist die Prävalenz überall gleich? 

Können Gemeinschaften Standards entwickeln, die den geistlichen Missbrauch verhindern oder zumindest seltener machen? 

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vor einer Stunde schrieb laura:

Es klingt sehr spannend.

Was mich noch interessieren würde: Gibt es beim geistlichen Missbrauch einen Unterschied zwischen den klassischen Orden mit einer langen Tradition (z.B. Franziskaner, Benediktiner etc) und den neuen geistlichen Gemeinschaften? Oder ist die Prävalenz überall gleich? 

Papst Franziskus sieht die neuen geistlichen Gemeinschaften wohl in der größeren Gefahr: https://www.kirche-und-leben.de/artikel/franziskus-ermahnt-kirchliche-verbaende-und-gemeinschaften

vor einer Stunde schrieb laura:

Können Gemeinschaften Standards entwickeln, die den geistlichen Missbrauch verhindern oder zumindest seltener machen? 

Das geschieht schon innerhalb der Bistümer und innerhalb von Gemeinschaften. Einfach einmal "geistliche Begleitung" und "Richtlinien" in die Suchmaschine eingeben.

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vor 3 Minuten schrieb Inge33:

Papst Franziskus sieht die neuen geistlichen Gemeinschaften wohl in der größeren Gefahr: https://www.kirche-und-leben.de/artikel/franziskus-ermahnt-kirchliche-verbaende-und-gemeinschaften

 

Woran mag das liegen? 

Haben die traditionellen Orden vielleicht schon - bewusst oder unbewusst - Standards zur geistlichen Begleitung und zur Seelsorge entwickelt? Sind sie stärker in vorhandene Strukturen integriert (z.B. qualifizierte Ausbildung von geistlichen Begleitern in den Diözesen)? 

Könnte es sein, dass die neuen geistlichen Gemeinschaften vielleicht noch in der Phase der Begeisterung sind und sich daher nicht ausreichend selbst reflektieren? "Gut gemeint" ist ja nicht zwingend "gut"?

 

Zitat

Das geschieht schon innerhalb der Bistümer und innerhalb von Gemeinschaften. Einfach einmal "geistliche Begleitung" und "Richtlinien" in die Suchmaschine eingeben.

 

Klar gibt es diese Richtlinien. Meines Wissens sogar schon länger. Aber: Ist der Titel geschützt? Welche Ausbildung braucht ein geistlicher Begleiter? 

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vor 8 Stunden schrieb laura:

Können Gemeinschaften Standards entwickeln, die den geistlichen Missbrauch verhindern oder zumindest seltener machen? 

Ja.

Der Titel "geistlicher Begleiter / geistliche Begleiterin" ist nicht geschützt - und wäre auch gar nicht so einfach zu schützen, weil die Definition nicht trivial ist. Die ADDES arbeitet da ja schon lange dran.

bearbeitet von gouvernante
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vor 19 Stunden schrieb laura:

Haben die traditionellen Orden vielleicht schon - bewusst oder unbewusst - Standards zur geistlichen Begleitung und zur Seelsorge entwickelt? Sind sie stärker in vorhandene Strukturen integriert (z.B. qualifizierte Ausbildung von geistlichen Begleitern in den Diözesen)? 

 

Zum Bleistift die Trennung zwischen administrativen Vorgesetzten und geistlicher Leitung haben viele junge Gemeinschaften nicht immer umgesetzt. Bei den alten Orden gibt es dieses Problem nicht.

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Zur Info
https://tirol.orf.at/stories/3184795/

Bevor hier eingewendet wird ja aber die staatlichen Heime gab es in dem Bundesland praktisch nicht
was der Bericht noch zeit die mangelnde Kooperationsbereitschaft der Orden man muß die Kirche offenbar wie in anderen Staaten mit der staatlichen Autorität zwingen dann funktioniert es
Ein anderes Problem dass ich bei Qualitätskontrollen von Behinderteneinrichtungen in kirchlicher Trägerschaft immer wieder erlebe 
da wurde mit Behinderten immer noch umgegangen wie in den 50 Jahren ich erinnere mich an einen Fall, wo man die Oberin zwingen musste erwachsenen voll Geschäftsfähigen Behinderten einen Haustürschlüssel zu geben dass sie kommen und gehen können, wann sie wollen und auch deren Privatleben die Schwestern nichts angeht

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vor 9 Minuten schrieb Spadafora:

Wenn das stimmt hätte man diesen Schwätzer über "die Kultur des Todes" nie selig und heiligsprechen dürfen

Die Heiligsprechung ist zu einer Zeit erfolgt, zu der - hätte es die Funktion da noch gegeben - sich vermutlich auch der advocatus diaboli sich nicht an den Themenkomplex Missbrauch und Vertuschung herangewagt hätte.

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das mag sein also sind die Prozesse schlicht Lug und Trug wenn eine Kirchenpolitische Agenda dahintersteckt siehe Pater Pio, oder das Verhalten von Bischof Graber in der Causa Resl von Konnersreuth  auf Diözesaner Ebene

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11 minutes ago, gouvernante said:

Die Heiligsprechung ist zu einer Zeit erfolgt, zu der - hätte es die Funktion da noch gegeben - sich vermutlich auch der advocatus diaboli sich nicht an den Themenkomplex Missbrauch und Vertuschung herangewagt hätte.

 

Die Reaktion des polnischen Episkopats lässt leider weiterhin jede Lernbereitschaft vermissen. 

Dieses Gehabe, weiterhin die „bessere Moral“ zu vertreten ist leider immer noch ein Signal, dass man der Kirche strikt auf die Finger schauen muss, denn zu glauben, man sei was besseres, obwohl das Gegenteil inzwischen unzählige Male erwiesen wurde zeigt v.a. eins: Machtbessessenheit und Arroganz statt Demut und Bußbereitschaft.

 

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vor 48 Minuten schrieb gouvernante:

Die Heiligsprechung ist zu einer Zeit erfolgt, zu der - hätte es die Funktion da noch gegeben - sich vermutlich auch der advocatus diaboli sich nicht an den Themenkomplex Missbrauch und Vertuschung herangewagt hätte.

Sie ist vor allem viel zu schnell erfolgt.
Es ist klar, dass wenige Jahre nach dem Tod noch nicht alles möglicherweise Entscheidende bekannt ist. Bei einem Papst kommt dazu, dass Leute über die Selig- und Heiligsprechung entschieden, die er noch ins Amt berufen hatte.

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Einer, der nichts gelernt hat:

 

"Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode hat seine Entscheidung untermauert, trotz eigener Versäumnisse im Umgang mit sexualisierter Gewalt in seinem Bistum nicht zurückzutreten."

 

https://www.domradio.de/artikel/bischof-bode-verteidigt-erneut-seinen-nicht-ruecktritt

 

"Bei der Begegnung vor zwei Wochen, so die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) am Mittwoch, habe Bode im Zusammenhang mit dem Thema sexuellen Missbrauchs von "nur zehn Fällen" in seiner 27-jährigen Amtszeit gesprochen. Dies hätten mehrere Teilnehmer des Gesprächs unabhängig voneinander berichtet und die Wendung als Verharmlosung empfunden, so die Zeitung."

 

https://www.domradio.de/artikel/jugendliche-nach-gespraech-mit-bischof-bode-irritiert

bearbeitet von Reisender
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vor einer Stunde schrieb Reisender:

Einer, der nichts gelernt hat:

Einer, der sich im Kirchenrecht auskennt.

 

Zitat

"Osnabrücks Bischof Franz-Josef Bode hat seine Entscheidung untermauert, trotz eigener Versäumnisse im Umgang mit sexualisierter Gewalt in seinem Bistum nicht zurückzutreten."

Er kann nicht selbst zurücktreten, er kann nur den Papst um Abberufung bitten.

 

bearbeitet von Moriz
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vor 15 Minuten schrieb Moriz:

Einer, der sich im Kirchenrecht auskennt.

 

Er kann nicht selbst zurücktreten, er kann nur den Papst um Abberufung bitten.

 

 

Zweimal richtig. Aber welcher Umstand genau hindert ihn, diese Bitte in Form eines Gesuchs dem Heiligen Vater zu unterbreiten? Dann liegt es ja nicht mehr bei ihm. 

 

Ich habe einen Bericht gesehen, in dem Bischof Bode vor Gemeindemitgliedern gesprochen hat. Dort klang er ziemlich trotzig im Tenor: Er habe es bereits mehrmals gesagt und müsse das jetzt nicht wiederholen, dass er Fehler gemacht habe. Dafür habe er sich mehrmals entschuldigt und um Verzeihung gebeten. Und deshalb steht ein Rücktritt (als Gesuch an den Papst) nicht zur Debatte? Da macht es sich jemand sehr sehr leicht. Ich erhebe beide Hände und rufe dreimal "Entschuldigung!" und die Sache ist vom Tisch. Könnte man in Köln ja dann auch so halten. 

bearbeitet von Studiosus
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Am 16.11.2022 um 11:28 schrieb Moriz:

Und ob ein Bischof in früheren Zeiten eine oder hundert ähnliche Fehlentscheidungen getroffen hat macht keinen Unterschied, wenn er inzwischen daraus gelernt hat.


Scheint bei Bode nicht der Fall zu sein.

bearbeitet von Reisender
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vor 7 Minuten schrieb Reisender:


Scheint bei Bode nicht der Fall zu sein.

Nun, machen wir uns nichts vor. Über Bischof Bode/Overbeck/Kardinal Marx et al. halten die versammelten Modernisten des Synodalen Wegs und der etablierten Deutschkirche die schützende Hand, weil sie willige Erfüllungsgehilfen ihrer Agenda sind. Das sieht inzwischen eigentlich jeder, der nicht die Augen vor der Realität verschließt. Diese Gruppen brauchen sich gegenseitig. 

bearbeitet von Studiosus
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Zur Sache:

 

Bode ist offensichtlich ein Bischof mit Rückgrat und kein Politiker, der nach Belieben zurücktritt.

Er gesteht Fehler ein, ist bereit, daraus zu lernen und es besser zu machen und will sich nicht einfach verdrücken.

 

Und das Wichtigste: Er hat wohl den nötigen Rückhalt bei den Gläubigen, die von ihm als Hirten noch einiges erwartet - das unterscheidet ihn wesentlich von Woelki in Köln.

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