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Die katholische Kirche und der Missbrauch


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Geschrieben
vor 18 Minuten schrieb Chrysologus:

 noch wissen, welche Tatdefintionen man angelegt hat.

Das hatte ich auch noch im Kopf.

Geschrieben (bearbeitet)
44 minutes ago, Chrysologus said:

Ich bin Erklärungen sehr vorsichtig - zumal ich nicht annehme, dass es brauchbare Studien zu den sexualsoziologischen Unterschieden zwischen Maryland und Württemberg gibt. Außerdem wird man immer darauf verweisen müssen, dass wir das Dunkelfeld nicht kennen noch wissen, welche Tatdefintionen man angelegt hat.

 

Hier ist der Interimsreport des Generalstaatsanwalts von Maryland, vielleicht kann man da entnehmen, welche Unterschiede es bei den untersuchten Fälle es zwischen Rottenburg und Baltimore gibt.

bearbeitet von Shubashi
Geschrieben (bearbeitet)
1 hour ago, Shubashi said:

 

Hier ist der Interimsreport des Generalstaatsanwalts von Maryland, vielleicht kann man da entnehmen, welche Unterschiede es bei den untersuchten Fälle es zwischen Rottenburg und Baltimore gibt.

 

Der Report beschreibt in ziemlich krasser Weise die Vertuschungsmaßnahmen des Klerus, auch durch hochrangige Mitarbeiter der Diözese, die tlw. selbst Täter waren. Bis in die 80er Jahre wurden in Gerichten, Behörden und Zeitungen Mitarbeiter in die Vertuschungsaktionen involviert, „gute Katholiken“ waren dann diejenigen, die daran mitwirkten, dass nichts bekannt wurde bzw. Strafen hintertrieben. Eltern, die als „Nichtkatholiken“ gegen die Vertuschung ankämpften, wurden beschimpft und denunziert.

Wiesen die staatlichen Behörden auf mögliche Täter hin, wurde teilweise überhaupt nichts unternommen, teilweise die Täter zu „Behandlungen“ fortgeschickt, was immer darunter verstanden wurde. Selbst wenn Täter den Missbrauch eingestanden, wurde gegenüber den Behörden auch bei Nachfrage offen ins Gesicht gelogen bzw. Taten verharmlost.

Auch dieser Report geht davon aus, dass ein erhebliches Dunkelfeld existiert, welches das Hellfeld der Täter möglichweise übersteigt. Begründet damit dass gerade bei Minderjährigen persönlich bekannte Missbraucher nur selten angezeigt würden.

Welche Taten jeweils genau erfasst wurden, ist nicht immer klar, da Maryland überhaupt erst in den 1960er Jahren ein Gesetz zu Schutz von Kindern vor Gewalt erließ.

bearbeitet von Shubashi
Geschrieben
8 hours ago, Chrysologus said:

Wenn ich das mit unseren Zahlen vergleiche, Rottenburg ist mit aktuell 1,7 Mio Katholiken mehr als drei mal so groß  wie Baltimore, ....

Vorsicht! In Deutschland werden Katholiken auf ihren Lohnsteuerkarten gezählt; in anderen Ländern (die keine Kirchensteuer haben) werden oft Gottesdienstbesucher gezählt. Das könnte ohne weiteres einen Faktor 3 ausmachen.

Geschrieben

Ich denke, auch in den USA ist man in der Lage, Taufbücher auszuwerten (und Umzüge vernünftig hochzurechnen).

Geschrieben (bearbeitet)

Nun ja...

 

Maryland hat eine Gesamtbevölkerung von 6.18 Mio. Einwohnern.

https://www.census.gov/library/stories/state-by-state/maryland-population-change-between-census-decade.html

 

Vor 8 Jahren bekannten sich davon 15% zur Katholischen Kirche - das sind ca. 927 Tausend.

 

Ich glaube nicht, daß sich an den Prozentsätzen was zugunsten der Katholischen Kirche geändert hat.

https://www.pewresearch.org/religion/religious-landscape-study/state/maryland/

 

Das Erzbistum Baltimore umfasst nur die Stadt und 9 von 23 Counties.ich halte die 500 Tausend Seelen, die Wikipedia angibt schon fast für zu hochgegriffen

bearbeitet von Flo77
Geschrieben

Ein ganz besonderer Fall im Bistum Trier
https://www.youtube.com/watch?v=dh-qV2Z3DBQ
der Mann war äusserst tätig in konservativen Kreisen Kuratoriumsmitglied im Forum deutscher  Katholiken Autor für Fels und theologisches
das Ausmaß dessen was jetzt bekannt wurde ist unglaublich der Mann hat sich quasi nach seinem Tot selber überführt
 

Geschrieben

Über den Rücktritt von Hans Zollner aus der päpstlichen Kinderschutzkommission berichtet SZ Plus unter der Überschrift "Kaum etwas" getan, um Opfern zu helfen. Daraus:

Zitat

Der Kern seiner Botschaft: Man kann die Aufarbeitung eines Themas auch verhindern, indem man etwas tut. Zum Beispiel eine Kommission einsetzen, die sich vor allem mit sich selbst beschäftigt. Sieht gut aus, schadet aber nur. Vatican style.

 

Geschrieben
vor 9 Stunden schrieb o_aus_h:
Zitat

Der Kern seiner Botschaft: Man kann die Aufarbeitung eines Themas auch verhindern, indem man etwas tut. Zum Beispiel eine Kommission einsetzen, die sich vor allem mit sich selbst beschäftigt. Sieht gut aus, schadet aber nur. Vatican style.

 

 

Ich kann den Artikel hinter der Schranke leider nicht lesen, aber diese Mitteilung liest sich doch weniger bitter:

 

https://katholisch.de/artikel/44595-zollner-nennt-gruende-fuer-ausstieg-aus-kinderschutzkommission

Geschrieben (bearbeitet)

Die  Studie in Freiburg ist erschüternd - eine ungewöhnliche Stellungnahme von Bischof Fürst dazu klick:

Zitat

Die Vertuschung von Straftaten und vor allem das vollkommene Desinteresse an den Betroffenen / Opfern und ihren oftmals zerstörten Leben über einen langen Zeitraum hinweg durch die beiden Erzbischöfe Oskar Saier und Robert Zollitsch sind eine schwere Verletzung der Pflichten des bischöflichen Hirtenamtes und stehen in einem großen Widerspruch zur Heilsbotschaft des Evangeliums Jesu Christi.

Deutlicher kann man kaum werden.

 

Es läuft eine kanonische Voruntersuchung gegen Robert Zollitsch, und er hat gute Chance, als Laie beigesetzt zu werden.

bearbeitet von Chrysologus
Zitat egänzt
Geschrieben
vor 10 Minuten schrieb Chrysologus:

Es läuft eine kanonische Voruntersuchung gegen Robert Zollitsch, und er hat gute Chance, als Laie beigesetzt zu werden.

Ich sag ja: Als Bischof steht man mit zwei Beinen in der Hölle...

Geschrieben (bearbeitet)
vor 26 Minuten schrieb Chrysologus:

Die  Studie in Freiburg ist erschüternd

 

Das ist tatsächlich so. Und das auf mehr als einer Ebene. 

 

vor 26 Minuten schrieb Chrysologus:

eine ungewöhnliche Stellungnahme von Bischof Fürst dazu klick

 

Der Einschätzung Bischof Fürsts zu Stephan Burger kann man sich nur anschließen. Wenn man auch sagen muss, dass es tief blicken lässt, dass die bloße Anwendung des Rechts heute schon Anlass zum Lob gibt. Wenn man auf die Gutsherrenmentalität Zollitschs zurück schaut, ist das allerdings sehr verständlich. 

 

Zwischenfrage: Plant Rottenburg-Stuttgart als Suffraganbistum Freiburgs eine eigene Studie oder hat eine solche gar schon veröffentlicht? 

 

Und was mir als Nachgedanke noch kommt: Während der PK wurde auch explizit nach dem Verfahren gegen Erzbischof em. Zollitsch gefragt und Erzbischof Burger hat das sachgerecht mit Verweis auf VELM beantwortet. Nun frage ich mich, was Zollitsch nach den Vorgaben von VELM überhaupt als "Strafe" blühen kann. Bisher ist VELM ja zumeist im Kontext von Amtsenthebungen in Erscheinung getreten. Das dürfte einen Emeritus wenig kümmern. Sind da andere Sanktionen vorgesehen und möglich? 

bearbeitet von Studiosus
Geschrieben (bearbeitet)
vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Zwischenfrage: Plant Rottenburg-Stuttgart als Suffraganbistum Freiburgs eine eigene Studie oder hat eine solche gar schon veröffentlicht? 

Wir arbeiten dran: Jahresbericht 2022 - wird aber noch etwas dauern.

vor einer Stunde schrieb Studiosus:

Und was mir als Nachgedanke noch kommt: Während der PK wurde auch explizit nach dem Verfahren gegen Erzbischof em. Zollitsch gefragt und Erzbischof Burger hat das sachgerecht mit Verweis auf VELM beantwortet. Nun frage ich mich, was Zollitsch nach den Vorgaben von VELM überhaupt als "Strafe" blühen kann. Bisher ist VELM ja zumeist im Kontext von Amtsenthebungen in Erscheinung getreten. Das dürfte einen Emeritus wenig kümmern. Sind da andere Sanktionen vorgesehen und möglich?

Das entscheidet am Ende der Papst. Da sind alle Strafen möglich, die der Papst verhängen kann. Rekurs in diesem Leben eher schwierig. Einschlägig wäre c. 1389 § 2 CIC/1983, was immer dann eine justa poena ist.

bearbeitet von Chrysologus
Geschrieben
vor 5 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/missbrauch-bericht-freiburg-105.html

 

Überall das gleiche Muster wie bei der Befreiungstheologie: Die Täter wurden und werden geschützt und Kritiker in die Wüste geschickt.

Zitat aus dem Text: "Auch der heutige Freiburger Erzbischof Stephan Burger räumte eigene Fehler ein. "Dass ich Fehler begangen habe, steht für mich außer Frage", sagte der 60-Jährige während der Pressekonferenz. So seien Auflagen für beschuldigte Priester nicht konsequent genug kontrolliert worden. "Als Erzbischof bitte ich die Betroffenen um Verzeihung.""

Man drückt sich so lange, bis die Beweislast erdrückend ist und dann sollen Betroffene verzeihen. 

 

Alle Bischöfe, Erzbischöfe usw. die sich gegenüber Betroffenen mit Uneinsichtigkeit schuldig gemacht haben, müssten in ein Kloster gehen. So könnten sie niemandem mehr schaden.

Geschrieben
vor 15 Stunden schrieb Gerhard Ingold:

Alle Bischöfe, Erzbischöfe usw. die sich gegenüber Betroffenen mit Uneinsichtigkeit schuldig gemacht haben, müssten in ein Kloster gehen. So könnten sie niemandem mehr schaden.

Die arme Klostergemeinschaft.

Geschrieben

Ist der Name Edmund Dillinger hier schon mal gefallen. Ich habe im SWR gerade einen Bericht gesehen, der selbst nach allem was bisher offen gelegt ist, immer noch verblüfft. Diverse Tageszeitungen berichten bereits darüber.

Geschrieben (bearbeitet)

@Thofrock

 

Ob der Name explizit genannt wurde, weiß ich gerade nicht. Dieser Vorfall bzw. ein Artikel dazu wurde vor einigen Tagen hier allerdings bereits verlinkt.

bearbeitet von Studiosus
Geschrieben
vor 51 Minuten schrieb Thofrock:

Ist der Name Edmund Dillinger hier schon mal gefallen. Ich habe im SWR gerade einen Bericht gesehen, der selbst nach allem was bisher offen gelegt ist, immer noch verblüfft. Diverse Tageszeitungen berichten bereits darüber.

 

Indirekt, durch die Verlinkung eines Videos.

Geschrieben
vor 12 Minuten schrieb Studiosus:

Erzbischof em. Zollitsch zieht erste Konsequenzen aus dem Freiburger Gutachten: Rückgabe des Bundesverdienstkreuzes und Verzicht auf Grablegung im Münster. 

 

https://katholisch.de/artikel/44667-nach-missbrauchsbericht-zollitsch-gibt-bundesverdienstkreuz-zurueck

Hat er die Betroffenen in der Zwischenzeit um Verzeihung gebeten oder schweigt er zu den Vorwürfen noch immer?

Geschrieben
vor 27 Minuten schrieb Frank:

Hat er die Betroffenen in der Zwischenzeit um Verzeihung gebeten oder schweigt er zu den Vorwürfen noch immer?

 

Er hatte angekündigt, zum Gutachten zunächst schweigen zu wollen. Daran hält er sich, wie es ausschaut, bislang. 

 

Diese Schritte - Verzicht auf Bundesverdienstkreuz und Beisetzung im Münster - wurden durch den Sprecher bekannt gegeben. 

Geschrieben

Der Verzicht auf die Beisetzung im Münster ist lachhaft. Davon mal ab, daß ich ihm in diesen Tagen einen guten Beichtvater und einen noch besseren Adjutanten wünsche, ist der Verzicht auf ein Begräbnis "mit vollem Geläut" sicherlich unangebracht, die Grablege selbst außerhalb des Münsters hat allersings etwas von sich davonstehlen wollen.

Geschrieben
vor 40 Minuten schrieb Studiosus:

 

Er hatte angekündigt, zum Gutachten zunächst schweigen zu wollen. Daran hält er sich, wie es ausschaut, bislang. 

 

Diese Schritte - Verzicht auf Bundesverdienstkreuz und Beisetzung im Münster - wurden durch den Sprecher bekannt gegeben. 

 

Davon abgesehen hatte er schon früher um Verzeihung gebeten, aber man wirft ihm vor, wenig von eigener persönlicher Schuld zu sprechen und fast immer "wir" statt "ich" zu sagen.

Geschrieben

Jetzt habe ich eben echt einen Moment gedacht, wieso wollte der denn in Münster bestattelt werden. Das ist doch 500 km weg.

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